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Lienzer Zeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 26.04.1941
Descrizione fisica: 8
Seite 6 — Folge 29 „Lienzer Zeitung' Samstag, 26. April 1941 Alois Verger liekt in cler Heimcitfront /m / V0k>I ök?v>10 KLI8LK Alois Berger wurde nach Kriegsaus bruch in die Ostmark versetzt. Damals hatte er sich mit Händen und Füßen da gegen gesträubt. Er hatte sich freiwillig zu der Truppe gemeldet, bekam aber den Be scheid, daß er bereits für einen wehrwirt schaftlichen Betrieb angefordert und aus der Wehrstammrolle gestrichen sei. Da blieb nichts anderes übrig, als gute Miene zum bösen

Spiel zu machen. Als er dann über siedelt war und das schöne Oberkärntner Städtlein, in das er berufen wurde, immer besser kennenlernte, da war ihm seine Versetzung gar keine Buße mehr. Alois Berger, der gemütliche Badenfer, lebte sich sehr schnell in seinen neuen Wirkungsbe reich hinein und immer wieder schrieb er nach Hause, was doch die Kärntner für herrliche Menschen seien. Ja, er hatte so gar den Eindruck, daß hier der National stolz, der Kriegs- und Siegeswille weit besser sei

, warum die Kärntner bis 192V im Abwehr kampf standen, warum der Führer die Söhne dieses Berglandes nach Norwegen und Narvik berief, da wußte er auch, warum Deutschland an allen Fronten siegen mußte. Von diesen Gedanken war Alois Berger bewegt, als er von einem kurzen Urlaub aus seiner badischen Heimat in die Ost mark zurückfuhr. Pustend und schnaufend stampfte die schwere D-Zugmaschine durch das Höllental, in vielen Windungen den badischen Schwarzwald hinauf. Bald war die Hauptstadt der Schwaben

, die Stadt der Auslandsdeutschen, erreicht. Dann ging es weiter über Ulm nach Augsburg und München. Draußen segelten weiche Schnee flocken an die breiten Fenster des Abteils. Alois Berger blickte hinaus in die winter liche Landschaft und seine Gedanken eil ten in die Heimat, zu seiner Familie, zu Frau und Kind . . . In München blieb er allein in seinem Abteil. Kurz vor Abfahrt des Zuges stieg noch eine junge Dame und ein urwüch siger Wiener ein. Jetzt hatte Alois Ber ger wieder neue Reisegefährten

. Während die junge Dame zum letzten Abschied an das Fenster trat, fing der hochbetagte Wiener gleich ein eifriges Gespräch mit Berger an. Noch ehe sich der Zug in Bewegung fetzte, wußte Berger bereits die Namen der gan zen Sippengemeinschaft des Wieners, wußte, daß er bei einem Schwiegersohn in Mün chen zu Besuch weilte, daß seine Tochter nicht ganz glücklich sei und ein ewiges, unsterbliches Heimweh nach der Stadt der unversiegbaren Lebensfreude habe, daß sie ein Kind erwarte und daß sie dieses eben gern

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Pagina 14 di 20
Data: 11.03.1905
Descrizione fisica: 20
Von Waldcmar gedrängt, begab sich Frau Berger am folgen de» Morgen zn ihrem Rechtsanwalt, vr. Kilian, einem grund ehrlichen Mann, der die Interessen seiner Klienten aufs gewissen hafteste wahrnahm. Sobald er erfahren, um was es sich handelte, gab er sich die redlichste Mühe, Frau Berger von ihrem Vorhaben abzubringen. Er malte ihr die Zukunft in den düstersten Farben, warnte sie vor dem Schicksal, das sie sich selbst bereitete, und nannte ihr ver schiedene Fälle ans seiner Praxis

, wo sich Eltern zugunsten der Kinder ihres Besitztums entäußert hatten, um sich nachher schlecht behandelt oder gar der Not preisgegeben zn sehen. Allein er predigte tauben Ohren; Fran Berger beharrte auf ihrem Entschluß. Sie stand völlig unter dem Eindruck der vou Stephanie geäußerte» Worte: „Wenn dir das Opfer Tränen rosten würde, die deine Kinder nicht zu stilleu vermöchten, dann wollen wir es nicht.' Es wäre ihr wie ein ewiger Vorwurf gewesen, hätte sie ihre Kiuder in dieser einzigen Glückschauee im Stich

gelassen. Da der Notar sich begnügen mußte, seiner Klientin Vor stellungen zu machen und diese fruchtlos blieben, so hieß es schließ lich, der Sache freien Lauf zu lasse». „Ich werde die vierzigtausend Mark ans Ihren Wunsch unver züglich flüssig machen,' versprach er, als Frau Berger sich vou ihm verabschiedete, „aber,' machte er einen letzten Versuch, „wäre es Ihnen nicht angenehm, wenn ich zuvor Erkundigungen einzöge, welcher Art das vou Ihrem Sohn projektierte Unternehmen ist?' Fran Berger lehnte

, die selbst die in Aussicht ge stellten „dreihundert Mark jährlich' nicht zu hemmen vermochte. „Behalten Sie Ihr Geld, Herr Berger,' sagte sie schluchzend, „daran häng' ich nicht, kaun auch gottlob noch arbeiten. Aber daß Sie mich von der Madame trennen — nach so vielen Jahren — nnd daß Sie die von hier fortschleppen, das tut einem weh. Wollt' meinen Kopf wetten, daß die Madame auch nicht ans freien Stücken nach Berlin geht. Da steckt irgend 'ne Hinterlist dahinter. Na, man schweigt lieber, aber denken

kann man doch.' Was sie dachte, zeigte sich bald, denn nach kaum eiuer Stunde wußte das ganze Städtchen, daß Waldemar Berger, dieser herz lose Unmensch, der uoch mal auf dem Schaffot enden werde, seine alte Mutter aus ihrem friedlichen Heim reißen und nach Berlin schleppen wolle, wo sie unfehlbar zugrunde gehen müsse. Das gab natürlich Anlaß zu allerlei Redereien, in denen Waldemar Berger nicht eben glimpflich bedacht wnrde. Einen direkten Angriff hatte derselbe von seiten des alten Ger hardt auszuhalten, der am Nachmittag

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Pagina 20 di 30
Data: 06.03.1909
Descrizione fisica: 30
^un^sorte in Osdant. Frau Berger war nicht nur hübsch und ziel bewußt, sie war auch sehr klug. Ganz genau merkte sie, daß ein neuer Geist in ihren Mann gefahren sei, daß er eigensinnig wurde, und daß er argwöhnisch darauf achtete, der „Herr im Hause' zu sein. Diese Absicht und die ausgesprochene Betonung desselben rührten Frau Berger sehr wenig. Das erstemal donnerte Herr Berger sein „Herr im Hause' bei Gelegen heit einer Möbelrückuug hinaus; denn seine Frau rückte schließlich gern dann und wann

seine Faust auf die Schreibtischplatte her niedersauste. Dabei tat er sich unangenehm weh, denn er hatte das kantige Falzbein übersehen, das dort lag. Es ist überhaupt eine verwerfliche Gewohnheit, mit der Faust aus deu Tisch zu schlagen. Auch die flache Hand ist hiezn nicht geeignet. Berger dachte den langen Fluch, weil er es eigentlich absolut gar nicht aushalten konnte, die Augeu seiner Frau naß zu sehen. — Doch er mußte fest und Hart bleiben; er durfte jetzt abso lut nicht klein beigeben, das vertrug

sich nicht mit der Manneswürde. Seiiie Frau wunderte sich in der Stille ihres Zimmers. —Ar Mann kam nicht; er trotzte.^» . 5 ^ . „Na gut, dann muß ich ihn anders herum kriegeu', dachte sie. Als am Abend Berger nach Hause kam, stand sein Sofa wieder am alten Platz. Frau Berger saß freundlich lächelnd am Nähtisch und nichts war zu spüre» von irgendwelchem statt gehabten Aerger. Am nächsten Morgen, als Berger ins Amt ging und nach dem Wettersah, sprach seine Frau: „Ach, laß doch den Ueberzieher zu Hause, es ist doch so warm

.' 7 „Findest Du? Nun, ich will es lieber nicht riskieren, mich zu erkälten.' Er zog den Ueberzieher an, und als er aus der Tür war, machte Frau Berger einen ganz winzigen, gar nicht frauenhaften, niedlichen Luft sprung. „Prachtvoll!' rief sie aus. „Ich dachte es mir ja!' An diesem Tage war Tee bei der Frau Apo theker ; Kaffeegesellschaften gab es nicht mehr, die waren von der neuen Zeit verdrängt. Der gute alte Korpsgeist aber, demzufolge ja eine Krähe der andern nicht die Augeu aushacken soll, der lebte

auch in diesem Städtchen noch. — Man hatte schon neulich der Frau Berger von den Stammtischäußerungen ihres Gatten erzählt und hatte einfach nur darüber gelacht. — Gelacht! — „Eines setzen Sie nun aber ganz gewiß nicht durch', meinte die Apothekersgattin. „Daß ihr Mann die hübsche kleine Villa kauft, die Sie so schrecklich gern haben möchten!' „Nein,' erwiderte Frau Berger lammfromm, „das sehe ich ein. Mein Mann tut doch immer nur das, was er selbst will.' Ein Blitz des Einverständnisses flog zwischen den Frauen

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Pagina 21 di 26
Data: 04.03.1905
Descrizione fisica: 26
sollte, die deine Kinder nicht zu stillen vermöchten, wir dies Opfer um keinen Preis annehmen werden.' Mit diesen direkt au das Mutterherz greifenden Worten hatte Stephanie den Sieg gewouueu. „Ich werde zum Notar gehen,' entschied Frau Berger, einen leisen Seufzer unterdrückend. Waldemar dankte ihr in überschwenglicher Weise, indem er sie umarmte und küßte. „Wie gut du bist, Mama! Wir werden dir das nie vergesse».' I» diesem Augenblick erscholl die Hmisglvcke, Da Leue von ihrem Gang noch nicht zurückgekehrt

war, so ging Waldemar, die Türe zu öffnen, während Stephanie die Gelegenheit benutzte, sich ans ihr Zimmer zn begeben. Erna, die mit der Großmutter allein blieb, umschlang die alte Fran, und sie zärtlich liebkosend, flüsterte sie ihr zu: „Sorg' dich uicht, Großmama! Paul kauft dir deiu Haus zurück.' „Panl?' wiederholte Fran Berger überrascht. „Ja, ja,' flüsterte Erna hastig, „wir sind schon miteinander einig. Er wird mein Munn, und dann bringen wir dich nach Dornhauseu zurück.' „Was sind das für Märchen

Lente in fröhlichster Stimmung, Fran Berger nickte ihnen freundlich zu: „Geht, liebe minder, amüsiert euch. Die Freude gehört der Jugend Und die ' - in- den: Alter!' fügte sie im stillen hinzu, 3. Das Geständnis seiner Liebe, Verbünde» mit dem schmerzlichen Vorgefühl einer lange» Trciinnng, hatte Panl, den allzeit Heiteren, ungewöhnlich ernst gestimmt, was seinen Schwestern, als er heim kehrte, sofort ausgefallen war. „Welcher Hase ist dir deun über deu Weg gelaufen?' fragte ihn Hedwig, die ältere

, in scherzendem Ton. „Erna Berger ist heute angekommen,' berichtete Paul offen herzig, „bleibt aber nnr zwei Tage. Sie gehen alle fort — auch die Großmntter, die ihr Hans verkaufen wird,' Er hatte ganz vergessen, daß Erna ihm dies letztere als tiefes Geheimnis an vertraut hatte. Während er noch sprach, trat sein Vater ein, „Wer verkauft seiu Hans?' erkundigte er sich, „Frau Berger,' entgegnete Panl, „Hm — hab' mir gedacht, daß das mal kommen würde,' brummte Gerhardt. „Glaube, ihr Nichtsnutz vou Sohu

ist wieder hier. Solch ei» Abenteurer und Glücksritter, der seine Mntter völlig 'ausplündern wird. Zu»? Gliick verkauft sich eiu Haus uicht so rasch. Werde sehen, ob sich da nicht ein Riegel vorschieben läßt.' Im Gruude war es Paul gauz recht, daß seiu Vater sich den schlechten Handel, näher ansehen wollte; nnr fürchtete er, es könne dadurch eiu Bruch zwischen den beiden Familien herbeigeführt werden. Er versuchte deshalb, Waldemar zu verteidigen. „Früher mag Herr Berger ja nicht ganz tadelfrei gelebt

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Pagina 16 di 22
Data: 18.03.1905
Descrizione fisica: 22
würde Erna sagen, wenn sie dich nicht mehr hier fände? Nein, nein, liebe Mama, ich sehe wirklich nicht ein, weshalb du so an cm alten Kasten hängst- Znm Sommer kanfe ich ja eine hübsche ila mit Garten im Gc.uicwald. Das wird doch viel schöner nnd bequemer sein. Eine Reise nach Dornhausen kostete uus doch auch immer fünfzig Mark.' Fran Berger hätte ihm erwidern köunen, daß sie ihm diese Reisen stets vergütet hatte, allein sie schwieg, weil sie einsah, daß sie doch nicht verstanden wnrde

? Wäre Frau Berger an Ort nnd Stelle gewesen, würde sie vielleicht nicht darans eingegangen sein; er wollte ihr jedoch Vorreden, daß dann überhaupt nichts aus dem Verkauf ge worden wäre. Die alte Lene freilich mußte das Quartier räumen; sie zog in die Nähe zu Verwandten. Als Waldemar zurückkehrte, fragte ihu die Mutter, was aus ihre» Möbeln geworden sei. Er erzählte ihr, unter welchen Be dingungen der Kauf zustande gekommen war und reichte ihr den Tansendmarkscheiu. Im Grunde besser geartet

wie seine Frau, empsand er zuweilen Gewissensbisse. „Behalte die tausend Mark,' sagte er großmütig. Frau Berger schüttelte den Kopf. „Was sollte ich damit an fangen ?' fragte sie, ihren Kummer über den Verlust ihres Besitz tums tapfer niederkämpfend. „Dir werden sie für dein Geschäft mehr nützen können. Ich brauche ja nichts.' „Nun, so behalte wenigstens hnndert Mark,' redete er ihr zn. „Wir lassen es dir ja an nichts fehlen, aber — man hat doch immer gern ein Paar Pfennige in der Hand, sei es anch

nur, eine Näscherei für deinen Papagei zn kaufen.' Trotz der scheiubareu Aufmerksamkeiten, die man ihr erwies, verlor Fran Berger doch zusehends an Wertschätzung. Zu Ansaug repräsentierte sie vierzigtausend Mark, jetzt kaum uoch die Hälfte. Waldemar bemühte sich allerdings, dieses und jenes Unternehmen in Gang zn bringen, allein er verstand zu wenig davon, und so suhlte er mehr uud mehr, wie der Boden unter ihm zu wanken begann. Das dnrfte die Welt aber natürlich nicht erfahren — man mußte ihr Sand iu die Augen

streuen. Das Ehepaar lebte also auf großem Fuß weiter, gab kostspielige Gesellschaften und machte alles mit. Schon längst war Frau Berger an den Empfangsabenden auf ihr Zimmer verwiesen worden, wo sie ihr einsames Mahl ein nahm. Stephanie hatte ihr mit süßlichen Worten vorgestellt, es sei zn anstrengend für sie, mit vielen Menschen zusammen zu sein; auch wäre in ihrem Alter di^ gestörte Nachtruhe gesundheitsschäd lich. Aber anch den Tag über saß die alte Frau meist allein in ihrem Hiuterstübchen

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Pagina 22 di 24
Data: 10.07.1897
Descrizione fisica: 24
: die Männer sind alle, ohne Aus nahme, schlecht. Aber Dein Heinrich —' „Mama, ich bitte Dich,' fuhr die Tochter erregt auf, „nenne ihn nicht meinen Heinrich! Er ist es nicht wert!' „Gut! Also, iudesseu scheint Heinrich —' „Nein, Mama,' unterbrach die junge Frau ihre Mutter aufs neue, „auch nicht Heinrich, das würde ihn viel zu sehr ehren. Herr Berger —' „Also gut, Herr Berger! Aber ich glaube, wir lasten das „Herr' lieber auch noch weg.' „Ganz recht, Mama, ganz recht! Er verdient es nicht besser!' „Schön

! Also scheint Berger ganz besonders schlecht zu sein. Liebt er Dich nicht mehr?' „Dieser Unmensch heuchelt mir Liebe, aber jetzt weiß ich's besser.' „Liebt er eine andere?' Lieschen nickte stumm und fing dann aufs neue jämmerlich an zu schluchzen. „Weißt du das ganz genau?' examinierte Herrn Bergers ge strenge Schwiegermutter weiter. „Leider nur zu genau! O Gott, o Gott! Ich habe es sogar schwarz auf weiß!' „Was? Schwarz auf weiß? Und wie heißt sie denn?' „Sie? Sie?' schrie Lieschen auf. „Soll ich die Namen

trat Heinrich Berger ein. Seine erste Frage galt Lieschen. „Gewiß, Herr Berger,' antwortete Frau Wolter gereizt, „aber geben Sie sich keine Mühe, sie wird nicht mehr in Ihr Haus zu rückkehren!' „Aber liebe Schwiegermama —' „Ich bin nicht mehr Ihre Schwiegermama!' fuhr die Mutter ihn wie eine Rachegöttin an; „verstehen Sie mich?' „Vollkommen!' erwiderte Herr Berger mit malitiösem Lächeln. „Wenn Sie Ihre Pflichten als Ehemann so wenig kennen —' „Wollen Sie sich deutlicher erklären?' „Sehr gern

auf ihren Schwiegersohn, der sich in förmlichen Lachkrämpfen auf einem Stuhle wand und ein über das anderemal Miene machte, die Mutter zu unterbrechen, aber vor Lachen nicht dazu kam. Das mußte Wohl auch Lieschen gehört haben, denn plötzlich stand sie mit zornrotem Gesicht vor dem entlarvten Missethäter und schrie ihn an: „So, also noch Lachen obenein, anstatt vor Scham in den Boden zu sinken!' „Aber, warum denn, Herzchen?' entgegnete, immer noch lachend, Herr Berger. „Darf ich mich denn nicht mehr für eine Eigarren

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Pagina 29 di 32
Data: 15.01.1910
Descrizione fisica: 32
„Und weshalb denn nicht, Herr Berger?' „Das ist eine lange und ernste Geschichte, mein Herr,' seufztc Berger, „ich will Fremde nicht mit derselben belästigen, kann aber „Mein Elend kam auch einst durch ein Gewitter — nud lastet seitdem schwer auf mir —' Ronau schaute den Mann lange an, dann schlug er sich vor die Stirn. „Daß ich das vergessen konnte! Heinrich Berger, ich kenne Sie von damals, wo der alte Spitzenweber erschlagen wurde. O, ich war dabei bei dem entsetzlichen Unglück

. Und wo ist Spitzengretel geblieben?' „Sie lebt,' stöhnte der Unglückliche, dessen Antlitz leichenfahl geworden war, „aber fragen Sie nicht, ich kann nicht reden. Lassen Sie uns gehen — ehe ein Unwetter aufzieht.' „Armer Mann,' nickte Ro nau teilnehmend, „ich ahne — wie alles zusammenhängt.' Lange schritten beide in Ge danken versunken hin, dann hob Berger das gesenkte Ant litz und frug teilnehmend: „Damals hatten Sie eine so schöne, liebliche Gemahlin —' Ronau erhob abwehrend die Hand. „Tot,' seufzte er dumpf, „meiu

in den Tnilerien in Paris. (Mit Text) von meiner Bedingung des Schönwetters nicht abgehen.' „Nun, wie Sie wollen, Berger; ich denke, Sie erzählen nur doch noch einmal Ihren Kummer. Also morgen früh bei Sonnenschein!' Das Wetter war tadellos, als Berger am andern Morgen vor keinem Häuschen stand und in langen Zügen die herrliche Morgen luft einatmete. „Er ist es,' murmelte er finster vor sich hin, „ich weiß, daß ich mich nicht irre, doch was kann er dafür ? Wo mag sein liebes, junges Weib

sein, mit der »r danials so glücklich war? Gewiß tot, sonst wäre sein Lnck nicht so ernst und ohne Lächeln. O ja, das Leben ist doch furchtbar schwer.' Er schritt weiter und traf bald darauf mitHaupt mann von Ronau zusam men, der ihm heiter einen guten Morgen bot. — „Gern gehe ich heute nicht mit, Herr Haupt mann,' sagte der Gebirgs bewohner offen, „esistkein Tau gefallen diese Nacht und rechts hinter derKoPpe steht ein kleines, weißes, viereckiges Wölkchen, ich fürchte, das bringt Unheil.' „Aber sagt mal, Herr Berger

,' frug Ronau ver wundert, „habt Ihr denn Furcht vor einem Gewit tersturm? Das kann doch im Gebirge binnen einer halben Stunde kommen und geht auch bald vorbei.' blieb stehen,„wann sie allein ist beim Unwetter, gibt's ein Unglück!' Ronau nickte und sie schritten schweigend zurück. Der Wind machte sich auf, die Sonne verschwand in weißlichem Dunstschein, von drüben her begann der Donner.leise zu grollen. „Lassen Sie mich in Ihrer Nähe bleiben, Berger,' sagte Ronau teilnehmend, „Sie wissen

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Pagina 19 di 30
Data: 06.03.1909
Descrizione fisica: 30
„Na, Freundchen, lasse» Sie es gut sein! Ein bißchen unter dem Pantoffel stehen wir ja alle — Sie aber am allermeisten.' „Am allermeisten?' schnappte Berger: „Was soll das heißen? Wer will mir das beweisen?' „Ruhig, ruhig, Herr Berger!' erscholl es in der Runde. Es ist ja gar nicht böse gemeint. Sie haben das entzückendste Frauchen der Welt, das steht fest. Aber ihren Willen weiß sie durch zusetzen, das steht ebenfalls fest. — Schadet ja auch nichts! Sie will ja nichts Unvernünftiges!' Herr

» Berger schössen mit magischer Ge schwindigkeit allerlei Erinnerungen dnrch den Sinn. Da war die große Wohnung, gegen die er sich gesträubt hatte, da war die Kinderfrau in Jglau- erinnen-Tracht, da war sein eigener Wiiiterüber- zieher, den er einfacher nnd dunkler gewünscht hatte — kurz, es kamen ihm ei» .Dutzend Bil der, bei denen allerdings sein eigener Wille einem anderen hatte weichen müssen. „Bagatellen!' murmelte Berger, der eine ehrliche Haut war. „Wer wird denn in Baga tellen nicht gern

man ihm zu. „Der Flügelschlag des Neuen Weibes soll leben! Hoch!' „Ach Unsinn!' entgegnete Berger, ,,'ils ob in unsercm Krähwinkel von dergleichen die Rede Wäre! Ich sage Euch, eiu rechter Man» trügt in allen größeren Dingen dennoch den Sieg davon, mag die Fran auch noch so herrschsüchtig sein. ^ Fntz, zahlen!' Er zahlte nnd ging, denn es war zehn Uhr, und er blieb niemals länger fort, als er es zu Hause versprochen hatte. Natürlich nur ans Pflicht gefühl, nicht etwa aus Angst vor einer Gardi nenpredigt. Die anderen Herren

zuckte» die Achsel», nach dem er fort war. Und der Doktor, philosophisch veranlagt wie er »nn einmal war, sprach weise: „Man merkt doch, daß Berger erst ein paar Jahre verheiratet ist. Er sträubt sich gege» eine weltbekannte Tatsache, an der ich nicht einmal etwas Schlimmes finde. Aber die kleine Frau Berger tut mir leid; die wird es vou jetzt an weniger gnt haben.' Damit empfahl sich auch der Doktor. Kaum war er gegangen, so sprach der Apo theker : „Der Doktor renommiert bloß wieder! Der spielt

sich auf den nachgiebigen Gatten hinaus und ist dabei ein richtiger Haustyrauu.' Die übrige» Herren nickten und machten da»» Bemerkungen über den Nächsten, der aufbrach. So etwas kommt zuweilen selbst bei Män nern vor, obwohl diese sonst ja jedem Klatsch abhold sind. Zu Hause augelangt, ward jeder Gatte mit der Frage empfange»: „Was gibt's Neues?' Nun, es war nicht Tatsächliches Passiert, und so kam es, daß man ein wenig von den stattgehabten Gesprächen berichtete. Folglich er fuhren einige Damen, daß Berger ein Mann

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Pagina 17 di 22
Data: 18.03.1905
Descrizione fisica: 22
Vierteljahr dvcihuudelt Mark schicken und glücklich sein in dem Ge danken, das; Du wieder in Deiner Heimat bist und Dich wohlsühlst. „Sosliest Dn Paul sehen, so sage ihm — doch nein, sprich lieber nicht mit ihm iiber mich. Es küßt Dich herzlich Deine trene Enkelin Erna.' Obgleich tief gerührt von der Handlungsweise des jungen Mäd chens, war Frau Berger doch nicht so rasch bereit, dessen Wnnsch zu erfüllen. Sie sah nicht, wie die Jngend, mit optimistischen Angen in die Znkunst. Mochte Erna

in ihrer Unerfahrenheit anch an die Verwirklichung ihres Traumes glauben — es war ja doch mir ein Traum, der in nichts zerrann, sobald Erna durch irgend einen Umstand ihre Stellung verlor. Frau Berger hielt es daher für töricht, ohne einen sicheren Rückhalt nach Dornhansen zu gehen, wo ihr alle Existenzmittel fehlten. Um Erna jedoch nicht zu kränken, schlug sie vor, alle Ersparnisse vorläufig Dr. Kilian anzuvertrauen, bis die Summe hinreichend sei, eine gewisse Garantie für die Zukunft zu geben. Frau Berger dachte

dabei nicht an sich, sondern vielmehr an die Verwendung des Geldes zu einer kleinen Mitgift für ihre Enkelin, falls sie einmal einer solchem benötigen würde. War dies eine unbewußte Vorahnung? Bis jetzt befand sich Frau Berger uoch iu völliger Unkenntnis über die Beruf >iensverhälrnisfe ihres Sohnes. Stephanie verstand es anSge cichuet. der Welt gegenüber den Schein zn wahren, den Leuten Sand in die Ä aen zu strenen. Sie gab Gesellschaften und kaufte sich elegante Toiletten, aber die Lieferanten

von ihm ab, nach kaum vier Tagen besaß er nur noch das nötige Reisegeld zur Rückfahrt nach Berlin. Stephanie machte ihm die bittersten Vorwürfe, doch das änderte nichts an dem Geschehenen. Schritt um Schritt ging es wieder bergab; die Juwelen wanderten ins Pfandhaus, die Dienerschaft wurde entlassen, und die Zahl der drängenden Gläubiger wuchs. Jetzt kounte die mißliche Lage auch Frau Berger nicht mehr verborgen bleiben, allein Waldemar ließ sich zu keiner näheren Erklärung herbei. Er war mißmutig und verstimmt

Frau Berger waren unbeantwortet ge blieben — er zerbrach sich den Kopf über die Ursache ihres jähen Stillschweigens, und mehr alc- einmal kam ihm der Gedanke, nach Berlin zu fahren, um der Zache auf deu Gruud zu geheu. Sei» Vater gewährte ihm jedoch keinen Urlaub, weil er eine Begegnung zwischen den Liebenden zu vermeiden wünschte. Daß Erna sich in England befand, wußte er ebensowenig wie sein Sohn. Inzwischen wäre» die Ersparnisse des jungen Mädchens, die es Dr. Kilian anvertraut

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Pagina 16 di 22
Data: 25.03.1905
Descrizione fisica: 22
als bei uns kann sie es dort doch nicht haben,' sagte sie mit großer Unverfrorenheit. Im stilleu kam ihr diese „Bedingung' sehr gelegen; nichts konnte ihr angenehmer sein, als Frau Berger auf diese Weise loszuwerden. Nnn das Geld der Greisin verbraucht war, wurde sie von Walde mar und seiner Frau ja uur uoch als eine Last angesehen. Auch der Heiratsantrag sür Erna mußte nnter den obwalteudeu Um ständen sehr günstig erscheinen; wer hätte das Mädchen ohne Mit gift nnd Aussteuer genommen? Natürlich dnrste man nicht gleich mit beiden Händen zngreisen

— es blieb ja immerhin noch eine Ehre sür diesen Gerhardt, wenn ein Berger ihm seine Tochter zur Frau gab. Stephanie machte demnach noch verschiedene Einwendungen, von denen die hauptsächlichste lautete, Erna habe eine so aus gezeichnete Stellung, daß sie dieselbe vielleicht nicht opsern möchte; zudem wisse man ja auch nicht, ob sie nicht inzwischen ihren Sinn geändert und jemand anderem ihr Herz geschenkt habe. Doch iiber diesen Puukt konnte Gerhardt sie beruhigen; dabei entschlüpfte ihm unwillkürlich

. „Wie die Sache liegt,' lauteten dieselben, „habe ich diese vier tausend Mark wieder nach England zurückgeschickt, da es ja uur ein Vorschuß war, deu die hochherzige Lady Ihrer Tochter ge währt hatte.' Waldemar unterdrückte einen leisen Flnch. Wie eilig es dieser spießbürgerliche Pedant, dieser Gerhardt, mit der Rückzahlung hatte. Was brauchte eine solch reiche Dame, wie Ladh Greh, die lumpigen paar Banknoten überhaupt zurückzubekommen. Gerhardt erkundigte sich nun nach Frau Berger, die er zu sehen wünschte

ausnahmsweise in herablassend gnädigem Ton, ver anlaßt durch die Aussicht aus eiue baldige Versorgung ihrer Tochter; aber die Greisin hatte nur das eine gehört: ihr alter Freund aus her Heimat war da! Hastig ordnete sie ihre Toilette, und dann eilte sie zitternd vor Erregung in den Salon, Gerhardt anfs herzlichste begrüßend. „Meine liebe Frau Berger,' sagte er mit warmem Händedruck, „ich bin gekommen, um Sie mit Ihrer Erlaubnis zu entführen. Ihre Eukeliu wird heute um sechs Uhr hier eintreffen —' „Erna

?' stammelte die Matrone verwundert. „Wir hatten es ihr nicht gesagt,' wandte sich Stephanie rasch zu Gerhardt, „weil wir sie überraschen wollten.' „Und morgen,' fuhr Gerhardt fort, „nehme ich Sie beide mit nach Dornhansen.' „Was? Schon morgen?' fiel Stephanie spitz ein. „Sie lassen mir ja nicht einmal die Zeit, meine Tochter zn umarmen.' „Das köunen Sie bei uns am Hochzeitstag tun, soviel Sie wollen,' lautete Gerhardts gemessene Autwort. Frau Berger schwirrte der Kopf. Rückkehr nach Dornhansen, Erna

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Pagina 24 di 26
Data: 18.12.1897
Descrizione fisica: 26
auch nicht, daß die Thür geöffnet wurde und eine Gestalt hereintrat. Erst bei den Worten der Fremden: „Frau Berger, sind Sie hier?' fuhr sie erschreckt in die Höhe. Diese Stimme — war es ihre Einbildungskrast, daß dieselbe in ihre Gedanken hineinpaßte? Mit wankenden Knieen ging sie der Eintretenden entgegen. „Ich mache Licht/ stotterte sie, und ihre Finger griffen unsicher nach den Zündhölzchen auf der Kommode. — Dann setzte sie die brennende Lampe auf den sauber bedeckten Tisch und sah nun erst der Fremden

ins Gesicht. „Barmherziger Gott,' schrie sie auf, „sehe ich recht? — Frau Balentini?' „Ja, Frau Berger, ich bin's,' sagte die Dame, verwirrt über den Schreck, den ihr Erscheinen verursachte. Sie reichte der armen Frau freundlich die Hand und führte sie auf das alte Sopha, auf dem sie neben ihr Platz nahm. Sie war gekommen, um ihr von Anna zu erzählen — leider nichts Gutes. Die gequälte Frau preßte die Hände auf ihr Herz, um nun das letzte von dem geliebten Kinde zu hören. War sie tot? — Oder, fast

. „Ist sie tot?' Die Worte kamen hart, sast mit Gewalt her- ansgestoßen aus dem Munde der Mutter. „Nein, Gott behüte, Ihr Kind lebt; aber —' Frau Balentini sah nicht den tiefen Atemzug, der erleichternd die Brust der anderen hob; sie sah nur die rotgeweinten Augen und fuhr mitleidig fort: „Aber es thut mir so leid, liebe Frau Berger, daß ich Ihnen zu allem Schweren auch noch schlechte Nach richten bringen muß.' Also schlecht war ihr Kind, ihre Anna! — Ja freilich, ohne das Auge der Mutter, das doch schärfer

sieht als jedes andere, das doch wohl schon früher das Abweichen vom rechten Wege gemerkt hätte! Frau Berger sah starr in das Antlitz vor ihr, das, so milde und gütig, doch gekommen war, um ihr Furchtbares zu sagen. „Trotz all unserer Liebe zu Anna,' sagte nun Frau Balentini, „ist es uns doch nicht gelungen, uns ihr Herz ganz zu gewinnen. Nach dem ersten Jahre, in dem das viele Neue sie zerstreute, fing das Kind an, sich nach Hause zu sehnen, und was wir auch thun mochten, um sie bei uns heimisch

an das Herz der alten Mutter. Frau Balentini deutete das Schweigen falsch. „Ich konnte mir denken.' sagte sie, „daß Sie überrascht sein werden und Wohl auch nicht in angenehmer Weise, da Sie die Sorge um das Mädchen los zu sein glaubten. Aber ich habe für Anna, die ich sehr liebe ein kleines Kapital sicher gestellt; die Zinsen desselben werden Sie mit Ihrem Kinde vor Entbehrung schützen, und ich bitte Sie nun bloß noch, meine liebe Frau Berger. dem Mädchen, das sich so überaus nach Ihnen gesehnt

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Pagina 20 di 26
Data: 04.03.1905
Descrizione fisica: 26
sie, ihm mißtrauisch nachblickend. Als er ins Eßzimmer zurückkehrte, setzte er sich ueben seine Mutter. „Na, Mama,' begann er mit einem kühnen Anlauf, „wie würde dir sein, wenn ich dir sagte, daß du eiuen zukünftigen Millionär vor dir siehst?' „Was? Du?' fragte Frau Berger überrascht. „Ja, ich,' bestätigte er. „Habe ein ganz pompöses Geschäft in Händen, das uns steinreich machen wird. Du sollst bald vier spännig fahren.' „O, behalte nnr alles für dich und die deinen,' wehrte die Mutter lächelnd ab. „Ich zähle

nicht mit dabei, denn in meinem Alter hat man nur uoch wenig Bedürfnisse, und um zur Kirche zu gelangen, brauche ich keine Equipage.' „Pah! Das sind gauz spießbürgerliche Ansichten,' fiel Walde mar ein. „Man kann auch im Alter noch genießen.' „Wozu?' widersprach Frau Berger sauft. „Warum nicht ein fach leben, wenn man sich wohl dabei fühlt. Doch erzähl' mir von deinem Geschäft. Das interessiert mich.' „'s ist ein großartiges Unternehmen,' erklärte ihr Waldemar. „Ein Dutzend Kapitalisten

, denn so schlecht war er doch nicht, seiner Mutter absichtlich falsche Vorspiegelungen zu machen, um ihr ihr kleines Vermögen zn entlocken und sie kaltblütig zu ruinieren. Nein, er glaubte wirklich an die Solidität des „pom pösen' Geschäftes; man hatte ihm die Zahlen schwarz ans weiß gezeigt, hatte ihm deu Millionengewinn vorgerechnet, so klar, so greifbar deutlich, daß er keiueu Augenblick an dem günstigen Stand der Sache zweifelte. „Nnn, mein lieber Juuge,' erwiderte Frau Berger auf seiue Worte

.' „Dann aber könnte ich doch ruhig hier bleibe»,' wandte Frau Berger ein. „Du vergißt, Mama, daß die vierzigtauseud Mark uicht aus reichen. Es wäre nötig —Verlegen suchte er uach Worten; es fiel ihm augenscheinlich schwer, die rechten zu finden. Doch ein ermutigender Blick Strphauieus trieb ihn weiter. „Es wäre nötig,' ergänzte er halblaut, „dies Haus zu opfern. Uns zuliebe würdest du das sicher tun.' „Niemals!' kam es sehr energisch von den Lippen der alten Frau. Sie hatte das Wort unwillkürlich in der Erregung des Augenblicks

hervorgestoßen; doch schon bereute sie es, als sie Walde- mars wehmütigen Seufzer vernahm: „Doch ade, du schöner Glücks traum! Solch eiue Gelegenheit kehrt nicht zweimal wieder!' Frau Berger überlegte. War es uicht hartherzig vou ihr, dem einzige» Sohne aus Mißtrauen den Weg znm Glück zu ver sperren? Das kleine Kapital, das er verlangte und ihr so doch verzinsen wollte, würde ja doch eines Tages ihm gehöre». Waches Interesse hätte er daran, sie z» täuschen? Er war ja selbst wohl-

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Pagina 15 di 20
Data: 11.03.1905
Descrizione fisica: 20
, jämmerlich winselnd, als ahne er, was geschehen, in ihre Arme. „Das unvernünstige Tier hat mehr Herz als die Menschen/ schluchzte sie, nnd ihrem vierbeinigen Leidensgenossen das glatte Fell streichend, fügte sie hinzu: „Du versteht's anch, mein alter Liaro, daß deine Herrin jetzt dem Grabe zugeht. Ach, wer hätte so was gedacht!' 4. Frau Berger war nie in Berlin gewesen. Obgleich man von Dornhansen in vier Stunden hingelangte, hatte sie doch niemals Verlangen darnach getragen, die Hauptstadt nnd

Frende znr Schau, die „liebe Mama' nuu endlich bei sich in Berlin zu haben. Wie vorauszusehen, übte der Anblick der Riesenstadt mit ihrem gewaltigen Hasten und Treiben einen verwirrenden Eindruck auf Frau Berger aus. Die flutenden Menschenmengen wirkten be ängstigend auf sie, und das Wagengerassel betäubte sie geradezu. Auch in der luxuriös ausgestattete» Wohnung ihres Sohnes — er hatte eiue erste Etage in der Lützowstraße — fühlte sie sich nicht heimisch. Man hatte ihr ans Rücksicht für ihre Ruhe

anf alle Gewohn heiten ihrer Schwiegermutter, holte in den Wirtschaftsangelegen heiten ihre Zustimmung ein nnd überließ ihr bei Tisch den Borsitz. Was konnte man mehr verlangen? Der Einfluß der vierzigtausend Mark machte sich bald bemerk bar. Der etwas hernutergekommeue Haushalt — man hatte zeit weise sogar die Dienerschaft eutlassen müssen — nahm wieder einen glänzenden Schein an, so glänzend, daß Frau Berger sich beeilte, dem alten Gerhardt zu schreiben, sie sei wie in einem Paradies; eS gehe

ihrem Sohne ausgezeichnet und sie habe nicht das geringste für die Zukunft zu befürchten. Erna hatte der Großmutter anvertraut, daß sie mit Paul Ger hardt so gut wie verlobt sei. Fran Berger faßte dies anfangs als einen Scherz auf; als aber die Enkelin ihr in sehr ernstem Ton erklärte, wie fest sie sich Treue gelobt, da machte sie sich zur heim lichen Bnndesgenofsin des Liebespaares, zumal ihr diese Ver bindung außerordentlich willkommen gewesen wäre. So geschah eS denn, daß, wenn Frau Berger an Hedwig

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Pagina 28 di 32
Data: 15.01.1910
Descrizione fisica: 32
ne dumpfen Lärm, hörten das Prasseln des Feuers und nun sahen sie auch Rauch. „Es brennt in Eurem Haus, Gretel,' rief Ronan atemlos, „dein Pater ist in Gefahr.' Und da bogen sie um den Waldrand, da lag das Häus chen des Webers und gierig leckten die Flammen an dem Dachstuhl, während schreiend und jammernd die Leute um herstanden. „Wo ist Trautmann?' „Der Berger-Heinrich holt ihn, er ist ' Ein ohrenzerreißendes Krachen, ein Aufschrei der Menge, und wilder lohte die Glut auf: der Dachstuhl ist eingestürzt

— —Aber wo waren die beiden Männer? Langsam, halbbetäubt, mit Ruß bedeckt und blutigem Antlitz arbeitete sich Heinrich Berger aus dem Schutt heraus und wies stumm, bitter weinend auf die rauchenden Balken. „Da liegt er ' Ronan verstand alles; er wollte Gretel fortziehen, ehe man die Trümmer entfernte, aber sie riß sich mit übermenschlicher Ge walt los und stürzte vorwärts: „Mein Vater, mein Vater?' Das Gewitter war vorüber, die Gewalt des Feuers gebrochen —- dort am Boden kniete das unglückliche Spitzengretel und wühlte

mit ihren blutenden Händen im Schutt nach dem Vater. Sie sagte kein Wort, sie vergoß keine Träne — und endlich hatte man den Toten befreit. Er lag friedlich vor ihr, als schliefe zr, nur die Schläfen zeigten ein Loch, welches der stürzende Balken geschlagen. Es blieb still, die Anwesenden entblößten ihre Häupter und das verwaiste Mädchen umarmte lautlos den Toten. „Arme Gretel,' sprach feierlich der Hauptmann zu Hein rich Berger, „nun ist ue an Ihre Liebs und Treue gewiesen.' „So lange ich lebe

er seinen Wirt, der behaglich, die Pfeife im Munde, vor der Haustür stand. „O ja, Herr Hauptmaun,' nickte er munter, „nnd sogar einen braven, ordentlichen Menschen, den jedermann hochschätzt.' „Nun, und wie heißt er und wo wohnt er?' „Heinrich Berger heißt er und wohnt — hm, na, ich will mal zu ihm rüber schicken, daß er herkommt.' „Ach, Herr Wirt, das ist aber liebens würdig von Ihnen,' rief Herr von Ronan erfreut, „da könnte ja gleich, morgen- die Partie unternommen werden.' „Ja — bei gutem Wetter

—' „Hm, mir kommt's auch auf einen Gewit- tersturm nicht an; das muß man im Gebirge eben mitnehmen.' „Bei Gewitter führt der Heinrich Berger nicht,' schüttelte der Wirt geheimnisvoll den Kopf, „aber fra gen Sie ihn nicht da nach, da liegt bei ihm der Hase im Pfeffer.' HeinrichBerger kam, (Mit Text.) er fah fast ebenso alt und vergrämt auswie Ronau, man erkannte auf den ersten Blick, daß dieser Mann einst unter dem wuchtigen Geschick fast zusammengebrochen war. „Ja, Herr,' nickte er gutmütig, „bei schönem Wetter

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Pagina 7 di 10
Data: 05.10.1940
Descrizione fisica: 10
, Unterpeischlach (Ehren preis); Mattersberger Alois, Falterbauer; Riepler Andrä, wie oben; Ortner Josef, Petererbauer. 2. Klasse: Jestl Anton, Jagglerbauer, Virgen; Obwexer Hermann, Rautter; Lang Alois, Groderbauer, Virgen; Lot- terSberger Gregor, Denggenbauer; Oppeneiger Josef, Klamperer- bauer, Virgen; Brugger Josef, Lenzingerbauer; Grober, Schlie- derlebauer, Kals; Mattersberger Alois, Ganzerbauer; Bichler Jo hann, Huberbauer; Glantfchnig Johann, Scheitererbauer, Schlai- ten; Berger Andrä, Lagnerbauer

. 3. Klasse: Niederegger Johann, Martnerbauer; Mellitzer Paula, Weyrcrbauer; Bstieler Johann, Rollerbauer, Virgen; Schneider Stefan, Kals; Mariacher Johann, Außergroderbauer, Virgen; Ba cher Johann, Tinkinerbauer, KalS; Rainer Alois, Auerbauer; Brug ger Alban, Gereuterbauer; Berger Josef, Jnnerwinklerbauer, Prä graten; Aßlaber Albert, Mathe serbauer; Rainer Rupert, Kals; Dorer Josef, Pötfcherbauer, Prä graten, Ruggenthaler Josef, Vir gen; Weißkopf Josef, Prägraten. Riepler Andrä erhielt zum 1. Preis

. Kilgisbt»uer, Birgen. Brugg er Josef, Lenzingerbauer, erhielt zu seinem 1. Preis für gälte Stuten noch einen Staatsehrenpreis. — Zweijährige Stute«. 1. Klasse: Mat tersberger Alois, Ganzerbauer; Berger Anton, Eggerbauer, Virgen; Riepler Andrä, Peischler bauer; Ranacher Tobias, Hatzlerbauer. 2. Klas se: Wibmer Alois, Unterruggenthalerbauer; prämiierte Stuten LN6: O?. ttristler ttlisettee: RL-lZouvel'Iog. Kärnten Stadler Anton, Niggilerbauer, Virgen; Brugger Alban, Gereuterbauer; Prantner Alois, Nußdorf

bei Lienz; Steiner Johann, Gimper im Markte; Steiner Alois, Ranacherbauer; Berger Michl, Bartlerbauer; Stadler Elias, Virgen; Kuchl- mair Josef, Jörgnerbauer, Virgen. 3. Klasse: Steiner Alois, Aßlaberbauer; Mariner Franz, Pulvererbauer, Virgen; Taferner Heinrich, Hubenwirt; Dichtl Leonhardt, Virgen; Köll Moses, Gasserbauer; Ruggenthaler Paul, Lienhardterbauer, Virgen; Rainer Alois, Auer bauer. — Einjährige Stuten. I.Klasse: Steiner Franz, Mairbauer; Brugger Alois, Gaß lerbauer 2. Klasse: Brugger Josef

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Pagina 13 di 20
Data: 25.02.1905
Descrizione fisica: 20
bekannt zn sein schien. Jedermann grüßte sie, nnd sie hatte für alle ein freundliches Kopfnicken, ein munteres Wort. Trotz ihrer füuf- nndiechzig Jahre hielt sie sich noch kerzengerade; anch ihr Gang war noch rüstig für ihr Alter. Und wie gutmütig, wie herz gewinnend blickten die hellen, grauen Augen! Wer sie ansah, wer mit ihr sprach, mußte Frau Berger liebgewinnen. — Während sie langsam die Lindenallee entlang ih rem Häuschen zuschritt, kam ihr in der Nähe des selben ihr Faktotum, die alte Lene

, entgegen. Sie war ganz außer Atem und schwenkte erregt ein Blatt Papier in der Luft. „Eine Depesche, Ma- dame!'riefsielaut. „Eine Depesche aus Berlin! — Wahrscheinlich vonHerru Waldemar. Wann kom men sie denn?' Frau Berger öffnete das Telegramm. „Die Kinder werden um zwei Uhr hier seiu,' sagte sie, als sie deuJuhalt gelesen. Lene schlug die Hände zusammen. — „Gütiger Himmel! Schon heute um zwei? Und 's ist noch nichts in Ordnung! Da will ich schnell noch was zum Essen besorgen

, damit Sie sich nicht erhitzen. Ich bin bald wieder da.- Frau Berger lächelte über den Eifer der Alten, die durch das langjährige Zusammenleben mehr ihre Vertraute als ihre Dienerin war, nahm den Schlüssel in Empfang und betrat nach wenigen Minuten ihr kleines Besitztum, das sie schon seit vierzig Jahren bewohnte und an dem sie mit allen Fasern ihres Herzens hing. Das Häuschen lag ganz versteckt hinter den breitästigen Linden- bänmen des wohlgepflegten Gartens, der sich auf der Rückseite bis zum Flnßchen hinzog und außer

buntfarbigen Blumenbeeten anch noch mancherlei Obst- bänme und nützliche Ge müse enthielt. Als Frau Berger die Haustüre öffucte, wo durch eine schrillklingen de Schelle in Bewegung gesetzt wnrde, ertönte ein seltsames Konzert: Hnndegebell,Miauen und Vogelgekreisch. — Karo, der treue Wächter, svrang schwanzwedelnd an seiner Herrin empor; Miez, die schöne Angorakatze, kam in graziösen Sprüngen herbei, nnd ein rot- nnd grüngefiederter Papagei, der sich frei bewegte, hob die Schwingen

, indem er mit kreischender Stimme rief: „Herein! Guten Tag, Madame!' Das Innere des Häus chens schien fast so alt zu sein wie die Bewohnerin selbst, und die bnnren Kattunvorhänge, die ver blaßten Tapeten, die stei- senNnßbanmmöbel sahen aus, als entstammten sie eiuem früheren Jahr hundert. Der alte Berger, ur sprünglich ein Bauers mann, hatte sich dnrch Fleiß und Intelligenz allmählich emporgear beitet; er betrieb lange Jahre einWollengeschäst, das unter seiner geschick ten Leitung rasch aus blühte

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Pagina 15 di 22
Data: 18.03.1905
Descrizione fisica: 22
den Abschiedsschmerz zu erleichtern, „dann kehre ich zurück, um dich nie mehr zu verlassen. Mit siebzehn Jahren bin ich erwachsen, und wenn ich Paul geheiratet habe, kehrst du mit uus uach Dorw Hausen zurück. Wird das uicht herrlich sein?' Man hofft ja stets, was man wünscht. Auch Fran Berger, augesteckt von der Zuversicht lichkeit ihrerEn- kelin, glaubte an cinebaldigeVer- wirklichung die ses so schönen Traumes. Zwar wußte sie, daß momen tan eine Span nung zwischen dem alten Ger hardt und ihrem Sohn bestand

, redete sich jedoch ein, der glänzen de Geschäftser folg Waldemars und die treue Liebe des jungen Paares werde alle Hindernisse aus dem Wege Alexander Grigorjcwitsch Bulygin, der neue russische Minister des Inneren. (Mit Text.) räumen. — Auf Ernas Bitten unterhielt sie eine eifrige Korrespon denz mit ihren Freunden in Dornhausen, und so kam es, daß Paul ihr jede Woche eine Art Rapport über alle Vorkommnisse sandte, die Frau Berger interessieren konnten. Er berichtete über das Wetter, den Geschäftsgang

, über die alte Lene nnd Karo, über das HanS und den Garten und über alle Stadtnenigkeiten. Jeden Sonntag traf die Epistel ein, nnd wenn dann Erna zum Besuch aus der Pension kam, wurde sie von Großmutter und Enkelin mit wahrem Heißhunger verschlungen. Manchmal lag noch ein kleines Extrablatt mit der Aufschrift: „Au Fräulein Erna' bei. Frau Berger hätte es zuerst durchsehen können, aber sie tat es nicht; zudem verstand sie es auch nicht, wie ihr kluges En kelkind, zwi schen den Zei len zu lesen. Stephanie

. Frau Berger schluckte ihre Tränen herunter. „Kannst du es nicht erraten?' fragte sie mit zitternder Stimme. „Mein Gott, nein! Fühlst du dich nicht glücklich bei uns? Du hast doch alles, was du dir nur wünschen kannst.' „Ich beklage mich ja auch nicht,' entgegnete die Greisin. „Ihr haltet, was ihr mir versprochen habt, nur denke ich, da Walde mar mit den eingezahlten vierzigtauseud Mark nicht mehr zu be fürchten hat, von dem Unternehmen ausgeschlosfeu zu sein, daß ihr, wenn ihr euch ein weuig mehr

. Die arme Mntter empfand ihn wie einen körperlichen Schmerz und zog sich scheu iu sich zurück. „Nichts, nichts,' stammelte sie; „es war nur ein Gedanke, der mir durch den Kopf ging.' Jetzt mischte sich Waldemar in das Gespräch ein. „Hier bei deinem Sohn,' sagte er mit salbungsvoller Miene, „hast du das Recht, alles zu äußern, was du denkst.' Seine Worte gaben Frau Berger die verlorene Fassung znrück. „Ich dachte,' begann sie zögernd, daß unter den jetzigen günstigen Umständen der Verkauf des Hauses

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Pagina 4 di 16
Data: 02.09.1899
Descrizione fisica: 16
. 3. Franz Schneeberger, St. Veit. 4. Johann Zalober, Lienz. 5. Karl Jnwiukl, Lienz. 6. Anton Kla- buschnig, W.-Matrei. — Schlecker 200 Tchrilt: 1. Simon Rieger, St. Veit. 2. August Maliers berger, W.-Matrei. 3. Johann Jakober, Lienz. 4. Peter Kofler, Lienz. 5. Karl Jnwinkl, Lienz. 6. Jakob Kaplenig, Feld. 7. Raimund Klcin- lercher, St. Veit. 8. Franz Schneeberger, St. Veit 9. Michael Knoll, Antholz. 1v. Peter Feldner, Bruggen-St. Veit. 11. Franz Schnee berger, St. Veit. 12. Peter Kofler, Lienz

. 13. Johann Jakober, Lienz. 14. Simon Rieger, St, Veit. — Serie 2W Schritt: 1, Franz Schnee berger, St. Veit. 2. Dr. Wnrnig, Lienz. 3. Karl Jnwinkl, Lienz. 4, Johann Jakober, Lienz. 5. Michael Knoll, Antholz. 6. Peter Feldner, Brügge». Schlecker 30V Schritt: 1. Anton Klabnschnig, W.-Matrei. 2. Johann .Prast, St. Veit. 3. Franz Schneeberger, St. Veit. 4. Peler Feldner, Bruggen. 5 Dr. Wnrnig, Lienz. 6. Chnsant Stcmberger, St. Veit. 7. Johann Ja- kober, Lienz. 8, Karl Jnioinkl, Lienz. 9. Anton Mayer, Lienz

. 10. Simon Rieger, St. Veit. 11. August Mattersberger, W.-Matrei. 12 Franz Ortner, St. Veit, 13. Michael Pirgler, St. Veit. 14. Th. Von Hiebler, Lienz. — Serie 300 Schritte: 1. Jos. Oboies, Antholz. 2. Johann Jakober Lienz. 3. Franz Ortner, St. Veit. 4. Franz Schneeberger St. Veit. 5. Anton Berger, Antholz. 6. Anton Klabnschnig, W. - Matrei. — Der Kreis zieht am Haupt 26 kr. Ortsgruppe Lienz des Vereines „Südmark'. Sonnabend den 2. September »m 8 Uhr Äbds. gesellige Zusammenkunft beim „Fischwirth

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Pagina 30 di 32
Data: 15.01.1910
Descrizione fisica: 32
kracht ein fürchterlicher Donnerschlag und ein Weib in fliegenden Haaren und mit stierem Blick, die Hände zu Fäusten geballt, rannte den Berg heran, gerade auf die zwei Ankömmlinge zu. Sie stutzte kaum sekundenlang, dann wollte sie an ihnen vorbei stürzen, doch Berger hielt sie auf. „Gretel,' sagte er freundlich beschwichtigend, „komm nach Hanse, das Wetter ist nun vorüber.' „Ah, da ist der Vater,' schrie die Wahnsinnige in gellenden Tönen, „seht ihr das Loch in seiner Stirn

, das ihm der fallende Balken schlug. Fort von ihm — ich will ihn suchen, den ich liebe — will das blonde Weib an seiner Seite töten — hahahaü' Ronau stöhnte auf in schwerer Qual. Das hatte er nie geahnt, daß er unbewußt dies Geschöpf in den Wahnsinn getrieben. „Laß gut sein, Gretel,' beschwichtigte Berger traurig, „sie ist ja längst tot, die du meinst; komm fort, nach Hause.' „Tot,' jauchzte das unglückliche Weib, dem die völlig er grauten Haare um das von Runzeln bedeckte, lederfarbige Gesicht hingen

, „oh, so ist er nun mein und du, Vater, sollst mir die Hochzeitsfackel anzünden. Komm mit, zur Koppe — Rübe zahl ist mein Brautwerber!' Und sie packte mit der grauenhaften, übernatürlichen Kraft der Wahnsinnigen Berger an der Hand und zerrte ihn hinauf zu der schroff in den Abgrund fallenden Felswand. „Berger,' schrie Ronau, als er sah, wie der Unglückliche sich wehrlos fortzerren ließ, „fassen Sie die Arme am Handgelenk, ich bin hier, um —' Da schaute sich Gretel um und die erloschenen Blicke belebten sich. „Er ist es, er,' schrie

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