, roiaan vom a.mottner-orefe'7’ Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle (Saale) [36 Schließlich war er froh, als sie neben ihm im Schlitten saß, der sie hinausbrachte in den winterlichen Wald. Leo pold kutschierte selbst. Unhörbar glitt der Schlitten über den weichen, dichten Schnee. Unweit des Schlößchens hielt Leopold an. „Ich mein'", sagte er mit heiserer Stimme, „ich ver sorge hier die Pferde. Das letzte Stück Weg können wir zu Fuß machen!" Agnes nickte nur stumm. Sie waren schon ziemlich nahe
, bis sie endlich wieder zurücktrat. Agnes war totenblaß geworden, als sie den Mann neben sich wie versteinert in die Ferne blicken sah. „Ich glaub', Leopold", sagte sie endlich leise, „wir sind zu spät gekommen." Mühsam richtete sich der Mann auf. „Ich fahr' aber doch nicht zurück", sagte er verbissen, »ehe ich nicht Gewißheit Hab'! Agnes, ich bitt' dich, tu's mir zuliebe und gehe allein zu ihr! Vielleicht hat sie Ver trauen und spricht sich aus." Er ging zum Schlitten zurück, ohne ihre Antwort ab zuwarten
eines inneren Glücks klang heraus. War es denn möglich, daß die stille, verschüchterte Rose so sang? Aber noch erstaunter war Agnes, als sie leise eine Tür geöffnet hatte und jählings Rose selbst gegenüberstand. „Agerl!" stammelte Rose. „Ja, wie kommst du denn her? Um Gottes willen, Agerl, es ist doch nichts geschehen? Der Mutter oder dem Leopold?" » „Roserl", sagte Agnes fast stockend, „ich bin zu dir ge kommen, weil wir gehört haben, daß dich der Fürst Metternich daher gebracht hat, in sein einsames Jagd
schloß. Und, Roserl, wir wissen auch, warum!" Agnes verstummte. Es war ihr schrecklich, über alles das sprechen zu müssen. Zaghaft blickte sie auf Rose, die aber ganz ruhig vor ihr stand. Hoch aufgerichtet, mit einer stolzen Abwehr in dem schönen Gesicht, erwiderte sie: „Und was wißt ihr denn eigentlich? Alles, was ihr wissen könnt, kann doch nur Vermutung sein!" „O nein!" rief Agnes. „Leopold und ich haben es doch selbst gesehen, wie ein junger Mann von hier weggeritten
ist, und daß er dich zum Abschied — geküßt hat." Ein helles Rot stieg in Roses Gesicht. „Da habt ihr nichts Unrechtes gesehen", sagte sie. „Ich laß mich nicht küssen von dem Nächstbesten. Dem Manne aber habe ich mich in Treue verbunden bis zum Tode. Kannst ganz ruhig sein, Agerl. Und Leopold soll sich nicht ängstigen um mich. Glaube mir! Es ist für mich das große Lebensglück!" Agnes war so außerordentlich verwundert, daß sie keine rechten Worte fand. „Rose", sagte sie endlich, „das mußt du dir alles noch gut überlegen