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Meraner Zeitung
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Pagina 1 di 12
Data: 07.09.1886
Descrizione fisica: 12
ic. sind an die Redaction zu richten. Ni Dienstag, 7. September 1886. XX. Jahr I Telegramme siehe ö. Seite. je Rückkehr des Fürsten Alexander. S ophia, S. Septbr. Der Einzug Alexander's in die Hauptstadt kcht den würdigen Abschluß des Triumphzuges das Land. Der Fürst wurde von den Treppen und dem Volke mit grenzenlosem Enthu- sÄmus empfangen, der jeder Beschreibung spottet. ßÄ>z Sophia war vom frühesten Morgen auf ^Bewen. Sehr viel Landvolk hatte sich einge-i funden. Vlle Häuser waren beflaggt und viele käzrirt

-rumelische Batail- lsm, eine Escadron Cavallerie und einige Ge- 'Hlltze für die Salutsalven aufgestellt. An der Trjumphpsvrte hatte die Stadtvertretung und Deputation der spanischen Judengemeinde Ausstellung genommen. Am Wegrain standen zausende von Bewohnern von Sophia, meist iHuen, welche Kränze und Blumen trugen. Kmz vor 11 Uhr erschien der Zug des Fürsten. Kilometer vor der Stadt hatte der Fürst H in einem Baucrnhause umgekleidet und die Rv. ^'isorm angelegt. Der Donner der schütze verkündete

die Annäherung Alexander's. A,'^.ungcheure Bewegung bemächtigte sich der Slitinski-Han begrüßte der Fürst «^dort anwesenden Minister, die hohen Beamten M seinen treuen Secretär und bestieg dann 'pserd. Neben dem Fürsten ritten der ^'^uunandant Mutkurvw und der Stadt- > ?^?bant Popow. Die Truppen begrüßten ^^LMsten mit Hunah-Rusen und schwenkten en. Die wilden Ausbrüche des Enthusias- ^rneuerten sich von. Minute zu Minute verstärkter Gewalt. Alexander schien tief .^''dieser Begrüßung seiner Soldaten, Fronten

ab. während die Musikcapel- spielten und die Geschütze Az?»--.'' dieser Moment wird sich jedem ^ Gedächtniß eingeprägt küßte K.N Fürst, von dieser Scene hingerissen, Cönivwnk ^g^minister ^ Nikolajew und den dtt ^'.^utkurow. Inzwischen war auch Ä er ^ L-ibgarden des Fürsten - w herangerückt, und der Zug ritt ein? y.^. äann sich zu formiren. Voran ^ Contini Gendarmerie,, dieser folgte Pftrde und ?f. kam der Fürst zu )hm zu Seiten Mutkurvw und ^tegt Pop »HI vl, klingendem SpleU üeberall hoben M Fürsten ansichtig ward

. Alle Glocken läuteten. Als der Fürst nahte, begaben sich 18 Geistliche unter Führung des Metropoliten Kyrillos, welcher die Krone auf dem Haupte und das Heilizthum in der Hand trug, zu dem Eingange der Kirche. Alle Würdenträger waren anwesend. Der Metropolit reichte dem Fürsten das Allerheiligste zum Kusse, worauf derselbe die Stufen des prachtvollen Thronsessels bestieg, wo er während der heiligen Handlung stehend verharrte. Neben ihm standen die Ossmere der Leibgarde und Kriegsminister Nikolajew

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Meraner Zeitung
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Pagina 5 di 12
Data: 02.09.1886
Descrizione fisica: 12
- clamation Stambulow» desiguirte Regierung als diejenige zu betrachten, welche von dem Fürsten mindestens bis zu seinem Wiedereintreffen in Sophia acceptirt werden wird. Der Fürst wird wahrscheinlich über Tirnowa und Philipp' opel reisen, um vor de Rückkehr nach der Haupt stadt von den Rumelioten anerkannt zu werden. Die Dacht, welche den Fürsten abholt, ist die^ selbe, auf welcher er nach Reni geführt wurde. Major Gruew ist in Rahova und mehrere andere, Ofsiciere sind in Widdiu interuirt. Zankow

ist frei in Sophia, wird jedoch streng stens überwacht. Der Fürst ist um 1 Uhr in Smarda eingetroffen. >. Giurgewo, 29. Aug., 9 Uhr Abends. Der Fürst von Bulgarien ist hier einge troffen und von einer bulgarischen Deputation empfangen worden. Eine Ehren compagnie erwies demselben die militärischen Ehren und eine Musikcapelle intonirte die bul garische Nationalhymne. Der Fürst schritt so fort auf die Deputation unter Führung Stambu- low's zu und umarmte Letzkken in herzlichster Weise

, während die von allen Seiten herbei gekommene ungeheuere Volksmenge in stürmische Hurrahrufe ausbrach. Es war ein rührender Momente Viele Männer weinten. ^ Der Fürst war äußerst bewegt. Alle,, selbst die Fremden, acclamirten den Fürsten, während von Tausen den von Personen, welche auf Jachten, größeren und kleineren mit Flaggen aller Nationen ge zierten Schiffen sich befanden. Hurrahrufe aus gebracht wurden. Von der Flottille wurden Kanouensalven gelöst, welche von den Kanonen in Rustschuk erwidert wurden. Der Fürst

be stieg sodann dieselbe Jacht, welche ihn nach Reni geführt hatte, und fuhr unter unaufhör lichen Zurufen nach Rustschuk hinüber . Der Einzug iu Rustschuk gestaltete sich zu einem wahren T r iump h e.' Stambulow, der dem Fürsten vorausgefahren war, empfing den selben auf der Landungsbrücke und begrüßte ihn unter stürmischen Zurufen der Volksmenge. Der Fürst wurde sodann von Osficieren - mnd Männern aus dem Volke auf den Schultern im Triumphzuge unter unbeschreiblichem Enthusias mus bis zum Palais

getragen. Im Palais fand sofort ein Ministerrath statt. Der Fürst. fährt morgen über Sistowo, Tirnowa, .Philippopel nach Sophia weiter. Rustschnk, 29. Aug. Die R e i s e - D i s'.. p osi ti ö nen des Fürsten «Alexan der erfahren anläßlich des neuerlichen Ministerraths eine Aenderung; derselbe fuhr heute Morgens auf seiner Jacht von Rustschuk nach Sistowo; er wird sich von dort nach Tirnowa begeben, woselbst sich die bulgarische Armee concentrirt. Von Tirnowa wird der Fürst an der Spitze der Truppen

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Pagina 9 di 12
Data: 28.08.1886
Descrizione fisica: 12
Zweites Blatt der Meraner Zeitung Nr. 103 vom 28. August 1886. vo z Ver „Fürst auf dem Pulverfasse.' Die Fürstenthrone kommen auf dem Boden es Orients nicht gut fort und die schwarzen !nd die weißen Lose wechseln mit rapider Ge- chwindigkeit in dem Leben der Herrscher auf ,/r Balkanchalbinsel. Wer gedenkt heute, wo >ie Palastrevolution in Sophia alle Blicke .ach dem Orient lenkt, nicht an die Cusa, die wageorgievic, die' nach kurzer Herrlichkeit vom lhron gestoßen und auf die lange Liste

„der Duige im Exil' gesetzt wurden. Zum mindesten bat Fürst Alexander sich über seine Zukunft keiner Täuschung hingegeben. Er selbst hat sich in einem Moment von Selbstpersiflage „der Fürst auf dem Pulverfasse' genannt. Aber wie sehr der Battenberger auch sein Geschick stets bor Augen gehabt, so muß ihm der Ruhm leiben, oaß er für die verlorene Sache mit .'reue und Selbstaufopferung gekämpft und das -tragische Schicksal des Th'vnverlustes auch nicht j -durch den Schatten von Schuld oder Leichtsinn

hat er sich auf dem Throne Bulgariens gefühlt. Aber wenn es Noth hat, verstand der Soldat sich auch auf Listen und Fiukssen, um die Perrücken am Conferenztifche in Verzweiflung zu setzen. Und weil ein guter Solvat stets oie Augen offen haben muß, so war Alexander auch in Friedenszeiten stets wach sam und auf seiner Hut. Der Fürst kannte seine Pappenheimer — aus Rußland wohl. Es mochte ihm lange Ueberwindung gekostet haben, eine eigene Leibgarde zu bilden, und sich unter „seinem treuem Volke' nie anders als in der Mitte

nur an; es wird immer eine angenehme A^rmig bleiben'. Nun, Fürst Alexander hat ^ dem neugegründeten Throne uvt, und es sind nicht so sehr angenehme s.^^ungen, wie Fürst Bismarck es gemeint, die der nach Widdin Ver- - ^ Ausland mitnimmt. Es bedürfte an» k- ^ Selbstentäußerung und Verzicht anerzogene preußisch - stramme Lebens- Muung, um eine leidlich gute Annäherung Völkchen, über das er herrschen sollte, scki>n m bnngen. Wenn etwas vom preußi- rttck-» w ^ '^nant beim Betreten des bulga- so »ins» ^ dem Battenberger

sich regte, Der-i-, hier unbedingt aufgegeben werden, von Seite ^ seltsamsten Zumuthungen Natur - , tzten der souveränen bulgarischen sollen ^'^esetzt. »Wir bezahlen ihn, wozu lassen?« - Hochmuth gefallen svukt in > I? ^^ellung von Fürstenwürde Ausfall,,^' ^Men der Bulgaren, und dieser schMj^ Aussen sich die Formen des gesell- m Bul^? ^ Swischen Fürst und Volk klug IL? ?ubequemen. Auch war der Fürst habene Stennn»''^Classepstreit er- slch der k..-^ ^ welter zu betonen und herrschenden Auffassung

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Pagina 5 di 12
Data: 28.08.1886
Descrizione fisica: 12
vor die ' Commandeur erklärte. Consulate, wo die ganze bul- Meraner Zeitung. garische Armee widersetze sich der Absetzung des Fürsten und sei be reit, für ihn zu streiten und zu sterben. Aus allen umliegenden Dörfern wird morgen die Landbevölkerung erwartet, welche durchweg dem Fürsten ergeben zu sein scheint. In der Stadt fraternifirt d a s V o l k m i t d e n T r u p p «/n. Bukarest, 25. Aug. Fürst Alexander wuroe gestern Nachmittags in Reni den russischenBehörden ausgeliefert, jedoch auf Anordnung

der mittlerweile über die Fortschritte der bulgarischen Gegenrevolution unterrichteten Petersburger Regierung auffreien Fuß gesetzt und ist heute Abends nach Deutschland abgereist. Das revolu tionäre Ministerium wurde gestürzt und ein neues CabinetKarawelow gebildet. Kalafat. 25 Aug. Montag den 23. August wurde Fürst Alexander mit seinem Bruder Franz Joseph unter Escorte nach R a- howa gebracht. Eine halbe Stunde nach seinem Eintreffen kam die Jacht von Lom - Palanka. worauf sofort der Fürst und sein Bruder

ein geschifft wurden. Dem Verlangen des Fürsten, stromaufwärts zu fahren, wurde Folge geleistet; als derselbe jedoch in seine Cajüte ge bracht und alle Ausgänge mit Wachen besetzt waren, kehrte das Schiff um und fuhr strom abwärts. An Bord der Jacht soll der Fürst Brot und Trauben essend gesehen worden sein. Seine Handtasche und den Ueberzieher trug er selbst. An Bord soll man dem Fürsten drei tausend Napoleonsd'or gewisser- maßenalsAbfertigung angeboten haben, welche derselbe jedoch zurückwies

. St. Petersburg, 25. Aug. Fürst Alexan der ist gestern in Reni angelangt und über Wolotschisk nach Oe st erreich weitergereist. Er ist also keineswegs Gefangener. Bukarest, 25. Aug. Nach hier eingegangenen Mittheilungen ist die provisorische Regierung in Sophia gestürzt. (Von uns schon gemeldet. Die Red) Major Panow hat daselbst einst weilen die Regierungsgewalt übernommen. Der Commandant der Nacht, auf welcher der Fürst Alexander sich befand, hatte Befehl, 'den Fürsten unter allen Umständen in Reni zu lassen

, trotz dem der Fürst den Wunsch geäußert, am rumä nischen User gelandet zu werden. Nach einem Telegramm aus Galatz war dem Fürsten von den russischen Behörden freigestellt, feine Reise in beliebiger Richtung fortzusetzen. Der Fürst, welcher sich um 2 Uhr Nachmittags noch in Reni befand, wartete den nächsten Zug ab. um in der Richtung nach Oesterreich seine Reise fortzusetzen. Giurgewo, 25. Aug. Die von Tirnowo vatirte, von Stambulow als Präsidenten der Volksvertretung und Mutkurow

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Pagina 2 di 16
Data: 11.09.1886
Descrizione fisica: 16
1462 und erwartet man eine analoge Antwort auf den seitens der bulgarischen R gierung gethanen Schritt. Was jedoch namentlich zur Beruhigung der gereizten Stimmung der Officiere beitrug, war der B e f u ch desFürsten, den derselbe den Truppen in der Kaserne und im Lager abstattete. Nachdem der Fürst den Manövern beigewohnt hatte, stieg derselbe vom Pferde und gab, umringt von seinem Generaistabe und circa 150 Ossicieren, eine Geschichte seiner Wahl auf den bulgarischen Thron. „Durch die Macht

dcr Verhältnisse,' sagte der Fürst, „stellte sich nach dem Ablaufe einiger Regierungsjahre meine Politik in Gegensatz zu den Wünschen Rußlands in Betriff dieses Landes, weil diese Politik eine nationale und unab hängige war. Man sagte, daß meine Person die Ursache der Meinungsverschiedenheiten zwi schen Rußland und Bulgarien gewesen sei; man werde später sehen, ob dies die Person oder die Thätigkeit des Fürsten von Bulgarien ist. welches ein Hinderniß für das Einvernehmen der beiden Theile

für den Fall bildet, als Rußland eine abforbirende Politik in Bulgarie.i befolgen würde Ich verlasse die Regierungsgewalt, weil meine Anwesenheit vielleicht großes Unglück für dieses Land herbeiführen könnte; ich reise jedoch in der Ueberzeugung ab, daß Euere Unabhängigkeit ge wahrt werden wird. Der Fürst machte sodann den Officieren Mittheilung von der Antwort der Confuln und fügte hinzu, der Czar sei in seinen Ideen ein zäher Mann, aber er sei ein Ehren mann, und er werde Wort halten. Ich empfehle

Euch, die Ihr mir Beweise Euerer Treue bis zum letzten Augenblicke gegeben habt, geeinigt zu bleiben und den neuen Zustand der Dinge zu unterstützen. Ich weiß, daß Sie über meine Abreise verzweifelt sind, bestehen Sie jedoch nicht darauf, mich zurückzuhalten, da Alles unnütz wäre. Nach diesen Worten wurde der Fürst lebhaft acclamirt. Zwei Osficiere riefen: „Fürst! Ohne Sie wird es kein Bulgarien mehr geben! Sie werden wieder zu uns kommen!' Sodann umarmte der Fürst zahlreiche Osficiere, die ihn hierauf auf ihren Armen

. Ueber den Zeitpunkt des Zu Me raner Zeitung fammentrittes der großen National-Versammlung zum Zwecke der Wahl eines neuen Fürsten ist noch kein Beschluß gefaßt, doch wir' dieser Zu sammentritt keinesfalls vor zwei Monaten er wartet. , Soph'a. 7. Sept. Die „Agence Havas' meldet: Der Fürst empfing Vormittags die Vertreter der Mächte und dankte den selben für die moralische Unterstützung und für die Rathschläge, die sie ihm in einem schwierigen Zeitpunkte gegeben. Er bezeichnete das Con- stau tin

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Pagina 1 di 18
Data: 02.08.1895
Descrizione fisica: 18
schilderte den Prinzen Ferdinand in wenig schmeichelhafter Weise. „Außer seinen Privatangelegenheiten weiß der Fürst nichts. Wie oft habe ich ihm gesagt: Lesen Sie doch nicht so viele Zeitungen. Der Fürst liest täglich 50 Zeitungen; bis 4 Uhr morgens geht das manchmal. Dann hat er natürlich keine Zeit etwas anderes zu arbeiten. Ich habe ihm oft gesagt: Lesen Sie doch nur drei oder vier Zeit ungen und nehmen Sie einen guten Lehrer, einen guten Obrist, der Sie in die Kriegswissenschaft ein wenig einführen

soll, damit Sie davon wenigstens soviel verstehen, wie Ihr Kriegsminister. Vom Militärgesetz kennt der Fürst nur zwei Artikel. Wenn er von unserem bürgerlichen Recht eine Ahnung hat, lasse ich mir den Kopf abhauen. Der Fürst ist ein fähiger Mann, aber er vertrödelt mit lauter kleinlichen Sachen seine Zeit. Er ist nervös, aufgeregt und kann nicht ruhig arbeiten. Wenn er einen Angriff gegen ihn in einem Blatte liest, kann er eine Nacht nicht schlafen und zerfetzt das Blatt vor lauter Wuth. Der Fürst hat mir oft

vorgehalten, Bismarck lese viele Zeitungen, während ich nur eine lese. Ja, ich hatte andere Suchen zu thun. Ich glaube, Bismarck hat auch nicht fünfzig Zeitungen gelesen, sondern sich nur das Wichtigste vortragen lassen. Man muß andere Leute für sich arbeiten lassen, um gut zu regieren. Unser Fürst kopirt jetzt den Kaiser Wilhelm II., nur daß er sich für gescheidter hält als den Kaiser!' „Glauben Sie, daß Sie noch einmal zur Regierung zurückkehren werden?' fragte der Korrespondent. „Nein; ich persönlich

will es nicht mehr. Aber man muß dem Fürsten den Rückweg zu meiner Partei offen lassen. Jetzt sind alle Bande gelöst, nur weil man den Terrorismus gegen mich aufrecht erhalten will. Ich bin nicht durch Intriguen Anderer gestürzt und nicht durch das Volk, sondern durch die Arbeit des Fürsten allein. Der Fürst hat alles gethan, um meine Feinde zu ermuthigen. Selbst mir feindliche Zeitungen hat er unterstützt. Für Zeitungen gibt er nämlich Geld aus, aber für nichts Anderes. Er ist sehr geizig. Es ist eine Fabel

, welche mich und nur mich lobten, und hat mir oft vorgeworfen, daß ich ihn ganz in den Schatten stelle. Jetzt existire ich nicht mehr, ich bin ein halb verhafteter, halb freier Mensch. Der Fürst kann jetzt thun, was er will; er kann seine Position compromittiren. Aber er darf nicht sür seine Anerkennung Bulgarien opfern. Wenn wir mit den Mächten gehen werden, die uns seit dem Kriege unterstützt haben, werden wir anerkannt werden. Ich bin überzeugt, daß der Fürst erst dann offiziell anerkannt wird, wenn der große Krieg

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Pagina 1 di 8
Data: 01.04.1890
Descrizione fisica: 8
. 2t. Jahrgang. Fürst Aisnmrcks Abreise aus Berlin. Meran, 31. März. Die Ovationen welche die Berliner Bevölkerung kürzlich, als Fürst Bismarck sich vom Kaiser verab schiedete, deni Kanzler darbrachte, haben sich in großartigster Weise am Samstag Nachmittag wieder holt, als Fürst Bismarck mit seiner Familie Berlin verließ. Der Münchner „Allg. Ztg.' wird hierüber aus Berlin telegraphirt: „Fürst Bismarck hat Berlin heute Nachmittag verlassen. Der Abschied, den ihm Berlin bereitet hat, war ergreifend

, dann für 4 Uhr, der Fürst ver ließ aber erst um 5 Uhr 10 Minuten das Palais. Eine halbe Stunde vorher war eine Schwadron Gardecürassire mit klingendem Spiel am Palais vorüber gezogen. Der Fürst zeigte sich wiederholt am Fenster und wurde jedesmal mit donnernden Hurrahrufen begrüßt. Als endlich der offene Wagen beiin Portal vorfuhr und Fürst Bismarck im Vor garten des Palais erschien, brach die Menge in dröhnende Hurrahrufe aus und kaum, daß der Wagen aus dem Vorgarten auf die Straße heraus gelangt

wiederzugeben, mit welcher Gewalt die Empfindungen dieser nach Tausenden zählenden Menge, die alle Plätze in der Umgebung des Bahnhofes und diesen selbst besetzt hatte, her vorbrachen. Ein kleiner Raum des Bahnhofes war abgesperrt. Hier hatte auf Befehl des Kaisers eine Schwadron Cürassiere als Ehrenwache Aufstellung genommen. Zwei Mann standen als Ehrenposten an der Treppe des Wagens. Fürst Bismarck schien durch die Auszeichnung, die ihm so durch den Kaiser zutheil geworden, überrascht

zu sein. Während er die Front abschritt, spielte die Negimentscapelle eine Fanfare. Plötzlich trat feierliche Stille ein, und die Klänge der „Wacht am Rhein', von allen Anwesen den gesungen, erbrausten durch die Halle. Hochauf gerichtet stand Fürst Bismarck da, und mit tief ernstem Ausdruck vernahm er diesen Abschiedsgruß, der alle Herzen bewegte. Auf Befehl des. Kaisers waren sämmtliche Flügeladjutanten auf dem Bahn hof erschienen; ebenso waren viele Generale, mehrere Botschafter, Gesandte und andere Diplomaten an wesend

, auch alle oberen Beamten der Ministerien, deren Chef Fürst Bismarck gewesen, waren anwe send. Endlich wurde das vorletzte Abfahrtssignal gegeben. Der Fürst begann sich von jedem Einzel nen zu verabschieden. Als er die Treppe zum Coupe hinanschritt, sang die Menge: „Deutschland, Deutschland, über Alles.' Mit immer neuer Kraft erschollen die Rufe: Hoch Bismarck, auf Wieder sehen, Wiederkommen! Die Regimentscapelle setzte wieder ein. Fürst Bismarck erschien am Fenster des Wagens uud dankte mit Kopfnicken

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Pagina 1 di 4
Data: 20.05.1874
Descrizione fisica: 4
von Toscana, ist am 12. d. um 9 Uhr 15 Minuten Früh, zu Salzburg von einem Erzherzoge glücklich ent bunden worden. Fürst Pnttbns, Obertruchseß des deutschen Kaisers, wurde dieser Tage im preußischen Land tage von dem bekannten Deputirten Lasker offen der Betrügerei beschuldigt, worauf der Fürst die sem Redner im Herrenhaufe »freche Lügen' vor warf. Der Vorfall erregt ungeheures Aufsehen, und am preußischen Königshofe ist man hievon auf daS Peinlichste berührt. Der Anlaß zu die sen skandalösen Auftritten

- ist »folgender: Die Regierung verlangte vom Landtage die Uebernahme einer Zinsgarantie in der Höhe von S,000.000 Thlr. zur Vollendung der Berlin-Str.ilsunder (Nord-) Bahn durch den Staat. Gegen dieses Begehren erhob sich sofort der Abgeordnete Las ier; er sagte: Wir haben es heute mit einem Unternehmen zu thun, das mit frandulösem Ban kerott auf einer Linie steht. Meine Herren, durch Lüge und durch Betrug ist die Konzession er worben worden, welche zum Ban der Nordbahn der Fürst zn Puttbus erhielt

; man hält ein Duell zwischen Fürst Puttbus und LaSker sür bevorstehend. Jedenfalls wird der Fürst sein« Stelle bei Hofe aufgeben müssen. Der „Berliner Figaro' sagt über die Affaire: Der Fall Lasker contra Fürst Putbus hat sich zu einer wahren eauss eelsbro zugespitzt. Se. Durchlaucht hat natürlich die etwas unbequemen Enthüllungen Laskers nicht ohne Antwort gelas sen und er hat die Herrenhaus-Tribüne zu der Mohrenwäsche benutzt. Dieselbe ist aber total verunglückt. Zn Ermangelung thatsächlicher

An führungen hat sich der Gründer-Fürst darauf verlegt, seinem Gegner Grobheiten an den Kopf zu werfen, die man sonst an der heilen Stätte der Herrenhäusler nicht zu hören gewöhnt war. Fürst Putbus hat di.' Entdeckung gemacht, daß Lasker ein Baissier sei, daß er «gemeine Lügen' ausgesprochen, daß er „Ungezogenheiten- began- gen und daß er „wissentlich die Sachlage ge fälscht' habe. In diesem wenig geschmackvollen Gcdankengange bewegten sich die Ausführungen des dccolletirten Fürsten. Derselbe machte

mit seiner Mohrenwäsche einen so tiefen Eindruck auf die aristokratische Versammlung, daß — nur Hr. v. Kleist -Retzow Bravo rief. — Abg. LaSker hat nun am 16. d. auf die traurige Leistung replicirt — „damit daö Volk sehe, wer Fürst Putbus und wer Lasker ist.' In uchtigemTact ging er über die zornigen Beleidigungen deS Für sten Putbus mitleidsvoll hinweg und hielt sich an die Thatsachen, indem er Satz für Satz die Rede des Fürsten Putbus durchging und Satz für Satz die „thatsächlichen Unwahrheiten' des selben an'ö

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Pagina 3 di 10
Data: 31.08.1886
Descrizione fisica: 10
Mrnimvelte Prinz Franz Joseph schon gebracht T Noch einem Aufenthalt von zwei Stunden Anden beide Brüder getrennt sorttransportirt. -Lr in einem besonderen Wagen, jeder zwei Osnciere neben sich, die ununterbrochen die Re- mnver nach dem Kopf des TransPortiNen rich teten Auf dem Bock neben dem Kutscher saß je! ein Zögling der Junkerschule. - ! Als der Fürst von dem Kriegsministerium Fuhr, standen dort mindestens vierzig Officiere Uniform. mit den Händen in den Hosen taschen, ihn angrinsend

hatte der Fürst Ags zuvor inspicirt, und dieselben Officiere, Mlche um 2 Uhr Morgens mit Revolvern in's Schlafzimmer drangen, hatten Abends bei ihm «'peist. j Die erste Nacht brachte der Fürst in einem Koster, 25 Kilometer von Sophia entfernt, zu. Ulf dem ganzen Wege nach der Donau schrieen jedesmal, wenn der Fürst den Mund.öffnete, w eine Frage auszusprechen, die Officiere: .vchweig, sonst bist Du todt!' Auf dem Schiffe Hären beide Brüder zusammen in die Cajüte gesperrt; zwei Officiere mit gezogenen Säbeln

Hmden vor der Thür. Die Hitze war so furcht bar, daß schließlich der Fürst den Kopf zum Fenster hinaussteckte, worauf ihn zwei Soldaten mit dem Bajonnet zurückstießen und sofort die Wache alarmirten. Die Bitte, nur wenige Minuten freie Luft schöpfen zu dürfen, wurde ründweg abgeschlagen. 1 Die Schiffswache bestand aus der zweiten Compagnie des Donau-Regiments mit sammt- lllhen Officieren. Am Dienstag Nachmittag um chr Uhr erfolgte die Ankunft in Reni. Die Meiere versuchten Jemand am Land zu finden

. Der Fürst bat, ihn die Donau abwärts reisen zu lassen, worauf man antwortete, das ginge nicht, er würde sein Leben riskiren. denn längs der Donau seien in allen Städten ge dungene Mörder, ihn niederzustechen Mr nieder zuschießen, ganze Räuberbanden seien aufgeboten, ihn einzufangen. Der Fürst entgegnete. es ris kiren zu wollen. Da ward ihm ein Telegramm, datirt aus Petersburg, unterzeichnet Minister Obrutschew, vorgewiesen, welches lautete: „Prinz Alexander von Baltenberg — nur dieser Aus druck

mit sechshundert Rubeln, sonst werde nicht weiter gefahren. Der Fürst hatte ungefähr soviel gerade noch zufällig bei sich und zahlte. In Bender hielt der Zug anderthalb Stunden. Vor jeder Coupöthür stand ein Gendarm mit aufgepflanztem Bajonnet. Außer einer großm Menge Publicums, das den Fürsten zum Fenster hinein verhöhnte, waren sämmtliche Offi ciere des Dragoner-Regiments, dessen Chef Prinz Alexander von Hessen, der Vater des Fürsten, ist, und Z. la suits dessen Fürst Alexander bis zur Streichung

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Pagina 2 di 12
Data: 10.07.1901
Descrizione fisica: 12
nicht, er ist mit dem winterlichen Fiasko der Branntwein steuervorlage für immer abgethan. Was wir fürchten, ist der verständnißlose Buchstabenglaube rechts und links, die verfassungstreue Orthodoxie uud das Verpassen des richtigen Zeitpunktes für ein Kompromiß. Nicht zum Wenigsten aber auch die beliebte Tendenz, jedes parlamentarische Kom promiß zu eiuem Verrath au der nationalen Sache zu stempeln. Clodwiz Fürst zu Hohcnlohe-Schillingsfiirst Meran, S. Juli. Mit wenigen Worten hatten wir unter den Telegrammen unserer letzteu

Nummer die über raschende Kuude mitgetheilt, daß in Nagaz Fürst zu Hoheulohe-Schillingsfürst, der dritte deutsche Reichskanzler, verschieden ist. „Im nächsten Jahre komme ich wieder,' hatte sich der greise Staatsmann beim Abschiede von Meran freudig zum Besitzer der Villa Jmperial geäußert, „Merau hat mir sehr gut gethan'. Der Fürst hatte hier bekanntlich die Karlsbader Kur ge braucht und sich in seinem mehrmonatlichen Auf enthalt vortrefflich erholt. Er war über Italien nach Berlin zurückgereist uud

besuchte kürzlich Paris, wo er allerdings, wie nuu verlautet, be reits au Ohmnachts- uud Schwächeaufällen litt, die seine Tochter, Prinzessin Elisabeth, die ihn überallhin begleitete, mit Besorgniß erfüllten. Dann erholte sich der Fürst wieder und fuhr nach Kolmar im Elsaß, wo sein Sohn Bezirkspräsi- deut ist, uud verweilte dort zwei Tage. Mittwoch traf der Fürst in Ragaz ein, wo er im Hotel Quellenhof abstieg. Er war von der Reife sehr angegriffen, litt stark an Asthma und hatte das Hotel seit

zu klatschen. „Schau nur grad — schau nur grad! Hätt' Fahrt nach 'Schillingsfürst, wo die Beisetzung stattfinden wird. Kaiser Wilhelm sprach telegraphisch der Fa milie des Verewigten sein innigstes Beileid aus. Ebenso sind von zahlreichen deutschen Fürstlich keiten bereits Beileidstelegramme bei Prinzessin Elisabeth eingetroffen. Nicht lange ist Fürst Hohenlohe der redlich ver dienten Muße froh geworden. Im letzten Jahre des scheidenden Jahrhunderts ist er aus dem Amt getreten, im ersten des anbrechenden

Säkulums schied er aus dem Leben. Still, wie es seine per sönliche Art war, hat Fürst Chlodwig Hohenlohe das Ötiurii euui «.li-zuit-ito getragen; schweig sam und unaufdringlich lebte der alte Grandseig- ueur, der allgemach unter der Last der Jahre schwerhörig geworden war, den Erinnerungen seines inhalts- uud ereignißreichen Daseins. Mit rückhaltlos sympathischer Pietät wendet die ge- sammte deutsche Nation und wenden alle Zeit genossen, alle Jene, welche den Fürsten während seines hiesigen

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Pagina 4 di 12
Data: 25.09.1892
Descrizione fisica: 12
soll, wie ver lautet, sich die Standeserhöhung der Gattin des Prinzen Heinrich vorbehalte.» haben. Dieselbe stammt aus Kroatien; sie ist eine Tochter des Hosraths Hrzik n Agram und steht im 25. Lebensjahre. ^DieTobsnchtdesFürstenRadziwill.) Die Warschauer Blätter bringen ausführliche Berichte iber den Fürsten Karl Radziwill, welcher bekanntlich letzten Sonntag in Lodz von Tobsucht befallen wurde und mehrere Personen durch Flintenschusse verwundete. Fürst Karl Radziwill ist ein sechzigjähriger, sehr statt

licher Mann. Schon sein eigenthümliches Benehmen i n der Bahnrestanration lenkte auf ihn die Aufmerk- amkeit eines Gendarmen, welcher von ihm die Vor weisung der Reisedocumente verlangte. Der Fürst wies einen legalen Reisepaß vor und ließ sich hierauf ins Grand Hotel' sühren. Um 3 Uhr Nachts wurde zlöhlich der Hotelier aus dem Schlafe geweckt; man theilte ihm mit, daß der Fürst die Hoteldienerschast mit dem Ruse alarmirt habe, er sei überfallen worden. Der herbeigeholte Polizeihauptmann Zoßdemski

rieth dem Fürsten, in ein anderes» sicheres Zimmer zu über siedeln. Diesen Rath befolgte der Fürst. Um V,5 Uhr Früh krachte plötzlich ein Flintenschuß und bald darauf verttahm man den Rus «Jesus, Maria!' Im Hotelhofe lag in seinem Blute «in alter, schwerhöriger Hoteldiener, welcher dem Fürsten nicht sofort die Frage, wohin er gehe beantwortete, und den deshalb der Fürst durch einen Flintenschuß verwundete. Eine Stunde später fiel aus dem Feuster des Fürsten ein zweiter Schuß. Diesmal wurde

der Lieblingshund des Direktors des Deutschen Theaters, Rosenthal, ge troffen. Gegen den Direktor selbst, welcher nachsehen wollte, waS vorgehe, gab der Fürst einen dritten Schuß ab, welcher zum Glück nicht tras. Sosort eilte die Polizei nnd eine Abtheilung der Feuerwehr mit zwei Löschspritzen herbei. Der Fürst schvß in seinem Zimmer fortwährend, besonders zur Thür, deren Schloß er sich zur Zielscheibe wählte. Einen herbei gerusenen Schloßer, welcher die Thür von außen öffnen wollte, schoß der Fürst zwei Finger

weg. Da erhielt die Feuerwehr den Austrag, das Zimmer mit Wasser zu übersluthen. Aber das half nicht, der Fürst schoß fort und fort. Dte Feuerwehr zog nun mittels einer Schnur eine große Puppe in der Klei dung eines Feuerwehrmannes hinauf. Der Fürst schoß auch diese an. Plötzlich saßte er die Schnur und im Momente als er dieselbe am Fenster befestigen wollte, drangen drei tapfere Feuerwehrmänner ins Zimmer und bemächtigten sich des Fürsten. sDas Unglück an der Plattachspitz e.Z Ueber die schon gemeldete

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Pagina 6 di 14
Data: 15.11.1924
Descrizione fisica: 14
DM S «»>«>» Ml «M fm und Unwillkürlich faßt man sich Mn«n di «se Ursache etwa nicht bekannt, so bin ich bereit, authentisch« Quellen zu nennen.- An- merkuna Haller»: »Die» ist später geschehen: Der Fürst nannte als Quellen den Fürsten Hemke! v. Donnervmark, der es von Bismarck selbst hatte, und Herbert Bismarck, der e» Eu lenburg lachend erzählt«» als «wen »Charakter- Reich noch in der Zwölften «stunde diplo- Aug des verriickten Holstein'. Der Fürst fugte >inzu: „Daß der alte Fürst den Vorgans

! Aber auf welche Weise? Etwa Revolution? Diese hätte Bürgerkrieg bedeutet. Doch wohl mit Eingriffen des Auslandes, also Krieg. Vielleicht Gift? Es ist Ihnen (dem Fragesteller) wenn nicht durch mich, so doch wohl von anderer Seite bekannt, daß H o l- itein dem Fürsten Bismarck ernsthaft den 'orschlag machte, Kronprinz Friedrich, den nachmaligen Kaiser, vergiften zu wollen. Wäre kläre ich mir so den fürchterlichen Haß Hol> stein» gegenüber Bismarck dadurch, daß zu sei nen Ohren gekommen sein wird, daß der Fürst

, daß der greise Fürst ihn nicht sofort verhastet« und als Statsvevbrecher irgend einem Irren- se ober dem Block zuführen ließ. Wie im« imlich fest und unlösbar müssen gewisse ge- me Bande gewesen sein» welche dem eiser nen Kanzler, der doch sonst keinen „Spaß' ver stand, hier die Junge lähmten! Selbst nach seinem Sturze, wo sein Haß gegen diesen SchSd- ing besonder» hochloht«, bat er es niemals ge wagt, dem doppelt bedrohten Kaiser liber des sen verbrecherisches Quertreiben warnend die Augen zu öffnen

. An ihn wagte sich felbst der doch sonst so brutale Herbert nicht einmal he ran, der erfahrungsmäyig Kanzleibeamten mit Fußtritten wettern zu peinigen pflegte. Dabei wußte er doch am besten, welche halsbrecherische Gefahren das arme, bedrohte Reich lief, wenn dieser diplo matische Wühlhuber unbehelligt seine satanische Unterminierung fortsetzen durfte! Aber weder der verschlafene alte Fürst Hohenlohe, noch der qualtige Fürst Bülow, welche beide sicherlich ebenfalls von jenem Bor schlage gewußt haben, wagten

.) sicherlich in erster Linie die Sarg nägel für da» zum Tode vevurteilte herrliche Reich abgegeben haben. Uich neben Detbman» Hollweg, Holstein» Kiderlen und dem Kaiser ist es, .wie Prof. Dr. Haller früher fchon nachge wiesen hat, hauptsächlich der politisch und gerstig so überaus gewandte, diplomatisch aber absolut nlose lor hle, farbenblinde und seelenü Fürst ow gewesen, welcher mit seiner von thm so ' nhast bis in den Himmel gerü' litik der splendü» Isolation kläglich Bit- phraser -rühmten Po- ' «ruch

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Pagina 1 di 14
Data: 04.09.1886
Descrizione fisica: 14
. Nr. 4. September 1886. XX. I Telegramme siehe 5. Seite. Der CM und Fürst Alexander . von Bulgarien. Merau, 3. Septbt^ Fürst Alexander von Bulgarien hat an den iiiser von Rußland eine telegraphische Depesche gesandt, in welcher er für die officielle Anwesen heit eines russischen Vertreters bei dem Em- Ange in Rustschuk seinen Dank ausspricht, da eH daraus entnehme, daß die kaiserliche Regie rung den gegen seine Person gerichteten revolu tionären Act nicht billige. Fürst Alexander er- klirt ferner

, zurückzustellen. Die Antwort des Czars an Fürst Alexander ist eine der Form wie dem Inhalte nach schroffe Ab l ehnung. Die Rückkehr des Fürsten wird darin ausdrücklich mißbilligt und die Ueberzeu«, Wg ausgesprochen, daß der Zustand der Dinge mj Bulgarien ein trauriger sein müsse, so lange! Mist Alexander dort bleiben werde. Die Form Wer Ablehnung wird durch die rasche Ver- Wntlichung beider Depeschen im russischen gierungsanzeiger noch verschärft, hätte es bei irgend Jemand noch eines Ve rses bedurft

, daß eine Aussöhnung zwischen Mst und Czar unmöglich sei, so wäre dieser Bsweis jetzt gegeben. Ob Fürst Alexander selbst e»e andere Wirkung, seines Schrittes erwartet, Mhten nnr bezweifeln. Was er that, that er Mß nicht, indem er einer inneren Regung Me, die ihn eine Aussöhnung wünschen machte, IMdern nothgedrungen, vielleicht nur um, weni- U als semer Umgebung, vollständige Klar st über die Situation zu schaffen. Alexander ^ 'un die Wahl, entweder den Versuch zu Achen, sich gxg^ Ruß'and in Bulgarien zu vMupten

Englands wtrd es abhängen, vh Fürst Alexander sich zu ersterem oder zu tz MM entschließt.^ ' ^ Das obenerwähnte, vom 30. ^gust datirte Tkegramm des Fürsten Alexander an ich Czar hat folgenden Wortlaut: 1 ,Sne! Nachdem ich die Regierung memeS «ändes wieder übernommen,' wage ich. Majestät ' ' Ew Eine Unterredung mit Herrn v. Giers. Meran, S. Septbr. Das gestern hier eingetroffene „Berl. Tage blatt' enthält den ausführlichen Bericht über die von uns in ihren Hauptzügen bereits gemel dete Unterredung

seines Correspondenten mi dem russischen Minister. Wir geben das Wich tigste daraus nachstehend wieder: Bi der Franzensbader Entrevu wurden, wie Herr von Giers betonte, positive Beschlüsse nicht gefaßt, solche wären speciell über die brennende Frage des Tages , über die bul garische Angelegenheit, auch nicht möglich ge Wesen, denn Alles war in der Schwebe. Wußte man doch über die bulgarische Revolution nichts Bestimmtes, und erst beim Schlüsse der Entrevue erfuhren die beiden Staatsmänner, das Fürst Alexander

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Pagina 1 di 8
Data: 12.11.1893
Descrizione fisica: 8
jeder Tag neue Hoffnungen und neue Befürchtungen gebracht, ist die Entscheidung nun gefallen, das Ministerium Windischgrätz ist perfect. Nach einer uns heute vormittags zugestellten Depesche ist dasselbe folgender maßen zusammengesetzt: Fürst Alfred Windischgrätz, Ministerpräsident. Marquis Bacquehem, Minister des Innern. Dr. R. v. Plener, Finanz-Minister. Graf Schönborn, Justiz-Minister. R. von Madeyski, Unterrichts-Mimster. Graf G. Wurmbrand, Handels-Minister. Graf Falkenhayn, Ackerbau-Minister. Graf

Mi ni st e r näher bekannt zu machen. Wir lassen daher nachstehend kurze Biographien derselben folgen. Fürst Alfred Windischgrätz. Der Cabinetschef Fürst Alfred Windischgrätz hat vor einigen Tagen das 42. Lebensjahr zurück gelegt. Im Jahre 1376, als fein Vater starb, succedirte er demselben als erbliches Mitglied des Herrenhauses. In den böhmischen Land tag wurde er im Jahre 1883 vom fidei- commifsarischen Großgrundbesitz gewählt und gehört seither demselben ununterbrochen an. Durch die Ruhe und Klarheit

seiner Auseinandersetzungen, sowie durch sein concilianteS Wesen wußte sich Fürst Windischgrätz sowohl dort wie im Herren- Hanse eine hervorragende Stellung zu erwerben und auch im Lager seiner politischen Gegner allgemeine Werthschätzung zu verschaffen. Nach em Abschluß der Wiener Vereinbarungen vom 19. Jänner 1390 stellte sich Fürst Windischgrätz voll und ganz auf den Boden dieser Vereinbarungen. Als dieselben im Mai 1890 vor den Landtag kamen, wurde er zum Obmann der Ausgleichscommifsion gewählt In frischer Erinnerung

ist noch, welche Haltung Fürst Windischgrätz einnahm, als die Abgeordneten des Großgrundbesitzes sich für die Vertagung der Fortsetzung des Ausgleichswerkes erklärten. Er war der Führer der nach ihm benannten Gruppe, die für die Fortsetzung des Ausgleichswerkes eintrat. Die Angehörigen dieser Gruppe legten bekanntlich ihre Landtagsmandate nieder, Fürst Windischgrätz verblieb wohl auch weiterhin im Landtage, er trat aber seither nicht in den Vordergrund. Seit einer Reihe von Jahren gehört Winvischgrätz als Ver treter

des Herrenhauses der österreichischen Dele- gation an, in welcher er Heuer und schon früher ein mal die Würde eines Präsidenten bekleidete. Nach Schluß der heurigen TelegationS-Session wurde dem Fürsten Windischgrätz die Würde eines Geheimen Rathes verliehen. Nach dem Tode des Fürsten Konstantin Czartoryski wurde Fürst Win dischgrätz zum Vicepräsidenten deS Herren hauses ernannt. Mit Allerhöchster Entschließung vom 16. Mai 1883 wurde er zum ständigen Mitgliede des Reichsgerichtes ernannt. , Fürst Windischgrätz

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Pagina 2 di 18
Data: 02.08.1895
Descrizione fisica: 18
Seite 2 Weraver Zeitung. Nr. 92 So hat er in Stara Zagora dem Präfekten des dortigen Districts einen Ring geschenkt mit den Worten: „Ich gebe Ihnen diesen Ring. Ich erlaube Ihnen Alles zu thun. Ich verlange nur, daß Sie in die Generalversammlung wahre Russophilen bringen.' Es zeigt sich also, daß der Fürst wünscht, daß bei den nächsten Wahlen „wahre Russophilen' in die Kammer kommen. Warum mag er das wünschen? Ich weiß warum. Der Fürst will durch diese Russophilen Rußland Conzessionen

machen. Hat er eine russophile Versammlung, so wird diese russophile Beschlüsse fassen. Dann wird der Fürst sagen: „Diese Versammlung ist frei gewählt: sie repräsentirt den Willen des Volkes und ich muß ausführen, was das Volk will'. So wird er die Conzessionen an Rußland machen. Wenn er dieses Ziel nicht erreichen will, dann verstehe ich nicht, was er will. Ein Politiker muß bei seinen Hand lungen ein bestimmtes Ziel vor Augen haben. Ich bin überzeugt, daß das Ziel des Fürsten das ist, was ich gesagt

habe. Aber die Russophilen nähern sich ihm, um ihn eines Tages einpacken und ver kaufen zu können. Die Presse und die Diplomatie Europas sind dagegen. Fürsten sind auch Menschen, wie Andere. Was will der Fürst? Er will gewisse Dinge für ungewisse Dinge opfern. Das ist ganz wie die Fabel vom Hunde am Bache, der das Stück Fleisch, das er im Maule hält, fallen läßt, weil er das Spiegelbild desselben im Wasser er häschen will. Ein Fürst ist ein freier Mann und kann thun, was er will. Aber ein Mann, der vom Volke erwählt

wird, darf nicht seine persönliche Politik machen. Es gibt eine Politik für die Staats- iuteressen und es gibt eine Politik pro 6omo. Das Streben, die Anerkennung Rußlands zu erlangen, fällt unter die zweite Kategorie. Der Fürst glaubt, daß, wenn Rußland ihn anerkannt haben wird, ihn dann auch die anderen Mächte anerkennen werden. Aber wenn der Fürst Rußland Conzessionen machen sollte, welche die anderen Großmächte und die Türkei als schädlich ansehen würden, was würde da geschehen? Der Fürst mag

dann Rußland gewinnen und die Türkei und den Dreibund verlieren. Es könnte sogar dazu kommen, daß diese Mächte ihre diplomatischen Agenten abbe rufen. Ich weiß nicht, ob sie es thun werden. Aber wir sind doch leine Großmacht nnd Europa kann auch ohne uns existiren. Wir sind wie die Bauern auf dem Schachbrett, deren sich die Könige bedienen, um gegeneinander zu kämpfen. Wenn der Fürst in den Conzessionen zu weit geht und die An erkennung Rußlands gewinnt, dann werden ihm die anderen Mächte den Rücken kehren

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Pagina 5 di 14
Data: 04.09.1886
Descrizione fisica: 14
n e n Gulden für den Be dürfnißfall angeboten hat. Halle, 31. August. In einem Darm städter Briefe der Halleschen Zeitung heißt Es hat die Absicht bestanden, den Für sten Alexand er nach dem Innern Ruß lands zu transportiren und ihn dort bis auf weiteres zu interniren. Thatsächlich wahr ist daß Kaiser Wilhelm auf die erste Nach richt von dem Attentat auf den Fürsten Alexan der an den russischen Kaiser nach Kraßuoje-Selo ein Telegramm entsandte. Dasselbe hatte den Inhalt, daß, wenn Fürst Alexander gezwungen

befreun deten Bulgarien vorgekommenen Ereignisse. Der bulgarische Minister des Aeußern, Natsch e« witsch, ist gestern Abend hier eingetroffen. Sophia, 1. September. Fürst Alexander ist in Philippopel angekommen und von der Bevölkerung enthusiastisch empfangen wor den. Der Fürst trifft wahrscheinlich am Freitag Abend hier ein. ' Tirnowo, 1. Septembsr. Der Fürst von Bulgarien ist mit seinen Begleitern gestern um 2 Uhr von hier abgereist und um 6 Uhr in Elena angekommen. In allen Orten

, durch welche der Fürst fuhr, fand^derfelbe begeisterte Empfang wie in den vorhergehenden Tagen statt. Die Bevölkerung strömte unter Führung der Popen herbei und brachte dem Fürsten enthusia stische Ovationen dar. Bukarest, 2 September. Die „AgenceHavas' meldet: Aus Sophia eingetroffene Nachrichten melden, Oberst Mutkurow, welcher mit 6 Regimentern eingetroffen, habe Karawe- low, Zankow, Element, Nikiforow und andere bei dem Staatsreich Betheiligte ver haftet Der Fürst habe besohlen. Karawe- low

und Z a n k o w freizulassen. Die Uebrigen seien in Haft behalten. Beide Regi menter. welche am Staatsstreich betheiligt waren, seien nach Kustendil zurückgeschickt worden. Die dortige Bevölkerung habe auf die Nachricht von deren Rückkehr alle Mmiitionsvorräthe zerstört. St Petersburg, 1. Sept. Die „Neue Zeit' meldet. Fürst Dolgorukow werde nicht nach Bulgarien reisen. , Conüa tinopel. 2. September. Der Secre- tär der russischen Botschaft, N i k l i n d o, ist nach Sophia abgereist, um den dortigen russischen Agenten

. 3. Septbr. In B u lgari en ist Fürst Alexander vollständig, Herr der Siwation. Die Parteiungen in der Armee zeigen geringe W iderst auds- kraft und die Spaltung dürste ohne Blut vergießen beigelegt werden. Das meuternde Küsten dil - Regiment unter Major Stojenow wurde von 8000 Mann unter Major Poppow cernirt und hat auf Gnade und Ungnade capitulirt. , , Wirn, 3. Sept. Man hält hier nach dem Depeschen Wechsel zwischen dem Czar und Fürst Alexander die Abdankung des Letzteren für gewiß. Der Einzng

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Pagina 3 di 6
Data: 24.06.1868
Descrizione fisica: 6
>ind an den drei Betheiligten, dem Fürsten, der Cousine Anka und der Nichte Katharina, blutige Rache nehmen zu müssen. Der Fürst und Mi wurden auch wirklich getödtet und Katharina verwundet. Das war wie man setzt hört, das persönliche Motiv der Mörder; diese aber ivaren ihrerseits in ihrem Rachedurste angestachelt und als blind- ivüthende Werkzeuge benutzt von der politischen Partei der Jung serben, die in naher Verbindung mit den längst zum Ausstande gerüsteten Bulgaren, die gewaltsame

Losreißung Serbiens von der Pforte und Proklamiruug eines unabhängigen großserbischen Reiches (mit Bulgarien, Montenegro, Herzegowina und Rumänien) begehr ten. Da nun Fürst Michael für die Ungeduld' dieser Partei viel zu lange mit dem Absagebriefe an die Pforte zögerte und zuletzt den Gedanken sogar ausgegeben zu haben schien, so sagten sie, er sei an Oesterreich verkaust und müsse beseitigt werden. Daß an dem Sturz des Fürsten Michael eifrig ' Gearbeitet werde, meldeten schon vor längerer Zeit hieher

gerichtete.Briefe ans Belgrad, und in den letzten Tagen noch wurde angekündigt, daß eine Katastrophe nahe bevorstehe. Freilich dachte hier dabei Niemand an einen Mord. Wenn nun die Familie Radovauovic voi: den Jungserben und Bul garen zur Befriedigung ihrer persönlichen Rache angetrieben wurden, handelten die Letzteren wieder, wie es' weiter heißt, unter dem Einflüsse der russischen Partei, die unablässig zum Aufstande trieb, da sie wußte, daß Fürst Michael damit umging, die russen- freundlichen Mitglieder

Er hebungen geschöpfte Darstellung des Attentats von Toptschider: „Am 10. d. um 5 Uhr machte Fürst Michael eine Spazierfahrt nicht so sehr nach Toptschider, als nach dem Thiergarten, welcher die Verlängerung dieses Parkes bildet. Es ist dies ein 1500 Joch fassen der eingefriedeter Raum, ein prächtiger Niederwald mit dichtem Ge strüpp und schattenreichen Laubgängen. Die Wege, welche der Fürst ebnen ließ, gestatten es zwei oder drei Menschen neben einander zu gehen. Bei der Eingangspforte des Thiergartens

wurde abge stiegen und zu Fuß weiter gegangen, vorne der Fürst, neben ihm Katharina Kostantinowitsch, hinter ihm Anka, zwanzig bis ^dreißig Schritte rückwärts der Adjutant Garaschanin, der Tomanja, der die Witwe Jefferem's am Arme führte, und ganz rückwärts befand sich der Leibdiener des Fürsten. Es war ungefähr 6 Uhr. Sie mochten 18 Minuten vom Eingange entfernt sein, da ge wahrten sie auf einem erhöhten Standpunkte drei Menschen in französischer Kleidung. Als sich ihnen der Fürst näherte, ging

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Pagina 1 di 14
Data: 25.03.1886
Descrizione fisica: 14
. . : » Correspondknzen ?c. sind an die '!tedac:iou zu richten. ' ^ Nr 3« Donnerstag, 25. März 1886 XX Zabrp. Telegramme fiehe 6. Seite. Meran, 24. März. Es hatte sich in der Montagssitzung des Abgeordnetenhauses bei der. Budget-Debatte vor- 'resflich gefügt, daß auf Fürst Alois Lichtenstein, ilim Hauptvertreter jener deutsch - conservativen welche wederV deutsch noch conservativ ft, Dr. P i ck e r t,^ ein -Vertreter des Deutsch hums ohne Umschweis und ohne Entschuldigung essen , daß man die Freiheit sich genommen

, eutsch zu sein, das Wort ergreifen lonnte. Alois üchtenstein, der Fürst, Großgrundbesitzer und Magnat des Reiches, dessen Höflichkeit einen nangenehlnen Beigeschmack von Herablassung, essen Würde etwas Gemachtes, dessen Wohl- -ollen einen Zusatz von schlecht verhehltem Hasse üt — entwickelte das Programm seiner Partei lichen; ihm stellte sich zur Entgegnung der hlichteMann, derMan», ohne andere Würden und M als den vselbsterworbenen eines Doctors, hr Bürger, der um sein Volk besorgt ist und Um Leiden

mitempfindet', gegenüber. Kein Tünder, daß die einfache Ueberzeugung, welche nicht nöthig hat, sich erst eine über Freud' b Leid der Anderen hinwegsehende kühle Welt- 'schaumig anzuempfinden» in dem Wettkampfe legerin blieb. Der Fürst konnte es seiner bneigung gegen die Widersacher nicht abge- innen, seine Rede mit einer Herabsetzung der Wer einzuleitend Er stellte ihnen die ungar« MN Liberalen als die „besseren Menschen' genüber, ' die der-„Kirche', der großen Sorge Menstxjns, den Culturkampf erspart

hätten. «AH. ließ der Fürst nicht- merken, daß er ^ diel zu sehr Weltkind ist, um ein Recht i haben, im Namen derselben zu sprechen; ste ihm eigentlich doch nicht viel mehr ist, s^ein Gewähr für seine bevorzugte Stellung Staate und in der Gesellschaft und daß die .Mischen Liberalen sich als Nationale mit der ^ darum auf so guten Fuß stellen, weil r ^ Kirche der wirksamste Faktor ihrer W?> ». P^itik erschemt, während die Deut- darum, mit der Kirche in Widerstreit 'i/in ^ 'eben der culturellen

, seinen Wählern Etwas mit zutheilen und daran, daß diese im Glauben an das Deutschthum nicht einstens gestärkt werden, liegt ihm am allermeisten. Meickwürdig, daß diese Erinnerung an ihr Volksthum den Herren wie Fürst Lichtenstein, erst in den letzten Jahren aufgedämmert. Und nun winden sie sich auf dem harten Lager ihres Deutschthums und des deutschen Bündnisses wie Sträflinge auf den Latten. Es wäre hart, selbst Männern wie Fürst Liechtenstein nachsagen zu müssen, daß sie selbst nicht an das glauben

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Pagina 1 di 10
Data: 18.08.1887
Descrizione fisica: 10
in Vorschlag gebracht worden sind. Aus Bulgarien. Ueber den Empfang des Prinzen von Coburg in Tirnowa meldet der dortige Berichterstatter der „Köln. Ztg.': „Der Fürst kam am 13. ds. Abends 9 Uhr hier an. Der Weg von Sistowo hieher war ein förmlicher Triumphzug. Die Bevölkerung empfing den Fürsten auf dem ganzen Wege mit dem größten Enthusiasmus. Hier wurde er ebenfalls glänzend aufgenommen; die Straßen strahlten in hellster Beleuchtung während der ganzen Nacht, unaufhörlich wurden dem Fürsten Huldigungen

dargebracht. Am 14. früh um 11 Uhr begab fich der Fürst in die Kirche, um den Gebeten für ihn beizuwohnen; unter dessen versammelten sich die Deputirten zur Sitzung und zur Feststellung der Vollmachten der Deputirten. Der Fürst kam zu Wagen mit einem glänzenden Gefolge an, er wurde durch den Vorstand, die Regenten und die Minister empfangen, durchschritt den Saal und nahm auf dem Throne Platz. Exarch Antim nahm dem Fürsten den Eid ab, hierauf ließ der Fürst eine Proclamation verlesen, m der er erklärte

, er nehme die Regierung des Landes in die Hand und danke dem Volke für das in ihn gesetzte Vertrauen. Ferner dankte er in der Proclamation der Regentschaft und den Ministern dafür, daß sie die Geschäfte würdig geführt und die Unab hängigkeit des Landes aufrecht erhalten hätten. Er werde seine ganze Kraft daran setzen, die Entwickelung des Landes zu fördern und die Freiheit und Unabhängigkeit des Lande? zu ver theidigen. Er fei stolz darauf, den Thron der alten bulgarischen Könige zu besteigen. Der Fürst

schloß unter unbeschreiblichem Enthusiasmus mit den Worten: „Es lebe das freie, unab hängige Bulgarien!' Der Fürst kehrte in dem selben feierlichen Aufzuge in die Residenz zurück. Nachdem Fürst Ferdinand nach Ablegung des Eides auf die Verfassung die Sobianje verlassen hatte, nahm die Kammer die Vorgänge während der Sitzung zu Protocoll. Nachmittags besich tigte der Fürst die Truppen; Abends nahm er an einem Festmahl theil, welches die Stadt ihm zu Ehren veranstaltet hatte. Das Cabinet hat feine

Entlassung eingereicht; das neue Ministerium wird jedoch wahrscheinlich aus denselben Personen bestehen; es ist jedoch möglich, daß bis zur end« gültigen Neubildung des Ministeriums einige Tage vergehen werden, denn der Fürst wird heute zunächst die Kammer schließen. Die Huldigungen, welche dem neuen Staatsoberhaupte dargebracht werden, wollen gar kein Ende nehmen: a n 14. leisteten die Truppen den Eid der Treue, am 15. werden die bürgerlichen Behörden folgen. Glückwünsche und Ergebenheits Betheuerungen

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Pagina 2 di 7
Data: 05.07.1876
Descrizione fisica: 7
Cialdini ist zum italienischen Bot schafter in Paris ernannt worden. ^ Die Kriegsproklamation Milans ist erschienen ; eS herrscht eine ungeheure Aufregung, das um fangreiche Manifest beginnt mit der Erwähiuu'g der Insurrektion. Als Grund des Krieges wird folgendes angegeben: Milan habe ofl dem Sul' tan erklärt, daß er den Krieg nicht wolle, doch müssen die Grenze» vor den türkischen Einfällen gesichert werden. Durch die fortwährenden neuen Einbrüche in'S Land sehe sich der Fürst im In teresse

» ist Fürst Milan von Serbien am 30. Jnni Morgens nach der Grenze abgereist und doUhin von den Mi nistern bis nach Semendria gcleitet worden. Der Fürst hielt vor seiner Abreise folgende Ansprache: »Soldaten! Als erster Soldat stelle ich mich an die Spitze meiner Armee und ziehe ins Feld, um unser Vaterland gegen den ge gemeinsamen Feind zu vertheidigen, um meinem Rufe und dem Namen, den ich führe, zu ent sprechen. Ich vertraue euch mein Weib, eure Fürstin, beschützt sie und die Residenz. Lebt wohl

l' Hierauf ergriff der Fürst die Fahue, küßte sie und übergab sie wieder einem Offizier, an welchen er folgende Worte richtete: .Krieger! Zch übergebe dir diese Dahlie; nimm uud ver theidige sie bis zum letzten Tropfen deines Blutes.' Nach 24stünd!ger Fahrt ist Fürst Milan, von Dnbrowitza kommend, im Lager von Deligrad angekommen. Der Empfang seitens der Truppen war ein enthusiastischer. Sofort nach seiner An kunft wurde ein Kriegsrath abgehalten n»d darin die endgiltige (Iräre äs iis-taille festgestellt

. Die zu rückgebliebene Fürstin Natalie erhielt, einem alten üdslavischen Brauche entsprechend, eine Ehren wache von 100 Jungfrauen. Die Abreise des Fürsten Milan ist' nicht ohne Unfall abgegangen. Man meldet darüber aus Belgrad, via Semlin, telegraphisch vom 30. Juni: »Der Fürst verließ heule Morgens 5 Uhr Belgrad. Vorher celebrirte der Metropolit die Messe, welcher der Fürst, die Fürfti» und sammt- iche Minister beiwohnten. Große Menschenmassen begrüßte» den Fürsten sympathisch. Nach Been» digung der Messe

bestiegen der Fürst und die Fürstin ihren Wagen, um zum Hafen zu fahren. Auf dem Wege dahin scheuten plötzlich die Pferde, gingen durch uud konnten nur mit Mühe gebän» digt werden. Vorher war der Fürst abgesprungen nnd seinen Bemühungen gelang es, die Fürstin, die hochschwanger ist, in Sicherheit zu bringen. Dieser Vorfall wird im Volke übel gedeutet. ! Die Herren Wojwoden aus der Herzegowina haben neuerdings Kriegsartikel in 14 Paragra phen verfaßt, von denen namentlich Nr. 10 den deutliche» Beweis

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Pagina 4 di 12
Data: 28.01.1894
Descrizione fisica: 12
*). BiSmarck's Antwort war von herzlichster Sprache. Der Fürst schrieb, er müsse eS vom Rathe Schweninger'S abhängig machen, ob er, wie eS sein persönlicher Wunsch sei, schon zum Geburtstage des Kaisers hinkommen könne. Sollte es unmöglich sein, so werde er an diesem Tage die über sandte Flasche Wein auf daS Wohl deS Kaisers leeren. Nachdem der Kaiser diese Erwiderung dem Reich«, kanzler zu lesen gegeben, schrieb er im Einverständnisse mit Caprivi nochmals an Bismarck. Er danke für das angekündigte Kommen

zu der Erklärung ermächtigt, daß die Entsendung des Flügeladjutanten Grafen v. Moltke nach FriedrichSruh der eigensten persönlichen Jni tiative Seiner Majestät des Kaisers und Königs ent sprungen ist, und auch in Regierungskreisen Niemand vorher von dem hochherzigen Entschlüsse des Mo llarchen Kenntniß gehabt hat. Daher gehöre» alle entgegengesetzten Behauptungen in das Gebiet will> lürUcher politischer Kombinationen. 5 » 5 Hamburg, 26. Jän. Fürst Bismarck bestieg in FriedrichSruh um 9-/« Uhr seinen Salonwagen

und mit srischem Grün geschmückt. Auch find verschiedene Tribünen errichtet Zum Empfang deS Fürsten Bismarck sind nach dem Bahnhof die Herren des Hauptquartiers des Kaisers, sowie die CabiuetSchesS bejohlen worden. Eine Ehreu- compagnie Garde-Hukaren und Garde-Jäger sind im Schloß aufgestellt. Der Kaiser, welcher um 12'^ Uhr den Kö n i g v o n Sa ch s en am Änhaller Bahnhof empfangen muß, wird BiSiumck in der Terrossenwohiiinig des Schlosses erwarten. Berlin, 26. Jan. Nachm. 1 Uhr 35 Mi». Fürst Bismarck traf

um 1 Uhr auf dem Lehrter Bahn höfe ein. Von Spandau ab fuhr der Fürst mit Separatzug, dessen Lokomotive und zwei Wagen be kränzt waren. Bei der Einfahrt in den Bahnhof wurde der Fürst, der am Fenster stand, vom Prinzen Heinrich nnd den zum Empfang befohlenen osficikllen Personen herzlich begrüßt. Der Fürst sah gut und heiter aus. Bor dem Bahnhöfe hatten sich viele Taufende angesammelt. Bei dem Erscheinen des Fürsten, welcher mit Prinz Heinrich in einem Wagen fuhr, ertönten brausende Hoch-und Hurrahrufe

. Fmst Bismarck war sichtlich aufs tiesste bewegt und ergriffen. Eine Schwadron Garde-Ciirafsiere gab die Ehren- escorte. Beim Vorbeifahren wurden überall Blumen geworfen. Die brausenden Hochrufe pflanzten sich auf dem ganzen Weg vom Bahnhof bis zum Schlosse fort. Im königlichen Schlosse erwartete der Kaiser den Fürsten. Die Begrüßung trug den herzlichsten Charakter, sowohl der Kaiser als Bismarck erschienen ergriffen. (Special-Telegramme) Berlin, 26. Jän. 2 Uhr 20 Min. Mittags. Fürst Bismarck wurde

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