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Schlern
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Pagina 32 di 82
Data: 01.05.1958
Descrizione fisica: 82
Ein Kreuz am Weg, gehst du vorbei, Gedenk, was dessen Deutung sei. Zieh ab den Hut, du bist ein Christ, Der durch den Herrn erlöset ist. An manchen Kreuzen hängt eine Tafel mit dem Spruch: Was will das Kreuz, das still am Wege steht? Es will dem Wanderer, der vorübergeht, Zur ernsten Mahnung sagen: Jesus hat für dich sein Kreuz getragen. In Velthurns, bei der Antoniuskapelle, steht am Kreuz die Inschrift und mahnt mit großem Ernst: Steh still, o Mensch, und sieh mich an, Dies alles hat die Sünd

getan. Ich hänge da, um dich zu finden, Liebe mich und meid die Sünden! Wenn die Mutter mit den Kindern zum Wegkreuz kommt, dann betet sie mit ihnen das Versgebetlein, das bei uns über all bekannt ist: Ich danke dir, Herr Jesu Christ, Daß du für mich gestorben bist; Dein Blut und deine Todespein Laß nicht an mir verloren sein. Oder die Mutter betet mit den Kindern das Gebetlein, das an einem Kreuz bei Villanders geschrieben ist: Ach, laß dein bitteres Leiden An uns nicht verloren

sein. Wenn wir von der Erden scheiden, Verschon uns mit der Höllenpein; Zeig’ als milder Richter dich, Daß wir dich preisen ewiglich. Ob das Kreuz klein oder groß, am Haus oder am Wege steht, in die Wand oder in einen Baum geschnitten ist, immer ist es unsern Leuten heilig und lieb und sie wissen allerhand Strafgerichte an Kreuz verächtern zu erzählen. So hatten gute Leute ein Kreuz in eine Eiche bei Leng stein geschnitten. Da kam ein geiziges Weib und fluchte über die Beschädigung des Baumes, aber gleich fuhr der Teufel

durch die Luft heran und holte die nei- dige Hexe 45 ). Das Kreuz in der Kunst An so vielen Orten und in so verschie denen Formen sehen wir das Bild des ge kreuzigten Erlösers, daß es uns längst eine gewohnte Darstellung ist. Das war nicht immer so. Die ersten Christen ver mieden die Darstellung des Gekreuzigten. Solange die Kreuzigung noch als Art der Hinrichtung für Verbrecher bestand und ihre Schande immer wieder frisch emp funden wurde, konnten sich die Christen nicht entschließen, ihren Herrn

und Er löser am Kreuz zu sehen. Im Jahr 1856 wurde in den Ruinen der Kaiserpaläste in Rom an einer Wand ein Spottkreuzbild aus der ersten Hälfte des 3. Jahrhunderts entdeckt. Auf diesem Bild weist ein Mann auf eine an ein Kreuz geheftete Esels gestalt hin. Dieses Bild erinnert an die Worte des hl. Apostels Paulus, daß die Predigt des Gekreuzigten für die Heiden ein Spott ist. Aber wenn auch die ersten Christen noch nicht Kreuzbilder schufen, das Kreuz, „woran das Heil der Welt ge hangen“, wurde bald

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Pagina 38 di 82
Data: 01.05.1958
Descrizione fisica: 82
künste nicht auskomme, hielt ein Mann ein Kreuz vor das Kammerfenster und ebenso wurde ein Kreuz mit Kreide auf die Türe gezeichnet. So wurde Manz ge fangen und dann auf dem Sinnichbühel bei Meran verbrannt Allerhand haben Sage und Legende aus alter Zeit vom Kreuz und seiner Kraft überliefert, umgestaltet und ausge schmückt. Immer schaut da heraus die große Verehrung unseres Volkes für das hl. Kreuz, die große Ehrfurcht vor dem Marterwerkzeug Christi, der große Glaube an die Kraftwirkung

des hl. Kreuzes. Und doch wissen Legende und Geschichte auch von Kreuzfrevel zu berichten. Kreuz frevel kommen ja nur selten vor und fast immer sind es fremde Hände, die das Kreuz schänden. Ein richtiger Mann un serer Berge tut so etwas nie und nimmer. Es sei denn, daß einer aus ganz großer Leidenschaft sich vergißt. Beim Pitschen- hof in Rentsch, auf dem Weg gegen den Ritten, steht ein Kreuz mit einer Schuß verletzung. In Kampenn war ein großes Schießen und ein bekannter Schütze war auch dort, traf

aber nichts. Ob sein Ge wehr die Schuld hatte oder seine unruhige Hand oder sonst etwas, weiß ich nicht. Ein Schuß um den andern fiel und alle gingen fehl. Da packte hellichter Zorn den Schützen und er schrie: „Wenn ich auch die Scheibe fehle, will ich doch sehen, ob ich das Kreuz nicht treffe!“ Er schoß nach dem Kreuz, traf es, die Kugel flog aber wieder zurück und fuhr dem Frevler mitten durch das Herz 77 ). Etwas Ähnliches wird von Prettau erzählt. Auf dem Wege gegen das Krimm ler Joch, aber schon bald hinter der Hei

liggeistkirche, stand ein Kreuz. Ein Pret- tauer Schütze war auf dem Wege zu einem Bestschießen in der Krimml. Das Haupt best war ein prächtiger Stier. Wie der Schütze das Kruzifix sah, kam ihm ein schrecklicher Gedanke. Er probierte sein Gewehr. „Treffe ich das Kreuz, dann bekomme ich sicher das Best“, sagte er und schoß und die Kugel ging durch das Kreuzbild. Nun half der Teufel dem Schützen. Dieser gewann den Stier und führte ihn über die Tauern herüber. Aber gerade beim durchschossenen Kruzifix wurde

der Stier wild und spießte den Schützen tot. Das Kreuz wurde später in die Heiliggeistkirche übertragen und alle Jahre, wenn der große Ahrner Bittgang zur Getreidemutter nach Ehrenburg wan dert, wird das durchschossene Kreuz mit getragen 7S ). — Vom durchschossenen Kreuz in Ägums haben wir schon früher gehört bei der Beschreibung der Wallfahrt zum großen Herrgott in Agums. So sind wir jetzt dem Kreuz nachgegan gen durch das ganze Land und durch alle Jahrhunderte. Wir haben es in Kirche und Friedhof

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Pagina 29 di 82
Data: 01.05.1958
Descrizione fisica: 82
noch ist, den Abendrosenkranz; vor dem Kreuz essen sie am Mittag und Abend und hauen tapfer in Schüssel und Pfanne; vor dem Kreuz halten sie gemütlichen Hoan- gart und gewichtigen Familienrat. Und vor dem Kreuz in der Stube werden sie alle aufgebahrt vor dem letzten Weg zum Kreuz im Friedhof. Wohl jeder Familie, die nicht vergißt, daß der Gekreuzigte ihr Tag um Tag zuschaut; da wird Ordnung im Hause sein und friedliches Zusammen leben, unverdrossene Arbeit und ver nünftiges Maß in lustiger

Stunde; eine solche Familie wird aber auch mit Ver trauen zum Herrgott im Winkel auf schauen, wenn Sorgen und Kummer ins Haus kommen und Vater und Mutter viel denken machen. Nicht bloß im Herrgottswinkel ist das Kreuz, im ganzen Haus, fast in jeder Stube und Kammer finden wir ein Kreuz an der Wand oder auf dem Kommodkasten. So ein Stehkreuz dient dann auch, wenn im Hause ein Kind getauft wird oder ein Schwerkranker versehen wird. Und ge rade das Versehkreuz, das an so viele Todesnot erinnert

, wird mit besonderer Verehrung verwahrt. Das Sterbekreuz ist nur klein; die todeskalte Hand des Ster benden kann nicht mehr ein großes Kreuz umfassen, und wenn der Tote aufgebahrt ist, dann wird ihm das Sterbekreuz noch in die gefalteten, starren Hände gegeben. In recht vielen Häusern ist noch ein anderes Kreuz, das Hauskreuz. Bald ist es ein Unfrieden, bald ein ungeratenes Kind, ein versoffener Mann oder eine böse Frau, dann sind es wieder Geld sorgen oder heimlicher Kummer. Und oft, wo man’s gar nicht meint

, sie sind ein deutliches Zeichen des religiösen Sinnes unseres Volkes. Bald sind es kleine, niedere Kreuzlein, die am Wegrand stehen, bald ragen sie hoch auf, gewöhnlich ist das Kreuz durch Rück wände und Giebeldach geschützt, manch mal sind es halboffene Kapellen. Der Spruch an einem Feldkreuz bei St. Va lentin im Vinschgau sagt uns den Sinn der Feldkreuze: Das Kreuz ist unserer Hoffnung Stern, Das Kreuz ist unser Segen, Drum pflanzen wir das Kreuz so gern Auf allen unsern Wegen. Gewöhnlich ist der Gekreuzigte allein

dargestellt und am Kreuzbalken hängen, ähnlich wie im Herrgottswinkel, allerhand Früchte. Manchmal sind die Leidenswerk zeuge auch am Kreuz, manchmal sind Maria und Johannes oder die hl. Magda lena oder die beiden Schächer dabei. Da gab es viel Streit beim Latscher Kreuz an der Grenze zwischen Tisens und Völ- lan, keine Gemeinde wollte den linken Schächer auf ihrem Grund haben und so wurde diese Figur unzähligemal von den Burschen hin- und hergestellt, bis endlich im Jahr 1909 die beiden Schächer

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Pagina 34 di 82
Data: 01.05.1958
Descrizione fisica: 82
ist. Sie wurde auch in neuerer Zeit mit Glück wieder holt, so von Ignaz Stolz auf dem Grab mal der Familie Unterrainer in Brun eck “). Die romanische Kunst, in der Zeit vor 1300, hat Christus auch am Kreuz als Kö nig dargestellt; in der gotischen Kunst ist Christus am Kreuz der Erlöser in Not und Tod. Und je inniger sich der Künstler hineinempfunden hat in die Marter Christi am Kreuz, je mehr er in seiner eigenen Seele Christi Leid mitgefühlt hat und je geschickter seine Künstlerhand

war, um so ausdrucksvoller wurde das Kruzifix, um so leiddurchdrungener wurde Christi Darstellung, um so mehr greift es ans Herz des Beschauers. Barocke Kreuze Die Zeiten wechseln, die Menschen wechseln und mit ihnen wechselt auch der Geschmack immer wieder. Von Ita lien aus kam ein anderer Kunstgeschmack, der im schönen Ebenmaß der Körperfor men und des Leidensausdrucks den Ge kreuzigten darstellte. Aus dieser Zeit sind aber bei uns nur ganz wenige Kreuze, etwa das vielverehrte Nalser Kreuz auf dem Weg nach Tisens

. Bei uns herrschte der gotische Stil lange vor, und als die Renaissanceformen in unsere Gegend ka men, da waren sie bereits nicht mehr in der ursprünglichen Edelform, sondern schon in der Weiterentwicklung der kraft erfüllten, lebhaftbewegten Art des Ba rock. Und diese Zeit, seit ungefähr 1600, läßt dem Künstler in der Darstellung des Gekreuzigten viel Freiheit, fast Re gellosigkeit. Je nachdem der Künstler den Erlöser am Kreuz lebend oder tot, unter getaucht in Gottverlassenheit oder auf schauend

in Gottvertrauen, sich hin opfernd oder mit der Todesqual ringend darstellt, wechseln Ausdruck und Haltung des Kreuzbildes. Meist ist der Körper Christi am Kreuz weich und kräftig, stark bewegt, und zwar wird die Bewegung um so stärker, je näher es gegen die Zeit um 1780 geht. Ich brauche nicht auf einzelne Orte hinzuweisen. In unsern Kirchen und Friedhöfen, in vielen Häusern, an Weg und Steg stehen zahllose Kreuze aus der Zeit des Barock. Um die Natur möglichst lebenswahr darzustellen, ist an barocken Kreuzen

die Krone oft aus wirklichen Dornenzweigen geflochten, manchmal werden zum glei chen Zweck natürliche Haare verwendet wie am vielverehrten Kreuz im Kreuz gang zu Brixen oder beim großen Kreuz in der Brunecker Spitalkirche. Wieder um recht naturgetreu zu wirken, aber auch um möglichst tief das Empfinden des Beschauers zu rühren, werden die Wun den und das herabfließende Blut recht augenfällig dargestellt, daß solche Kruzi fixe fast erschreckend wirken. Ein solch blutiger Christus ist im Franziskaner

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Pagina 28 di 82
Data: 01.05.1958
Descrizione fisica: 82
ist die Kapelle bei der Jaufenburg hinter St. Leonhard in Passeier. Die Legende weiß freilich zu erzählen, ein alter Jaufen- burger Ritter habe das wunderschöne Kreuz aus dem Heiligen Lande mit gebracht. Doch die Geschichte erzählt an ders. Graf Hildebrand Fuchs machte um 1530 eine Pilgerfahrt in das Heilige Land und er versprach, wenn er glücklich heim käme, eine Kapelle zu Ehren des hl. Kreu zes zu erbauen. Und er kehrte glücklich von der weiten Fahrt heim und hielt sein Versprechen

. Er erbaute die Kapelle im Jahr 1531 und ließ die wunderschöne Kreuzigungsgruppe auf den Altar stel len 25 ). Die stolze Jaufenburg ist längst zerfal len und ödes Grauen starrt aus den leeren Fensterhöhlen; das hl. Kreuz ist geblie ben trotz aller Zeitenstürme und die Pas- seirer pilgern fleißig zum vielverehrten Kreuzbild. Nalser Kreuz Ein hochverehrtes Kreuz ist in einer Kapelle auf dem Weg von Nals nach Ti- sens, das sogenannte Nalser Kreuz. Es stammt aus dem Ende des 16. Jahrhun derts

und ist ergreifend schön 2G ). Viele Weihegaben hängen an den Wänden und bezeugen die gewährten Erhörungen. Zweimal im Jahr kommen die Nalser mit Kreuz, am Dienstag in der Bittwoche und am zweiten Maisonntag. Viele Andächtige kommen hieher in der Fastenzeit, denn hier beginnt auch der Nalser Kalvarien berg. Kalvarienberge Vielverehrte Kreuze sind auch zumeist in den sogenannten Kalvarienbergen, wel che eine Anfangsform unserer heutigen Kreuzwegandachten bilden. In der aller ersten Zeit schon wurde in Jerusalem

der Weg heiliggehalten, den der Herr mit sei nem Kreuz gegangen. Und kaum daß die Kirche von der heidnischen Verfolgung frei war, wurden im Abendland die hei ligen Stätten des Leidens Christi nach gebildet. In Rom stammt die berühmte Kirche zum hl. Kreuz in Jerusalem aus dem fünften Jahrhundert. In der Zeit der Kreuzzüge wurde die Verehrung der Leidensstätten Christi neu belebt. Als das Heilige Land in der Hand der Türken blieb und die Reise dorthin sehr erschwert wurde, kamen die geist lichen Pilgerfahrten

Kreuzigungsgruppe. An gewissen Tagen der Fastenzeit sind dort gewöhnlich besondere Andachten und viele Menschen nehmen daran teil. Noch viele besonders verehrte Kreuze sind in den Kirchen und Kapellen unseres Landes, so die schönen gotischen Kruzi fixe in den Pfarrkirchen von Brixen und Bruneck. Das Kreuz spiegelt am deut lichsten des Erlösers Werk für uns, das Kreuz stellt den Menschensohn zualler nächst an Menschenleid und Lebensnot, das Kreuz offenbart am unmittelbarsten Gottes Güte und findet darum

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Pagina 27 di 82
Data: 01.05.1958
Descrizione fisica: 82
Zeichen, daß so mancher sein eigenes Kreuz beim „großen Herrgott“ von Agums zurücklassen durfte. Frohnwies Die jüngste, aber nicht unbedeutendste Kreuzwallfahrt ist auf der Frohnwiese bei St. Lorenzen 21 ). Ursprünglich stand das Kreuz, das aus der Zeit um 1600 stammt, auf den Feldern von Stöckelstein. Pfarrer Jäger ließ es im Jahr 1680 von dort auf die Frohnwiese bringen und da für eine Kapelle aus Holz bauen. Mehr und mehr kamen die Kirchfahrer zum hl. Kreuz von Frohnwies und so wurde

hatte. Der Kirchensturm unter Josef II. schloß auch dieses Heiligtum im Jahr 1786. Das hl. Kreuz wurde in die Pfarrkirche von St. Lorenzen übertragen, aber die Wall fahrer beteten auch weiterhin draußen vor der geschlossenen Kirche auf der Frohnwiese. Doch schon im Jahre 1792 wurde die Kreuzkirche wieder eröffnet und das hl. Kreuz in feierlicher Prozession von der Pfarrkirche wieder zurück gebracht. Bei 20 000 Andächtige beglei teten damals das hl. Kreuz und der da malige Abt von Neustift Leopold Erlacher hielt

Prozession und Hochamt 22 ). Noch einmal sah das Heiligtum auf der Frohnwiese eine ungeheure Menschen menge. Im Jahr 1801 wurde am vierten Sonntag nach Ostern das Friedensfest ge halten und das hl. Kreuz wurde zusam men mit dem Bildnis Unserer Lieben Frau von Saalen und dem hl. Leib von Sonnenburg umgetragen. Wieder hielt Prälat Erlacher den Gottesdienst und 42 Priester standen ihm zur Seite 2a ). Freigebige Zeiten haben den Unterhalt für einen Priester bei der Wallfahrts kirche gestiftet, aber längst

ihres Haus kreuzes beim Heiligtum lassen, alle wol len neue Kraft für Sorgen und Pflichten mitheimnehmen. Täufers Eine kleine Kreuzwallfahrt ist in der Tauferer Schloßkapelle 23a ). Ein ehrwür diges altes Kreuz aus dem 13. Jahrhun dert ist dort auf dem Altar und seit ur alter Zeit wurde in der Burgkapelle an allen Freitagen eine hl. Messe gehalten. Das Kreuz mit dem stark nach rechts geneigtem Haupt des Erlösers hat seine Nachbildungen weit durch das Pustertal. An den Fastensonntagen wandern viele

Andächtige aus dem Tauferer- und Ahrn tal zum Kreuz in der Kapelle unterhalb der Burg Täufers und es ist ein uralter Brauch, daß nach der Kreuzandacht am Palmsonntag die Burschen ein Wett- ranggeln halten und auskämpfen, wer der Haggelmair, der Meisterranggier, des Tales ist. Putzen Ein Talheiligtum zum hl. Kreuz ist in Putzen bei Sarnthein auf dem Weg zum Übergang nach Mölten und Voran. Dort stand ein Kreuz im Wald, das ein Hirt, der gern einsam und verträumt seine Wege ging, geschnitzt

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Pagina 35 di 82
Data: 01.05.1958
Descrizione fisica: 82
derts geleistet haben, ist zu einem großen Teil Durchschnittsware, die wirkungsarm vor unseren Augen steht, unsere Seele gar nicht rührt, wohl aber den Geschmack weiter Kreise verdirbt. Sie sind zu langweilig geworden, diese eindruckslosen Kruzifixe, die so gar nichts erzählen von Christi Todesnot; darum ha ben sich seit ungefähr 1890 die gottbegna deten Künstler bemüht, aus der abgegrif fenen Schablone herauszukommen und den Erlöser am Kreuz in seiner Todes qual, in seinem großen Opfer

darzustel len, nicht etwa verzerrt und krampfhaft gekrümmt, wohl aber durchdrungen und erfüllt von seelischer und körperlicher Not. Vorbilder aus gotischer Zeit haben dazu anregend gewirkt und gerade unser unvergeßlicher Bachlechner hat ergrei fend ernste Kreuzbilder geschaffen. Aber auch Tavella, Dejaco, Gallmetzer, Lazzeri, und noch manche andere wußten und wissen aus eigener Ergriffenheit und mit künstlerischer Hand den Erlöser am Kreuz in einer Weise darzustellen, die die To desnot Christi packend

wiedergibt und darum tiefen Eindruck macht. Das Kreuzbild in der Malerei Wir haben uns fast nur mit den Kreuz bildern beschäftigt, die aus der Hand der Bildhauer stammen. Solche begegnen uns am öftesten in Kirche und Haus, in Feld und Wald. Aber auch die Maler haben Kreuzbilder geschaffen, die freilich nicht so zahlreich sind. Nur einige wenige wol len wir davon nennen als Kostproben aus den verschiedenen Zeiten. Aus der romanischen Zeit stammen die Kreuzbilder in der Burgkapelle von Hoch- eppan

in der Priesterseminarkirche in Bri xen; ein ganz neues mit modernem Ein schlag hat Johann Oberkofler gemalt. Kreuzverwendung Seit vielen Jahrhunderten haben die Künstler den Herrn am Kreuz dargestellt, immer wieder verschieden nach dem Geschmack und nach der Auffassung der verschiedenen Zeiten, aber immer mit der Absicht, den gekreuzigten Erlöser zu ehren und sein Bild für die Verehrung der Gläubigen zu schaffen. Kein anderes religiöses Bild ist so vielfach wiederholt worden als wie das Kreuzbild. Die Hochschätzung

für das heilige Kreuz zeigt sich auch in seiner Verwendung als Schmuck- und Ehrenzeichen. Auf Kaiser- und Königskronen ist das Kreuz als Schmuck, die Bischöfe und Äbte tragen es auf der Brust, in den Auszeichnungen und Orden der verschiedensten Staaten ist es der Mittelpunkt. Viele Menschen tragen es am Hals oder wie manche Or densfrauen als Fingerring. Als Wappen zeichen ist das Kreuz in Verwendung. Das älteste Kreuzwappen haben bei uns das Kloster Neustift und der Deutsche Orden. Auf Geldmünzen finden

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Pagina 19 di 82
Data: 01.05.1958
Descrizione fisica: 82
sie gewöhnlich auf offenen, wei ten Plätzen oder Feldern aufgestellt, wo sie von weitem konnten gesehen werden und wo viele Leute vorbeigingen. So wurde auf dem Toblacher Feld in der Nähe der Landstraße ein Bußkreuz auf gestellt, wo heute noch das hohe Feld kreuz steht. Und so erklärt es sich auch, daß heute noch in manchen Orten die Feldbezeichnung „beim Bußkreuz“ ist, während jetzt nur mehr ein gewöhnliches Feldkreuz dort steht und das Missions kreuz längst bei der Kirche aufgestellt ist. Vielfach wurden

fast überall mächtig groß vom Fronbogen zwischen Presbyterium und Kirchenschiff, wie es heute noch zum Beispiel in der Pfarrkirche von Lana und in der Kapu zinerkirche von Brixen zu sehen ist. Darunter stand vor Zeiten ein Altar, der immer Kreuzaltar hieß. In vielen Kirchen ist das große Kreuz vom Fronbogen an irgendeine Seitenwand versetzt worden wie z. B. in den Pfarrkirchen von Brixen und Bruneck. In einer der Kirchenbänke steht ge wöhnlich auch ein großes Kreuz, das am Karfreitag

an die Stufen der Kommunion bank zur Verehrung hingelegt wird, und es ist eine wunderschöne Art der Gottes verehrung, wenn am Karfreitag jung und alt zum Kreuze sich bückt und die Wun den des Gekreuzigten küßt. Dasselbe Kreuz wird dann gewöhnlich bei Prozes sionen und Bittgängen vorangetragen, wenn die Leute „mit dem Kreuz“ hinaus auf die Felder oder zu einem fernen Hei ligtum wandern. Vorzeiten sind solche Kreuzgänge oft über Berg und Tal ge wandert zu vielverehrten Gnadenstätten; wegen allerhand

vor den Bußkreuzen eigene Andachten gehalten und die Kirche hat dafür sogar besondere Ablässe ge währt. Heute stehen in den meisten Ge meinden die Bußkreuze nahe bei der Kirche und es ist noch an vielen Orten der Brauch, nach dem Gottesdienst ein wenig vor dem Missionskreuz zu beten ‘). Grabkreuz Am Friedhof steht gewöhnlich ein gro ßes Kruzifix als Erlösungszeichen für alle Verstorbenen und dazu steht Kreuz an Kreuz bei Grab an Grab. Ursprünglich waren für Reiche und Arme nur Holz kreuze, die zuerst

für den Weih wasserkessel oder für ein Kerzenlicht. Allmählich wurde die Hand geschickter, die Freude waghafter und damit wurde die Form reicher, die Zieraten lebendiger, die Schnörkel bewegter. Für manche Kreuze hat wohl ein Künstler die Zeich nung entworfen, die Ausführung stammt immer vom Schmied oder Schlosser und in den meisten Fällen ist von diesen auch die Form des Kreuzes ausgedacht. Und da muß man staunen, welche Verschie denheit in Kreuz und Schmuck diese ein fachen Meister zu ersinnen wußten

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Pagina 43 di 52
Data: 01.03.1925
Descrizione fisica: 52
, vor einem grauen, hölzernen Kreuz, zu dessen Füßen in einer Felsennische hinter blaß- blauem Gitter das alte Bild einer Frau in wei ßem Kleide saß, von schwachen, schon ersterben den Strahlen umgeben. Trost im Lewe sucht ich von jeher gern im Walde, aber so wohl wie an jener Stelle war

ihn zur Winterszeit in einen häßlichen Holz verschlag oder kümmert sich gar nicht mehr um ihn und läßt ihn frei dastehn, es kommt der Schnee und in einen strudelförmigen Teig gehüllt wird alles zur formlosen Masse. Dazu kommt noch, daß diese Steinbilder nicht wie das Feld kreuz bescheiden am Wege stehen, nein, sie stehen so recht eigentlich im Wege. Sie stellen sich entweder mitten auf einen schönen Platz und nehmen so den freien Blick über denselben oder versperren wenigstens irgend

, vornübergebeugt scheint er nicht mehr lange aufrecht stehen zu wollen. Und auch das Kreuz, das mitten aus seinen spitzen Spelten herausragt, neigt sich mit ihm müde und altersgrau vornüber. Aber ich weiß: Dieser aun wird niemals gänzlich verfallen, schon des reuzes wegen wird ihn der sonst sorglose Bauer wieder Herstellen müssen, soll ihm nicht ganz die Achtung feiner Nachbarsleute verloren gehen. Allen übrigen Zierrat aber werden diesem Kreuze die Natur und die Jahreszeiten verleihen: Im Winter

und ohne Geschenke dasteht. Ueberall will kommen und gern gesehen, steht es sowohl am Eingang als auch am Ausgang des Dorfes, an der Mauer des ersten wie des letzten Hauses, am Stamme des großen Kastanienbaumes auf dem Dorfplatz, an der Weggabelung und am Kreuz weg und dort, wo der Pfad sich mühselig und steil hinaufquält und der Wanderer des Zu spruchs und der Tröstung bedarf. Und wiederum steht es ihm lohnend zur Seite, wo ein uraltes Plätzchen zu Rast und Ruhe ladet, wo aus Fels klüften der köstliche

und wohl um die Seele werden, wenn er in solch öden, schweigenden Welten, wo er sich so menschen- und gottverlassen vorkommt, dann mit einemmal unter dem roten Dächlein eines Wald kreuzes mit gestilltem Herzen ruhen kann. Und er braucht auch weiter keine Angst zu haben. Hoch über allen Wäldern steht das hohe Ioch- kreuz, mit einem armen Gott für arme Hirten und Männer, die ihm außer ein paar blauen Bergglöcklein nichts geben können. Und zuletzt wie am Gestade der Vergessenheit das Kreuz am Ferner

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Pagina 33 di 82
Data: 01.05.1958
Descrizione fisica: 82
Verehrung und ihre Sorgen und Nöte zugetragen haben, machen es erst noch viel ehrwürdiger 47 ). Noch ein gewaltig großes Kreuz aus so früher Zeit, nur etwas jünger, ist in un- serm Lande das große Kruzifix aus dem ehemaligen Benediktinerinnenkloster bei St. Lorenzen, jetzt im Spital in Sonnen burg. Auch hier ist die Haltung Christi königlich ernst und groß, aber Marter und Schmerz sind hier schon mehr her vorgehoben. Hier hat Christus eine Dor nenkrone, das Blut rinnt in Bächlein

über den Körper und der Ausdruck im Gesicht ist voll Weh und Not 48 ). Aus demselben Jahrhundert und auch mit der Königskrone war früher ein Kru zifix auf der Burg Reinegg bei Sarnthein, es wurde aber verkauft und heute hängt nur mehr eine Nachbildung dort. Das Geld, das für das Kreuz gezahlt wurde, ist längst verflogen, das wertvolle Kreuz ist dahin und die Nachbildung ist eigent lich nur mehr eine traurige Erinnerung an den verlorenen Schatz, an die geleistete Dummheit; ein Beispiel, wie wertvolle Werke

verschwinden, und eine Mahnung, die kostbaren Werke unserer Vorfahren sorgsam zu hüten 4n ). Es ist ja ein weit bekanntes Verfahren der Altertumshänd ler. daß sie gute alte Sachen damit her auslocken, indem sie ein neues Kreuz oder Bild beschaffen und noch etwas weniges dazuzahlen, dafür aber das alte kostbare Werk mitnehmen und mit ungeheurem Gewinn Weiterverkäufen. So helfen sie mit, unsere Häuser und Kapellen auszu plündern und dafür wertlose Sachen hineinzustellen. In unseren Museen

sind noch einige Kreuze aus jener frühen Zeit erhalten, aber im ganzen sind nur recht wenige Kreuze aus der romanischen Zeit geblie ben, obwohl gewiß damals schon viele Hunderte Kruzifixe in unseren Kirchen und Häusern vorhanden waren. Gotische Kreuze Anders ist es in der gotischen Zeit, die bei uns ungefähr vom Jahr 1300 bis 1530 gedauert hat. Die gotische Zeit stellt den Heiland am Kreuz nicht mehr dar als den König und Herrscher, nicht mehr als den Sieger über Sünde und Tod, sondern durchaus als den Leidenden

Zeit zwingt nicht zur Ehrfurcht wie etwa das Kreuzbild von Innichen, in seiner Qual und Liebe greift er dir ans Herz und drängt dich zum Mitleid. Bachlechner, der 1923 verstorbene gemütstiefe Bildhauer aus Bruneck, hat die gotischen Kreuze sich zum Vorbild genommen und den Ge kreuzigten voll Leid und Weh und rühren der Not dargestellt °°). An den gotischen Flügelaltären war nicht recht Platz für ein größeres Kreuz bild. Ganz hoch droben, an der Spitze des Altaraufbaues, wurde gewöhnlich ein Kreuz

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Pagina 18 di 82
Data: 01.05.1958
Descrizione fisica: 82
wird, wir machen den Weg, den das Kreuz und seine Verehrung durch Jahrhunderte gegangen ist, und sehen zu, welche Bedeutung und Verehrung das Kreuz gerade in unserer Heimat bekom men hat. Kreuzschrecken — Kreuzehre Der Tod am Kreuz war in alter Zeit der schandvollste, ärger noch als Ver brennung oder Galgen. Seit der Herr Jesus am Kreuze gestorben, ist das Kreuz das Zeichen der Erlösung geworden, das heilige Zeichen der Gottesverehrung, das Ehrenzeichen des Christen. Als das Kreuz Christi unter Kaiserin Helena gefunden wurde

, erhielt es große Verehrung und Bischöfe und Fürsten waren glücklich, wenn sie ein winziges Stück von Christi Kreuz, eine Kreuzpartikel, erhielten. Mit der Zeit wurden viele Kreuzpartikeln *) Domdekan Hermann Mang veröffentlichte als langjähriger Redakteur des St. Kassian- Kalenders (1924/47) darin wertvolle Aufsätze, besonders volkskundlicher Natur. Vor seinem Tode (t 28. Nov. 1947) beabsichtigte er, die wichtigen davon in einem Bande herauszu geben, versehen mit Fußnoten zum Zwecke der Angabe

vorgeschriebenen ita lienischen Ortsnamen die deutschen. — Diese Abhandlung stand wesentlich im St. Kassian- Kalender von 1933. Dr. Anselm S p a r b e r ausgeteilt und auch in unser Land sind manche gekommen. Sie wurden hinter Glas in der Seitenwunde großer Kruzifixe verwahrt oder in eigenen Reliquien monstranzen aufbewahrt und werden heutzutage meist bei Wetterprozessionen und Bittgängen umgetragen und dabei zum Segnen verwendet. Kreuzlegenden Die Verehrung hat auch bei uns wun derliebe Legenden um das Kreuz

hängt, heißt es, da bleibt keine Krankheit. Darum sieht man bei uns so oft den Kreuz schnabel, der in seiner engen Steige springt und pfeift und zuweilen ganz leise sein Liedlein singt. Und noch andere Vöglein sind gekom men und haben sich gemüht, den gekreu zigten Heiland zu befreien, und ihre lich ten Federn sind blutigrot geworden und sie tragen heute noch ihr rotes Kehlchen und singen ihr schwermütiges Lied. Kirchenkreuz Am öftesten und am größten finden wir das Kreuz in der Kirche

. Als noch keine Kirche stand, wurde ein Kreuz auf gepflanzt am Ort des ersten gemeinsamen Gottesdienstes. An die Stelle des Kreuzes kam dann eine Kapelle, und statt der Kapelle die Kirche, klein oder groß, je nach der Größe der Christengemeinde. Heute stehen überall Kirchen und hoch auf dem Turm ragt das vergoldete Kreuz, es leuchtet hinaus weit in die Gegend und grüßt den Wanderer von der Ferne. In der Kirche ist das Kreuz auf allen Altären, an den Kreuzwegbildern und an vielen Kanzeln, und früher hing es

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Pagina 25 di 82
Data: 01.05.1958
Descrizione fisica: 82
Es ist ein harter Weg hinauf zum Hei ligkreuzkirchlein, aber seit langen Jahr hunderten wandern die Wallfahrer empor mit allen ihren Nöten und Sorgen, mit Vertrauen und Andacht, um beim kreuz tragenden Erlöser Kraft und Mut zu holen. Schon seit langen Jahrhunderten wird hier Gottesdienst gehalten. Bereits im 16. Jahrhundert war regelmäßig sechs mal im Jahr eine hl. Messe in der Heilig kreuzkirche, im 17. Jahrhundert war die hl. Messe in der Sommerszeit jeden Frei tag

hinaufgeleitet. Dann kommen im Laufe des Sommers viele ge meinsame Bittgänge zum hl. Kreuz; sie ben aus der Pfarre Abtei, vier aus St. Kassian, zwei von Wengen und Stern, je einer von Kampill, Kolfuschg, Corvara, Enneberg und St. Vigil, Welschellen und Onach, Geiselsberg und St. Martin in Gsies. Im ganzen sind es regelmäßig alljährlich 21 Bittgänge. Dazu kommen noch außerordentliche Bittprozessionen in ungewöhnlichen Volksnöten, wie bei gro ßer Trockenheit. Dann wird das Gnaden bild herumgetragen

, für die Wallfahrer ein Unterkunftshaus zu bauen, und bereits im Jahre 1722 wird bei der bischöflichen Visitation das Bestehen eines solchen Pilgerhauses gemeldet >6 ). Wie so viele andere Wallfahrtskirchen wurde unter Kaiser Josef II. im Jahr 1782 auch diese Heiligkreuzkirche gesperrt und das Gnadenbild mußte ständig in der Ab teier Kirche bleiben und die Wallfahrts kirche wurde dem Verfall preisgegeben. Aber noch wanderten einzelne Kirchfah- rer doch zur Heiligkreuzkirche am Kreuz kofel, im Jahr 1809 wurde

sie notdürftig ausgebessert und endlich 1839 wiederer öffnet. Im folgenden Jahr wurde das Gna denbild feierlich in die Bergkirche über tragen und seitdem geht die Wallfahrt wieder ihren regelmäßigen Gang. Im Som mer vergeht ganz selten ein Tag, ohne daß Wallfahrer hinauf pilgern, und an den Festen St. Anna, St. Bartholomä, Kreuz erhöhung, Michäli und Franz v. Assisi kommen immer viele Pilger zusammen. Und alle, die den harten Weg zum hl. Kreuz mit gläubigem Sinn hinaufwandern, lassen wenigstens ein Stück

von ihren Sorgen beim Kreuz Christi und kehren wieder mit neuem Mut und mit neuer Tatkraft heimwärts und die Weihegaben an den Wänden des Kirchleins erzählen von der Hilfe, welche die Wallfahrer hier gefunden haben. R i t z 1 a r Der höchstgelegene Wallfahrtsort un seres Landes ist zum hl. Kreuz in Ritzlar ober Latzfons, gewöhnlich das Latzfonser Kreuz genannt. Das Kirchlein mit seinem spitzen Türmlein steht 2296 m hoch, nur wenige hundert Meter unter der Kassian spitze. Weitum sind alles Almen und der Blick

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Pagina 81 di 98
Data: 01.01.2009
Descrizione fisica: 98
tet wurde, bezeichnete der Volksmund diese als „Kreuzkirchl“. 1 2 3 Das „Hohe Kreuz“ wird bereits im Jahre 1450 im Zusammenhang mit dem Bau eines Siechenhauses erwähnt. 4 Im Sterzinger Stadtmuseum im Deutschen Haus ist dieses Kreuz, es ist eigentlich eine Gruppe von drei Kreuzen, wohl mit Jesus und den beiden Schächern, auf zwei Abbildungen zu sehen. Auf einer Federzeichnung von Matthias Burglechner vom Jahre 1608 befindet sich ein kleiner, kapellenartiger Bau zwischen den Kreuzen, der jedoch

auf dem großen Panorama-Wandbild nicht vorhanden ist. Bei der Beschießung durch die baye rischen Truppen haben einige Schüsse auch das Kreuzkirchl getroffen, und da sich das „Hohe Kreuz“ in der Schussli nie befand, wird sicher auch dieses von Kartätschenkugeln nicht verschont ge blieben sein. 5 Die Schäden am Kreuz durch die Kriegseinwirkungen können aber nicht der alleinige Grund zur Abtragung des Kreuzes gewesen sein, denn sie werden in keinem Bericht zu diesen Ereignis sen hervorgehoben. Wahrscheinlich

war das Kreuz bereits altersbedingt schadhaft und der Stil entsprach wohl auch nicht mehr dem Geschmack der Zeit. Auch finden sich nirgends Hin weise, dass dieses Kreuz damals außer ordentlich verehrt worden wäre. Dies und die darauf folgende allgemeine Armut mögen die Wiedererrichtung verhindert haben. Und schließlich wird es in Vergessenheit geraten sein. Auch der sonst gut unterrichtete Verfasser der anlässlich der großen Gedenkfeier im Jahre 1911 (bei dieser wurde das von einem schönen Adler aus Bron

ze gezierte Kriegerdenkmal enthüllt) erschienenen Festschrift 6 wusste an scheinend nicht mehr, wo das „Hohe Kreuz“ verblieben war; denn er schrieb über die Ereignisse von 1809: „Beiläufig um 6 Uhrfrüh zogen die Ba yern in die Stadt hinab, unter beständigem Feuer bis zum Kreuzkirchl. In der Nähe stand ein Kruzifix (vielleicht wo heute?), das „hohe Kreuz“ genannt. “ Wenn auch keine sicheren Anga ben darüber vorliegen, dass das „Große Kreuz“ von Fulpmes einst das „Hohe Kreuz“ von Sterzing

war, so sind die vorhandenen Hinweise doch hinrei chend, um dies als ziemlich wahrschein lich annehmen zu können. Heute ist es müßig, darüber nachzu denken, ob es zu bedauern sei, dass das „Hohe Kreuz“ aus Sterzing weggekom men ist, oder ob man froh sein soll, dass es gerettet wurde und sich weiter hin im Wipptal befindet. Anschrift: Werner Fuchs Deutschhausstraße 10 39049 Sterzing 1 Caramelle Franz, Ein unbekanntes Meister werk der Tiroler Frühgotik, in: Festschrift für Landeskonservator Dr. Johanna Gritsch, Schlern

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Pagina 31 di 107
Data: 01.05.1971
Descrizione fisica: 107
die Prozession mit dem hl. Kreuz abermals abgehal ten wurde, und zwar „ruegen Kriegs Angelegenheiten der Piemontesen und Preisen mit dem Hause Österreich“. Auf Anordnung des fb. Konsistoriums in Brixen — so eine weitere Eintragung — „wurde diese Prozession am 18 ten Oktober 1870 we gen der Gefangenschaft des h. Vaters Pius des IX zum 4 ten Mal abgehalten, wozu 23 Nachbars Gemeinden mit Kreuzgängen in Begleitung ihrer Seelsorger beige kom men sind“. Laut mündlicher Überlieferung soll die Prozession

mit dem Kreuz auch in den siebziger und achtziger Jahren stattgefunden haben. In jeder Bedrängnis pilgerten die Hochpustertaler zum „Großen Herrgott“. Eine Prozession mit dem Kreuz wurde bei Kriegsausbruch im Jahre 1914 abgehalten, an der sich viele tausende Menschen, auch viele Kaiserschützen, beteiligten (Abb. 6). Als im Jahre 1915 Italien den Krieg erklärte und beinahe alle waffenfähigen Männer am östlichen Kriegsschauplatz standen, ergab sich eine extreme Notlage, in der sich die Bevölkerung

nur vom Kreuze Hilfe erhoffte. Über Ersuchen der Ge meinde Innichen wurde am 24. August 1915 abermals mit dem Kreuz eine Bitt prozession abgehalten, „und zwar behufs neuerlicher Erflehung eines für uns günstigen Kriegsausganges“ * 40 ). Da die Italiener im April 1916 begannen, die Ort schaft Innichen zu beschießen, wurde das Kreuz nach Lienz überführt. Wehen Herzens nahm die Bevölkerung von dem Gnadenbild Abschied. Am 16. Juli 1916 erfolgte die Überführung. Wir lesen im Bürgerbuch: „Wenn auch ein Protest

da gegen nichts genützt hätte, so wäre aber roenigstens die Frage zu erörtern gewesen, ob Lienz von den welschen Granaten etwa wohl sicher ist. — Wer die geografische Lage kennt, wird diese Frage oerneinen müssen und überhaupt haben die italieni schen Flieger in Lienz ja schon Bomben abgeworfen“ 41 ). Als das Kreuz nach Kriegsende (Abb. 7, 8) wieder nach Innichen kam, wurde es von der Bevölkerung mit Freude begrüßt (8. 12. 1919). Infolge der neuen Grenzziehung blieben nun die Kreuzgänge aus den Gemeinden östlich

von Winnebach aus. Innichen verlor seine Bedeutung als Wallfahrtsort. Eine Kreuz prozession fand am 12. 7. 1926 statt, um ein gutes Wetter zu erbitten. Bei der Herabnahme des Gnadenbildes vom Altar sei man — so erzählt der Stiftsmesner Alois Oberhofer — wenig vorsichtig zu Werke gegangen. Deshalb erlaubte es der damalige Stiftspropst Peter Felder (1925—1933) in den folgenden Jahren nicht mehr, das Kreuz von seinem Standplatz am Hochaltar zu entfernen 42 * * ). Am 29. September 1937 fand zum letztenmal

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Pagina 25 di 82
Data: 01.12.1950
Descrizione fisica: 82
einen bössen Tod absterben (sehen). Bekehrt Euch, sonst werdet Ihr innerlich bestraft werden. Ich strafe Euch am jüngsten Ge richt, wo Ihr dann nicht könnt Antwort ge ben von Euren Sünden. Wer diesen Brief im Hause oder bei sich hat, der wird immer schöne und liebliche Frucht zur Welt brin gen. Wer den Brief zuhause oder bei sich hat, den trifft kein Donnerwetter. Haltet meine Gebote, die ich Euch gegeben durch den Engel Michael, gesandt durch Jesus Christus! Gebet Anrufung zu Gott und den Heiligen. Kreuz

Christi, gebenedeit sei der Herr Jesus Christus, der an dem Holze der heili gen Kreuze für alle unsere Sünden gestor ben ist! O heiliees Kreuz Christi, sei mir ein wahrhaftes Licht meiner Seele und Selig keit! O heiliges Kreuz Christi, wende ab von mir alles Uebel! O heiliges Kreuz Christi, gieße mir alles Gute ein! Durch dein heiliges Kreuz kann ich auch 10 ) den Weg meiner Seligkeit kommen. O heiliges Kreuz, bewahre mich vor körperlicher Not! O gekreuzigter Jesu, von Hungersnot er barme

dich meiner, damit der böse Feind von mir weichen möge, sichtbar und un sichtbar, von nun an bis in Ewigkeit zur Ehre seiner heiligen Menschwerdung und Auferstehung, wodurch er uns zu unser Seligkeit hat bringen wollen! So wahr wie Jesus ist beschnitten worden, so wahr die drei Könige am 13. Tage Geschenke ge bracht haben, so wahr wie Jesus am heili gen Karfreitag ist gekreuzigt worden, so wahr wie Josef und Nikodemus Jesus vom Kreuz herabgenommen und in das Grab ge legt haben, so wahr wie Jesus in den Him mel gefahren

ist, ebenso hoffe ich, daß der Herr Jesus mich bewahren wolle gegen alle sichtbaren und unsichtbaren Feinde von nun an bis in Ewigkeit. O himmlischer Vater, in deine Hände empfehle ich meinen Geist! Jesus, Maria und Anna, Jesus, Maria und Josef, Jesus, Maria und Joachim, be- *) Richtig: Jesus Christus. •) Richtig: Euch. “) Richtig: auf. gleitet mich zur ewigen Freudei O Herr Jesus, die Bitterkeit, die du für mich am heiligen Kreuz gelitten hast, besonders da deine allerheiligste Seele aus deinem heili gen

Leichnam geschieden ist”)! Jesus, gib mir Mut, mein Kreuz mit dir zu tragen! Lerne mich, ohne Klagen zu leiden, in dei nen zu verloben ”) und aus Not eine Tugend zu machen! Die Allmacht des Vaters wolle mich bedecken, die Weisheit des Sohnes wolle mich begießen, die Gnade des heiligen Geistes wolle mich bewahren, die allerhei ligste Dreifaltigkeit wolle mich aufnehmen und meine Seele in das ewige Leben (füh ren), Amen. Dieses kräftige Gebet zum heiligen Kreuz Christi wurde im Jahr 1560 auf dem Grab

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Pagina 16 di 66
Data: 01.11.1993
Descrizione fisica: 66
Christi Kreuz schwebt inmitten der Welt am blauen Himmel. Das geschicht liche Kreuz Jesu hatte ein Sitzholz, damit die Qualen des Gekreuzigten länger dauerten. Das Kreuz Christi hat im Mittelalter ein Fußholz erhalten, damit der Herr darauf stehen kann, womit angedeutet wird: Jesus Christus herrscht herab „vom Holze des Kreuzes“. In unvergleichlicher sprachlicher Eleganz und Präg nanz hat der christliche Dichter Venantius Fortunatus des VI. Jahrhunderts im Merowingerreich das in der vierten

Strophe seines Kreuzhymnus „Vexilla regis prodeunt“ ausgesprochen."") Das Kreuz neigt sich nach oben zu deutlich nach rechts 1 ""); das ist die gute Seite und kündet damit von der überreichen Erlö sung. 1 '") Der englische Geschichtsphilosoph Arnold J. Toynbee nennt die Kreuzi gung Christi das größte Geschichtsereignis. Das Kreuz kommt als Lebensbaum nach Offenbarung 2,7 und erinnert an Genesis 2,9, den Baum des Paradieses. Es hat hier auch endzeitliche Bedeu tung. 10 ") Die beiden Querarme verjüngen

sich zum Schnittpunkt hin. Christus ist der Leidende mit den offenen Augen. 111 ') Christus ist nicht ans Kreuz angenagelt; Er ist der Gekreuzigte und Auferstandene und Wiederkommende zum Weltge richt. Nach Offenbarung 1,7 „kommt er auf den Wolken (Daniel 7,13), und jedes Auge wird ihn schauen, auch jene, die ihn (am Kreuz) durchbohrt haben“. Vers 8: „Ich bin das Alpha und das Omega ... der da ist und der da war und der da kom men wird.“ Vers 17: „Ich bin der Erste und der Letzte.“ Vers 18: „... und der Le bendige

. Ich war tot, und siehe, ich lebe von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und des Totenreiches.“ Und Kapitel V,6 steht das Lamm wie geschlachtet“. Das Haupt Christi ist von einem braunroten Kreuz-Kreis-Nimbus umgeben. 1 “") Der Kreuznimbus bezeugt den Gekreuzigten und Erhöhten. ) Der Nimbus läßt das Haupt aufleuchten wie die Sonne nach Matthäus 17,2 und Offenbarung 1,18. Nach dem hl. Bischof Ambrosius von Mailand (t 397) ist Christus die wahre Son ne, die Sonne der Gerechtigkeit

. S. 111. - Grimm, Wilhelm: Deutsches Wörter buch VI, 1074 ff. rechts und links. "") Römerbrief 5.15.17.21; I. Timotheus 1,15. Weidinger wie "'), S. 91 Schatzhöhle. - Auch im Brevier wird das Kreuz „Le bensbaum“ genannt. - Schneemelcher, Wilhelm: Neutestamentliche Apo kryphen. Tübingen 1987, 5. Auflage. Band I: Evangelien. S. 288 Evangelium an Eva „Kreuz ist Holz des Lebens“. - Holmberg, Uno: Der Baum des Lebens. In: Annales Academiae Scientiarum Fennicae. Helsinki 1922/23. S. 33-157. ""') Roth

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Pagina 62 di 74
Data: 01.02.1976
Descrizione fisica: 74
Die „blaue Mutter“ und der „Sechsfingerige Herrgott“ Am Grenzkamm zwischen der Lüsner Oblate (Fraktion) „Kreuz“ und dem Ro denecker Ortsteil Spisses steht in stiller Waldeinsamkeit das Kreuzstöckl, über des sen Erbauung man sich folgende Geschich te erzählt: Vor langer Zeit verliefen sich an einem Herbsttag einige Kinder in den Wäldern von „Kreuz“ und konnten trotz eifrigen Suchens, gottlob gesund, erst am fünften Tag im unweiten Marchgraben gefunden werden. Auf die Frage, wie sie die lange

Zeit so gut überstehen konnten, gaben die Kinder zur Antwort, es sei je den Tag „a blouwa Muito“ (eine blaue Mutter), d. h. eine ganz in blau gekleidete Frau gekommen und habe ihnen in einer braunen Schüssel mit grünem Deckel zu essen und zu trinken gebracht. Es handelte sich um die Kinder des Flengerhofes, der dann 1925 abbrannte und nun abgekommen ist (Mitteilung des Franz Kaser sen., „Gat scherbauer“ in Lüsen-Kreuz vom 12. Ok tober 1965). Man habe dann, so heißt es weiter, die Rettung

der für tot gehaltenen Kinder all gemein als ein Wunder angesehen, und die blaue Frau konnte niemand anderer gewe sen sein als die Muttergottes. Also lief man nach Lüsen, berichtete dem Pfarrer Waldauf den Vorfall und brachte die Bitte vor, an schönster Stelle unweit des March grabens eine Kapelle erbauen zu dürfen. Die Lüsner Pfarrchronik weiß von einem angeblichen Wunder nichts, enthält aber folgende Eintragung (Band I, Archivcon- sist.): „Im Jahre 1676 wurde die Kapelle in Kreuz, auf der Höhe

den es selbst gestehen, daß sie nur aufs Opfer denken die Kapelle zu erhalten. So viel der Bericht, den 7. May 1676. Wald auf.“ Eine Variante zu oben zitiertem Wunder verlegt die Errettung der Kinder in eine spätere Zeit und gibt an, es sei die Ge stalt der „blouwm Muito“ aus dem Kreuz stöckl gewesen, die den Kindern erschien. Eine solche „blaue Mutter“ ist nämlich in der Kapelle dreimal abgebildet: als könig liche Jungfrau zuoberst am Altar, als Schmerzhafte Mutter in der Mitte und als gekrönte Himmelsfrau

, wie der Hersteller der Statue auf die Idee kommen konnte, der Himmelsfrau die braune Schüssel mit dem grünen Deckel in die Hand zu geben. Außerdem gilt es noch eine andere Hür de zu überspringen: Sowohl I. Mader (Be siedlungsgeschichtliche Studien über das Tal Lüsen, Sonderabdruck aus der Zeit schrift des Ferdinandeums, II. Folge, 1914, S. 87) als Georg Prosch (Die Hof- und Flurnamen in Lüsen, Schlern-Schriften 5, S. 6) berufen sich bei ihren Angaben zum Weilernamen „Kreuz“ auf ein Zitat von Fastlinger

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Pagina 40 di 91
Data: 01.03.2008
Descrizione fisica: 91
. 22 Der Kreuzmeister von Unterinn war damals Johann Oberrauch, Mitterstiller. Später dauerte der Kreuzgang nur noch einen Tag. 1938 trafen sich die Bittgänger um 4 Uhr morgens in der Franziskanerkirche in Bozen und gin gen zuerst nach Terlan und von da wei ter nach St. Pauls. 23 Der Mesner Frötscher aus St. Pauls berichtete über die Abhaltung des Kreuzganges: „Nach Besuch von Ter lan ziehen die ,Kreuz 1 betend über die Möser nach Unterrain, dort hört das Beten auf. Beim Kreuz am Abzweig Missian-Unterrain sammeln

Samstag im Mai (Hl.-Kreuz-Tag) als „verlobter Kreuzgang“ in der ganzen Gemein de von Bozen unter der Leitung eines Priesters von Unterinn veranstaltet. 1 Im Weistum des Gerichtes Stein am Ritten von 1740 wird über die Kreuz gänge „außer Gericht“ eine „Creuzord- nung“ und eine „Der geistlichen und vorsinger besoldung“ 18 festgelegt, dass zwei Kreuzmeister (Creuzgewalthaber) für Lengmoos und Unterinn für Ord nung und eine entsprechende Beteili gung pro Hof zu sorgen haben. Verstö ße wurden

auf den 4. März war es gebräuchig einen Kreuzgang nach Terlan abzuhalten. Solcher soll für hin abgeschafft und statt dessen ein ande rer auf die Töll vorgenommen werden, der das andere Jahr abzuhaltende nach Schnals mag beybehalten werden.“ Die Josephinische Gottesdienst ordnung von 1787 schaffte die Kreuz gänge ab, und auch unter bayrischer Herrschaft bestand dieses Verbot weiter. 1808 hielten die Rittner aber trotzdem Kreuzgänge ab, die zu einer Untersu chung des Gerichtes Stein am Ritten führte

sich die Kreuzgänger und ziehen betend zur Paulser Kirche (Ankunft 10.15 Uhr), vom Pfarrer oder Kooperator im Chor rock eingeholt und begleitet (bis 1939 waren auch Chorsänger dabei). In der Kirche gesungenes Amt. Bei der An kunft der ,Kreuz 1 in der Kirche, wäh rend des Amtes und bis zum Auszug brannte die gestiftete Votivkerze. Um 12.15 Uhr erfolgte der Auszug früher ebenfalls mit Sängern bis zum Bioshof. Nach dem Amt speisten die Rittner Priester an der Tafel der Pfarrherren. Es heißt, der Kreuzgang der Rittner

findet solange statt, bis die Votivkerze nieder gebrannt ist. In früherer Zeit standen Kinder und Ortsarme beim Einzug der ,Kreuz“ an der Straße und wurden von den Rittnern mit Krapfen beschenkt, später zum Teil auch mit Geld. Man CO 0)

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Pagina 41 di 78
Data: 01.06.1977
Descrizione fisica: 78
das von vielen aus der Pfarrei, aus dem Gericht und aus der weiten Umgebung Unterzeichnete Gesuch um Wiedereröffnung der Hl.-Kreuz-Kirche zu Fronnewies, mit der Bitte, dieses Schreiben an höchster Stelle zu unterstützen 80 ). Nachdem dieses Gesuch der Gemeinde St. Lorenzen um Wiedereröffnung der Hl.-Kreuz-Kirche am 20. VI. 1791 mit einem Emp fehlungsschreiben des Konsistoriums an die gubernierende Landesstelle wei tergereicht worden war, erteilte das Gubernium Ende Jänner 1792 mit einem an das Kreisamt

Immer wieder war die Hl.-Kreuz-Kirche der Gefahr des Hochwassers aus gesetzt, doch dann errichtete die Bürgerschaft von St. Lorenzen einen „Wasser vorbau zur Conservierung der Kirche“ 70 ). Im Jahre 1742 richtete die geistliche und weltliche Vorstehung der Hl.- Kreuz-Kirche an Bischof Künigl die Bitte, dort auch das Sanctissimum auf bewahren zu dürfen, da die Wallfahrer im Gotteshaus dieses Gnadenbildes oft die hl. Kommunion empfangen möchten; auch wäre es sehr „anstendig

zur Hl.-Kreuz-Partikel und eine Kanontafel insgesamt 63 fl 30 kr 75 ). Die zwei Fastenbilder, Ecce-Homo und Mater dolorosa, malte Christoph (Christian) Renzler, für die Michael Stieger, Tischler, die Rahmen mit Laub werk lieferte 76 ). Pfarrer Joseph Candidus Gaßmayr (1784—1820) unterbreitete am 29. IV. 1786 77 ) dem Konsistorium die Bitte der Bürgerschaft von St. Lorenzen um Erhaltung der Hl.-Kreuz-Kirche, von der das Gerücht gehe, sie sollte gesperrt werden 78 ). Das Gesuch wurde auch beim Gubernium

eingereicht, mit der Begründung, im Marktflecken sei keine andere Kirche vorhanden, die geeignet wäre, im Falle eines Umbaues, eines Brandes, oder einer anderen Verwüstung der Pfarrkirche, inzwischen für die Abhaltung der Pfarrgottesdienste zu die nen. Sie wurde aber als überflüssig erklärt und geschlossen. Das Kreuz wurde in einer feierlichen Prozession am 15. IX. 1786 in die Pfarrkirche übertragen 7 *). Die geistl. und weltl. Vorstehung zu St. Lorenzen übersandte im Jahre 1791 dem Konsistorium

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Pagina 53 di 72
Data: 01.11.1974
Descrizione fisica: 72
adeliger Herkunft, 3 Novizinnen und 3 Geistliche, die mit einem bescheidenen Betrag für ihren wei teren Lebensunterhalt abgefunden wurden, obwohl die Liegenschaften und Güter ei nen Erlös von 267.000 Gulden einbrachten. Das Kloster und die St.-Katherina-Kirche wurden profaniert und gingen im Verstei gerungsweg in Privatbesitz über. Ersteres wurde 1919 von der Spar- und Vorschuß kasse angekauft und als Bank 1921 nach den Plänen Arch. Wieteks umgebaut. Ihr ist die Aufdeckung und Erhaltung der zahlreichen

Wandgemälde (1414 Meister Wenzelaus zugeschrieben) durch den Re staurator Cassian Dapoz zu verdanken. Aus der Katherinenkirche wurde ein Ge schäfts- und Wohnhaus. Das heutige Ge bäude Nr. 68/70 am Rennweg läßt den Grundriß des einschiffigen Langhauses mit dem runden Chorabschluß erkennen. Die Kirche hatte eine Länge von 21 und eine Breite von 7 m, die Grundmauern sind 1,40 m stark. Bemerkenswert ist, daß die Apsis zum Schiff nach links abweicht. Es soll damit das geneigte Christushaupt am Kreuz angedeutet

, flankiert von zwei Tauben, eingesetzt. Der Vierpaß versinnbildlicht das Kreuz, das die Tauben — Hoffnung und Glaube — gegen den Ungeist abschir men. Die kunstvolle Bearbeitung der Ni sche läßt keinen Zweifel, daß es sich um das Abschlußfenster des Kirchenchores handelt. Der Besitzer, Herr E. Herz, versah diese Aufdeckung mit einem Eisengitter. Ihm ist dafür zu danken, daß für Gegenwart und Nachwelt die Erinnerung an der vor sie benhundert Jahren erbauten Katharinen kirche erhalten bleibt. Literatur

: P. Cölestin Stampfer, Geschichte von Me ran 1889 — Beda Weber, Meran und sei ne Umgebung 1845 Karl Wenter Meran, Meinhardstraße 60 Steinzeichnung in Maria Himmelfahrt am Ritten Vor dem „Englhäusl“ unterhalb der An sitze Braitenberg/Menz in Maria Himmel fahrt am Ritten, ca. 10 m schräg nach links vor dem linken südlichen Hauseck aus, befindet sich eine ebenerdige größere Porphyrplatte mit einer Steinzeichnung: Ein Kreuz von mehreren kleinen Schalen (Punkten) umgeben über einem großen lateinischen

M, darunter Querstrich, un terhalb des M unter dem Querstrich die Buchstaben L und Z mit einer kleinen Schale (Punkt) dazwischen. Die Zeichnung ist in Meißelarbeit ausgeführt. Die Steinzeichnung besteht aus einem 11x13 cm großen M, darüber 12 cm lan ges Kreuz, Querbalken etwas kürzer, Bal kenende — wie auch die nachfolgend be schriebenen Buchstaben und der Strich — mit kurzen darauf senkrechten Abschluß strichen (-kerben) abgeschlosssen. In 3 cm Abstand über dem Kreuz drei kleine flache Schalen

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Pagina 21 di 82
Data: 01.05.1958
Descrizione fisica: 82
, um auf den hinzudeuten, der über Not und Tod in den Frieden des Himmels führt und aus dem Gottesacker in den Himmelsgarten reifen läßt. Kreuzkirchen Das Kreuz wird nicht bloß in und um Kirchen aufgestellt, viele Kirchen sind dem heiligen Kreuz geweiht; in unserem Gebiete sind es fast 60. Schon gleich nach der Auffindung des Kreuzes Christi wurde demselben große Verehrung erwiesen, in besonderer Weise am Karfreitag; bald wurden auch eigene Kreuzkirchen erbaut. Wann bei uns die ersten Kreuzkirchen errrichtet wurden

, ist ganz im Dunkeln. Jedenfalls blühte auch in unserm Lande die Kreuzverehrung auf, besonders zur Zeit der Kreuzzüge, als große Heerscharen auszogen, um das Heilige Land den Tür ken zu entreißen. Vom Kreuz in der Jaufenburger Kapelle erzählt die Über lieferung, daß es ein Ritter aus dem Hei ligen Land vom Kreuzzug mitgebracht habe. Die älteste datierte Kreuzkirche ist bei uns die Priesterseminarkirche in Brixen. Sie wurde vom seligen Bischof Hartmann und dem Domherrn Richer im Jahre 1157 errichtet

, der wie andere mit telalterliche Ritterorden zum Kampf ge gen die Türken gegründet worden war und der in seinem Wappen das Kreuz führt, hat die Kirchen seiner Klöster und Besitzungen gern dem hl. Kreuze geweiht und so finden wir auch in unserm Lande in seinem Gebiete alte Kreuzkirchen wie in Wangen, in St. Leonhard in Passeier. Im späteren Mittelalter sind die Kreuz kirchen nicht mehr so häufig, dafür sind sie wieder zahlreich im 17. und 18. Jahr hundert in der Zeit, als das religiöse Le ben

bei uns durch die Jesuitenmissionäre in der sogenannten Gegenreformation wieder neu aufgefrischt wurde. Dem Volke, das in Spiel und Tanz, in Streit und Hader, in Roheit und Unbildung ver sunken war, wurden das Kreuz Christi, Gericht und Hölle mit nachhaltiger Kraft vor Augen gehalten und das Leiden Chri sti wurde in Kalvarienbergen und Kreu zigungsgruppen vielfach dargestellt. Da mals entstanden die Kreuzkapelle im Stock zu Uttenheim (1636), die Kirche zu Fronwies bei St. Lorenzen (1732), die Ka pelle auf Ritzlar in Latzfons

(1743), der Kalvarienberg von Kaltem (1749) und viele andere Kreuzkirchen und Kreuz kapellen. Auch im 19. Jahrhundert wurde noch manche Kapelle dem hl. Kreuz geweiht; die besuchteste ist wohl die von Putzen bei Sarnthein, die 1822 über einem schon früher im Walde aufgerichteten, vielver ehrten Kreuze erbaut und im Jahre 1882 vergrößert worden ist. Auffallend viele Friedhofskapellen wurden in diesem Jahrhundert dem hl. Kreuze geweiht, so in Kurtatsch (1842), in Neumarkt (1846), in Lengstein (1878

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