♦ Fünfter Jahrgang ♦ M 68. Znnsöruck, Montag den 12.' März 1866 . handlungen festgestellt wurden, ■ ihren Abschluß fan den.' Nun 'folgen die Bedingungen zu welchen die Südbahn sich verpflichtet: „Sie hat 1. den Triester Hafen auszubauen; 2. von ihrem Bahnhöfe in Ve nedig eine Zweigbahn bis zu jenem Kanale zu bauen, an welchem die größten Seeschiffe anlegen können; 3. verzichtet die Südbahn auf die ihr zustehende Priorität für den Bau von Eisenbahnen auf dem rechten Donau-Ufer im südlichen
Ungarn, sowie auf die ihr zustehende Priorität für den Bau der Ru- dolphöbahn für die Dauer von fünf Jahren, d. h. ihr Recht auf den Bau dieser Bahnlinien lebt wieder auf, wenn innerhalb fünf Jahren das für den Bau obiger Bahnlinien benöthigte Geld nicht ausgetrieben werden kann; 4. verpflichtet sich die Südbahn zum Ausbau der Zweigbahn Fiume-St. Peter unter den ihr konzessionsmäßig obliegenden Bedingungen; 5. verpflichtet sich die Südbahn zum Ban der Linie Kanizsa-Fünfkirchen; 6. verpflichtet
sich die Südbahn, die Strecke Leoben-Bruck auszubauen, wodurch einem längstgefühlten Bedürfniß Steiermarks abgeholfen wird; 7. verpflichtet sich die Südbahn, die Strecke Novigo-Pomelagoscuro auszubauen, das Mittelglied in der Linie Brindisi-Ancona-Verona-Brenner. Die Südbahn verpflichtet sich endlich 8. die Tarife auf ihren sämmtlichen Bahnlinien bedeutend herabzu setzen. Was in dieser Beziehung die Staatsregierung durchzusetzen vermochte, wird wol schon in allernächster Zeit die glänzendsten Früchte tragen
. Was ist es, worin unsere Eisen-Industrie in Kärnten und Stei- ermark krankte? Der Mangel an guter und billiger Kohle. Diesem Mangel ist jetzt durch die in Aus sicht genommene Herabsetzung der Kohlentarife der Südbahn abgeholfen. Auch für Getreide und andere Massenprodukte ist der Tarif bedeutend herabgesetzt. Diese Tarif - Reduzirungen aber werden, indem sie die Vergrößerung unseres Getreide-Exportes vor allem zur Folge haben, die Einnahmen der Südbahn außerordentlich vermehren; denn noch stets hat eine weise
und erleuchtete Tarifpolitik eine Ver mehrung der Netto-Einnahmen im Gefolge gehabt.' Die Debatte schließt mit den Worten: „Wir haben hier in großen Zügen die vorläufigen Resul tate verzeichnet, welche die Staatsverwaltung in ih ren Unterhandlungen mit der Südbahn erzielte. Daß so außerordentliche Vortheile für die Entwick lung des Wohlstandes des Gemeinwesens von der Südbahn nicht ohne große Gegcn-Conzessioiicn sei tens der Staatsverwaltung erlangt werden konnten, liegt auf der Hand. Die Natur