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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 4 di 6
Data: 25.03.1891
Descrizione fisica: 6
zu fünfjährigem Gefängviß. Esther Solymossi. New-Do rk, 11. März. Jüngst glaubte der Polizeiagent Ferdinand Levy die Entdeckung gewacht zu haben, daß die angeblich von ungarischen Israeliten ermordete Esther Solymossi sich in New-Aork bchiade *) Einem Schneider Namens Braun, bei welchem sich Rosa Kohlmann, die an- gebliche Solimossi, aufgehalten, hatte eia junges Mäd chen Namens JuliSka Latisz erzählt daß sie vor 2'/, Jahren mit Rosa Kohlmann zusammen nach Am r ka gekommen s<i und daß Rosa

während der Seekrankheit ihr ein großes Geheimniß ha e anvert auen wollen, dann fei sie genesen und habe nichts mehr sagen wollen Ja New Aork sei Rosa häufig von großem Trü siuu befallen worden und hätte vielmal den Tod herö-igesehnt. Als sie im Dienst der Familie Braun gewesen, habe sie einst der Frau Braun gesagt: „Ja, wrnn Mädchen sich sehr jung verheirathen so geb.n sie ihre Kinder zu irgend einem Zwecke her." Ein anders Mal, als Rosa einen Struwpf für sich atzflrickle, sagte sie zu Frau Braun

: „Dies ist noch ein Andenken von meiner Großmutter Solymossi." Düse leZtere Bemerkung dcS jungen Mädchens gab die erste Anregung zu dem V r- dacht, daß sie die angebliche in Tisza-ESzlar abge schlachtete Esther Solymossi sii. Als Braun b-r „ge fährlichen" Person kündigte, habe Rosa Briefschaflu uad^ Papiere verbrannt. Auf die Frage, was dies zu bedeuten habe^ antwortete Rosa, raß die Pipie, von einem hohen Herrn auS Ungarn stammten und deren Inhalt nimmer bekannt werden düifte Bon den Braun'fchen Eheleulea zog Rosa

zu einer Frau Guggeuheim, deren Sehn Henry sich es sp ci ll angelegen sein ließ, mit Rosa intimer bekannt zu werden. Eines Tages lud er Rosa ein, mit ihm das Thalia- theater zu besuchen, wo er vor einigen Wochen tu Tragödie von TiSza-ESzlar als Drama zur Darstellung gebracht wurde. Obwohl Rosa den jungen Mann vor her öfter ohne Widerrede inS Theater begleitet hatte weigerte sie sich doch diesmal. eS zu thun, mit dem Bemerken, das dies Stück sie gar nicht intere'si-e. Auß.r diesen Personen bezeugten

noch die etwa 26 Jahre al'e Annie und ihre jüngere Schwester Rosa Wilvmavn von Nr. 207 st bente Straße, sowie auch Josef Fränkel und seine Frau Kati: auS Nr. 23 Elm ton Str.. daß sie Rosa Kohlmaun ganz positiv als Esther Solymossi aus Ttsza-Eszlar id-ntificiren Anna Wildmann und Frau Katie Fränkel waren mit Esther Solmossi in die Schule gegangen und hatten tägl ch mir ihr verkehrt. Auch Josef Fränkel, welcher in dem Dorfe TiSza-Eszlar ausgewachsen war, kannte Esther sehr genau, uud alle Drei erklärten

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 6 di 8
Data: 07.04.1904
Descrizione fisica: 8
, sind sie fürchterlich beschäftigt. Schon wollte Rosa, deren stolze Pofsnnngen auf ein delikates Souper der tiefsten Niedergeschlagenheit Platz machten, ohne Geld den Peim- weg antreten, als geräuschvoll die Tür aufgerissen wurde. Rosa 'fand schon im Begriff, sich zu erheben, als sie aber statt derer- varteten Miß zwei Perren in das Zimmer treten sah, blieb sie :uhig in der dunklen Ecke sitzen. „Ich finde Dein Benehmen rücksichtslos," rief einer der Herren, den Rosa sofort als Marions Bruder erkannte. „Bis heute

bewunderte ich Dich als das Modell eines Gentlemans, Zreund George." „Freund George?" wiederholte Rosa leise und horchte auf. .Sollte das Melanies George sein?" Sie beschloß, ihr dunkles versteck nicht eher zu verlassen, als bis die jungen Männer ich entfernt hätten. „Ich fühle es recht gut, wie plump ich bin," erwiderte der mit „George" Angeredete, „und darum gehe ich." „jedenfalls solltest Du erst Marion ein Wort der Entschul digung sagen. . . ." „Laß mich," unterbrach George den Sprecher

. „Deine Schwester berührte mein Verhältnis zu Melanie Richter, und dazu hätte sie keinen unglücklicheren Tag wählen können als den heu igen." Als Rosa den Namen ihrer Schwester nennen hörte, zuckte ie zusammen wie unter der Wirkung eines elektrischen Schlages. „Daß wir Männer reizbar sind, wenn uns jemand an eine -reulose Geliebte erinnert, begreife ich, aber daß man um so leichter lvare willen den Anstand gegen eine Dame verletzen kann, ist mir unklar." Bei diesen Worten stieg Rosa das Blut zu Ropf, krampf

und am Abend mit dem Schnellzug nach dem Landsitz zurückzukehren. Ich traf Melanie allein zu Pause, Rosa war zufällig nach dem nahen Poboken gefahren, wurde aber bald zurückerwartet. Da ich meiner Braut so unendlich viel zu erzählen hatte, verrann die Stunde in süßem Geplauder gleich einer flüchtigen Minute. Ein Blick auf die Uhr belehrte mich, daß es die höchste Zeit sei, nach denr Bahnhof zu eilen. Noch einmal schloß ich sie in meine Arme, küßte ihre rosigen Lippen, und mit dein versprechen, drei Tage

gelegt, sah ihn zärtlich an, ganz so, wie sie mich einst angesehen, und als er sich zu ihr hinneigte, küßte sie seine Lippen, was ich bei diesem Anblick empfand, läßt sich nicht in Worte fassen. Taumelnd wie ein Betrunkener verließ ich den Garten, und seit jenem Abend sah ich Melanie nicht mehr wieder." Noch ehe George geendet, war Rosa aufgesprungen und trat mit einer hastigen Bewegung aus dem Dunkel in das Helle Licht. „Melanie!" schrie George auf und streckte ihr unwillkürlich beide Pände entgegen

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 3 di 6
Data: 07.08.1891
Descrizione fisica: 6
verfaßt ist, nach dem schwedischen Original mit: „An Ihre Ma jestät die Königin von Italien. Eure Majestät! Wir Schwabe nickte verständntßvoll. „Ja, ja," meinte ec mit etwas verfchleierier Logik, „der Gründe mag es unterschiedliche geben; jedenfalls hat man immer einen Grund, wenn man Bier trinken will." — Sie waren vor dem Restaurant angekommen. Schwabe führte die Frau durch den Saal auf eine kleine Terrasse. Dort stand ein zierlicher Pavillon. Er öffnete die Thür, Frau Rosa trat

ein. Es war ein reizender Raum — dunkelrothe Sammettapeten, blühende Myrtenbäumchen, weiße Marmorstatuetten. Schwabe, der verständnißvolle Landsmann, eilte in den Saal zmück, um einen frischen Trunk und etwas kalte Küche zu bestellen, während Frau Rosa sich an dem Marmortisch niederlicß. Sie fühlte sich so leicht, so wohl, wie seit langer Zeit nicht mehr. Ein junges Mädchen mit blauen Augen und blonden Zöpfen brachte auf silberner Platte kaltes Geflügel und ein Kelchglas goldgelben Bieres. „Ich bitte, gnädige Frau

," knixte sie und huschte wie der fort. Frau Rosa ergriff ohne Vorrede das Kelchglas und leerte es in zwei, drei raschen Zügen bis zur Hälfte; ihr wurde noch leichter, noch wohliger ums Herz Dann nahm sie ein Knöchelchen — o, sie liebte nicht blos Schinken und Pumpernickel, sie liebte auch diese Knöchelchen mit dem zarten Fleische, das auf der Zunge schmilzt, diese Knöchelchen, die mit zierlichem Finger angefaßt sein wollen und nur in unbelauscher Muße ganz gewürdigt werden können. So nascht Frau Rosa

bald an den Knöchelchen, bald aus dem Kelchglase, und als sie das letzte Trvpflein ausgenascht hat, ertönt die silberne Glocke und die blauäugige, blondzöpfige Kleine erscheint in der Thür und eilt zurück und kommt wieder und stellt lächelnd ein zweites Kelchglas mit goldgelbem! Bier auf den Marmortisch und knixt lächelnd und! springt lächelnd davon. Und Frau Rosa lächelt und i nascht wieder; sie ist so glücklich, so angeregt und seelenvergnügt, und der Pavillon ist so kühl und still und heimlich

, und die Marmorbilder und die blühenden Myrten plaudern und duften nichts aus o Crassus, CrassuS, warum trinkst Du kein Bier! Ahnungslose Rosa! Als Du eintratest, war Crassus, Dein Eheherr, schon da, schwelgte er schon ein rundes Stündchen indem langentbehrten Genüsse; Bädekers Stern hatte ihm in dasselbe deutsche Haus geleuchtet. Jetzt steht er am Fenster des kleinen, an den Saal stoßenden Nebengemachs und sieht mit leuchtenden Augen zu, wie Du der heimischen Sitte fröhlich opfernd das Kelchglas hebst und nippst

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 6 di 8
Data: 06.04.1904
Descrizione fisica: 8
für ein Laster." „Wie prächtig muß sie in diesem Kleide aussehen!" seufzte Melanie Richter, und ihr dunkelblaues Auge schaute durchs Fenster zun) Fimmel auf, wo fern im Osten ein kleiner Stern so lustig blinkt?, als lache er über die sorgenschweren Iferzen auf der fernen Erde. „Ach, Rosa," fuhr sie fort und wandte sich un- villig vom Fenster ab, „seit unseres guten Vaters Tode drückt ras Gefühl des gänzlichen Verlassenseins mich so darnieder, daß üchts mehr mir Freude macht. Sonst schlich sich immer

eine elige Friedensstiinnmug in mein Berz, sobald der glänzende Abendstern anr lqimmel erschien, und jetzt > t ießt er mich, denn ?r leuchtet wie ein Auge, das Glück verkündet, und wir find roch so elend ..." „Dies Gefühl der Schwäche ist leicht erklärlich, meine gute Melanie," scherzte Rosa. „Bei der Diät, welche wir uns feit drei Tagen auferlegten, können gesunde Menschen gar nicht anders als sich inatt und elend fühlen, warte nur erst, wenn ich zurückkehre mit einem Brot unter einem und etwas Fleisch

, Butter und Kar toffeln unter dem andern Arme und ich Dich frage: Schwesterchen, wie denkst Du eigentlich über ein Beefsteak?" Bei dieser Stelle schnalzte die kleine Friponne so süß mit der Zunge und blinzelte jd. lüstern mit den Augen, daß die schwermütige Melanie un willkürlich in ein Helles Lachen ausbrach. Auch Rosa stimmte mit ein, und wer jetzt die beiden lachenden Hesichter aus der Ferne angesehen hätte, der würde ein „Ah!" der Verwunderung über die frappante Aehnlichkeit der hübschen

Schwestern ausgestoßen haben. Obgleich die sanfte Melanie ein )ahr mehr zählte als ihre resolute Schwester, so war die Aebn- lichkeit doch so groß, daß man Zwillinge vor sich zu sehen glaubte. Rur wenn beide Mädchen dicht nebeneinanderstanden, ließ sich »in leichter Unterschied in der Figur bemerken. „Beefsteak und Abendstern!" rief Melanie endlich, „welch' ."omische Zusammenstellung! Für Dich ist eine gute Mahlzeit Sie Univcrsalmedizin gegen alle Leiden. Und doch, Rosa," fuhr sie ernster fort, „heute

des Schicksals! Die stolze, reiche Lady wird jedenfalls sein Weib, und ich — die verlassene muß es sein, welche heute seiner verlobten vielleicht das Brautkleid näht." Melanies fänden entsank das Kleid und dieses fiel rauschend zur Erde; über die bleichen Wangen des Mädchens aber strömten zwei glänzende Tränen. „Weine doch nicht um den treulosen Menschen," bat Rosa und ihr Arm umschlang die trostlose Schwester. „Der Elende verdient es wahrlich nicht, daß Du Dich um seinetwillen in Gram verzehrst

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 5 di 8
Data: 23.04.1892
Descrizione fisica: 8
. Eines Tages erhielten der Bürgermeister und mehrere andere Personen deS OrttS Briefe der Mayrr, worin diese mittheilte, sie werde sich zu einer von ihr bezeich- neten Stunde im Walde erhängen. Mau eilte zur Stelle: Rosa Mayer hing an einem Baume, eine Gummischnur um den Hals geschlungen, den Säugling an der entblößten Brust io den Armen haltend. Das Ganze war eine Komödie und Rosa Mayer wurde ohne Gesundheitsstörung gerettet. Bis Weihnachten 1887 verfolgte sie M, dann be gegnet uns das Frauenzimmer erst

wieder im Frühjahr 1888 als die — Maitreffr eines armen Freiherr». Durch ein Z itungSinferat halten sie sich im April kennen gelernt und schon einen Monat später überraschte Fräulein Rosa den neunundfünzigjährigen Baron mit der Kunde, daß sie sich Mutter fühle. Wolle er die Folge abwenden, möge er 300 fl. für eine vom Gesetz verpönte Ope ration, welche Rosa Mayer jedoch beim richtigen Namen nannte, hergeben. Als sich die Unwahrheit der Mit theilung der Mayer herausstellte, erstattete er die Anzeige

gegen sie. Rosa Mayer wurde in Untersuchung gezogen. Nun machte sich ihr Talent, Effect zu erregen, gel tend, allem es nützte nichts; es fruchteten nichts die Verleumdungen der Zeugen, nichts die Selbstmord versuche mit Opium und Sublimat — am 20. Octo- ber 1888 wurde sie wegen Betruges zu einem Monat Kerkers verurtheilt. Im November verließ sie das Gefängoiß Ein Wirkh ia Reichenau war ihr nächstes Opfer, den sie ein ganzes Jahr lang aussoz und um alle seine Er sparnisse brachte. Dann sollte daS HauS Kendler

für daS Projekt zu gewiuneo. All' das geschah ohne Wissen der Maffeverwaltuvg. Endlich brach die Familie Kendler im Juni vergangenen JahreS über eine polizeiliche Warn»ng den Verkehr mit Rosa Mayer. Nun begann sie zu drohen. Die Gouv.r« naote der unglücklichen Familie, Miß Klara Harber, war von dieser Widerlichkeit so empört, daß sie der falschen Hausfreuudin eine schallende Ohrfeige gab. Rosa Mayer vergaß dieS nicht Sie verließ das HauS, saugte in den nächsten zwei Monaten einen entfernten Ber^ wandten

Perzmt von dem Zustandegebrachtea und 500 Gulden Vorschuß . . . Alle diese Angaben stellten sich als vollkommen er- fuud-n heraus, so oft sie dieselben wiederholte und so vielerlei Deta'ls Rosa Mayer bei ih?en Erzählungen verbringt. Telegramme. Wieu, 22 April. (Priv. Tel.) Die hiesigen Statihalter-Conferenzen bezweckten u. a., ein einheitliches Vorgehen betreffs oer Maifeier fest zu st eilen. Wien, 22. April. (Priv.-Tel.) Abg. Heils- berg, Vorst ands mit glied der deutschen Linken, erklärte

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 2 di 10
Data: 26.04.1891
Descrizione fisica: 10
heißt man dann eine junge Frau. Auch war sie nie häßlich gewesen, gewiß nicht. Nur hatte ihr der Lehrberuf gewisse Aeußerlichkeiten aufgenLthigi, welche die Wir kung ihrer Persönlichkeit beeinträchtigten; sie trug schlichte Kleider und eine Brille, um die Classe scharf zu überwachen, sie legte sich eine gewisse Reserve auf in ihrem Betragen, ihrer Rede. Vielleicht gab ihr das einen altjüngferlichen Anstrich! Einst hatte sie auch getollt, wie Rosa, aber mit der Zeit hatte sie sich es abgewöhnt

der jungen, frischen Rosa erschien sie, Helene, altjüngferlich. Sie hatte, als sie einwilligte, das junge Mädchen ins Haus zu nehmen, ein leises Bedenken empfunden, ein leises Mißbehagen, sich von dem großen, erwachsenen Mädchen „Tante" nennen zu lassen und dadurch alt zu erscheinen, älter als sie war. Aber pflichtgetreu wie sie war, hatte sie diese Bedenken rasch besiegt. Und dennoch blickte sie jetzt mit nicht ganz zu unterdrückendem Neid nach den frischen Wangen und den unbekümmerten Mie nen

des Mädchens. Mit welchem wohlgefälligen Blick „er" Rosa betrachtet hatte. Die Dinge nahmen ihren Verlauf. Rosa bekam unverdient gute Censuren, kam zu spät, lernte ihre Lection nicht, versäumte den Anfang des Unterrichtes, ohne von ihrem Ordinarius einen Tadel zu erhalten. Wenn Helene sie verwies, rief sie übermüthig lachend: „Ach, Dr. Wendt wird mir doch nicht böse!" Sie war ihrer Sache sicher, Helene aber fühlte eine, ihr bisher unbekannt gebliebene Bitterkeit. Sie war in ihrer Classe nicht mehr so ganz

bei der Sache, wie sonst. Sie dachte an Rosa — und ihren Lehrer. Das übermüthige Kind treibt in der Classe oben — die erste Classe ist drei Trep pen hoch, — allerlei Unfug und der Ordinarius, anstatt sie ernst zu verweisen, lächelt dazu. Vielleicht ruht sein Blick wohlgefällig auf dem hübschen Mäd chen. Hätte sie doch Rosa nie kommen lassen; hätte sie den auf dem Lande wohnenden Eltern rund ge sagt: „Ich kann nicht — will nicht! Das thörichte, junge Wesen hatte ihr Ruhe, Frieden und Freude an der Ai beit

geraubt. b Eines Tages, da Rosa mit einem Aufsatz im Rückstand geblieben war, sagte Helene nach der Schule zu Dr. Wendt: „Meine Nichte ist recht nach lässig. Aber es ist so schwer, sie zu regelmäßiger Arbeit zu bringen. Sie sind auch gar zu nachsichtig." sind zu erwähaea. Bor zwei Jahrea trat Moltke von dem Posten eines Chefs des großen Generalstabes zu rück. Am 26. October 1890 feierte er unter den größten Ehren und Auszeichnungen und unter lebhafter Antheil- nähme deS ganzen deutschen Volkes

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 3 di 8
Data: 11.01.1902
Descrizione fisica: 8
Anzeigers" fuhr erstaunt empor und Rosa stieg das Blut zu Gesicht. „Mein Herr, da weiß ich wirklich nicht" — „Was Sie dazu sagen sollen — und Fräulein Rosa weiß es wahrscheinlich auch nicht, na, das begreift sich. Aber die Sache wird Ihnen ganz klar werden, wenn ich Ihnen sage, daß mein Neffe niemand anders ist, als der Herr Doctor Willi bald Bode, Professor am königlichen Seminar dahier." Rosa wurde wieder roth, aber jetzt lächelte sie. Und auch dem Herrn Papa merkte man es an, daß ihm ein Verständniß

seiner Hochzeit erhält er von mir 40 000 Mark. Was sagen Sie jetzt, Herr- Stamm, was?" „Ah, das ist etwas Anderes," sagte Herr- Stamm, indem er seinem Besucher die Hand ent gegenstreckte, die dieser ergriff. „Sie wissen ja, verehrter Herr Weller, daß meine Bedenken rein materieller Natur waren, und nach Ihren Er klärungen" — „Ist die Sache in Ordnung, nicht wahr? Na, und was sagt Fräulein Rosa dazu?" „Die sagt nichts als das," antwortete Rosa, ! indem sie dem Alten an den Hals flog und ihm ^ einen herzhaften

Kuß auf die Lippen drückte. „Sehr gut. Bravo! Das hat geschmeckt! Und ! so wäre Alles in Ordnung, und wenn der Junge ! hier wäre" — In diesem Augenblicke klopfte es leicht am Fenster, und als Rosa öffnete, zeigte sich eine Hand, die ein Paar beschriebene und zusammen gerollte Blätter emporhielt, und: „Hier, Fräu lein Rosa, hier ist das Gewünschte," ließ eine wohlbekannte Stimme sich halblaut hören. „Kommen Sie nur herein, Herr Doctor, kom men Sie nur herein!" rief Rosa, nachdem sie das Manuscript

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Pagina 2 di 4
Data: 21.08.1876
Descrizione fisica: 4
wird, nachdem die Konzessio- nirung demnächst erfolgen soll, im Herbste d. I. begonnen wer den. Die Regulirung der Etsch von der Marlinger Brücke bis unterhalb der Einmündung des Eisack in die Etsch wird in Verbindung mit dieser Eisenbahn sicher zur Ausführung kom- Jch weiß ebensowenig wie Sre, wer diese Dame war" — ver setzte Rosa. Die Modistin sagte dies mit einem solchen Tone der Auf richtigkeit, daß Osterlaud unmöglich an der Wahrheit ihrer Worte zweifeln konnte. „Und haben Sie den Bedienten nicht schon

früher einmal im Laden gesehen?" „Niemals!" „Woraus schließen Sie, daß er in einem vornehmen Hause dienen müsse?" „Man merkt das diesen Leuten an" — meinte Fräulein Rosa. — „Die Bedienten der Geldprotzen sind ebenso protzig wie ihre Herrschaften und dabei sind eS meistens junge Leute. Der Bediente war aber ein alter Mann und sah sehr solid auS. Ich wollte meinen Kopf verwetten, daß seine Herrschaft von Adel ist." Osterland, sah die leichtfertige Schöne, die so scharf zu ur- theilen wußte, überrascht

an. „Sie wundern sich, daß ich in solchen Sachen Bescheid weiß, Herr Doktor, nicht wahr?" —- sagte Rosa lachend. — „Ja, sehen Sie, das kommt davon, wenn man, wie in unserem Ge schäfte, das ganze Jahr mit allerlei Gattungen von Leuten zu verkehren hat. Ich sehe eg der Toilette auf den ersten Blick an, für was für eine Art von Frauenzimmer sie bestimmt ist!" „Sie haben Beobachtungsgabe, Fräulein Rosa" — versetzte Osterland. — „Schade, daß Sie dieses Talent nicht weiter aus bilden konnten/' „O, es kommt

mir auch so ganz trefflich zn statten" — meinte Rosa, den Doktor schelmisch anblickend. — „So weiß ich zum Beispiel jetzt ganz sicher, daß Sie bis über die Ohren in Ihren schönen Domino verliebt sind. Habe ich Recht?" „Ich sehe nicht ein, weshalb ich eS leugnen sollte" — ent gegnen lächelnd der Doktor. „Bravo!" — rief Fräulein Rosa. — „Ich liebe die Leute, die immer die Wahrheit sagen. Stünde es in meiner Macht, so würde ich Ihnen helfen, so rasch als möglich zu Ihrer Flamme zu kommen

. Aber wie ist es denn? Haben Sie seit jenem Abend nichts von Ihrer Schönen gehört?" Osterland fühlte keinen Beruf, Fräulein Rosa mehr als nöthig von seinen Herzensangelegenheiten zu sagen. Er schüttelte also den Kopf anstatt zu antworten. „Da sieht man diese vornehmen Damen!" — rief Rosa entrüstet. — „Erst fangen sie Geschichten an, und dann brechen sie plötzlich ab, weil sie sich vor den Folgen fürchten! Da sind wir von der Nadel doch ganz anders! Hören Sie, Herr Doktor, wenn die Maske Ihnen bis jetzt kein Lebenszeichen gegeben

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 2 di 4
Data: 18.08.1876
Descrizione fisica: 4
erstarken, den intelligentesten Stamm daselbst nicht die Zügel aus den Händen verlieren zu sehen, das sei der Wunsch Deutschlands. Würden aber noch mehr Slaven in den österr. Staatsverband ausgenommen, als zur Zeit schon darin stecken, würdigen Tante wendend — „alles Dementiren ist überflüssig. Fräulein Rosa macht aus ihrer Freude kein Hehl!" „Fällt mir auch gar nicht ein!* —rief daS Stumpfnäschen keck. — „Mag er es wissen, der Filz, daß ich ihn in den April geschickt habe! Ich weiß mehr

von ihm, als er von mir! Wenn er sich untersteht, Skandal zu machen, dann fange ich an auszu packen! Wir wollen dann sehen, wer von uns Beiden am übelsten wegkommt, er oder ich!" „Aber Rosa!" — sagte die Tante verweisend und ängstlich zugleich. — „Du weißt nicht, was Du sagst." „Fräulein Rosa hat die Situation besser erfaßt, als Sie, meine Gnädige!" — rief Osterland rasch einfallend. — „Sie hat ganz Recht. Herr Burgheimer hat alle Ursache, wegen deS Abenteuers gegen Jedermann zu schweigen. Wir von der Presse aber brauchen keine Rücksichten

zu nehmen. Die Geschichte ist so pikant, daß eS Jammer und Schade wäre, wenn sie nicht in die Oeffentlichkeit gelangte." „In die Zeitung wollen Sie ihn setzen, den alten Spitz- buben?" — rief Fräulein Rosa. — „Recht so, Herr Doktor! Sie sollen Alles erfahren! Aber richten Sie mir ihn nur gehörig zu, und sorgen Sie ja dafür, daß auch seine Frau die Geschichte erfährt. DaS soll meine Rache sein!" „Alles wird auf'S Beste besorgt werden, Fräulein Rosa, verlassen Sie sich darauf!" — sagte Osterland

, mit dem treu herzigsten Gesichte von der Welt. „Rosa, ich sage Dir, Du weißt nicht, was Du thust!" — meinte Frau Hohenbrunner. — „Bedenke doch!" „Was ist da zu bedenken!" — versetzte die Modistin ent schieden. — „Je mehr die Leute die Geschichte erfahren, desto besser. Die Welt soll sehen, wie sich ein armes, junges Mädchen rächt, das man in der- niederträchtigsten Weife hat sitzen lassen. Ruhig Tante! Ich weiß schon, was ich thue! Glaubst Du viel leicht, der Herr sei von der Polizei? Unsinn

! Mit diesem Gesichte ist man kein Spitzel!" „Ich danke, Fräulein Rosa, für diese liebenswürdige Mei nung" — sagte Osterland sich verbeugend. — „Ich werde ver suchen, mich meines Gesichtes würdig zu zeigen. Also wenn ich bitten darf: Wie war die Geschichte?" „Sie wissen vielleicht schon, Herr Doetor" — sagte Fräulein Rosa, indem sie einen Stuhl herbeizog und sich höchst ungeuirt an Osterlands Seite niederließ — „daß mir Herr Burgheimer lange Zeit den Hof gemacht und mir goldene Tage versprochen

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 2 di 4
Data: 21.12.1885
Descrizione fisica: 4
die unterjochten Deutschen nur Nach theil zu erwarten hätten, da sie von einer großen Nation in eine Winkel-Nation gesteckt und ans dem alten Arztes bestätigt. Mr. Eliffhard lag im wildesten Fieber, aus welchem, sekundenland zu sich gelangend, er dann jedes Mal sofort nach seinem jungen Weibe ver langte, die demzufolge keinen Moment mehr von seiner Seite weichen konnte. Eine Zeit, wie sie nun folgte, hatte das ehrwürdige Cliffhold noch nicht gesehen. Keine ruhige Stunde mehr gab es für Rosa

er Rosa mit irgend einem Auftrag hinausgeschickt hatte, Mr. Eliffhard ins Gewissen, die alte Martha mit einer andern zuverlässigen Pflegerin das Krankenpflegeramt thun zu lassen, umsonst Der alte Egoist beharrte dabei, dass die erste Mrs. Eliffhard niemals schwach gewesen sei und nie einer Andern die Krankendienste im Hause überlassen habe Alle Ueber- redungsversuche des Arztes erwiesen sich als vergeblich. Mr Eliffhard blieb auf seinem Kopf bestehen, nur von Rosa gepflegt fein zu wollen. So konnte

, was Doktor Cummins befürchtete, nicht ausbleiben. Bon Tag zu Tag fiel Rosa mehr weg, bis sie eines Morgens nicht mehr im Stande war, sich von ihrem Lager zu erheben, und selbst das despotische Gebot ihres Gatten sie nicht die Schwäche überwinden ließ, gegen welche sie nur allzulange angekämpt hatte, bis sie jetzt endlich derselben nicht mehr zu trotzen ver mochte. Lona war bestürzt zu Rosa geeilt, sobald sie von deren Erkrankung gehört; die vergangene Nacht hatte sie furchtbar umgewandelt. Völlig

zwischen Leben und Tod geschwebt, gezeigt hatte, so widerstandsschwach und hinfällig zeigte sich Rosa, deren Kräfte die Krankenpflege ihres tyrannischen Gatten völlig erschöpft hatte. Der alte Arzt sprach das gegen Lona offen aus, doch nicht, ohne hinzuzusctzen, dass außerdem zweifellos große seelische Erregungen beigetragen haben mußten, das Werk der Zerstörung in so kurzer Zeit zu vollführen. Ach, Keiner ahnte ja, welch einen Fackelbrand Ed- win's Mittheilungen, dass Rosa's erster Gatte noch am Leben sei

, in der Aermsten Seele geschleudert hatte. Und Keiner konnte ihr den Schmerz nachfühlen, den die Gewissheit in ihr zur Raserei entflammen ließ, der Liebe des Mannes, den sie einst geliebt unv den sie nie aufgehört hatte zu lieben, nicht mehr würdig zu sein durch ihr späteres Leben, auch wenn sie noch frei ge wesen wäre. Zu Lona sprach Rosa oft von vergangenen Tagen, den frühen Tod ihres Vaters beklagend, durch den ihr ganzes Leben, der Sorge Fremder anvertraut, elend geworden war. Und Lona hörte

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Pagina 3 di 6
Data: 05.01.1894
Descrizione fisica: 6
er klären : fie deprecirte zuerst — n’avait pas l’babi- tude, wie es in ihrem Studentenliede heißt — aber sie machte schließlich gute Miene zum bösen Spiel und zahlte die verlangte Summe. (Berg Unglück am Monte R o s a.j Wäh rend der Absturz der drei Wiener Touristen am Groß glockner noch die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich zieht, kommt aus Turin die Nachricht von einem in mancher Beziehung analogen Bergunglücke, welches sich am Neujahrstage in der Hochalpengruppe des Monte- Rosa ereignet

fand man Oberlieutenant G i a n i erfroren und vier andere von den Touristen halb erfroren. Zwei derselben dürften nicht mehr zu retten sein." (Der Monte-Rosa, nächst dem Mont-Blanc der höchste Gebirgsstock der Alpen, erhebt sich an der Grenze Italiens und der Schweiz auf der Wasserscheide zwischen dem Rhone- und Po-Gebiet. Als ein Theil der penninischen Alpen zieht sich der Monte-Rosa als mächtige eisgepanzerte Felsmauer von Süden nach Norden, im Osten fast senkrecht 2500 Meter tief

zum Macugnathal ab stürzend, nach Westen allmählich zum Gornergletscher sich senkend. Für sich eine Bergwelt mit einer Un zahl von Felshörnern, Firnmulden und majestätischen Gletschern ist der Mont-Rosa der gewaltigste Gebirgs stock der Alpen, obgleich sein höchster Punkt vom Mont-Blanc um 172 Meter überragt wird. Von seinen acht Hauptgipfeln ist keiner niedriger als 4000 Meter. Trotz seiner Höhe ist der Mont-Rosa selbst von Damen verhältnißmäßig nicht allzu schwer zu besteigen. Die meisten seiner Gipfel

wurden in den letzten 60 Jahren bezwungen. Den Anfang der Besteigungen machte der berühmte Gelehrte Saus sure, der am 13. August 1792 das Breithorn er klomm. Die höchste Spitze des Monte-Rosa wurde am 2. September 1854 von dem Engländer K e n- nedy zum ersten Male erstiegen. Erwähnenswerth ist, daß der jüngst verstorbene englische Physiker John Tyndall die Dufourspitze im Jahre 1858 ohne Führer, blos mit seinem Eisbeile bewehrt, erklommen hat. Bei wolkenfreiem Himmel ist die Aussicht na mentlich

in der Ehrenlegion auch die Präsidentin der Frauen- vereine, Frau Köchlin-Schwartz, mit bedacht worden sei. Bis jetzt tragen ungefähr 20 Damen das rothe Bändchen. Der größte Theil von diesen sind barm herzige Schwestern, oder Frauen, die im Kriege decorirt worden sind. Von solchen, die, wie Frau Köchlin- Schwartz, den Orden für „Civil-Verdienst" erhielten, können nur die Malerin Frl. Rosa Bonheur, Frau Furtado-Heine, die reiche Wohlthäterin, Frau Marie Laurent, die Gründerin des Künstlerwaisenhauses genannt

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Pagina 1 di 4
Data: 22.12.1885
Descrizione fisica: 4
Kranken bett niedergeworfen hatte. Der Arzt hatte endlich dem eisernen, alten Mann die erste Fahrt ins Freie gestattet; es war ein schöner, Heller Herbsttag, ein Herbsttag, der wie ein letzter Ab glanz des entschwundenen Sommers erschien. Mr. Edwin hatte seinen Vater auf seiner ersten Ausfahrt begleitet; Mr. Clarence befand sich auf den Eisenwerken in North-End; so war einzig Lona mit der Dienerschaft im Hause zurückgeblieben. Einen Moment benutzeno, dass Rosa eben in einen ruhigen Schlaf, wie lange

sie plötzlich auffahren ließen. Im nächsten Augenblick flog die Thür auf. „O, Mistres, schnell, kommen Sie schnell?" keuchte die alte Martha athemlos. „Es geht zu Ende, fürchte ich' O, eilen, eilen Sie!" Wie Lona nach dem Krankenzimmer gelangt, sie wusste es selbst nicht. Als sie neben der Lagerstätte stand, sah sie bereits die Schatten des Todes sich über dem Antlitz der Da liegenden ausbreiten Rosa wollte ihre Hand erheben, aber vergebens. Flehend richteten sich ihre Augen auf Lona, welche sich zärtlich

zu ihr niederbeugte, um sich kein Wort entgehen zu lassen, das sie vielleicht sprechen wollte. „Lona," mit Gewalt nach Athem ringend, nur stoßweise kamen die Worte aus ihrem Munde, „Gott . — wird — mich — begnadigen — wie — ich — ihnen — vergebe. — Schreibe — an — meine — Stiefmutter! — Edwin — weiß wo —" „Ich will Alles, Alles thun, Rosa!" antwortete Lona, durch Thränen niederblickend aus die Daliegende und ihre warmen Lippen auf den eiskalten Mund der Warnsdorf—Rumburg, und weiter durch deutsche Gebiete, voll

gieng die Thür lautlos auf. Gefolgt von Edwin überschritt Mr. Clisfhard die Schwelle. Mit zwei, drei Schritten stand er neben dem Lager. „Rosa," rief er, sich über die regungslose Gestalt niederbeugend, „Rosa, mein Kind!" Aber sie hörte, sie verstand ihn nicht mehr. Er nahm ihre kalte Hand in die seine; sie war ohne Leben. Er neigte sich tiefer zu ihr herab und flüsterte innig, zärtlich, wie ihn nie Einer hatte sprechen hören: „Rosa, Rosa, mein Kind!" Da plötzlich gieng es wie das letzte Leuchten

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 1 di 8
Data: 30.01.1903
Descrizione fisica: 8
, sie sank aus einen Stuhl, schlug die Hände vors Ge sicht und begann bitterlich zu weinen. Frau Gelb wurde durch den Gesühlsausbruch ihrer Tochter aber nicht berührt. Sie hatte nur die Partie vor Augen, die vorzügliche Partie mit dem reichen Kaufmann. „Rosa, die Romane haben Dir votlständig den Kopf verdreht; das kommt davon, wenn man so viel dummes Zeug zusammenliest. Bist doch sonst immer ein kluges, vernünftiges Kind gewesen, und jetzt sprichst du wie ein Dichter. Das Leben ist kein Roman, das muß

, wenn er mir nicht so über alles "teuer ge worden wäre " Die Mutter sah ein, daß sie jetzt bei ihrer Tochter nichts ausrichten könne, und ließ sie in dem halbdunklen Raume zurück, in dem über eine Stuhllehlne gebreitet das schneeweiße Brautkleid gespenstisch leuchtete. Der chlte Gelb war schon zur Abfahrt bereit. „Mit dem Kind ist jetzt nicht vernünftig zu reden/" sagte seine Frau zu ihm. „Rosa ist ganz verzweifelt, denn sie liebt diesen Menschen. Aber darum will sie doch nichts mehr von sthm »wissen, denn der Brief hat sie gekränkt

. Ist ja 'auch eine Gemeinheit. . . aber was sollen wir machen, die Welt ist doch einmal so. Aber darum geh' du nur zur Stadt und treibe das Geld auf. Rosa wird schon vernünftig werden."" ' „Meinst du, daß sie es wird?"" Der alte Gelb schüttelte gedankenvoll und be sorgt den Kops; aber er setzte sich in den Wagen und fuhr zur Stadt. III. Drei Tage lang blieb der alte Gelb fort. Inzwischen hatte Rosa daheim eine schreckliche Zeit durchlebt. Nicht genug der eigenen Qual im Herzen, setzte ihr auch noch die Mutter fort

während zu, um ihr die romanhaften Grillen, wie sie meinte, aus dem Kopfe zu treiben. Doch siehe, der alte Vater glänzt ja förmlich vor Freude, als er ins Zimmer tritt. Also ist seine Fahrt um Geld nicht vergeblich gewesen. Mit ängstlicher Bangigkeit sah ihm Rosa ins Gesicht. Sie zitterte vor dem Gedanken, daß es ihm wirklich gelungen wäre, die zur Mitgift fehlende Summe aufzutreiben. Dann stände ihr ja neue Qual bevor, denn sie war fest entschlos sen, dem Manne, der sie nur des Geldes wegen heiraten will, nicht zum Altar

zu folgen. „Nun, Jonathan, was hast du ausgerichtet?"" erkundigte sich Frau Gelb. „Was ich ausgerichtet habe?"" frohlockte der Alte, „Großartiges habe ich ausgerichtet. Das ist ja überhaupt ein ausgezeichneter Mensch, dieser Max, ein goldener Mensch, ein edler Mensch. Rosa, nächste Woche ist deine Hochzeit, und du wirst glücklich mit ihm werden, so wahr ich Jona than heiße."" „So sprich doch deutlicher, was ist denn los?"" schrie ihn Frau Gelb an, zitternd vor Neugierde. Auch Rosa zitterte

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Pagina 6 di 8
Data: 03.12.1902
Descrizione fisica: 8
ruft der Zeuge Wolf zu: Sie haben in Hamburg tausend Mark für meine Wahl bekommen, mir aber nur fünf zig Gulden gegeben und den Rest wahrscheinlich für sich selbst verwendet! Wolf: Die taufend Mark waren für alle Wahlen. S t e in: Für meine Wahl. Wolf: Warum haben Sie dies nicht früher Schalk gesagt, daß er es mit in seiner Broschüre verwertet. Dr. Rosa: Hat Wolf die erhaltenen Ehrengeschenke für die „Ostd. Rdsch." verwendet? Stein: Die silbernen Pokale hat er in seiner Wohnung, warum verkaufte

er sie .nicht, wenn das Blatt schlecht ging? Dr. Rosa: Täten-Sie das? Stein: Nötigenfalls, ja! Dr. Rosa: Vorläufig sammeln Sie für Ihr Blatt. Stein protestiert. Dr. Rosa: Sie nannten sich den Vorkämpfer für die Moral, deshalb habe ich das erwähnt. Stein: Das ist eine Unverschämt heit! Dr. Rosa beantragt die Verhängung einer Disziplinarstrafe für Stein wegen dieser Aeuße- rung. Da Stein dieselbe zurücknimmt, so ist dieser Zwischenfall erledigt. — Beim Verlassen des Ge richtsgebäudes mittags demonstrierte vor demsel ben

Wange. Sattst streicheln Elses Finger über Sigrids weiches Haar. „Tie ganze Seele glüht von Liebe," flüstern innig ihre Lippen. Jurist H e n tz i 1 gibt an, daß Schalk gegen Wolf keinen Haß gezeigt habe. Hierauf antwortet Wuest über eine Frage des Dr. Rosa, daß ihm der Inhalt der Bro schüre Schalks nichts Neues war, weshalb er diese auch nur flüchtig gelesen habe. Wuest beruft sich auf die Rede K l i e m a n tt s über die Zuckeraffäre, worauf Kliemann erklärt, daß er diese Aeußerunget: nur machte

war jedoch für ein starkes Polizeiaufgebot vorgesehen, sodaß Aus schreitungen verhütet wurden. Die allgemeine Stimmung der Bevölkerung ist sehr erregt und werden für die Urteilsverkündigut:g große Ex zesse befürchtet. Wolf und Dr. Rosa wurden beim Verlasset: des Gerichtshauses mit Heilrufet: begrüßt. Reichsrat. Wien 2. Dezember. Die Abg. Stein- w e n d e r, Lecher und Groß überreichen einen Antrag, betreffend die Befreiung der Bergfüh rer von der allgemeinen Erwerbsteuer. Hierauf wurde zur Verhandlung

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Pagina 2 di 6
Data: 07.08.1891
Descrizione fisica: 6
Dir mein Wort darauf, daß Du mich wieder ganz gesund und munter findest, wenn Du von Deiner Vormittagstour zurückkommst." „Vormittagstour? Wo denkst Du hin — ich bleibe bei Dir!" „Nein, Rosa, Du wirst gehen; meine Heiserkeit soll Dir den Genuß nicht rauben." „Aber ich " „Keine Einwendungen, Kind! Willst Du nicht Deinetwegen gehen, so geh' mir zur Liebe, ich bitte Dich." Sie mußte nachgeben; sie war mit ihren eigenen Waffen besiegt. Crassus klingelte. „Mach' Toilette, liebes Kind; ich will das Nöthige

mit dem Wirth besprechen." Frau Rosa ging in das Nebenzimmer. „Was ist das? Warum will er mich fort haben?" sagte sie nachdenklich zu sich selbst. „Mit der Heiserkeit und den Halsschmerzen ist cs nicht weit her — in seinem Eifer vergißt cr sie. Er will allein sein! Um hier im Hotel zu bleiben? Kaum! Er will ohne mich ausgehen. Aber wohin? — O, ich Hab' es! Er will mir irgend eine Uebcrraschung bereiten, und ich — ich quälte den lieben Mann mit Alaunwasser, drohte sogar mit Senf! Er ist doch von Herzen gut

, wie Papa immer sagte. Ich will ihm und mir die Freude nicht verderben." — Nach einem halben Stündchen kehrte Frau Rosa in den Salon zurück; sie trug ein einfaches, aber elegantes Promenadenkleid. „Setz' Dich zu mir, liebes KinV sagte Crassus, welcher die Sprache wiederzufinden anfing — „das Frühstück ist servtrt und für einen Geleitsmann wird gesorgt. Du darfst Dich ohne Bedenken seiner Füh I claration des Interesses an der rechtzeitigen Lieferung l ebensowenig statt, als eine Werthdeclaration

sich vom Vater her des anheimelnden Namens Schwabe. Mas willst Du mehr?" CraffuS schien auch seinen Humor wiederzufinden, und als endlich der Landsmann mit dem gemüth- lichen Namen Schwabe erschienen war und Frau Rosa nach einem schelmisch-herzlichen „Auf Wieder sehen" unter seinem Schutze die dritte Tour ange treten hatte, da waren auch Crassus' Heiterkeit und Kchlkopfschmerzen verschwunden und verflogen, da hatte er Sprache und Humor wirklich wiedergefunden. Er athmete tief und athmete lang; er rieb

sich die Hände und machte seinem Conterfei im Spiegel eine Reverenz i er rief triumphirend: „Es ist gelungen! Und jetzt schnell in den Gehrock und dann zum lang- entbehrten Frühschoppen! Bädeker, Dein Stern weiß auch den Weg zum besten Gerstensaft — ich segne Dich dafür, Bädeker-Hermes, Du treuer Ge leitsmann durstiger Seelen!" Frau Rosa fand heute keinen Gefallen an Vene digs Sehenswürdigkeiten und Kunstschätzen. Fehlte ihr Crassus, der liebe Mann mit dem guten Herzen? Der Redestrom Schwabe- Ciceros rauchte

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Pagina 1 di 6
Data: 07.08.1891
Descrizione fisica: 6
internationalen Verkehr obgelegene Aufgabe soll nun auf ganz anderer Grundlage und in ausgedehnterer Weise durch das zu Bern abgeschlossene internationale Übereinkommen erfüllt werden. An die Stelle der freiwilligen Vereinbarungen der Eisenbahnunterneh- *) Vergl. Nr. 169 u 176 des ,Tir Taabl." Nachdruck verboten. Bürgermeisters Hochzeitsfahrt. Von E. Komher. (Schluß) II. Frau Rosa war aufgestanden. Craffus schlief so laut, und die Sonnenstrahlen blitzten schon lustig durch die Jalousien. Sie schlüpfte

mich mit jedem Tage glücklicher Mein Craffus ist kein Apollo, aber nicht ohne Gefühl, u'cht ohne Takt" — Craffus schloß sein Matutinum eben mit einer unnachahmlichen Cadenz — „und nicht ohne Würde; ich achte ihn." Im Nebenzimmer war cs still geworden. Frau Rosa lächelte. „Andere Leute fangen an zu schweigen, wenn sie einschlafen; Craffus, wenn er aufwacht." Die Thür öffnete sich, CrossuS Seliger trat ein. Cr trug einen Schlafrock von dunkelblauem Seiden damast mit eingewebtem Seidenauer Stadtwappen ; Unthier

an Unthier vorn und hinten eine end est Reihe von Löwenzwängen und aufgesperrten Drachenrachcn und langen, halb aufgerollten Zungen; kiw: seidene Schnur mit großen Quasten hielt den Schlafrock, ein Ehrengeschenk des Gemeindecollegiums von Seidenau, zusammen. Craffi heilige Kraft trat in ihrer ganzen Stattlichkeit hervor — ein Heros in heraldischem Schmuck schritt er einher; nur den Hals hatte er gegen Heroenart mit einem seidenen Tuche dicht verhüllt. Frau Rosa eilte ihm ent gegen. „Guten Morgen

, mein lieber Craffus!" Kaum hörbar, unter Schmerzen wie es schien, erwiderte Craffus den freundlichen Gruß. „Mein Gott, liebster Craffus, was fehlt Dir? Bist Du krank?" fragte ängstlich die junge Frau. Unter Schmerzen wie es schien, versucht: Craffus zu lächeln und deutete mit dem Finger auf seinen Hals. „Himmel, Deine Hand zittert ja!" Im Nu brennt die kleine Reifetheemafchine. Schon dampft das Wasser. Schnell den Alaun aus der Reiseapotheke, ein GlaS, einen Löfsil — und Frau Rosa credenzt ihrem Eheherrn

werden, Du hättest Dich wirklich nicht bemühen sollen." „Nein, nein, Lieber, Du mußt gurgeln, Er kältungen sind nie leicht zu nehmen. Denke, wenn Du hier krank würdest — hier, wo es nicht einmal ordentliche Aerzte geben soll." „Aber beste Rosa, Wasser ist nicht meine Paffion, am allerwenigsten warmes Alaunwasstr, und gur geln habe ich nie gekonnt, mir läuft immer alles hinunter." „Craffus, willst Du nicht Deinetwegen gurgeln, so gurgle mir zu Liebe, ich bitte Dich! ' „Nicht gestern Abend schon — jetzt habe ich's

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Pagina 1 di 4
Data: 16.11.1885
Descrizione fisica: 4
zu können!" „Wie wollen wir unser kleines Paradies nennen?" „Ich habe es „Villa Rosa" genannt." „Wie reizend! Und wann werde ich davon Besitz nehmen?" „Sobald es Dir gefällt, meine Königin! Es ist alles bereit und wartet nur auf den Einzug der Mrs. Stillwater, die das Haus gekauft und die Diener durch ihren Agenten engagiert hat, und welche dort während der Abwesenheit ihres Gatten, des Kapitäns Stillwater, Wohnung nehmen wird." „Das ist ja alles ganz schön und gut; aber wie Fürst Alexander von Bulgarien erließ am 14. ds. folgenden

stehen?" „Rosa, sei doch ein Engel, wie Du es immer warst! Thue ich denn nickt alles, was zu Deiner Bequemlich keit dient, und habe ich Dich nicht aus der Sklaverei zu einem Leben voller Luxus und süßem Nichtsthun erhoben und warte nur auf eine günstige Gelegenheit, Dich aller Welt als meine Frau vorzustellen?" „Weshalb warten? Mr. und Mrs. Cliffhard haben mich gern!" bemerkte Rvsa noch einmal. „Aber Mr. Cliffhard liebt es nicht, dass ich hei- ! rate! gleichviel, wen! Wenn er wüsste, dass

wir mit einander verlobt sind, er würde es mir nie vergeben, er wurde mich geradezu enterben; wenn der alte Eisen könig durch Zufall erfahren sollte, dass wir ihn die ganze Zeit über —" „Betrogen haben!" siel Rosa hastig ein. „Nein, Rosa, Du wählst ein zu hartes Wort! Ich wollte sagen, wenn der Eisenkönig durch irgend einen Morgen den 17 November. Florrnns. ) deres sein, als das gemeinsame Interesse, die Völker Oesterreichs, wenngleich vielfach unbWM.^ und nicht gewürdigt, noch verbindet, mit rich^AW Takt

es also nicht das Beste, dass wir uns in Geduld fassen?" „Ich hasse aber diese falsche Stellung, die ich ein nehme." „Warte nnr noch kurze Zeit, Rosa. ES wird nicht ewig dauern!" „Auch wir werden nicht ewig dauern!" versetzte die Schöne schmollend. In diesem Augenblick kreuzte Jemand draußen den Korridor. Die beiden heimlich zur Nachtzeit Zusam mengekommenen hörten plötzlich zu sprechen auf und saßen athemlos; auch Lona hielt den Athem an. Das Herz klopfte ihr zum Zerspringen; so laut, dass sie glaubte, es müffe

sie verrathen, sie wagte nicht, sich zu regen, aus Furcht, ihre Gegenwart einer Entdeckung preiszugeben. So lehnte sie schwach und gebrochen in ihrem Seffel, die Brust voller Todesangst und voller Schmerz über die Entdeckung, welche sie selbst gemacht und welche ihr die gleisnerische, schöne Rosa, die sich als

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Pagina 2 di 8
Data: 30.01.1903
Descrizione fisica: 8
, die anderen fünftausend Gulden aufzubringen. Dann erzählte ich ihm, wie gern ihn Rosa habe, und wie verzweifelt sie war, daß der Onkel einen solchen Brief ige- schrieben. Na, da hättet ihr den Max sehen sollen, — unfern Max! Ganz wild ist er ge worden. Was ich denn glaube, schrie er mich an, ob er denn ein ehrloser Mensch fei, der mit den heiligsten Gefühlen ein Geschäft treibe, und der die Ehe für einen Handel betrachte?! Er habe^ mit dein Briefe seines Onkels nichts zu schaffen, und er liebe unsere Tochter

um ihrer selber willen. Kurz und gut, Max ist einfach ein Prachtmensch und nächste Woche ist Hoch zeit, verstandeil?" Der alte Mann reckte sich stolz in die Höhe, wie einer, der seine Sache gut gemacht hat. Und Rosa, die arme Rosa — sie preßte die Hände aufs Herz, damit es nicht vor eitel Glück zer springen sollte. Also war es doch wahr, — ihr Verlobter liebte sie nur um ihrer selbst, um ihrer Schön heit, um ihrer Güte, urld nicht um des schnöden Geldes willen — es gab also nocf> Liebe 'und Treue auf der Welt

, 5. Fürsorge für Ar- so weiß und schimmernd, wie frischgefallener Schnee, und sie barg ihr Gesicht in das zarte Gewebe und schluchzte und weinte vor Glückselig keit . . . IV. Am Hochzeitstag war Aiax schon in aller Frühe angekommen. Aber sein Auftreten hatte sich nicht geändert. Er war gemessen, ernst, zu rückhaltend, wie dies, seiner Auffassung nach, dem Chef einer so soliden und hochangesehenen Firma zukam. Die. glückliche Rosa ließ sich je doch durch den Schein nicht beirren, wußte sic doch zu gut

, welch edle, treue Seele ihr Max war, ihr Gatte, der es so gut verstand, den nüchternen Geschäftsmann hervorzukehren. Und wie glücklich wollte sie ihn dafür machen! Nach der Trauung rief der alte Gelb seinen Schwiegersohn beiseite, vorsichtig, daß niemand es bemerken sollte. „Also nochmals, Max," raunte er ihm leise zu, „dir verrätst es meiner Tochter mit keinem Wort, daß du die ganze Mitgift bekommen hast! Weißt du, .Rosa ist ein kluges Mädchen, und du bekommst eine kluge Frau

an ihr —'aber sie hat Romane gelesen und den Kopf voller Ideen, die in unsere Kreise nicht passen. . . Also nicht wahr, es bleibt dabei! Mag sie ruhig in dem Glauben leben, daß du — na, du tveißt schon . . Und Max war einverstanden. Mochte ihn Rosa für einen idealen Träumer halten. Diesen Luxus konnte sie sich vorläufig erlauben. Veits unfähige und deren. H interbliebene unter Erhöhung der reichsgesetzlichen Mindestlei stungen, 6. Einführung einer Altersfür sorge unter Anerkennung der Altersrente als Rechtsanspruch

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Pagina 2 di 8
Data: 29.01.1903
Descrizione fisica: 8
beisammen ist. Ich denke, du bist auch der Meinung, daß Rosas Lebens glück diese Mühe wert ist." „Nun ja. . . ja. . ." stotterte der Vater. „Also gleich nach Tisch fährst du, und jetzt will ich zu Rose gehen und ihr klar machen, daß Ibie Hochzeit um ein paar Tage verschoben werden muß, Sie wird schon so vernünftig sein, sich nicht weiter darüber aufzuregen." II. Die schöne, schwarzhaarige Rosa war gerade mit dem Einpacken ihrer Ausstattung beschäftigt, als die Mutter zu ihr kam und ihr sagte, haß

die Hochzeit um ein paar Tage verschoben werden müsse. Rosa war betroffen und blickte der Mut ter forschend in die Augen: „Ist er krank?" „Nein . . ." stotterte Frau Gelb verlegen, „es ist ein Brief gekomnren. „Hat Max geschrieben?" „Sein Onkel." „Nun, so zeig mir den Brief, Mutter, es wird doch nichts darin stehen, was ihr vor mir ver bergen wollt." Die Mutter wußte ihre Verlegenheit nicht Tafel statt, zu welcher aeladen uno schienen waren die Herren : Oberst Johann Freiherr von Kirchbach, Oberst

, des deutschen Eisenbahnnetzes, des Gedankens einer deutschen Flotte und Kolonialpolitik, aber auch des Märtyrers für die wirtschaftliche und na- tiouate Einigung des deutschen Volkes. Diesem Manne sott an Uer Stelle, wo er im Winter- sturm des Jahres 1846, an seinen Idealen ver mehr zu bemeistern: aber schließlich dachte sie, daß es garnicht nötig sei, vor Rosa ein Ge heimnis aus der Sache zu machen. Sie war ja schon ein großes und sehr kluges Mädchen, dem man ruhig alles verraten konnte. Und so er zählte

sie ihr denn den ganzen Sachverhalt. „Aber sei nur guten Mutes, Rosa," setzte sie gleich hinzu, „nachher fährt der Vater zur Stadt und bringt alles in Ordnung. Es handelt sich im Ganzen nur uni ein paar Tage Aufschub. Und das wird sich eine liebende, kluge Braut gewiß nicht nahe gehen lassen." Aus den Wangen des Mädchens war alles Blut gewichen. Ihre Augen glänzten, sie rang förmlich nach 'Atem und preßte nur mühsam die Worte heraus: „Und warum will denn Vater zur Stadt? Ge wiß witt er das fehlende Geld

herbeischaffen. „Freilich," antwortete die Mutter unbeirrt, „er wird alles dazu aufbieten. Und sei nur be ruhigt, Rosa, es wird ihm auch ohne weiteres?ge- lingen. Du weißt ja, was der Vater einmal durchführen will. . . ." Nun wurde die Tochter heftig. „Was? Wegen des Geldes fährt er in die Stadt, und nicht, um jenem erbärmlichen Men schen zu sagen, daß er nicht einmal mehr an mich zu denken wagen soll. . . ." „Aber Rosa. . ." (Schluß folgt.) zweifelnd, in den Tod ging, in Kufstein ein einfaches

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Pagina 8 di 12
Data: 17.07.1903
Descrizione fisica: 12
der Handelsschule. Wegen Fälschungen achte man genau ans den Uornamen ROSA Schaffer SlßöiHit ist UeWim, dlun echt mit meinem Bilde. WllM ist MG. Mme. ROSA Schaffers Schö» bleiben können nur jene Damen, welche k. k. priv. u. patentierte Schönheitsmittel gebrauchen. Mme. ROSA Schaffer, kgl. serb. Hof- u. Kammerlieferantin, Wen, I. Kohlmarkt L. Pnurlrp t»q ntp pcit. u. Priv., ift für jebe S)ctme, x UUUI c IdVlbbclULU unentbehrlich, macht die Haut blendend weiß, läßt unter seinem herrlichen Email alle Hautschäden

zu Erlangung einer faltenlosen, marmorweißen Stirne p. St. X 3 u. die k. k. priv. Kinnbinde zur Entfernung des Doppelkinns, die auszeichnete Schönheitsseife „Savon ravissant“ p. St. K 1.60. Savon ä K 2.40. Madame Rosa Schaffer räubert mit ihrem „KINOIR“ jedem ergrauten Haare die Farbe der Jugend zurück — das herrliche Blond, das glänzende Kastanienbraun, das sammtartige Schwarz — keine Waschung ist im Stande, die erzielte Nuance zu entfernen. Einmaliger Gebrauch genügt auf Monate. Preis eines kleinen

Kartons K 3 —, eines großen K 10.—. p nc tof|rpccp* Rnca Srhaffar YIX/2 Rosa Schaffer, Wien, I, Kohlmarkt 6 rOSiaüieSSß. nOSS oCHaner AIA/ C, Selbstgefertigte Schwimmanzüge Unterröcke,Schürzen,Mieder, Strümpfe, Handschuhe in besten Qualitäten, sowie alle Kindersachen empfiehlt 729 Marie Mair Landhausstrasse. Als renommiertes Kaffeehaus an Zentral - Kreuzungspunkt, wegen gänzlicher Zurückziehung; vis -ä-vis dem Theater, wunderbarer Eckposten, für «/IlflUUL UUl, Anfänger besonders geeignet; (litt

auf dem Gesichte hangen. — Original-Flacon fl. 1.50. B ipadour-Seife 30 kr., Pompadour-Poudre in rosa, creme, weiß 25. Das beste zur Handpflege (Manicure) (schöne, weiche, weisse Hand) —Creme Pompadour - ■== VU Stück 1 Krone. ^ Man wende sich vertrauensvoll an Milhelmine IW* Ar. Mme. Söhne (Anton Rir n. Kruder), alleinige Erzeuger der echten Dr. Rix'schen Präparate, Mien, Kratrrstr. 16. Bei Ankauf nehme man nur plombirte Pakete. Depot in Innsbruck: Franz Schmid, k. k. Hofparfumeur. Herausgeber: Verein

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Pagina 1 di 8
Data: 19.12.1885
Descrizione fisica: 8
. Ob ihn ein sträfliches Verschulden trifft oder nicht trifft, das zu untersuchen ist nicht unsere Sache. Ebensowenig können wir uns auf ein Urtheil dar über einlassen oder Zeugnis darüber ablegen/ ob er im entscheidenden Moment „geschlafen" habe oder im wachenden Zustande sich befand; ob er in dem verhängnisvollen Augenblick bei Bewusstsein war oder - Der Reisewagen hielt vor dem Portal von Clisshold. Von Allen hatten Lona und Alfred Abschied genommen; am rührendsten aber von Rosa, welcher Lona in den letzten Stunden

es selbst nicht, sie verstand es nicht — dieses Labyrinth des Herzens. Noch ein letzter, ergreifender Abschied zwischen Lona l und Rosa, dann trat die Erstere hinaus vor das Portal, j indes Rosa halb ohnmächtig unter dem Gedanken, nun allein bei ihrem tyrannischen Gebieter Zurückbleiben zu sollen, gegen eine Säule lehnte. Schon wollte Lona ihren Fuß auf das Trittbrett des Wagens setzen, als in demselben Moment ein er schreckter Ausruf Alfred's sie seinen Blicken folgen und auch sie einen Schreckensschrei ausstoßen ließ

? Was, was würden die nächsten Minuten offenbaren? FünsundzwanzigstcS Kapitel. Rosa stand noch, überwältigt von dem Abschied von Lona, in der Halle gegen eine Säule gelehnt, als Lona in dieselbe zurückkehrte, schreckhaft erregt und durch ihre Hast Rosa jählings aus ihrer Apathie ausscheuchend. '„Lona, was gibt es?" stieß sie überrascht hervor. „Ich weiß es nicht," versetzte die Gefragte zittern den Tones, „aber es muss etwas geschehen sein. Män ner tragen, wie es scheint, eine todte Last direkt auf Clisshold zu." Hatte Lona

gefürchtet, dass Rosa aufschreien oder in Krämpfe verfallen würde, so sah sie sich getäuscht. Nichts von Beivem trat ein. Nur ihr Antlitz wurde farblos, ihre Augen nahmen einen eigenthümlich starren Ausdruck an und alles Blut trat ihr «us den Lippen. Aber noch ehe Beide ein weiteres Wort sprechen

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