1.820 risultati
Ordina per:
Rilevanza
Rilevanza
Anno di pubblicazione ascendente
Anno di pubblicazione discendente
Titolo A - Z
Titolo Z - A
Giornali e riviste
Schlern
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Schlern/1981/01_09_1981/Schlern_1981_09_01_51_object_6009198.png
Pagina 51 di 69
Data: 01.09.1981
Descrizione fisica: 69
Georg Kierdorf-Traut Südtirols Beitrag zum „Brenner“-Kreis 'Dem Spürsinn Ludwig von Fickers (1880—1967) ist es zu verdanken, daß die Literaturszene in Tirol zu Beginn des 20. Jahrhunderts aus der Isolation starker Bodengebundenheit und aus einem festgefahrenen Provinzialismus sich lösen konnte. Durch die Gründung der Zeitschrift „Der Brenner“ /l/ 1910 und des Brenner-Verlages hat er den Anschluß Tirols an die avantgardistische Lite ratur im ersten Drittel dieses Jahrhunderts erreicht

/2/, der Herausgabe der Brenner-Studien/3/ und der Gründung des Brenner-Archivs in Innsbruck/4/ ist das Interesse an der Zeitschrift „Der Brenner“ und dem Kreis der Mitarbeiter erheblich gewachsen. Über die Bedeutung dieser literarischen Zeitschrift für die Entwicklung der eu ropäischen Literatur, die lange nur von wenigen Eingeweihten erkannt wurde, ist in jüngster Zeit viel geschrieben worden. Kaum bekannt ist jedoch, daß von 1913 bis 1934 im Südtiroler Eisacktal, in Klausen und Brixen, ein Kreis von frü hen

und mehr oder weniger engen Mitarbeitern des „Brenner“ zu Gesprächen, Diskussionen und gemeinsamen Wanderungen zusammenkamen. Am historisch gewordenen „Brenner-Tisch“ im Cafe „Max“ in Inns bruck/5/, wo am 22. Mai 1912 erstmals L. v. Ficker, Georg Trackl (s- o.) begeg nete/6/, hatten sich Arthur von Wallpach (1866—1946), Carl Dallago (1869 bis 1949) und Karl Traut (1874—1934) im Laufe der Jahre 1910 bis 1913 näher ken nengelernt und ihre Geistesverwandtschaft sowie ihre gemeinsamen Interessen

Refugien ab 1913 zum Treffpunkt von Schriftstellern und bildenden Künstlern. Carl Dallago /8/, der Südtirol wegen seiner Einstellung zum Faschis mus 1926 verlassen mußte, ist A. v. Wallpach und Karl Traut auf vielen Wan- 1) „Der Brenner“, Halbmonatsschrift für Kunst und Kultur, von 1910 bis 1954, 8 Bände, Brenner-Verlag, Innsbruck. Herausgegeben von Lud wig von Ficker. 2) Georg Trakl — Dichtungen und Briefe, Otto Müller Verlag, Salz burg 1969, 2 Bände. Herausgegeben von Walter Killy und Hans Szkle- nar

. 3) Brenner-Studien. Herausgegeben von Eugen Thumherr und Ignaz Zangerle. Otto Müller Verlag, Salz burg. Bisher erschienen Band 1—4. 4) Brenner-Archiv, Universität Inns bruck. Leiter: Walter Methlagl. 5) Cafe „Maximilian“, an der Ecke Ma- ria-Theresien-Straße—Anichstraße, wo sich die Mitarbeiter des „Bren ner“ am sogenannten „Brenner- Tisch“ trafen. 6) Karl Rock: Tagebuch Bd. 1. Bren ner-Studien. Otto Müller Verlag, Salzburg 1976, Seite 164. 7) A. v. Wallpach ist gebürtiger Südti roler, er wurde am 6. Mai

1
Giornali e riviste
Schlern
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Schlern/2004/01_01_2004/Schlern_2004_01_01_65_object_6031599.png
Pagina 65 di 76
Data: 01.01.2004
Descrizione fisica: 76
Literaturgeschichte Kultur von Texten nicht ediert werden (diese sind zu mindest im .Brenner-Archiv' einsehbar). Dies gilt für solche mit nicht gesicherter Autor schaft: etwa einige Diktate bzw. Übungstexte in Schulheften, die nicht sicher auf Kaser zurückgehen, und von denen keine Abschrift von ihm besteht." II, 339. 3 II, 54. 4 11,81. 5 Vgl. dazu die Illustration im Buch „Esopi Le ben und auserlesene Fabeln',' Nürnberg 1747, „Der Bär und die Bienen',' abgedruckt in: Klaus Doderer, Fabeln

, Freiburg 1970, S. 53; vgl. des Weiteren die Illustration von Joachim Fleinrich Campe, in Florst Kunze: Schatzbehal- ter, Leipzig o. J., S. 69; vgl. ferner Christine Pressler: Schöne alte Kinderbücher, München 1980, S. 161-172. 6 Vgl. Iwan A. Krylow: Sämtliche Fabeln, Zürich 1960; die Fabel „Der Bär bei den Bienen" steht auf S. 155-157. 7 11,81. 8 I, 50 und I, 30. 9 Unveröffentlichter Text. Kaser-Nachlass im Brenner-Archiv. Notizbücher 1977. 10 Unveröffentlichter Text. Kaser-Nachlass im Brenner-Archiv

/lo scarafaggio/vola in Ungheria/ed anche il pallone/senza pensar al peso. 2502711 „la bottiglia/ho una bambola/ e beve il latte/ho un flauto/e beve la musica/ho una bottiglia di aranciata/ed e/vuota. 040371." 14 Unveröffentlichter Text. Kaser-Nachlass im Brennerarchiv. Notizbücher 1975. Der Text fungiert vermutlich auf einen Abschnit aus dem „Stern 3107751 15 Notizheft des Jahres 1972. Kaser-Nachlass im Brenner-Archiv. 16 Vgl. I, 44. „Zehn Scherzi für wendelgard bei- kircher, sieben Jahrei (I, 498)Texte

der Scher zi; I, 115-118, im Manuskript im Kaser Nach lass im Brenner-Archiv, Notizbücher 1977, steht als Widmung „fuer k. gruberl 17 I, 207. 18 1,115. 19 Kaser-Nachlass im Brenner-Archiv Innsbruck. Notizbücher 1975. Vgl. davon leicht abwei chende Fassung in: II, 63. 20 Dem Südtiroler Dialekt etwa entstammt der Begriff „tegel"; dem biblischen Vokabular gehört „hoffahrt" an; mit „chique" begibt sich Kaser auf die Ebene der Fremd- und Mode wörter (Vgl. II, 34). 21 Vgl. Rolf Schneider: Zu allem Lust

& auch zu nichts. Norbert C. Kaser: Eingeklemmt - Ge dichte und Geschichten, in: Die Zeit (4. Jänner 1980). 22 Unveröffentlichter Text. Kaser-Nachlass im Brenner-Archiv. Notizbücher 1977. Datiert 31. 12. 1970-2. 1. 1971. 23 Unveröffentlichter Text. Kaser-Nachlass im Brenner-Archiv. Notizbücher 1976. 24 Walter Benjamin: Gesammelte Schriften, Bd. II. 2, hg. v. Rolf Tiedemann und Hermann Schweppenhäuser, Frankfurt a. Main 1980, S. 458. 25 Georg Büchner: Gesammelte Werke, Mün chen 1959, S. 162. 26 Benjamin, Gesammelte

2
Giornali e riviste
Schlern
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Schlern/2010/01_09_2010/Schlern_2010_09_01_66_object_6043306.png
Pagina 66 di 100
Data: 01.09.2010
Descrizione fisica: 100
Wissenschaft Literatur Hans Kiene und Carl Moser, 1912. Fotoalbum, Nachlass Kiene. Florenz, für Dezember plante er eine Reise nach Paris. Am 4. Jänner 1912 wollte er wieder in Innsbmck sein und an der vom „Brenner“ veranstalteten Kraus-Lesung teilnehmen. 20 Karl Kraus war zu dieser Zeit für Ficker und den „Brenner“ das wichtigste Vorbild. Für die Namensgebung der Zeitschrift hat te ja neben dem Brennerpass auch die „Fackel“ von Kraus Pate gestanden. Ob Kiene tatsächlich bei der Lesung

war, kann nicht belegt werden. Möglich ist es durchaus, denn schon am 14. Jänner 1912 sandte wiederum eine lustige Lo kalrunde eine Postkarte an Ficker, dies mal aus Maria Waldrast bei Matrei am Brenner. Neben Kiene unterschrieben diesmal, soweit die Unterschriften zu entziffern waren, u. a. die Maler Os wald Hengst, Josef Durst und Max von Esterle. Hengst und Durst gehörten zum weiteren Umkreis der „Brenner“- Gruppe, Esterle, der virtuose Schnee maler, prägte den „Brenner“ mit sei nen Kunstkritiken

und den treffenden Karikaturen. Kienes Anwesenheit am „Brenner“- Tisch im Innsbrucker Cafe Maximi lian ist nur für ein einziges Mal belegt, obwohl er sicher öfters dort war. Am 16. März 1912 notierte der „Registra tor“ der „Brenner“-Gruppe, Karl Röck, in sein Tagebuch: „im Max Sander und Wallpach, Kiene“. 21 Der wesentlich ge läufigere Ausdmck „Brenner-Kreis“, der für diese Runde gerne verwendet wird, ist insofern irreführend, als damit sug geriert wird, es hätte sich hier um eine homogene Gruppe mit ähnlichen

An schauungen gehandelt. Bruno Sander, mit dem Kiene am „Brenner“-Tisch zu sammen saß, sprach in diesem Zusam menhang lieber von einem „Polygon“. Denn Sonderlinge waren die Leute vom „Brenner“-Tisch fast ausnahms los. Es ist schon sehr bezeichnend, dass Sander, der nachmals weltbekannte Geologe, die ganze Zeit vor dem Ers ten Weltkrieg in dieser Runde saß, oh ne je zu erwähnen, dass er selbst schon schriftstellerische Versuche unternahm. Ficker selbst musste das Pseudonym Anton Santer lüften

, unter dem Sander 1914 sein erstes Buch herausbrachte. 22 Der Kontakt Kienes mit Röck scheint enger gewesen zu sein, als dieser eine Vermerk vermuten lässt. Im Nachlass von Röck hat sich nämlich ein hand schriftliches Manuskript von Kiene erhalten: „Florentinische Sonette“, da tiert mit Florenz, Oktober 1908. Jeden falls ließ Kiene mehrmals über Ficker Grüße an den „Brenner“-Tisch ausrich- ten, namentlich an Röck und Esterle. 23 Kienes Wunsch, Esterle möge seinen Aufsatz mit einer Karikatur Mosers be gleiten

3
Giornali e riviste
Schlern
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Schlern/2010/01_09_2010/Schlern_2010_09_01_68_object_6043308.png
Pagina 68 di 100
Data: 01.09.2010
Descrizione fisica: 100
Wissenschaft Literatur Anschrift: Dr. Anton Unterkircher Universität Innsbruck Forschungsinstitut Brenner-Archiv Josef-Hirn-Straße 5 A-6020 Innsbruck Kiene kehrte nach Kriegsende wieder nach Südtirol zurück, wo er abwechselnd in Bozen und in Wolfs gruben am Ritten lebte. 1947 trat er gleich mit zwei Büchern an die Öffent lichkeit: Achtung! Stoanschlagf und andere Südtiroler Bergsteigersatyren“ und „Laß giahn die Goaß! Lustige Südtiroler Geschichten“. 34 1950 publi zierte er gemeinsam mit Alfons

Lebenskampfes des Alltags.“ 36 Anmerkungen 1 Kiene an Ficker, 2.3.1911. Sofern nicht anders angegeben, liegen die im Folgenden zitierten Korrespondenzen im Forschungsinstitut Brenner-Archiv. 2 Kiene an Ficker, 12.4.1911. 3 Kiene an Ficker, 15.5.1911. 4 Kiene an Ficker, 21.5.1911. 5 Vgl. Karl Röck, Zu Schönherr's neuerTragödie. In: Der Brenner, H. 14, 15.12.1910, S. 377-388; derselbe: Glaube und Fleimat und Vaterland. In: Der Brenner, H. 16, 15.1.1911, S. 463-468. 6 Hans Kiene, Spätsaat. In: Der Brenner

, H. 4, 15.7.1911, S. 108-117; Fortsetzung in: H. 5, 1.8.1911, S. 142-146. 7 Hans Kiene, Tag im Verglühen. In: Der Bren ner, H. 8, 15.9.1911, S. 264. 8 Trentini an Ficker, 29.7.1911. 9 Carl Dallago, Laotse und ich. In: Der Brenner, H. 6, 15.8.1911, S. 161-174; Nachschrift zu „La otse und ich" In: Der Brenner, H. 7, 1.9.1911, S. 197-201. 10 Ansichtskarte aus Bozen von Wallpach an Fi cker, 11.9.1911, mit weiteren Unterschriften der Runde, u.a. von Dallago, Kiene, Wachtier und Knapp. 11 Dallago an Ficker

, 13.9.1911. 12 Bozen: Deutsche Buchhandlung 1911. 13 Der Brenner, H. 12, 15.11.1911, Anzeigenteil. 14 Kiene an Ficker, 21.11.1911. 15 Kiene an Ficker, 1.8.1911. 16 Hans Kiene, Carl Moser. In: Der Brenner, H. 12, 15.11.1911, S. 390-395. 17 Hans Kiene, Carl Moser, ebenda, S. 391 f. 18 Vgl. Willfried Kirschl, Carl Moser 1873-1939. Innsbruck: Haymon 1989. DERSCHLERN 66 CD 4 ^ CD n: 19 Dallago an Ficker, 2.12.1911. 20 Kiene an Ficker, 6.11.1911. 21 Karl Röck,Tageebuch. Bd. 1., hrsg. von Christi ne Kotier

zum Ka detten in der Reserve, Nachlass Hans Kiene. 31 Eine ausführliche Bibliographie findet sich im „Lexikon Literatur inTirol" auf der Homepage des Brenner-Archivs (http://orawww.uibk. ac.at/apex/uprod/f?p=20090202). 32 In: Innsbrucker Nachrichten, Nr. 142, 18.6.1940, S. 8. 33 Unveröffentlicht, Nachlass Hans Kiene. 34 Beide bei Ferrari Auer in Bozen. 35 Günther Langes, Ein Leben für die Bergwelt Südtirols. Dr. Hans Kiene zur Vollendung sei nes 70. Lebensjahres. In: Dolomiten, Nr. 214, 1958

4
Giornali e riviste
Schlern
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Schlern/1981/01_09_1981/Schlern_1981_09_01_52_object_6009199.png
Pagina 52 di 69
Data: 01.09.1981
Descrizione fisica: 69
“ und L. v. Ficker, der ab 1. Juni 1910 parallel zu dieser Zeitschrift den „Brenner“ herausgab, bewirkten die Ein stellung des „Föhn“ mit dem Septemberheft 1911. Welche Rolle nun C. Dallago für die Geburt des „Brenner“ gespielt hat, geht am deutlichsten aus den Worten hervor, die L. v. Ficker 1949 am Grabe C. Dallagos sprach: „Dir zuliebe habe ich einst, vor vierzig Jahren bald, den ,Brenner’ gegründet...“. C. Dallago war der erste Mitarbeiter dieser Zeitschrift und ist es bis 1926 geblieben. Schon 1921

, als der „Brenner“ durch Theodor Haecker (1879—1945), einem konvertierten Religionsphilosophen, ein neues Ge präge bekam, begann die geistige Auseinandersetzung dieser beiden Persönlich keiten. 1926 löste sich Dallago dann endgültig vom Brenner-Kreis. Dem unauf haltsamen Weg, den der Brenner-Kreis unter Theodor Haecker zur römisch-ka tholischen Kirche und ihren Dogma fand, konnte er nicht folgen. Wie sehr sich Dallago gerade zur Landschaft südlich des Brenners hingezo gen fühlte, geht aus seinen eigenen Worten

hervor: „Ich trage Südtirols Land schaft in mir.“ Giovanni Segantini (1858—1899) /12/, der einsame Bergwande rer, war sein Vorbild. Dieser Maler und Schriftsteller war auch die zentrale Fi gur bei vielen Gesprächen am „Brenner“-Tisch im Cafe „Max“ in Innsbruck und später im „Klausener Dichterzirkel“. Das Hauptwerk Dallagos „Der große Unwissende“/13/, ist eine Synthese von poetischen Naturbetrachtungen im ersten Teil und dem Kampf gegen Konvention, die Vorherrschaft des Rationalismus

und die Institution Kirche im zweiten Teil. Arthur von Wallpach war von 1910 bis 1914 Mitarbeiter der Zeit schrift „Der Brenner“. Wie schon erwähnt, hat er schon früh mit dem Brenner- Stammtisch in Innsbruck Kontakt gehabt und dort seine Freunde C. Dallago und Karl Traut kennengelernt. Man traf sich damals aber auch zum Gedanken austausch in anderen Gasthäusern Innsbrucks. So im Cafe „Paul“ /14/, Cafe „Lehner“ /15/, in der „Goethe-Stube“ /16/, im „Grauen Bär“ /17/, im „Kat- zung“ /18/, im „Jörgele

1911. 11) Im ersten Heft des „Föhn“ erschien Ludwig von Fickers Gedicht „Stim me durch den Frühling“. 12) Giovanni Segantini ist am 15. Ja nuar 1858 in Arco am Gardasee ge boren, in einer Landschaft, in der später auch C. Dallago entscheiden de Jahre seines Lebens verbrachte. 13) „Der große Unwissende“. Brenner Verlag, Innsbruck 1924. 14) Das Cafe „Paul“ war auf der An- dreas-Hofer-Straße, nördlich vom Gasthof „Hellensteiner“. Es besteht seit Jahren nicht mehr. 15) Das Cafe „Lehner

5
Giornali e riviste
Schlern
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Schlern/1970/01_09_1970/Schlern_1970_09_01_4_object_5996467.png
Pagina 4 di 77
Data: 01.09.1970
Descrizione fisica: 77
diese Ortsbezeichnung weiter. Früh schon nannte man den, wohl den ganzen Brenner sattel bedeckenden Wald „Wibet-Wald“ und bis heute nennt man die ganze hier beschriebene Landschaft das Wipptal. Es ist merkwürdig, daß zwei Täler, die so deutlich diesseits und jenseits vom Hauptkamm des Urgesteinmassivs der Zentralalpen nord- und südwärts ziehen, denselben Namen tragen. Aber der Brenner, uralter und niederster Alpenpaß, verband durch Wirtschaft und Verkehr beide Talschaften stets enge miteinander. Man lebte neben

der Landwirtschaft hauptsächlich vom Brenner verkehr. Saumpfade über den Brenner wurden spätestens in der Frühbronzezeit (ca. 1700 v. Chr.) begangen. Von der Römerzeit an gewann die Straße europäi sche Bedeutung bis in die Gegenwart. Reste einer gepflasterten Römerstraße sind mehrfach freigelegt, so z. B. nördlich des Brennersees. Im Mittelalter und in der Neuzeit gewann die Brennerstraße mehr und mehr Bedeutung als Heeresstraße der deutschen Könige auf ihren Krönungs und Italienzügen und als großer

Wirtschaftsweg zwischen Nord und Süd. Der Nord-Süd-Verkehr wurde durch das einschneidende Ereignis der Erbauung der Brennerbahn weitgehend intensiviert. Diese Bahn wurde in der verhältnis mäßig kurzen Zeit von vier Jahren (1863—1867) — man bedenke die damaligen primitiven Möglichkeiten im Bauwesen! — fertiggestellt. Das Denkmal des Ing. Etzel, nach dessen Plänen die Bahn erbaut wurde, steht im Bahnhofsgelände am Brenner. Die Brennerbahn brachte einen großen Umschwung im Verkehrs-, Fuhrwerks

- und Gastbetriebswesen und führte zu vorübergehender Verarmung und sozialer Umschichtung — viele Handwerker verloren ihre Arbeit —, bis der steigende Verkehr und besonders der Fremdenverkehr wieder Ausgleich brachte. Der Name Brenner wird mehrfach gedeutet, so nach dem Stamme der Breonen, der Ureinwohner dieses Gebietes. Urkundlich belegt ist der Gutsbesitz eines gewissen Prennarius. Ob dieser Prennarius seinen Namen von einer zur Kultivierung durchgeführten Brandrodung — auch aus früherer Zeit — her leitet, sei

dahingestellt. „Valentini Templa“, also ein Valentinskirchlein erwähnt ein Reiseschriftsteller übrigens schon 570. Der Brenner ist aus einer unbedeutenden kleinen Ortschaft — Kirche, Post haus, Bahnhof und einigen Höfen — seit der Grenzziehung 1918 zu einem leb haften Verkehrsknotenpunkt geworden. Viele Gebäude für Zoll- und Grenz beamte, Gaststätten, Fremdenverkehrsämter wurden errichtet und ein blühen des Geschäftsleben erfüllt den Ort. Auch eine neue Kirche „Maria am Wege“ wurde 1960—62 erbaut

6
Giornali e riviste
Schlern
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Schlern/1981/01_09_1981/Schlern_1981_09_01_53_object_6009200.png
Pagina 53 di 69
Data: 01.09.1981
Descrizione fisica: 69
beim „Hellensteiner“ 1201 , wo Christian Plattner (1869—1921), der Modebild hauer, residierte- Am 24.1.1913 organisierte Anton Traut (1875—1921) /21/ den ersten Kegelabend für den Brenner-Tisch beim „Delevo“ 1221 , an dem u. a. auch Karl Traut, L. v. Ficker, Max von Esterle (1870—1947), Karl Röck (1883—1954) und Georg Trakl teilnahmen. C. Dallago und A. v. Wallpach, die in Südtirol wohnten, konnten an diesem Abend nicht anwesend sein. Über das Leben A. v. Wallpachs und seine Dichtung

Künstler aus Ti rol. Schon in Innsbruck, wo K. Traut in der Adamgasse Nr. 11 wohnte, entstan den erste Gedichte, die gelegentlich in den „Innsbrucker Nachrichten“ abge druckt wurden 1201 . Im besonderen war es der Maler Artur Nikodem (1870 bis 1940)/26/, dessen Malerei schon 1911 im „Brenner“ in einer Besprechung des feinsinnigen Kritikers Max von Esterle sehr ernst genommen wurde, der mit K. Traut im Kreise der Brenner-Mitarbeiter ein gern gesehener Gast war. Seine Gedichte waren noch stark verwurzelt

. In Innsbruck lernte Jülg 1910 L. v. Ficker und einige Mitarbeiter des „Brenner“ kennen. Besondere Freundschaft verband ihn mit Max von Esterle/28/, Karl Röck und Ludwig Seifert (1883—1917) /29/. Seine früheren Werke, zwölf Kurzerzählungen und 20) „Hellensteiner“: Gaststätte auf der Andreas-Hofer-Straße, wo in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg ein Künstlerstammtisch war, an dem überwiegend Bildhauer ver kehrten. 21) Anton Traut, Landproduktenhänd- ler in Innsbruck, Bruder des Karl Traut. Er hatte damals

Kontakt mit dem „Brenner-Kreis“. 22) „Delevo“: Alte Gaststätte auf der Maria-Theresien-Straße, in djer auch Georg Trakl während seiner Innsbrucker Zeit oft verkehrte. 23) G. Kierdorf-Traut. Zwei unveröf fentlichte Gedichte von Arthur von Wallpach. In: „Der Schiern“ 1978, S. 229. 24) Karl Traut entstammt (wie auch Carl Dallago) einer Bozner Kauf mannsfamilie, die unter den Lau ben ansässig war. Später lebte er in Klausen und Brixen, wo er als Sammler und Lyriker dem geisti gen Leben Süd- und Nordtirols

Impulse gab. 25) Innsbrucker Nachrichten, 1912: „Wo bist Du?“ 26) A. Nikodem wurde am 6. Februar 1870 in Triest geboren. Ab 1907 wohnte er ständig in Innsbruck, und zwar während seines Kontak tes zum „Brenner-Kreis“ auf der Adamgasse 23. 27) G. Kierdorf-Traut. Karl Traut, ein vergessener Lyriker der späten 20er Jahre. In: „Der Schiern“, 1979, S. 172. 28) Der in Cortina d’Ampezzo geborene Max von Esterle ist Mitbegründer des „Brenner“. Er war als Maler, Karikaturist und Kunstkritiker tä tig

7
Giornali e riviste
Schlern
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Schlern/2002/01_11_2002/Schlern_2002_11_01_45_object_6030459.png
Pagina 45 di 68
Data: 01.11.2002
Descrizione fisica: 68
und defensivem, unzweifelhaft auch schwachem Aufsatz ,Hexenküche 1 zu le sen (wieder in der Sonn- und Montags zeitung), über den nun Esterle und Ficker völlig absprechend urteilen, wohl besonders aufgrund eines Aufsatzes, den Dallago im nächsten Brenner-Heft (dem ersten des neuen, 3. Jahrgangs und nach dreimonatlicher Pause) brin gen wird, des Inhalts, Egger-Lienz sei das Opfer eines Schurnalisten [sic], er habe den Unsinn eines solchen bloß unterzeichnet. - Zuerst schweige ich noch. Aber abds

bin ich, wohl zum ers tenmal so recht, mit unserm Brenner tischgenossen (Freunde Fickers und Dallagos, Kollegen Wallpachs) dem Sa mengroßhändler Anton Traut beisam men; er versteht mich und ermutigt mich, meine Gesinnung für Egger am Brennertisch entschiedener zur Geltung zu bringen. Und so tue ich denn auch am nächsten Tag in Gegenwart von Esterle und Ficker, Traut und Trakl; er kläre, daß ich im Brenner Dallago, als einem Toren, erwidern wolle und nicht eher mehr am Brenner mitarbeiten wer de, ehe

ich nicht im Brenner Egger- Lienz rechtfertigen konnte.“ 13 Am 26. September lesen wir: „Am 26. am selben Abend mit Trakl und Traut, wie nun schon einigemale, beim Delevo, wo sich auch der Bildhauer Zeiller, dieser originelle, urig-geistige Ju dentiroler, halb Mönch, halb Bohemien (- ich bildete für diese Kreuzung später einmal den Ausdruck ,Kapuzigeuner‘) übrigens ein (allerdings vielleicht zwei deutiger) Freund Eggers zufällig einftn- det.“ 14 D ie Brüder Traut waren hier in eine zentrale Diskussion der Brenner

, als Röck und Wallpach, beide auf Seiten von Egger-Lienz, als Mitarbeiter des Brenner ausschieden, obwohl sie nach wie vor in freundschaftlichem Kontakt mit Ficker und der Brenner-Q ruppe blie ben. Georg Trakl war nun eindeutig die wichtigste lyrische Stimme im Brenner geworden. Dies zeigt sich auch an den sich häufenden Erwähnungen im Röck- Tagebuch; in einer ausführlichen Zu sammenfassung für Oktober 1912 ver- Abb. 4: Alexander Kanoldt, Burg Branzoll in Klausen, Lithographie, 1921 Der „Hodier-Streit

8
Giornali e riviste
Schlern
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Schlern/1983/01_07_1983/Schlern_1983_07_01_56_object_6028318.png
Pagina 56 di 67
Data: 01.07.1983
Descrizione fisica: 67
dahingestellt. Hans Szklemar bezweifelt es; 18 ) die von Rock angewandte Ordnung sei rein zufällig und willkürlich gewesen, nicht aus dem Gesetz der Dichtung oder anderer Notwendigkeiten herausgewachsen. Der gleichen Auffassung ist auch Christine Kotier. 1 ") Diese Kennerin des Brenner-Kreises weiß davon, daß Rock nach dem Muster der Trakl-Ausgabe auch noch andere Dichtungen hätte gliedern wollen (Arthur von Wallpach, Anton Santer, Joseph Georg Oberkofler. Josef Leitgeb). Eine Auswahl

aus den Dichtungen Wallpachs mit dem Titel „Die Wochen des Meisters'“ seien unveröffentlicht im Nachlaß Rocks im Brenner-Archiv in Innsbruck. Sehr beeinflußt vom größten „Brenner“-Lyriker, war es für Rock eine große Freude, in der gleichen Nummer der Zeitschrift (Jg. 2. H. 23, vom 1. Mai 1912) sein Gedicht „Traurigkeit im Abend“ neben dem ersten im „Brenner“ veröffentlichten Gedichte Trakls („Vorstadt im Föhn“) veröffentlicht zu sehen. Einfluß und Vorbild für Rock wurde hier offensichtlich. Doch seine Bedeutung

für andere „Brenner“- Autoren hatte Trakl wohl überschätzt, denn „gerade mit den philosophisch führen den Köpfen des frühen „Brenner" wie Carl Dallago oder Theodor Haecker stand Trakl nur in sehr loser Verbindung“ (Szklemar) 2 “). Nicht nur mit Trakl selbst war Rock eng befreundet, auch seiner Schwester Grete, verehlichte Langen, stand er sehr nahe. Nach ihrer Scheidung hatte er sich auf Bitten Fickers ihrer angenommen. Pietät und Mitleid führten ihn sogar so weit, daß er beinahe um die Hand der unglücklichen

des Buches, ausgehend von der Tatsache, daß die organische Gliederung lyrischer Gebilde selbst wieder ein Kunstwerk darstellt. Als Vorbild bot sich Karl Rocks Trakl-Ausgabe“ (Josef Wolf) 21 ). Daß ein Bewunderer aller echten Sprachkunstwerke auch von Nietzsche sich begeistern ließ, nimmt nicht wunder. Vielleicht auch ist es dem Einfluß dieses Wortgewaltigen zuzuschreiben, wenn sich Röck auch rassenkundlichen Studien hingegeben hatte. Einer der frühesten Mitarbeiter am „Brenner“, schrieb Röck nach 1918

nicht mehr für die Zeitschrift; vor allem ärgerte er sich wohl über den zusehends um sich greifenden Einfluß aus Wien (Karl Kraus). Später hatte er sich zusammen mit anderen Autoren tirolischer Herkunft, die im „Brenner" der Nachkriegsjahre publi ziert hatten (Punt, Leitgeb, Dallago) an der Dissidentenzeitschrift „Der Sumpf“ beteiligt. Jahrzehntelang war der Name Karl Rocks vergessen. Durch die mühevolle Edition seines „Tagebuches“ durch Christine Kotier — erschienen in Salzburg 1976 — wurde

9
Giornali e riviste
Schlern
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Schlern/1977/01_07_1977/Schlern_1977_07_01_70_object_6001808.png
Pagina 70 di 80
Data: 01.07.1977
Descrizione fisica: 80
. Es gab aber vor der endgültigen Überweisung der Brennergrenze doch Schwierigkeiten. Überhaupt war diese Grenze, von den falschen „historischen“ Behauptun gen abgesehen, unlogisch. Tolomei versicherte ständig: Frankreich und Italien (zusammen 80 Millionen Menschen) müssen verbündet am Rhein und am Brenner gegen das gefährliche Deutschland auf der Wacht stehen. Frankreich erhielt keineswegs das gesamte linksrheinische deutsche Gebiet. Italien wurde auf einmal ein überzeugter Vertreter des künftigen

Anschlusses von Nordtirol und Österreich an Deutschland. Deshalb die Wache am Brenner! Nach dem Artikel 188 des Friedens von St.-Germain vom 10. September 1919 wurde dem kleinen Österreich der Anschluß an das Deutsche Reich verboten. Brauchte nun Italien den Brenner als Barriere gegen das kleine und militärisch schwache Österreich? Es wurde gesagt, jede Grenze weiter südlich vom Brenner sei militä risch wertlos. Mit dem Brenner werde Italien weit nach Mitteleuropa vorstoßen; er sei nördlicher als Bern

und Graz. Allerdings wurde die strategische Bedeutung der Brennergrenze unter besonderen Umständen in der Nacht vom 8. auf den 9. September 1943 durch leichteste deutsche militärische Maßnahmen im Nu widerlegt. Es ist bekannt, wie Tolomei angeblich historische, sogenannte demographi sche, geographische (im weitesten Sinne, Klima, Flora, Fauna), ja sogar „mora lische“ Gründe massierte, um den Brenner zu fordern. Thomas Woodrow Wilson kannte den Londoner Vertrag von 1915 nicht 3 ). Er wurde, wie erwähnt

zu „sostituzioni ridicole e brutte“ gezwungen, wie der berühmte italienische Historiker Luigi Salvatorelli sagte, um zu „beweisen“, daß das Italienertum mehr oder minder bis zum Brenner reiche. Das Trentino und Südtirol seien untrennbar. Über die Tätigkeit der amerikanischen Friedensdelegation in Paris seit Ende 1918 sind ganze Bibliotheken in allen Sprachen geschrieben worden. Diese Tätigkeit mußte ganz Europa umfassen. Es sei zugegeben, daß die Kenntnis der komplizierten Verhältnisse nach der Niederlage

: In solche, die die falschen Argumente Tolomeis über die Brennergrenze und die halbe italianitä Südtirols annahmen; in solche, die daran zweifelten und eine Grenze bei Salurn oder südlich vom Brenner quer durch Südtirol wünschten (letzteres eine Art Kompromiß) und in solche, die von vorneherein mißtrauisch *) Neuestens Klaus Schwabe, Woodrow Wilson, Persönlichkeit und Geschich te 62, Göttingen 1971, S. 93.

10
Giornali e riviste
Schlern
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Schlern/2004/01_01_2004/Schlern_2004_01_01_66_object_6031600.png
Pagina 66 di 76
Data: 01.01.2004
Descrizione fisica: 76
Kultur Literatu rgesch ichte 38 II, S.35. 39 Vgl. Kasers Notizbücher o. J. im Brenner-Ar chiv. Vgl. veröffentlichte Fassung: I, 206. 40 Ebd. I, 207 41 II, 43ff. 42 II, 36. 43 Ebd. 44 Hanns-Josef Ortheil: Das Element des Ele- phanten, München-Zürich 1994, 35 45 II, S. 36. 46 Unveröffentlichter Text. Kaser-Nachlass im Brenner-Archiv, Notizbücher 1969. 47 Michel Foucault: Schriften zur Literatur, Frank furt a. Main 1988, S. 96. 48 Kaser: „Kinder haben es viel lieber, wenn man ihnen Geschichten

erzählt" (II, 328). 49 Jean-Francois Lyotard: Apathie in derTheorie, Berlin 1979, S. 50. 50 Unveröffentlichter Text. Kaser-Nachlass im Brenner-Archiv. Notizbücher 1969. 51 Vgl. I, 161 f. und II, 28. 52 I, 112. Vgl. außerdem: „Serenade/so liegen die naechte furchtlos in/schnee/der tag verlor sich hinter weißen trauer/weiden/mein maedchen/mein maedchen/Du /bist weit/ ich weiß nicht ob Du nun denkst oder/traeumst und schlaefst/furchtlos liegen unsere naech- te/auseinander/wie die tritte der raben

/hier wie dort/in den gaerten. 26.XI.1969." 1,142. 53 1,531. 54 Kaser. „Die Diktate verstehe ich als Werk oder Sachtexte, als kurzes Gedicht oder eine Fabel, ein Märchen in Fortsetzungen oder .Ei genbau' der Kinder selber." (II, 154). 55 Unveröffentlichter Text. Kaser-Nachlass im Brenner-Archiv. Notizheft o. J. 56 Unveröffentlichter Text. Kaser-Nachlass im Brenner-Archiv. Notizheft 1976. 57 Auch eine sieben Seiten lange Liste von Städ ten und den dazugehörigen Heiligen bzw. Pa tronen findet sich in Kasers Aufzeichnungen

, etwa „Toulouse Ägidius, Catania Agatha, Mai land Ambrosius." Unveröffentlichter Text. Ka ser-Nachlass im Brenner-Archiv. Notizheft. 58 Unveröffentlichter Text. Kaser-Nachlass im Brenner-Archiv. Notizheft 1976. 59 Ebd. 60 Norbert C. Kaser/Linda Wolfsgruben birnbaeu- me, Bozen 1993. 61 Benjamin, Gesammelte Schriften, IV. I/2, S. 610. 62 Umberto Eco: Einführung in die Semiotik, München 1972, S. 243. 63 Kaser fertigte etwa zusammen mit seinen Schülern das Protokoll einer vor 200 Jahren stattgefundenen

. Wieviel Tomaten muß ein Mensch essen, bis er 1800 Kalorien er reicht hat? Stelle nach der Lebensmitteltabel le eine Tagesspeisekarte zusammen." „In Trentino-Südtirol fahren 148.645 Autos. Jedes Auto hat vier Plätze. Haben alle Einwohner (844.780 sind es) darin Platz? Ein kleines Feld ist 10 m lang und 6 m breit. Wie groß ist die Fläche? Auf 25 dm 2 wachsen 3 Kartoffelstau den. Wieviel Stauden sind auf dem Feld?" Unveröffentlichter Text. Kaser-Nachlass im Brenner-Archiv. Notizheft 1976. 64 Vgl

11
Giornali e riviste
Schlern
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Schlern/1988/01_03_1988/Schlern_1988_03_01_43_object_6006523.png
Pagina 43 di 65
Data: 01.03.1988
Descrizione fisica: 65
der großen Weisen des Ostens, Laotse und Tschuang- Tses. 1914 schrieb Dallago dann in Nago eine Wiedergabe des Taoteking aus seiner Sicht, die er „Der Anschluß an das Gesetz“ nannte. Diese Schrift erschien erstmals im Brenner-Jahrbuch 1915. Im Taoteking entzieht sich der vollendete Weise der Welt und sucht in mystischer Schau mit dem Tao 5 ) eins zu werden. Diese Philo sophie faszinierte Dallago vor allem deswegen, weil er diese Lebensauffassung seit Jahren selbst zu verwirklichen suchte

. Diese Wiedergabe des Taoteking erschien nach der Erstveröffentlichung im „Brenner“ in zweiter Auflage 1921 in Buchform. Die Nachschrift zu dieser Auflage schrieb Dallago im Jänner 1921 in Nago. Er läßt diesen Text mit folgenden Worten ausklingen: „Möge nun diese meine Wiedergabe der fernöstlichen Denkschrift Menschen für sich gewinnen und jeden von ihnen zu gründlicher Selbsteinkehr und zur Abkehr von einer Welt bewegen, deren ganze Nichtswürdigkeit in ihren Fortschrittsbestrebungen und ihrer Politik immer

wie der zutage tritt.“ Die dritte, verbesserte und um ein neues Nachwort vermehrte Auflage erschien dann 1927 im Brenner-Verlag in 600 Exemplaren, wovon 120 für Subskribenten numeriert und vom Verfasser signiert wurden. Ein Exemplar dieses lange vergriffenen und gesuchten bibliophilen Buches diente dann 1953 als Vorlage für einen Neudruck, der im deutschen Sprachraum im Kreise von Eingeweihten und Literaturkennern Aufsehen erregte. In Südtirol, dem Geburtsland Carl Dalla- gos, sind die Werke des Philosophen

ist in unserer Gegenwart von brennender Aktualität. LITERATUR DALLAGO. Carl: Über eine Schrift Sören Kierkegaard und die Philosophie der Innerlichkeit. Brenner-Verlag, Innsbruck 1914. DALLAGO, Carl: Der Kierkegaards. Brenner-Verlag. Innsbruck 1922. DALLAGO. Carl: Der große Unwissende. Brenner-Verlag. Innsbruck 1924. DALLAGO. Carl: Laotse — Der Anschluß an das Gesetz. Brenner-Verlag. Innsbruck 1927. Anschrift: Georg Kierdorf-Traut, Weißes Haus, D-4402 Greven-Gimbte ’) Heidegger hat den „Brenner" ab 1911

12
Giornali e riviste
Schlern
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Schlern/1981/01_09_1981/Schlern_1981_09_01_54_object_6009201.png
Pagina 54 di 69
Data: 01.09.1981
Descrizione fisica: 69
sieben Gedichte, sind zwischen 1910 und 1913 im „Brenner“ erschienen. Am 11. Februar 1975 ist Bernhard Jülg in Tavernaro bei Trient gestorben. Der in St. Johann im Ahrntal geborene Joseph Georg Oberkofler (1889—1962) ist bisher überwiegend als Heimatschriftsteller bekannt gewor den, der in seinen Romanen und Erzählungen das Leben der Bergbauern Südti rols und ihre tiefe religiöse Verwurzelung schildert. In den meisten Literaturge schichten sind daher auch als Hauptwerke nur seine Romane ab 1926

auf ge führt. Die Bedeutung dieses Schriftstellers liegt aber in der frühen Lyrik, die L. v. Ficker 1922 in den „Brenner“ aufnahm/30/. Die 1917 und 1918 entstan denen Gedichte Oberkoflers wurden 1921 in dem Gedichtband „Gebein aller Dinge“ gesammelt herausgegeben /31/. 1918 erschienen die Sonette „Stimmen aus der Wüste“ /32/. Wie schwer es Oberkofler bei Beginn seines Jurastudiums in Innsbruck hat te, geht aus einem Brief an Karl Röck vom 30. April 1915 hervor: wüßten Sie unter Ihren Bekannten niemand

von Igls hinunter nach Innsbruck, auf der Rodel von Georg Trakl, wurde für Ober kofler zu einem Schlüsselerlebnis. Bis heute fast imbekannt geblieben ist Theodor Däubler (1876 bis 1934). In Triest, Hauptstadt der damaligen österreichischen Provinz Istrien, ge boren, wurde er wichtig für die Entwicklung der expressionistischen Phase des „Brenner“. Däubler lernte 1910 L. v. Ficker kennen. Hugo Neugebauer (1877 bis 1953) /34/ führte dann diesen sprachgewaltigen Schriftsteller mit einer Be sprechung

des „Nordlicht“ in den „Brenner“ ein. Das lyrische Riesenepos „Das Nordlicht“ enthält 30.000 Verse und entstand in zwölf entbehrungsreichen Jah ren /35/. Ernst Barlach (1870—1938) schildert und porträtiert seine Begegnung mit Däubler 1910 in Florenz in seinem 1913 bis 1916 geschriebenen Roman „Seespeck“: „Über den Augen herrschte eine wahrhaft felsige Stirn, und den weichen Mund unterbaute ein bartbewucherter Quaderblock von Kinn. Das Merkwürdigste an ihm aber war der Stern, der ihm mitten im Gesicht stand

beachtet blieb bis heute auch Richard Smekal (1888 bis 1945)/36/. Er wurde in Ala, damals noch zu Südtirol gehörend, geboren und ver brachte seine Jugend in Tirol. 1911 bespricht Smekal im „Brenner“ Karl Schön- herrs „Merkbuch“ /37/. Karl Röck schildert ihn als feinsinnigen Novellisten 30) „Der Brenner“, 7. Folge, 1. Band, Frühling 1922, S. 107: „Das Früh lingswunder“, aus „Gebein aller Dinge“. 31) J. G. Oberkofler. „Gebein aller Din ge“. Verlag Kösel u. Pustet, Mün chen-Kempten 1921

13
Giornali e riviste
Schlern
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Schlern/1937/01_05_1937/Schlern_1937_05_01_19_object_6021977.png
Pagina 19 di 50
Data: 01.05.1937
Descrizione fisica: 50
der Verlauf dieses Fernweges folgender gewesen sein: bei Pontigl (ponticulus „Brücklein"!) über den Eifack, dann über die Wechsel-Alm sowie über die weitläufigen Höhen der Stein-Alm und des Sattelberges (wahr scheinlich über das 2100 in hohe Stein-Joch) nach Vinaders und weiter über Matreium nach Veldidena"). Die Furche des Brenner sattels war damals, wie schon bemerkt, nicht angenehm zu begehen; insbesondere muß die düstere Schlucht am L u e g auf urzeitliche Menschen abweisend gewirkt

haben; sie benützten daher lieber die alten Almwege, mochte auch der Zeit- und Höhenverlust ein ansehnlicher sein. Auf Drufus aber machte diese Brenner- Umgehungsstrecke offenbar einen so ungünstigen Eindruck, daß er sich entschloß, nicht diesen, sondern den über das Scheideck führenden Fern weg „geraderichten" zu lassen. Sein Sohn, der Kaiser Claudius, setzte das begonnene Werk fort; so entstand die Via Claudia Augusta, die von Altinum über Feltria, Tridentum, das Vinfch- gauer Scheideck, Imst und den Fern-Paß

zur Donau führte. Erft als die Markomannenkriege (166 bis 180 nach Christus) das römische Reich erschütterten, wird der weit nach Westen aus holende Verlauf der Via Claudia unangenehm empfunden worden sein. So kam es, daß der Kaiser Severus und seine Söhne die Brenner- strahe ausbauten"). Wie man aus einigen 13) Bgl. Archangelus Lardschneider- Ciampac: „Wörterbuch der Grödner Mundart", Innsbruck 1933, S. 257, Nr. 3572. Ferner Hugo v. Rosst: „Wörterbuch der Mundart des unteren Fassatales", Handschrift

der Innsbrucker Universitäts bibliothek, Nr. 20336. 14) Vgl. über diese Frage die vorzüglichen Ausführun gen bei Walther Cartellieri „Die römischen Alpcnstraßen über den Brenner, Reschen-Scheideck und Plöckenpaß", Leipzig 1926, S. 129 ff. Dieses in mehr facher Hinsicht überholte Werk ist doch noch immer grund legend. 15) Richard Heuberger, der in seiner neuesten Arbeit „Das Burggrafenamt im Altertum" (Schlern- Schriften, Innsbruck 1935) die Via Claudia Augusta wieder eingehend behandelt, vertritt

die Auffassung, diese Straße „habe sich, wie in ihrem südlichen, so auch in ihrem mittleren Abschnitt aus zwei Ästen zusammengesetzt, es sei also im Fahre 46 (bzw. in den Jahren 46 und 47) nicht bloß der Weg über das Reschenscheideck, sondern auch sener über den Brenner zur Reichsstraße ausgebaut worden, wobei dann naturgemäß letztere Verkehrsader den Hauptarm der claudischen Straße gebildet haben müßte" (S. 90). Heuberger meint also, die Brenner straße sei von Anbeginn als die wichtigste be trachtet worden

14
Giornali e riviste
Schlern
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Schlern/1988/01_03_1988/Schlern_1988_03_01_57_object_6006537.png
Pagina 57 di 65
Data: 01.03.1988
Descrizione fisica: 65
, Anton Unterkircher. Otto-Müller-Verlag: Salzburg 1986 (Bren nerstudien, Band VI). 421 Seiten. Im Forschungsinstitut „Brennerarchiv“ an der Universität Innsbruck werden 12.000 Briefe aufbewahrt, die Ludwig v. Ficker (1880—1967), der Herausgeber des „Brenner“ (1910—1954) erhalten hat; von von Ficker selbst sind noch rund 2000 Briefe (v. a. Ent würfe und Kopien) vorhanden. — Aus dieser Briefmasse sollen jetzt in einer auf vier Bände angelegten Edition in der Reihe der Brenner studien 1000 Briefe

von und an von Ficker veröffentlicht werden. Der vorliegende erste Band enthält 263 Briefe aus der Zeit von 1909 bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges, mit Blick auf den „Brenner“ also: aus dem Kontext der ersten, der sogenannten ästhetisch-avantgardisti schen Phase der Zeitschrift. Einige Auszüge aus von Fickers Korrespondenz (z. B. die Ant worten auf die Rundfrage über Karl Kraus) sind zwar schon im „Brenner“ erschienen, wichtige Bruchstücke (z. B. der Briefwechsel mit Trakl, Brosch, Wittgenstein oder Else Lasker

-Schüler) sind auch in diversen Werk ausgaben abgedruckt worden. Aber erst die vorliegende Publikation dokumentiert nun umfassend, wie von Ficker sein Unterneh men geplant, trotz mancher Widerstände aus gebaut und weitergeführt hat bzw. welche Schlüsselrolle dem „Brenner“ zunächst in nerhalb der tirolischen Literaturszene und sehr bald weit darüber hinaus im gesamten deutschsprachigen Kulturbetrieb zugekom men ist. Es versteht sich, daß in dieser Korrespon denz, zu der etliche „namenlose“ und zahlrei

und Mitarbeiter in der ersten „Brennen- Phase, nämlich Carl Dallago. Diese passagen weise schonungslose, vor allem am Stil der „Fackel“ orientierte Offenheit ist indessen nicht nur dort vorzufinden, wo von Ficker seinen eigenen Standort von radikal anderen Positionen deutlich abheben will, wo also beispielsweise gegen die bodenständige Lite ratur oder das „Journalistengeschmeiß“ pole misiert wird. Diese Offenheit prägt ebenso jene Abschnitte der Korrespondenz, in wel cher der „Brenner“-Herausgeber

seinen Briefpartnern und Mitarbeitern gegenüber sich direkt zu deren Arbeiten äußert, Korrek turen vorschlägt und beinah wie eine Zensur instanz wirkt. So verrät diese Korrespondenz unvermittelt, welche Strömungen von Ficker gefördert und welche er abgelehnt, auch wel che Widersprüche er toleriert hat; aus wel chen Gründen im „Brenner“ beispielsweise neben Trakl, dem die Zeitschrift „Heimat und Zuflucht im Kreis einer edlen Menschlich keit“ bedeutet hat. auch Arthur v. Wallpach vertreten ist. Denn hier zeigt

15
Giornali e riviste
Schlern
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Schlern/1983/01_10_1983/Schlern_1983_10_01_17_object_6028468.png
Pagina 17 di 57
Data: 01.10.1983
Descrizione fisica: 57
des ersten Jahrhundertdrittels. Daß der für die deutsche Literatur nach 1945 so wichtig gewordene Brecht bei Wimmer nur zweimal vorkommt, Böll nur einmal, Arno Schmidt, Martin Walser, Günter Grass, Marie Luise Kaschnitz, Ingeborg Bachmann, Ilse Aichinger und viele andere Namen überhaupt nicht 46 ), das sagt schon einiges über die Vergangenheitsorien- tiertheit der Nordtiroler Autoren aus. Das gilt auch für die nach dem Zweiten Weltkrieg noch literarisch tätigen Autoren aus dem Kreis des „Brenner

“. Selbst von der Nachwirkung des Expressio nismus ist nur noch wenig zu bemerken. Oberkoflers Spätwerk schließt sich vollends der Heimatliteratur an; Punt und Santer entziehen sich ohnehin jeder Einordnung in literarische Strömungen, öffnen sich aber auch nicht den Tendenzen der Gegenwart. Der wichtigste Anstoß aus dem „Brenner“ zu einer literarischen Neuorientie rung nach dem Zweiten Weltkrieg ist gewiß Ignaz Zangerles „groß angelegter Essay“" 7 ) „Die Bestimmung des Dichters“ 48 ), der — wie der „Brenner“ überhaupt

. 3), besonders S. 15. " s ) Die Erwähnung von Lesungen der betref fenden Autoren ist dabei nicht berück sichtigt. " 7 ) Alfred Doppler: Georg Trakl als Vorbild für die Bestimmung des Dichters im „Brenner“ nach 1945. In: Untersuchungen zum „Brenner“. Festschrift für Ignaz Zan gerle. Salzburg: Otto Müller 1981. S. 122 bis 129. Hier S. 122. 48 ) Ignaz Zangerle: Die Bestimmung des Dichters. In: Der Brenner. 16. Folge. 1946. S. 112 bis 199 (auch selbständig: Freiburg: Herder 1948). Mit Aspekten dieses Essays

beschäftigen sich neben Doppler (Anm. 47) auch Peter U. Beicken: Franz Kafka. Eine kritische Einführung in die For schung. Frankfurt: Athenäum 1974. S. 60, 63, 182. = Fischer Athenäum Taschenbü cher Literaturwissenschaft 2014. und Ge rald Stieg: Karl Kraus im „Brenner“ 1946 bis 1954. In: Kraus-Hefte (München) 3. 1977. S. 11 bis 14. 49 ) Doppler (Anm. 47), S. 127.

16
Giornali e riviste
Schlern
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Schlern/1985/01_10_1985/Schlern_1985_10_01_46_object_6004618.png
Pagina 46 di 57
Data: 01.10.1985
Descrizione fisica: 57
Einzelheiten über diese Tafel teilt Ludwig Gröbner, Gossensaß. mit: „Eine weitere Arbeit dieses Künstlers sieht man auf einer Marmortafel über dem Haupt portal des einstigen Gasthofes „Post“ am Brenner. Die Zeichnung zeigt den typischen Goethe-Kopf und die Unterschrift „W. Goe the" und ist gezeichnet mit „J. Kopf Fee. Roma 1900". (Ludwig Gröbner: Die Quellnymphe von Bad Ratzes. In „Dolomiten" Nr. 126 vom 2. Juni 1982, S. 4) Bei dieser Goethe-Gedenktafel handelt es sich mithin um eine Arbeit

des Hofbildhauers Professor Josef von Kopf (Kopf/Rom) aus dem Jahre 1900. Dieser zu seiner Zeit berühmte, heute wohl weithin vergessene Bildhauer hatte aber schon vor dem Jahre 1900 eine andere, erste Goethe-Gedenktafel für das Brennerbad ge schaffen. Eine Abbildung dieser Tafel finden wir auf S. 110 des Buches „Grüße aus Südti- rol“. (Bruno Mahlknecht/Roland Prünster: Grüße aus Südtirol — Eine Auswahl alter Ansichtskarten, Bozen, 1980) Die dort wiedergegebene Ansichtskarte „Gruß vom Brenner" zeigt mehrere

Motive vom Brenner und vom Brennerbad. Sie ist datiert mit 30. 9. 97, wurde also schon im Jah re 1897, d. h. drei Jahre vor der Entstehung der Brenner-Goethe-Tafel zur Post gegeben. Die auf der linken Hälfe der Ansichtskarte abgebildete Goethe-Tafel zeigt Kopf und Schulter Goethes von der Seite mit Blick nach links. Sie ist auf einem Pfahl befestigt und trägt unter dem Goethe-Bild in zwei Zei len die Beschriftung: „W. Goethe J. Kopf Fee. Roma Jahreszahl (unleserlich)“ Links über der Tafel liegt

ein Schriftband mit folgendem Text: „Goethe-Tafel gest. v. Prof. Kopf. Zur Erinnerung a. d. Aufenthalt Goethes wei land seiner Südlandsreise“ Damit unterscheidet sich diese Tafel in ei nem weiteren Punkt deutlich von der Ge denktafel am Brenner-Postgasthaus, nämlich in der Befestigung auf einem Pfahl statt über dem Torbogen. Die unleserliche Jahreszahl auf der Bren- nerbad-Goethe-Tafel konnte leider noch nicht entziffert werden. Auch auf der Origi nalansichtskarte, die für das Buch „Grüße aus Südtirol

“ Nr. 103 vom 5. Mai 1982, S. 4) Demnach kann kein Zweifel daran beste hen, daß es zuerst eine Goethe-Gedenktafel im Brennerbad gegeben hat, die „einige Jah re" vor 1889 entstanden ist. Im Jahre 190U hat dann derselbe Bildhauer Josef von Kopf eine zweite Goethe-Gedenktafel geschaffen, die sich noch heute auf dem Brenner am Post gasthaustorbogen befindet. Über den Ver bleib der Brennerbad-Goethe-Tafel konnte bisher nichts festgestellt werden. Ob der Bildhauer beider Tafeln darauf auf merksam geworden

17
Giornali e riviste
Schlern
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Schlern/1987/01_02_1987/Schlern_1987_02_01_44_object_6005692.png
Pagina 44 di 65
Data: 01.02.1987
Descrizione fisica: 65
Felsen herab. Im Vordergrund fährt ein Güterzug in Richtung Norden. 14 ) Heute bietet die Station Brenner einen völlig veränderten Anblick. Aus dem einzelnste henden Bahnhofsgelände, wie es stilgleich in anderen Orten auch zu finden war, wurde eine langgezogene Grenzstationsanlage. Nur die Kirche und der Eisackfall sind hier gleichgeblieben. Ein Stück weiter nordwärts, ob auf der Straße oder auf der Schiene, wird der Ort Matrei im Wipptal erreicht. Er ist seiner Lage nach in die Bildfolgen

der Brenner landschaft einzubeziehen, nachdem die Flußgebiete des oberen Eisacks südlich des Brenners und der Sill nördlich davon, die Bezeichnung ..Wipptal“ führen, abgeleitet von Vipitenum-Sterzing. Das anfangs schon zitierte journalgraphische ältere Sammelbild „Ansichten aus Tirol I“ vom 18. Juli 1863 nach Zeichnungen Carl Häberlins zeigt in seiner Bildan ordnung eine interessante Reihenfolge: die oberen zwei und das mittlere Teilbild der zweiten Reihe gehören ihrem Darstellungsinhalt

: „Wirthshaus in Matry an der Brennerstrasse“ Gemeint ist nach persönlicher Augenscheinnahme das Wirtshaus „Lamm" in Matrei am Brenner.' * 5 * * 8 ) Das heutige Gasthaus „Zum Lamm“ im Markt Matrei. Haus Nr. 36, befindet sich im Besitz von Josef Klingler und seiner Ehefrau Paula geb. Orgler. Als Vorbesitzer sind die Familien Valentin Orgler vom Wirtshaus „Zum Wolf' am Brenner und Zimmermeister Jakob Amort zu nennen. Viele Brände bis 1863 zerstörten Häuser und Kirchen Matreis, und die Bombenangriffe vom März

Enzinger: Goethe in Tirol, Inns bruck 1932, Abb. nach S. 24 (Mühle). — Vgl. auch zwei weitere Zeichnungen eines Künstlers um 1807: Brenner — St. Valen tin von Norden sowie von Süden (Enne moser, Abb. 6 und 7), — Ansichtspostkarte um 1895 „Gruß vom Brenner", Verlag Zie her, München, abgebildet bei Bruno Mahl- knecht/Roland Prünster: Grüße aus Süd tirol, Bozen 1980, Nr. 94. 15 ) Leipziger „Illustrirte Zeitung“ 1863, Abb. S. 49. Die Eisenbahnstation dort 1867, Abb. S. 297 oben. — Aus Matrei stammte

von der Bibliothek des Landesmuseums Ferdinandeum in Innsbruck sehr ver bindlich gedankt, mündliche Auskunft er teilten die Besitzer Klingler. vor allem auch Ingenieur Franz Steiner, dem ich besonders danke, und Herrn Ofer, sämt lich in Matrei — Schrifttum: vgl. Konrad Egg: Brandchronik von Matrei. Bombar dierungen. in: Festschrift zur 1700-Jahr- Feier der Altstadt Matrei. in: Schlern- Schriften 84. Innsbruck 1950, S. 54—55 — zu Südtiroler Wirtshausschildern. Lana 1983, Gasthof zum Wolf am Brenner (Bartl. Orgler

18
Giornali e riviste
Schlern
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Schlern/1953/01_11_1953/Schlern_1953_11_01_64_object_5988348.png
Pagina 64 di 93
Data: 01.11.1953
Descrizione fisica: 93
und welche Anhaltspunkte gibt es dafür? Wieso kommen überhaupt her vorragende Geschichtsforscher zu einer solchen Theorie, die nach außen hin ganz unbegründet zu sein scheint? Warum sollen die Menschen von damals über die Berge gezogen sein, wo doch der Brenner die einzige nächste Verbindung herstellt? Dafür gibt es mehrere Gründe: Sumpf und Urwald haben die eigent liche Brennerfurche für den Verkehr un passierbar gemacht, während die Höhen leicht zugänglich waren. Auch die stra tegische Sicherheit in Kriegsfällen

hat hier mitgestimmt. Das klassische Beispiel für solche Höhenstraßen ist die Straße über den Ritten, während der Kunters- weg durch die Schlucht erst im 14. Jahr hundert angelegt worden ist. Aber der stärkste Beweis für einen uralten Straßen zug bleibt nicht der Spaten, sondern ein zig und allein die Volkssage. Auf die Volkssage stützten sich schon Scheffel und Cartellieri. Auch Wopfner erkennt die Volkssage an, während Plattner annimmt, daß der «einfache Saumpfad über den Brenner mehr als 150 Jahre genügt

werden, die sich gegenseitig sogar ergänzen. Wo die Wis senschaft schweigt, wo selbst der Spa ten versagt, vermag noch die Volkssage zu künden. Hier bietet sich ein beson ders schönes Beispiel der Worte des deut schen Märchenforschers Wilhelm Grimm: «Wo ferne Ereignisse untergegangen wären im Dunkel der Zeit, da bindet sich die Sage mit ihnen und weiß einen Teil davon zu hegen!» So setzt die Sage den Schlußstein auf diese Forschungen des uralten Verkehrs weges über den Brenner. Der Name Brenner «Und als der heilige

Valentin vom Süden her gegen den Norden zog, um das Evangelium zu verkünden, da fand er auf der Höhe des Bergpasses undurchdring liche Wälder vor, die sein Weiterkommen fast unmöglich machten. Und er befahl seinen Gefolgsleuten, sie sollten den Wald in Brand setzen. Zur Erinnerung an diesen großen Waldbrand auf der Berg hohe nannte er den Berg: Brenner.» Hier bestätigt die Sage die Entstehung des Namens Brenner und das Vorhanden sein eines Waldes, «Wibetwald» genannt, wo einstens ein Hof «Mitten

im Wald» angelegt wurde, erstmals erwähnt im Urbar des Grafen von Tirol 1280 als «Prenner de Mitten walde»! Der Sage liegen noch uralte Erinnerungen zugrunde, daß Urwald, Sumpf und mehrere Seen (noch eingezeichnet in der Peter-Anich- Karte!) den Durchgang unmöglich ge macht haben! Der Weg über den Sattelberg In langsamer Steigung führt der Alm weg, meist in einem tief ausgefressenen Graben, zur Höhe der Sattelalm bei Gries am Brenner empor. Auf den Hängen über dem Talboden liegen die breiten Höfe

19
Giornali e riviste
Schlern
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Schlern/2010/01_06_2010/Schlern_2010_06_01_116_object_6043228.png
Pagina 116 di 128
Data: 01.06.2010
Descrizione fisica: 128
Heft III Die Lage soll nicht davon abhalten, auf die Leistung zu sehen, die hier geschah. Im Anblick der Moderne und im Aufbruch zu ihrer radikalen Umwertung des Überkommenen steht die erste Phase; in der Besinnung und Reflexion die zweite, schließlich in einem Rückzug zur Transzendenz des Einzelnen die dritte. Als der Brenner erschaffen wurde, strahlte er - gleichsam als westliches Pendant zur Fackel - weitum über die Grenze des ganzen Landes hinaus, das seinen eigent lichen Schwerpunkt

jenseit des geografischen Brenner hatte. Als der Brenner ent schlief, überblickte er, gerade noch, das Panorama jener Einzelnen, die ihm, gleich wohl wie und auch auf welche Weise, durch alle Fährnisse des Jahrhunderts gefolgt sind, ja, überhaupt in der Lage dazu geblieben waren. Es waren wenige. Doch verbirgt sich in den drei Bänden der sechzehnten, der siebzehnten und der achtzehnten, also der letzten Folgen, eine Erbschaft, die bis heute ausstrahlt. Der Brenner legt damit und darin das Fundament

auch sind, selbst dann, wenn sie nicht in den Oktroy eines Weltbildes passen. Ludwig von Ficker hat den Brenner gestiftet und er hat den Brenner überlassen, uns überlassen im Sinne einer traditio brevi manu: direkt in eine Hand, in der er schon sein sollte. IV W eit davon entfernt, Ficker zu kanonisieren - auch zu seinem Lebensbild wird die Wissenschaft noch beizutragen haben, bleibt doch die eigentliche Leistung: nach einem zu Recht Aufsehen erregenden Beginn mit großartigen Erst drucken vieler Dichter und Autoren, die heute in einen Kanon

des Schöpferischen ist und bleibt. Das ist das Erbe des gegenwärtigen Brenner. Mit Nachdacht und mit Kopfzer brechen gilt es, diesem Erbe gerecht zu werden, in allen Teilen dieses durch den Brenner beschenkten Landes. Es wird nötiger sein, das Kopfzerbrechen und seine Besinnung, denn je. Michael E. Sallinger, Innsbruck s

20
Giornali e riviste
Schlern
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Schlern/2015/01_10_2015/Schlern_2015_10_01_77_object_6041151.png
Pagina 77 di 84
Data: 01.10.2015
Descrizione fisica: 84
Literaturrundschau Dokumentieren, Erforschen und Vermitteln von Literatur D as Brenner-Archiv, gegründet 1964, also noch zu Lebzeiten des „Brenner“- Herausgebers Ludwig von Ficker, ist ein aus dem Redaktionsarchiv dieser Zeitschrift hervorgegangenes Literaturarchiv, zu dessen institutionellen Aufgaben neben dem Sammeln auch die wissenschaftliche Forschung und die Vermittlung von Literatur gehören. Der am Ende des hier vorzustellenden Jahresbandes 2014 der „Mitteilungen aus dem Brenner-Archiv

“ stehende „Bericht der Institutsleitung“ gibt davon ein anschauliches Zeugnis - und nicht minder die Anzeigen von „Neuerscheinungen“. Etwa 190 im Brenner-Archiv verwahrte Nachlässe bzw. Teilnachlässe von Autoren aus Tirol und Südtirol (samt biographischen Materialien und Korrespondenzen, aus denen sich österreichweite, ja europäische Bezüge ergeben) liefern Stoff für bedeutende wissenschaftliche Publikationen und Editionen (bisher etwa: Georg Trakl, Ludwig Wittgenstein). Personell ist eine teilweise

Einbindung in die universitäre Lehre gegeben: Die jeweiligen Leiter, Walter Methlagl, Johann Holzner bzw., seit Kurzem, Ulrike Tänzer, hatten bzw. haben Professuren am Institut für Germanistik inne, mehrere der am Brenner-Archiv beschäftigten akademischen Mitarbeiter/innen (derzeit 22) nehmen dort Lehraufträge wahr. Seinen 50. Geburtstag, der mit dem 2014 auch sonst vielfach begangenen Weltkriegsjubiläum zusammenfiel, nahm das Brenner-Archiv zum Anlass, sich der Wahrnehmung dieses Ereignisses

der Kriegspropaganda entlang charakteristischer Stellen aus Karl Kraus' berühmtem Drama „Die letzten Tage der Menschheit“. Die Stärke ihres Beitrags liegt im Entlarven sprachlicher Muster, etwa von Metaphern aus der Kriegssprache, die auch in die Alltagssprache eindrangen, eher Mitteilungen aus dem Brenner-Archiv, hg. von Annette Steinsiek/Anton Unterkircher, Nr. 33/2014, Innsbruck: innsbruck university press 2014, 224 Seiten, mehrere Abbildungen.

21