ihrer medizinischen Sachverständigen angehen. Die Untersuchung findet streng geheim statt. Die Krank heit erinnert an die Beulenpest, ist aber schneller im Verlauf und tötlicher an Wirkung. Sie trat zuerst in Daiquiri (Provinz Santiago) auf u. zw. bei Arbeitern in Eisengrnben; sie trotzte jeglicher Behandlung, die Mortalität überstieg jene aller anderen Krankheiten, auch gelbes Fieber. Die Seuche flog über den ganzen Süden der Insel, wo Panik herrscht. (Vom roten Faden.) In der „Köln. Ztg." lesen wir folgendes
, aber bedeutungsvoller alter Brauch in der britischen Flotte i st das Ein wirken eines roten Fadens in Segel und Taue. Er ist in diesem Falle das Zeichen des Besitzes, wie ähnlich der Herdenbesitzer seinen Schafen einen roten Buchstaben aufmalt. Wir wissen, daß nach urgermanischem Brauch mit einem roten Faden der Besitz umgrenzt wurde. So legt auch heute noch nach Brunnhofers Mitteilungen der indische Bräutigam (die Urverwandschaft der Inder und Germanen ist bekannt) seiner Braut einen roten Faden um den Hals
als Zeichen der Anvermäh- lung. Vielleicht dürfen wir dem roten Goldreif, der bei uns die Gatten fesselt, eine ähnliche Be deutung zuweisen. Wenn wir ferner uns er innern, daß der deutsche Bauer seinem Rind ein rotes Band um die Hörner legt, wozu man zum Vergleich das Einflechten eines roten Bandes in die Mahne des Fuhrmannspferdes rechnen darf, um es vor Hexen, bösem Blick und dergleichen zu schützen — dann wissen wir, daß bezüglich der roten Farbe der Gewittergott Tor im Spiele steckt. Im roten Blitze
prägte sich dem Germanen am nachdrücklichsten die rote Farbe ein; alles was ausfällig rot war, wurde zu Tor in nlähiere Be ziehung gebracht, und auch das rote, blitzschnelle Eichhorn und der Hahn mit rotem Kamm und rötlichen: Gefieder. Heute noch setzen Rachsüch tige dem Nachbarn den „roten Hahn" aufs Dach, der als Symbol des Feuers oder Blitzes Besitz vom Hause nimint. Wohin wir auch schauen: auf den roten Blitzfaden, die rote Schnur, die dem in die eleusinischen Gehieimnisse Eingeweih ten ward
, auf die roten Hörner- und Mähnenbän der oder ans den roten Faden in englische:: Se geln, — immer ist der Besitz, ursprünglich das Stellen unter den Götterschutz, angedeutet. In unserer Redensart ist diese Bedeutung ganz ver wischt ; nur die Erinnerung an die deutliche Spur, die den Besitz des Germanen abgrenzt, ist ge blieben." (Professoren als Bier wirte.) In den ersten beiden Jahrhunderten des Bestehens der Universität Jena herrschten in der! thüringi schen Musenstadt hiöchst wilde Sitten. Die Uni