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Südtiroler Heimat
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Pagina 6 di 8
Data: 15.09.1930
Descrizione fisica: 8
am 15. September ein sehr beschränktes Wicdererscheinen gestattet: sie dursten nichts über die Vorfälle berichten. Der „Piccolo" informierte seine Leser dahin, ,chaß er sich über die Vorfälle, von welchen alle wüßten iund deren tragischen Konsequenzen aller Welt be kannt seien, weder direkt noch indirekt aussprechen könne". Nach dem Attentat von Bologna (31. Oktober 1926), bei welcher Gelegenheit der angebliche Attentäter Anteo Zamboni, obwohl selbst Faschist und erst 16 Jahre alt, vom Gefolge des „Duce

." („Eorriere della Sera" vom 6. September 1928) „Es wurde hie Mär von zwei Schüssen erdichtet, die zu gleicher Zeit gefallen feien, .... und diese Version wurde vom Gerichtsleiter akzeptiert." „Die Leiche des jungen Zam- boni wurde dann sdurch die Straßen geschleift und blieb mehrere.Tage unbeeidigt, um schließlich wie der Kadaver eines Hundes eingescharrt zu werden: Eine Barbarei würdig des Mittelalters" schreibt Salvemini darüber. „Der „Duce" spielte sein obligates Doppelspiel: als Regierungschef ordnete

„La terror fascifte", das obigen Titel trägt. In einem Interview, das der „Duce" einem Vertreter des „Sunday Expreß" am 24. Jänner 1927 bewilligt Hatto, und das durch den „Eorriere della Sera" vom 1. Jänner 1928 wiedergegeben worden war, gab-er selbst folgende Zahlen über die Stärke des Sicherheitsapparates in Italien an: 15.000 Polizeiagenten, 60.000 Karabinieri und 200.000 Mann „Frei williger Miliz für die nationale Sicherheit". Außerdem ver fügt dieses Polizeiheer über 774 Automobile, 290 Camions, 198

Dienste dar stellen. Die Miliz wird aber vom Staate erhallen und aus gerüstet, obwohl sie als reine Parteigarde, zur ausschließlichen Verfügung des „Duce" , steht und diesem den Eid leisten, muß. Die Offiziere und ein Teil der Milizler sind fix, besoldet, die andern werden im „Bedarfsfälle" einberufen und erhalten) Taggeld. Welche Summen dafür eigentlich ausgegeben werden, das ist in tiefstes Dunkel gehüllt. Die Miliz ist also „Super faschismus" und stellt das Rückgrat des Systems dar. „Die Miliz

des „Duce" jedwede Opposition um jeden Preis zu unterdrücken. So sehen wir Milizler bei offiziellen Anlässen in Uniform ausrückend; wenn sie aber mordbrennen, plündern, prügeln und täten müssen, bleiben sie im Bürgergewande, denn dann sind sie keine Milizler (milite), wohl aber Mitglieder von faschistischen Aktionsabteilungen (squadre — squadristi). Letztere haben, laut Salvemini, zwei Aufgaben: a) An griffe gegen einzelne Personen; b) „OperÄionen" größeren Umfanges. Im ersteren Falle fallen immer

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Pagina 6 di 8
Data: 01.10.1933
Descrizione fisica: 8
ihrer muster haft ruhigen Schweigsamkeit' 'und Disziplin gehörig be wundert/' schreibt der Berichterstatter der „Atpenzeitung'. Was aber über den Empfang bei Mussolini gesagt ist, ist Byzantinismus schlimmster Art. Der Duce betrat den Saql, gefotzt vom Generalstabschef der Mlliz, S. E. Teruzzi, und- schritt langsam die Reihen ah. jedem einzelnen Mamr ins Auge schauend. Dreihundert Augen paare bekamen einen verräterischen, feuchten Glanz — dreihundert Herzen schlugen zum Zerspringen. Wäre die Uniform

nicht ge wesen. und nicht das Gewehr mit aufgepflanztem Bajonett, die Spannung hätte sich in einem Aufschrei Luft gemacht, der die Fenster hätte erzittern lassen wie es dann auch geschah, als das Kommando: „Gruß dem Duce!' ertönt«. Der Duce stellte sich sodann in die Mitte des Quadrates und sprach zu dreihundert freiwilligen(!) Soldaten seiner Revolutionsarmee. Knapp und klar drangen die wenigen Worte zu den Herzen der Dreihundert die m i t- die Au gen un verwandt an seinen Lippen hingen Als der Duce

geendtzt hatte, erkundigte er sich eingehend beim Kommandanten über das Wohlergehen der Mannschaften und verließ sodann den Saal, während neuerlich aus den drei hundert Kehlen gewaltig und dröhnend ein „A noi!' erscholl. So groß war der Eindruck, den die Erscheinung des Duce hervorgerufen hatte, dcch minutenlang keiner kaum zu at men wagte und alle unverwandt zur Türe starrten, durch die der Duce verschwunden war, als ob sie ihn dadurch noch ein mal zurückrufen könnten. r Das war das erstemal

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Pagina 2 di 6
Data: 15.04.1934
Descrizione fisica: 6
an der Wahl aufforderte. Es heißt nur immer ,.W ll Duce' oder man sieht hier und dort kurze Schlagworte aus Musfolinireden. aber nichts ruft zum Wählen auf, wie ja überhaupt die ganze Propaganda unpsychologisch ist: Beschmutzung. Verschmierung. Bekleck sung wo nur möglich und auf allen Mauern der Mussolini köpf. Manche Straßen sind einfach tapeziert mit grün-weiß roten Wahlplakaten, darunter Mussolini in Rednerpose und einige seiner Schlagworte. Dies letztere Bild klebt meistens in der Höhe des ersten

Stockes, um besser geschützt zu sein. Diese Arbeiten verrichteten kleinere Kolonnen von fünf bis zehn Mann, die in Lastautos herumfuhren, begleitet von Agenten der Quästur. Auf der Auslagsscheibe der Buchhand lung Vogelweider stand: Non toccare fino al 26 cor! (Bis zum 26. März oben zu lassen), darüber zwei Mussolini- köpse und ein „Evviva'. Da die Schrift aber früher weg gewischt wurde, stand dann „Evviva il Duce' und außerdem waren die deutschen Zeitungsnamen „Dolomiten' und„Volks bote

' durchgestrichen und darunter Worte hingeschmiert, die Uebersetzungen hätten sein sollen. Das Haus des Buch binders Jordan wurde einige Tage vor der Wahl an seiner Stirnseite von Maler Stolz mit Bildern geschmückt. Die herrliche Arbeit wurde von den Faschisten gänzlich ver schmiert. Zwei Tage vorher hatte der Hausbesitzer das Gerüst weg- nehmen lassen. Am 21 früh prangte im 1. Stock, vom Re bengewinde umgeben, ein schwarzer Mussolinikopf, ebenso links und rechts von der Haustür und daneben noch „W il Duce

Inschriften, die gewiß nicht von den Faschisten . verrührten Ein Wahlplakat mußte mau sogar zwei ! mal auswechselu! Auch in Kalter« war es ähnlich. ! Am 22. Mürz gegen ll Uhr abends ratterten in St. - Pauls zwei Kraftwägen, besetzt mit Quästurini daher. Am ! nächsten Morgen zeigte sich ihr Werk: auf jedem zweiten ! Haus stand in meterhohen Buchstaben: W il Duce, Duce ! niiu. Aber zuerst mußten die faschistischen „Revolutionäre' sich beim guten Ueberetscher Tropfen für diese heldenhafte Tat Mut antrinken

der Dorfplatz von diesen Kavalieren mit der Peitsche gesäubert. In Sigmundskron wurden beim Gasthof Mendelhof eine Nienge Fenster zertrüminert, sogar geschossen: den Besitzer wollten sie mit „porco tedesco' Herausrufen. Und niemand konnte sich ihnen widersetzen, weil ihrer 30 bis 40 Burschen waren, bewaffnet bis an die Zähne. Aber erst der Morgen zeigte die herrlichen Wandgemälde: Mussolini-Porträts mit W il Duce., P. N. F.. ein Tojenschädel und darunter „Den Grenzverläugnern' und dgl. So war es in ganz

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Pagina 2 di 6
Data: 15.05.1927
Descrizione fisica: 6
oder beeinträchtigen zu wollen. Ekelerregend aber mutz es wirken, wenn die faschi stische Presse Südtirols diese Tat des Duce, die nur ein Akt der Selbstverständlichkeit ist, in den Himmel zu heben und als besonderes Merkmal seiner Großmut zu preisen, bestrebt ist. So schreibt die deutschgeschriebene faschistische ..Alpen zeitung' in Meran zur Freilassung Lehrer Riedls: »S. ß. der Regierungschef hat die Slrafe der Konfinierung- für den Lehrer Rudolf Riedl ausheben lassen. Dieser Begnadigungsakt ist jedoch

nicht politischen Grüuden oder der Uederzeugung. daß die Strafe zu streng gewesen sei. zuzuschreiben. Nein! Es war nicht der Regierungschef, sondern der Vater, der die Nachsicht ausüben wollte. Die vier mind«» jährigen Kinder hoben nämlich ein Gesuch beim Duce eingereicht, um den Vater wieder zu haben und den Vater von Edda, Bruno und Vitlorio Mussolini hat den Ruf der oaterliebenden Eäcilia» Siegfried, Rudolf und Oswald .Riedl erhört. Die Tat des Duce ist in ihrer einfachen Menschenliebe so schön ! und erhaben

, daß ieder Kommentar nur überflüssig erscheinen j könnte. Das muß auch den eingefleischten Gegnern jenseits des j Brevners einleuchten: daß die italienische Macht der Großmut gleich ist. —' j In ähnlicher Weife drückt sich auch das neugegründete j faschistische Tagblatt in italienischer Sprache, die „Provin- i eia di Bolzano', aus. ! „Die Tat des Duce ist zu schön und zeigt die Farben einer ! zu hohen und gleichzeitig einfachen Menschlichkeit, als daß man ! sie durch eine Erklärung beeinträchtigen dürfte

. Der Akt der wahr- ! Haft väterlichen Milde kann den Duce in unserer Bewunderung > nicht noch höher hinaufhrben, aber sie fügt seinem Glorienschein | von Größe und Güte ein weiteres Licht hinzu. Mögen die ! jämmerlichen Schnüffler im antifaschistischen Schlamm die mensch- l kiche Schönheit der Maßnahme begreifen . . . | Die in der faschistischen Presse Südtirols angestimmten - Lobeshymnen auf die Großmut und Menschlichkeit sind ! so aufdringlich gehalten, daß man. sich des Eindruckes nicht . \ erwehren

! Schultern die schwere Bürde der bangen Sorge um Fami- ! lie und Besitz heute allein lastet. Bald vier Monate ist Dr. ! Noldin der Freiheit beraubt. Wie lange wird es noch j dauern, bis die „Gnadensonne' des Duce auch auf ihn ! herableuchtet und ihn seiner Heimat und Familie wieder gibt? Oder verlangt es Mussolinis Eitelkeit, sich noch ein zweitesmäl in seiner Presse von der Gloriole seines Edel sinnes und seiner Menschlichkeit umwoben zu sehen? Die Rechnung, daß die Freilassung des Altlehrer Riedls

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Pagina 4 di 4
Data: 01.01.1931
Descrizione fisica: 4
haben und das dieser an den Duce weiterleitete. Das bedeutet also, daß sich die Dynastie Savoyen vollkommen dem Faschismus verschrieben hat und daher mit dem Duce stehen oder fallen wird. Die Mißstimmung zwischen dem stehenden Heer in Italien uick> der faschistischen Miliz, wie'Ze auch im besagtem Memorandum erneut zum Ausdruck ge bracht worden ist, r eicht aber viel weiter, bis in die Gründungs- zcit d er letzteren, also bis ins Jahr 1923 zurück. Schon im Jahre 1925 war der damalige Kricgsminister» General De Giorgi

, zurückgetretcn und Mussolini selbst hatte auch dieses Portefeuille übernommen. Dann war der General Cappella, während des Krieges Kommandanten 4. italienischen Armee, ursprünglich selbst Faschist, aber nach deni Mattcottimord im Jahre 1924 aus der Partei ausgetreten, wegen Teil,rahme an dem durch den ehemaligen Alpinimajor und Besitzer dn gol denen Tapferkeitsmedaille, Tito Zaniboni angeblich angcstifteten Attentat gegen den Duce (4. November 1925), zu 30 Jahren Knker verurteilt, also lebendig begraben

worden. Nach der Institution des faschistischen Sondergerichtes (Noveinber 1926) kam die Reihe an den General Bencivenga, ehemaligen Parla ments-Pressechef, der zu fünf Jahren Deportation auf die Insel Lipari verurteilt wurde und die Zahl der durch den Duce vorzeitig abgesagten Generale, Oberste usw. geht in die hunderte. Nicht zu vergessen das Los des ehemaligen General- stabschcss der italienischen Armee, des Generals Badoglio, wohl eines der fähigsten und daher unbequemsten italienischen

! Generalstäbler, der im Vorjahre abgesägt, auf einen höchst unwichtigen Anslandsvertretungsposten abgeschoben, also kalt- gestellt worden ist. Der historische Ausspruch vom „Märschallstab im Tonr- nister', welchen sich der Duce nach napoleonischein Muster hin sichtlich der faschistischen Miliz zurechtgelegt zu haben scheint, hat aber schon deswegen keinerlei Berechtigung, weil diese seine Partcigarde, bisher auf keinerlei „Schlachtcnruhin' zurück blicken kann. ES sei denn, daß, wie es in Faschistcnkrcisen

Offiziere in ita lienischen Hecrcsosfizierskrcisen nicht zu unrecht genannt tverden, weil sie sich der Bevorzugung durch den allmächtigen Duce wohlbcwußt sind, und zumeist der Kinderstube ermangeln, recht frech und herausfordernd. Schon seit längerer Zeit besteht überdies das Bestreben, das stehende Heer Italiens nicht nur zu „fasch istisieren', son dern auch dessen Essektivstände gegenüber der Miliz stetig zu verringert:. So betrug int.Vorjahre der beiläufige Efsektivbestand des italienischen Heeres

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Pagina 3 di 4
Data: 01.09.1930
Descrizione fisica: 4
des Oesterreichischen Automobilklubs anzusprechen. Es wird noch besonders dar auf aufmerksam gemacht, daß die Grenzübertrittskatte bei ben italienischen Zollämtern nicht erbältlich ist. Ueber eine Million Faschinen. Die amtliche italienische Statistik weiß zu melden: Mitglieder der Männerfaschi am 31. Juli: 1,040.508. Mitglieder der Frauenfaschi: 106.756. Faschistische Hochschüler: 41.680. Junge Faschistinnen: 21.055. Faschistische Universitätsprofessoren: 1816. Der Duce und das ueue Italic«. Unter obigem Titel

hat das „Neue Wiener Journal' vom 15 'v. M. ein Gespräch eines Dr. Gustav Gläser mit dem faschistischen Minister für nationale Erziehung (!), Bal- bino Giuliano, veröffentlicht. Der Aufsatz lauft auf eine ausgesprochene Lobeshymne auf den „Duce' und den! Faschismus hinaus. Südtirol wird hiebei im genannten Blatt niemals auch nur mit einem einzigen Wort erwähnt. Ein englisches Blatt hat vor Jahren derartige auf Bluff ein gestellte Lobeshymnen auf den italienischen Duce und sein Gewaltregime

vom „Duce' abwärts, schwerreiche oder tzum miw, besten wohlhabende Männer geworden sind, trotz dem sie oft weniger als nichts besessen hatten, berichtet be sagte Chronik gar nichts, «nfr worin eigentlich die „Schönheiten' der ,,neuen Idee', deren Bannerträger einen so ungphieureN Pvlizeiapparat benötigen, um sie erhalten zu können, bat stehen soll, das ist doch wirklich unerfindlich! Ja, einmal, vor dem „Marsch auf Rom', hatte der Faschismus eine Idee gehabt, die aber ganz ausgesprochen

sind. Dann aber hat der „Duce' nach rechts „umgÄurbelt' und mit Hilfe des frermaurerischen Großkapitals, beM der Genueser, Veneticmer und Triestiner GroßreÄer den glorreichen! „Marsch auf Rom', also als Exponnent des Großkapitals, angetreten, weil dieser ansonsten bei Beibehaltung des ur sprünglichen Linksprogrammes, an den Bajonetten italienischer Soldaten gescheitert wäre, die sie, den „Duce' und fetriej Schwarzhemden, recht warm in der ewigen Stadt empfangen hatten! Schluß folgt. D eutfheZä die WOCHE Deutschlands

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Pagina 4 di 4
Data: 01.02.1930
Descrizione fisica: 4
einbezogen ist. —o— Lussu's Flucht aus der Kölle von Lipari. Fortsetzung. Die Kelle... vVj^- ■ Hl '• MtWu Mm Es besteht laut Lussu der Verdacht, das es sich um eine vorbereitete Sache gehandelt haben muß, denn bei dieser Ge legenheit wurde die Komödie der Trennung zwischen der Ver antwortlichkeit des Duce als Regierungschef und jener des Duce als Parteichef mit aller Frivolität aufgezeigt. Das Ufficio Stampa, das Presseamt der Regierung, meldete sofort nach der Tat, daß der Duce vollkommen ruhig

? Nicht nur, daß die höchste« faschistischen Funktionäre, die im Auto saßen, das jenem des Duce gefolgt war, sich höchstpersönlich an der Lynchjustiz gegen den jungen Attentäter, der buchstäblich zerfetzt wurde, be teiligt hatten, kam es in ganz Italien zu furchtbaren Aus schreitungen der Faschistenbanden. Wahrend also der offizielle Tuce — Ruhe und Ordnung anbefahl, stachelte der inoffiziell« Tuce die Seinen zu den wildesten Ausschreitungen an. Der Generalkassier der faschistischen Partei, Commendatore Mari- nelli

, seinerzeit verwickelt in die Matteottiaffäre, hielt am 1. November 1926 eine Versammlung in Mailarü) ab und sagte zu den anwesenden Faschisten: „Die ersten Worte des Duce, gestern, nach dem Attentat, waren: Es ist notwendig, daß man.es in ganz Italien und in der ganzen Welt erfahre, daß der Attentäter gelyncht worden ist!' Diese Worte haben, betont Lussu, eine sehr große Bedeutung! Eine wahre Sintflut von Terrlvr- brach über Italien los. Es würde zu weit führen, alle die Tinge anzugeben, die Lussu

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Pagina 3 di 8
Data: 01.02.1928
Descrizione fisica: 8
Vertreter des Regime; sie'haben sich ihm unterzu ordnen unö ihn zu unterstützen, um ihm seine Ausgabe zu erleichtern. — Es versteht sich für alle, daß die Autorität nicht geteilt sein darf; es' kann nicht geduldet werden, daß sie und die.Verantwortung hin und hergleitet. Die Auto rität ist eins und unteilbar!' Wie sagt die Ilias? „Nicht frommt die Vielherrschaft. Einer soll Herrscher sein, Einer nur König.' Ausgezeichnet, was der Duce da sagt; aber ist es nicht die Stimme des Predigers in der Wüste

' Oesterreichs waren; was ihnen damals der Statthalter Hohenlohe war, das ist uns Deutschen heute der Präsekt Ricci. Man erzählt, es sei ein umgäng licher Herr, aber in den letzten Monaten stark gealtert, weil über ihn hinwegregiert wird. Weil der Chefredakteur Giarratana vom „Popolo di Brescia', der just vor einem Jahr — „provisorisch' nach seiner eigenen Erklärung — als Provinzialsekretär der Faszistenpartei in die neue Pro vinz kommandiert wurde und... nun, das Uebrige weiß jedes Kind! Der Duce sagt

jetzt: „Ich erinnere an mein Rundschreiben... nicht nur zum Gedächtnis !' „Die Auto rität darf nicht geteilt sein, das' versteht sich für alle!' Für alle, Herr Giarratana! Ein weiser Richter, ein ge rechter Richter ist Ihr Duce und, nicht wahr?, Disziplin ist die höchste Tugend des Faszismus? An. Ihnen wird es nicht, zuletzt liegen, ob die Bemühungen, die gerade jetzt von nicht den schlechtesten Ihrer Landsleute aufge wendet werden, um „besseres Verständnis' zwischen un sere Völker zu pflanzen, auf fruchtbaren

', auf denen 12 Familien mit 144 Personen umergebracht sind. Die Ansiedler stammen aus Friaul rjnd aus dem Venezianischen. Der Beginn dieser Besiedlung wnrde, wie die „Alpenzeitung' meldet, mit einem Feste gefeiert, dessen Charakter das gemeinte Blatt unfreiwillig aber genügend mit der Überschrift: „Familien aus Friuli und Veneto beginnen ihre mühevolle Arbeit mit einer Prämie: einen: vom Duce gespenderen Porträt' kennzeichnet. Das Partrcft des Duce als Anfangskapital und Mitgift der italienischen

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Pagina 3 di 8
Data: 15.10.1929
Descrizione fisica: 8
Experimente -es Faschismus. ' - Mussolini hat in der letzten Zeit wieder von sich reden gemacht; die Aufgabe einzelner Ministerien und die Er nennung von Ressortministern in einer Zeit, wo man dachte, der Duce werde auch die noch bestehenden Mini stern für sich in Anspruch nehmen, ist jedenfalls Grund getzüg, um Mutmaßungen über die allen Leuten unbe kannten Pläne Mussolinis ausdrücken zu können. ^Flun ist aber auch eine Aenderung des Großen faschistischen Rates ei^etreten! Die Zusammenfassung

der Jugend — Hineinkommen. Da Mussolini die Partei nicht auflöfen konnte, so setzte er wenigstens dise Reduktion des Großrates, der ihm allmählich unbequem war, durch. Nun sind nur mehr die Treuesten der Getreuen im Großrate und der Duce darf hoffen, daß diese wenigen völlig ergeben sein werdest! Aber der Zustand in Ita lien ist sicher kein erfreulicher: dieses ewige Experimentieren, dieser fortwährende Wechsel in der Leitung der verschie denen Aemter, dies ist ein Zustand, wie er in einem ge sunden

notwendig ist oder die irgendwie dem Publikum zugänglich find, zugelassen werden kann, werden die Interessenten auf Grund des Präfektur-Rund schreibens vom 18 . September 1929 aufgefordert, beim Ge meindeamte bis zum 31 . Oktober 1929 eine Liste in doppelter Ausfertigung mit der Angabe der Gegenstände und der vor aussichtlichen Zeitperiode bis zu deren vollständiger Auswechs lung durch solche mit nur italienischen Bezeichnungen einzu reichen.' Und an den Duce sandte der Präfekt das nachfolgende Mkdgramm

, das die Absichten und Gefühle der heutigen Machthaber kernHzeichnet: ^ Duce! Das faschistische Italien, als höchster Ausdruck aller neuer Kräfte, die zu Euren Diensten stehen, setzt ab heute tie fer und endgültig seine ehernen Fersen in diesen römischen Boden seine vorgeschobene Schlldwache. Die Gesetzbücher des ehemaligen österreichisch-ungarischen Kaiserreiches, die die letzten Ueberreste einer entschwundenen Vergangenheit bildeten, sind mit 1 . Juli laufenden Jahres verschwunden und haben der italienischen

, der weit entfernt ist von jener genti- lezza, die man einst dem Volke nachrühmte, die es aber längst schon verloren hat. —o— Tirol an Mussolini Ein deutscher Gruß an den welschen Duce von Leopold G h e r i. Wer einem Volke raubt die Muttersprache, ' Der raubt diesem Volk sein höchstes Gut; Vergiftet ihm den Lebensnerv, das Blut, Peitscht seine Seele aus zur höchsten Wut, Daß es nur Haß mehr kennt und Zorn und Rache. ' Du, stolzer Römer, könntest doch erkennen: Tirol war immer deutsch und bleibt

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Pagina 7 di 8
Data: 15.09.1930
Descrizione fisica: 8
Gesetzgebung beeinträchtigt werden. wie HAUSBAU, Umbau, Zubau, HYPOTHEKENABLÖSE, Erblast teilung, ANKAUF von Landwirtschaften und Gewerbebetrieben 1. österreichische und Zwecksparver einigung: ö. B. Z. ÄLTESTE ÖSTERREICHISCHE BAUSPARGENOSSENSCHAFT Kostenlose Auskünfte durch die Geschäftsstelle in Innsbruck, Südtirolerplatz 4/10 (134) Statuten und Fachblatt gegen S 1.20 Der Duce und das neue Italien. (Schluß.) Dann sind auch die königstreuen Nationalisten gekAiert worben, Hndem sich der Duce

brechen darf, es sei denn — der „Duce' und die Seinen hätten Selbstmordabsichten! Alles beim Faschismus, von der inneren Struktur und Parteiorganisation, Stil der Presse, Borgehen gegen politische Gegner, deren Presse und Institutionen, bis zum Gesinnuings- zwang innerhalb der faschistischen Korporationen (Gewerkschaften) und zu den Frauen- und Jugendorganisationen, ähnelt dem russischen Bolschewismus und sinnesverwandten Diktaturen/ denen er auch in ^punkto Gewalttätigkeit wie ein faules

der faschistischem „Carta bet lavoro' und der, trotz der sogenannten „Auf wertung der Lira' fortwährend zunehmende Teuerung, die Löhne ihrer Arbeiter, wenn es das angebliche „nationale' — lies faschistische „Interesse' erfordert, ad libitum herabdrücken können. Das ist wie packte Wahrheit über den italienischen Faschismus, einer Bewegung, die, vor allem den maßlosen! Ambitionen des . „Duce'' b ienlich gemacht, keineswegs den wahrhaften nationalen Interessen des Landes entsprechen kann, das keiner hochtrabenden

hat der genannte Dichterfürst aber daran gedacht, daß den Völkern vollste kulturelle Freiheit und weitgehende Auto nomie zugesichert werden müßten. Wie himmelweit von solchem Ideal (ist doch der „Duce' «entfernt, dessen Regime deil deutschen Südtirolern nicht einmal deutsche Grabinschriften und deutschen Privatunterricht gönnen will- Ein Sprüchlein Macchiavellis, des berühmten Florent tinischen Staatsmannes und Historikers ; 1469^1527 be sagt : „Reiche, die aus der Tüchtigkeit eines Mannes beruhen

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Pagina 4 di 4
Data: 01.03.1930
Descrizione fisica: 4
Adler, des römischen und des deutschen, ist das politische Problem der nächsten Zukunft. Heute ist sie zwar noch ein Mythos, aber ein schöpferischer Mythos, der auf Wollen und Sollen begründet ist.' Italienisches Heer und Faschismus. Fritz Herbst enburg. (SchLuß.) Ein aktiver Milizoberleutnant erhält fast die doppelt« Gage, welche ein Heeresoberleutnant bezieht. Dafür „dient' aber der Armeeoffizier seinem König und dem Vaterlande, während der Milizoffizier dem Duce und dem Faschismus seine Dienste

der Miliz, Generalleutnant Capella, der Führer der 2. Jsonzoarmee wurde von Mussolini abgeseht und dann, als er angeblich am Attentate Zamboni beteiligt war, degradiert und ins Gefängnis geworfen. Marschall Giardino, dem die Heeresreform übertragen worden war, wurde, da seine Ausarbeitung dem Duce nicht genehm ward, seines Amtes als Kriegsminister entsetzt. Er hat nur mehr den Titel eines „Beraters' im Heereskriegsrate. — Systematisch wurde der Armee die Macht aus der Hand ge wunden. Leise umkreiste

der italienischen Nation bezeichnen. Es liegt, wie num sieht, der ganzen Organisation ein genialer Gedanke, der in diesem Falle Mussolini angerechnet werden muß, zu Grunde. Der Duce will das Heer von der Miliz „abhängig' machen. Denn ein Heer im Kriege ohne Reserven, ohne Land sturm und Landwehren wäre ein Rumpf ohne Arme und Beine. Schwerwiegend fällt dabei ins Gewicht, daß die Ausbildung zur Fliegerwaffe, Italiens Flugwaffe ist heute die oiertgrötzte der Welt - aus schließlich in den Händen der Miliz liegt

bereits viel „ausgeglichen'. So die Grußpflicht mit dem römischen Gruße, wenn der Soldat ohne Kopfbedeckung in Räumlichkeiten einen Vorgesetzen trifft. Dann Anbringung des faschistischen Emblems als Staatswappen auf den militärischen Insignien und Fahnen. Die Ausdehnung des Wachdienstes auf die Miliz im Bereiche einer Heeres- kommandatur u. a. m. Jedoch: das letzk Wort wurde noch nicht gesprochen. — Es ist nicht Politik allein, welche den Duce davor abhielt, — ent weder eine Miliz oder ein Heer

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Pagina 4 di 8
Data: 15.03.1928
Descrizione fisica: 8
Seite 4. Nr. 6. Innsbruck, 15. März 1928. „Der Süd tiroler' eigenen Wünsche und die Machtmittel, Uber die er verfügt. Auf die berechtigten Proteste gegen die unerbittliche Entnatwmm- sierungspolitir antwortet der Duce durch neue Herausforderungen der Minderheitenrechte. Dies bedeutet einfach eine Politik der Gewalt. „E r e N o u v e l l e' meint, es sei möglich, daß Mussolini aus eigenem Antrieb handle. Die Ziele, die er verfolgt, setzen mächtige Helfer voraus. Man muß erfahren, wer

denn doch zu mehr, als er in seiner Rede zugeben will. Der „T e m p s' nimmt in einem Leitartikel zu dem öster reichischen Zwischenfall Stellung. Der Duce habe sich einer ziemlich harten Sprachweise bedient, die den faschistischen Geist des neuen Italien betonen soll. Er läßt sich nicht von gemessenen diplomatischen Formen hemmen, sondern stellt die Probleme in ihrer ganzen Tragweite dar. Weiters bemerkte das Blatt, man könne wohl feststellen, daß es vielleicht politischer von, Seite des italienischen

sich zweifellos in seiner Sache von der öffentlichen Meinung Deutschlands gestützt und so habe sich die Rede des Duce über Oesterreich hinweg an Deutschland gewendet. Darüber könne sich niemand täuschen. Es sei möglich, so erklärt das Blatt, daß die Worte des italie nischen Ministerpräsidenten nicht eben gerade die Befriedigung in jenen Gegenden erleichtern werde, in denen alle politischen Leidenschaften entfesselt sind; aber diese Rede bedeute eine ernste Warnung für alle großdeutschen Bestrebungen

zu wünschen, um ein Einvernehmen zwischen Italien und den deutschen Staaten zu ermöglichen. Mussolini habe aber mit neuen Drohungen geantwortet. Der Faschismus, so schließt der „Soir''» bemst sich nicht auf die Gewalt der Argumente, son dern auf die Argumente der Gewalt. Der „I n t r a n s i g e a n t' (rechtsstehend), sagt, um die Rede Mussolinis recht zu verstehen, müsse man sich nur einen Augen blick vorstellen, daß Poincare eine ähnliche Rede gehalten hätte. Dem Duce lasse man eben alles durck^ehen

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Pagina 2 di 6
Data: 15.04.1928
Descrizione fisica: 6
die eines Mannes, dn nuteiner List auf den Schultern zur Parade arttreten will. Der Duce er erhebt keinen Anspmch auf den Wunsch» für sein ^nd oder Mr den Kontinent den Frieden zu bewahren. Er fordert den Völker bund und die Großmächte heraus, indem er Men Speer m einer Weise schüttelt, die an Aiax erinnert. Er verweigert Ver. träge und Uebereinkommen, die zum Zwecke einer Erhaltung der Freundschaft geschlossen wurden, ferne Anerkennung, indem er erklärt: , „Der Faschismus und die faschistische Regierung

fühlen sich in keiner Weise an die Versprechungen von Staatsmännern ftüherer Regierungen gebunden.' In der Tat, wenn Mussolini Aeußerungen wörtlich und ihrer Bedeutung nach aufgefaßt wer den, hält der Herrscher Italiens alle internationalen Vertrage, die von Rom geschlossen wurden, bevor der Faschismus zur Macht gelangte, als Fetzen Papier mit Ausnahme jener, welche seinen Plänen entsprechen. _ , . A . . Der Charakter der Antwort des Duce bedeutet einen un mittelbaren Angriff auf die Bereinigten

in Belgrad und einer der getreuesten Mitarbeiter des Duce bei einer Heerschau junger Faschisten mit Begeisterung von dem „schönen Krieg' sprach, den ein einiges Italien führen werde und daß in Tricht die lokalen Faschisten Signore Turattis Besuch damit feierten, daß sie die Straßen mit Fahnen durchzogen mit der Aufschrift, welche die Annektton des „unbefreiten Dalmatiens' fordert. Das englische Blatt bemertt dazu: „Wie kann die sehr notwendige Besserung in den italienisch-jugoslawischen Beziehun gen

angesichts solcher sinnloser Provokationen erzielt werden? Italiens Ansprüche auf Dalmatten sind ebenso berechtigt wie seine Ansprüche aus London. In dem Londoner Bezirk Soho gibt es sicher ebenso viele Italiener als in ganz Dalmatien. Wir glauben an die Friedensliebe des Duce. Er spielt aber ein ge- fährliches Spiel, wenn er sich darauf verläßt, daß er stark genug sei, um die fmrigen Legionen konkollieren zu können, die er mit seinem faschistischen Imperialismus berauscht. Der Tag mag kommen

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Pagina 6 di 8
Data: 15.07.1930
Descrizione fisica: 8
— trotz Südtirol — besonders bei rechts gerichteten nationalen Kreisen nicht nur Deutschlands, sondern auch Oester-- reichs bereits gefallen sind, das beweisen, abgesehen von ge wissen tiefbeschämenden Besuchen deutscher oder „deutschfüh-- lender' Schriftsteller, Journalisten und sonstiger Persönlich-- keilen beim „Duce' in Rom, vor allem gewisse Lobes- Hymnen auf das faschistische Gewaltsy stem aus deutschen Federn. Es seien hier keine Namen genannt, denn schließlich und endlich fühlen

und den italienischen Faschismus stellen'. Hahstr wir es nötig, gewissen Revancheideen Handlangerdienste zu leisten, oder gar — im Bunde mit Deutschland einem zukünftigen „römi schen Imperator' die Kastanien aus dem Feuer zu holen?. Das ist doch einmal totsicher, daß der Duce unserem An schlüsse an Deutschland, den er vielleicht versprechen würde, dann, wenn ihm der deutsche Michel auf den Leim gegangen wäre, als allererster ein ganz entschiedenes Veto entgegen setzen würde. Daß Italien seine politische

spielen, mit Kraft strotzen! Straßen bauen, neue Bahnliuien. „Getreideschlachten' ge winnen, die Hütten der Senusfis in Ermanglung schwieriger Siege in fernen Oasen niederbrennen. Warum der Marsch auf Europa? Europa, wie es ist, steht Mussolini im Weg; der Marsch auf Rom hat bloß einen Sinn, wenn er zum Marsch auf Europa führt, zum Imperium des neuen Rom, zu den ver heißenen „herrlichen Zeiten'. Aber es gibt da entscheidende Unterschiede: Das Italien des Duce ist arm und müde, die allzu starke

Geldes mehr —- denn es er hält nirgends mehr Kredit. Persteckte Zwangsanleihen überall, keine Bilanz, daher aufrichtig, jeder Faschio be steuert die Unternehmungen nach seinem Ermessen. Ent lassungen ohne Erlaubnis unmöglich, also rasches An steigen von Fallissements und notleidenden Wechseln. Vorläufig letzter Ausweg neuerliche Zollerhöhung, die jede Einfuhr drosselt, dadurch der Ausfuhr keine Kompen sationsmöglichkeit läßt und die gesunkene Lebenshaltung ifis Unerträgliche verteuern muß. Der Duce

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Pagina 3 di 8
Data: 01.10.1929
Descrizione fisica: 8
die Armee für seine Pläne gewonnen hatte, daß er also von allem Anfang an mit den Exe kutivmitteln der Gewalt vorgehen konnte. Mussolini konnte dies aber nicht. Als seine Schwarzhemden in Rom ein rückten, standen Viktor Emanuels Truppen Gewehr bei Fuß, abwartend dabei. Sie standen nicht in dem Sinne „abwartend', wie die dezimierten russischen Truppen — sondern wohlbereit, zu schießen, wenn der Duce es öet>, sucht hätte, das Savoyenkreuz vom Quirinal zu .beißen. Daher trat der Wolf im Schafsfell leisen

. Am härtesten verfuhren sie mit den ehemaligen Gleichgesinnten. — Und Mussolini? Ker ker, Verbannung/ Konfinierung und Maßregelung sind die täglichen Amtshandlungen, welche der faschistische Ausschuß der Provinz/ oder der große Faschistenrat auszuführen hat. Italien, daß die Todesstrafe nie kannte,.'muß es sich heute gefallen lassen, daß derjenige, der es versuchen würde, dem Duce die Meinyng ins Gesicht zu sagen, die Kugel er hält. Es wagt eben niemand mehr im heutigen Jial/en, seiner Ansicht Ausdruck

nicht mit uns ist. ist gegen uns!' sagte der Duce. Predigen die Bolschewiken etwas anderes? Vernichten nicht auch jene im Keime jede andere Willens äußerung? Und wiederum wie in Rußland, so herrscht in Ita lien der erbittertste Kampf gegen die eigenen Partei genossen, die nicht „parieren' wollen- Zuerst galt 'der Kampf den früheren Freunden, die, als Mussolini noch Anarchist und Chefredakteur des sozialistischen Hauptorgans Italiens, des „Avanti' war — mit dem Duce Not, Kampf, Verbannung und Kerker brüderlich geteilt

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Pagina 2 di 4
Data: 01.04.1931
Descrizione fisica: 4
wieder geschieht dies unter der Androhung, wer nicht teilnähme, dessen Eltern müßten zum Direktor gehen und würden bestraft werden, s Die Schuld art dieser Seelenfollerung der deutschen ' Kinder tragen neben den faschistischen Schulorganen die italienischen Geistlichen, die sich zu willfährigen Werkzeugen der Seelenknechtung hergeben. Donna Mnffolini «nd die Siidttroler Schulen. i Während ihres Aufenthaltes in Meran besuchte Donna j Rachele Mussolini, die Gemahlin des Duce, mit ihrem j kleinen, 3jährigen

mit in die Schule ! bringen, um damit dem Romano ein Geschenk zu machen. ! Die Ehrungen waren dabei so überschwänglich, daß der i kleine Duce bald ihrer überdrüssig wurde und seine Mamma : zum Fortgehen aufforderte mit den Worten: „Andiamo ! mamma, basta onori!' (Mutter, gehen wir, genug der ! Ehren!) ; Die faschistische Kinderzeitschrift Südtirols, „Jl Ba- - lllla dell'Alto Adige', gab zu Ehren des Besuches dev Frau Mussolini eine eigene Rachele Romano-Mmuner heran«, die Bilder enthält, die die beiden Gäste

Südtirvler Führen- Bürgermeister Tr. Julius Perathoner, das folgenden Wort laut hat: Ewer Exzellenz! Ich danke Ihnen für den Besuch des vergangen«« Samstags mit dem lieben Romano. Sie können sich meine Freude, und die Freude meiner Kameraden nicht vor stellen, als die Lehrerin gesagt hat: „Heute nachmittag wird Exzellenz, Donna Rachele Mussolini mit ihrem liebe», kleirien Romano, den Sohn unseres allerliebsten Duce, kom men. Wie schade ist es. daß die anderen zwei Söhne nicht auch gekommen sind. Viele

ehrfürchtige Grüße von dem Schäler llgo Perathoner, 3. KV.«. Regina Elenaschule, Boze«. Die Absicht erschein! klar. Die Nummer, die selbst verständlich dem Duce unterbreitet wird, soll diesem d« Genugtuung bereiten, daß der Neffe jenes aufrechten Bür germeisters, den Mussolini wohl gewaltsam aus dem Rat hause vertreiben oder nicht beugen konnte, ihm huldigend z« Füßen liegt. Wie man sieht, erfteut man sich nicht bloß in Ruß land, sondern auch anderswo des Anblickes pvtemkinsch-r Dörfer. Eine Spende

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Pagina 4 di 8
Data: 15.02.1928
Descrizione fisica: 8
in Bayern wird uns mitgeteilt, daß der ehemalige Lehrer Riedl dort einen Vortrag üb« das Elend in Südtirol gehalten hat, in welchem er nicht bloß das faschistische Italien, sondern vor allem die Wahr- : heit uird die guten Sitten beleidigt. Uno doch ist der Red», ner von München nichts anderes als ein ehemalig«.,; Konfinierter, den die Milde oes Duce wieder an faitoay häuslichen Herd und in den Schoß oer Familie zuriükgS- führt hat. Bekanntlich hat einer der vier Söhne Riet

' ' sich mit einer Bittschrift an den Duce gewandt, daß der Vater begnadigt würde. Da sich niemand vttgÄ»! lich(!) an das Herz d^ Duce um einen Akt der wendet, so konnte auch der Riedel wieder in seine zurückkehren. Doch zum Dank gesellt er sich in die Heu der Auslandsslüchtlinge und verleumdet denjenigen der ihn begnadigt hat. Als unversöhnlicher Gegner Wte der Redner von München wenigstens den Mut aufbringen sollen, die Milde des Tyrannen zurückzuweisen. Seim persönliche Würde hätte durch solche Handlungsweise

sich das italienische Blatt, daß dieser Mann, der die faschistische TchrrmnN wie wenige auszukosten hatte und ungerechtfertigt« Weise die seelische und leibliche Gesundheit einbüßte, fc* Mussolinismus und die Gnade des Duce nicht zu wür digen wisse! Wahrlich, es ist, als wenn ein Räuber jeman den aller Werffachen und Beider beraubt und ihm dan» das Hemd zurückgibt und erwartet, daß er dafür ewig dankbar sein solle. Wer Riedl gehört hat, weiß, daß er rn einfacher Weise über seine Leiden spricht und dabei keineswegs

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Pagina 6 di 8
Data: 16.04.1929
Descrizione fisica: 8
. Wenn nur die Berhimmelungsiverke, die für den Duce geschrieben werden, ein ivenig mehr aus der histo rischen .Höhe stünden und zu einer wirklichen Polemik reizten! 'Auch von dem l üngst erschienenen Buch :„ Die Idee Mussolinis und der Sinn des Faschismus', das Prof. Dr. Georg Mehlis zum Autor hat (Verlag E. .Haberland, Leipzigs, kann nutzt gesagt iverden, daß es sonderlich in die Tiefe ginge, obivohl es seinen Hymnus mit Lchelling, Fichte, Hegel, Schiller reichlich zu untermauern und jedem deutscher: Spießbürger mundgerecht

ist, wie die saschistifchie. Welches find nun diese „neuen, einzigen und unvergleichlichen Ideen'? lieber- i vrüft man die Mehlissche Apologie, so sind es zwar viele, aber nicht gerade ultraneue Ideen, die uns der Duce ge bracht hat. Hören wir also. Nicht auf die große Masse käme es an . . .nur die Minoritäten hätten Verstand, Vaterlandsliebe, Opjerbereitschaft .... glühender Idea lismus und nüchterner 'Realitätssinn verbinden sich, hier im Helden . .Sinn für Größe fei in einem materia- listischen Volke ivieder geiveckt

. . Anwalt der wirtschaftlich Schwachen .... Kultus der Jugend, der Schönheit, der Romantik, der Tradition .... Auto rität und Disziplin und Hierarchie .... Bentralmona.de Mussolini .... der Weltgeist auf neuer, bedeutsamer Stufe größeres Italien . . . Ovfer fürs vergötterte Vaterland . . das Vaterland ist Gott .... der Mensch gehört zu seinem' Volke Ordnung, Energie, Einfachheit . . • bevorzugte Rasse des römischen Volkes .... Hingabe an ewige Werte .... In dicsemhymnischen Ton, der des Duce und Mehlis

politisches, soziales, soziologisches Denken um- und umwühlen können — und auch sollen. Damit dies möglich sei, müssen aber die Forscher tiefer schürfen. Und so warten wir. Doch immer auf das richtige Buch. Paganus in „Der Tag'. Unglaubliche Berichterstattung. In der: „Badischen Presse' dir. 164. schreibt Dr- Gustav Eberlein unter der Aufschrift „Die Maus in der Falle' folgende Sätze über Südtirol: „lind in dem Augenblicke, wo der Kärdinalstaats- sekretür dein Duce die goldene Feder in die H and drückte

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