zerstört. Tageschronik. Wieder eine Delegierung. Wie wir erfahren, wurde anläßlich des Salurner Vor falles, so wie nach dem Herz Iefu-Sonntag 1920, zur Durch führung der Untersuchung und Verhandlung ein italienisches Gericht delegiert Diesmal nicht das Kreisgericht Trient, son dern das entfernter gelegene Kreisgericht Rovereto. Das gibt jedenfalls m denken. Man scheint also auch beim Oberlandes gerichte mit der Art und Weise, wie der Traminer Prozeß unter dem Vorsitze
des Oberlandesgerichtsrates Einer beim Kreisgericht Trient abgeführt wurde, nicht ganz einverstanden gewesen zu fein. Aber mögen welche Gründe immer die Wahl des Kreis gerichtes Rovereto besttmmt haben, wir Deutsche haben jeden falls ein Recht zu wissen, was für Einflüsse bei diesem nach gerade zur Gepflogenheit gewordenen neuerlichen Abgehen von den normalen Rechtsvorschriften mitspielten. Die noch in Geltung stehende und, mit ihr übereinstimmend, die italienische Strafprozeßordnung erklären normalerweise jenes Gericht
für zuständig, in dessen engerem oder weiteren Sprengel sich die Tat ereignet hat. Es wäre also für den Sa lurner Fall das Bezirksgericht Neumarkt, beziehungsweise das übergeordnete Kreisgericht Bozen kompetent. Nur ln ganz ausnahmswetjen Fällen und aus ganz beson deren Gründen steht dem Oberlandesgericht oder dem Kasta- tionshof das Recht zu, ein anderes Gericht zu delegieren. Nehmen wir an, es hätte sich die Salurner Tat wirklich genau so abgespielt, wie die Trientner Blätter melden, so han delt
