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Schlern
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Pagina 4 di 57
Data: 01.04.1988
Descrizione fisica: 57
Egon Kühebacher Kaiser Otto I. und das Kollegiatstift Innichen Kaiser Otto I. als vermeintlicher Gründer des Kollegiatstiftes Bis ins 19. Jahrhundert nannte sich das Kollegiatstift Innichen ein kaiserliches Stift: INSIGN1S COLLEGIATA CAESAREA INTICENSIS.') Damit sollte zum Aus druck kommen, daß es von einem Kaiser gegründet worden sei. Tatsächlich herrschte bis in die siebziger Jahre des 18. Jahrhunderts, also bis in die Zeit, in der durch Kanonikus Joseph Resch * 2 * ) erstmals ein genaues

Quellenstudium zur Geschichte des Stiftes betrieben wurde, die bis dahin völlig unangefochtene Meinung, daß Kaiser Otto I. das von Herzog Tassilo III. im Jahre 769 gegründete Benediktinerkloster in ein Kollegiatstift umgewandelt hätte. Offenbar wurde Kai ser Otto der Große mit Bischof Otto von Freising verwechselt, der diese Umwand lung in den frühen vierziger Jahren des 12. Jahrhunderts vorgenommen und ebenso schon früh den Beinamen „der Große“ bekommen hatte. Zu dieser Verwechslung war es schon

im ausgehenden Hochmittelalter gekommen, da wir im Liber obla- tionum Inticensis ') aus dem Anfang des 14. Jahrhunderts zum 22. Juli folgende Eintragung finden: „Otto Rubeus Romanorum Imperator obiit, qui fuit fundator huius ecclesiae s. Candidi.“ Zwar wurde seit dem 11. Jahrhundert die Bezeichnung Rubeus im allgemeinen nur für Otto II. und nur vereinzelt für Otto I. und Otto III. verwendet, aufgrund der überlieferten Urkunden muß aber doch angenommen werden, daß es sich hier nur um Otto I. handeln

kann; jedenfalls zeigen die späteren Quellenangaben, wie wir noch sehen werden, daß in der Folge nur Otto I. gemeint sein kann. 4 ) In Otto I. sahen selbst namhafte Historiker des 18. Jahrhunderts wie Kassian Roschmann 5 ) oder die gelehrten Bollandisten den Gründer des Kollegiatstiftes Innichen. Die Annahme stützte sich auf eine Urkunde Ottos I. aus dem Jahre 925 (Mainz, 22. Juli), die erst von Joseph Resch als Falsum erkannt wurde, obwohl jeder Historiker schon aus dem Ausstellungsdatum hätte ersehen müssen

, daß Otto I. im Jahre 925 noch gar nicht die Regierung angetreten hatte (Abb. la, b).*) Die alte Meinung hatte eine so stark verwurzelte Tradition, daß selbst Resch es nur ganz zögernd und versteckt wagte, sie als irrig hinzustellen. Er gab den Text der Urkunde in seinem Werk Aetas millenaria ecclesiae Aguntinae 1 ) auf S. 45 genau wieder und merkte nur in der Fußnote an, daß der Inhalt dieser Schrift von Otto II., Otto III., Friedrich I. u. a. bestätigt wurde und folglich auch sicher auf eine von Otto

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Pagina 7 di 57
Data: 01.04.1988
Descrizione fisica: 57
tes gewesen sey, selbe würden ihm glaublich geantwortet haben: es sey im Jahre 1413 das Archiv Innichen samt der Kirche und dem Markt beynahe ganz abgebrannt, sie hätten halt immer gehört. Otto der Große soll der Stifter gewesen seyn. Dieser Priester, der schon mehrere Ottonische und andere Diplome in Händen gebracht hatte, vermuthete allerdings: es müßte also Kaiser Otto der Große jener gewesen seyn. der dieses Collegiatstift errichtet habe. Er hatte glaublich bloß auf Ansuchen der Canonicer

dem Mangel dieser bey der Feuersbrunst eingebüßt vorgemutheten Urkunde abgeholfen: — schmiedete ihnen also das falsche Diplom de Anno 925 auf Kaiser Otto dem Großen und machte ihnen zu größerer Glaubwürdigkeit noch dazu die dann als üblich gewesenen Confirmationen... Ja Resch... fand sogar, wie mir Paprion versicherte, im Stiftsarchiv den Original-Aufsatz dieses Diploms: er erkannte daher aus der Handschrift sogleich zuverläßlich den Verfaßer desselben, nämlich den Notar Frizlar. weil letzterer eben

Frizlar schrieb Huber an einer anderen Stelle: .... .Freilich ist es nach Mitte des 15. Jahrhunderts einem geistlichen Herrn Nota rius in Brixen glaublich auf Ansuchen des Gremii Canonicorum eingefallen, ein falsches Diplom de Anno 925 zu schmieden, durch welches er erweisen wollte, daß Kaiser Otto I. dieses Collegiatstift gestiftet habe, ja der berühmte Resch in seinen Annalen und in seiner Aetas millenaria ecclesiae Aguntinae hat dieses Diplom sogar im Druck gegeben... Indessen hätte der Notarius

Apostolicus wissen sollen, daß im Jahr 925 noch König Heinrich der Vogelfänger, Vater des Otto, lebte und daß Otto allererst 937 König... worden ist, allein... er... dachte nur: mundus vult decipi, decipiatur ergo... Aber unverzeihlich ist es, daß dieser gute und fromme Mann hiemit durch volle 300 Jahre die Geschichte in Verwirrung gebracht hat...“ 2 ') Die Feststellung, daß es erst durch Frizlar zur Meinung gekommen sei, Kaiser Otto I. hätte das Kollegiatstift gegründet, ist zweifellos irrig

, da, wie bereits gesagt, dieser Kaiser schon 150 Jahre früher als ,fundator huius Ecclesiae s. Candidi“ aufscheint. 22 ) Wohl aber ist es möglich, daß durch diese im Jahre 1452 — zweifellos nach einer echten Vorlage, der auch das echte Siegel entnommen wurde — geschmiedete Urkunde Otto I. wieder stärker ins Bewußtsein der Stiftsmitglieder gerückt wurde. Vielleicht hat das gestärkte Geschichtsbewußtsein beigetragen, daß Michael Pacher beauftragt wurde, über dem Südportal der Stiftskirche Kaiser Otto

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Pagina 16 di 57
Data: 01.04.1988
Descrizione fisica: 57
und die Texte formuliert. 4 ’) Jahrtag für Otto I. in der Stiftskirche 44 ) Auf die Eintragung im Liber oblationum Inticensis vom frühen 14. Jahrhundert über den Todestag Kaiser Ottos Rubeus. der am 22. Juli anzusetzen ist, wurde bereits hingewiesen. Merkwürdig ist der Todestag zum 22. Juli, dem Fest Maria Magdale nas. Da Otto I. am 7. Mai, Otto II. am 7. Dezember und Otto III. am 23. Jänner starb, steht das Datum im Liber oblationum ganz vereinzelt. In dem um 1460 entstandenen Anniversariologum

wird zum erstenmal ausdrücklich von einem Jahrtag für Otto I. berichtet: .Maria Magdalena obiit Otto Rubeus Romanorum Imperator, fundator huius ecclesiae.. ." Im Kalendarium aus dem 16. Jahrhundert heißt es zum 22. Juli: .Maria Magdalena. In secundis vesperis haltet man den Jahrtag des allerdureh- leuehtigisten grossmächtigisten und unyberwidlichisten Kaisers Othonis Stifter dieses Stiffts..." Im Directorium von 1617 lesen wir zum 22. Juli: ..In secundis vesperis peragitur anniversarius Serenissimi domini

sein könnte. Bis zur Aufhebung des Kollegiatstiftes im Jahre 1785 wurde der feierliche Jahrtag, wie es sonst für Kapiteldignitäten üblich war, gehalten, seit der Wiederer richtung des Stiftes im Jahre 1816 dagegen nicht mehr, da sich Reschs Entdeckung nun doch allgemein durchgesetzt hatte. Trotzdem lesen wir in den Verkündbüchern des 19. Jahrhunderts noch ab und zu: ,ßahrtag mit Totenvigil für Kaiser Otto I.“, der Termin zum 22. Juli wurde jedoch nicht mehr genau eingehalten. Mit Dekret des fürstbischöflichen Ordinariats

Brixen wurde der bisherige feierliche Jahrtag in eine einfache Jahrtagsmesse (pro fundatoribus) kommutiert; diese Stiftsmesse wurde 1941 zum letztenmal gelesen. In der mündlichen Überlieferung wird Otto der Große auch heute noch als der Gründer des Kollegiatstiftes Innichen angesehen und verehrt. Anschrift: Dr. Egon Kühebacher, Tassilostraße, 39038 Innichen 4:i ) Von diesen Kanonikern sind im Archiv 44 ) Leo Santifaller: Uber den Jahrtag von des Stiftes Innichen die von der Universi- Kaiser Otto

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Pagina 54 di 64
Data: 01.04.1934
Descrizione fisica: 64
FILASTROCCA. In rapporto alla domanda rivolta dal dott. Santifaller sull’ultimo numero di „Schiern“, invio copia della fllastrocca quäle ö in uso a Trento. La cantano i bambini, accompagnandola con gesti. Riccordo di aveme sentite perö anche altre varianti. II Soprintendente alle belle Art! per la Venezia Tridentina G. G e r o 1 a. 1) la luna 2) il sole 3) i santi Ire re magi 4) i quattro Evangelisti 5) le dnque piaghe di nostro Signore 6) i sei galli in galleria 7) le sette allegrezze 8) otto

tre Re Magi, La luna e il sole. Chi ha creato E sei, e sei, i sei galli in galleria, Le cinque piaghe di nostro Signore, I quattro Evangelisti, I santi tre Re Magi, La luna e il sole. Chi ha creato E sette, e sette, le sette allegrezze di Maria, I sei galli in galleria, Le cinque piaghe di nostro Signore, I quattro Evangelisti, I santi tre Re Magi, La luna e il sole. Chi ha creato . ... 1... . E otto, e otto, gli otto portoni di Roma, Le sette allegrezze di Maria, I sei galli in galleria

, Le cinque piaghe di nostro Signore, I quattro Evangelisti, I santi tre Re Magi, La luna e il sole. Chi ha creato . ... 1... . E nove, e nove, i nove cori di angeli, Gli otto portoni di Roma, Le sette allegrezze di Maria, I sei galli in galleria, Le cinque piaghe di nostro Signore, I quattro Evangelisti, I santi tre Re Magi, La luna e il sole. Chi ha creato E dieci, e dieci, i dieci Comandamenti, I nove cori di angeli, Gli otto portoni di Roma, Le sette allegrezze di Maria, I sei galli in galleria

, Le cinque piaghe di nostro Signore, I quattro Evangelisti, I santi tre Re Magi, La luna e il sole. Chi ha creato . ... 1... . E undici, e undici, le undicimila Vergini, I dieci Comandamenti- I nove cori di angeli, Gli otto portoni di Roma, Le sette allegrezze di Maria, I sei galli in galleria, Le cinque piaghe di nostro Signore, I quattro Evangelisti, I santi tre Re Magi, La luna e il sole. Chi ha creato E dodici, e dodici, i dodici Apostoli- Le undicimila Vergini, I dieci Comandamenti, I nove cori

di angeli, Gli otto portoni di Roma, Le sette allegrezze di Maria, I sei galli in galleria, Le cinque piaghe di nostro Signore, I quattro Evangelisti, I santi tre Re Magi, La luna e il sole. Chi ha creato . ... 1... . Zu „Reischinger Weihnachtsbriiuche" („Schlern", XV. 90 ff.) teilt ein Brunecker Schlernfreund mit, daß der Heilige Abend nicht nur „a gLnz a gfahrlicher TSg isch zin verhungern und zin derschnölln", sondern auch ein Tag „zin derfLlln". Und zwar deshalb, weil man an diesem Tage

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Pagina 30 di 66
Data: 01.03.1990
Descrizione fisica: 66
Der größte Wohltäter des Klosters war nach Herzog Tassilo Kaiser Otto d. Gr., der als zweiter Gründer des Klosters gilt. Bis ins späte 18. Jahrhundert war man der Meinung, er habe das Benediktinerkloster in ein Kollegiatstift umgewandelt: man verwechselte ihn mit Bischof Otto von Freising, der um 1140 diese Umwandlung vornahm. 3 '’) Für Kaiser Otto d. Gr. wurde noch bis ins frühe 19. Jahrhundert eine Jahrtagsmesse gefeiert. Michael Pacher malte ihn um 1470 über dem Südportal der Stiftskirche

und Klöster (Jahrbuch des Südtiro ler Kulturinstitutes II), Bozen 1962, S. 35. - Ders., Die Beziehungen (s. Anm. 24), S. 468 ff. - Man stützte sich auf eine ge fälschte Urkunde (s. Anm. 36) aus dem Jahre 925, die von Kaiser Otto I. ausge stellt worden wäre! Wahrscheinlich war es Josef Resch. der die Zahl 925 um 1770 in 965 um wandelte. Jedenfalls hat man im Jahre 1725 noch das 800jährige Bestehen des Kollegiatstiftes gefeiert. Zu diesem Anlaß wurden Gedenktafeln geschaffen, die heute im Museum des Stiftes

Inni chen (Schauraum 3) ausgestellt sind und auf denen u. a. Kaiser Otto I. bei der Grundsteinlegung für die Stiftskirche dargestellt ist, deren Bau erst um 1140 - also in der Amtszeit des Bischofs Otto von Freising - begonnen wurde. Die gefälsch te Urkunde ist im Arche • des Stiftes Inni chen (XXIII, 4). - E. Kühebacher: Kaiser Otto 1. und das Kollegiatstift Innichen, in: Der Schiern 62 (1988), S. 188 ff. •'“) Die in der Anm. 35 als gefälschte Urkunde bezeichnete stellt in Wirklichkeit wohl

ein im Spätmittelalter verfaßtes Duplikat einer damals bereits völlig zerschlissenen Urkunde dar; das kaiserliche Siegel ist nämlich echt. Obwohl das Stück im ln- nichner Stiftsarchiv (XXI11. 3a. b) liegt, lautet es auf die Kirche von Freising. Vgl. Hüter. Kloster Innichen (s. Anm. 21). S. 16. - Kühebacher: Kaiser Otto I. (s. Anm. 35). S. 189. :l? ) Auch diese Urkunde liegt im Stiftsarchiv von Innichen (XXIII. 5,5a). obwohl sie für Bischof Abraham von Freising ausge stellt wurde, der die Güter auf Lebenszeit

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Pagina 44 di 65
Data: 01.11.1985
Descrizione fisica: 65
zur Einführung des klösterlichen Reformklerus im südlichen Teil des Brixner Bistums setzte des babenbergischen Bischofs Otto von Freising zielbewuß tes Erscheinen im Frühherbst 1140 zu Innichen in Szene. Der Vogt der Diözese Brixen und des Augustinerchorherrenstiftes Innichen, Graf Arnold von Morit-Greifenstein, machte dann 1147 anläßlich der Teilnahme an der großen Reise zum Heiligen Grabe nach Jerusalem Widmungen an das Prämon- stratenserkloster Wilten bei Innsbruck. 14 ) Er tritt auch noch sehr oft

nach dem zweiten Kreuzzug urkundlich auf. Aber für einen, der davon nicht mehr heimkehrte, machte ein adeliger Herr Wezilo eine Widmung von ihm dafür als Treuhänder anvertrauten zwei Gütern des verstorbenen Rudolf mit einem Wald bei Bozen auf den St.-Candidus-Altar zu Innichen im Jahre 1148 „sub Ottone Frisingensi et Hartmanno Brixinensi episcopis“. 15 ) Wahrscheinlich traf Bischof Otto zu diesem Zeitpunkt auf der Rückkehr vom zweiten Kreuzzug wieder den durch ihn stets geförderten Hartmann, Bischof von Brixen

. Als dieser im Herbst 1141 erst ein Jahr in seinem verantwortungsvollen Amte war, mußte Otto in dringender Reichsangele genheit zwecks Italienfahrt seines königlichen Bruders Konrad III. wegen Bedin gung des Papstes Innozenz II. durch die Normannen von Sizilien aus nach Rom. Da er, dadurch verhindert, nicht nach Heiligenkreuz kommen konnte, nahm Bischof Hartmann daselbst die Begräbnisfeier von dessen in Niederalteich verstorbenen Bruders, des Markgrafen Leopold IV. von Österreich und Herzogs von Bayern

des von Bischof Otto I. gegründe ten Prämonstratenserklosters Neustift bei Freising, in: Otto von Freising, Gedenkga be 1958, S. 56 und S. 61. Urkundenbeilage Nr. I. 13 ) Wagner Hans, Das Traditionsbuch des Au gustiner-Chorherrenstiftes Neustift bei Brixen: F.R.A. II 76 (1954) 29—31, Nr. 1. Zur Approbation und Unterstützung der Gründung von Neustift 1142 werden ange führt „Arnoldi advocati comitis de Morit et comitum de Tirol, Alberti et Bertoldi“, aber auch Zeugen des Freiadels und der Ministerialität

. Wir haben hier zur Grün dungsbestätigung des Regularstiftes Neu stift mit Klosterneuburger Regularen die gleiche weltliche Zeugengruppe wie vor Bischof Otto von Freising 1140 vor Re formgründung zu Innichen. 14 ) Hüter, a. a. O.. S. 98, Nr. 224. 15 ) A. a. O., Nr. 225, weist nobilis homo Wezilo zwei Güter und Wald bei Bozen, die ihm der nicht mehr vom Kreuzzug heimge kehrte Rudolf anvertraut hatte, zur Schen kung eines Seelgerätes in einer Kirche der von Innichen ..MCXLVIIT'. Bischof Otto von Freising reiste

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Pagina 71 di 74
Data: 01.11.1999
Descrizione fisica: 74
LITERATU R RU N DSCHAU Otto Stolz: Geschichte der Verwaltung Ti rols. Teilstück des 2. Bandes der Ge schichte des Landes Tirol. Für den Druck vorbereitet von Dietrich Thaler. Mit ei nem Werkeverzeichnis von Otto Stolz, zusammengestellt von Fridolin Dörrer (Forschungen zur Rechts- und Kulturge schichte XIII), Innsbruck: Wagner 1998, 319 Seiten. Der in den Reihen von Innsbrucker Histo rikern und Rechtshistorikern gereifte und in seiner konkreten Umsetzung vor allem der Obhut des jungen

Wissenschaftlers Dietrich Thaler anvertraute Gedanke, ein Werk zu publizieren, das, aus dem Todesdatum des Verfassers Otto Stolz (1881-1957) zu schließen, den Wissensstand der fünfziger Jahre spiegelt, könnte, oberflächlich be trachtet, einen Rechtfertigungszwang mit sich bringen, dem sich Publikationen rezen ter Forschungsergebnisse in der Regel nicht ausgesetzt sehen. Die Arbeit wird diesem indes, so lehrt schon ein flüchtiger Blick ins Inhaltsverzeichnis, in jeder Hinsicht ge recht, listet

Verwaltung, Geschich te des Gerichtswesens und der Rechtspflege, des Finanzwesens sowie der Landesvertei digung und des Heerwesens. In diesem Zu sammenhang fällt auf, daß in den mehr als vier Jahrzehnten, die seit seinem Tod ver gangen sind, zu vielen der von ihm behan delten Gegenstände keine in entscheiden dem Maße weiterführende Arbeiten er schienen sind. Otto Stolz ist Angehöriger einer Genera tion von Archivaren und Historikern, der das ganz große Verdienst zukommt, durch ihre reiche und rasche

der Verwaltungsgeschichte Tirols durch Otto Stolz allerdings nicht zu. Was er vorlegt, ist das Ergebnis einer integrativen Zusammenschau von Aspekten der Rechts-, Wirtschafts- und Kulturgeschichte, die er überzeugend als Grundlagen wohldurch dachter administrativer Gegebenheiten dar zustellen vermag. In den letzteren sieht er die Säulen einer als sinnvoll erkannten, da her nicht hinterfragten allgemeinen Ord nung, die zum Wohl der Menschen gedacht war. Schon früh hat Otto Stolz den Weg des bloßen Erzählens von Geschichten

er nicht die in der heutigen Zeit - freilich still schweigend - postulierte allgemeine Fähig keit der Gesellschaft, sich durch „Bewußt seinsbildung“ höher zu entwickeln, voraus. Den letzteren Begriff entlehnt die Rezen sentin der „Einbegleitung“ des Innsbrucker Rechtshistorikers Louis C. Morsak, einer (in diesem Fall: leider) kurzen Einführung, die nicht nur der Persönlichkeit von Otto Stolz in höchstem Maße gerecht wird, sondern, von ihrem primären Zweck abgesehen, es auch ihrerseits verdient, als Dokument einer geradezu

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Pagina 17 di 124
Data: 01.08.2007
Descrizione fisica: 124
vom geist lichen Fürstentum oder Hochstift Trient an die Grafschaft Tirol gelangt war. Vgl. Otto Stolz, Politisch-historische Landesbeschreibung von Südtirol. = Schlern-Schriften, Bd. 40, Innsbruck 1937 (Neudruck 1971), S. 206, Anm. 4. 18 Otto Stolz, ebenda, S. 190-201, bes. S. 194. 19 ABT., Bd. 1, Wien 1888, S. 211, n. 1068 20 Ebenda, S. 215, n. 1101. 21 Ignaz V. Zingerle und Josef Egger, Die Tiro- lischen Weisthümer, Bd. IV, Wien 1888, S. 296. 22 Otto Stolz, Wehrverfassung und Schützenwe sen inTirol

von den Anfängen bis 1918, hg. v. Franz Hüter. Innsbruck 1960, S. 61-72. 23 Nach ABT., S. 216, ging der nach Otto Stolz, Politisch-historische Landesbeschreibung, a. a. 0., S. 194 f., im Jahre 1681 vollzogenen Einführung derTiroler Landesordnung im Ge richt Kaltem ein bereits 1678 begonnener, im Marktarchiv verwahrter Aktenlauf voraus. 24 Otto Stolz, ebenda, S. 194, bietet ein Verzeich nis dieser Pfleger oder Pfandherren. 25 Vgl. eine Abb. davon bei Bruno Mahlknecht, Kaltem und Umgebung

. A. a. 0., S. 95. 26 J. J. Staffier, a. a. 0., S. 788. 27 Karl Atz und Adelgott Schatz, Der deutsche An teil des BistumsTrient. Bd. 2, Bozen 1904, S. 68. 28 J. J. Staffier, Tirol und Vorarlberg, Bd. 2, Innsbruck 1847, S. 799. 29 Franz-Heinz v. Hye, Die Tiroler Schützen und ihre Geschichte. 3. Aufl., Bozen 2003, S. 26. 30 Bruno Mahlknecht, a. a. 0., S. 115. 31 Z. B. Urk. von 1233 Oktober 6: „In vico de Cal- dare in platea eiusdem ville" In: Otto Stolz, Die Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol, a. a. 0. S. 88, n. 6. 32 Siehe

, Algund 1986, S. 151,230-233, Farbtafel 3 nach S. 60. 52 Otto Stolz, Quellen zur Geschichte des Zoll wesens und Handelsverkehrs inTirol.= Deut sche Handelsakten des Mittelalters und der Neuzeit Bd.X/1, Wiesbaden 1955, S. 23 1; F.-H. Hye, Grundzüge der Wirtschaftsge schichte Tirols im Mittelalter. In: Tiroler Wirt schaftschronik - Nordtirol/Südtirol, 2. Aufl., Wien 1994, S. I / 44 u. 47; derselbe, Südtiroler Gemeindewappen, a. a. 0., S. 119-121. 53 Derselbe, Neumarkt. Historisches Antlitz

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Pagina 46 di 70
Data: 01.04.1978
Descrizione fisica: 70
Wolfgang Duschek Otto Pinggera (1893-1958) — ein zu Unrecht vergessener Maler unserer Zeit Nur wenige Meraner dürften sich noch an den Maler „Otto-Ander Ping gera“ erinnern können. Ein großer Teil seiner Bilder ist leider nicht mehr auffindbar. Vieles wurde im Kriege ein Opfer der Bomben. Aus dem wenigen Vorhandenen an Bildern und Briefen ist eine sehr eigenwillige und sensible Künstlernatur ersichtlich, deren Lebensweg und malerisches Werk einer näheren Betrachtung wohl wert sind '). Otto

Pinggera wurde am 5. August des Jahres 1893 in Meran geboren. Sein Vater, David Pinggera, aus Stilfs im Obervinschgau stammend, betrieb zu der Zeit eine Werkstätte als Dekorationsmaler in der Hallergasse, Nr. 5. Er war ein tüchtiger Meister seines Faches, voll Humor und originellen Ein fällen. Im sogen. „Jörgerhaus“ in den oberen Berglauben ziert heute noch ein guterhaltenes Wandbild von seiner Hand das Stiegenhaus. Die Mutter des Künstlers, Maria geb. Landthaler, stammte aus Schenna. Otto Pinggera

. Peter Paul Hornof, ein Mitschüler, schildert Otto Pinggera schon damals so, wie es auch späterhin seinem Wesen entsprechen sollte. Lieber als rechnen, zeichnete er in den Unterrichtsstunden erste Por- traits seiner Mitschüler und Lehrer. Später, mit dem Beginn einer dreijährigen Lehrzeit in der väterlichen Werkstatt, begann auch für ihn der Ernst des Lebens. Der Vater war streng und vertrat den Grundsatz, ohne gründliche Kennt nis des Handwerks könne man auch kein „Kunstmaler“ werden, wie es immer

der sehnlichste Wunsch seines Sohnes war. Otto Pinggera benützte in dieser ersten Lehrzeit jede sich bietende Ge legenheit zu Mal- und Zeichenstudien. Sein Vorbild war der damals in Meran lebende und allseits geschätzte Thomas Riss aus Stams. Mit dem Ende der Ausbildungszeit beim Vater in Meran schien der weite ren künstlerischen Fortbildung des nunmehr Zwanzigjährigen nichts mehr im Wege zu stehen. Otto Pinggera kam zunächst nach München und arbeitete dort für kurze Zeit beim Dekorationsmaler Fritz Elschlepp

und der gewaltigen Sprengungen, hat Otto Pinggera auch später, zeit seines Lebens nie richtig verkraften kön nen. >) Es sei an dieser Stelle Frau Erika Suitner geb. Pinggera und Herrn Ma thias Ladurner-Parthanes gedankt für ihre wertvollen Hinweise, womit die se Arbeit ermöglicht wurde.

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Pagina 31 di 95
Data: 01.12.1974
Descrizione fisica: 95
kam, auf diesem Wege von Deutschland nach seinem 8jährigen Aufenthalt dort zurück und hielt sich nach der Überquerung des Brenners am 3. Sep tember 1220 in Bozen auf. Otto Demus nimmt an, daß die Künstler des 12. Jahr hunderts die byzantinischen Modelle auf dieselbe Weise kennenlernten wie ihre Vorgänger, nämlich durch Reisen, von denen sie sich Skizzen und Modell bücher mitbrachten I0 ). Er hat auch direkte Übereinstimmungen zwischen den Mosaiken der Cappella Palatina in Palermo

aus diesen wenigen Beispielen, welch große Be deutung in der Typisierung der Bilder die Blickrichtung Marias hat, und damit auch ihre Beziehung zu den übrigen dargestellten Personen oder Dingen. Neuerdings hat Otto Demus auf zwei Darstellungen der Geburt Christi am Klosterneuburger Ambo des Nikolaus von Verdun (1181) aufmerksam ge macht 21 ). Die für den Ambo verwendete und dem Betrachter sichtbare Platte zeigt oben das geschnürte Kind in einer Architekturkrippe, darunter links Maria auf der Liege ruhend, rechts

und erstmalig bereits von Otto Demus im Jahre 1951 veröffentlicht **). Die im Ambo wiederverwendete Platte war offenbar für eine größere Kom position gedacht und ist an den Rändern beschnitten. Maria ruht auf ihrer Liege, den Kopf in die linke Hand gestützt und mit der rechten eine Zeige bewegung vollführend, deren Objekt nicht erkennbar ist. Joseph befand sich vermutlich links auf dem abgeschnittenen Teil der Platte, und die im Hinter grund in Form eines dreistöckigen Hauses mit zwei Reihen romanischer

Fenster nale di Studi Bizantini, Palermo 1951, S. 133. la ) Otto Demus, Regensburg, Sizilien und Venedig, in: Jb. d. österr. by- zant. Ges. II, Wien 1952, S. 102. n ) Otto Demus, Roman. Wandmalerei München 1968, S. 132. 18 ) Gerard Cames, Byzance et la Pein- ture Romane de Germanie, Paris 1966, fig. 65; Schipperges, Der Hitda- Codex, Bonn 1958, fig. 5. 19 ) Günter Ristow a. a. O. S. 60. 20 ) G. P. Bognetti, Santa Maria di Ca stelseprio, Milano 1948, Tat. XLVIII; Andre Grabar, Christian Iconogra- phy

, Abb. 312. 21 ) Otto Demus, Zu zwei Darstellungen der Geburt Christi am Klosterneu burger Ambo, in: Rhein und Maas, Kunst und Kultur, 800—1400 Br. 2, Köln 1973, S. 283—286. 22 ) Otto Demus, Neue Funde an den Emails des Nikolaus von Verdun in Klosterneuburg, in: österr. Zs. für Denkmalpflege V, 1/2, 1951 S. 13 ff.

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Pagina 55 di 65
Data: 01.02.1985
Descrizione fisica: 65
Josef Zankerl Die Heimkehr der Reliquien Ottos von Freising Der Freisinger Bischof Otto von Freising, ein Sohn des heiligen Markgrafen Leopold von Öster reich, gehörte, une der selige Br ixner Bischof Hartmann und der heilige Passauer Bischof Altmann, zu den großen religiösen Reformatoren des 12. Jahrhunderts. Besonders tiefgreifende Reformen im Ordensleben gingen von ihnen aus. Otto wurde schon nach seinem Tode als Seliger verehrt. Von ihm wurde das von Herzog Tassilo III. im Jahre 769

teilnahmen, zählte Madame Brauen, die Witwe des vor einem Jahr verstorbenen Besitzers jenes Areals, auf dem sich einst die Primar-Abtei Morimond befand. Sie war mit zwei weiteren Damen aus Frankreich gekommen, um an dieser Feierstunde teilzunehmen. Monsieur Brauen hatte vor 20 Jahren die auf seinem Grundstück aufgefundene Bleikassette mit Gebeinen, die nach mehrjähriger Untersuchung Otto von Freising zugeschrieben wurden, dessen Ordensbruder P. Dr. Leopold geschenkt. Diese Kassette wurde im Jahre 1966

von Klosterneu burg, auf der linken Seite das von Heiligenkreuz und auf der Vorderseite das bekannte Wappen der ehemaligen Primar-Abtei Morimond. Den Deckel aber ziert das bischöfliche Wappen von Freising mit dem für das Leben des berühmtem Babenbergers symptomatischen Wahlspruch: „Es ist des Weisen Pflicht, sich nicht nach Art eines kreisenden Rades drehen zu lassen, sondern in der Beständigkeit der Tugenden wie ein Quader fest zu stehen.“ Otto von Freising war ein Sohn des Babenberger-Markgrafen Leopold

III. des Heiligen, Landespatrons von Ober- und Niederösterreich, und der Kaisertochter Agnes; dadurch Enkel des Canossagängers Heinrich IV. und Onkel des Kaisers Friedrich I. Barbarossa. Otto trat nach seinen in Paris absolvierten Studien im Jahre 1132 in die aufblühende nordburgundische Zisterze Morimond ein. Auf sein Betrei ben gründete sein Vater im Wienerwald das Zisterzienserkloster Heiligenkreuz. Diese Neugründung wurde direkt von Morimond aus besiedelt. Dadurch wurde der zisterziensische

Reformgeist sowie der Baustil für Kirche und Klostergebäude vom fernen Burgund bis an die östliche Grenze des damaligen Reiches vorgetragen. Bevor Otto auf den Bischofsitz nach Freising berufen wurde, war er kurze Zeit dritter Abt von Morimond und dadurch Vaterabt von Heiligenkreuz, für dieses Kloster er auch unermüdlich tätig war. Als im Herbst des Jahres 1158 der Zisterzienserbischof Otto zum Generalkapitel nach Citeaux reiste, erkrankte er schwerer und mußte zwei Tagreisen vor seinem Ziel in der Abtei

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Pagina 51 di 65
Data: 01.11.1985
Descrizione fisica: 65
tergottes mit dem Jesukind aus dem 11. Jahrhundert (Abb. 2), die dem Zisterzienser bisehof Otto, dem großen Sohne des hl. Leopold, sicherlich nicht unbekannt gewesen ist. 411 ) Anhang Eine von Otto von Freising besiegelte Urkunde für das Regularkanonikerkloster Innichen In Gegenwart des bischöflichen Oberherrn Otto von Freising belehnt Dekan Konrad mit den übrigen Brüdern der Kirche von Innichen gegen Anerkennungs zins den Vogt Arnold (von Morit) mit dem Rodungswald Villgraten, ausgenommen

. Hi sunt testes: Adalbertus comes etfrater eius Perchtol- dus, Otto de Iringispurch. Heinricus de Ortenpurch, Heinricus Carri, Willihalmus de Ovtenheim. Wolftrigil de Tesitin, Penno de Rifinstein, Geroldus de Seluuie. Original-Pergamenturkunde mit aufgedrücktem Wachssiegel. Darauf der sit zende Bischof mit Krummstab und Buch und folgender Umschrift: + Ott(O) (F)RISINGENSIS EPS. Siegel angebrochen. Auf der Rückseite ein Vermerk aus dem 16. Jahrhundert: His episcopus Frisingensis Otto magnus, sancti

übergeht, aber in der Anmerkung auf dessen aufgedrucktes Siegel verweist. Hinsichtlich des ganzen Textes: Arnold von Luschin, Innicher Ur kundenbuch, Handschrift Museum Fer dinandeum Innsbruck. Bibliotheca Fer- dinandea N. 20383. Das Dokument ent spricht nicht ganz den Siegelurkunden der Zeit, weil Otto als Anwesender ge nannt wird und die Urkunde siegelt, wäh rend der Dekan und seine Mitbrüder als Handelnde auftreten. Die Urkunde stellt einen Übergang von der Traditionsnotiz zur Siegelurkunde dar

. Es ist noch nicht der berühmte Sekretär Rahewin der Schreiber, sondern der Bischopf selbst diktierte einem von dessen Vorgängern in dem Bemühen, in seiner Kanzlei einen Übergang zur rechtskräftigeren Siegelur kunde zu schaffen. Unter Bischof Otto I. (1138—1158) können wir zum ersten und einzigen Mal die Aufnahme von Original urkunden in das bischöfliche Traditions buch nachweisen. Aufgedrückte Siegel hat neben der Urkunde von Innichen auch die für Schäftlarn vom Jahre 1140. Vgl. Ruf J. Paul, Studien zum Urkundenwesen

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Pagina 40 di 65
Data: 01.11.1985
Descrizione fisica: 65
sich jedenfalls das kirchliche Hochstift für die Zerstörung der Isarbrücke mit Zoll und Münze zu Föhring durch den brutalen Heinrich den Löwen im letzten Lebens jahre Bischof Ottos des Großen zu entschädigen. Bischof Otto hatte mit seinen Ministerialen auf dem Rückweg vom 2. Kreuzzug 10 Jahre vorher aufwärts der Save gute Raststationen benützen können. Gutenwörth, auch Dobravath, war ein von der Gurk umflossener, abgesicherter Platz des Hochstiftes Freising. In unserer Zeit kommen

in diesem Gebiete der einstigen ungarisch-kroatischen Grenze viele archäologische Funde an das Tageslicht. Mit der Gutenwörther Münzstätte schuf sich Bischof Otto II. in der Zeit der Öffnung der Meeresverbindungen einen Ersatz für den Verlust der Münzstätten in Bayern unter seinem gleichnamigen, frühver storbenen Vorgänger. Der österreichische Herzog Leopold der Glorreiche pachtete 1229 diese Münzstätte am Wege in den Orient über das griechische Kaiserreich, nunmehr unter den Lateinern. Das Münzrecht gehört

zu den Regalien oder Königs rechten. Ausdrücklich wird dies für Freising durch Kaiser Otto III. bemerkt: theloneum quoque huius loci quod prius debebatur regibus anno D. 996.“ * 4 ) Die Freisinger Münze Gutenwörth/Otok gehörte zum Officium Zagrad, wo sich die Gutsverwaltung befand. Bischof Otto II. (1188—1230) war Zeitgenosse des glorreichen Herzogs, der seine Frau aus Konstantinopel geholt hatte. Durch die Eroberung dieser Stadt am Bosporus 1204 setzteeine kommerzielle Konjunktur ein. Über Freisinger Münzen

, die mit ihrer Habe zur Deckung der Reisekosten beitragen konnten. Der Kaiserenkel Bischof Otto ging der Bedeu tung Innichens, der Hauptverbindung zu den adriatischen Ländern im Süden und Südosten, persönlich nach, und zwar mit dem Blick auf den Orient. Er kannte den Zusammenhang dafür nicht nur für die Grafschaft Cadore, sondern auch für das weitausgedehnte südwestlich davon liegende Godego aus der Privilegienliste Frei- sings: „Abraham impetravit a primo rege Ottone Gudigan ad suam vitam. post obitum suum ad servicium

sancti Candidi a. Dom. DCCCCLII; a II. Otto Chreina a. d. DCCCCLXXIIII; . . . Chreina marcha . . ,“ 5 ) II. Die staatliche Entwicklung der Bajuwaren war nicht nur durch die Franken gefördert worden, sondern Bayerns politische Aufgabe erreichte unter Herzog Tassilo eine Staatsbedeutung besonders nach dem Osten und Süden des karolingi schen Europa. Der mittlere Donauraum mußte gegen die aus dem Osten hereindrän genden Völker der Awaren und der ihnen untertänigen Slawen, später der Magya ren

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Pagina 12 di 94
Data: 01.07.1960
Descrizione fisica: 94
oder zu Anfang des Jahres 1201 durch ihn. allerdings mit ..Mühe und Schweiß“. Dabei mußte er nämlich geloben 24 ), für die Wahl des päpstlichen Kandidaten auf den deutschen Thron aus dem Hause der Welfen, für Otto IV., einzutreten. Aber nach der Rück kehr Eberhards betätigte sich dieser bald trotzdem für den Hohenstaufen Philipp von Schwaben. In Deutschland wütete nämlich nach dem Tode des Staufers Heinrich VI. (1197) ein Bürgerkrieg 25a ). Hernach war es in Deutschland zu einer zwiespältigen Kö nigswahl

gekommen. Ein Teil hatte näm lich den Schwabenherzog Philipp, den jüngsten Sohn Friedrich Barbarossas, er koren, ein anderer Teil Otto von Braun schweig. An diesem Kampfe nahm Inno zenz m. (1198—1216! sei+ 1200 für Otto TV. Partei und übte auf die deutschen Bi schöfe, wovon die meisten auch Reichs fürsten waren, einen starken Druck aus. damit sie sich für Otto betätigten. In die sem Streite unterlag Philipe in der Zeit von 1200 bis 1203 gegenüber Otto IV. Die ser machte sich aber in den folgenden

Jahren bei den deutschen Reichsfürsten so verhaßt, daß ihr Großteil auf die Seite Philipps trat. Schließlich gelang es, auch die römische Kurie dafür zu gewinnen, so daß Innozenz ni. sich geneigt zeigte. Phi lipp zum Kaiser zu krönen. Unmittelbar zuvor wurde aber dieser am 21. Juni 1208 vom Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach aus Privatrache ermordet. Daraufhin wurde Otto IV. von den meisten deutschen Reichsfür.sten. auch von den geistlichen, als Herrscher anerkannt, zumal man über den Mörder

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Pagina 91 di 145
Data: 01.10.1988
Descrizione fisica: 145
in Personalunion mit dem übergeordneten landesfürstlichen Landgericht Gries nichts. Der offizielle Titel lautete bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts bzw. bis zur Schaffung der modernen Bezirkshauptmannschaften und Bezirksgerichte „Stadt- und Landgericht Gries und Bozen.“ Die Gründung des Marktortes bzw. „oppidum“ Gries Nach Otto Stolz hat Meinhard II. „um 1290 um den Ort Gries, den er zu einem Marktflecken im Gegensatz zur Stadt Bozen machen wollte, mit einer Ringmauer umgeben, 1300 wird Gries

auch einmal ,urbs“ genannt“. - Soweit Otto Stolz. 25 ) Dazu ist allerdings zu bemerken, daß diese Marktgründung, wenn sie wirklich von Meinhard getätigt worden wäre, besser in die Jahre vor seiner gewaltsamen Erobe rung der Stadt Bozen (1276) passen würde. Nachher gab es für Meinhard keinen Grund mehr dafür, zumal er dann Gries gegen seine eigene, okkupierte Stadt favorisiert hätte. Im Verhältnis dazu aber setzen die Nachrichten über das neue „oppidum Gries“ relativ spät bzw. mit mehr als 20jähriger Verspätung

ein. Sie datieren von 1298, 1300 und 1302, also erst aus der Zeit nach Meinhards Tod (gest. 1295), d. h. aus der Regierungszeit seiner Söhne Otto, Ludwig und Heinrich, wobei Otto die dominierende Persönlichkeit war. 2 ' 1 ) Beachtet man einerseits dieses zeitli che Mißverhältnis und andererseits den Umstand, daß Meinhards Söhne gemäß testamentarischer Anordnung ihres Vaters insbesondere mit dem Fürstbischof von Trient wieder Frieden gemacht 27 ) und sich wohl wieder aus Bozen zurückgezogen haben, dann erkennt

man, daß die jungen Herzoge gerade dadurch im Raum Bozen über keinen festen Ort mehr verfügt haben. So erscheint es also viel wahrscheinli cher, daß es Herzog Otto war, der Gries gleich in den ersten Jahren seiner Regierung zum landesfürstlichen Konkurrenzort von Bozen ausgebaut und mit einem Jahr markt zu St. Andreas (30. November) begabt hat. Siedlungsmäßig vollzog sich die Schaffung des befestigten Marktortes Gries, wie folgt: Herzog Otto gründete inmitten der alten Dorfgemeinde Keller-Gries

-Kerkdal, Geschichte der tirolisch-kärntnerischen Kanzlei un ter der Regierung der Herzoge Otto, Lud wig und Heinrich aus dem Hause Tirol Görz 1295-1310. Vorarbeiten zum Tiroler Urkundenbuch. Ungedr. Hausarbeit am Institut f. österr. Geschichtsforschung. Wien 1965. In diesem Zusammenhang sei auch an eine andere städtepolitische Ak tivität Herzog Ottos erinnert, nämlich an die Stadterhebung von Hall i. T. im Jahre 1303. Derselbe, Die Städte Tirols, 1. Teil (= Österreichisches Städtebuch Bd. 5/1, hrsg

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Pagina 31 di 56
Data: 01.07.1968
Descrizione fisica: 56
zu Breitenbrunn finden wir wieder ein sol ches Bild, wo sich die 14 Heiligen um die auf den Wolken thronende Madonna scharen. Reiche Stuckrahmen umschließen die Deckenfresken in der Stadtpfarr kirche von Cham. Es ist das Martyrium des hl. Jakobus dargestellt. Es ist ein Spätwerk des Meisters und zeigt ein zartes, duftiges Kolorit. Sicher hat bei diesem Bild sein Sohn Otto mitgearbeitet, öfter hatte in der letzten Zeit Otto seinem Vater geholfen. Später hat Otto selbständige Arbeiten über nommen. Otto Gebhard

hat in künstlerischer Reife und Tiefe den Vater nicht er reicht. Wohl hat sich Otto den Stilwandlungen der Kunst der Zeit angepaßt und auch das leichtbeschwingte, hellfarbige Rokoko bevorzugt. Er hat ja auch öfter mit den großen Rokokomeistern, den Gebrüdern Asam, zusammen gearbeitet. Ein Muster davon findet sich in der Pfarrkirche von Pfaffenberg, das ganz Otto zugeschrieben wird. Meister Gebhard hat seine Heimat nicht vergessen. Für Säben hat er drei Tafelbilder gemalt. Eines ist vollständig verloren gegangen

, ein zweites ist in Privatbesitz und das dritte befindet sich noch im Kloster. Dieses zeigt die Klosteranlage von Prüfening aus der Vogelschau und vier Schutzheilige von Prüfening (Georg, Benedikt, Otto von Bamberg und Erminold). Im Hinter grund taucht die Stadt Regensburg auf. Wir staunen über des Meisters Johann Gebhard Arbeiten, über die vielen Aufträge, die er immer wieder erhalten hat. Wenn auch sein Arbeitsfeld nicht weit über Regensburg hinausgekommen ist, so hat er doch in Regensburg und Umgebung

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Pagina 48 di 70
Data: 01.04.1978
Descrizione fisica: 70
Dieser war der Besitzer des Hofes „Wans“ in Walten, ein richtiger Passeirer und kannte die Familie von früheren Sommeraufenthalten. Er nannte den da mals noch kleinen Otto scherzhaft immer „Ander“. Freilich brachte die Abgeschiedenheit auf dem Lande den großen Nach teil mit sich, keine Bilderverkäufe tätigen zu können. Bereits 1921, also noch am Beginn des Akademiestudiums, war Otto Pinggera anläßlich der Aus stellung des „Meraner Künstlerbundes“ zusammen mit Josef Telfner, Thomas Riss, Erwin

Merlet, Otto Weil u. a. mit zwei Ölskizzen und einem Aquarell zum ersten Mal an die Öffentlichkeit getreten. Später, nach Abschluß der Studien, wurden seine Bilder in den Schaufenstern renommierter Geschäfte ausgestellt. So waren Arbeiten von ihm im Modehaus „Ladurner“, Goethe straße und in den Blumengeschäften Kozel, ebenfalls Goethestraße bzw. K.-Theodor-Straße zu sehen. Otto Pinggera verlegte sich mehr und mehr auf die Portraitmalerei. Wohl habende Kurgäste ließen sich von ihm malen, und er wurde

im Ötztal. Es entsteht hier ne ben verschiedenen Bergbildern ein gutes Selbstportrait. Etwa zu diesem Zeitpunkt erhält Otto Pinggera durch Vermittlung von Kurgästen die Möglichkeit zu größeren Malaufträgen nach Essen. Er nimmt an, übersiedelt in das Ruhrgebiet und läßt zwei Jahre später seine Frau mit Tochter Erika nachkommen. In dieser wirtschaftlich schlechten Zeit malt der Künstler für den Finanz adel des Ruhrgebietes vornehmlich Portraits und Landschaften. Ein kurzer Überblick in die teilweise

Sohnes im Jahre 1938 bricht für Otto Pinggera eine schwere Zeit an. Er übersiedelt zu Beginn des Krieges mit der Familie in das Hügelgebiet des Oberbergischen, zieht aber ein Jahr später wieder nach Essen zurück. Hier wird die Wohnung teilweise ausgebombt und die Familie erleidet großen Schaden. Die sensible Natur des Künstlers leidet sehr unter den dauernden Bombenangriffen. Der Entschluß, in die Heimat zurückzukehren, steht fest. 1942 zieht Pinggera, da er nicht nach Südtirol hinein darf

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Pagina 47 di 70
Data: 01.04.1978
Descrizione fisica: 70
Trotz schwerer Verwundungen und längeren Lazarettaufenthalten in Trient, Innsbruck und Steyr, malte und zeichnete er bei jeder sich bietenden Gelegenheit. Häufig portraitierte er Vorgesetzte Offiziere und Kameraden sei ner Abteilung. Dieser Bestand an Bildern ist nicht mehr auffindbar. Im letzten Kriegsjahr 1918 kämpfte Otto Pinggera als Patrouillenführer beim 3. Regi ment der Tiroler Kaiserjäger. Mit dem Ende des Krieges kehrte er nach kurzer Gefangenschaft in seine Heimatstadt zurück

. Die angegriffene Gesundheit bedurfte einer längeren häuslichen Pflege. Er erholte sich jedoch in der Folgezeit und strebte nunmehr zielbewußt eine künstlerische Ausbildung an. Aus dieser Zeit stammt ein erstes gelungenes Selbstportrait in Pastelltechnik. Im Jahre 1920 begann Otto Pinggera im Vertrauen auf sein Talent das Studium an der Akademie der bildenden Künste in München. Es sollte mit Unterbrechungen bis zum Jahre 1925 dauern. Er studierte bei den Professoren Schinnerer, Habermann, Halm und Franz

kennzeichnet treffend die Fähigkeit des jungen Mannes im Umgang mit großen Persönlichkeiten. Die Karte, ein Portrait von Richard Strauss, enthält auf der Rückseite folgende Notiz: „Erin nerung an Richard Strauss/München — persönlich gesprochen — hat mir das Portraitmalen nicht abgeschlagen.“ Die Begegnung mit Albin Egger-Lienz im Jahre 1923 war für Otto Ping gera ein bedeutungsvolles Erlebnis, schätzte er doch dessen Kunst in hohem Maße. Der einzige noch erhaltene Briefwechsel aus der Studienzeit

mit dem Jugendfreund Mathias Ladurner-Parthanes spiegelt so recht das unstete Le ben mit all den Höhen und Tiefen des Künstlers wider. Die Kunst, das Stu dium, häufige Reisen, fortwährende Geldverlegenheit und ein immer wieder kehrendes Heimweh bestimmen das Leben Otto Pinggeras. Kurz vor seiner Rückkehr nach Meran im April 1925 schreibt er an sei nen Jugendfreund, „... ob ich nicht Sehnsucht nach den Heimatbergen habe! So wahr und so treu ein Herz lieben kann, so stark und tief ein Mensch nur lieben kann, liebe

gegen Störungen bei der Arbeit, war es für den jungen Maler kein leichtes, ein geeignetes Quartier bzw. Atelier zu finden. Er bevorzugte daher bei seinen zumeist nur kurzen Aufenthalten die Umgebung von Unterm Berg, Schenna und besonders den „Moarhof“ in Kuens. In letzterem fühlte er sich am wohlsten und konnte ungestört arbeiten. Otto Pinggera begann seine Tätigkeit in Meran zunächst mit Studien der Landschaft; doch zog es ihn schon bald wieder ins Passeier hinein. Er malte vornehmlich im Gebiet von Walten

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Pagina 42 di 65
Data: 01.11.1985
Descrizione fisica: 65
Innichen, sondern auch Werbung, um auf den vakan ten Bischofssitz von Brixen einen an Durchschlagskraft bewährten Regularkanoni ker zu bringen. Gerade Südtirol litt noch unter den Nachwirkungen des fast ein halbes Jahrhundert regierenden weltlich-kaiserlichen Bischofs Altwin. Dieser unbedingte Anhänger Heinrichs IV..des Großvaters von Bischof Otto, hatte im Juni 1080 die berüchtigte Brixner Synode abhalten lassen, die Papst Gregor VII. für abgesetzt erklärte und einen Gegenpapst aufstellte

. Nun aber suchte Otto Wegbereiter für Hartmann zu sein, den unermüdlichen Schöpfer und Lenker regulierter Vereinigungen von Kanonikern nach der Regel des hl. Augustinus. Ohne Zweifel dachte er dabei auch an eine Umwandlung des Innichner Stiftes in ein Regularkanonikerkloster. 9 ) In der Beur teilung des Dekans Konrad und seiner wenigen Brüder anläßlich der Visitation Bischof Ottos von Herbst 1140 ist zu beachten, daß Innichen nur eine Zelle des bayerischen Bistums Freising war, wo die Regel des hl. Benedikt

aus der Abtei Scharnitz im Süden des Freisinger Bistums an die Nachbardi özese Brixen kamen. Der letzte bayerische Herzog aus dem Haus der Agilolfinger, Tassilo III., übergab ihnen eine durch Kriege mit den Slawen verödete Gegend. Abt Otto von Scharnitz sandte sie ab mit der Aufgabe der Christianisierung heidnischer Slawen. Er selbst verlegte bereits 772 seine Abtei vom gebirgigen Scharnitz hinun ter nach Schlehdorf in das bayerische Seengebiet. Von dort stieg er 784 schon auf den Bischofssitz

unter der weitmaschigen Bene- diktusregel viele klösterliche Niederlassungen, die nicht Abteien, sondern nur Priorate und besonders für pfarrseelsorgliche Belange sogenannte Zellen bildeten. Mit dem Bemühen, im Zuge der gregorianischen Reform auf die für die Seelsorge besser angepaßte Regel des hl. Augustinus zu verpflichten, suchte nun Otto, das religiöse Leben in seiner Diözese wie auch in den auswärtigen hochstiftlichen Besitzungen zu heben. Als Neugründer von Bistum und Hochstift Freising errich tete

er Schliersee, das infolge vernichtender Einfälle fast nur Ruine war, im Jahre 1141 als reguliertes Chorherrenkloster, 111 ) Ähnliche Aufbauarbeit unternahm er in Innichen, wie neueste Ergebnisse aufzeigen. Am 9. Dezember 1144 lesen wir dann auch von einem durch Bischof Otto bereits eingesetzten Propst und Archidiakon 9 ) Dazu bereits Grill Leopold, Brixner Be sitzrecht in Steiermark, in: Festschrift Ni kolaus Grass III (19) 450f. Dazu ders.: Otto von Freising und das Benediktinische Mönchtum, in Citeaux

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Pagina 46 di 65
Data: 01.11.1985
Descrizione fisica: 65
auch des bayerischen Bistums Freising als militärischer Hüter der Straßenverbin dungen im Cadore. Wenn sich Bischof Otto ausdrücklich das alte Besitzrecht seines Hochstiftes Freising über Cadore, am Frankfurter Reichstag Anfang 1140 schon einzig genannt, bestätigen ließ, so lag das in der Gefahr des Verlustiggehens dieser Grafschaft. In der Tat sah sich sein Nachfolger genötigt, gegen Wezilos Ansprüche auf diese Grafschaft mit den dazugehörigen hochstiftlichen Besitzungen gerichtlich

aufzutreten. 20 2I ') Wir treffen Bischof Albert 1159 mit seinen Klagen vor dem kaiserlichen Richter in Italien und am 2. April 1161 Wezilo an der Seite des Grafen Manfred von Treviso bei Kaiser Friedrich I. Barbarossa beim Heereszug gegen Mailand und andere unbotmäßige oberitalienische Städte. 21 ) Wezilo stand im Bunde mit Treviso und anderen Vasallen, die als Edelfreie aufsteigender Geltung im feudalen Reichsge bilde auch Stellung gegen ihre geistlichen Oberherren bezogen. 22 ) Bischof Otto ließ

des Cadore auf. Wezilo, der Gemahl Sophias seit 1154, maßte sich nach dem frühen Tode des Zisterzienserbischofs am 22. September 1158 Rechte darauf an, die dessen Nachfol ger 1159 noch abwehren konnte. Bischof Otto I. von Freising in Friaul-Venetien im ersten Halbjahr 1146 Die im Jahre 1146 begonnenen kriegerischen Auseinandersetzungen von Seite Veronas und der Stadt Vicenza gegen Padua und die Trevisaner oder Tarvisienser wurden erst am 28. März in Treviso im Jahre 1147 beigelegt. 24 ) Ein Jahr vorher

kam Bischof Otto von Freising auf der Rückreise von Rom in diese oberitalienischen Städte und konnte über sie und andere Stadtstaaten Italiens schriftlich berichten: ,,His diebus propter absentiam regis (Conradi III.) Italiae urbibus in insolentiam decidentibus Veneti cum Ravennatensibus, Veronenses et Vincentini cum Padua- nis et Tarvisiensibus, Pisani, Florentini cum Lucensibus et Senensibus atrociter debellantes totam pene Italiam cruore, predis et incendiis permiscuere.“ 25 ) Schon

auf der Hinreise zu seinem Ordensbruder, Papst Eugen III., erfuhr er abwärts der Etsch von dem grausamen Siege der Stadt Verona 1142 über Padua. Dafür hatten die Veroneser sogar das Bett des Flusses Bacchiglione, der die Stadt Padua umfließt, umgeleitet. 26 ) Das notierte Otto 1145, und schon 1146 gingen die Veroneser wieder im 20 ) Janauschek Leopold, Originum Cist. Tom I. 86, Nr. CCXV: Follina. Sana Vallis de Follina, monasterium ad Follinam rivu- lum in valle Marena et dioecesi Cenetensi apud Venetos

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