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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 2 di 4
Data: 11.01.1881
Descrizione fisica: 4
, den deutsche Treue gegen die Barbarei des Ostens bildet. Die Unter zeichneten, von dem Gedanken beseelt, daß es als eine Pflicht za öffnen verhieß. Von einer stets lächelnden Frau empfangen, wurceo Beide nach dem Salon geführt. „Madame Thibaut?" fragte Richard, welcher kaum feine Un ruhe bemelstera konnte. „Mein Name." „Es soll in Ihrem Hause ein Mädchen wohnen — " „Emilie Traumaon," fiel die Frau ein. „Können wir ste sprechen?" fragte Richard. „Gewiß, doch nicht in diesem Augenblick, denn sie ist gerade

mit ihrer Toilette beschäftigt," entgegnete lächelnd die kleine Frau. Theodor flüsterte Richard einige Worte zu. „Wollen Sie dem Fräulein melden, daß wir sie zu sprechen wünschen!" sagte Richard, indem er anscheinend in seinem Porte feuille etwas suchte, und dabei wie in der Zerstreuung einen Fünszigthalerschein zur Erde fallen ließ. Dann fügte er hinzu: „Ich habe keine Karle bei mir, melden Sie uns als Freunde ohne Namen an." Als die Frau das Geld erblickte, wurde sie noch freundlicher und versprach, Emilie

sogleich zu benachrichtigen. Sie schritt dann nach dem großen Gemach, welche« gegen den Garten hinaus lag. Richard und Theodor folgten. Als sie vor diesem Gemache an- gelangt waren, hörten ste verworrene, gedämpfte Stimmen auS demselben. Die gefällige Frau zögerte oocheiveu Augenblick und hustete laut; nach einer kleinen Pause öffnete ste plötzlich die Thür und zog sich dann schnell wieder nach dem Salon zurück. Richard und Theodor ; blieben wie erstarrt von dem Anblick, welcher sich ihnen darbot

, auf der Schwelle stehen. § „Also doch!" drang es in schmerzlichem Tone, unter einem I tiefen Seufzer über Richards Lippen. „Welche Enttäuschung!" stöhnte Theodor. In dem Moment, als die Frau die Thür des Zimmers ge öffnet hatte, schritt auS der anderen Thür, die nach der Garten- treppe mündete, eine dunkle Männergestalt, die Theodor und Richard zwar erblickten, aber nicht mehr erkennen konnten, hinaus. Emilie stand zitternd und erschrocken im Zimmer, ihr Gesicht war geröthet und zeugte von großer Erregung

. AlS sie so plötzlich Theodor und Richarv erscheinen sah, stieß sie einen Schrei der Ueberraschavg aus, sank auf den Divan nieder und verbarg ihr glühendes Ge sicht in ihre Hände. „So muß ich Sie wiederfiadea!" rief Theodor mit Entrüstung, während er Emilie finster und vorwurfsvoll anstarrte. Mit tiefem Ernst und unheimlicher Ruhe aber blickte Richard das Mädchen au, ohne ein Wort zu sprechen. Sein Gesicht war furchtbar bleich. Emilie ließ die Hände io den Schoß sinken und schlug ihre flehenden, thräneafeuchteo

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 3 di 6
Data: 09.06.1897
Descrizione fisica: 6
der „Franks. Ztg." aus Paris, 5. Juni: Während der heutigen Kam- merfitzung fand ein stürmischer Zwischenfall statt. Die Sozialisten suchten durch fortwährende wüthende Unter brechungen den Arbeitsminister Turrel, der das Vorgehen ber Compagnie gegenüber den Arbeitern ver- theidigte, am Sprechen zu verhindern. Besonders der Socialist Gerault-Richard erging sich in belei digenden Ausdrücken gegen die Compagnie. Das Cen trum ruft: Zur Ordnung! Da Präsident Briffon ch anschickt, Ordnungsrufe zu ertheilen

, zeigen mehrere Deputirte des Centrums auf Gärault-Richard, um ihn als Hauptunterbrecher zu bezeichnen. Letzterer schrie jnrn zu: „Ihr seid alle Polizeispitzel!- (Tumult.) ! Zräsident Briffon sagt, dies sei die schwerste Belei digung, die man der Kammer zufügen kann. Ich be antrage, die Censur gegen G6rault-Richard zu votiren." (Stürmischer Protest links.) Görault-Richärd erklärt, ein Zwischenruf sei dadurch gerechtfertigt, daß man hn dem Präsidenten für den Ordnungsruf denunciren wollte. (Stürmischer

Protest im Centrum.) Der Präsident fordert Gdrault-Richard auf, den gebrauchten Ausdruck znrückzunehmen. Görault-Richard erklärte, liaß er nicht- zurücknehme, man könne ihn als Feind behandeln, er werde stets in gleicher Weise antworten (neuer minutenlanger Tumult.) Der Präsident be antragt, Gerault-Richard, der die Beleidigung der Kammer noch verschärft, mit Censur zu belegen und zeitweise von den Sitzungen auszuschließen. (Beifall m Centrum) Während die Linke einen ohrenbetäu > senden Lärm macht

, beschließt die Kammer durch Er lieben von den Sitzen die Ausschließung G6rault Richards. Der Präsident fordert letzteren auf, den Sitzungssaal zu verlaffen. Görault verweigert dies. Die Socialisten rufen ihm zu: „Dableiben! Nicht ortgehen!- Der Präsident erhebt sich und erklärt )ie Sitzung für suspendirt. Die HuissierS lassen die Tribünen de- PublicumS und der Presse räumen. Auf Befehl des Präsidenten Verlaffen die Deputirte« )en Sitzungssaal. Nur Gerault-Richard und 20 Socia listen bleiben

auf den Bänken. Die Quästoren ver handeln zunächst mit Gerault-Richard, um ihn zum Verlaffen des Sitzungssaales auf gütlichem Wege zu bringen. Er und die Socialisten wollen jedoch nicht nachgeben. Schließlich befiehlt der Präsident das Ein schreiten des Militärs. Acht Mann von der Marino Infanterie, geführt von vier Sergeanten des Kammer dienstpersonals, betreten den Saal. An der Spitze des Piquets geht ein Oberst, der den Wachdienst im Palais Bourbon commandirt. Einer der Quästoren fordert G6rault nochmals

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 1 di 4
Data: 24.02.1881
Descrizione fisica: 4
, am Lager des Verstorbenen zufammeosinkend. — — — Herr von Bertram war tovt. Die göttliche Gerechtigkeit wollte nicht; daß er de- Glücke« theilhaftig werde, im Kreise seiner Familie eia Leben der Ruhe und Zufriedenheit zu führen. Am zweltea Tage darauf wurde er, von seinen Angehörigen aufrichtig betrauert, in die letzte Ruhestätte gesenkt. SiebenunddreißigsteS Kapitel. Zwei Monate nach dem Tode des Herrn von Bertram h-rrkchte eine große Regsamkeit io der Villa deS Herrn Richard

, welcher j von seiner mehrjährigen Reise auS Indien zurückgekehrt war. Seine Heimkehr hatte fich verzögert, da das Fahrzeug, auf welchem er sich befand, an der spanischen Küste Schiffbruch gelitten, \ aber glücklich hatte er schließlich seine Heimat erreicht. Richard wat 'von den Bewohnern seines Hauses mit freudiger Herzlichkeit begrüßt worden und hatte sogleich die andere Seite der Etage neben dem Grafen Düwall bezogen. Man konnte stch kein herz- j lichereS Zusammenleben denken, als wie eS zwischen dem Grafen Düwall

und seiner Gemalio, Forti und seiner Gattin, Theodor von Bertram und Charles Richard in freundschaftlicher Bereinigung sich gestaltete. Richard hatte viele gefahrvolle Reisen und abeothenerliche Jagden in der Zeit bestanden, in welcher er von seinen Freunden gelreout war. Mit großer Aufmerksamkeit lauschte man bei einem gemeinschaftlichen Diner seinen Erzählungen über Indien, feinen Schilderungen der lebensgefährlichen Löwen» und Tigerjagden.. Doch aus feinen Mittheilungea sprach eine gewisse Sucht nach Gefahren

, als wenn er dielelben aus Lebensüberdruß ausgesucht hätte. Auch 'hatte Richard nicht jene, in seinen Jahren gewöhnliche, Heiterkeit der Jugend, sondern ein melancholischer Ernst breitete sich über sein ganzes Wesen. Nach dem Diner zog die Gesellschaft sich io ihre eigenen Gemäch-r zu einer kleinen Mittagsruhe zurück. Nur' Richard bat seioea Freund Forti, ihn nach dem Atelier za führen, um dessen neue Werke kennen zu lernen. Der Maler gab seinem Wunsche Gehör. Richard- Augen schweiften im Atelier umher, erst

daS Ganze mit einem Blick umfassend, dann in da« Detail eingehend, hier und da mit stiller Bewunderung eia Bild, eine Skizze und die Naiurstudieo betrachtend. Albert beobachtete feinen Freund mit einer Aufregung, welche er kaum verbergen konnte. Plötzlich wechselte er die Farbe, als Richard stch dem Bilde: ,Dre trauernde Tochter am Grabe der Mutter* näherte, welche- noch auf der (Staffelet stand. Als Richard einen Blick

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 2 di 12
Data: 27.02.1908
Descrizione fisica: 12
nicht verrät, die Tür hat ja Glasscheiben! Zieh' dich möglichst leise aus. Gute Nacht!" „Gute Nacht, Richard!" Leise lachend trennten sich die Freunde. Die Tür schloß sich geräuschlos, und mit etwas weniger Vorsicht betrat Richard Heidemann das eheliche Schlafzimmer, in dem seine Frau fest schlummerte, was ihn sehr freute. Vergnügt legte er sich zu Bett. In einer nicht so angenehmen Lage befand sich Fräulein Susanne Richter. Sie war aufge wacht, als die Herren ihre Tür öffneten und erduldete Qualen beim

des Weltreiches und ein feines Verständnis für die Mittel seiner Befestigung und Ausbrei tung. Das zeigt sich jetzt darin, daß Zeitungen und Vereine voll sind der tiefsten Betrübnis dar- und fest in seinen Armen ruhen — da war an ein Entrinnen nicht zu denken! Am Morgen steht Frau Lilly vor ihrem Toilet tentisch und kämmt ihr prächtiges Haar. Ihr Mann muß um acht Uhr Kaffee trinken, aber sie kann ihn nicht munter bekommen. „Du, Richard," sagt sie endlich, indem sie sich, den Schalk in den Augen

, um ihre Blumen zu begießen, als das Dienstmädchen hereinkommt und etwas aufgeregt sagt: „Gnädige Frau, vor dem Fremdenzimmer stehen ein Paar Herren- stiefel neben dem von Fräulein Richter — wie mag das zugehen?" „Herrenstiefel? Um des Himmels willen —!" Line Ahnung geht ihr auf — eine entsetzliche Ahnung! Sie eilt zu ihrem Manne, wo sie kreide weiß auf einen Stuhl sinkt. Lr sieht sie verständ nislos an, und fragt besorgt: „Was ist dir, Lilly? Sprich doch!" „O, Richard!" sagt sie mühsam, „sag

, wenn sie sich als Sturmbock gegen Deutschland und Oesterreich-Ungarn gebrauchen ließe. Belgien und der Kongoftaat. Die Kongo-Angelegenheit befindet sich augen blicklich im Stadium der Entscheidung. Von gut- deine Ueberraschung! Vor dem Fremdenzimmer stehen ein Paar Herrenstiefel!" — „Das ist doch nichts Schlimmes! Guido ist übrigens ein Esel! Wie konnte er — die Stiefel mußten ihn ja verraten!" „Dein Freund Guido Werder? — Richard — er — er ist im Fremdenzimmer —?" „Gewiß ist er das! Warum denn nicht? Was ist denn dabei

, Närrchen?" „O Gott, Guido!" stöhnt die fleine Frau, „was fangen wir nur an? — Ich weiß keinen Rat!" „Wozu denn nur Rat?" „Richard, Liebster, — meine Ueberraschung be findet sich doch auch im Fremdenzimmer! Su sanne Richter ist seit gestern hier." „Donnerwetter!" Mehr konnte er vorläufig nicht hervorbringen. „Siehst du nun ein, daß wir Rat nötig ha ben?" Und nun wußte die kleine Frau plötzlich selbst Rat. Die spanische Wand in der Veranda sollte von Richard vorsichtig ins Fremdenzimmer geschoben

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 2 di 6
Data: 16.06.1893
Descrizione fisica: 6
Eingreifen der Regierung in dieser Richtung dem Ziele der Friedensfreunde selbst zu- widerlaufen würde. aber bitterlich an zu weinen. „Der Arme, der Arme!" flüsterte sie; „welch furchtbares Verhängniß! Er muß arbeiten oder vor Mangel sterben, und doch ist ewige Finsterniß und die Nacht der Verzweiflung ihm sicher, wenn er arbeitet." Es war einige Tage später. Richard saß in seinem Atelier und dachte eben nach, ob wohl irgend einer der maßgebenden Besucher der Ausstellung auf sein Gemälde

das Telegramm eine sofortige Antwort, und Richard gab sie auf. Am nächsten Morgen erschien Marie, und an dem erhöhten Roth ihrer Wangen konnte man er kennen, daß sie sich in ungewöhnlicher Aufregung befand. „Lieber Richard", begann sie unmittelbar nach ihrem Eintritt, als wolle sie etwas, das ihr schwer falle, auszusprechen, recht schnell und herz haft erledigeu, „ich weiß, ich bin ein unverschämtes Ding, so zu reden, — aber ich denke — ich denke — es wäre am besten, wenn wir uns gleich hei rateten. Siehst

du, dann könnte ich doch auf dich acht geben und dafür sorgen, daß du nicht arbeitest." — „Mach' keinen Scherz, liebes Mädchen," sagte Richard mit zitternder Stimme; „ich habe es mir längst überlegt und weiß, daß es meine Pflicht ist, Innsbrucker Tagesbericht. Innsbruck, 15. Juni. (Ernennungen.) Der Statthalter hat den Statthalterei-Rechnungs-Official Alfred P t a c z e k zum Statthalterei-Rechnungs-Revidenten, die Statt- halterei-Rechnungs-Affistenten Johann L i n d n e r und Theodor Schneller zu Statthalterei-Rechnungs

." „Und wenn ich mich nun weigere, frei zu sein ?" „Ich muß leider darauf bestehen." „Gut, dann verklage ich dich und fordere Entschädigung wegen Bruch des Eheversprechens." Richard war durchaus nicht in der Stimmung, zu scherzen, und sah zum Fenster hin. Im nächsten Augenblicke war Marie bei ihm, umschlang ihn zärtlich mit den Armen und schmeichelte: „O die unartige Marie, dich so zu plagen ! Garstige Marie! Aber ihren Willen muß sie doch haben!" Und nun begann sie dem Geliebten mit all dem überzeugenden Ernst ihrer süßen

, wenn sie als Ri chards Gattin sein Heim, seine Sorgen und Erho lungen theilen dürfe, wenn es ihr gestattet wäre, das kostbare Augenlicht vor dem Untergange zu schützen und sich so für eine nicht allzu ferne Zukunft den berühmten Gemahl zu sichern. Welcher Mann, dessen Herz in unaussprechlicher Liebe an einem Weibe hängt, hätte wohl solcher Beredtsamkeit wider stehen können? Richard vermochte es nicht, und so sehr halten die^ Worte der Geliebten ihn überzeugt und selige Hoffnungen in ihm erweckt

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 2 di 4
Data: 18.01.1881
Descrizione fisica: 4
unS keine größere Freude bereiten." „Sie werden mich daun auch in diesem Familienkreise finden," sagte Richard, Theodor herzlich die Hand schüttelnd. „Doch waS werden Sie Ihren Eltern sagen, wenn die Flucht entdeckt wird?" „Ich stelle mich ebenso unwiffeod, als diese selbst eS sind. Dann werde ich mich in Vermuthungen und Meinungen ergehen, die das Rechte nie treff n. Endlich wird man den Abschiedsbrief Veronikas in reren Zimmer finden und schließlich werde ich alleS Mögliche thun, meine Eltern

nach und nach zu besänftigen. Sie erscheinen alsdann, Herr Richard, sind erstaunt, ein wenig untröstlich über die Flucht, wenn Ihnen daS nicht zu schwer fällt, verhindern alle telegraphische Verfolgung und erbieten sich, den Flüchtigen so gleich oachzureisen. Ob Sie wiederkommeo, ob Sie die Liebenden gefesselt zurückbrivgen wollen, hängt von Ihren Intentionen ab." „Sie find prächtig in ihren Kombinationen!" sagte Richard lachend. „Mein Vater wird zwar die erste Zeit toben und wütheo, wenn er aber später die Trauung

durch meinen Schwager Forti erfährt, wird er stch der vollendeten Thatsache fügen und mit der Zeit der auf inniger Liebe beruhenden Derbiuvuug zustimmeo und seinen Segen dazu geben. Doch jetzt will ich Veronika abholen, denn Sie wird mich mit Sehnsucht erwarten." Theodor eilte aus dem Atelier, mit dem Versprechen baldiger Rückkehr in Begleitung seiner Schwester. Unterdessen besprachen Richard und Forti nochmals die Pläne für die Zukunft. Albert und Veronika sollten mit dem Courierzuge um eilf Uhr Abends Berlin

derlaffeo, nach Hamburg fahren, dort im Viktoria- Hotel Richard am nächsten Tage erwarten uav dann zusammen an demselben Tage auf dem Dampfchiffe „Planet", mit dessen Kapitän Richard bekannt war, die Reise nach London antreten. Dort sollte Albert mit Veronika auf einem Gute einige Meilen von London die ersten Tage zubriogen und, nachdem Beide ver mählt, eine Villa in der Nähe des R-gentS-ParkS beziehen, welche Richard vor Kurzem hatte erbauen lassen. Nach einer halben Stunde fuhr eine Droschke vor. Zwei

männliche Gestalten stiegen heraus und eilten die Treppe zu Fortis Atelier empor. Die Thür wurde geöffnet und — Veronika lag in den Armen AlbertS, während Theodor und Richard stille Zeugen dieser beglückenden Wiedervereinigung waren. Veronika trug Mäooerkleidung und sah allerliebst dariu aoS. Ihre schönen, vollen Locken waren gekürzt; so glich sie einem blü henden Jüngling vou sechSzehn Jahren. (Fcrtfetzung folgt.)

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 9 di 12
Data: 09.07.1903
Descrizione fisica: 12
Richard Wagners Muse. Geschildert von einem Franzosen. In den Mitteilungen für seine Freunde schrieb Richard Wagner: „Tie Erscheinung einer außer ordentlichen Persönlichkeit war es, die meine Liebe zur Oper in eine höher getragene Begeisterung verwandelte. Es war die Schröder -Tevrient, welche in Leipzig eine Vorstellung gab. Tie nur entfernte Beziehung zu dieser wunderbaren Frau traf mich! wie ein elektrischer Schlag. Lange nach her noch bis 'zurrt heutigen Tage sah ich sie, hörte

ich sie, fühlte ich sie, so oft ich das.zwingende Be dürfnis fühlte, künstlerisch zu schaffen." Ter fran zösische Schriftsteller Eduard Schure, der eigent liche Apostel des Wagnerschen Musikdramas in Frankreich und bei den Franzosen, unternimmt es, im letzten Hefte der Revue das Bild dieser größten aller Meisterinnen der Bühne für die Franzosen als Muse Richard Wagners zu re konstruieren. Neu ist ja dieses Unternehmen nicht, und schon im Jahre 1863 publizierte Alfred von Wolzogen eine Studie über Wilhelmine

Schröder-Tevrient „als Beitrag zur Geschichte des musikalischen Dramas." Eduard Schure hat nach mancher Hinsicht ein Anrecht darauf, das Bild der großen Meisterin selbständig zu ge stalten. Ihm gegenüber hat Richard Wagner prägnanter, als er es in seinen Schriften tat, die Art des Einflusses charakterisiert, welchen die Schröder-Tevrient auf seine Entwickelung genom men hat. Bei einem Besuche Schures in der Villa in Tribschen bei Luzern bemerkte dieser unter den Plastiken, welche den Salon schmückten

, die Mar- rnorbüste einer Frau, deren energische und durch geistigte Züge sie als die Priesterin des Raumes erscheinen ließen. — „Das ist meine Muse," sagte Wagner, „sie lehrte mich erfassen, was sich alles durch den Gesang ausdrücken läßt." — Tie Dra matik des Gesanges, offenbart durch das Genie dieser einzigen Sängerin, sie führte Richard Wagner den Weg von der Oper zum Musikdrama. Diese Aeußerung Richard Wagners weckte in Schurs ein tiefes Interesse für Wilhel mine Schröder-Tevrient; er vertiefte

, der Döring zum Herrn ihres Ver mögens machte, unterschrieb sie ungelesen und bedeckte mit der linken Hand den Text, unter den sie ihren Namen setzte. Diese Szene hat Schurs in seinem 'Drama „Roussalka" wiederholt. Im August 1847 fand diese Heirat statt, im Jahre 1848 schrieb sie: „Ich bin namenlos unglücklich; meine Seele ist auf den Tod verwundet, aber ich bin frei." Schurs schreibt von der Muse Richard Wagners: „Wenn wir das Wesen dieser Seele erkannt haben, ihre Betätigung im tragischen Ausdruck

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 2 di 10
Data: 13.03.1892
Descrizione fisica: 10
errichtet werden, und wögen für diese Bestimmung die Verschiedenheit und der Um fang der versicheruvgSpflrchtigeu Gewerbebetriebe, und die Benützung von Maschinenbetrieb in der Lavdwirth- einmal einen Versuch machen, trotzdem daS Schwein- chen wiederzufinden." Richard gab dem Saaldiener ein Trinkgeld und ließ ihn Umfrage halten. Inzwischen kehrte er zu Fräulein Agathe zurück. „Da soll man nicht aber gläubisch werden," dachte er, „ist doch solch ein Mäd chen mit altfränkischem Namen auch abergläubisch

." Sie plauderten und tanzten zusammen. Richard fühlte sich immer mehr gefeffelt durch das hübsche, einfache Mädchen mit ihrem Glauben an ein ge- heimnißvolleö Glück. Sie war nicht dumm, nur unwissend, auf dem Lande bei einer einfältigen Tante aufgewachsen. Und auch sie hatte den schmerzlichen Verlust des Glücksschweinchens beinahe vergessen. Ganz spät, lange nach der Pause, meldete der Diener, daß das kleine Anhängsel gefunden sei. Er führte Richard zu der Finderin, einer Ballmutter von drei nicht wehr ganz

doch nicht den Eindruck, als ob ihr ganzes Giück von dem kleinen silbernen Anhängsel an ihrem Armband abhänge. Hatte sie den Glauben an die magische Kraft deS SchweinchenS ein gebüßt? * • « Im Fasching 1892 war eS. „Sei so gut, lieber Richard, und mache mir doch mit einem kräftigen „Knips" das Schweinchen da am Armband fest," sagte Agathe zu ihrem Manne. Sie waren feit einem Jahre verheiratet uud wollten den Presseball besuchen. Agathe hatte zu demselben eine so hübsche Toilette bekommen, wie noch nie zuvor; weiß

sie, „ich bin ängst lich, eS ist ein Amulet; ohne das Schweinchen könnte uns ein Unfall zustoßen." Er wurde ärgerlich. „Wie kannst Du solchen Unsinn reden? Unser Glück hängt von meinem Fleiß und meinem Talent ab, sonst von nichts weiter..." Obgleich er sie noch nie so hart angelassen hatte, blieb sie doch sauft und ruhig. „Bedenke doch, lieber Richard, das Schweinchen hat Dich mir doch zugebracht." „Sei nicht so kindisch," versetzte er ungeduldig „ich bin auf dem Ball im Musikverein auf Dich aufmerksam geworden

, wie Du das Schweinchen nicht hattest." Sie wurde nachdenklich. Sie hatte das Schwein chen nur darum so sehr geliebt, weil es ihr Richard zugeführt. „ES ist wahr," stammelte sie, „ich hatte es da mals nicht, aber nein, ohne das Schweinchen hättest Du mich ja nicht bemerkt; Du wurdest aufmerksam auf mich, weil ich es betrauerte." Er konnte das nicht leugnen. Gerade darum wurde er aber noch ärgerlicher. „Ja, damals, Agathe, hast Du mir gefallen in Deinem kindischen Aberglauben, Du warst noch so jung, so ganz unwissend

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Pagina 2 di 4
Data: 25.02.1881
Descrizione fisica: 4
." „Du wirst sie vielleicht Wiedersehen." „ES wäre mein sehnlichster Wunsch! Doch wie wird Emilie von mir denken? Wird ste mich noch lieben können, obgleich ich an ihrer Unschuld zweifelte? Sollte mein Traum deS Glück- noch in E'füllung gehen können? Sollte sie mich in der langen Zeit der Trennung nicht vergessen haben? Over wenn sie einem Andern ihr Herz geschenkt halte! O. dies Bild hier," fahr Richard auf die Staffelei deutend fort, „e- beschwört die Vergangenheit sammt allen Freuden und Luden mit gewaltiger Macht

herauf uud erfüllt meine Seele mit einer unbezwingllcheu Sehnsucht, Emilie wieder zusehen; ich muß sie wiederfinden uud müßte ich die halbe Welt durchre sen! Albert, Du gibst diese-Bild nicht in fremde Häude, Du läßt eS mir, nicht wahr?" „ES ist Dein Eigenthum!" eotgeguete Forti, welcher feine Erregung kaum verbergen konnte. „Ich danke Dir," sagte Richard in einem Tone, d^r sich nicht beschreiben läßt, seinem Freunde mit dankbarem Gefühle die Hand drückend. Dann verfügte er sich nach der ersten Etage

das der Negierung znstehende Verordnungsrecht und widerspricht auch Nachdem Forti da- Bild, „Die trauernde Tochter am Grabe ihrer Mutter", durch feinen Diener nach dem Zimmer Richard- hatte bringen lassen, suchte er Veronika und Theodor auf uud verfügte sich mit denselben nach dem Atelier, in welchem sie eine lange geheime Berathung hielten, die von großer Wichtigkeit zu sein schien, denn sie wurde mit halblauter Stimme uud freudig erregten Mienen geführt. Achtunddreißigstes Kapitel. Am folgenden Tage

hatte die Villa des Herrn Richard ein feierliche- AuSfeheu durch die langen Flaggeu, welche voo den ■ Kuppelthürmen herabwehteu und durch die Blumen, mit welchen die Veranda und die Fenster reich dekorirt waren. Die glückliche Rückkehr de- Herrn Charles Richard und seine Errettung au- dem Schiffbruch sollte durch eine festliche Familien- Soir6e uud einen Sommernachtsball gefeiert werden, welchen Graf Düwall, Albert Forti uud Theodor voa Bertram veraostalteteu. Man hatte Richard überredet, in Begleitung

Theodors nach seinem Gute iu der Nähe London- zu fahren uud erst gegen Abend zurückzukehrea. Richard fügte sich mit Bereitwilligkeit iu die Wünsche seiuer Freunde, um ihnen die Freude, ihm eine Ueber« raschuug zu bereiten, nicht zu zerstöreu. (Fcrtsetzuug folgt.)

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Pagina 1 di 4
Data: 03.12.1880
Descrizione fisica: 4
Mißtrauen aus und sieht mit Bangen der nächsten Reichsraths-Seffion entgegen." Im französischen Senat lobte der Senator Goutant« Biron gelegentlich der Budget-Berathung die Friedenspolitik Träume des Hlücks. Roman von Otto Schreyer. (13. Fortsetzung.) Herr von Bertram, diese Worte in seinem Sinne deutend, sah ine Tochter mit einem bezeichnenden Blick an. Veronika schlug erwirrt die Augen nieder. „Ah, auf den Flügeln der Liebe!" rief Herr von Bertram herzend, gegen Richard gewendet und vertraulich

mit dem Finger rohend. „Auf den Flügeln der Sehnsucht" erwiederte Richard lächelnd. Schon lange beschäftigt mich der Gedanke, daß es nicht gut ist, renn der Mensch allein sei." „Da shmpathisire ich ganz mit Ihnen, Herr Richard," fiel 'heodor ein, der auch an der Unterhaltung theilnehmen wollte, „auch h beschäftige mich mit diesem Gedanken sehr lebhaft." „Da thun Sie gut daran," entgegnete Richard verbindlich. 'Entschuldigen Sie: doch nicht ganz. Was meinen Sohn be- cifft," unterbrach Herr von Bertram

sei, antwortete Veronika verlegen und zögernd: Die Katze im Garten habe eben einen Vogel gefangen, derselbe wäre sicher eine Beute des Thieres geworden, wenn nicht — jener junge Mann, welcher in den Garten eintrat, dem Vogel wieder zur Freiheit verholfen hätte. Theodor, welcher jetzt auch an das Fenster trat, rief erfreut: „Ah, da kommt mein Freund Albert! — Sie entschuldigen," sagte er gegen Richard gewendet, „wenn ich Herrn Forti, entgegen eile!" „Herr Albert Forti ist ein Freund Ihres Sohnes

?" fragte Richard, nachdem Theodor den Salon verlassen hatte. Veronika lauschte auf jedes Wort. Sie hatte in Albert Forti ihren Retter erkannt, suchte jedoch ihre freudige Aufregung zu ver bergen um ihre Eltern nicht ahnen zu lassen, daß Albert derjenige sei, welcher ihr Herz besaß. „Mein Sohn führt ihn heute zum ersten Male in meinem Hause ein. Er ist Maler," fügte Herr von Bertram geringschätzend hinzu, „und man ist gezwungen, dem guten Tone vor der Welt Rechnung zu tragen, welcher uns die Pflicht

auferlegt, manchmal Künstler in unseren Salons zu empfangen. Herr Forti soll übrigens nicht ohne Talent sein." „Er ist ein Künstler von hervorragendem Talent," entgegnete Richard, welchen es verdroß, so geringschätzend über den Künstlerstand sprechen zu hören, mit Wärme.

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Pagina 1 di 6
Data: 07.12.1880
Descrizione fisica: 6
, um diese Angelegenheit, wie er sagte, sogleich io Ordnung zu bringen. Hätte Theodor eine Ahnung davon gehabt, in welchem Sinne sein Vater daS in Ordnung bringen verstand und welche Folgen dieser Besuch er- zeugte, er hätte gewiß denselben zu vereiteln gesucht und sich keinen so srob-n Hoffnungen sür d,e Zukunft hingegeben. Als Richard und Forti die Villa verlaffen hatten, giengen sie Arm in Arm nach Richard's Wagen und fuhren wieder nach der Stadt. Auf dem Wege dahin erinnerte auch Richard an den Besuch bei Emilien

, und Albert erklärte sich bereit, nach dem Mittagsmal den Ersteren bei derselben einzuführen. Der elegante Wagen fuhr rasch die schöne Charlottenburger Chaussee entlang, durch den herrlichen Thiergarten. Als er das Brandenburger Thor passiirte, kam von der anderen Sette der Stadt ein Wagen, in welchem ein Herr, in eine Ecke gelehnt, m Relse- kleidung, mit bleichem, ernstem Gesichte, sich befand. Als beide Wagen an einander vorbeifuhren, sprach Richard die B-rmuthung aus der Jnsaffe des andern Wagens wäre

aussieht. Ich habe ihn noch vvr kurzer Zeit gesehen und kann mir nicht denken, daß er in diesem Zeitraum so gealtert sein sollte." „Wir werden uns getäuscht haben," entg'gnete Richard. „Als ich gestern meine Cousine, die Gräfin, besuchen wollte, meldete man mir, daß sie nicht zu Hause sei. Morgen hoffe ich jedoch, sie zu sehen, und dann werde ich ja auch erfahren, ob wir uns in der Person des Grafen geirrt haben." Der Wagen hielt vor dem „British Hotel" unter den Linden, in welchem Richard Wohnung

genommen hatte. Auf die Einladung desselben folgte Forti seinem neuen Freunde, und Beide begaben sich in die Belle-Elage nach einem elegant mit englischem Comfort aus gestatteten Zimmer, um daselbst das Mittagsmahl einzunehmen. Das Diner war rasch servirt, und beide jungen Männer hatten es sich an der reich besetzten Tafel behaglich gemacht. Vortreffliche Weine belebten die Geister und brachten die Herzen einander näher. Richard fühlte sich sehr zu Forti hingezogen

, und dasselbe war auch bei dem Künstler der Fall. Hauptsächlich gefiel dem Maler das gerade, offene Wesen und die aufrichtige Gesinnung des Eng länders . Es war Richard bei dem Besuche der Familie Bertram nicht entgangen daß zwischen Albert und Veronika eine innige Ueberein- stimmung bestand. Er lenkte auch nach dem Diner das Gespräch darauf, hatte bald dem Künstler das Geheimniß seiner Liebe zu

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Pagina 2 di 4
Data: 06.12.1880
Descrizione fisica: 4
langweilte; auch fügte manchmal Frau von Bertram eia Scherfleia ihres kaufmännischen Geistes hinzu, währeav Theovoc es vorzog, schweigend u-beoh-r zu gehen, anstatt seine kaufmännischen Kenntnisse leuchten zu laffev. Auch beschäftigten stch seine Gedanken lebhaft ra t seiner Liebe zu Emilie; er malte stch ia seiner Phantasie die lieblichsten Bilder sür die Zukunft auS. Herr von Bertram hatte zu feinem M'ßvergnügeu bemerkt, daß Veronika keinen fefstlodra Eindruck auf Richard hervorgerufeu

hatte. Er versuchte mehrmals, sie zusammen tu ein Gespräch zu briagev, weoo sie einander auf der Promenade im GlaSpalast begegnetes; aber vergebtich. Richard zog stch immer bescheiden zurück, um Albert Forti ia seiner Konversation mit Veronika nicht zu stören, und eS schien, als weau die innige lieberem- stimmuug der beiden Charaktere ihm Freude bereite. Auch Frau von B rtram konnte die Falte beS Unwillens auf ihrer Stirn nicht verbergen, nur die Rücksicht auf Austaod «ad gute Sitte hstlt sie zurück, eiaige

spöttische Bemerkuageo zu machen. Richard, welcher stch nicht- weaiger als behaglich ia der Gesellschaft fühlte, hatte deu Drang, dem Besuche eia Eade zu machen «ad gab auch den ersten Impuls zum Aufbruch. Man verabschiedete stch höflich mit süß lächelnder Miene, unter der mau feine gegenseitige Uazufrieveuheit verbarg, daß dieser erste Besuch nicht nach Wunsch ausgefallen war. Nur Albert und B-ronlka nahmen mit frohen Herzen von ' einander Abschied. Ihre Lippen flüsterten leise: „Auf Wiedersehen

!" \ und bei dem geheimen Händedruck glitt eine kleine Herbstrose aus I der Hand deS liebenden Mädchens in die AlbertS, welcher dieselbe rasch, von Niemandem bemerkt, verbarg. AlS Richard und Albert Forti die Billa deS Herrn von Bertram v rlaffeu hatten, sagte dessen Gewalio zu Veronika : „Ich finde eS sehr unschicklich, meine Tochter, daß Du Dich mit diesem Maler so vertraulich unterhältst, während Du Herrn Richard, der Dir zum Gattea bestimmt ist, fast gar nicht be. achtest !" „Daran trägt Herr Richard bie

Hauptschuld," entgegmte Veronika, „denn er beachtete mich voch weniger, ja w-uu eS nicht gegen Anstand und gute Sitte verstoßen hatte, so würde er mir auf feine« meiner Worte geantwortet haben." „Du mußt da- deu englischen Manieren zu Gute halten," sagte Herr voa Bertram, „wenn Richard Dich erst näher kennen lernt, werdet Ihr Euch gegeuseitig an eiaaader gewöhnen." Frau von Bertram neigte ihr Haupt wie zustimmend, doch auf de- Mädchen- Antlitz zeigte stch ein leiser Anflug von Ver stimmung. (Fortsetzung

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 5 di 8
Data: 03.03.1906
Descrizione fisica: 8
für ins Ausland ver kauftes Vieh betrugen dort im Jahre 1896 163 518 Kr., letztes Jahr aber 317 676 Kr., also nahezu doppelt soviel wie vor zehn Jahren. Kleine Cchronik (Ecclesia militans!) Aus Paris schreibt man der „Arb. Ztg.": Im Dorfe Culey herrscht seit einiger Zeit ein wilder Religionskrieg. Der liberale Pfarrer Abbe Hutin hat von der geist lichen Oberbehörde ein Absetzungsdekret bekom men ; aber er weigert sich, den neuernannten Pfar rer Richard, einem Kohlschwarzen, Platz zu ma chen, und ein großer

Teil der Bewohnerschaft unterstützt ihn. Hutin versieht also nach wie vor den Gottesdienst, liest Messen, traut Brautpaar:? usw., sodaß Richards „Winter des Mißvergnü gens" gar nicht enden will. Vor einigen Tagen aber kam der zürnende Glaubenseifer des neuen Pfarrers ganz besonders in Hitze. Es war näm lich ein wohlhabender Bauer gestorben uitb Hutin belegte sofort die „gute Leiche". Diese Religions gewerbestörung vermochte Richard nicht zu "ertra gen. Als Hutin gerade die Messe für den Toten las

, drang Richard in die Kirche ein und ritz den Konkurrenten vom Altar, wobei sogar dessen Priestergewand in Fetzen ging. Einige Bauern kamen k^m alten Pfarrer zu Hilfe, andere nahmen sich des neuen an und bald war die christliche Ge- meinde ein wüster Knäuel von wild um sich schla genden Menschen. Der Bürgermeister, der gerade im nahen Wirtshause satz, lies hinzu und bemühte sich, die Andächtigen zu beruhigen, was ihm je doch erst gelang, als er auf den gliicklichen Gedan kt kam, sie insgesamt

ins Wirtshaus einzuladen. Die Mehrzahl, auch Abbe Hutin, folgte dem wei sen Rate. Rur Abbe Richard blieb trotzend wie ein Sieger auf dem eroberten Schlachtfeld in der Kirche zurück und las triumphierend seine Kon kurrenz-Totenmesse; sicherlich zum Wohlgefallen Gottes. Für das Seelenheil des Töten, der so zu zwei Messen gekommen ist, mutz dieser edle Wett streit der Priester entschieden vorteilhaft gewesen sein. In Ehuley aber sollen die Burschen beschlos sen haben, wenn man sie nächstens wegen Randal

- machens aus dem Wirtshaus hmauswirft, in der Kirche werterzuraufen. Theater und Musik. (Aus der Theaterkanzlei) wird uns geschrieben: Freitag wird als 116. Vorst, im Abonnement (Serie braun) zum Benefiz für den Schau spieler Richard- F e i st das Shakespeareschs Trauer spiel: H a m l e 1 gegeben. Samstag wird als 117. Vorstellung im Abon nement (Serie rot) die Reinhardsche Operette: Der Generalkonsul wiederholt. Sonntag wird als 28. Nachmittags-Vorstellung bei bedeutend ermäßigten Preisen (Anfang halb

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Pagina 5 di 6
Data: 28.02.1890
Descrizione fisica: 6
^ SL«uß. ( 16 ) Einige Tage darauf erregte die Zeitungsnotiz, daß rin gewisser Richard Vincent gegen seine Frau Louise Vincent, fäl'chlich Lady Dashton genannt, die Klage auf Ehesch idung angestrengt hätte, allgemeines Aufsehen, und als dieser Proceß zur öffentlichen Verhandlung kam, steigerte sich die Theilnabme des Publicums bis zu einer beinahe fieberhaften Erregung. Tie Beweise der erst n Trauung wurden beigeb'acht und waren durchaus vnanfechtb x, und dann erfolgte die Beweisaufnahme über die zweite Trauung

, und als diese vorüber war, erschien Richard Vincent persönlich vor dem Gerichtshof, um zu beweisen, daß er sich zur Zeit der zweiten Trauung noch am Leben befunden. B i dem Kreuzverhör räumte er ein, daß er die Dame allerdings schon eine Stunde nach der Trauung verlassen und sich geflüchtet hätte, um einer kleinen Unannehmlichkeit mit der Polizei aus dem Wege zu gehen. Er räumte auch seine Verurtheilung in Frank reich ein und setzte auseinander, aus welchen Gründen er dann begnadigt worden wäre. Wegen des Erpr

s- sungsversuches wurde keinerlei Frage an ihn gestellt Die Beklagten wünschten um Lulu's Bruder willen nichl» daß derselbe erwähnt würde Als Herr Vincent seine Aussage beendigt hatte, folgten andere Zeugen, welche alle die Thatsache der Trauung bekundeten, und dann erhob sich der Verthei- diger der Beklagten. Die Berthe di mng war höchst seltsam und unerwartet. Sie lief darauf hinaus, daß ^ie Trauung zwischen Richard Vincent und Louisa 2oyce rechtlich ungiltig gewesen wäre. Es wurde nicht e!wa darauf

, daß sie sich mit Richard Vincent, dem selben Manne, den sie hier vor dem Gerichtshöfe sähe, fünf Jahre früher verheiratet hä te als seine Trauung mit Fräulein Joyce stattgefunden, von der sie selber erst ganz kürzlich etwas gehört hätte; daß sie nach ein m Jahre sehr unglücklich n Ehelebens ihren Galten verlassen, weil er n cht nur nicht für ihren Unterhalt gesorgt, sondern sie auch sehr schlecht b handelt unv oft mißhandelt hätte, und daß sie seitdem ihr Leben auf d'e bereits ang gebene Weise fristete Sie hätte

führen sollte Danach ließ das Ur'heil des Geribtshofes nicht mehr lange auf sich warten. Herr Richard Vincent hatte seiner Zeit verabsäumt, sich von seiner ersten Frau, als er genügenden Grund dazu hatte, scheiden zu lassen u«d seine Ehescheidungsklage gegen seine zweit' Frau wurde durch diesen Umstand hinfällig und gegenstandslos. Das Urth il des Gelichtshoses lautete dahin, daß zwischen Richard Vincent und Lulu Joyce k ine rechts- gil ige Trauung stattgefunden unv daß er deshalb keine Berechtigung

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Pagina 2 di 6
Data: 15.06.1893
Descrizione fisica: 6
werden, damit dem Besucher die einzelnen Obstproductionsgebiete in möglichst über sichtlicher und doch einheitlicher Weise vorgeführt mit nützlichen Rathschlägen und treffenden Bemer kungen zur Hand. Richard gestand sich, daß sie seinen Stift thatsächlich beeinflußte. Mit sehnsuchts voller Spannung sah er allemal ihren Besuchen ent gegen. Nicht, daß es sich irgendwie in ihrem Bei sammensein um Liebesgespräche gehandelt hätte, Fräu lein Blackwood redete nur, wenn es die Gelegenheit erforderte, und Lacy gehörte

nun, als sie im Atelier zur gewohnten Stunde erschien, war Richard eben die Beute eines ganz ungewöhnlich heftigen Kopfschmerzes. Das Leiden suchte ihn öfters heim, war aber noch nie so quälend wie heute aufgetreten. Er hatte versucht, zu arbeiten, war aber genöthigt gewesen, seine Vormittagsthätigkeit plötzlich einzu stellen, da der Schmerz ihn völlig übermannte. „Herr Lacy, was sehe ich! Sie sind krank!" rief Marie, als sie ihn in diesem Zustande fand. „Ach, es ist nur mein gewöhnlicher Kopfschmerz," antwortete

. „O, Sie — Sie selbst —*■“ stammelte er. „Ich pflegte meine Mutter drei Jahre, ehe sie starb, verstehe mich also auf dergleichen; und dann sind Sie nicht sehr schwer." „Doch viel zu schwer für Ihre Kraft," sagte Richard und dann sprach er ihr seinen Dank aus, und sie versicherte, er hätte wirklich keine Ursache, es wäre nichts, gar nichts von Bedeutung. Aber die Sache bedeutete doch mehr, als beide glauben mochten. Von jenem Tage an waren sie nicht mehr in dem Verhältnis von Künstler und Modell, sondern Freunde, innige Freunde

; Richard sntdeckte plötzlich, daß Marie unbedingt viermal wöchentlich, statt wie sonst dreimal, sitzen müßte, da es ihm andernfalls unmöglich sein würde, die Bilder zur festgesetzten Zeit fertig zu bekommen. Dann äußerte er den Wunsch, ihr Portrait als gemeinen Verkehr sowohl wie auch nicht minder speciell für den sommerlichen Fremdenverkehr von großem Nachtheil ist, so haben sich schon gegen Ende des letzten Winters mit Intervention der k. k. Bezirks hauptmannschaft die Gemeindevertreter von Mils

er etwas verlegen. „Ich kann Ihnen das nicht so genau erklären, aber ich weiß bestimmt, es würde mich nur fördern." „Ganz recht," sagte sie sanft, „ich glaube Sie zu verstehen." Und sie verstand ihn wirklich. Im Laufe der Zeit fand Richard heraus, daß man ganz gut zu gleicher Zeit arbeiten und plau dern konnte, und so sprachen die Beiden über allerlei. Zu des jungen Mannes Erstaunen entdeckte er, daß Marie ihm auf allen Gebieten des Wissens, soweit sie Frauen zugänglich, ebenbürtig, wenn nicht über legen

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Pagina 1 di 6
Data: 15.06.1893
Descrizione fisica: 6
etwa dreißig croatischeStudenten Pereatrufe und Schmäh worte gegen den Delegirten v. Czernkovich aus, der indessen gar nicht zu Hause war. Die Studenten Feuilleton. Nur ein Modell. Nach dem Englischen. „Endlich," sagte Richard Lach mit einem Seufzer innerlicher Genugtuung, „endlich scheint mein Glücks stern aufzugehen!" Er warf den eben empfangenen Brief hin, zündete seine Pfeife, die ihm während des Lesens ausgegangen war, wieder an und lächelte zu frieden vor sich hin. Ein alter Freund, namens

Ed mund Schelton, der als Novellist Ruhm und Ver mögen erworben, hatte ihn dazu auserwählt, eine Prachtausgabe seiner berühmten Novelle „Clara Jn- gelow" zu illustrieren, und ihm sehr anständige Be dingungen geboten. Hier war endlich die Gelegenheit, auf welche Richard geharrt, seit er als siebzehnjäh riger Jüngling nach London gekommen, die Gele genheit, sein Können zu beweisen und zu verwerthen. Er war ein hart kämpfender, bisher erfolglos strebender Künstler, der bei Tage größere, nie zum Verkauf

er, und ein schlankes, wohlgewachsenes junges Mädchen stand vor ihm. Sie war nicht gerade ideal schön, aber Richard erkannte doch auf den ersten Blick die feine Form ihres Kopfes und ihrer Hand. Sie war dürftig, aber mit jener ungesuchten, auf guten Geschmack begründeten Eleganz gekleidet, die selbst dem ärmlichen Gewände einen Schein von Vornehmheit gibt. Zögernd und verlegen blieb sie an der Thür stehen, und Richard war es, der die Unterhaltung beginnen mußte. „Guten Morgen," sagte er nach einer Pause, „was steht

etwas Theatralisches, Aufgeputztes und dabei handwerksmäßig Sicheres, während dieses Mäd chen eine bescheidene Würde und edle Einfachheit zeigte, die ihn wider seinen Willen anzog. „Gut," sagte er, „ich werde nächstens ein Mo dell Ihrer Art gebrauchen, darf ich fragen, welche Bedingungen Sie stellen?" Sie nannte dieselben, — es waren lächerlich bescheidene. „Nun denn," erwiderte Richard, „so bitte ich Sie, schon morgen herzukommen, und zwar vorläufig zu einer Probe. Nach derselben werde ich wissen und Ihnen sagen

waren vergangen. Als Richard Lacy drei Sitzungen mit Marie Blackwood gehabt hatte, begann er sich erstaunt zu fragen, was in aller Welt er ohne sie wohl angefangen hätte. Nicht nur hatte sie „Clara Jngelow" gelesen, sondern sie schien auch den etwas schwer begreiflichen Charakter der Heldin durchaus zu verstehen und war immer

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Pagina 1 di 4
Data: 26.01.1881
Descrizione fisica: 4
Scheinmanöver sich über Wasser halten könne. Begreiflich war dies nicht dazu angethan, Herrn von Bertram feine Stunden zu versüßen. In fieberhafter Hast besorgte er feine Angelegenheiten. Gehetzt wie ein Wild, von allen Seiten dnrch die Verfolgungen eines nngünstigen Schicksals eingeschloffen, fand er keinen rettenden Ausweg mehr. Um so erklärlicher war demnach seine Wuth, als er zu Allem hin auch noch die Ueberzeugung gewann, daß der Plan einer Verheiratung seiner Tochter mit Richard nun gänzlich

ge scheitert, die Hoffnung aus eine Verbindung mit dem großen Han- delShause, welche seinem Kredit augenblicklich wieder aufzeholfen hätte, durch die Flucht seiner Tochter zerstört sei. Entschlossen, Alle« aufzubieten, um feine Hoffnungen nicht völlig entschwinden zn laffen, wollte Herr von Bertram in der ersten Aufregung zur Polizei eilen und die Flüchtigen behördlich verfolgen laffen. Noch ehe dieses Vorhaben ausgeführt werden konnte, erschien jedoch Herr Richard im Bertramschen Hause

. Und als er sich sachte und vorsichtig, wie eS die Wolanständigkeit in der guten Gesellschaft gebietet, um den Grund der herschenden Aufre gung, die nun einmal nicht zu verbergen war, zu fragen erlaubte, erfuhr er nach einigen Umschweifen auS dem Munde des sich na türlich ebenfalls sehr bestürzt zeigenden Herrn Theodor, waS er für seine Person längst gewußt hatte: daß Veronika mit dem Maler verschwunden sei. Richard nahm die „überraschende* Nachricht mit gut gespieltem Erstauneu auf und bot der in ihrer Ehr- so tief

gekränkten Familie mit außerordentlicher Zuvorkommenheit seine Dienste an, um ohue Aufseheo zu erregeu daS alte Verhältniß herzustellea uad die entführte Tochter in daS väterliche HauS zu rückzubringen. Da dies selbstverständlich mit großem Dank ange nommen wurde, so benutzte er daS in ihn gesetzte Vertrauen dazu, Herrn von Bertram von allen Schritten abznhalten, welche zu einem Erfolg führen konnten. Herr von Bertram ließ sich täuschen. Er glaubte die Freundschaft zwischen Albert und Richard schon

längst dnrch Eifersucht aufgehoben und war naiv genug, dafür za halten, Richard habe als Nebenbuhler Fortis ungeachtet alles Geschehenen ein Interesse daran, die Flüchtigen zu erreichen und zu verfolgen. Man erfaßt ebcn im Augenblicke deS Untergang- selbst einen Strohhalm in der Hoffnung aus Hilfe. Richard reiste noch an demselben Tage ab, um die Entflohenen — nach London zu begleiten. Von seiner Cousine, der Gräfin Düwall, hatte er sich brieflich verabschiedet und mit der Dringlichkeit plötzlicher

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Pagina 2 di 4
Data: 28.02.1881
Descrizione fisica: 4
zu beginnen und mit letztem Mai 1881 zu endigen. Diesem Beschluß entsprechend wurden die übrigen Stimme gesprochen; der Kampf ihre- Jauern war auf ihrem Gesicht auSgedrückt. Jetzt traten Albert, Theodor und Veroaika, welche als stumme Zeugen dieser Szeue beigewohnt hatten, auS dem Hiatergruude der Bühne hervor. „Vereiuen Sie mit mir Ihre Bitten!" sagte Richard in flehendem Toue zu den Hiozugetreoeo, „damit sich Emilie meinen glühenden Wünschen geneigt zeige!" „O, mein Gott," schluchzte Emilie vor innerer

VaterS, nicht zu schweigen, wenn eS sich um ihr Glück handeln würde." „O, Emilie!" rief Richard mit Wärme, „wie konntest Du auch nur einen Augenblick glauben, daß Deine Geburt eine Scheide wand zwischen no» aufrichtea könnte? Ich liebe Dich uw Deiner selbst willen, alle- Andere liegt außer dem Bereich dieser Liebe." Emilie konnte nicht läoger ihre Gefühle bewältigen, mit Hoch- Termine festgesetzt, und zwar hat die Frist für die Reklamation-- Kommissionen zur Prüfung der Reklamationen mit 31. Mai 1882

, am Freitag im Vereine zur Ver lesung gebracht und, nachdem der Vorstand, Dr. Olschbaur, die Annehmlichkeit.n einer Sängerfahrt nach Innsbruck in dem freundlichsten Lichte dargestellt hatte, die Annahme der Einladung , schlagendem Herzen eilte sie in die offenen Arme Richard«, der sie z so stst und innig umschlang, als fürchte er, man könnte sie ihm \ nochmals entreißen. — Eine Stunde später warm sämmliche Gäste in dem großen, r.ich dekorirtea Saale versammelt, um sich zur Tafel zu begeben

, doch die Neugier derselben io Bezug auf Richard und Emilie war noch nicht befriedigt worden. Man erschöpfte sich in den ver schiedensten Muthmaßungen, als durch die Portiere Graf Düwall, s gefolgt von Richard, io Begleitung AlbertS und Theodors, et- I schien, während von der entgegengesetzten Seite die Gräfin Düwall, | gefolgt von Emilie, in Begleitung Veronikas und Hildegards, en | Saal betraten und Graf Düwall mit feiner Gemalia die Vor- stellung der Verlobten übernahm. § Die Gesellschaft begab sich sodann

in sehr heiterer, aber doch 8 feierlicher Stimmung zur Tafel. Der erste Toast, vom Grafen ß Düwall ausgebracht, galt der glücklichen Rückkehr Charles Richard- ! und der Wiedervereinigung mit seiner Verlobten. Nach dem heiteren und geselligen Souper, bei welchem noch z mehrere Toaste das Mahl unterbrachen, begab sich die in bester z Stimmung befindliche Gesellschaft nach dem erleuchteten Garten, jj um in der milden Sommernacht dem Vergnügen deS Tanze- feinen l Tribut zu zollen. . (Schluß folgt.)

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Pagina 1 di 4
Data: 01.12.1880
Descrizione fisica: 4
. In der Er innerung an Kaiser Joses werden wir Kraft finden, diesen gewalt- thätigen brutalen Anschlägen zu begegnen. Der Deutsche ist Träume des Hlücks. Roman von Otto Schreyer. (11. Forljetzung.) Der Diener entfernte sich, um den Auftrag auszurichten. Nach einer Paule begann Herr von Bertram von Neuem: Die Firma Richard und Kompagnie in London, mit welcher ich io"geschästlich r Verbindung stehe, zeigt mir an, daß der Chef der Firma, Herr Charles Richard, heute in Berlin erotreff 0 wird. Für Dich, lieb- Veronika

, muß diese Nachricht von be sonderer Wichtigkeit sein, da sie mit Deinem künftigen LebeoSglück iu Verbindung steht." „Du sprichst m Räthsela, lieber Vater, ich verstehe nicht, wie die Ankunst veS Herrn Richard mit meinem LebeoSglück iu Verbindung stehen soll.* „Du sollst eS gleich erfahren," entggoete Herr von Bertram. „AlS ich vor ungefähr vierundzwaozig Jahreo nach London reif'te, lernte ich daselbst Herrn Raymond Richard, den Vater deS heute zu erwartenden Charles Richard kennen. Wir wurden

nach Loadon, um meinen f alten Freund noch einmal zu sehen. Die Verbindung zwischen Charles, seinem Sohne, und Dir, Veronika, war sein letzter Wunsch und ist auch der weinige. Ich weiß, daß Du so eine Art romantischer Liebe im Herzen trägst, seit der Zeit, als Du aus der sächsischen Schweiz zurückgekehrt bist; aber das wird sich hoffentlich ändern, sobald Du Herrn Richard kennen gelernt haben wirst. Du sollst sehen, er gefällt Dir, er ist ein feiner, vor trefflicher Mann." „Ja, Dein Vater hat Recht

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Pagina 1 di 4
Data: 24.11.1880
Descrizione fisica: 4
ich fort, ich habe noch einen wichtigen lang vor, also aui Wiedersehen!* „Auf Wiedersehen!* sagte auch Albert, seinem Freunde die and drückend. Viertes Kapitel. Kaum hatte Theodor von Bertram das Atelier verlassen, so at ein Dierer io geschmackvoller Livree i> dasselbe, überreichte !M Maler eine Visitenkarte und meldete, daß Herr CharleS !ichard aus London vm die Erlauboiß bitte, Herrn Forti einen iefuch abstatten zu dürfen. „Charles Richard,* sprach Albert oachfinnend vor sich hin. Ach, ich entsinne

wich, er ist der Käufer meiner „büßenden «lagdalena*, welche in London von mir ausgestellt war! Herr Iichard ist mir willkommen.* Der Diener entfernte sich. Gleich darauf erschien Herr Richard in dem Atelier. Er war ein Mann von ungefähr sechsundzwanzig Jahren, f hlank und groß gewachsen, von aristokratischer Haltung und Be- f >egung, elegant und geschmackvoll gekleidet. Sein Gesicht bildete 1 «io längliches Oval, seine dunklen Augen kontrastirtev mit dem blonden Haar, doch nicht in störender Weise

. Ein starker, blonder Backenbart rahmte daS etwas blaffe Gesicht ein. Albert gievg Richard entgegen und begrüßte ihn in ehr erbietiger Art. „Herr Forti?" fragte Richard. „Mein Name,* erwiederte Albert. „WaS verschafft mir die Ehre JhreS Besuchs?" „Ihr Talent, Ihre Kunst und —* „Zu gütig, mein Herr!" „Es wird Ihnen bekannt fein,* sprach Richard weiter, „daß ich Ihr unvergleichliches Werk, „die büßende Magdalena*, besitze, welches in London so viel Aufsehen gemacht hat. Man sagte mir, daß diese Magdalena

kein Phaatafiegebilde sei, sondern daß ein lebendes Wesen Ihnen zu diesem Motiv Modell gesessen habe. Ist dirS Wahrheit?* fügte er hinzu, Albert mit fragenden und ängstlichen Blicken avfehend, als wenn sein Leben von der Ant wort abhienge. „ES ist Wahrheit, waS man Ihnen gesagt hat," erwiederte Albert. Die Züge Richard'- erh iierten sich, er alhmete hoch auf, doch gleich darauf nahm sein Antlitz w'eder einen melancholischen Ausdruck an. „Lebt vi-sS Wesen und — und ist eS noch frei?" fragte er mit unsicherer Stimme.

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Pagina 2 di 4
Data: 30.12.1880
Descrizione fisica: 4
eigene unglückliche Liebe zu Emilien zu rück. Um sich seinen Gedanken zu überlasten und auch Veronika und Albert einen Moment seligen Alleinseins zu gönnen, erhob er sich von seinem Stuhle unter dem Vorwand, er glaube, zum kommenden Tanz engagirt zu sein. Als Richard sich entfernen wollte, erschien Herr von Bertram in Begleitung deS Barons im KonversatioaSztmmer und schritt auf Richard zu, ihm den Baron von Stern vorstellend. Der Baron wußte mit gewandter Beredsamkeit Richard in ein Gespräch

, auf den Ottomanen und Divans in den verschiedenartigsten Stellungen und Lagen eine Gruppe der Gesellschaft, worunter sich auch Charles Richard, Albert Forti und Baron von Stern befinden. „Erlauben Sie mir eine Frage, meine Herren", sagte Richard, werke erweisen. Das Bild wurde sodann im Wiener Belvedere vielfach von Künstlern, Gelehrten und Kunstverständigen besich tigt. Siebzehn über dasselbe abgegebene Gutachten stimmen in der Hauptsache überein und betonen, daß das Bild nicht von Tizian gemalt sei

verschwinden kann?" Die Herren sahen einander bei Richards Frage verwundert au. „Warum nicht!" entgegnen eia aawefeader GerichtSasseffor. ■ „Viele verschwinden vom Schauplatz ihrer Thateo, ohne daß mau je wieder etwas von ihnen erfährt. Wie viele entkommen nicht nach Amerika und bleiben verschollen!" ! „Ich meine eS nicht in diesem Sinne," eotgegnete Richard, l „ich kann nicht aoaehmeo, daß die betreffende Persönlichkeit über daS Weichbild Berlins entfernt ist, sondern vermuthe nur, daß dieselbe irgendwo

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