über die Schlacht vorliegen, hat die türkische Armee in diesem ihrem To deskampf noch einmal, zum letztenmal, die Ei genschaften bewährt, welche sie in so hohem Maße in früheren Kriegen auszeichneten. Sie hat tapferen Widerstand geleistet, auf einigen Punkten, speziell auf dem östlichen Teil des Schlachtfeldes, anfangs sogar nicht unbeträcht liche Vorteile errungen, schließlich aber mußte sie dem unwiderstehlichen Elan und der über legenen Strategie der Bulgaren weichen. Auf dem Schlachtfelde
hat sich die türkische Armee wacker gehalten, auf dem Rückzug brach, ebenso wie nach Kirkkilisse, die Panik über sie herein und die verfolgenden Bulgaren fanden die Straßen mit weggeworfenen Gewehre' und Ausrüstungsgegenständen, verlassenen Kanonen und Fahrzeugen besät, den Zeugen der Auflö sung einer in Unordnung fliehenden Armee. Noch immer melden zwar Konstantinopeler Depeschen, daß die Schlacht, die ja bereits ent schieden ist und vermutlich nur noch an eini gen Punkten der riesigen Front in Rückzugs gefechten
allmählich erlischt, fortdauere und für die Türken keinen ungünstigen Fortgang nehme, noch immer wissen türkische Berichte sogar von Erfolgen der türkischen Armee zu erzählen, aber es ist wohl kein Zweifel mehr darüber möglich, daß die Bulgaren einen vollständigen, entfchei- denen Sieg über die legte türkische Armee errungen haben ; die erwähnten türkischen Mel dungen können nur den Zweck verfolgen, die in Konstantinopel herrschende Erregung zu beschwichtigen und eine gewaltsame Explosion
der Volksleidenschaft, die zu einer furchtbaren Katastrophe führen müßte, zu verhindern. Lange wird diese Taktik allerdings nicht fortgeführt werden können, denn wenn nicht alles täuscht, so wird auch die letzte türkische Verteidigungs front, die Tschadaldscha-Linie, die siegreichen Bulgaren nicht aufzuhalten vermögen und die geschlagene türkische Armee selbst in nicht allzu langer Zeit die Nachricht von ihrer Niederlage nach Konstantinopel bringen. Langsam setzen sich die Zuschauer des großen Dramas
folgende Dar stellung : Die bulgarische Kavallerie ging von Kirki- lisse und Baba-Eski aus vor und erreichte Luleh- Burgas, gefolgt von dem Gros der Armee. Bei Luleh-Burgas stießen die Bulgaren auf die türkische Armee unter Nazim Pascha. Man nimmt an, daß die gesamte türkische Ostarmee sich zum Kampfe ge stellt hatte. Die Türken waren etwa 1SV.VW Mann, die Bulgaren ebenso stark. Die Schlachtlinie dehnte sich über 25 Kilometer aus und es wurde 48 Stunden ununterbrochen gefochten. Die Bulgaren gingen