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Pagina 1 di 8
Data: 15.05.1915
Descrizione fisica: 8
Linienschiff vor den Dardanellen verlenlkt. — Zum Untergang der Cufitania. — Italien am Scheidewege. Italien. e Der Zusammentritt der italienischen Kammer ist aus den 20. Mai verschoben worden. Die kurze Fristerstreckung von kaum mehr als einer Woche, läßt darauf schließen, daß die italienische Regierung damit rechnet, daß die gegenwärtig noch schwebenden Verhandlungen in der allerkürzesten Zeit zu irgend einem Abschlüsse gediehen sind. In Italien bereiten sich große, entscheidende Dinge vor. Darauf deuten

verschiedene Vorkonimniffe hin und nicht zuletzt die häufigen Beratungen der Minister beim Könige und die Konferenzen mit den Vertretern der auswärtigen Staaten. Der Dreiverband arbeitet in Rom mit Hochdruck, um Italien auf seine Seite zu ziehen. Die bisherigen Kräfte des Dreiverbandes haben nicht ausgereicht, den beabsichtigten Stoß in das Herz Deutschlands zu führm. Die beiden ver bündeten Zentralmächte waren stark genug, alle ver suchten Anstürme erfolgreich abzuweisen. Nun steht der Dreiverband

an der Grenze seines Könnens und er sucht unter Vorspiegelung heuchlerischer Ver sprechungen neues Kanonenfutter, um so die Macht träume doch schließlich realisieren zu können. Die ununterbrochenen Versuche, Italien zum Treu bruche an seinen Verbündeten zu verleiten, zeigt die Verworfenheit der Diplomatie des Dreiverbandes in bengalischer Beleuchtung. Ihr ist nichts auf der Welt heilig, wenn es gilt, einen Vorteil zu eigenem Gunsten herauszuschinden. Treu und Glauben scheinen bei der Diplomatie

des Dreiverbandes nicht mehr existierende Begriffe zu sein. Welch widerwärtiges Schauspiel bietet sich nicht dar, wenn man die Entrüstung der Dreiverbandsdiplomaten über den angeblichen Neu tralitätsbruch Deutschlands Belgien gegenüber mit dem Treiben vergleicht, Italien eines Treubruches schuldig werden zu lassen. Nach dem Willen des Dreiver bandessoll Italien sich vonseinen bisherigenBundesgenossen trennen, eine feindselige Haltung gegen jene beiden Mächte einnehmen, die nie etwas gegen Italien unter nommen

haben und die die italienischen Wünsche bis zur Selbstverleugnung respektiert haben. Italien hat gewisse nationale Wünsche, die nicht erst seit gestern datieren. Italien wird jetzt zu entscheiden haben zwischen dem guten Willen eines Freundes und den eigensüchtigen Vorspiegelungen einer durch und durch verdorbenen und unaufrichtigen Diplomatie. Keine einzige von den im Dreiverbände vereinigten Mächten hat ein Interesse an einem mächtigeren Italien. Schon Garibaldi erklärte, ein mächtiges Italien wird Frank reich immer

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Pagina 1 di 8
Data: 22.05.1915
Descrizione fisica: 8
. Anzeigenpreis: die kleine dreispaltige Zeile oder deren Raum 12 h; bei Wiederholungen Preisnachlaß. Anzeigen werden in Abholstellen und Ankündigungsämtern entgegengenonunen. Erscheinungstage: Jeden Mittwoch und Samstag. In Mtud) Ulli«. e Das Unglaubliche ist zur vollzogenen Tatsache ge worden. Das offizielle Italien hat der Gaffe und der Goffe nachgegeben. Es zieht das Schwert gegen den Freund von gestern, um es ihm nach echter, rechter Meuchelmörderart in den Rücken zu stoßen. Wir be sitzen in unserem

Sprachschätze, so reich er auch sonst ist, keine Worte, die hinreichend wären, den unerhörten Treubruch zu kennzeichnen, dessen Italien sich schuldig werden ließ und der für alle Zeiten als ein nie mehr zu tilgender Schandfleck auf der Geschichte dieses Landes lasten wird. Italien hat die Freundeshand, die ihm von seiten unserer Monarchie geboten wurde, zurückgestoßen, es hat in einem wahrhaft selbstmörderischen Beginnen einen dreißigjährigen Vertrag zerrissen, von dem die größten Staatsmänner des uns heute

wenn es längst zu spät geworden ist, bittere Reue nach sich ziehen wird. Undank ist der Welten Lohn. Dies muß auch unsere Monarchie jetzt erfahren. Unsere Monarchie hat jihre Vertragspflichten Italien gegenüber auf das strengste erfüllt. Und nichts wäre bei der österreichischen Be völkerung unpopulärer gewesen, als die Verlegenheit des Freundes für den eigenen Vorteil ausnützen zu wollen. Unser Friede und unsere Freundschaft zu Italien war immer ehrlich gemeint, ehrlich bis zur Selbstverleugnung

der Ethik im Völkerleben davongetragen.^ Diplomatisches und politisches Piratentum triumphiert über durch Bande der Freundschaft und des Vertrages beschworene Rechte. Italien mag heute in Erwartung versprochener Ge winne jubeln, es mag sich mit seiner Hinterlist und Falschheit auch noch so viel ersiegen, als aufrichtiges Volk, als Nation hat dieses Reich sich heute selber erledigt. Italien wird nicht so groß und stark wer den, daß es allein stehen kann. Aber vergeblich wird es sich nach Bundesgenossen

Umsehen. Höchstens kann es der Vasall des Dreiverbandes bleiben, solange dieser einen solchen Vasallen braucht. Schließlich wird aber auch Italiens Schicksals stunde schlagen. Es wird aus den Händen seiner jetzigen Freunde den Lohn empfangen, der ihm für die be gangene Judastat gebührt. Italien hat vom Drelverllärwe große Versprechungen erhalten für den Fall, als es geneigt sein sollte, sein Schwert gegen seine bisherigen Freunde in die Wag schale zu werfen. Italien soll neben österreichischen

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Pagina 1 di 8
Data: 29.05.1915
Descrizione fisica: 8
und Ankündigungsänttern entgegengenonunen. Erscheinungstage: Jeden Mittwoch und Samstag. Lelephonruf Nr. SS. Mit Amtsblatt und ^ oJ Unterhaltungsbeilage. Halbrvochenschrift für Stadt und Land. XLXXV. Jahrgang ISIS. Uufstein» Samstag, 29. Mai. Der Krieg mit Italien. Zwei italienifcbe Kompagnien an füdlicher Grenze vernichtet. — Italienische Blockade der öfter- reichlichen JIdriakäfte. — Durchbruch der deutfehen Südarmee durch die ruftifche front. — fortfehreitende Einkreifung von Przemysl. — Große Uerluite

der Engländer und franzofen. — Ein englifches Cinienfchiff verfenkt. — Bomben über Cudwigshafen. 6 Das vor einigen Tagen angekündigte Rotbuch über die Verhandlungen unserer Regierung mit Italien liegt nun vor. Es hat nur einen sehr geringen Um fang. Auf den zehn Seiten, die es umfaßt, enthält es eine eingehende und zutreffende Rechtfertigung des österreichisch-ungarischen Vorgehens gegen Italien und den schlagendsten Beweis dafür, daß die Monarchie alles getan hat, um eine Verständigung mit Italien

zu erzielen. Das Rotbuch veröffentlicht zehn Akten stücke, aus denen die heuchlerische Sinneswandlung Italiens klar hervorgeht. Besonderes Jntereffe ver dient die Antwortdepesche König Viktor Emanuels vom 2. August 1914 auf eine De pesche Kaiser Franz Josephs, in der der König erklärt, er brauche nicht zu versichern, daß Italien alles, was in seiner Macht liege, tun wird, um so bald als möglich an der Wiederherstellung des Friedens mitzuhelfen und gegenüber seinen Verbünde ten eine herzlich

freundschaftliche Haltung bewahren wird, entsprechenddemDreibundsvertrag, seinen aufrichtigen Gefühlen und den großen Jntereffen, die es wahren muß. Durch die Veröffentlichung dieser Depesche ist das Vorgehen des Königs von Italien gerichtet. Die Regierung Salandra mit ihrem bezahlten Troß von Heuchlern und Hetzern hatte die Absicht, die ganze Sache so zu drehen, damit wenigstens der König seine Hände in konstitutioneller Unschuld waschen könne. Zu diesem Zwecke wurde der Schwindel mit der Demis sion Salandras

aufgeführt, die sich heute als eine abgekartete Sache darstellt, die nur zu dem Zwecke in Szene gesetzt wurde, um die vollbrachte Judastat vor der Oeffentlichkeit in einem milderen Lichte erscheinen zu lasten. Das österreichisch-ungarische Rotbuch hat diese Ab sicht durchkreuzt und der König von Italien steht des Wortbruches überwiesen da. Man muß schon weit in der Geschichte zurückblättern, um einen Bruch eines Königswortes zu finden, wie ihn die italienische Re gierung den König schuldig werden ließ

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Pagina 1 di 8
Data: 19.05.1915
Descrizione fisica: 8
Verbreitung. Anzeigenpreis: die kleine dreispaltige Zeile oder deren Raum 12 b; bei Wiederholungen Preisnachlaß. Anzeigen werden in Abbolstellen und Ankündigungsämtern entgegengelrominen. Erscheinungstage: Jeden Mittlvoch und Samstag. Vor der Entscheidung in Italien. Di« Stimmung in Rom. — Die italienifcbe Trage im ungarischen Jlbgeordnetenbaute. — Salandra bleibt. - Der Uormarfcb der verbündeten in Galizien: der San bei frroslau überlchritten. Drobobycz erobert, 5100 Gefangene. — Kämpfe um Przemysl

. — Deutfcbe Cuftfcbiffangriffe auf Dover und Calais. — Revolution in Portugal. Ais te MessklS Sdneik. e Krieg ober Friede, das ist jetzt die große Frage, welche derzeit alle Gemüter in Italien in Atem und Spannung erhält. Aber nicht nur in I t al i e n allein ist die Stimmung auf das höchste gespannt, sondern auch das übrige Europa blickt unverwandt auf Rom, wo noch einmal die letzten Erwägungen angestellt wer den. die für Krieg oder Frieden entscheiden sollen. Obwohl die Presse des Dreiverbandes längst

wird. Vor diesem Termin wird man also keine deutliche Antwort auf die schwebende heikle Frage erwarten dürfen. Die Dinge in Italien sind ernst, sehr ernst gewor den, darüber sich hinwegtäuschen zu wollen, hätte nicht den geringsten Sinn. Aber dieses Sehr ernst! ist noch nicht gleichbedeutend mit dem Begriffe hoffnungslos. Wir wissen es, daß in Italien eine starke Strömung besteht, die von einem Kriege absolut nichts wissen will. Der „Avanti" schrieb vor einigen Tagen, eine Regie rung, die in dem jetzigen Augenblicke

zuliebe in das gefährliche und schreckliche Abenteuer eines Krieges einzulassen. Der Dreiverband hat in Rom große und schöne Versprechungen gemacht. Aber selbst die chauvinistischen Heißsporne in Italien können sich keinen Moment da rüber im unklaren sein, daß der Dreiverband nicht in der Lage ist, für diese Versprechungen auch nur die geringsten Garantien zu bieten. Italien muß ferner so wie wir und mit uns alle Welt gesehen haben, daß im Verlaufe dieses Krieges alles anders gekommen

ist, als man es erwartet haben möchte. Italien ist die einzige Großmacht gewesen, die ein gütiges Geschick im Vereine mit einer klugen, berechnenden Politik davor bewahrt hat, die Schreck lichkeiten, die dieser Krieg in einer noch nie dagewesenen Härte über die Menschen gebracht hat, durchkosten zu muffen. Während die kriegführenden Mächte von den ins Riesenhafte gehenden Opfern an Gut und Blut fast erdrückt werden, steht Italien stark und ungeschwächt da, eine Tatsache, die Italien an und für sich schon gewisse

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Pagina 13 di 14
Data: 18.01.1919
Descrizione fisica: 14
treten. Mar es auch unfähig dazu, das eigene Haus zu bestellen, in dieser Aufgabe hat es, zu unserem Schaden, sein möglichstes geleistet. Denn, wenn es zwischen dem alten Oesterreich und dem ihm nicht nur geographisch, sondern auch durch die verschiedensten wirtschaftlichen Interessen engnachbarlichen Italien zu einer, nicht zuletzt in unserem eigenen Intereffe gelegenen Annäherung nie gekommen ist und auch nicht kommen konnte, so ist der Hauptgrund darin zu suchen, daß das offi zielle

nicht den Papst zu kränken und daß Oesterreichs Klerikale diese verhängnisvolle Politik -er Habsburger durch ihre unausgesetzte Hetze ge gen Italien in Mort und Schrift unterstützten und ergänzten. Der Krieg mit Italien, der Kreuzzug gegen das weltliche Rom war ihr sehnlichster Herzenswunsch, der Ln den Spalten ihrer Presse immer und immer wieder zum Ausdruck kam. So brachte das danralige Leiborgan der Hofka marilla und des Feudaladels, das streng klerikale, vom Piusverein unterstützte «Vaterland

" am 26. Jänner 1911 einen Aufsatz unter der Ileberschrift: Ein Krieg mit Italien unvermeidlich, welcher be stimmt war, für die Marineforderungen in den De legationen Stimmung zu machen. Anfangs 1911 gaben die klerikalen Zeitungen haßerfüllte Auslassungen gegen Italien wieder, welche die Korrespondenz Herold aus Wiener Hof kreisen erhielt, und in denen der Versuch gemacht wurde, die Reise Kaiser Wilhelms nach Wien zu einer politischen Kundgebung gegen Italien umzu fälschen, obwohl damals schon Kaiser Wilhelm

sei nen Sohn, den deutschen Kronprinzen, mit seiner Vertretung bei dem Jubelfeste des italienischen Kö nigreiches betraut hatte. Unsere kreuzzuglüsterne Dynastie und mit ihr die klerikale Presse bezweckte mit dieser dreisten Fäl schung nicht" mehr und nicht weniger, als auch die Hohenzollern und mit ihnen das Deutsche Reich in die Feindschaft gegen Italien hineinzuziehen. Da nun weder Wilhelm II., noch die deutsche Politik dem dynastisch-feudal-klerikalen Oesterreich auf dem Kriegspfade

gegen Italien zu folgen gewillt war, die ses Oesterreich aber sich allein die Kräfte für diesen Kreuzzug nicht zutraute und ihn daher vorläufig un- geführt lassen mußte, versuchte man es mit der Kreuzzugpredigt und es schrieb der bekannte Agita tor im Priesterkleide, Pater Alban, im «St. Boni- fazius": «Wir fordern darum mit aller Entschieden heit die Lösung der römischen Frage und wir erin nern unsere Regierung daran, sich mit dieser For derung der Mehrzahl ihrer Untertanen zu befassen

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Pagina 1 di 8
Data: 02.06.1915
Descrizione fisica: 8
. f • Erscheinungstage: Jeden Mittwoch und Samstag. Gleiche Brüder, gleiche Rappen. 6 Durch seinen beispiellos in der Geschichte da stehenden Treubruch hat Italien zur Genüge bewiesen, daß es seiner Verbündeten aus dem Dreiverbände würdig ist. Die öffentliche Bekundung eines geradezu ungeheuerlichen moralischen Tiefstandes scheint der ita lienischen Regierung noch nicht genügend zu sein. Sie scheint sich darum zu beeilen, ihren Auftraggebern zu beweisen, daß sie eine gelehrige Schülerin

gewesen ist. Wie denn sonst könnte Italien den Krieg mit einem Bruch des Völkerrechtes beginnen. Auf die Macht seiner Waffen scheint Italien wenig Vertrauen zu haben. Es nimmt darum nach dem Muster Englands seine Zu flucht zur Waffe des Hungers. Die italienische Re gierung hat eine Erklärung erlassen, in welcher die Blockade der öfterr.-ungar. Külte und eines Teiles der albamlcbe« Külte angekündigt wird. Der Ring, den England zur Aushungerung der bei den Zentralmächte geschlossen hat, soll nunmehr auch gegen Süden geschlossen

werden. Daß die Legung einer Sperrlinie vom Kap Otranto nach dem Kap Kepyali sowie die Blockierung der albanischen Küste einen Faustschlag gegen alle völkerrechtlichen Begriffe bedeutet, ficht Italien natürlich nicht im geringsten an. Wenn nur die Geldgeber in London und Paris daran ihre Freude haben, alles andere scheint jetzt in Rom null und nichtig zu sein. Der „heilige Egoismus", der in Italien zur Staatsreligion erhoben worden ist, kennt weder Moral, noch Recht und Gesetz, für ihn gilt lediglich der Gewinn

. In Rom herrscht eitel Jubel über die Verhängung der Blockade über unsere Küsten und in Rom mag man sich weiß Gott was von dieser Maßregel erwarten. Wir regen uns heute darüber nicht mehr im geringsten auf. Denn diese Blockade, mit der Italien heute ein Aufsehen machen möchte, ist längst in Wirksamkeit. Bald nach Beginn des Krieges, hat Italien eine Reihe von Ausfuhr verboten erlassen, die offensichtlich darauf berechnet waren, alle Ueberseesendungen nach Oesterreich-Ungarn zu verhindern. Wir führen

der „Bundesgenosse Italien" schon im September des Vorjahres. Italien mag sich damit trösten: Was wir 10 Monate langausgehalten haben, werden wir schließlich noch einige Monate er tragen können. Eine andere Frage aber ist es, wie Italien diesen Krieg, in den es sich so leichtfertig gestürzt hat, wird aushalten können. Dank der Mißwirtschaft und Willkür herrschaft, die ein altes eingefleischtes Erbübel des ita lienischen Staatswesens darstellt, ist die große Mehr heit der italienischen Bevölkerung bettelarm

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Pagina 10 di 12
Data: 11.01.1919
Descrizione fisica: 12
sichergestellt werden. Die Schaffung eines Staates Tirol erscheint auch aus politischen Gründen nicht gerechtfertigt. Es ist nicht einzusehen, daß Italien auf Südtirol zu Gun sten der Schaffung eines kleinen Pufferstaates Ver zicht leisten sollte. Gibt Italien die Ansprüche auf den deutschen Teil des Landes südlich vom Brenner auf, so entfällt auf der ganzen scharf ausgeprägten deutschitalienischen Sprachgrenze jede Reibungs- fläche. Zwischen beiden großen Kulturnationen wird nach kurzer Zeit

sich wieder ein gutes Einvernehmen ergeben, denn beide Völker haben dann keine sich kreuzenden nationalen, jedoch viele paralelle wirt schaftliche Interessen. Italien kann dann nicht wün schen, durch einen Kleinstaat von Deutschland ge trennt zu sein, sondern es muß aus wirtschaftlichen Gründen direkten Anschluß an Großdeutschland an streben. Auch verkehrspolitische Gründe werden in glei cher Richtung wirksam sein. Bisher wurde durch die österreichische Eisenbahnpolitik der Verkehr von Süddeutschland

über den Brenner nach Vene- d i g zu Gunsten des Verkehres nach dem Hafen von T r i e st gedrosselt. Die Ausgestaltung und Verbes serung der Brennerlinie und die Schaffung anderer Schienenstränge von Süddeutschland durch Tirol nach Italien haben nur dann Aussicht auf Zustande kommen, wenn Tirol nicht ein selbständiger armer Staat wird, sondern mit einem leistungsfähigem \ Großdeutschland verbunden ist. « Italien hat zwar zu Kriegsbeginn die Grenzi c x «fino al Brennero" verlangt und als strategisch r Sicherung

begründet. Inzwischen sind jedoch vie r Jahre verstrichen, in den schäumenden Wein ist aucj manches Wasser geflossen und Wilsons Thesen ha l ben die Ansprüche der Italiener gemindert. Gegem -S den Willen Italiens ist zudem das jungoslawisch r Reich geschaffen worden. Ein Land fast so groß wil s Italien, zukunftsreich, expansionslustig. Es wir! o mit dem Großteil des Balkans als Hinterland fü> 3 Italien an der Adria in politischer und Wirtschaft o licher Hinsicht ein viel gefährlicherer Ri 3 vale

sein, als es Oesterreich-Angarn jemals war. In v Hinblicke darauf auch das deutsche Volk durch An s nexion Deutschsüdtirols zu dauernder Feindschaft ö zwingen, wird Italien kaum wollen. Italien Haiti g stets gewiegte Diplomaten, es sollte nicht schwer ä fallen, sich darüber mit ihnen zu verständigen. d Auch dem Anschlüsse Tirols an die Schweiz kam n ich keinen Beifall spenden. Der staatliche Aufbm e der Schweiz findet zwar bei dem demokratisch ge 2 arteten, mit großem Selbständigkeitsgefühl ausge statteten Tirolervolk

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Pagina 1 di 2
Data: 24.05.1915
Descrizione fisica: 2
nach feierlicher Vereidigung am Oberen Stadtplatz durch die festlich beflaggten Straßen der Stadt, überschüttet von Blumen, ausmarschiert. Die Abfahrt vom hiesigen Bahnhof, wo sich zum Ab schied eine unzählige Menschenmenge eingefunden hatte, erfolgte unter Heil!- und Hoch! - Rufen und dem Ent bieten von heißen Glück- und Segenswünschen. (Aus führlicher Bericht folgt.) Die Note Oesterreich-Ungarns an Italien. Wien, 23. Mai. Baron Burian übergab am Freitag dem italienischen Botschafter, Herzog von Avarna

, eine Note, in der die Aufhebung des Dreibundvertrages als mit dem Vertrage unvereinbar nicht zur Kenntnis genommen wird. Da sich Italien seiner Verpflich tungen in willkürlicher Weise entledigt, lehnt unsere Regierung die Verantwortlichkeit für die sich daraus ergebenden Folgen ab. — Die gesamte Presse bezeichnet die Note Burians an Italien als meisterhaft, die die Unehrlichkeit des italienischen Vorgehens bloßstelle. Die Kriegserklärung ist eine Erlösung von einem unwür digen Verhältnis. Kein Krieg

fand noch so lodernde Einmütigkeit des Zornes. Italien hat für alle Zeit seine Ehre und Bündnisfähigkeit verloren. Rumänien vorläufig neutral? Bukarest, 23. Mai. Laut Meldung der hiesigen Blätter beschäftigte sich der gestrige Ministerrat mit Rußlands Angeboten betreffend Rumäniens Mitwirkung im Kriege gegen die Zentralmächte. Die russischen Vorschläge wurden jedoch als unannehmbar zurück gewiesen. Rumänien bleibe vorläufig neutral. Die Möglichkeiten der italienischen Kriegführung. Berlin, 25. Mai

. Major v. Morath schreibt im „Berliner Tageblatt": Die Kriegsstärke Italiens ist in der Friedenszeit auf 1,200.000 Mann geschätzt worden. Die früheren Schätzungen haben aber sämtlich Schiffbruch gelitten. Wir müssen annehmen, daß Italien, wenn es sich bis zum äußersten anstrengen will, ein großes Heer unter die Waffen rufen wird. Der kriegerische Geist der italienischen Soldaten ist nicht anzuzweifeln. So lange keine Niederlage eintritt und die Stimmung der großen Masse nicht leidet, muß

man mit einem energischen Krieg rechnen. Erinnern muß man sich, daß Italien nock nie aus eigener Kraft einen feläzug gewonnen Kat und daß seine Bundesgenossen viel nehmen, aber nichts geben. Weder im Jahre 1859, noch im Jahre 1866 verdankte Italien seinen Sieg ausschließlich der eigenen Kraft. Italiens Geltungen im vorclen — Verona mit moderner Geschützbesatzung, Mantua, Legnano, Peschiera — gestatten einen geschützten Aufmarsch im Raume von Verona; ein Vorbringen gegen Kozen unci gegen Viilaek kann von Italien

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Pagina 1 di 8
Data: 21.10.1933
Descrizione fisica: 8
in -er Sü-lirolee-Frage. (Siehe auch Aufsatz in Nr. 81 vom 7. Oktober 1933.) Man kann sagen, datz sich die fascistische Herrschaft in Italien so gefestigt hat, datz keine Gefahr mehr für sie besteht. Im Inneren hat sich die Diktatur so völlig durchgesetzt, datz keine besonderen Vorsichtsmatz regeln mehr getroffen zu werden brauchen, nach autzen steht das Königreich stärker denn je da. Unleugbar, ja bewunderungswürdig sind die Erfolge, die Italien in dem einen Iahrzehnt seit dem /»Marsch auf Rom" aufzuweisen

hat auf den verschiedensten Gebieten in Po litik und Wirtschaft. Das alles ist sehr geeignet, das Selbstbewutztsein der Italiener stark zu heben. Italien ist eines der wenigen Länder, die von den Krisenerschei nungen der letzten Iahre in keinem beunruhigenden Matze in Mitleidenschaft gezogen worden sind. Und nun erinnere man sich, welcher Sturm sich bei der Machtergreifung Mussolinis in der ganzen Welt gegen den Diktator erhob. Er war der bestgehaßte Mann in Europa. Täglich sagte man seinen Sturz voraus. Niemals

hat sich die international ein gestellte Weltöffentlichkeit stärker bla miert. Heute kann man sich nicht genug tun. preisend mit viel schönen Reden, Mussolini als Vermittler in allen Konflikten, wo man sich nicht mehr zu helfen weitz, anzuflehen. Italien will so etwas wie den Retter der bedrängten Völker Europas spielen, darunter Oesterreichs, jenes Landes, mit dem man noch vor wenig Iahren fast auf dem Kriegsfutze gestanden. Aehn- lich verhielt sich Deutschland zu Italien. Wo sind die Zeiten

, als man noch von einem „Marsch über den Brenner" sprach. Es begann der Weltlauf mit den Freundschaftsverträgen. Es wäre falsch, sich davon etwas zu versprechen. Und heute ist man so weit, datz man bei uns das fascistische System nachahmt. So wohl in Deutschland wie in Oesterreich ist Italien heute Vorbild. Die Italiener mögen nicht wenig stolz darauf lein, binnen wenigen Iahren zum Lehrmeister des deutschen Volkes geworden zu sein. Am innigsten ist die Uebernahme des italienischen Musters bereits im Deutschen Reiche

ein leichtes, vorauszusagen, datz sich das Dritte Reich Hitlers als Dauereinrichtung halten wird. Kluge Nationen rech nen schon fest damit. Unter diesen Italien. Nur Frank reich und seine Trabanten wollen sich mit gegebenen Tatsachen noch nicht abfinden. In zehn Iahren wird man von Hitler in der Welt so sprechen, wie man heute von Mussolini spricht. Das nennt man Realpolitik. Fast hatte es eine Zeitlang den Anschein, als ob sich der alte Dreibund wieder erneuern sollte. Italien -Deutschland —Oesterreich

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Pagina 1 di 12
Data: 11.04.1925
Descrizione fisica: 12
neuerstandenen Frühlings. O. P. Italien und wir. Nachdem schon int vergangenen Jahre Italien- reifen wieder modern geworden sind, wird vollends das heurige Heilige Jahr die Romsahrten zu den alltäglichen Erscheinungen machen. Alle Nationen werden bereitwillig der unwiderstehlichen Einladung der ewigen Stadt Folge leisten. Allen voran die Deutschen, die immer eine Vorliebe, um nicht zu sagen Schwäche, sür Italien gehabt haben. Seit sie ihren Reisedrang nach den Jahren der Absperrung wieder betätigen

können, lenken sie ihn, wie schon früher, in überwiegender Weise nach dem Süden, dem Sonnenland uralter deutscher Sehnsucht, deni Traumland seiner Wünsche. Heilig ist diese Sehnsucht. Heilig ist das Jahr 1925 (oder soll es sein), und heilig sek uns das Recht! Nicht mit unherligen Gedanken wollen wir stn Geiste nach Rom gehen. Das wäre, wenn wir über Unrecht hinwegsehen könnten. Uns Deutschen ist von Italien Unrecht gesche hen. Das Unrecht dauert fort und wird alle Tage größer. Freilich

, mit jenem Jahrtausende alten Fo rum des Rechtes, das Heuer alle Welt einschließlich der Deutschen in seine heiligen Tempel ruft, hat dieses Italien von gestern und heute nichts zu tun. Umso dringlicher ist die Notwendigkeit, auf grund legende Un erschiede aufmerksam zu machen, um Ver wechslungen des heiligen mit dem unheiligen Ita lien vorzubeugen. Es werden dem Deutschen, der nach Italien fährt, heute gern „Verhaltungsmaßregeln" mitgeben. Das ist alles gut und schön. Nützen werden sie nur daun

etwas, wenn wir uns über einige Grundwahr heiten im klaren sind, von denen unser gesamtes Verhalten bestimmt wird. Sie vor allem wieder in Erinnerung zu bringen, sei der Zweck dieser Zeilen. Viele von uns glauben, es ist alles getan, wenn sie den Faden, der uns mit Italien jahrelang ver band, dort wieder anknüosen, wo er vor zehn Jahren abgerissen wurde. So einfach ist die Sache nun nicht. Was während dieser Zeit Geschichte geworden, ist nicht geeignet, Bindeglied zu sein. Der Deutsche, ob er Heuer nach Italien reift

oder nicht, ob er in Oester reich oder im Reiche wohnt oder anderswo, jeder Deutsche muß wissen, daß er heute eine Einstellung zu Italien haben muß, die sich von der, die er vor zehn Jahren hatte, in wesentlichen Punkten unterscheidet. Wir dürfen nicht vergessen, daß un ser Verhältnis zu dent vielgepriesenen Land inzwi schen von Grund aus sich geändert hat. Zu rückhaltung ist uns auserlegt, Schweigen gebietet uns die Zeit. Laßt uns doch in Ruhe mit jeder Politik. Wir wollen die Natur- und Kunstschätze dieses Landes

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Pagina 1 di 12
Data: 13.10.1906
Descrizione fisica: 12
an. Oettemtcb und Italien. Das „Berl. Tagebl." bringt eine ausführliche Korrespondenz aus Rom, die sich mit der angeblich in Oesterreich herrschenden kriegerischen Stimmung gegen Italien beschäftigt. Die Blätter weisen be sonders auf den jüngsten Tagesbefehl des Admirals Montecuccoli hin, der ganz unverhüllt die Ver nichtung der ltalienischen Flotte als Ziel seines eigenen Geschwaders dargestellt habe. Kaum ist dieser Tagesbefehl verklungen, so kommt die Nachricht von dem beabsichtigten Bau eines neuen

österreichischen Ge schwaders in der Adria. Besonderen Eindruck, sogar in Regierungskreisen, machte ferner der Bericht englischer Zeitungen über die angeblich im österreichischen Offizierskorps herrschende kriegerische Stimmung, die auf einen Konflikt hindränge und mit unbeschränkter Siegeszuversicht verbunden sei. Sobald durch die Schuld Bulgariens over anderer Störenfriede die Balkanlawine ins Rollen komme, fürchte man in Italien die Inangriffnahme des österreichischen Eroberungsprogramms mit der Spitze

gegen Italien. Die Türmer „Stampa" schreibt: „Ist denn das Band der Tripelallianz gelöst, stehen Italien und Oesterreich am Vorabend eines blutigen Konflikts?" Diese Gefahr bestehe unleugbar. Es sei einer der dunkelsten Punkte der europäischen Politik, daß die Beziehungen zwischen Oesterreich und Italien so trübe seien. Besonders sei die Sache fatal, weil in Italien jeder Kenner militärischer Dinge überzeugt sei, daß selbst bei Be schränkung auf die bloße Defensive Italien nicht in der Lage wäre

, sich mit Erfolg zu verteidigen. Dies sei der wahre Stand der Dinge und die wahre Stimmung im Heere. Infolgedessen müffe das Militärproblem in Angriff genommen werden. Zu dieser italienischen Auffassung der Lage wäre nur zu bemerken: Seit Jahren rüstet Italien und verstärkt seine Stellungen an der österreichischen Grenze. Seit Jahren halten seine Truppen dort in einer Weise Wacht, wie vor einem Feinde, der täglich und stündlich ihnen ins Land fallen kann. Seit Jahren predigen welsche Agitatoren

auf österreichischem Boden die Legende vom unerlösten Italien und säen Haß und Feindschaft zwischen beiden Völkern ohne daß sie die italienische Regierung ernstlich von sich abschüttelt. Im Gegen teil. das Königspaar selbst nimmt Huldigungen dieser Leute im eigenen Grenzgebiete entgegen und die reichsitalienischen Vereine, die auf Vereinigung der italienischsprechenden österreichischen Gebiete mit Italien hinarbeiten, werden überall unterstützt und gefördert. So hat man uns gezwungen auch unsererseits auf der Hut

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Pagina 1 di 6
Data: 07.07.1915
Descrizione fisica: 6
machen. Vous etes im grand fumiste, mon- sieur! Das Wort fumiste kommt von fume, der Rauch, und heißt Aufschneider. Illustrissime fumatore! Sie haben in Quarto versucht, ihre Landsleute in den Krieg gegen uns zu hetzen. Sie haben allerlei von einem „brennenden Italien" gesprochen. Wenn Italien brennt, so kommt es daher, daß Brandstifter wie Sie es angezündet haben. Sie haben den ehrwürdigen Schatten Dantes be schworen. Er ist auf Ihre Einladung nicht erschienen; aber gleichwohl: Sie haben ihn zu beschwören

versucht. Ist Ihnen bekannt, daß Dante keine vertraulichen Be ziehungen zu Frankreich unterhielt, daß er keine 50.000 Peseten für Zigaretten hatte, sondern zu Zeiten betteln mußte und verfolgt in seinem Vaterlande umherirrte? Ist Ihnen bekannt, daß er den Deutschen Kaiser drin gend aufforderte, nach Italien zu kommen und das un dankbare Gelichter der Florentiner zu züchtigen? Kein Mensch in der Welt hat die Absicht, Italien etwas zuleide zu tun. Aber Italien möchte ein mög lichst fettes „Geschäftchen

geführt. In der Bergpredigt heißt es näm lich: „Selig find die Friedfertigen; denn sie werden Gottes Kinder heißen. Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen." Da Italien möglichst viel Erdreich besitzen will, so möge es also sanftmütig sein. Aber noch mehr. In der Bergpredigt heißt es: „Selig sind, die da hungert und dürstet . . ." — lasten Sie mich ausreden, edler Maestro! — „die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit; denn sie sollen satt werden." Halten

über winden könnte? Ein Fußtritt, Signore. Natürlich: Italien würde in Paris und London und Petersburg sagen: „Unser Vertrag! Unser Vertrag!" Wie? Würden die heiligen Egoisten England, Frankreich und Rußland fragen, „wie? Was heißt das? Wir verstehen immer „Bündnis" und „Ver trag!" Gibt es so etwas? Wer hält denn noch Bündnisse? Seit Italien doch kein Mensch mehr! Schlangen und Schakale halten vielleicht noch Bünd nisse; aber Menschen doch nicht!" Und wenn die Staaten nach Italiens Treubruch

noch Bündniffe schließen sollten — mit dem Italien des Herrn Rapagnetta d'Annunzio würde kein neuge borenes Lamm mehr einen Vertrag schließen. 8timatissimo signore! Sie gelten für einen Dichter, und wenn Dichten schöne Worte machen be deutet, so mögen Sie es sein! Aber Sie, der Sie stets so klug Ihr eigenes Wohl erwogen, wollen Ihr Volk zum schlechtesten Volk der Erde machen, wollen das zweitausendjährige Brandmal der „punischen Treue" von den Puniern nehmen und es für ewige Zeiten auf die Stirn Ihres Volkes

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Pagina 1 di 4
Data: 15.10.1935
Descrizione fisica: 4
der Mitgliedstaaten des Völkerbundes (mit Ausnahme Italiens und Abessiniens), die das sogenannte große Koordinationskomitee bilden, hielt heute abends eine kurze Sitzung ab. in deren Verlauf der vom 18er-Ausschuß oorgelegte Bericht über die finanziellen Sanktio nen, welche gegen Italien ergriffen werden sollen, ge nehmigt wurde. Im Laufe der Diskussion wurde fest gestellt, daß die bereits gegen Italien bestehenden Schulden durch die heutigen Beschlüsse nicht berührt werden. Der Vertreter Oesterreichs, Minister

Dr. Schül ler, erinnerte u. a. an die Hilfe, die Oesterreich von mehreren Staaten für seine finanzielle und wirtschaftliche Sanierung erhalten habe. Unter diesen Staaten habe sich auch Italien befunden. Wenn deshalb heute die österr. Regierung eine Haltung einnimmt, die für Italien gün stig sei, so lasse sie sich vom'Gefühl der Dankbarkeit leiten und verfolge in keiner Weise irgendwelche materielle Vor teile. Er fügte bei, daß insbesondere die geplanten

wird insbesondere nachfolgende Fragen zu prüfen haben: Bedeutung des Handels mit Italien für die Ge samtheit des Außenhandels der einzelnen Mitgliedstaaten des Bundes: Haltung Oesterreichs und Ungarns in Bezug auf den Transit von Waren nach Italien, eventuelle Mitwirkung Deutschlands, der Vereinigten Staaten, Japans und Brasiliens (Nichtmitgliedstaaten des Völkerbundes) bei der Anwendung von Sanktionen. Genf, 14. Okt. (Schweiz. Dep.-Ag.) Minister Eden hat heute dem Generalsekretär des Völkerbundes ein Schreiben

zugehen lassen, in welchem er mitteilt, daß die britische Regierung beschlossen habe, den Export von Waf fen, Munition und Kriegsmaterial nach Abessinien zu gestatten. Andererseits sei das Verbot der Ausfuhr von Waffen nach Italien aufrechterhallen worden. Abbruch der diplomatischen Beziehungen? Genf, 14. Okt. (Schweiz. Dep.-Ag.) Der Artikel 16 des Völkerbundpaktes sieht neben finanziellen und wirt schaftlichen Sanktionen auch den Abbruch der diplomati schen Beziehungen der Mitgliedstaaten

des Völkerbundes mit dem paktbrüchigen Staate vor. Der Vertreter der Südafrikanischen Union, De Water, hat im 18er-Aus- schuß die Anregung gemacht, die diplomatischen Beziehun gen zu Italien abzubrechen. Dieser Vorschlag wurde nicht günstig aufgenommen, da verschiedene Delegierte der Auf fassung sind, daß ein solches Vorgehen auf jeden Fall im jetzigen Stadium des Konfliktes zwischen Italien und dem Völkerbunde nicht zu einer Beschleunigung der Wie derherstellung des Friedens beitragen würde. In den Kreisen

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Pagina 1 di 8
Data: 13.03.1912
Descrizione fisica: 8
, welche aus der räuberischen Politik Italiens hervorgegangen sind, ist nicht mehr die Türkei allein bedroht, sondern auch Oesterreich-Ungarns Handelsintereffen in der Levante werden durch Italien schwer geschädigt. Es muß nun Sache des Ministers des Aeußern sein, durch einen entschloffenen Schritt Oesterreich- Ungarn vor weiteren Schädigungen zu schützen und abgesehen von allen Rüäsichten, welche unser Bündnis mit Italien bisher erheischt haben, jenen Weg einzu schlagen, welcher einzig und allein geeignet

ist, allen Quertreibereien Italiens ein rasches Ende zu bereiten. Nicht in Konstantinopel wie der „Matin" sagt, sondern in Rom soll eine allgemeine Aktion der Großmächte gegen die Weiterführung des italienischen Raubzuges erfolgen. Nicht die Türkei war es, welche die Feindseligkeiten vom Zaune brach, sondern Italien überfiel meuchlings, ohne jeden stichhaltigen Grund, Tripolis und wirtschaftete dort ärger wie kulturlose, wilde Horden. Die italienischen Heerführer haben sich in Tripolis mit ewiger Schmach bedeckt

, indem sie wehrlose Greise, Weiber und Kinder gegen alles Völkerrecht hinmorden ließen. Das Blut tau sender gefangener Araber, die ohne Richterspruch nieder geknallt wurden, schreit zum Himmel um Rache, doch dieser Ruf verhallte ungehört. Keine einzige Großmacht hat bis heute gegen diese Greueltaten ihre Stimme erhoben und Italien hat dieses Stillschweigen für Zustimmung gehalten und wurde hiedurch in seinem Größenwahn derart bestärkt, daß es heute von den Großmächten verlangt, dieselben sollen einen Druck

ein energisches: „Bis hierher und nicht weiter!" zu richten. Wenn die Großmächte sich einen, gegen Italien energisch vorzugehen und dessen Raubzügen Einhalt zu tun, so üben sie nicht nur einen Akt der Gerechtigkeit, sondern fie schützen ihre eigenen Interessen und verhindern die weitere Unterbindung ihres Levantehandels. Wie bereits bekannt, sind die Friedensvermittlungen der Btächte bei der Pforte resultatlos verlaufen und hat selbe die Erklärung abgegeben, daß sie, selbst wenn Italien einen Angriff

auf die Dardanellen oder gar auf Konstantinopel unternehmen sollte, den Frieden z u r ü ck w e i s e n werde, der nur möglich sei, wenn Tripolis türkische Provinz bleibe. Diese Entschließung der Türkei war voraussichtlich, da Italien bis heute wohl Hunderte von jungen Leuten ihren Plänen geopfert, aber bisher noch keinen Schritt vorwärts getan hat. Sobald Italien jedoch in die unwirtlichen Sandwüsten vordringt, ist sein Schicksal besiegelt. Unter solchen Umständen ist es ganz aus geschlossen, daß die Türkei

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Pagina 2 di 8
Data: 06.02.1926
Descrizione fisica: 8
erzeugt, welche notwen dig war, um Italien für die Annexion jenes rein deutschen Gebiete! psychisch vorzuöereiten. Wie schwer das war, mag man aus der Tatsache er- sehen, daß der größte Verein Italiens, der Mai länder „Touring Club", die Konstruktion Tolv- meis noch nach dem Kriege abgelehnt hat, aus dem einfachen Grunde, weil die Vorstehung des „Touring Clubs' über die Verhältnisse in Deutsch- südtirol eben unterrichtet ist. Während aber in den Kreisen der Intellektuellen der von Toluuei zäh genährte

den Eingaben niemals beantwortet; sie wollte sie nicht abschlägig bescheiden, konnte ihnen aber auch nicht entsprechen, weil das Ministerium des Aeußeren in Wien die Weisung ausgegeben hatte, nichts zu tun, was die Italiener reizen und den Dreibund gef ihrden könne. Das Volk war gescheiter als die Diplomaten. Bei Ausbruch des Krieges raunten es sich in Süd- tirol die Eierweiblein einander zu: „Jetzt kommt der Walsche." Und sie behielten Recht. Bei dem Handel aber, den Italien vorher mit der Entente

zum erstenmal 30 Divisionen übrig, um gegen Italien einen Schlag zu führen. Die An griffsbewegung gelangte nicht nur zur Rückerobe rung aller Stellungen, welche die Italiener in 11 Jsonzoschlachtert schrittweise gewonnen hatten, son dern sie warf das italienische Heer in unwidersteh lichem Sturmlauf bis hinter die Piave zurück. Der italienische Verlust betrug in vierzehn Tagen 800.000 Mann an Toten, Verwundeten, Gefange nen, Kranken und Deserteuren. Die Geschichte der Beteiligung Italiens am Weltkriege

ist eine Geschichte der Lüge. Mit einer Lüge hatte Italien den Krieg eröffne.t, eine Lüge war der „Sieg" von Arsiero, eine Lüge der „Ver rat" von Caporeto: die größte italienische Lüge aber ist Vittorio Veneto. Die wenigsten Deutschen wissen, was Vittorio Veneto bedeutet; darum muß es hier erklärt werden. Denn wer Vittorio Veneto nicht kennt, der kennt auch das heutige Italien nicht, er begreift nicht das Verhalten der Italie ner in Südtirol, und,er begreift nicht den Faschis mus. Vittorio Veneto

ist ein Markstein, von Vit torio Veneto leiten di Italiener ihre Rechte auf Erneuerung des römischen Imperiums her, mit Vittorio Veneto beginnt das hochmutgeblähte fa schistische Italien. Der Weltkrieg neigte sich sei nem Ende zu. Oesterreich war schon seit einem! Jahre todmüde. Dte österreichische Front war nur noch ein Vorhang — noch wenige Tage und auch dieser Vorhang wäre gefallen. Vom Ortler bis zur Adria befand sich den Italienern keine geschlos sene österreichische Division mehr gegenüber. Süd- Ürol

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Pagina 1 di 4
Data: 21.10.1925
Descrizione fisica: 4
: Das Inkraft treten des Vertrages von Locarno ist davon abhän gig, daß Deutschland seinen Beitritt zum Völker bund vollzieht. Der Westpakt ist ein Vertrag zwischen Deutschland, Frankreich, Belgien, Eng land und Italien, schließt eine gewaltsame Aende- rung der Grenzen zwischen Deutschland und Frank reich und zwischen Deutschland und Belgien durch einen Angriffskrieg aus und verbietet auch, jede anderweitige gewaltsame Verletzung der Gren zen. Die Verteidigung als das Grundrecht jedes Staates bleibt

natürlich Vorbehalten. Der Ver trag steht unter der Garantie aller Vertrags- Mächte, also einschließlich England und Italien. Gewissermaßen als Ersatz des ausgeschlossenen Angriffskrieges tritt der Schiedsgerichts ver trag hinzu, um ein wirksames Mittel gegen Strei tigkeiten zur Hand zu haben. Die Schiedsverträge sind nach dem deutschen System ausgeführt. Diese sind allerdings nicht eine Abschrift der früher von Deutschland mit anderen Staaten abgeschlos senen Schiedsverträge, aber die Grundlagen find

, durch eine Geste in Erinnerung zu bringen, daß Italien auch mitzureden hätte. Eine Garantie der Brennergrenze hat Italien nicht verlangt. Mussolini selbst äußerte sich: Italien habe aus drei Gründen keine Nebenfragen in der Diskussion auf geworfen. 1. Stellt sich Italien auf den gleichen Standpunkt wie England und beschränkt seine Ga rantie auf die Rheingrenze. 2. Gibt es zwischen Deutschland und Italien keine gemeinsame Grenze, und 3. garantiert Artikel 80 des Versailler Ver trages die Unverletzlichkeit

Oesterreichs. Italien habe deswegen keine weiteren kolateralen Garan tie-Verträge abschließen wollen, auch bezüglich sei ner eigenen Grenze nicht." Tie KriegsschÄkdtüge angegriffen? Locarno, 18. Okt. Zu den Erörterungen der Kriegsschuldfrage erfährt der Sonderberichterstat ter der T. U., daß die deutsche Delegation bereits in einer Vollsitzung am Schlüsse der vorigen Woche durch eine große Rede des Reichsaußenministers den durch die Notifizierung vor der Konferenz ein geleiteten Widerruf

der Kriegsschuldfrage offiziell durchgesührt hat. Deutschs in Italien. Ein kleiner Held. Durch viele Blätter geht folgendes Geschicht- chen: In einem kleinen, abseits gelegenen Dorfe in Deutschsüdtiro! erscheint morgens die italienische Lehrerin in der Schule, bedeckt das Katheder mit der grün-weiß-roten italienischen Fahne und be fiehlt den Kindern, die Fahne zu küssen. Keines rührt sich. Selbst die Kleinsten weigern sich, den Befehl auszuführen. Man holt den Karabinieri, den italienischen Dorfbeamten. Drohungen

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Pagina 1 di 12
Data: 25.05.1912
Descrizione fisica: 12
in den Ursprung des Tripolis-Aben teuers gewährt. Spectator Germanicus schreibt: „Die historischen Beziehungen zwischen Italien und Afrika sind genau umschrieben. Sie hatten zur Zeit des römischen Reiches, als das Mittelmeer von den Römern noch als Mare nostrum angesprochen werden konnte, eine gewisse, durch die damalige Weltpolitik Roms gerechtfertigte Bedeutung. Heute aber gibt es zwischen Italien als solchem und Afrika als solchem keine Beziehungen mehr. Darum ist es eine unbedachte Phrase, wenn hie

und da behauptet wird, Italien habe sich seinerzeit die Gelegenheit der Besetzung von Tunis entgehen lassen. So wenig Italien heute die italienischen Settlements von New Jork und Boston, in denen sein Menschenmaterial das Hauptkontingent stellt, unter seine Fahne nehmen kann, genau so wenig konnte es den Fuß des Staates nach Tunis setzen und Frankreich, das durch die Okkupation Bisertas den Schluß aus dieser Lage zog, durchbrach auf ita lienischer Seite kaum Phrasen, viel weniger noch irgend welche Interessen

. In das bekannte Tripolis-Abkommen des Ministeriums Zanardelli - Prinetti ließ sich Italien nur durch eine französische List hineinziehen, der kein Diplomat von Beruf, Erfahrung und Weltüberblick je hätte unterliegen können, und die nur dem, zum auswärtigen Minister umgebackenen Fahrradhändler, der das Instrument zeichnen sollte, zuzumuten war. Für Tripolis gab Italien seine fiktiven Ansprüche aus Marokko auf, was ihm natürlich keine besonderen Schwierigkeiten verur sachen konnte, da es auf diesen Ansprüchen

italienischen Ansprüche in ihrer richtigen Bedeutung erkannte, proklamierte für den Handel und die In dustrie der afrikanischen Länder die Konkurrenz aller Nationen, so daß nicht nur Frankreich und Italien, sondern auch Deutschland an dem wirtschaftlichen Auf schwung dieser Gebiete kommerziell interessiert sein sollte. Italien erklärte jedoch, daß es jede Besitznahme tripoli- tanischer Stellungen durch dritte Mächte nicht dulden könne, daß es aber andererseits den Fortbestand des türkischen Wilajets

ausdrücklich wünsche. Auf dieser Basis wurde dann zwischen der italienischen und der türkischen Negierung aller aufgesammelter Bestand von Unstimmigkeiten, Entschuldigungen und Erklärungen ausgetautscht und zur Besiegelung des neuen Zustandes die Zurückziehung der beiden exponierten Beamten, des türkischen Mali, wie des italienischen Generalkonsuls vereinbart. Aber die junge nationalradikale Bewegung in Italien forderte ein rasches, wenn auch gewalttätiges und charakterloses Handeln

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Pagina 1 di 8
Data: 17.07.1915
Descrizione fisica: 8
Gefangene. — Der Kampf um die Dardanellen. Dokumente der Schande Italiens. 6 Unser Ministerium des Aeußeren hat soeben ein Rotbuch veröffentlicht, welches eine Sammlung von 205 Aktenstücken darstellt, die sich auf die Beziehungen und Verhandlungen unserer Monarchie mit Italien während der Zeit vom 20. Juli 1914 bis zum Tage der italienischen Kriegserklärung am 23. Mai 1915 beziehen. In einem Anhänge befindet sich ein Erlaß des da maligen italienischen Ministers des Aeußern, Grafen Guicciardini

Bekräftigung der Forderung, daß die Diplomatie unter öffentliche Kontrolle gestellt werden muß, damit sie nicht noch einmal die Macht erlangt, solches Unheil über die Menschheit zu bringen. Es ist interessant, der italienischen Politik und Diplo matie auf ihren dunklen Wegen zu folgen. Gleich zu Beginn des Krieges hatte es Graf Berch- told für notwendig gefunden, an Italien für den Fall, als es bei der Stange bleiben wolle, bestimmte Ver heißungen zu machen. Graf Berchtold sagte dem ita lienischen

Botschafter in Wien, daß für den Fall, „als Italien an der Seite der Verbündeten bleibe, sich ihm Gelegenheit zur Verwirklichung weitgehender Aspirationen, wie Tunis, Savoyen usw. biete, daß es aber leer aus gehe, wenn es abschwenke". Wir wollen es heute aus naheliegenden Gründen unterlassen, die Frage näher zu untersuchen, ob es not wendig war, den Italienern für die Erfüllung einer selbstverständlichen Pflicht große Versprechungen zu machen, die schon deshalb? als überflüssig erschienen

zu Italien in den letzten Jahren ein wenig zu untersuchen, so hätte er sicher gefunden, daß man notorische politische Strauch ritter durch Versprechungen nicht bessern kann. Unsere Nachgiebigkeit hat in Italien den Gedanken erzeugt, dem der italienische Militärattache in Wien offenen Ausdruck verliehen hat, indem er die Lage Oesterreichs so dargestellt hat, als wäre unsere Mo narchie nicht fähig, einen Krieg zu führen, so daß ein italienischer Krieg gegen Oesterreich nichts anderes wäre

, als ein militärischer Spaziergang nach Wien. Nach diesen Informationen hat die italienische Regierung ihr Verhalten eingestellt. Zunächst „wünschte" Italien keine Operationen gegen den Lovcen. Dies wurde, wenn auch nicht ausdrücklich zugestanden, doch durch die Tat erfüllt. Italien aber erblickte in der Erfül lung dieses Wunsches kein Entgegenkommen, sondern eine militärische Schwäche. Die Kämpfe am Doberdoplateau. Wien, 15. Juli. (Amtlich.) Gegen einzelne Stellen des Plateaux von Doberdo unterhalten die Ita liener

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Pagina 2 di 4
Data: 15.09.1943
Descrizione fisica: 4
aufschlußreich, wenn man ihn genau liest: „Obwohl die Schnelligkeit der deutschen Gegenmaßnahmen in Italien den Optimismus in London einigermaßen dämpft, bleibt die hiesige Stimmung vorderhand eher zuversichtlich." Das ist die agitatorische Fassung eines Sachverhaltes, der — richtig formuliert — etwa lauten müßte: Der erste Ueberschwang über die Kapitulation Italiens ist weitgehend durch die deutschen Gegenmaß nahmen gedämpft worden — wobei man die Tat der Befreiung Mussolinis noch nicht einmal kannte. Inzwi

schen haben der italienische König, Badoglio und deren Anhang erkennen müssen, was es bedeutet, bedingungs los zu kapitulieren. Die Waffenstillstandsbedingungen sind so gehalten, daß ihre Durchführung die Herabwürdi gung Italiens auf den Stand einer kolonialen oder halb kolonialen Nation bedeuten würde, außerdem enthält dieses Abkommen in seinem Punkt 12 alle Vollmachten, in politischer, wirtschaftlicher und finanzieller Hinsicht künftig mit Italien zu tun, was den Engländern und Amerikanern beliebt

. Das schnelle Durchkreuzen der feindlichen Pläne, die sich auf die wirkungsvolle Auswertung der Kapitulation Badoglios bezogen, durch die deutschen militärischen Maß nahmen, ebenso die Anlage und Durchführung der Be- fteiung des Duce beweisen jedenfalls Engländern und Amerikanern, was jetzt für ein Wind in Italien weht, nachdem die deutsche Wehrmacht mit freiem Rücken, un belastet durch hemmende Bindungen und die ewige Furcht vor einem Versagen des Bundesgenossen kämpft. Die letzten militärischen Berichte

aus Italien, insbesondere über die Entwicklung der Kämpfe im Raum von Salerno, zeigen schon recht deutlich, wie sich das auswirkt. Begeisterte Kundgebungen der Echwarzhemben in Nullen Bern. Die schweizerische Zeitung „Bund" berichtet, daß in Chiasso eingetroffene Reisende aus Italien er klären, die Befreiung Mussolinis habe die politische Lage in Italien mit einem Schlag verändert. In Genua ist schon am Sonntag die Fascistische Partei wieder ge gründet worden, und die anderen Städte folgten dem Beispiel

die deutsche Ankündigung von Gegenmaßnahmen ge gen die Hinterlist Badoglios zur Wirklichkeit geworden. Durch das Wiedererscheinen Mussolinis werde Italien davor bewahrt werden, daß es gänzlich von der Landkarte und aus der Geschichte verschwinde, die Freundschaft zwi schen Führer und Duce aber sei erneut bestätigt. Die englische Oeffentlichkeit hat die deutsche Son- Die Vorgeschichte des schamlosen Verrates Badoglios Verhandlungen mit den Briten seit Anfang August — Englischur General aus italienischer

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Pagina 3 di 8
Data: 26.05.1915
Descrizione fisica: 8
keine Ueberraschung. Die Grundstimmung der Bevölkerung ist jener ruhiger Fassung und das Gefühl der Beffeiung von einem tückischen Freunde. Immerhin ist die Erbitterung in allen Kreisen und Schichten der Bevölkerung gegen Italien sehr groß. Die tiefe Entrüstung, welche alle Schichten der Bevöl kerung ergriffen hatte, machte sich in den Rusen: „Nie der mit den Verrätern!" „Nieder mit Italien!" Luft. Die Volksmenge bewahrte jedoch überall ein würdevol les Verhalten. Wien, 24. Mai. Im Laufe des Tages wiederholten

sich die pattiotischen Kundgebungen und die Freund schaftsbezeugungen vor der deutschen Boff'chaft und dem deutschen Konsultat. Es fanden keine Ausschreitungen gegen Italiener statt. Das Manifest des Kaisers hat allgemein tiefe Rührung und begeisterte Zustimmung erweckt. Man sieht den kommenden Ereignissen mit fester Zuversicht entgegen. k In Uriest. In Triest sammelte sich auf die Kriegserklärung Italiens eine große Menschenmenge vor dem italieni schen Generalkonsulate an, um gegen Italien zu demon strieren

zwischen der Monarchie und Italien gepflogenen Verhandlungen wegen Sicherung der Neutralität Italiens enthalten wird. Vom italienisch-österreich. Grenzgebiet. Chiasso, 25. Mai. An der italienisch-öster reichischen Grenze int Trentino wurden einige Re gierungsgebäude, die für verloren gelten, von den Oesterreichern selbst zerstört. Zahlreiche Verhafttmgen sind int Grenzgebiet vorgenommen worden. Die deutsche Presse stempelt das Vorgehen Italiens gegen seine bisherigen Bundesgenoffen als „verächtlichen Verrat", sagt

aber übereinstimmend, die offene Feindschaft sei bester als die versteckte Heuchelei und trügerischen Worte, die in Deutschland doch kein Mensch mehr ernst nehmen würde. Der Berliner Lokalanzeiger sagt: „Rückschauend auf die verfloffenen 30 Jahre ist uns heute zu Mute wie einem, der an einem Abgrunde gewandelt ist. Das waren unsere einstigen Bundesgenossen!" Entrüstung unserer Südslaven über Italien. Agram, 24. Mai. Der kroatischen Oeffentlichkeit gibt sich über die treulose Haltung und über die dreisten

Aspirationen Italiens gegenüber der Monarchie tief gehende Entrüstung kund. Die kroatische Presse, ohne Unterschied der Partei, begrüßt den Gedanken des Krieges gegen Italien mit flammender Begeisterung und betont, mit eiserner Entschloffenheit der Kroaten und Südslaven der Monarchie mit ihrem Blute die territoriale Integrität Oesterreich-Ungarns zu verteidigen. Auflösung von Gemeinderäten. Die Gemeinderäte der Städte Rovereto, Trient, Triest und Görz wurden durch Kaiser!. Verordnung aufgelöst

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Pagina 1 di 8
Data: 28.08.1926
Descrizione fisica: 8
eines Amerikaners. Der bekannte amerikanische Vorkämpfer gegen die Kriegsschuldlüge, Professor Barnes aus Northampton, hat sich mit eigenen Augen von der furchtbaren Bedrückung Südtirols überzeugt. In den „Münchner Neuesten Nachrichten" schildert er das Erlebte u. a. folgendermaßen: Die schlimmsten Erwartungen übertroffen. Frage: Fanden Sie die durch die Weltpresse gehenden Berichte über die Unterdrückung deutschen Volkstums durch Italien in Südtirol bestätigt? Antwort: Ich habe während meines kurzen

Aufenthaltes in Südtirol mit allen Schichten der Bevölkerung Fühlitng genommen, Industrie, Han del, Priester, Lehrer, Bauern, und ich fanb nicht nur bestätigt, was man in der Tagespresse zu lesen bekommen hatte; was ich sah und hörte, übertraf sogar meine schlimmsten Erwartungen. Es unterliegt keinem Zweifel, das faschistische Italien arbeitet in Südtirol mit den raffiniertesten Mit teln, um eine starke, bodenständige Bevölkerung ihrem Volkstum zu entfremden, Kinder ihren El tern zu entreißen, die deutsche

Kultur und Sprache in diesen 200.000 kerndeutschen Menschen auszu löschen. Unter kaltem Bruch geheiligter Verspre chungen führt der Faschismus diesen Feldzug gegen eine fremde, von Italien geraubte Minderheit. Das kleine Bauernland Südtirol ist von Truppen über schwemmt. Aufreizend wirken sie schon allein durch ihre Gegenwart. Kirche» Schule» Verwaltung. Frage: Welchen Eindruck haben Sie von den Fortschritten der Italianisierung in Kirche, Schule und Verwaltung? Antwort: Aus der Kirche

alle Zweige des öffentlichen Dienstes. Die jüngste Begriffsbestimmung von Privatschulen macht es den Eltern nahezu unmöglich, ihren Kindern systematischen deutschen Unterricht erteilen zu lassen. Von Selbstverwaltung oder auch nur Kulturauto nomie kann keine Rede sein. Geradezu verderb lich ist der verfälschte Geschichtsunterricht, mit dem Italien sich bemüht, Tiroler Heldentum in ita lienische Heroenleistungen umzudeuten. Die Heran wachsende Iugend muß durch diese Methode zur Doppelzüngigkeit

auf die Knie zwin gen. Ein anderes Mittel aber, das Italien jetzt ganz raffiniert zur Anwendung bringt, scheint viel mehr dazu berufen, die italienischen Entnationali- sierungsbestrebungen zum Ziele zu führen. Italienische Landbankpolitik. Frage: Und welches ist dieses Mittel? Antwort: Es ist die Enteignung gro ßen Stils, die Italien augenblicklich mit seiner Landbankpolitik in Südtirol eingeleilet hat. Die Landbanken waren dem Bauern, dem Wein erzeuger bisher das wirtschaftliche Rückgrat ihrer Produktion

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