nicht noch Religion und ^Gesetzlichkeit ein Erbgut der Herzen im Volke, so sähen wir dem Unheil nirgends gewehrt und wir müßten trostlos vor derZnkunft zurückschaudern. Aber noch wirkt jenes Bessere unter uns fort und dankbar finden wir es in den Fortschritten unserer Volksbildung, welche aus unserem Schulwesen erwächst. Darum wiederholt sich ernstliche die Frage: was ist das Ziel, wohin die Schulen streben sollen? Wozu soll sich in ihnen das Volk selbst erziehen? Wissenschaft, Kunst, E> leichterung des Lebens
. Erfindung sür diesen Zweck, Gesundheit, physische Stärke, Geschicklichkeiten, Reichtum an Kenntnissen nsw. — das alles gehört dazu, daß ein Volk seinen Wohlstand, überhaupt das Ziel seines edlen Strebens erreiche, und daß es in solcher Kraft und Aufklärung fortschreite, dazu müssen vor züglich die Schulen hinarbeiten. Unleugbar erfordert dieses die Erziehung des Volkes selbst, nicht bloß der Jugend in dem Volke. So weit läßt es sich leicht antworten. Es ist also ganz in der Ordnung
Ziel in Klarheit dcistehl, welches dem Volke für alle Entwicklung seiner phy fischen und geistige» Kräfte vorstehe. Versuche man es auf irgend eine andere Weife, als es das Christentum eröffnet, auf zufinden, und es wird alle Bemühung ver geblich sein, immer wird man das Ziel der Erziehung wieder im. Nebel verlieren. Wie man in diesem Nebel suche, und woraus man gerate, beweist eine der neueste» Erscheinungen, der Saint-Simonisten, welche den Zweck hatten: „Alle Anstalten und Ein richtungen
, zur Gemein nützigkeit — das war vorerst die Losung. Mit Campe und nach ihm geht eine .Reihe von Eiziehungs- und Schulmännern auf, welche nichts höheres kennen, als ein Leben, worin der Landbau, der Gewerbefleiß, der Realunterricht, der gesunde Verstand der Volks bildung, wo nicht alles, doch in allem das wesentliche sei» müssen. Folgerichtig führt daS System Pestalozzis «och weiter. Da läuft alles auf die Entwicklung der Selbstkraft als in die Spitze aus. Denn was ist nun noch weiter das Ziel
sein und das ganze Volk zur Vernünftigkeit heranwachsen! Aber soll das nicht ein leeres Wort sein, so muß eben jenes Ziel in seinem Lichte erkannt werden, wohin die Verminst führt, und das ist die Frage, die sich hier nur erneuert. Ob man sie beantworte» kann, ohne daß uns etwas Himmlisches hineinleuchte, wollen wir hier nicht untersuchen, aber nur sehen, ob wir damit weiter kommen, wenn wir bloß in dem Begriffe der Entwicklung, das heißt bloß in den Grenzen der formalen Geistesübung blei ben. Auch das Ziel