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Schlern
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Pagina 28 di 51
Data: 01.03.1937
Descrizione fisica: 51
sprachwissenschaftlichen Fragen sind, ver steht auch die Tragweite dieses Borwurfs. Ferner wurden bisher der mundartliche Aus druck und die deutsche Schreibweise „Ritten" von ihren romanischen Zwillingsbruder „Renon" immer getrennt behandelt. Und doch kann — wie im folgenden dargetan wird — nur durch Einklang dieser beiden Formen ein Schluß ge zogen werden. Ich will daher diesen Gegenstand unter zwei Gesichtspunkten anfassen: 1) Was können uns die Gesetze der Sprach wissenschaft über diesen Ortsnamen auf Grund

der geschichtlichen Formen sagen? 2) Was können wir auf Grund der Nach richten aus den ältesten Zeiten über die Ent stehung dieses Namens mutmaßen? Die mundartlichen Formen des Namens laulen in den deutschen Mundarten „ritten", „ritt'n" und „ritn" und in der ladinischen „renon". Wenn wir nun einen Sprung zurück machen zu den ältesten belegten Formen, so können wir diese auf eine Ausgangsform RITANU(RITANUS oh. RITANUM),RITENU oder RITINU zurückführen. Diese Verschieden heit in den Endungen „-ANU", „-ENU

und unter ähnlichen Umständen wohl ein I aus E, nie aber ein E aus I entwickelt haben kann, muß die Form RETINONE die ältere sein. Es muß nun untersucht werden, ob und wie beispiels halber diese Form RETINONE das mundart liche „Ritten" und „Renon" abgeben konnte. An dieser Stelle ist nun zu bemerken, daß die romanische Mundart — als was das Ladinische in diesem Falle anzusehen ist — den Ortsnamen langsam und nicht sehr stark verändert hat, indem sie aus dem RETINONE (mit dem Haupttone auf der dritten

und dem Nebentone auf der ersten Silbe) langsam die tonlose Mittelsilbe ausstieß (RET’NONE) und die schwer auszusprechende Mitlautsverbindung TN zu einfachem N ent wickelte. So entstand die heutige Form RENON. Die Beibehaltung des Haupttones auf der ,,-ONE"-Silbe ist lautgesetzlich bedingt. Anders und viel tiefgreifender ist hingegen die Entwicklung im Munde der germano-bajuwari- schen Bevölkerung. Aus dem RETINONE mußte der Hauptton nach und nach auf die erste Silbe verlegt werden, wie es der germanischen

oder mittelhochdeutsches RI'IEN „reiten" bei dieser Entwicklung mitgespielt haben. Dadurch glaube ich bewiesen zu haben, daß der Entwicklung des Namens RETINONE zum deutschen Ausdruck „RITTEN" wie zum ladini schen „RENON" kein Hindernis im Wege liegt.

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