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Pagina 4 di 57
Data: 01.10.1985
Descrizione fisica: 57
vereinbart wurde, daß alle leopoldinischen Länder für sechs Jahre gemeinsamer Besitz mit einer getrennten Verwaltung bleiben sollten. Vor Ablauf der 1435 vereinbarten sechsjährigen Zeit des gemeinsamen Besitzes starb Herzog Friedrich IV. „mit der leeren Tasche“ am 24. Juni 1439. Herzog Friedrich V. „der jüngere" übernahm in der sogenannten „ Haller Verschreibung " vom 25. Juli 1439 für vier Jahre die Vormundschaft über den 11 '/1jährigen Sigis mund, den Sohn Friedrichs IV. Am 25. Juli 1443

sollte die Vormundschaft zu Ende gehen. Bis dahin sollte Friedrich V. also Tirol verwalten. Er mußte sich aber verpflichten, den jungen Sigismund in Tirol zu belassen und ein genaues Verzeich nis des Schatzes Herzog Friedrichs IV. anzulegen. Diese zwei Dokumente, der Vertrag über die vierjährige Vormundschaft und das Belassen Sigismunds in Tirol sowie das Inventar des Schatzes, bildeten für die Tiroler Stände, die eine Schieds richterrolle in der Sache eingenommen hatten, die ständige Basis ihrer Argumenta tion

. Man kann es vielleicht verstehen, daß Herzog Friedrich V. „der jüngere" ange sichts der Behandlung durch seinen Onkel Friedrich IV. keine Eile hatte, die Verwaltung Tirols an Sigismund zu übergeben. Man muß bei aller Kritik an ihm anerkennen, daß er über ein halbes Jahrhundert lang das Gesamtinteresse der Dynastie konsequent zu wahren wußte. 1440 wurde Friedrich „der jüngere" nach dem Tode Albrechts II. zum deutschen König gewählt; als deutscher König (und später Kaiser) wird er ..Friedrich III.“ genannt

. Für Ladislaus Postumus, den nachgeborenen Sohn Albrechts II., verwal tete er als Vormund auch Österreich. Nur in Ungarn und Böhmen konnte er sich als Regent für Ladislaus nicht durchsetzen. Friedrich III. regierte ab 1439 also alle habsburgischen Länder: die Steiermark, Kärnten und Krain in eigenem Namen, Tirol und die Vorlande als Vormund für den jungen Sigismund und Österreich als Vormund für Ladislaus Postumus. Ein ständiges Problem bildete für ihn sein ehrgeiziger jüngerer Bruder Albrecht VI., der 1463

ohne Erben starb. II. In Tirol hatte sich Herzog Friedrich IV. „mit der leeren Tasche" während seiner Regierungszeit gegen manche Bedrohungen von seiten der Schweizer, des Adels und des Kaisers Sigismund behaupten und durchsetzen können. Er verdankte dies nicht zuletzt den Bürgern der Städte und den Bauern, die bei den Ständen allmählich ein größeres Gewicht erhielten. Es war Herzog Friedrich auch gelungen, die Macht des Adels zu brechen und insbesondere das Geschlecht der Starkenber ger zu entmachten

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Pagina 3 di 57
Data: 01.10.1985
Descrizione fisica: 57
Wilhelm Baum Die Anfänge der Tiroler Adelsopposition gegen König Friedrich III. Zur Entlassung Herzog Sigismunds aus der Vormundschaft. Ein Beitrag zur Biographie Oswalds von Wolkenstein I. Nach der Erwerbung Österreichs hatte Rudolf I. von Habsburg 1282 und 1283 die Unteilbarkeit der habsburgischen Besitzungen festgelegt, die nach der Erwerbung Tirols von Herzog Rudolf IV., dem „Stifter“, noch einmal ausdrücklich bestätigt wurde (1364). Nach dessen Tode (1365) fiel der habsburgische Besitz

, Ernst und Friedrich regierten zunächst die beiden ältesten. Laut habsburgischer Hausordnung sollte jeder Prinz mit 16 Jahren volljäh rig werden. Im Gefolge dieser Streitigkeiten erhielten die Landstände besondere Bedeutung und gelegentlich auch eine schiedsrichterliche Funktion. Erst mit der alleinigen Regierungsübernahme Maximilians I. in allen habsburgischen Gebieten (1493) kam diese Entwicklung zum Stillstand. Von den vier Söhnen Leopolds III. wurde Friedrich, der jüngste, in besonderer Weise

benachteiligt. Seine Brüder interessierten sich für ihn nur, wenn sie ihn gegenseitig als Bündnispartner brauchten. Friedrich IV. — später „mit der leeren Tasche“ genannt — war zunächst Regent in den österreichischen Vorlanden. Nach dem Tode des ältesten Bruders Wilhelm (1406) einigten sich die drei überlebenden Brüder darauf, daß Leopold IV. als ältester Kärnten und Krain erhalten und in Österreich die Vormundschaft für den unmündigen Albrecht V. führen sollte, während Ernst „der Eiserne“ die Steiermark

und Friedrich IV. Tirol und die Vorlande verwalten sollten. Nach dem Tode Leopolds IV. (1411) erhielt Ernst zur Steiermark noch Kärnten und Krain hinzu, während Friedrich IV. Tirol und die Vorlande behielt. Am Grundsatz der Unteilbarkeit und der gegenseitigen Vormund schaft wurde auch dabei festgehalten. Die Habsburger bestanden nun in drei Linien: Neben der albreehtinischen Linie in Österreich hatte sich die leopoldinische Linie in einen steirischen und einen tirolischen Zweig aufgespalten. Als Herzog

Ernst „der Eiserne“ 1424 starb, hinterließ er zwei Söhne, den neunjährigen Friedrich V. „den jüngeren“ und den sechsjährigen Albrecht VI.. über die Friedrich IV. von Tirol die Vormundschaft übernahm. 1431 wurde Friedrich „der jüngere“ volljährig, aber Herzog Friedrich IV. wollte ihn nicht aus der Vormund schaft entlassen — vielleicht um sich für die frühere Zurücksetzung von seiten seiner älteren Brüder zu rächen. Friedrich „der jüngere“ hingegen wollte auf keinen Fall seinen Bruder Albrecht

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Pagina 13 di 58
Data: 01.05.1991
Descrizione fisica: 58
Friedrich sei nicht bevollmächtigt gewesen, einen derartigen Vertrag abzuschlie ßen und ermahnte sie zur Treue gegen das Haus Österreich/ 15 * ) In den nächsten Jahren mußte Friedrich IV. sich jedoch in erster Linie mit der Konsolidierung seiner Herrschaft in Tirol beschäftigen und konnte sich kaum um die Eidgenossen kümmern. Auch König Sigmund, der nach dem Tode seines Bruders Wenzel 1419 auch noch König von Böhmen geworden war, mußte sich nun hauptsächlich mit den Hussiten und Türken

auseinandersetzen und konnte die Politik im Bodenseeraum nur von der Ferne aus beeinflussen. Er setzte es durch, daß Markgraf Bernhard von Baden von den österreichischen Breisgaustädten als Reichsvogt anerkannt wurde und befahl Graf Friedrich VII. von Toggenburg 1420, die Herrschaft Feldkirch niemals mehr an Herzog Friedrich zurückzugeben. 1421 heiratete Albrecht V. von Österreich Sigmunds Erbtochter Elisabeth. Fortan bemühte er sich stets um den Ausgleich zwischen seinem Schwiegervater und dem Vetter. Bald kam

wieder Bewegung in die Politik im Bodenseeraum. Friedrich ver bündete sich mit dem Bischof von Chur und regelte das Verhältnis zu seiner Schwägerin Katharina, die große Teile des Elsaß als Witwengut auf Lebenszeit innehatte. Im April 1422 hatten die Eidgenossen durch einen mailändischen Condottiere eine schwere Niederlage erlitten, der das einige Jahre zuvor von Uri und Obwalden gekaufte Bellinzona mit der oberen Leventina zurückeroberte. Dies blieb Friedrich IV., der gute Beziehungen zu seinen mailändischen

Ver wandten pflegte, natürlich nicht verborgen. Auf der Tagsatzung der Eidgenossen vom April 1422 wurde nun berichtet, Herzog Ernst habe von König Sigmund verlangt, daß er seinem Bruder „Bekerung tu umb Ergow und sin vetterlich erb“. Graf Friedrich VII. von Toggenburg meldete, die Habsburger hätten 4000 Mann ausgerüstet, und Herzog Friedrich verhandle insgeheim mit Mailand." 5 ) Beson ders die Stadt Zürich hatte sich nach 1418 verstärkt der Reichspolitik zugewandt, um die Politik Sigmunds besser

gegen die Hussiten brauche, dringend ersucht hätten, ihnen die 1415 wegge nommenen Länder zurückzugeben. :!lt ) Zürich forderte nun Sicherheitsmaßnahmen für den Aargau und schickte eine Gesandtschaft nach Nürnberg, um Zuge ständnisse Sigmunds an die Habsburger zu verhindern. Herzog Friedrich IV. wußte die Spannungen innerhalb der Eidgenossen ge schickt auszunutzen. Uri, Unterwalden, Zug und Luzern unterstützten die Ex pansion gegen Mailand, während Zürich, Bern und Schwyz eher nach Norden und Osten orientiert

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Pagina 28 di 49
Data: 01.01.1937
Descrizione fisica: 49
., die sich damals bekämpften. Jeder wollte die Brixner Bischofsfrage in seinem Sinne und Interesse ge löst wissen, daher schob Papst Gregor XI., der sich die Einsetzung aller Bischöfe reservierte, die Entscheidung lange hinaus. Schließlich siegte Leopold III., indem sein Kanzler Friedrich von Erdingen°°), Bischof von Chur, 1376 vom Papste auf den Brixner Bischofsstuhl be fördert wurde. Dafür erhielt der Kandidat Albrecht III., Protonotar Johann von Ehingen, das Bistum Chur. Bischof Friedrich (1376— 1396

aber, daß er aus dem Schwabenland stammte. Seine bischöfliche Regierung gestaltete sich nicht glücklich. Durch Herzog Leopold III. wurde er und die ganze Diözese 1378 in das kirchliche Schisma verwickelt. In diesem Jahre wurde dem rechtmäßig gewählten Papst Urban VI. ein Gegenpapst namens Klemens VII. gegenübergestellt, der seinen Sitz in Avignon aufschlug. Leopold III. stellte sich auf dessen Seite und gewann auch seinen Kanzler Bischof Friedrich für diese Partei. Erst nach Leopold III. Tode (1386) gelang es dem Herzog

Albrecht III., Friedrich samt seinem Bistum zum Übertritt auf die Seite des römischen Papstes Urban VI zu bewegen. Bischof Friedrich litt meist an Geld nöten, weshalb er bedeutende Besitzunaen und Einkünfte des Hochstiftes verpfändete. Trotzdem vermochte er nicht seinen Servitienzahlungen an die päpstliche Kurie nachzukommen und zog sich dadurch die schwersten kirchlichen Strafen zu. 1396 dankte er ab, starb aber noch im gleichen Jahre am 15. Juni. Sein Nachfolger wurde Ulrich Reicholf (1396—1417

) 5e ) aus Wien, das damals noch zur Diözese Passau gehörte. Bischof Friedrich hatte ihn in junaen Jahren zu sich genommen und ausbilden lasten. Zunächst wurde'er Kleriker des Bistums Pastau, erwarb dann aber verschiedene Benefizien und kirchliche Ämter in anderen Diö zesen. Es gelana ihm auch, sich bei Herzog Leo pold IV. von Österreich in besondere Gunst zu fetzen, so daß ihn dieser zu seinem Kanzler er nannte. Auf dessen Betreiben erhielt er nach der Abdankung des Bischofs Friedrich, welche, wie es scheint

, nicht ganz freiwillig geschah, den Brixner Bischossstuhl und wurde durch Papst Bonifaz IX. bestätigt. Auch als Oberhirte blieb Ulrich Kanzler dieses Landesfürsten, der dann dem Hochstifte einiae Besitzunaen zurückerstattete. Da Herzog Leovold mit seinem Bruder Fried rich IV. weaen Teilung der babsburgischen Län der einiae Male in Streit laa, zog sich Ulrich auch dessen Feindschaft zu. Als sich dieser 1405 auf einer Reise im Elsaß aufhielt, ließ ihn Friedrich gefangennebmen. befreite ihn aber bald

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Pagina 33 di 60
Data: 01.01.1931
Descrizione fisica: 60
des Ablebens ihres Gemahls, .Hartung de Rodanchen' eine halbe Hube zu .Vellis' und einen Weinberg zu .Sacville' schenkte (NU. S. 12: 1147). Ein Zeitgenosie Hartungs war Fried- r i ch v. R o d a n k, der sich Minister, einmal auch Miles der Brixner Kirche und deren Officialis nennt, und 1115/25 von Bischof Hugo einen großen Garten im Dorfe .Billa auf dem Berge Rodunch', der seinem Hause zunächst liegt, gegen drei Aecker auf dem selben Berge eintaufcht. Es ist nun wohl möglich, daß dieser Friedrich

, von dem sich das Geschlecht der Rodanker mit Sicherheit ab leiten läßt, ein Verwandter des Hartung war, aber wie die Brücke von dem einen zum anderen zu schlagen ist, bleibt unbekannt. Wohnte Hartung zu Räubers, so hatte Friedrich seinen Sitz oder zumindest Besitz in Vill, beides Orte am Rodenecker Berge; als bischöflicher Offizial hatte er natürlich auch in der Bischofsstadt Wohnung und Besitz und auf diesen wird jenes 1265 und 1266 als zer stört erwähnte Castrum der Rodanker ,Brixine' oder ,in ainditu civitatis

Brixinen- sis' zurückgehen. Offenbar schon vorgerückten Alters, schenkte Friedrich v. Rodunch um 1140 eine Hube auf dem Berge Rodunch dem Domkapitel, die sein Sohn, der Domherr Reginbert als Lehen innehaben, aber an den Jahrtagen des Vaters und der Mutter den Domherren das Servitium und die Oblation leisten soll. Die Söhne des Schenkers, Friedrich und Arnolt, waren Zeugen (AD. I. 365. 432. 455). Dieser erste Friedrich mag um 1140/41 gestorben sein, denn in der Gründungsurkunde des Neu stifter Klosters

1142 erscheint nicht mehr er, sondern schon seine Söhne Friedrich und Arnolt als Zeugen (NU. S. 3). Bald darauf, 1140/7, überläßt Bischof Hartmann seinem Ministerialen Friedrich und besten Gemahlin E e r b i r ch jenen Mansus zu Rodunc, auf welchem dieser ein Schloß gebaut hatte, zu eigen, wogegen ihm Friedrich ein Gut zu .Stochaha' (Stockach bei Varna) übergibt, es aber als Lehen wieder zurückerhält (A3'. I. 457). Diesen Burgener bauer wird man nun viel eher für den jüngeren Friedrich halten

dürfen als für den älteren: der Vater versorgt noch seinen geist lichen Sohn und stiftet für sich und die Ge mahlin Jahrtage, der Sohn, wohl erst vor kurzem verehelicht, baut ein Schloß und gibt so dem Ansehen seiner Familie einen wert vollen Stützpunkt. Auf diese Weise ist auch die immerhin etwas auffallende Behauptung beseitigt, daß sowohl die Frau des älteren als auch jene des jüngeren Friedrich Derbirch geheißen habe. Der Name der Gemahlin des älteren Friedrich ist sonst unbekannt

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Pagina 8 di 66
Data: 01.05.1992
Descrizione fisica: 66
Wilhelm Baum Kaiser Friedrich III. und Sigmund der Münzreiche Der Familienstreit im Hause Habsburg vom Tode Herzog Friedrichs IV. bis zum Tode Albrechts VI. (1439-1463) Heinrich Koller zum 65. Geburtstag Nach Josef Chmel und Alphons Lhotsky ist Heinrich Koller der dritte große österreichische Forscher, der sich seit einer Reihe von Jahren bemüht, das Bild Kaiser Friedrichs III. von den Verzerrungen zu befreien, die es seit langem durch die kleindeutsche Geschichtsschreibung erfuhr

, die auch in Österreich ihre Spu ren hinterließ. Gleichzeitig wurde erstmals seit Chmel systematisch der Versuch unternommen, das vielfältig zerstreute Quellenmaterial über Friedrich III. in den „Regesta Imperii“ zu sammeln. Es ist daher naheliegend, den Jubilar durch einen Beitrag zu ehren, der den Kaiser aus der Perspektive seines Vetters Sigmund zeigt, über den der Verfasser eine Monographie vorgelegt hat.') Der für die Fest gabe natürlicherweise begrenzte Umfang macht es unmöglich, im Detail

aller Unzulänglichkeiten hinsichtlich der vollständigen Quellenerfassung läßt sich doch ein grundsätzlich klares Bild die ser Auseinandersetzung, die mit dem eigentlichen Ende der Vormundschaftszeit Herzog Sigmunds (1443) am 16. Geburtstag des jungen Habsburgers begann und mit dem Friedensvertrag vom Juli 1464 und dem Tod des Nikolaus Cusanus en det. Dabei ist es unumgänglich, stets auch das Verhältnis Albrechts VI. zu seinem Bruder Friedrich und seinem Vetter Sigmund zu betrachten; es muß im Grunde

das Dreiecksverhältnis der Habsburger bis zum Tode Albrechts analysiert wer den. Die erste Phase der Beziehungen zwischen Friedrich III. und Sigmund wurde überschattet vom Nachklang der Mißstimmung zwischen Friedrich und seinem Onkel, Herzog Friedrich IV. (| 1439), der zur Unterscheidung von seinem Neffen auch Friedrich „der Ältere“ genannt wurde. Friedrich IV. hatte nach dem Tode seines Bruders Ernst von der Steiermark (t 1424) die Verwaltung von dessen in nerösterreichischen Besitzungen und die Vormundschaft

über seine Söhne Fried rich und Albrecht übernommen. Der 1415 während des Engagements Herzog Ernsts in dem Konflikt um die Ächtung Friedrichs IV. durch König Sigmund in Innsbruck geborene Friedrich „der Jüngere“ wäre nach den habsburgischen Hausgesetzen 1431 mit 16 Jahren volljährig und mündig geworden. Herzog Friedrich IV. verstand es jedoch, seine Vormundschaft über die Neffen bis 1435 hinauszuzögern. Erst der Schiedsspruch Herzog Albrechts V. vom 25. Mai 1435 bestimmte, daß die Übergabe des Erbes

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Pagina 16 di 48
Data: 01.11.1931
Descrizione fisica: 48
sich behielt. Don diesem Schneider Mag nus ging das Pömerhaus dann wieder an einen Friedrich Pacher über, der nun Pic- tor (Maler) gnannt wird. Wann diese Übergabe erfolgte, wissen wir nicht, wohl aber, daß Maler Friedrich Pacher das Haus im Jahre 1486 seinem Schwager Johann Reinthaler, dem Manne seiner Schwester Dorothea verkaufte, sich für ihn dem Stifte gegenüber als Bürge erklärte und zugleich für seine, offenbar ältere, Schwester Iuliana ein Wohnzimmer für Lebenszeit ausbedingte

?) Im betreffenden Kaufbrief nennt sich Friedrich Pacher be reits Bürger zu Braunegken. Weiteres über Friedrich Pacher ist bis lang im Stiftsarchiv nicht gefunden wor den, doch glauben wir aus dem bisherigen Ergebnis immerhin mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit annehmen zu dürfen, daß Meister Friedrich ein gebürtiger Neu stifter war und aus dem Pacherhofe stammt. Wenn er wirklich ein Brunecker — Stadtkind gewesen und nur zur Erledi gung einiger Äufträge in unser Stift ge kommen wäre, wären

Klosterdorf ein Haus mit Garten, das Pömerhaus, gekauft. am wäre. Die Frage ist nun noch, ob der genannte Fridericus quondam Pacher von 1451 und der Maler und Bruneckerbürger Friedrich Pacher von 1486 zu einander in einem verwandschaftlichen Verhältnis stehen. Identisch können sie wohl nicht sein, denn dieser Friedrich Pacher, der 1456 seinem Sohne Leonhard Pacher das Brunner- und Pömergut übergab, muß um 1400 ge boren sein und der Maler Friedrich Pacher der nach Dahlke noch um 1501 am Leben

ist, kann doch erst in den 30er Jahren ves 15. Jahrhunderts das Licht der Welt er blickt haben. Aber sein Bater könnte es sein, wenigstens läßt dies die Namens gleichheit „Friedrich" vermuten. Ein „Friedrich" erscheint in der ganzen Reihe aller Neustifter Bauern nicht mehr, weder vor- noch nachher. Daß er als geborener Neustifter das Brunecker Stadtbürgerrecht erwarb ist natürlich nicht befremdend. Um dieselbe Zeit im Jahre 1452 waren noch zwei andere Neustifter Bauleute, der Hof stätterbauer und sein Vetter

Brunecker bürger. 10 ) Das Stift besaß in der Bru necker Gegend viel Besitz und in der Stadt selbst hatte es fein eigenes Amtshaus. Jedenfalls hatte es in „Braunegk" einen gewissen Einfluß und der junge Friedrich Pacher mag auf besondere Emp fehlung des Stiftes — wenn eine solche über haupt nötig war — in die Pustertaler Haupt stadt gekommen sein. Diese Studien, die das Stift in dieser Sache an stellt, sind übrigens auch noch nicht abgeschlossen und es ist zu erwarten, daß noch weiteres Urkun

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Pagina 39 di 57
Data: 01.04.1988
Descrizione fisica: 57
Weide — Wegerecht) übergeben, so er gehabt zu Herrn Friedrich des Priesters von Entzholz Kinder, Söhne und Töchter und sind Zeugen Herr Otto der Hofmeister, Friclrich Murgotte , Ludwig der Richter von Welsberg, Otto von S. Lampersberg, Gebhardo von Eberstein und siglet der Ulrich neben dem Graf Albrecht.“ Über den Bruder des Richters Friedrich Murgot zu Lienz I” Peter Murgot, ein Ritter aus Kärnten und Chorherr zu Innichen ist relativ wenig überliefert. Lediglich in die „Heimat“, Blätter

erhielt.*) In seinen späteren Jahren erscheint Peter Murgot 1298 als Chorherr zu Innichen. Dort besaß er ein stattliches Haus, das er noch zu seinen Lebzeiten (vor 1327) seinem Neffen Friedrich, Sohn des Richters Friedrich Murgot von Lienz, vermachte. Von den Nachkommen des Richters Friedrich Murgot sind die Söhne Ulrich, Nikolaus, Friedrich und Hans bekannt. Die einzige Tochter 11,1 Anna Murgot von Lienz vermählte sich mit dem Burggrafen Friedrich von St. Michaelsburg bei Bruneck und war das erste

weibliche Mitglied aus dem Ministerialengeschlecht Murgot, das in das Geschlecht der Burggrafen von St. Michaelsburg einheiratete. Ihr Gatte Friedrich und dessen Vater Wilhelm waren Burggrafen oder After-Lehensleute der Herzoge von Meran. Im Jahre 1300 erscheint Friedrich als Mitbürge für Füllein aus der Großfamilie der Herren von Welsberg von Schloß Thurn unter Taisten in einer Bürgschaftsur kunde in der Burg zu Brixen mit einem Anteil von 20 Mark. (1 Mark = 10 Pfund Berner = 2 Goldgulden. Pfund

und Mark galten nur als vorgetäuschte Rechnungs einheiten und waren daher keine eigenen Münzen.) Am 24. Jänner 1321“) beurkundet Friedrich von St. Michaelsburg, daß er seinem Vetter Hartwig die Hälfte eines Lehens zu Pflaurenz verkauft hat. Bereits 1389 erlosch dieser Stamm mit Nicolaus von St. Michaelsburg. Die Feste St. Michaelsburg — ein durch sein hohes Alter und seine Geschichte verherrlichtes Bauwerk — wechselte oft seine Besitzer. Zuletzt blieb es seit 1678 ununterbrochen im Besitz

der Freiherren und späteren Grafen von Künigl. Annas von St. Michaelsburg Bruder 11,2 Ulrich der Murgot war wie sein Vater Friedrich Richter zu Lienz und dürfte ebenfalls in der Gerichts burg (Tamerburg bei Lienz) sein Richteramt ausgeübt haben. 1311. XI. 12. ,0 ) erscheint er als Zeuge in einer Schenkungsurkunde des Grafen Albert III. von Görz (1307—1327), in der dieser dem Frauenkloster der Dominikane rinnen zu Lienz das Gut in der „Racken“ übereignet. Mit Datum vom 2. Oktober 1319") bestätigt Arnold

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Pagina 16 di 66
Data: 01.06.1990
Descrizione fisica: 66
neuem bestätigt worden. Dabei hat Friedrich von Wolkenstein das von seinem Schwiegervater Eckhart von Villanders-Trostburg im Jahre 1363 gekaufte Drittel jenes Besitzes behalten. Den Aufschwung, den Oswalds Finanzen durch den Erwerb dieser Güter erlebten, kann man daran messen, daß er 1407 beim Verkauf eines einzigen Hofes 64 Mark Berner erhielt; als er sich drei Jahre früher bei Bischof Ulrich 45 Mark lieh, mußte er seinen ganzen damaligen Besitz als Pfand setzen. Von Schloß Hauenstein

und der vorgenant (Friedrich) von Wolkenstain und sein hausfraw beieiben bei dem drittentail“. 9 ) Trotzdem hat Herzog Friedrich auf Martin Jägers Beschwerde hin Anfang 1422 Oswald in seinen Gewahrsam genommen, und dann gegen die sehr hohe Bürgschaft von 6000 Gulden wieder freigelassen. Erst als der Herzog bereit war, sich im Jahre 1427 mit seinem rebellischen Untertan Oswald von Wolkenstein auszusöhnen, wurde auch der Streit zwischen dem Dichter und Martin Jäger geschlichtet. Dabei hat Oswald bloß fünfhundert

Gulden bezahlt, konnte auch die von ihm entrissenen Güter behalten. In den Urkunden zu diesem Vertrag ist aber von der „Feste Hauenstein“ wieder nirgends die Rede. Soweit man sieht, wurden die zuletzt 1397 geregelten Lehensverhältnisse auch bei dieser Gelegenheit nicht geändert. Das konnte Herzog Friedrich selber nicht tun, allein der Lehensherr von Hauenstein, der Bischof von Brixen.. Daß Friedrich in dieser Sache keinen Einfluß hatte, oder haben wollte, ist aber kaum denkbar. Einen Hinweis

auf die Rolle des Herzogs beim Entschluß über Hauenstein hat Oswald, wie ich glaube, in einer Strophe jenes Liedes gegeben, in dem er über die Ereignisse des Jahres 1427 zurückblickte: also kert ich gen hauenstain zwar disem fürsten sol ich nymmer fluchen das er mir noch so wol getrawt des helf mir got geruchen (Kl. 26, 147-150, in Hs A) Man ist versucht, diese Verse als ironisch aufzufassen 10 ), weil Oswald so lange unter seinem Streit mit Friedrich gelitten hatte. Letzten Endes ist er aber gut

weggekommen: Er konnte anscheinend jetzt „gen hauenstain“ als dessen (wenig stens von den Jägers) unbestrittener Besitzer zurückkehren. Das hätte Friedrich sicher verhindern können, um so eher, da der damalige Lehensherr von Hauenstein, Bischof Ulrich II. von Brixen, sein früherer Kanzler und Vertrauensmann war. Daß er es nicht tat, ist wohl als geschickter politischer Zug zu deuten, denn ein heimatloser und mißmutiger Oswald hätte ihm weiterhin ein Dorn im Auge bleiben können. Etwa zur gleichen Zeit

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Pagina 5 di 57
Data: 01.10.1985
Descrizione fisica: 57
Schatz Herzog Friedrichs IV.) brauchte Friedrich keine Rechenschaft zu legen. Nach Unterzeichnung aller Verträge wurde der junge Sigismund am 31. Juli 1439 an Friedrich übergeben. Am 3. August bestätigte Friedrich die Landesfreiheiten in zwei Exemplaren, von denen eines der Adel und eines die Stadt Meran bekam. Albreeht VI. hatte mittlerweile grollend Hall verlassen. Landeshauptmann Ulrich VIII. von Matsch, Bischof Georg von Brixen und Wolfhart Fuchs von Fuchsberg, die dann auch die Spitze

und dort oder im Elsaß seinen Hof nehmen. Somit wurden die Vorlande (außer den Besitzungen in Vorarlberg) zeitweilig von der Regierung Tirols getrennt. Vor seiner Abreise aus Tirol setzte Friedrich den Brixner Bischof Georg. Ulrich VIII. von Matsch. Hans von Spaur. den Pfleger von Castelfondo, Woljfhart Fuchsvon Fuchsberg, den Burggrafen von Schloß Tirol, Sigmund von Schlandersberg, Georg Metzner und Leopold Aschbach zu seinen .Anwälten“ ein, die de facto die Regierung in Tirol übernahmen. 3 ) Josef Chmel

, der Biograph Friedrichs III., bemerkt dazu: „Leider sind aus dieser ersten Zeit der Vormundschaft keine andern urkundlichen Notizen bisher noch bekannt geworden, wir können daher über die vom Vormund ergriffenen Vorsichtsmaßregeln und über die ersten Einrichtungen im Lande, die er getroffen, nichts sagen und noch weniger ein Urtheil fällen. Doch fast möchte man glauben, daß aus allerley Ursachen Herzog Friedrich nicht solche Personen wählte, die den tirolischen Landleuthen genehm waren. Würden die Wahlen

und Einrich tungen im Sinne der Provinz gewesen seyn, so hätte sich nicht der Geist der Opposition noch vor Ausgang der anfangs bestimmten vier Jahre so merkbar geregt, ja man hätte dann gerne eine Verlängerung der Regentschaft gesehen und selbe gewiß nicht recusirt.“ 4 ) Heute sind wir in der Lage, diese Lücken aufgrund neuer Quellen aus Adelsarchi ven, insbesondere aus dem Wolkenstein-Archiv 5 ) im Germanischen Nationalmu seum in Nürnberg, aufzufüllen. Friedrich wurde nach Übernahme der Vormund schaft

in eine Reihe von Konflikten hineingezogen, durch die sich dann Parteizwi stigkeiten ergaben. Im Laufe der Zeit polarisierte sich der Adel in zwei Gruppen: eine Partei, die auf Friedrich und eine Verlängerung der Vormundschaft setzte, und die zweite Gruppe , die sich von der Rückkehr des mittlerweile nach Graz bzw. Wiener Neustadt gebrachten Sigismund Vorteile erhoffte. Wie Friedrich in solche Tiroler Konflikte hineingezogen werden konnte, mag das Beispiel des Streites der Lichtenberger mit den Spaurern

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Pagina 10 di 58
Data: 01.05.1991
Descrizione fisica: 58
Sigmund belehnen zu lassen und dem König dann ein Bündnis gegen die Eidge nossen angeboten, die den 50jährigen Frieden gebrochen hätten. Der König über spielte ihn aber und forderte ihn öffentlich auf, dies zu konkretisieren. Daraufhin wich Friedrich zurück und erklärte, er müsse sich erst bei seinen Vögten er kundigen. „Und also erfand sich vorm küng und vor allen fürsten, daz die klegde gar und gentzlichen erlogen waz.“ 22 ) Sigmund hatte die Eidgenossen bereits Anfang 1415 um Unterstützung

gegen Friedrich ersucht. 2 ’) Dieser versuchte vergeblich, Grüningen von Zürich zurückzulösen. Unter Berufung auf den 50jährigen Frieden lehnte die Tagsatzung vom 19. Februar 1415 die Reichshilfe ab. Auch Herzog Friedrich bemühte sich um die Eidgenossen und ließ in Luzern seine Friedensabsichten beteuern. Die schnelle und wirksame Aktion Berns erweckt dann jedoch den Anschein, als ob man dort bereits einen Schlag gegen Österreich vorbereitete. Nach der Flucht des Papstes aus Konstanz am 20. März 1415 wandten

sich der größte Teil des Adels am Bodenseeraum und die Reichsstädte gegen Herzog Friedrich, der in törichter Weise die seit Jahrhunderten von seinen Vorfahren aufgebaute Position aufs Spiel gesetzt hatte. Friedrich VII., die Truchsessen von Waldburg und viele andere Adelige gingen mit wehenden Fahnen zum König über, der nun den Reichskrieg gegen Friedrich erklärte. Am 26. März erschien Friedrich VII. im Aufträge des Königs in Zürich und verlangte neuerlich mili tärische Hilfe gegen den Herzog. Am 30. März

verkündete der König die Reichsacht gegen Friedrich IV., die er einmal mit der Fluchthilfe für den Papst, dann jedoch wieder mit dem Vorgehen Friedrichs gegen die Bischöfe von Chur und Trient begründete. Das Verfahren war rechtlich durchaus anfechtbar, aber Sigmund nutzte nun entschlossen die Gunst der Stunde, um vollendete Tatsachen zu schaffen, bevor sich die fürstliche Solidarität regte. Die Eidgenossen formulierten am 3. April 1415 ihre Bedingungen für eine Hilfe. Zwei Tage später erklärte das Konzil

. Das übrige Aufgebot der Eidgenossen im östlichen Aargau unter der Führung von Zürich war jedoch weniger erfolgreich. Sigmund schickte nun seinen Hofmeister Konrad von Weinsberg dorthin, um eine Huldigung zugunsten des Reiches durchzusetzen. Dies gelang ihm nach der Ein nahme von Mellingen bei der Stadt Bremgarten und bei einigen Adelsburgen. Als Friedrich IV. sich am 7. Mai 1415 dem König unterwarf, belagerte das eidgenössische Aufgebot noch die Hauptfeste Baden. Hier versuchte der König vergeblich

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Pagina 11 di 58
Data: 01.05.1991
Descrizione fisica: 58
nige Grund von Friedrichs Verderben war, daß er gerade in der entscheidenden Zeit, ohne Grund die Besinnung verlor und sich zur Unterwerfung unter Fried richs Machtspruch entschloß.“ '') In vier Wochen konnte man keine Koalition gegen den König zusammenbringen. Wieder einmal hatte Friedrich unüberlegt eine gefährliche Konfrontation begonnen und in der Stunde der Bewährung den Mut verloren. König Sigmund und die Eidgenossen nutzten die Gunst der Stunde und schufen vollendete Tatsachen

; der Aargau, Schaffhausen, Badenweiler und Stein am Rhein kehrten nie mehr unter die Herrschaft Österreichs zurück. Im Unterwerfungsvertrag mußte Friedrich dem König geloben, als Geisel in Konstanz zu bleiben, bis alle seine Länder sich dem König unterworfen hätten. Da zumindest in Tirol, aber auch in Villingen, Säckingen und Laufenburg keine Rede davon war, blieb der Herzog zunächst als Gefangener in Konstanz. Radolfzell, Schaffhausen und Dießenhofen erhielten noch 1415 den Status einer Reichsstadt

Gebiet am 1. Mai 1418 als Pfand um 5000 Gulden. 27 ) In Vorarlberg behaupteten sich zunächst eine österreichtreue Besatzung in der Schattenburg zu Feldkirch sowie die Stadt Bludenz. Herzog Ernst, der Bruder Friedrichs IV., kam nun nach Tirol und übernahm dort die Verwaltung. König Sigmund begab sich nun auf eine lange Reise nach Westeuropa, um dort über eine Konzilsbeteiligung zu verhandeln. Erst Anfang 1417 kehrte er wieder nach Konstanz zurück. Ende März 1416 gelang Friedrich IV. die Flucht

aus Konstanz, was später Anlaß zu historisch nicht haltbaren Sagen gab. Das älteste Dokument Friedrichs nach seiner Flucht ist ein in Meran am 22. April 1416 verfaßter Auf trag an seinen Kammerschreiber Pfarrer Johann von Tisens zur Rechnungslegung. 28 ) Von einem Aufenthalt auf Bauernhöfen kann demnach keine Rede sein! Anfang 1417 übergab Ernst seinem Bruder wieder die Regierung Tirols. Das Verhältnis zwischen beiden war nicht spannungsfrei geblieben. Als Ernst 1416 erfahren hatte, daß Friedrich Gebiete

an Venedig verpfänden wollte, um Mittel für einen Krieg zu beschaffen, hatte er der Signoria geschrieben, sein Bruder könne weder sich selbst noch andere beherrschen und habe kein Recht, österreichische Besitzungen zu veräußern, weil alle Habsburger ungeteilte Erben seien. 29 ) Dieses Schreiben dokumentiert, wie man in der eigenen Familie über Friedrich IV. dachte! König Sigmund inszenierte nach seiner Rückkehr nach Konstanz neue Aktionen gegen Herzog Friedrich, der am 3. März 1417 vom Konzil

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Pagina 81 di 156
Data: 01.10.2012
Descrizione fisica: 156
Koalitionskriege von Anton Johann Frhr. von Gross-Hoffinger (1808-1873) 17 , mehrere ähnliche Themen betreffende Darstellungen des bekannten Militärschriftstellers und Lehrers an der königlichen Kriegsschule in Ludwigsburg Franz Georg Friedrich Ritter von Kausler (1794-1848) 18 sowie des Publizisten Friedrich Wilhelm von Schütz (1756-1834), eines Anhängers der Französischen Revolution 19 , die Beschreibung der Belagerung der Festung Valenciennes durch den vielfach dekorierten österreichischen

Generalmajor und Erzieher mehrerer Erzherzoge Leopold Frhr. von Unterberger (1734— 1818) 20 sowie Darstellungen der französischen Intervention 21 und des Befreiungskampfes in Spanien 22 sowie von Napoleons Ägyptenfeldzug. 23 Auch andere in Pfretzschners Besitz befindliche Werke griffen Details aus den Napoleonischen Kriegen auf: Der mit der Revolution sympathisierende preußische Generalfeldmarschall und Osterreichgegner Friedrich Adolf Graf Kalckreuth (1737- 1818) beschrieb die Belagerung von Danzig

24 , ein anonymer Autor die Schlacht bei Hanau 25 , der Arzt und populärwissenschaftliche Schriftsteller Gottfried Wilhelm Becker (1778-1854) den Beginn von Napoleons Russlandfeldzug, 26 ein französischer Autor den Kampf Österreichs gegen den König von Neapel Joachim Murat 27 , der königlich preußische Major Ludwig Friedrich von Ciriacy (1786-1829) einen Einsatz des Prinzen Friedrich Wilhelm Heinrich August von Preußen (1779-1843), eines Neffen Friedrichs II. 28 Der österreichische Dichter Eduard Duller (1771

-1847), der unter Metternich das Land verlassen musste und in Deutschland mit Dichtern wie 17 Anton Johann Frhr. von Gross-Hoffinger, Historisch-militärisches Handbuch für die Kriegsge schichte der Jahre 1792-1808, Amsterdam 1808; zum Verfasser vgl. Elisabeth Friedrichs, Litera rische Lokalgrößen 1700-1900. Verzeichnis der in regionalen Lexika und Sammelwerken aufge führten Schriftsteller, Stuttgart 1967, 115. 18 Franz Georg Friedrich Ritter von Kausler, Synchronische Übersicht der Kriegsgeschichte

, Ulm 1825-30; Versuch einer Kriegsgeschichte aller Völker, Ulm 1825-1830; Wörterbuch der Schlachten, Belagerungen und Treffen aller Völker, Ulm 1825-1830; zum Verfasser vgl. ADB 15 (1882/1969), 509 f. (Wintterlin). 19 Friedrich Wilhelm von Schütz, Geschichte der Kriege in Europa seit 1792, Leipzig 1827; zum Ver fasser vgl. Erich Donnert, Antirevolutionär-konservative Publizistik in Deutschland am Ausgang des Alten Reiches, Frankfurt a. M. 2010, 12 f. 20 Leopold Frhr. von Unterberger, Tagebuch

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Pagina 8 di 66
Data: 01.08.2000
Descrizione fisica: 66
der Zeit erkannt, die Schäden der Gesellschaft so unbarmherzig aufgedeckt und die Pflichten des Einzelnen so herausfordernd formuliert und das Ganze mit so scharfem Umriß gegen den Hintergrund des heraufkommenden Nihilismus abge hoben. Darin liegt Nietzsches Größe. Friedrich Nietzsche ist, nach mehr als zehnjährigem Irresein, am 25. August 1900 in Weimar gestorben. Am 28. August, dem Geburtstag Goethes, wird sein Leichnam von Weimar nach Röcken bei Naumburg überführt, um in der Gruft seiner Ahnen

Literatur Friedrich Nietzsche, Sämtliche Werke. Kritische Studienausgabe in 15 Bänden. Hg. von Giorgio Colli und Mazzino Montinari. dtv-Sonderausgabe. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2000. Friedrich Nietzsche, Frühe Schriften. 5 Bände in Kassette, dtv-Ausgabe. Deutscher Ta schenbuch Verlag, München (nach 5 Bänden abgebrochen). Friedrich Nietzsche, Weisheit für Übermorgen. Unterstreichungen aus dem Nachlaß von Heinz Friedrich. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1994. Friedrich Nietzsche

, Philosophie als Kunst. Eine Hommage. Hg. von Heinz Friedrich. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1999. Friedrich Nietzsche, Die Glücklichen sind neugierig. Begegnungen mit dem anderen Nietz sche. Hg. von Wiebrecht Ries. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2000. Emst Bertram, Nietzsche. Versuch einer Mythologie. Verlag' Helmut Küpper, Berlin 1949. Karl Jaspers, Nietzsche. Einführung in das Verständnis seines Philosophierens. Verlag Walter de Gruyter, Berlin-Leipzig 1936. Martin Heidegger, Nietzsche

. Zwei Bände. Pfullingen 1961. Verlag Günther Neske. Alfred von Martin, Nietzsche und Burckhardt. Verlag Ernst Reinhardt, München 1942. Friedrich Georg Jünger, Nietzsche. Verlag Vittorio Klostermann, Frankfurt am Main 1949. Friedrich Nietzsche, Chronik in Bildern und Texten. Hg. von der Stiftung Weimarer Klas sik, geleitet von Andreas Schirmer. dtv-Sonderausgabe. Deutscher Taschenbuch Ver lag, München 2000. Anschrift: em. Univ.-Prof. Dr. Eugen Thurnher, Nikodemweg, A-6020 Innsbruck

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Pagina 24 di 65
Data: 01.06.1985
Descrizione fisica: 65
aus einem ganz anderen Lebensbereich, dem der Geschäftswelt, stammen. Friedrich Pachers Neu stifter Katharinenaltar und Barbaraaltar werden in der Fachliteratur mit ca. 1465 datiert. Teile eines Flügelaltars im Nürnberger Germanischen Nationalmuseum werden „zwischen 1467 und 1469“ datiert. 49 ) Der im Aufträge der Sterzinger Berg werksunternehmer Hans und Leonhard Jöchl von Jöchlsthurn gemalte Apostelal tar, der heute im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum aufbewahrt wird, entstand 1475. 50 ) Datierbar

ist auch seine Mitarbeit am Altar von St. Wolfgang, der 1481 vollendet wurde. 1483 malte Pacher die heute im Münchener Liebfrauendom aufbewahrte Mitteltafel eines Altars für das Heiliggeistspital in Brixen. 51 ) Soweit zu den Daten, die sich konkret aus den noch erhaltenen Bildern ergeben. Bezüglich der Herkunft und Verwandtschaft wurde die These, daß Friedrich und Michael Pacher verwandt oder sogar Brüder gewesen seien, inzwischen aufgege ben. 52 ) Urkundlich erscheint Friedrich Pacher 1474 als „Friedrich maler

des Cusanus um 1460 angelegten Verzeichnis werden die Teilnehmer nach ihrer Herkunft geordnet. Bei den Teilnehmern „de Rodenegk“ heißt es an 14. Stelle: „Rupplin Pacher“. 54 “) Bekannt ist, daß Kaiser Maximilian 1.1501 den Brixner Dompropst ersuchte, ihm die zwei verständigsten Maler zur Begutachtung eines Kunstwerks zu senden. Der Propst schickte unter anderem Friedrich Pacher, der im gleichen Jahre seine Werkstatt an Hans Pacher übergab, und 1504 von Maximilian den Auftrag erhielt, die Fresken in Schloß

Runkelstein zu begutachten. Über Friedrich Pachers Leben in Bruneck ist bekannt, daß er das Haus Nr. 47 in der Stadt besaß. Am 2. Dezember 1480 war er Zeuge bei der Kirchenpropstabrech nung von Kaspar Mentlberger für 1478/79. Auch bei den Abrechnungen vom 2. Jänner 1482, vom 22. März 1485, vom 9. April 1485 und vom 12. Juni 1486 war er Zeuge. 55 ) In den Jahren 1489/90, 1490/91 und 1491/92 war er Kirchenpropst in Bruneck. 56 ) 1486 wird er in einer Neustifter Urkunde als Bürger von Bruneck erwähnt

. 57 ) Merkwürdig ist, daß er im Brunecker Stadtsteuerverzeichnis von 1490 nicht genannt wird. Am 26. Oktober 1492 war er bereits nicht mehr Kirchenpropst, da er in einer Urkunde gemeinsam mit dem Kirchenpropst Jörgen Pidinger als Bürger von Bruneck erwähnt wird. 58 ) In sechs Briefen der Brixner Hofregistratur in den Jahren 1503 bis 1508 an Friedrich Pacher wird er dreimal „Lebenpacher“ und einmal „Leupacher“ genannt. Diesen Beinamen erhielt er von dem Löwen in seinem Wappen, das auch auf dem Siegel

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Pagina 6 di 57
Data: 01.10.1985
Descrizione fisica: 57
Privilegien und erhob sie 1464 sogar in den Freiherrenstand. 1 ") Hans Spaur setzte also auf Friedrich III. und erhielt dafür auch von diesem Unterstützung in seinen Auseinandersetzungen mit Christian von Lichtenberg. Daß dieser schon zu Beginn des Jahres 1443 in geheimen Kontakten mit Herzog Sigismund stand (Dokument IV), darf uns nicht wundern. Nach dem Tode Christians verkaufte dessen Tochter Barbara Hard ihren Anteil an Vigilius Gradner, den Günstling Herzog Sigismunds. 1462 befahl jedoch

Kaiser Friedrich III. ausdrücklich, Hans von Spaur die Burg bzw. seinen rechtmäßigen Anteil zurückzustellen. Damit hatten sich die Spaur endgültig durchgesetzt und blieben im Besitz Lichtenbergs (bis 1513). Der Streit um die Burg begann längst vor 1439. Als Hans von Spaur den König vor seinen Karren spannte (5. 4. 1442), wandte sich Christian von Lichtenberg an Herzog Sigismund, der damals bereits ahnen mußte, daß der König nicht daran dachte, die Vormundschaft am 25. Juli 1442 zu Ende gehen

zu lassen. So wird es auch in anderen Fällen gewesen sein. Zumindest in einem weiteren Fall läßt sich ein Motiv für die Parteinahme eines Adeligen aufzeigen. Bekanntermaßen war Oswald von Wolkenstein in den berühm ten ..Villanderer Almstreit"") verwickelt, der bis in das Jahr 1380 zurückreicht. Am 14. Februar 1441 verbriefte König Friedrich den Rittnern ihre Weiderechte auf der Alm von Villanders. 1 -) Oswald von Wolkenstein und Kaspar von Gufidaun wollten das nicht akzeptieren und richteten am 26. Juni

1441 einen Beschwerdebrief an die Gemeinde auf dem Ritten 10 * 12 13 ), deren Interesse von Anton von Thun vertreten wurde. 14 ) Im Gefolge der Auseinandersetzung kam es sogar zu einem Mordanschlag auf Oswald. 15 ) Der Landeshauptmann, Ulrich VIII. von Matsch, war davon über zeugt, daß die Aggressionen in erster Linie von Oswald ausgingen. So ist es nicht verwunderlich, daß König Friedrich III. Oswald am 18. März 1442 aufforderte, sich vor ihm wegen Beraubung einiger Leute zu verantworten

. 16 ) Schon vorher hatte das adelige Hofgericht in Bozen in einem Urteil den Standpunkt der Rittner bekräftigt. Oswald entzog sich der Vorladung des Königs mit einem formaljuristischen Trick: Da 14 Tage vor und nach Ostern keine Gerichtsverhandlungen stattfinden durften, entschuldigte Oswald sich damit, in der Osterzeit dürften keine Verhandlungen abgewickelt werden. 17 ) Die „gerichtsfreie Zeit“ endete am 14. April 1442. Friedrich III. aber ritt am 15. April 1442 von Innsbruck nach Mittenwald

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Pagina 15 di 54
Data: 01.08.1933
Descrizione fisica: 54
Beobachtungen ließen sich auch in unserer engeren Heimat leicht Nachweisen. Hier sei des aus einem entlegenen Seiten tale der Drau stammenden Geschlechtes der Mitterwurzer gedacht, das eine Reihe von Malern, darunter den bekannten Johan Rep. Mitterwurzer aufweist und mit dem viel gefeierten dramatischen Sänger Anton, noch mehr aber mit dem genialen Schauspieler Friedrich Mitterwurzer den Ruhm der Heimat mehrte und bis in die neue Welt hinaustrug. Das bei allen fast beispiellosen Erfolgen doch tragische

Schicksal dieser beiden Künstler bietet zugleich einen erschütternden Beitrag zu dem viel erörterten Problem: Genie und Irrsinn. Wer in das Wesen und die Bedeutung der Kunst des Anton und Friedrich Mitterwurzer tiefer eindringen will, möge sich in der reich haltigen Literatur umsehen, die unten — wohl kaum vollständig — angeführt wird 1 ). Die gegenständliche, mehr auf das Persön liche und Heimatliche abgestellte kurze Skizze beruht im wesentlichen auf mündlichen und 1) Burkard: „Anton und Friedrich

Mitter wurzer", 1906. — Euglia: „Friedrich Mitter wurzer", 1896, und in der deutschen Biographie Band 52, 1906. — Maximilian Haroen: .Mitterwurzer" (Friedrich) im Werke: „Köpfe". Verlag Erich Reih, Berlin 1909/10. — I. I. David: „Mitterwurzer" (Friedrich), Sammlung „Das Theater", Verlag Schuster & Löffler^ Ber lin. — Georg Brugfeldt: „Friedrich Mitter wurzer" in „Genies der Bühne", Reclam. — Landau: „Mrmen", 1912. — Minor: „Aus dem alten und neuen Burgtheater", 1920. — Speidel: „Schauspieler

Friedrich Mitterwurzer". - Minor: „Wilhelmine Mitterwurzer" im biographischen Jahrbuch, Bd. 14. 1912. schriftlichen Mitteilungen von schon ver storbenen^) und noch lebenden Zeitgenossen, Verwandten und Bekannten der Familie '), sowie auf gelegentlichen Stimmen von Nahe stehenden,Kunstgenossen und Kunsthistorikern, die aus Anlaß bestimmter Gedenktage in der Tagespresse erschienen sind»). Ausgangspunkt und Verzweigungen. In Außervillgraten, Gerichtsbezirk Sillian, steht noch heute, schon längst in fremden

aus der Familiengeschichte wesentlich gefördert hat. Ferner Herrn Conrad Fischnaler, Museum-Kustos a. D. in Innsbruck für freund liche Gestattung der photographischen Aufnahme des in feinem Besitze befindlichen Porträts des Anton Mitterwurzer und für Mitteilungen über die Maler des Mitterwurzer Geschlechtes. 4) Dr. Karl Domanig: „Von der Großmutter Friedrich Mitterwurzers", in Reichswehr 1897. — Mar Burkhard: JJcrtnnetungen an Mitter wurzer , Neue Freie Presse, 1905. — Illustrierte Welt, 1897. —Alexander non Weilen

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Pagina 17 di 66
Data: 01.05.1992
Descrizione fisica: 66
benden Habsburger trug nicht wenig dazu bei, daß Ungarn und Böhmen dem Hause Österreich zunächst wieder verlorengingen. Albrecht VI. hatte sich bereits seit Beginn des Jahres 1456 in Wien aufgehalten, ohne daß es möglich wäre, ein Motiv dafür anzugeben. Nun war Albrecht in Wien und versuchte nicht ohne Er folg, seine Position auszubauen, indem er energisch gegen Banden einschritt, die die Umgebung von Wien verheerten. Über Jahre hindurch hatte es praktisch kaum Kontakte zwischen Friedrich III

. und Herzog Sigmund gegeben. Nun gab der Kaiser dem Vetter am 1. Dezem ber freies Geleit für eine Reise an seinen Hof. Wenige Tage später reklamierte Friedrich III. das Erbe des Ladislaus jedoch für sich. Sigmund reiste Mitte März 1458 nach Wiener Neustadt, wo der Kaiser ihm am 24. April die Privilegien be stätigte. Er ersuchte Albrecht VI. um Kopien der Hausverträge, die 1453 hinter seinem Rücken abgeschlossen worden waren. Friedrich III. beanspruchte das ge samte Erbe als ältester Habsburger

für sich. Nun kam auch Albrecht VI. am 25. April nach Wiener Neustadt zu den Verhandlungen. Am 1. Mai verhandelte Her zog Sigmund mit Herzog Ludwig IX. von Bayern-Landshut, mit dem er seit 1455 verbündet war. Dieser war an den kaiserlichen Hof gekommen, um von Friedrich III. die Reichsstadt Donauwörth zurückzuverlangen, die einmal zu Bayern gehört hatte. Albrecht VI. brach am 2. Mai die Verhandlungen mit dem Kaiser ab und ritt nach Wien zurück, wohin Sigmund ihm folgte. Verbittert erklärte der Erz herzog

. Von diesem Zeit punkt an verlor die österreichische Erbschaft für Sigmund an Interesse. Friedrich III. versuchte nun, die Auslieferung der Vorlande an Sigmund zu unterbinden. Am 28. Juli 1458 verbot er den Städten Laufenburg und Rheinfelden, Sigmund zu huldigen, da Albrecht VI. die Vorlande ohne seine Genehmigung an Sigmund übergeben habe. 1 ') Der böhmische König Georg Podebrad vermittelte am 21. Au gust 1458 einen Friedensvertrag zwischen Friedrich III. und Albrecht, nach dem Öberösterreich an Albrecht

und Niederösterreich an Friedrich fallen sollten. Dafür mußte der Kaiser das Königtum Podebrads de facto anerkennen. Herzog Sigmund hatte bei den Erbschaftsauseinandersetzungen nicht zuletzt deswegen so gut abgeschnitten, weil sich die Gesandten des französischen Königs für ihn eingesetzt hatten; der französische Diplomat Jean de Champdenier bezeichnete den Vertrag vom 10. Mai 1458 sogar als sein Werk und berichtete dem Dauphin, Friedrich III. sei über seine Intervention derart verärgert

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Pagina 29 di 49
Data: 01.01.1937
Descrizione fisica: 49
nizert und vom Kaiser Sigismund auch geächtet. Auch das Interdikt würde über Friedrichs Länder verhängt, wurde aber wenig beachtet. Damals wollte ein Teil des tirolifchen Adels im Verein mit Bischof Ulrich dem Herzog Ernst von Steiermark, dem Bruder Friedrichs, die Herr- chaft über Tirol verschaffen. Friedrich aber ent- loh aus seiner Haft in Konstanz, söhnte sich mit einem Bruder Ernst aus und erlangte 1417, da der Bürger- und Bauernstand des Landes sich auf feine Seite gestellt

von Breffanone erwähnt, 1404 als Dom dekan. Als Bischof regierte er nicht einmal ein ganzes Iabr. indem er bereits am 12. April 1418 in hohem Alter verschied. Der Verfasser des alten Brixner Bischofskataloges, der allem Anscheine nach sein Zeitgenosse war, spendete ihm wegen seiner Tugenden hohes Lob. Bei der Bischofswahl von 1417 hatte der Landesfürst Friedrich IV. seinen Einfluß, da er sich damals noch in bedrängter Lage befand, nicht geltend machen können, wohl aber gelang ihm dies bei jener des Jahres

1418. Auf lein Betreiben wurde nach dem Tode des Sebastian Stempfl Berthold von Bückelsburg (1418—1428) 5S ) auf den bischöflichen Thron er hoben. Seine Heimat lag im Schwabenlande. Vor 1412 war er Kavlan. Hof- und Küchen meister beim Landesfürsten Friedrich, dann auch Kanonikus in Trento. Als solcher trat er 1412 in das Stist Novacella ein und wurde dort noch 1412 infolge nackdrucksnoller Emvtehlung Friedrichs züm Propst aewählt, dann 1418, wie bereits erwähnt, zum Bischof von Bresianone

. Als solcher betätigte er sich vielfach im Inter esse seines Gönners, besonders als Vermittler zwischen diesem und dem tirolifchen Adel. Er sorgte aber auch tür sein Bistum sowohl in zeit licher wie in aeistlicher Hinsicht. Es gelang ihm, versckiiedene Lehensgüter und Pfandschaften ans Hochstift zurückzubringen. Auch hielt er eine 57) Vgl. Santifaller. D. Brixner Domkapitel, S 475 ff.; Sinnacher VI. S. 62ff.; Brandis, Tirol unter Friedrich v. Oest., S. 131. 58) Vgl. Brandis, Tirol u. Friedrich v. Oest., S. 140

und auch als Sekretär des Landesfürsten Fried rich, zu dem er in näheren Beziehungen stand. Über seinen Vorschlag wurde er im gleichen Jahre noch Pfarrer von Tirolo. gleichzeitig sein Kanzler und vertrauter Ratgeber, bald darauf auch Erzpriester vom Dinschgau. Auch als Ge sandten außerhalb des Landes verwendete ihn Friedrich bäufia. Dafür bewahrte Ulrich dem Landesfürsten seine Treue, auch als er auf dem Konzil von Konstanz geächtet, gebannt und ver haftet wurde, ebenso hernach, als er um die Rückgewinnung

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Pagina 28 di 101
Data: 01.04.1963
Descrizione fisica: 101
schickt, denn Erzherzog Ernst wußte von der beabsichtigten Flucht sicher nichts. Nun folgt also die mit so schönen und rührseligen Erzählungen ausgeschmückte Zeit der Flucht nach Tirol. Schon J. Egger schrieb (S. 484): „Zu so langem Umher irren wäre auch die Zeit zu kurz gewesen, denn im Mai stand Friedrich seinem Bru der Ernst schon gerüstet gegenüber“. Pe ter von Spaur, einer der Anhänger Erz herzog Ernsts wußte bereits am 28. April von der Ankunft Friedrichs. Wie das folgende am 22. April

verfaßte Schreiben beweist, war der Geflüchtete bereits damals in Meran, ja er dürfte dort wohl schon die Osterfeiertage verbracht haben. Herzog Friedrich sendet seinem Kammerschreiber, dem Pfarrer Johann von Tisens, den Brief nach Konstanz und be stätigt darin seinerseits den Empfang einer Nachricht. Außer der Bekanntgabe seiner Vertreter (Prokuratoren) vor dem Konzil ordnet er an, daß der Kammerschreiber überall abrechnen, d. h. wohl die Schulden aufschreiben, und dann ebenfalls herein reisen möge

nach dem Ostertag anno etc. CCCCXVI.“ Darunter rechts: ,,d(ux) d(edit) per se.“ Nach Lichnowsky V/178 hatten der Mei ster Ardecinus de Novaria und Johann Helling bereits am 12. August 1415 vor dem geistlichen Gericht des Konzils zu Kon stanz den Herzog Friedrich vertreten. Das ebenso unerwartete wie energische Auftreten Herzog Friedrichs zwang seine Gegner, die Anhänger seines Bruders, zu raschem Handeln. Weil Friedrich fest in Meran saß, waren sie vermutlich genötigt, zu Brixen gleich in den ersten Maitagen

zu Beratungen zusammenzutreten. Das Eisack tal und der Brenner standen ihnen dort als sicherer Weg zur Verfügung, da ja die in jenen Gegenden mächtigen Freunds berger und Wolkensteiner mit von der Partie waren. Die Stadt Sterzing freilich dürfte Friedrich treu geblieben sein. Als Ergebnis der Besprechungen wurde am 6. Mai 1416 das bekannte gegen Herzog Friedrich gerichtete Brixner Bündnis ge schlossen. Kaum war dies geschehen, war der Herzog auch bereits zur Stelle, um mit seinen Gegnern direkt

er der kains wolt aufnemen.“ Der Hofmeister des Herzogs Ernst über reichte beinahe ein Ultimatum. Nachdem man nun acht Tage lang verhandelt habe, möge Herzog Friedrich entweder nach geben oder sonst müsse Ernst die Land leute mahnen, „daz sy im hielten, daz sy im gelobt hetten“. Nun schlug auch Friedrich schärfere Töne an und erinnert Herren, Ritter, Knechte und gemeine Landleute an ihren Eid, den sie ihm geschworen hätten und „des er sy gegen seynen egenanten bruder noch nie hat ledig gesagt, daz

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Pagina 25 di 59
Data: 01.10.1953
Descrizione fisica: 59
Man hat den Eindruck, daß alle Sehenswür digkeiten mit deutscher Gründlichkeit durch- genommen wurden. Ein englischer Schrift steller, M. M. Dawber. behauptete später, daß die Grabeskirche in Innichen das Vorbild für das Mausoleum in der Friedenskirche zu Pots dam gewesen sei, in der Friedrich Wilhelm begraben worden ist. Wenn dies stimmen sollte, müßte die Anregung dazu von det Kronprinzessin ausgegangen sein. Die Gesellschaft fuhr in Tob lach meistens in mehreren Landauern aus, der Kronprinz

— denn er brauchte ja die Stoffe nicht — einen ziemlich schwe ren Pack um den Betrag von mehr als zehn Gulden ab. Die Toblacher Musikkapelle in Tiroler Tracht gab Friedrich Wilhelm unter der Leitung des Aittoblacher Lehrers Josef Walch vor dem Südbahnhotel ein Ständchen. Am Ufer der jungen Drau erklangen das Deutschlandlied und die Wacht am Rhein. Der Kronprinz gab der Kapelle ein ansehn liches Geldgeschenk. Der Kronprinz konnte seit jeher gegen über Leuten am dem einfachen Volke sehr leutselig, ja, wenigstens

auch am Fremdenverkehrsrücksichten, eine «Kronprinz Friedrich Wilhelms Rast 11. Sept. 1887» eingerichtet, am Eingang in das Fisch leintal wurde eine Tafel angebracht, die an den Besuch des Thronfolgers am 19. Septem ber erinnerte. Mackenzie fuhr von Toiblach nach Meran und Gries 'bei Bozen, um zu untersuchen, ob diese Kurorte für den weiteren Herbstaufent halt des Kronprinzen geeignet seien. Dieser soll schon das gesamte Hotel Bellevue in Gries für den Herbst gepachtet haben, das ja dem Ehepaare Uberbacher gehörte, die auch das Südbabrihotel

in Neutöblach führ ten. Friedrich Wilhelm entschied sich schließ lich doch für Baveno am Lago Maggiore, in der Nähe der berühmten Borromeischen In seln. Während seiner kurzen Regierung ließ er noch von Berlin aus bei den Überbaeher anfragen. was sie für eine Entschädigung verlangen, da er ja doch nicht in das Hotei Bellevue gekommen sei. Das Ehepaar Uber bacher lehnte jede Bezahlung ab. sie hätten ja dann doch Fremde in das Bellevue auf- genommen, dieses sei vollkommen belegt ge wesen, sie seien

auf ihre Rechnung gekom men. Schließlich langte aus Berlin für Frau Elise Überbacher als Zeichen des Dankes ein schönes Armband im Werte von angeblich 1000 RM. ein. Der deutsche Kaiser und die Tiroler Wirtin wetteiferten hier im vorneh men Verhalten. Da nun in Toblach die Witterung doch zu rauh wurde, fuhr Friedrich Wilhelm am 25. September nach Trient ab. Dort besuchte er das Gastei del Buon Consiglio. das Museum und Antiquitätengeschäfte. Er sprach dort mehrmals Tiroler Kaiserjäger freundlich

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