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Pagina 158 di 204
Data: 01.05.2007
Descrizione fisica: 204
Wissenschaft Geschichte sorge geprüft und als tauglich befunden worden war, 54 erhielt er die Anstellung als Supernumerar in St. Jodok. 55 Dietrich wurde von dort am 27. Oktober 1791 56 als Supernumerar auf den Brenner ver setzt, am 9. Juli 1792 57 als Supernumerar von Feldthurns, am 29. Oktober 1795 58 zum Supernumerar für Reinswald be stimmt, blieb aber in Feldthurns, bis er am 2. Jänner 1797 59 als Schullehrer und Katechet der dritten Klasse nach Brixen berufen wurde, „wo die An fangsgründe

der lateinischen Sprache gelehrt werden“, um dort den Pries ter Franz Wierer 60 zu ersetzen, der zur Professur am Gymnasium von Brixen befördert worden war. Dietrich stieg dort dann zum Schuldirektor auf. 61 Der Propst des Chorherrenstifts Neustift, Leopold Erlacher 62 , und der Stiftsdekan Stanislaus Pertinger 63 präsentierten am 15. September 1802 dem Fürstbischof Karl Franz v. Lodron (1791-1828) 64 für die durch Resignation des Priesters Karl Valentin von Klebelsberg 65 vakante Ku- ratie Tiers in der Pfarre

Völs den Direk tor der deutschen Schulen zu Brixen, Peter Dietrich, welche Präsentation am 20. September 1802 66 angenommen wur de. Der Umstand, dass der Kurat Dietrich vom Gemeindeausschuss in Tiers arge Beschimpfungen 67 erleiden musste, weil er die königlichen und bischöflichen Ver ordnungen wegen der „abgewürdigten“ Feiertage 68 auf der Kanzel verkündet hat te, bewogen ihn, sich am 3. Dezember 1807 69 um die Kuratie Terenten zu bewer ben, wofür er dann an erster Stelle vorge schlagen wurde

, weil er im Konsistorium von Brixen als „geschickter und beschei dener Seelsorger“ galt. Die Gemeinde Tiers verlangte hingegen ausdrücklich seine Entfernung, weil er angeblich „im mer nur kränkende Antworten auf eine gebieterische Art erteile“, wodurch das „Vertrauen ganz verloren gegangen“ sei. 70 Am 6. April 1808 71 wurde die Kuratie Terenten an Peter Dietrich verliehen. Die vorher vom Patronat des Domkapitels, seit der Säkularisation 72 aber vom landes fürstlichen Patronat abhängige und mit dem Tod

des sehr verdienten Priesters Joseph Candidus Gaßmayr vakante Pfar re von St. Lorenzen wurde am 27. Jän ner 1820 73 zur Verleihung ausgeschrie ben, wofür der Kurat zu Terenten, Peter Dietrich, am 16. März 1820 74 anhielt. Mit k. k. Hofkanzleidekret vom 25. Mai 1820 75 aus Wien wurde Dietrich für die erledigte Pfarre St. Lorenzen bestimmt, worauf ihn das Gubernium in Innsbruck am 20. Juni 1820 76 als zukünftigen Pfar rer dem Fürstbischof Karl Franz von Lodron 77 präsentierte, der ihm am 8. Ju li 1820 78 die Pfarre

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Pagina 11 di 64
Data: 01.11.1984
Descrizione fisica: 64
anerkannt. Langobardisch sind gewiß auch in ihrem Kern, d. h. in ihren Anfängen, jene historischen Dietrichepen, in denen die Kämpfe der gotischen Eroberung Italiens ihren Niederschlag gefunden haben: die „Rabenschlacht“ und „Dietrichs Flucht“. Und ich glaube, daß hier, bei den Langobarden, auch die konkrete Gestalt des „Dietrich von Bern“ ihren Anfang genommen hat. Denn warum heißt er eigentlich „Dietrich von Bern“? Theoderich hat zwar um Verona/ Bern gekämpft, er hat sich hier auch aufgehalten

. Hier ist vor allem das schon erwähnte Grab Theoderichs. Also warum nicht „Dietrich von Raben“, sondern eben „Dietrich von Bern"? Die Erklärung hierfür ist wiederum bei den Langobarden zu suchen. Die Langobarden übernehmen nicht nur die im Umlauf befindlichen Erzählungen von Theoderich für sich, sondern sie siedeln sie ganz klar in ihrem Herrschaftsbereich an. Ich habe die Namen der zahlreichen Orte bereits genannt, die in diesen historischen Dietrichepen Handlungsplätze sind: Padua, Mantua, Mailand, Bolo gna, Pavia

deswegen die „Romagna“). Das Idol der von den Langobarden gepflegten Helden sage, der unbezwungene Held in allen Kämpfen, Theoderich/Dietrich, kann ein fach nicht in dem Ort zu Hause sein, den man selbst nicht zu erobern vermag. So kommt dieser Dietrich nach Bern, wird er zum „Dietrich von Bern“, was ja nicht unkorrekt ist, und zudem: Verona/Bern ist (u. a.) langobardische Residenz. 4 “) 44 ) Die Langobarden sind im Jahre 568 unter ihrem König Alboin durch Venetien in die Poebene vorgestoßen

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Pagina 9 di 64
Data: 01.11.1984
Descrizione fisica: 64
, unbeschadet des Umstandes, daß dessen tatsächliche Herrschaft von Glück und Erfolg begleitet war. Wann dieses Theoderich-Bild der Heldensage „fertig“ war, ist nicht zu sagen. Wir greifen es erstmals im Hildebrandlied, und es ist von großer, über Jahrhunderte unveränder ter Geschlossenheit. Alle spätere Heldenepik zeigt Dietrich in dieser Weise: voll Edelmut und großer Tapferkeit, ein Mann, an den man sich um Rat und Hilfe wendet, als Held wie kein anderer geachtet und im Kampf gefürchtet — aber fremd

, einsam und glücklos. So in den Werken der sogenannten historischen Dietrichepik, d. h. vor allem in „Dietrichs Flucht“ und in der „Rabenschlacht“: Von seinem heimtückischen Onkel Ermrich mit Krieg überzogen, muß Dietrich, obwohl er bei Mailand gesiegt hat, außer Landes gehen, weil er anders seine besten Gefährten nicht aus ihrer Gefangenschaft lösen kann; er kehrt mehrmals mit hunnischer Hilfe zurück, ist jedesmal siegreich und verliert doch stets wieder, was er gewonnen hat. Zuletzt eben

in der großen Schlacht um Raben (= Ravenna), in der sein junger Bruder und die gleichfals unter seiner Obhut stehenden beiden unerwachsenen Söhne Etzels umkommen.“) Im „Nibelungenlied" lebt er als landfremder Recke am Hofe Etzels, und hier wird er in den Strudel des Burgundenuntergangs gerissen: Bis auf den alten Hildebrand fällt seine ganze Mannschaft im Kampf, und Dietrich ruft verzweifelt: „So hat mich denn Gott verlassen! Ich armer Dietrich! Ich war einmal ein gewaltiger und mächtiger König

!" Alle seine Freude ist für immer dahin, und das Leid ist unsäglich groß. „Wer soll mir nun helfen, wieder ins Land der Amelunge (zurückjzukommen?"“) Dietrich bleibt für alle Zeiten im Bewußtsein der Menschen ein unglücklicher Mann, und noch das bronzene Standbild Theoderichs, das mit dem der anderen „Ahnen" in der Innsbrucker Hofkirche das Grabmal Kaiser Maximilians umsteht, ist die Darstellung eines — in Haltung und Blick — elegischen Königs. Die Heldensage zeigt Dietrich in Aktion, zeigt ihn als den großen

— aufgeben, kann hier nicht eingegangen werden; letzter Über blick über die Forschungssituation von HUGO KUHN, „Dietrichs Flucht" und „Rabenschlacht", in: Die deutsche Litera tur des Mittelalters, Verfasserlexikon 2 (1980), 116—127; Ausgabe von ERNST MARTIN. Deutsches Heldenbuch, Bd. 2. Berlin 1866 (unveränd. Nachdruck 1967), S. 55—326. M ) 2319 Wand' er leit sö grözes zer werlde nie gewan. er sprach: „und sint erstorben alle mine man. sö hat min got vergezzen, ich armer Dietrich, ich was ein künec here

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Pagina 159 di 204
Data: 01.05.2007
Descrizione fisica: 204
Geschichte Wissenschaft auch noch die Providierung des Exposi- tur-Benefiziums zu Saalen 85 übertragen, bis das Benefizium am 25. Mai 1832 durch Bartholomäus Oberörlacher 86 be setzt wurde. Nachdem Christoph von Elzenbaum 87 zum Pfarrer in Ahrn be stellt worden war, wurde Dietrich am 24. Juni 1836 88 zum Provisor des Schul- und Frühmessbenefiziums 89 in St. Lorenzen ernannt, bis Joseph Niedermayr 90 am 7. Oktober 183 6 91 als neuer Benefiziat nach rückte. Nachdem der Dekan und Pfarrer

zu Bruneck, Michael Mayr 92 , am 15. Juni 1838 Dekan und Pfarrer in Brixen geworden war, übernahm Dietrich mit 1. Juli 1838 9J auch die Verwaltung eines Dekans und Schuldistrikts-Inspektors, bis Anton von Klebelsberg zu Thum burg 94 am 12. Oktober 1838 das Dekanat und die Pfarre Bruneck erhielt. Als Diet rich Anfang des Jahres 1839 die Schule in Saalen besuchen wollte, wurde er von einer Lähmung an den Füßen be fallen und musste auf dem Wege liegen bleiben, bis vorübergehende Leute ihm zu Hilfe kamen

und ihn nach Hause führten. Er konnte sich dann etwas er holen, dass er wieder in der Kirche die Messe lesen konnte, doch das längere Beichthören an Konkurstagen wurde ihm im Zimmer erlaubt. 95 Weil Dietrich immer mehr das Abnehmen seiner Kräf te verspürte, sah er sich veranlasst, auf Anraten des Dekans in Bruneck, damit die ohnehin schon schwierige Seelsor ge nicht noch mehr leide, am 12. Juni 1845 96 das Gesuch einzureichen, dass der Kooperator in St. Lorenzen, Ignaz Haan 97 , zum Provisor bestellt

werde, was auch am 16. Juni 1845 geschah; doch nachdem Ignaz Haan als Lokalkaplan nach Hollbruck dekretiert worden war, bestellte man zu Lebzeiten des Pfarrers Dietrich keinen weiteren Provisor für St. Lorenzen. 98 Peter Dietrich starb am 21. April 1849 an einem Schlaganfall und wurde am 23. April 1849 begraben. 99 Am 28. April 1849 100 wurde dann für den Kooperator Johann Steinwandter 101 das Dekret als Provisor der Pfarre St. Lo renzen ausgestellt. Die Jahresmesse, die Peter Dietrich in seinem Testament vom 17. Juli

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Pagina 14 di 50
Data: 01.11.1964
Descrizione fisica: 50
Per quae peccavit quis, per haec et tor- quetur. Zum eindringlichen Symbol ge prägt, trat sie dem Dichter entgegen in seinem geliebten Salzburg mit seiner Stadt und Land weitum überschauenden Festung, die einst einen ihrer eigenartigsten und mächtigsten Herrscher, den Erzbischof und Reichsfürsten Wolf Dietrich von Rai- tenau, in seinen letzten fünf Jahren (1612— 1617) als Gefangenen verwahrte. „Viele Jahre“ verfolgte Weingartner der Ge danke, diese Symbolgestalt einer seiner tragenden Ideen

Geschick in ihr. Sie beginnt mit der Einlieferung des ge fangenen Erzbischofs und endet mit sei nem Tode. Ihr Gegenstand ist, wie an gedeutet, das Preisgegebensein des Mäch tigen an die Kräfte des Machtstrebens der von ihm Beherrschten bzw. der in ihrem Herrschaftswillen von ihm Ge hemmten. Kaum ist Wolf Dietrich die Macht entrungen, kehrt sie sich gegen ihn. Vor allem ist es sein Nachbar, Kurfürst Max Emmanuel von Bayern, mit dem er wegen des Salzbergwerkes in Berchtes gaden Krieg angefangen

, dem Vetter Wolf Dietrichs, unter Ausnützung starker nepotistischer Kräfte an der römischen Kurie, diesen Bischofs sitz für sich selber zu gewinnen. Damit aber hört Wolf Dietrich für seine Gegner nicht auf gefährlich zu sein. In Freiheit ge setzt und zu Geldmitteln gelangt, könnte er mit Hilfe seiner zahlreichen Anhänger dem einen wie dem andern unangenehm wer den, also sollte seine Gefangenschaft nicht mehr enden. Man schiebt durch planmäßi ge Verschleppung fällig gewordener Ent scheidungen

die Freilassung hinaus, es gelingt durch Verdrehung von Tat sachen vor Papst und Kaiser, den nun vordringlicheren Gegenwartsfragen gegen über schon unwichtig gewordenen Wehr losen als lästig, als weiterer Beachtung unwürdig erscheinen und allmählich in Vergessenheit geraten zu lassen. Gegen Wolf Dietrich kehren sich jetzt auch seine eigenen Anlagen: sein großzügiger Unter nehmungsgeist, der ihn für eine umwäl zende Bautätigkeit wie für Kriegsrüstun gen keine Kosten scheuen, seine unbeküm merte weltliche

. Der Tod, der tiefen Frie den auf sein Antlitz senkt, ist für ihn die Besiegelung eines vollendeten Lebens. — Aber auch sein Nachfolger Marx Sittich ist ein Gefangener seines Machtstrebens. Das Wolf Dietrich bereitete Los liegt wie ein düsterer Schatten auf seinem Leben, auch für ihn ist dem friedlich Dahingegan genen gegenüber aller irdische Glanz nur Eitelkeit. Es ist kein weiter Schritt von „Wolf Dietrich“ zur nächsten Erzählung „D i e

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Pagina 18 di 54
Data: 01.05.1975
Descrizione fisica: 54
, an lehrhaften Dichtungen, Geschichts schreibung in Versen, geistlichen und weltlichen Spielen haben die Südtiroler ihren Anteil ‘). Besonders groß ist der Beitrag der Südtiroler zur deutschen Heldendichtung. Überhaupt gehört davon weitaus das meiste dem Osten des oberdeutschen Sprachgebietes und besonders viel dem Alpenlande an. Siegfried und Dietrich von Bern waren für das deutsche Mittelalter unbestritten die beiden größten Helden. Mit seiner fränkischen Herkunft war Siegfried von Hause aus der Held

des Westens, im Osten aber stand Dietrich beherrschend im Vordergrund und wurde mit einer Fülle von Dichtungen umwoben. Immer weiter rückte er in Sage und Dichtung ab von dem geschichtlichen Urbild, Theoderich dem Großen (wie Dietrich die junge deutsche Lautform seines Namens ist Bern die deutsch-mittelalterliche Namensform für Verona). Das Herrschaftsgebiet des mächtigen Königs reichte bis tief ins Alpenland, wo die Bayern sich, viel leicht schon als seine Bundesgenossen, ansiedelten, und so konnten

dort nach dem Zusammenbruch ihres Reiches wohl auch gotische Reste Zuflucht finden. Sage und Dichtung gotischen Ursprungs konnten so im Alpenlande und bei den Bayern heimisch werden. Auch die Langobarden, von denen anscheinend das Hildebrandslied zu uns gekommen ist, kommen als Vermittler in Betracht. Siegfried und Dietrich, die beiden, denen kein anderer gleichkam, stellt auch eine von den Triaden auf dem hölzernen Söller von Schloß Runkelstein nebeneinander und setzt dazu als dritten, da es hier ja eine Dreizahl

sein muß, noch Dietleib von Steier. Es ist die Darstellung von den Helden mit den besten Schwertern, Balmung, Sachs, das Dietrich nach dem Eckenlied im Kampf mit dem Riesen Ecke erbeutet hat, und Weisung. Der Maler oder sein Auftrag geber, Niklas Vintler, dachte dabei augenscheinlich an die große steirische Dichtung von Biterolf und seinem Sohn Dietleib als der führenden Gestalt, ein Werk, dessen Inhalt der Verfasser etwa zwischen 1260 und 1270 unter west lich-höfischem Einfluß in Anlehnung

an geläufige Motive im wesentlichen frei erfunden hat. Es läßt zum Schluß (ähnlich wie schon eine ältere Dichtung) die östlichen und westlichen Helden in hartem Kampfe ihre Kräfte messen. Immer wieder werden dabei die Schwerter, nicht bloß von den Dreien, nament lich genannt und wird ihre Kraft und Wirkung geschildert. Den Höhepunkt bildet dabei der hartnäckige, schließlich doch unentschiedene Kampf zwi schen Siegfried und Dietrich. Im Grunde ist die Auswahl auf dem Bilde wohl mehr von den Helden

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Pagina 22 di 54
Data: 01.05.1975
Descrizione fisica: 54
über tragen und nach Innsbruck ins Ferdinandeum gebracht. Wie J. von Schlosser in seiner Abhandlung ,Die Wandgemälde aus Schloß Lichtenberg in Tirol’ 5 ), darlegt und man es in Innsbruck trotz der mangelhaften Erhaltung deutlich feststellen kann, enthielt die untere Reihe der Nordwand drei Szenen aus dem König Laurin. Mit vieren von den Seinen hat Dietrich den Rosengarten ge funden, Witege hat den Seidenfaden zerrissen und die Rosen hinuntergeschlagen. Laurin ist gekommen, um den Frevel zu rächen

, und nachdem er zunächst Witege niedergestochen hat, kommt es, da er durch einen Gürtel Zwölf männerstärke hat, zu einem schweren Kampf mit Dietrich, das ist auf dem ersten Bilde dargestellt. Auch einige von seinen Gesellen sieht man im Hin tergrund. Als Laurin schließlich überwunden ist, will Dietrich ihn töten, Diet- leib aber, der von ihm erfahren hat, daß er seine Schwester Künhild (in anderer Überlieferung Simild) in sein Zwergenreich entführt hat, will den, den er als seinen Schwager nimmt

, vor dem Wutentbrannten retten, reitet mit ihm davon und verbirgt ihn im Walde. Das war offenbar auf dem zweiten Bilde zu sehen, von dem nur ein kleines Stück erhalten ist. In seinem Zorn nimmt Dietrich nun den Kampf mit Dietleib auf. Auf dem dritten Bilde sieht man, wie er mit hocherhobenem Schwerte den andern niederschlagen will. Auch dieser tritt ihm mit geschwungenem Schwerte entgegen, wird aber von zweien seiner Gesellen zurückgehalten, während Dietrich in der Dichtung von Hilde

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Pagina 20 di 54
Data: 01.05.1975
Descrizione fisica: 54
der norwegischen Thidrekssaga im 13. Jahrhundert, die ja aus deutschen Quellen schöpft, erwidert Dietrich einem Knappen, der ihn an ruft, warum er denn so schnell reite: „Ich reite ins Verderben. Dies muß ein Teufel sein, auf dem ich sitze. Wiederkommen werde ich, wenn Gott will und Sankt Maria“, und dann schließt die Erzählung mit den Worten: „Deutsche Männer ... erzählen, in Träumen sei kundgetan, König Dietrich habe Gottes und Sankt Marias Beistand gehabt, weil er bei seinem Tode ihres Namens gedacht

herrscht, zu Dietrich tritt und ihm sagt, er solle ihm folgen. Im Bergesinnern solle ihm eine Stätte bereitet werden, wo er noch tausend Jahre in Freuden leben kön ne. In Verschmelzung mit der kirchlichen Vorstellung vom Sturz in den Vul kan ist von einem Berg die Rede, der innen mit Feuer erfüllt sei, das werde ihn aber nicht belästigen. Ohne diese störende Einmischung hat die Erzählung Fuß gefaßt und begegnet uns noch um 1500 in der schlichten Form der Volks sage im Anhang (Anfangs Vorrede

) zum gedruckten Heldenbuch. Damit sind wir unvermerkt in den Kreis der vielen Erzählungen gekom men, in denen Dietrich unlösbar mit den mythischen Vorstellungen des Volks glaubens verknüpft ist. Es ist erstaunlich, daß gerade der Herrscher, dessen Leben und Wirken sich aus Urkunden und historischen Berichten bis ins einzelne so klar für uns abzeichnet, so tief in den Bereich mythischer Volks sagen hineingezogen ist. Dabei können wir feststellen, daß das schon sehr früh geschehen ist. Bereits

in den angelsächsischen Bruchstücken der Waldere- Dichtung (Waldere unser Walther von Aquitanien) hören wir von einem Aben teuer, bei dem Dietrich in die Gewalt der fifla, der Unholde, der Riesen, ge fallen und von Witege befreit sei. Zeugnisse, die sich bei uns in den Dichtun gen .Virginal’ und ,Albhards Tod’ finden, werfen ein Licht auf das Fortleben der Geschichte im deutschen Mittelalter. Im 13. Jahrhundert und noch bis ins Spätmittelalter greifen die Dichter dann immer wieder zu Begegnungen Die trichs

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Pagina 19 di 54
Data: 01.05.1975
Descrizione fisica: 54
ihn übertragen. Im Lied von Hildebrand, seinem treuen Waffenmeister, wurde diese Sagenbildung erstmals als Hintergrund für uns erkennbar. Wenn dort noch Odoaker (Otacher) sein Gegner ist, trat in den Dietrich-Dichtungen spä ter Ermanarich (Ermenrich in deutscher Lautform) an die Stelle, der berühmte, in der Sage als Verwandtenfeind dargestellte Gotenkönig des 4. Jahrhunderts. Die abschließende Fassung erhielt die Sage von der Vertreibung Dietrichs schließlich in den beiden großen Tiroler Epen

Ende des 13. Jahrhunderts. Im .Buch von Bern’ von Heinrich dem Vogler, von dem schwerlich nur das Schluß stück stammt, wird es zum Mittelpunkt, daß Dietrich gegen Ermenrich, der dem Neffen die Herrschaft in seinem Reiche nehmen will, einen großen Sieg er kämpft, dann aber freiwillig in die Verbannung geht, um seine treuen Ge sellen zu retten, die durch einen Hinterhalt in Feindeshand gefallen sind. In der .Rabenschlacht’ geht es um den Kampfestod der jungen Etzelsöhne, für deren Schutz

sich Dietrich verbürgt hatte, und damit um etwas, dessen Kern ge schichtlich der Zeit von Theoderichs Vater angehörte, um die Kämpfe, als nach dem Tode Attilas die Gepiden und andere Stämme sich gegen die Hunnen erhoben hatten, auf deren Seite die Ostgoten noch standen. Wir wissen, daß da ein Sohn Attilas gefallen ist. Wie tiefe Wurzeln die Dietrichsage im Alpenland geschlagen hatte, er kennt man, wenn wir bei Arnold von Lübeck im Bericht über Ottos IV. Zug nach Italien zur Kaiserkrönung lesen

hundert stammenden Relieftafel zur linken Seite des Hauptportals im unter sten Felde mit einigen erläuternden lateinischen Hexametern dargestellt. Wir sehen Dietrich auf dem Roß, wie er, ins Jagdhorn stoßend, den Hirsch ver folgt, den einer seiner Jagdhunde mit hohem Sprung im Rücken packt. An der Seite steht der Teufel, um ihn zu empfangen. Sachlich ebenso ist das auch dem 12. Jahrhundert angehörende große Fresko gemälde, das die nördliche Außenwand der Kapelle in der Burg Hocheppan auszeichnet

. Auch hier erblicken wir Dietrich, wie er ins Horn stößt und mit seinem Jagdhund hinter dem stattlichen Hirsch her jagt, der den Kopf nach den Verfolgern umwendet. In dieser Darstellung trägt er aber höfische Kleidung, hat das Schwert zur Seite, und es ist kein schwarzes Höllenroß, sondern ein Schimmel, auf dem er reitet. Man könnte meinen, daß die Malerei entworfen wäre, um den Helden zu verklären, wenn nicht im Hintergrund, etwas ver- ! ) In seinen Dolomitensagen, S. 555 ff.

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Pagina 11 di 57
Data: 01.10.1954
Descrizione fisica: 57
. Diese ist für die Datierung interes sant, denn während das Waltharilied und die Etzelsage in den Jahre 437 (Untergang der Burgunder) bis 452 (Tod Etzels) spie len, rücken wir hier anachronistisch bis 529 (Tod Dietrichs) hmauf. Ist es eine Er innerung an die Zeit, da die Ostgoten noch den Hunnen botmäßig waren (also lange vor Dietrich), oder ist es die Unbeküm mertheit des Verfassers, dem es mehr daran lag, gewisse Typen zu zeichnen, als geschichtliche Tatsachen zu berichten? Wenn das so wäre, dann mag auch eine gewisse

Entfernung von den Ereignissen angenommen werden, so daß das Nibe lungenlied nicht im V.—VI., sondern um etliches später angesetzt werden kann oder muß. Eine weitere Verwirrung kommt aus den Rechten und Pflichten der Gastfreund schaft Etzels; Günther sagt: „König Etzel hat uns in Freundschaft geladen, er wird seine Treue nicht brechen.“ Und Dietrich spricht: „Ich selbst habe sie gewarnt; von mir hoffe nicht, daß ich das Gastrecht ver letze.“ Aber Kriemhild drängt schon gleich mit viel Gold die Heunen

: „Bringt mir den ,ungetreuen 1 Hagen lebend oder tot; doch keinen der andern Helden tastet mir an!“ Als ob dies bei der gegenseitigen Mannestreue möglich wäre. Kriemhild muß das allgemeine Blutbad voraussehen. Aber es ist das Sonnwendfest, an dem ihr Siegfried erschlagen worden! Als sie Dietrich um Hilfe ersucht: „Be denke, was Hagen mir antat!“, warnt er sie nochmals: „Hagen trennt sich nicht von den andern Helden, und wer ihn angreift, bekommt es mit allen zu tun. Laß ab, o Königin

, von deinem Beginnen! Ich helfe dir nicht.“ 27. Aber nun gerät die Lawine ins Rol len. Der Bruder Etzels läßt sich durch Kriemhilds Gold bestechen, er vergreift sich an den Knechten der Burgundern Als Hagen das vernimmt, tötet er gar grim mig das Söhnlein Etzels, Ortlieb; das ruft Etzels Rache hervor, zeigt aber auch, was Kriemhild alles aufs Spiel gesetzt hat. Es entsteht im Saal ein Handgemenge, aus dem nur Dietrich das Königspaar und Rüdiger herausgeleiten kann. Dann wird in tragischer Verkettung Iring der Däne

- können ist furchtbar! — Dann wird Rüdi ger hineingezerrt, dessen doppelseitige Treue herzzerreißend ist. Kriemhild: „Ihr Götter, wie viele Opfer fordert ihr noch, bis ich den Schuldigen habe?“ Während doch alles an ihr liegt, wenn sie vom un sinnigen Haß abließe! Endlich werden noch die Amelungen hineingezogen, die auch alle fallen, bis Dietrich mit Hilde brand Günther und Hagen bezwingt.

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Pagina 3 di 64
Data: 01.11.1984
Descrizione fisica: 64
Achim Masser Von Theoderich dem Großen zu Dietrich von Bern — Die Wandlung der historischen Person zum Sagenhelden*) Möchte jemand wissen, wer wohl derjenige sei zwischen Po und Donau, zwi schen nördlichem und südlichem Alpenvorland, dessen Name von allen, die jemals hier gewohnt und gelebt haben, am weitesten in die Lande gedrungen ist, der muß ganz an den Anfang der nachantiken Entwicklung des alpenländischen Raumes gehen, um zu dem Mann zu gelangen, der einst buchstäblich in aller Munde

war und der in seiner Gestalt über Jahrhunderte hinweg diesen Raum zwischen Venetien und der Lombardei auf der einen und dem bayerisch-österreichischen Donaugebiet auf der anderen Seite verbunden hat: zu Dietrich von Bern. Bern — das ist der uralte, erst in nachmittelalterlicher Zeit außer Gebrauch gekommene deutsche Name für Verona 1 ), wo noch heute in der Portalzone der Kirche von San Zeno zwei verwitterte Reliefplatten aus der Zeit um 1138 die Erinnerung an diesen Dietrich von Bern wachhalten.’) In Südtirol finden

wir Dietrich von Bern unter den spätmittelalterlichen Fresken von Schloß Runkel stein 1 ) bei Bozen: Auf der triadengeschmückten Söllerwand des sogenannten „Sommerhauses“ 4 ) präsentiert er sich mit seinem berühmten und kampferprobten Schwerte Sachs neben den Helden Siegfried (mit dem Schwert Bahnung) und Dietleib (mit Weisung); in den anschließenden Triaden ) treffen wir auf weitere Gestalten aus seinem Umkreis, auf Riesen und Zwerge, die in Dichtungen Vorkom men, die teils im mittelalterlichen Tirol

entstanden sind, die hier jedenfalls bekannt und beliebt waren.“) Und auch nördlich der Alpen treffen wir auf Dietrich von Bern *) Vortrag, gehalten auf der 3. Historikerta gung der Arge Alp am 8. Dezember 1983 in München ') Wie lange die deutsche Namensform Bern in Geltung gewesen ist, vermag ich nicht zu sagen. In der 1. Hälfte des 15. Jahrhun derts wird sie noch ganz selbstverständ lich als deutsche Entsprechung von ital. Verona gebucht: Versona - pern OSKAR RAUSCH, Das älteste italienisch-deut sche

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Pagina 5 di 64
Data: 01.11.1984
Descrizione fisica: 64
Also: „Doch wie Herr Dietrich von Bern und sein Meister Hildebrand zahlreiches Gewürm und Drachen erschlagen haben; wie er mit dem Riesen Ecke gestritten hat und mit den Zwergen im Rosengarten — von all dem schreibt kein Gelehrter auf Latein, und deswegen halte ich es für Erfindung.“ Wir sehen hier also eine ebenso deutliche wie interessante Zweiteilung: Der Autor beruft sich für das, was er als wirklich „geschehen“ mitteilt, also für die historischen Ereignisse, auf „bewährte Bücher

ihm zugekommen ist und was er von daher für richtig ansehen kann; und er lehnt ab, was er sonst noch gehört hat (immerhin: er hat noch anderes gehört!). 11 ) Der Unterschied zwischen richtig und falsch wird hier als Gegensatz von Geschichte und Erfindung gefaßt, oder literarisch gesehen, als Gegensatz von Historiographie und Sage. Das ist die Spannung zwischen „Theoderich“ und „Dietrich von Bern“. Der Historiker wird „Geschichte“ und „Sage“ von vornherein anders betrachten und akzentuieren als etwa

der Volkskundler. Und der Literarhistoriker hat wieder eine andere Sehweise. Nach literarhistorischem Verständnis gehören die Sagen über Dietrich von Bern in den Bereich der Heldensage. Es geht also um das Verhältnis von Geschichte und Heldensage, wobei die Frage, wie Heldensage als solche zu definieren sei und wie sie sich konstituiere, im Laufe der Forschungsge schichte sehr verschieden beantwortet worden ist und zu völlig verschiedenen Grundpositionen geführt hat. Während zu Beginn unseres Jahrhunderts

, dem wir die mehrbändige große, bis heute grundlegende Darstellung der „Germanischen Heldensage“ verdanken, hat 1928 Heuslers Überzeugungen in apodiktischer Zuspit zung so formuliert: „Die Heldensage lebte nur im Lied", und umgedreht: „Helden sage wird erst im Lied und durch das Lied.“ „Heldensage und Heldendichtung sind damit gleichgesetzt.“ Und auf Dietrich von Bern bezogen: „Der erste, der ein Dietrichlied schuf, schuf die Dietrichsage.“ 17 ) Heldensage ist also gemäß diesem Verständnis die individuelle Schöpfung

über die durch die Jahrhunder te gehenden Erwähnungen Dietrichs von Bern in Dichtungen, Chroniken. Ge schichtswerken usw. gibt noch immer WILHELM GRIMM, Die deutsche Hel densage (3. Aufl. von R. STEIG, Gütersloh 1889), 4. Aull. (= unveränd. Nachdruck) unter Hinzufügung der Nachträge von KARL MÜLLENHOF und OSKAR JÄ- NICKE aus der Zeitschrift für Deutsches Altertum, Darmstadt 1957. Im übrigen vgl. besonders HEINRICH JOACHIM ZIM MERMANN. Theoderich der Große — Dietrich von Bern. Die geschichtlichen und sagenhaften Quellen

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Pagina 106 di 132
Data: 01.11.2003
Descrizione fisica: 132
Zeitgeist beeinflusster Mann, hat sich von weitläufigen Schlossanlagen in spirieren lassen und daran orientiert. Die Auswahl von so vielen verschiede nen Entwürfen, ein typisch barockes Phänomen, bezog sich nicht allein auf die konkreten Planungswünsche des Auftraggebers, sondern sollte wohl auch über möglichst verschiedene Baulösun gen informieren. Welchen Beziehungen oder Zufällen es zuzuschreiben ist, dass Baron Stern bach mit dem Baumeister Dietrich in Wien Kontakt aufgenommen

Franz Andrä des öfteren nach Wien: 1702 ist er als Rat bei der Oberösterreichischen Kam mer in den Staatsdienst eingetreten, 1731 wurde er „Geheimer Rat“, später „Wirklicher Geheimer Rat“ mit dem Ti tel „Excellenz“. Es ist also wahrschein lich, dass Franz Andrä von Sternbach Daniel Christoph Dietrich bei einem seiner Wienaufenthalte persönlich ken nen gelernt hat, wenngleich außer den sieben signierten Bauplänen bislang kei ne schriftlichen Belege wie Briefe oder Rechnungen darüber vorliegen

. D aniel Christoph Dietrich (1691/92 bis 1772) war Stadtmaurer und bür gerlicher Baumeister in Wien. Er ist der Architekt der Wallfahrtskirche Haf nerberg in Niederösterreich (1729-1735), lieferte zusammen mit Johann Gottfried Pock die Baupläne für das Churhaus am Wiener Stephansplatz (1738-1740), er baute mehrere Miets- und Wohnhäuser (im 1. und 5. Wiener Bezirk) und war als ausführender Baumeister an der Er richtung der Aula der Alten Universität beteiligt. 10 Dass Daniel Christoph Dietrich per

sönlich das Wolfsthurner Schloss be treut hätte, ist wohl auszuschließen, fal len doch in die Wolfsthurner Bauzeit seine eigenen großen Bauprojekte wie die Wallfahrtskirche Hafnerberg und das Churhaus in Wien. Allerdings muss er doch sehr detaillierte Anweisungen erhalten haben für die Pläne und auch die Information, dass der barocke Neu bau sozusagen „um die alte Burg her um“ gebaut werden sollte. Darauf weist uns gleich der erste Dietrich-Plan hin, der „Stockh zu ebner Erden“ [Abb. 4 und 5, Archiv

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Pagina 4 di 77
Data: 01.06.1979
Descrizione fisica: 77
Wandpfeilern des Saales ent sprechen, werden die Hauptpersonen der Dichtung vorgestellt: Dietrich von Bern, Wittich, Wolfhart, Hildebrand und Dietleib in glänzenden Rüstungen, vor ihnen Laurin mit goldenem Helm und Harnisch. Die mutwillige Zerstörung von Laurins Rosengarten steht am Anfang der abenteuerlichen Geschichte. Wer hat euch Esel hergebeten schleudert der wutentbrannte Zwergenkönig den eher belustigten als erschrockenen Eindringlingen entgegen. Die Bild unterschrift ist identisch mit V. 259

der Laurin-Übersetzung von L. Bück- mann und H. Hesse'), der Goldschmitt auch die folgenden Zitate entnommen hat. Während in der Dichtung zu Beginn nur Dietrich und Wittich Laurin gegenüberstehen, hat der Maler gleich alle fünf Helden mit ins Bild genom men. Laurins rote Beinkleider und goldene Rüstung, seine Krone mit Sing vögeln und sein geflecktes Roß stimmen ebenso wie die im Gras sitzenden Helden und ihre weidenden Rösser genau mit der literarischen Vorlage überein. Der Entwurf für die Nordwand

. Der Verlauf des Kampfes — Ihr Ringen ruar so heiß und schwer (V. 541) — wird, bedingt durch den Türausbruch, wiederum liegend gezeigt, während sich nach der entscheidenden Wende — Er griff ihm in das Gürteiein / Aufhob er das Gezruergeiein (V. 547/8) — Dietrich zu voller Größe erhebt. Der an schließend ausgebrochene Streit zwischen Dietrich und Dietleib um den hilflos am Boden liegenden Laurin gipfelt in Dietleibs beschwörender Bitte Nun gebet Laurin mir geschwind / So lieb euch alle Frauen sind (V. 591

/2) 4 ). Abgesetzt von zweifarbigen Streifen leitet Künhilde als Einzelfigur in Frontal ansicht über zur Versöhnung zwischen Dietrich, Dietleib und Laurin, die mit Hildebrands Worten Laßt uns alle Gesellen sein (V. 818) besiegelt wird. ‘) Zwergkönig Laurin. Ein Spielmanns gedicht aus dem Anfänge des 13. Jahrhunderts. Aus dem Mittelhoch deutschen übersetzt von L. Bück- raann und H. Hesse. Leipzig, o. J. (Reclam Nr. 1235). *) Laut Buchtext Den rechten Fuß, die linke Hand. 3 ) Goldschmitt verbindet hier V. 377

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Pagina 21 di 54
Data: 01.05.1975
Descrizione fisica: 54
auf Jochgrimm auf gefordert, ihr Dietrich zu bringen. Mit der besten Brünne und dem Schwerte Sachs hat sie ihn dazu ausgerüstet. Vergeblich versucht Dietrich, als er ihn gefunden und zum Kampf herausgefordert hat, darin Theoderich vergleich bar, eine friedliche Verständigung zu erreichen, und so kommt es, daß er ihn gegen seine Absicht erschlagen muß. Seltsam berührt es, daß da oben auf Jochgrimm zwischen dem Weißhorn und dem Schwarzhorn eine königliche Jungfrau mit zwei anderen ihren Sitz

haben soll und in freundschaftlicher Verbindung mit wilden Riesen steht. Schlecht paßt es auch dazu, daß Dietrich ihr nach einer Fassung zuletzt das Haupt Eckes vor die Füße wirft. Wir haben Zeugnisse, daß es schon eine ältere liedhafte Eckendichtung gegeben hat. Da ist es doch das Glaubhafteste, daß Ritterliches erst nachträglich mit bodenstän digen Volksüberlieferungen verschmolzen ist und auf Jochgrimm ursprünglich auch Riesinnen, Naturdämonen, hausten. Im 19. Jahrhundert wußte man noch von drei uralten Hexen auf Jochgrimm

hören, hat Dietrich es ihm geschenkt, nachdem er Eckesachs oder Sachs, wie es gewöhnlich genannt wird, im Kampf mit Ecke gewonnen hatte. Was dort von der Herkunft er zählt wird, zusammen mit dem Runkelsteiner Bild sagt uns, wie Hermann Schneider in seiner germanischen Heldensage’ darlegt, daß eine ältere Dich tung berichtet haben muß, wie Dietrich zu diesem aus dem Besitz von Riesen stammenden Schwert gekommen ist. Wenn wir bei den Riesen und Riesinnen auf verschiedene unbekannte Na men stoßen

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Pagina 16 di 87
Data: 01.03.1962
Descrizione fisica: 87
wiederum ohne nähere Angabe auf. In den 1515—17 erschienenen Epistolae obscuro- rum virorum steht (im Brief des Wilh. Lamp): In Verona sahen wir das Haus des Dietrich von Bern, wo er selbst wohnte, und hier be siegte und tötete er viele Riesen, die mit ihm kämpften Gut wußten Schweizer Italienfahrer im 16. Jahrhundert Bescheid. In der deutschen Beschreibung der Reise einiger Zürcher von 1545 ist zu lesen: „Zu Verona findt man ein wol würdig zu besehen, wärhaft, mechtig, ge- buwen, des Dietrich von Bern

hus, als die Tütschen nennen; sunst ist es ein theatrum collisseum oder rena [arena], als ich mein, von Veronesern geheißen“ l0 ). Die Deutschen werden hier ironisch in Ge gensatz zu Veronesern gestellt, die den Zweck des in Verona übrigens heute noch Arena genannten Bauwerks richtig kannten. Die Benennung des Gotenkönigs im Mittel- alter als Dietrich von Bern beweist, daß sein Nachruhm von Verona ausgegangen ist und von Deutschen gepflegt wurde. In Quellen aus deutschen Gebieten stehen

auch die Nach richten über sein angebliches Haus zu Verona. Diese Überlieferung wurde vielleicht von deutschstämmigen Einwohnern der Stadt wachgehalten, die es dort im Mittelalter gleichwie in Vicenza, Treviso, Aquileia und in anderen oberitalienischen Orten gegeben hat; von Reisenden aus deutschen Landen, wo die Sagen über Dietrich umgingen, wurde sie verbreitet. Deutsche in dieser Rolle nennt ausdrücklich der Schweizer Bericht von 1545. Auf deutsche Beteiligung daran läßt mittel bar auch die Stelle

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Pagina 24 di 64
Data: 01.10.1932
Descrizione fisica: 64
, botanische und historische Werk besitze und alte Mären von Eulenspiegel, Morolf und dem Berner Dietrich unter dem Volke aus der Zeit vor Luther wisie und deshalb nicht anmelde. An solcher Volksliteratur war unsere Heimat besonders reich. Der Kürze halber übernehme ich hier die Zusammenstellung von I. V. Zingerle: 1. Etliche geistliche und welt liche Lieder. 2. Ungever bei zwainzig Lieder geistlichen und weltlichen. 3. Etliche gelchribene carmina. Ludus peregrinorum. 4. Ain alts puech, drinnen lateinische

carmina geschriben. 5. Zway Lieder, das ain: „Es fleucht ain vögele leise", das ander: „Kompt her zu mir, spricht Gottes Sohn". 6. Mer drei Lied. Ains: „Hilff Gott, das mir gelinge"; das ander: „Gott in deinem namen faren wir"; das dritt von dem reichen Mann und armen Lazaro. 7. Ain ge lang mit 3 Stimmen: „Frisch ist mein Sin / Klein ist mein gewin". 8. Ain Drucktätl vom Berner und Riesen. 9. Ain hystory von Zwerchen und ? Zerner. 10. Dietrich von Bern wider den Risen 2 Expempl.). 11. Ain alts puechl

, darinnen die history vom Eckhen und Perner reimbweis. 12. Ain history von Dietrich von Bern und seinem Widersacher dem Risen. 13. Die hystory von Dietrich von Bern und dem Risen reimb weis (2 Exempl.). 14. Ain hystory von Herrn Eckhen Autzfart. 15. Herrn Eckhen Ausfart zu dem Einfidel. 16. Ain history vom hürnen Seu- fried (2 Exempl.). 17. Herzog Ernst in Gsangs- weis (2 Exempl.). 18. Die historia von der Melusina. 19. Ain puechl vom Kaiser Octaviano, seinem Eemahel und derselben sün (2 Exempl

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Pagina 86 di 99
Data: 01.12.1975
Descrizione fisica: 99
Die jüngste Auflage von Josef Weingart ners Handbuch „Die Kunstdenkmäler Süd tirols“, 2. Bd., 5. Auflage bearbeitet von Adelheid Zallinger-Thurn und Josef Stadl huber, 1973, S. 143 übernimmt diese Ab folge ebenso wie der Führer von Peter Steiner/Elisabeth Gräfin Enzenberg, „Hoch- eppan“, München/Zürich 1972, S. 8. Die Beziehung des Freskos auf Dietrich von Bern stellt demnach also die dritte Phase seiner Interpretation dar, keineswegs die erste, ursprüngliche, wie man ohne jede Diskussion

, S. 276 vertreten hatte. Wolff selber konstatiert erhebliche Ab weichungen von der Dietrichsage, wie sie uns in der Thidrekssaga überliefert ist (siehe „Die Geschichte Thidreks von Bern“, übertragen von Fine Erichsen, Jena 1924, „Thule“ Bd. 22. S. 459 f.): Das Pferd ist weiß und nicht „rabenschwarz“ wie Die trichs Höllenroß, der Ritter ist ritterlich höfisch gekleidet und hat nicht nur wie Dietrich einen Bademantel um sich geschla gen, überhaupt sei die Darstellung „ver klärend“. Dazu muß

man jedenfalls auch die Jugendlichkeit des Reiters rechnen, denn Dietrich von Bern ereilt der Tod in höhe rem Alter. Von diesen und anderen Diffe renzen abgesehen, meldet Rasmo ein wei teres und — wie mir scheint — sehr ge wichtiges Bedenken an, wenn er schreibt („II castello di Appiano", S. 23), man habe die Jagdszene in Hocheppan in Parallele zum Relief in Verona gesehen, „ohne zu erwägen, daß, wenn sich dort um den Kö nig, einen Barbaren und obendrein einen Arianer, die Sage von seinem Ende in der Hölle

keine sichernde Bedeutung ha be.“ (L. Wolff). Für die Dietrich-Szene von San Zeno in Verona hat I. Schröbler (a. a. O., S. 269), vorsichtig fragend, den Begriff der Anti-Legende gebraucht; so „gelesen“, würde die Szene im kirchlichen Bildpro gramm — auf einer Außenwand — ver ständlich. Aber die Eindeutigkeit, die das Relief mit Höllenportal und dreizackbe wehrtem Teufel aufweist, geht dem Fresko von Hocheppan nun einmal völlig ab. Zu den oben registrierten Abweichungen von der Sage und dem von Rasmo angemel

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