zwar, denn bei der nach- Wigen Mutter konnte sie mit Thränen Alles wichen, was in ihrem Gebirgsdörfchen eben erreichbar war, hatte sie doch ein gutes Herz und dieS besonders für den Sohn deS Unter- Wr. Andreas war ganz der Gegensatz zur Mthlk. Ein ernster, fast frühreifer Junge, ichlich sich kaum ein Lächeln über sein sonnen« ^brannteS Gesicht, wenn seine kleine Freundin sprudelte in Freude und Lust. ! a kaum trieb die warme Sonne die ersten «razspitzen auS dem Boden, mußte der Junge ?? den Ziegen weit hinauf ober Holz
. Unten aber rief die Mutter aus dem Küchenfenster: „Komm nur herein, Agathle, der Andreas hat ja schon gejuchzt und hier wird nnS verweile die Suppe kalt.' Die Z-it war längst verflossen, daß Andreas seinem Nachbarkinde die Schultasche trug. Agathe half der Mutter schon wacker bei der Arbeit in der Küche, im Stall und auf der Tuchble'che. Andreas aber war ein kräftiger, hübscher Bur sche geworden, der sein Heugabl trotz einem Knechte die steile Wiese herauftrug, so daß sein Vater schon dem jüngsten
glänzte wie Gold, die Reben waren kaum im Stande, die Massen der blauen Trauben zu tragen, und die Bäume strotzten voll der schön sten Früchte. Mitten unter der schreienden, gaf senden und drängenden Volksmenge war auch Andreas mit Agathe, die mit Bitten nicht nach gelassen hatte, bis er sie ins Land hinunter- begleitete, das sie noch nie gesehen. Sie konnte nicht genug staunen über all die Herrlichkeit und all die Pracht. Diese schönen, üppigen Felder, diese herrlichen Früchte, die schönen Hauser
zum Thale hinaus. An ihrer Seite lag Andreas und 'treichelte wie liebkosend ihren sonnenverbrannten Arm. „Andreas,' hob sie an, „du hast mir schon oft und oft gesagt, daß du mich liebst und ich dein AlleS bsn auf der Welt. Ist daS auch wahr und wird ed' immer so sein?' „Wie du nur so fragen kannst, närrisches Diandl', antwortete Andreas. »Schau, du bist mir lieber als Sonne, Mond und Sterne am Himmel. — Doch nein, von der Sonne will ich'S doch nicht sagen. DaS wäre eine Sünde. Die Sonne
ist ja unser Leben, und wenn die Welt im Winterschlaf? liegt, rückt sie der liebe Herrgott in: Frühling näher, und da weckt sie alles, waS geschlafen hat, auf. Den Samen in der Erde, die Bäume, und die kleinen Thierlein alle, wie sie im Wald und Feld herumkrabbeln. DaS aber kann ich mit ruhigem Gewissen sagen, du bist mir daS Liebste auf der Welt.' .Schau Andreas, dann mußt mir auch eine Lieb anthun,' antwortete Agathe und rückte ihrem Schatze näher. „Ich kann mich nimmer bezwingen vor Sehnsucht, und fürchte