werden, damit dem Besucher die einzelnen Obstproductionsgebiete in möglichst über sichtlicher und doch einheitlicher Weise vorgeführt mit nützlichen Rathschlägen und treffenden Bemer kungen zur Hand. Richard gestand sich, daß sie seinen Stift thatsächlich beeinflußte. Mit sehnsuchts voller Spannung sah er allemal ihren Besuchen ent gegen. Nicht, daß es sich irgendwie in ihrem Bei sammensein um Liebesgespräche gehandelt hätte, Fräu lein Blackwood redete nur, wenn es die Gelegenheit erforderte, und Lacy gehörte
nun, als sie im Atelier zur gewohnten Stunde erschien, war Richard eben die Beute eines ganz ungewöhnlich heftigen Kopfschmerzes. Das Leiden suchte ihn öfters heim, war aber noch nie so quälend wie heute aufgetreten. Er hatte versucht, zu arbeiten, war aber genöthigt gewesen, seine Vormittagsthätigkeit plötzlich einzu stellen, da der Schmerz ihn völlig übermannte. „Herr Lacy, was sehe ich! Sie sind krank!" rief Marie, als sie ihn in diesem Zustande fand. „Ach, es ist nur mein gewöhnlicher Kopfschmerz," antwortete
. „O, Sie — Sie selbst —*■“ stammelte er. „Ich pflegte meine Mutter drei Jahre, ehe sie starb, verstehe mich also auf dergleichen; und dann sind Sie nicht sehr schwer." „Doch viel zu schwer für Ihre Kraft," sagte Richard und dann sprach er ihr seinen Dank aus, und sie versicherte, er hätte wirklich keine Ursache, es wäre nichts, gar nichts von Bedeutung. Aber die Sache bedeutete doch mehr, als beide glauben mochten. Von jenem Tage an waren sie nicht mehr in dem Verhältnis von Künstler und Modell, sondern Freunde, innige Freunde
; Richard sntdeckte plötzlich, daß Marie unbedingt viermal wöchentlich, statt wie sonst dreimal, sitzen müßte, da es ihm andernfalls unmöglich sein würde, die Bilder zur festgesetzten Zeit fertig zu bekommen. Dann äußerte er den Wunsch, ihr Portrait als gemeinen Verkehr sowohl wie auch nicht minder speciell für den sommerlichen Fremdenverkehr von großem Nachtheil ist, so haben sich schon gegen Ende des letzten Winters mit Intervention der k. k. Bezirks hauptmannschaft die Gemeindevertreter von Mils
er etwas verlegen. „Ich kann Ihnen das nicht so genau erklären, aber ich weiß bestimmt, es würde mich nur fördern." „Ganz recht," sagte sie sanft, „ich glaube Sie zu verstehen." Und sie verstand ihn wirklich. Im Laufe der Zeit fand Richard heraus, daß man ganz gut zu gleicher Zeit arbeiten und plau dern konnte, und so sprachen die Beiden über allerlei. Zu des jungen Mannes Erstaunen entdeckte er, daß Marie ihm auf allen Gebieten des Wissens, soweit sie Frauen zugänglich, ebenbürtig, wenn nicht über legen