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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 3 di 8
Data: 09.07.1899
Descrizione fisica: 8
heim." fAdolf Pichler-Feier.) Die Vortragsordnung für den, heute SamStag Schlag halb 8 Uhr ab,nds beginnenden Festabend in den Ktadtsölen ist folgende: 1. Ouvertüre aus S. Wagr.er's Oper „Der Bären häuter." 2. Begrüßungsansprache durch den Vereins- obmann Prof. Anton Niggl. 3. Festrede von Franz Kranewitter: „Pichler's Leben und Werke." 4. „Spät herbst", Hymne von Adolf Pichler, compontrt für Mannerchor, Baritonsolo und Orchester von I. Pem- baur. (Baritonsolo Toni Fischer). 5. Borträge

einen freien Blick bewahrte. Den größten Einfluß auf Pichler übte indessen Wohl der wackere Johannes Schüler in Innsbruck, der Pichler mit allerlei freisinnigen Schriften und verbotenen Büchern versorgte. Im Hause dieses kreuz, braven Mannes lernte Pichler dessen Schwester Cor- nelie kennen, mit der ihn zeitlebens ein geistiges Band inniger, reiner, treuer Freundschaft verknüpfte, ohne die beiden auch nur einmal an die Beziehung der Geschlechter zu erinnern. Ihr im oben erwähnten Werke „Zu meiner Zeit

" veröffentlichter Briefwechsel gehört wohl zu den schönsten Denkmälern deutscher Freundschaft und Treue. Diese kostbaren Documente datiren bis auf 1842 zurück, in welchem Jahre Pichler mittelst eines Floßes nach Wien fuhr, um dort, seinem ursprüng lichen Plane gemäß, die medicinischen Studien auf zunehmen. Eine in sich völlig abgeschlossene, herbe Natur, fand Pichler am genußfrohen Treiben der Reichs hauptstadt wenig Gefallen, aber umso emsiger betrieb er dort Studien aller Art und stürzte sich nach Absolvirung

derselben in den Wirbelsturm des Jahres 1848. Zum Hauptmann der Tiroler Studenten- eompagnie gewählt, zog er, ein kraftstrotzender Mann mit einem prächtigen Christuskopf auf den beiden Schultern, an der Spitze einer für Deutschthum und von Fidelio Finke zu Rud. Ch. Jenny's Volksstück: „Die Sünden der Väter." (Spörr-Orchester.) 7. „Wetter tanne", Hymne von Adolf Pichler, componirt für Män nerchor und Orchester von I. Pembaur. 8. Verlesung der Glückwunschtelegramme und Zuschriften und Schlußwort durch den Obmann. Hernach

der Adolf Pichler- Stiftung enthalten, somit für alle Festtheilnehmer eine schöne Erinnerung an die seltene Feier bilden. Um es jedermann zu ermöglichen, in den Besitz eines solchen Gedenkblattes zu gelangen, wurde der Preis so niedrig als möglich, d. 1. mit 10 kr. angesetzt. Die letzten, noch ins Berzeichniß aufgenommenen Bei träge zur Adolf Pichler-Stiftung find im Betrage von je 5 fl. eingelaufen von: Dr. Anton Ebner, Advocat, Ernst Lutteri, Hofapotheker, Hofrath Profeffor von Tschurtschenthaler

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 3 di 6
Data: 11.07.1899
Descrizione fisica: 6
die, an welchm wir uns in dir divincttorischen Wrrke der Poüen und Künstler, vertiefen und unsere Heiligen find die führenden Geister de- deutschen Volkes. (Heilrufe.) leiser Adolf Pichler ist ein solcher führender Geist. — Redner begrüßt die zu dessen Ehren Versammelten, darunter die Bürgermeister von Jmsbruck, Bozen und Kufstein, den Compagnie-Kameraden Pichler'S vom Jahre 1848, Herrn Albert Wachtler aus Bozen, ferner die Gäste aus dem deutscken Reiche und den Schriftsteller R. H. Greinz alsjJerlreter

. Diese haben sich ihm geoffenbart in seinem Schönheit--, WahrheitS- und Freihritsdrange. Darum ist Pichler ein großer Poet, ein Sänger der Freiheit geworden, der nie nach Canossa gegangen ist und fich nie gebeugt hat vor zeitverwttterten Dogmen. Darum bringen wir ihm die Segenswünsche in der Form von nie ver- siegender Dankbarkeit für das, was er dem deutschen Volke geworden ist. Der Redner bringt im Ausdrucke der Gefühle der ganzen Versammlung dem verehrten Dichtergreis Adolf Pichler ein dreifache- Heil. Nach einer kleinen

Pause folgte sodann die Fest rede, welche der Dichter Franz Kranewitter — las. Wir schätzen Herrn Kranewitter sehr hoch, jedoch Einer kann nicht Alles. Wenn man die Gabe dazu nicht hat, soll man keine Pauke schwingen, am allerwenigsten aber eine geschriebene Festrede ent ziffern, die außerdem die Hälfte der Leute nicht hört. Der Vortragende behandelte da- Leben Pichlers un gefähr in der Weise unseres Feuilletons im Sonntags- blatte und schloß mit den trefflichen Worten, die er Adolf Pichler

im Festblatte des „Scherer" gewidmet hat. Nach der Festrede ergriff Herr AlbertWachtler au- Bozen, einstmals Mitglied der von Pichler im Jahre 1848 geführten - reiwilligen-Compagnie, das Wort. Er erzählt von der durch Pichler angeregten Bildung der Studenten-Compagnie im Jahre 1848 und von dem Triumphzug. den diese bis an die LandeS- grenze machte. Der Redner freut fich, daß Pichler, der Führer dieser Compagnie, auch als Krieg r gefeiert wird; denn er hat durch seine begeisterte Rede und Thatkraft

unS gelehrt, dem Feinde den Weg über die Grenze zu weisen. Der Redner dankt im Namen der wenigen, noch lebenden Mitglieder der Pichler-Com pagnie dem „Pan" für die Ehrung ihre- Haupt mannes. Nach der Rede Wachtlers wurde die „Wacht am Rhein" gesungen und hierauf ergriff der Bürger- meister von Innsbruck, Wilhelm Greil, daS Wort. Es gelte, einen unserer größten Söhne, Adolf Pichler, zu feiern. Derselbe ist nicht nur ein Gelehrter, son dern auch ein großer Dichter, dessen Ruhm noch mehr Seite 3 l im Lus

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 4 di 8
Data: 29.11.1900
Descrizione fisica: 8
Generalprobe im kleinen Stadtsaale. Tiroler Radfahrer-Berband. Morgen, Donners tag, den 29. ds., um 8 Uhr abends Berbandssitzung im Hotel »Post". Wolf Pichler-Trauercommers. Innsbruck, 28. November. Die deutsche Studentenschaft der hiesigen Uni versität hat gestern abends im großen Stadtsaale dem dahingeschiedenen ehemaligen akademischen Lehrer, dem begeisterten Dichter seines deutschen Volkes, dem unermüdlichen Vorkämpfer für Frei heit und Aufklärung in seinem Heimathlande Ti rol, Adolf von Pichler

, eine letzte feierliche und würdige Ehrung erwiesen. Noch einmal wurden von der akademischen Jugend die Manen des gro ßen Todten, dem sie vor wenigen Tagen schmerz- ersüllt auf dem letzten Gange gefolgt, in der hun dertköpfigen Versammlung heraufbeschworen, noch einmal wurde Adolf Pichler zum Lebenden, um von der kommenden Generation das feierliche Gelöbniß zu empfangen, daß sein Geist in ihr fortleben, sein Streben in ihr eine thatkräftige, be geisterte Erbin und Vollstreckerin finden wird. Bereits

nach Wallhall' berufen, er weilt nicht mehr unter den Lebenden und die Gefühle der Dankbar keit, der Liebe und der Verehrung für einem der größten Söhne seines Volkes sind es, die uns heute hier zusammengeführt haben, um des Tod- ten nochmals in würdiger Weise zu gedenken. Der Erwecker freier deutscher Gesinnung in Tirol, der Freiheitssänger Adolf Pichler ruht nun mehr im Schoße der Mutter Erde. Jene Männer, die sich ihres Deutschthums bewußt sind, haben das Bedürfniß empfunden, es als heilige Pflicht

die Trauerkunde verbreitete: Adolf Pichler ist gestorben, der unerbittliche Tod hat ihn abbe rufen. Die erschütternde Nachricht war nicht zu glauben, weil man sie nicht glauben wollte, und selbst als sie sich bestätigte, gab es doch noch immer Einige, die an ihrer Richtigkeit zweifelten. Man sollte ihn nicht mehr Wiedersehen den Alten, Ne ckenhasten, wie er langsam aber kräftig, auf seinen Stock gestützt, die Maria Theresienstraße hinauf schritt, man sollte niemals Wiedersehen das in sei nem Auge verhaltene

Jugendfeuer, das zuweilen aufflammte in heiligem Jugendzorn! Wir haben Adolf Pichler vor einigen Tagen mll allen Ehren zu Grabe getragen und uns heute versammelt, um sein Andenken zu ehren nach alter, uralter heiliger Studentensitte, indem wir einen Trauersalamander reiben. Aber nur den sterb lichen Leib Pichler's übergeben wir der Mutter Erde — sein Geist wird in uns lebendig bleiben, solange noch deutsche Burschenherzen für deutschen Burschengeist zu erglühen vermögen. Hat doch die deutsche

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 3 di 8
Data: 16.11.1900
Descrizione fisica: 8
auf unsere Nachhut ausführten, in welcher sie bis auf 50 Meter an unsere Front herankamen, um dann durch eine Flankenattacke der kanadischen Dragoner zum Stehen und zum Rückzug gebracht zu werden." — Und dabei behauptet Lord Ro berts, daß die Buren gründlich entmuthigt und demoralisirt seien. Innsbrucker Tagesbericht. Innsbruck, 15. November. Prof. Dr. Adolf Pichler von Rautenkar f. In den ersten Morgenstunden des heutigen Tages hat Tirol einen jener Söhne verloren, deren Namen auf hehrenSchwingen weit

hinaus über die heimathlichen Berge ihren Flug genommen haben. Der greise aber noch immer mit jugendlicher Gei stesfrische schaffende Nestor der tirolischen Lite ratur der Gegenwart, Prof. Adolf Pichler ist nach ungefähr vierwöchentlichem Krankenlager infolge eines Herzschlages verschieden. Die ernsten Be sorgnisse, die an die Erkrankung des Dichters in folge seines hohen Alters geknüpft worden waren, haben sich also leider bestätigt: Der unerbittliche Tod hat ihn dahingerafft, viel zu früh in Anbe

sein Da sein ausgefüllt hat. Am 4. September 1819 zu Erl in Tirol geboren, widmete sich Adolf Pichler nach Absolvirung der Gymnasialstudien in Inns bruck dem Studium der Medicin und Naturwis senschaften an der hiesigen Universität und jener in Wien. Schon während dieser Zeit regte sich in ihm die poetische Ader, die ihn später zu solcher Höhe emporführte und im Jahre 1846 trat er als Herausgeber der Sammlung „Frühlieder aus Tirol" zum erstenmale in die Oeffentlichkeit. Das Jahr 1848 fand Pichler

, der sich mittlerweile das Diplom alsDoctor derMedicin erworben hatte, an der Spitze der begeisterten Schar junger Män ner, der tiroler Akademiker, die die bedrohte Süd- Seite 3 grenze Tirols bei Tedesco und Caffara mit helden- müthiger Bravour schützten, wofür denn auch ihrem Führer Hauptmann Pichler der Orden der Eisernen Krone verliehen wurde, welche Aus zeichnung im Jahre 1877 die Erhebung des Dich ters in den Adelstand zur Folge hatte. Ueber seine Erlebnisse in der Revolutionszeit hat der Dichter in zwei

Schriften berichtet, die besonders durch die lebhafte Schilderungsgabe tiefen Ein druck machten. _ Im Jahre 1849 übersiedelte Pich ler, der zu dieser Zeit bereits auf ein reiches an erkanntes dichterisches Schaffen zurückblicken konnte, nach Innsbruck, wo er sich der pädagogi schen Laufbahn widmete und als Lehrer der Na turwissenschaften am Gymnasium seine Lehrthä- tigkeit begann. Kurze Zeit darauf veröffentlichte Pichler die bekannte literargeschichtliche Abhand lung „Ueber das Drama des Mittelalters

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 3 di 4
Data: 27.12.1888
Descrizione fisica: 4
Wiens und der Vororte so hochwichtigen Frage zu veranlassen ge denke ? und warum im Hinblick auf diese Kalamität nicht schon früher das nöthige cingeleitet worden sei. (Beheizung der Eisenbahnwaggons.) Der Han delsminister hat an sämmtliche Eisenbahnverwaltungen einen Erlass gerichtet, in welchem er sie auffordert, dafür zu sorgen, dass während der rauhen Jahres zeit die Personenwagen aller Klassen in ent- prechender Weise geheizt werden. Herr Prof. Dr. Adolf v. Pichler sendet uns auf den in unserem

bin, keiner etwas verdanke, bei keiner kandidierte und keiner etwas versprach, so hat mir wol niemand vor- zuschrciben, in welchem Blatte ich Mitarbeiten darf oder nicht. Ergebenst Adolf Pichler.*) Innsbruck, 22. Dez. 1888. •) Wir würden dem veralteten Herrn auf diese Aur» lassungen, die sich dem Kenner von selbst kennzeichnen, wenig, vielleicht gar nicht» geantwortet haben, wenn er nicht schon an dem Tage, an welchem seine „Berichtigung" in unserem Blatte erscheinen sollte, dieselbe „Berichtigung" als Entgeg nung

, wenn man sich über den Sachverhalt nicht genau unterrichtet hat. UebrigenS wäre es in der Ordnung, wenn die Herren, welche den Herrn Professor fort und fort anonym angreifen, endlich unter dem Re daktionsschilde des Herrn Gaßner hervoikriechen und sich nennen möchten, — obwol man sie eigentlich kennt, — da sich Pichler auch nennt." Mas der Professor in der Berichtigung nach seiner alten Manier nur auö dem Busch heraus andeutet, das sagt er in den „T Stimmen" zu Nutz und Frommen der Ulrramon- tanen osjener. Waö er ,m Ganzen

vorbringt, ist die Ver dächtigung, der Angriff aus Um- und Schleichwegen und die Werteroerbreitung erner alten Unwahrheit. Oder ist es etwa nicht nachgewresen, dass der (glücklicherweise tobte) Jesuit die Hermann von Gilm angedichtcte Mär von der Abbitte Gilm» wegen des JesuikenliedeS weder erzählt hat, noch an dem angegebenen Tage erzählen konnte? Und was soll der kin dische Vorwurf, Gaßner sei in den 50er Jahren katholischer Lehrer gewesen und sei jetzt liberaler Redakteur? War Herr Adolf Pichler

aus demBlatle steht. Anonym hatAdolfPichler einen großenTheil seiner Publikationen veröffentlicht und mit irreführenden Chiffren hat er vielleicht daS ganze Alpabet erschöpft. Dass Hr. v. Pichler über Gilm unzählige Male in allen möglichen Blättern xeun^-a-Huer-Dienste leistete, sei unbestritten, aber immer ließ man da Gilm nur als tirolischen Lyriker. gelten, während Adolf Pichler stets als mächtige Eiche in dem großen deutschen Dichterwald (einige meinten freilich, e» sei nur eine Zotteltaune

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 3 di 6
Data: 10.07.1886
Descrizione fisica: 6
, ge funden. (Löbliche Redaktion!) Auf Grun^ des § 19 P.-G. fordern wir Sie auf, die nachfolgende Be richtigung aufzunehmen: Es ist vollständig unwabr, dass Prof. Pichler den Artikel in der Mittwoch-Nummer der „N. T. St.", überschrieben: „Für das „Tag blatt" und seine Inspiratoren" verfasst hat. Prof. Pichler steht demselben gänzlich fern, hat ihn weder mittelbar, noch unmittelbar veranlasst und folglich auch nichts „ganz allein behanptet." Alle von Ihnen daran geknüpften Folgerungen entbehren daher

jeglichen Grundes. Ihre weitere Angabe, dass Prof. Pichler und Redakteur Recheis den Artikel in der Dienstags-Nummer der „T. St.", überschrieben: „Tagblatt contra Pichler" „; u s a m m e »geschmiedet" hätten, kann nur auf einer unwahren Mittheilung beruhen; denn Thatsache ist nur. dass Prof. Pichler zur Korrektur des beregten Artikels, die er zufällig auf dem Redaktionslische liegend fand, einige ganz kurze und unwesentliche Nachträge gab Es hat daher Niemand ein Recht, dies ein „Zusammen schmieden

" zu nennen, und kann die Redaktion der „N. T. St." den Artikel ganz auf ihre Rechnung nehmen. Innsbruck, 8. Juli 1886 Dr. Ad. Pichler. Nik. Recheis, Redakteur." — (Nach dem Vor bilde der gestrigen „T. Stimmen" sehen wir uns durchaus nicht veranlasst, Angaben der Redak teure der „T. Stimmen" auf Treu und Glauben hinzunehmen. Wer lesen kann, findet übrigens, dass der zweite Theil obiger Berichtigung unsere Be hauptung nur bestätigt, indem klar genug zugegeben ist, dass dio beiden Herren, der exradikale

Pros. Pichler, und der Geistliche Recheis, an dem betreffen den Artikel gearbeitet haben. Wenn übrigens Hr. Prof. Pichler es bereits so weit gebracht hat, dass er zu Korrekturen, die er auf dem Redaktionstisch der „T. Stimmen" zufällig findet, kurze oder lange, wesentliche oder unwesentliche Nachträge gibt, rann hat er sich in der klerikalen Redaktionsstube schon so heimisch gemacht und ist mit der faktischen Redaktion des famosen Blattes so innig verwachsen, dass man ihn förmlich als Redaktions

-Mitglied betrachten darf. Und da die Redaktion nicht blos den Dienstags-, sondern auch den Mittwochs - A rtikel mit Hrn. Pichler als Giganten ganz „auf ihre Rechnung nehmen" nicht „kann", sondern muss, so wird cs wol am besten sein, wenn sich die beiden redaktionellen Berichtigcr brüderlich in den „zürnenden Giganten und den grinsenden Affen" theilen. Inzwischen leben Sie wol! meine Herren. F. I. G.1 (Einbruch in ein Bezirksgericht.) Am 4. ds. wurde in die Amtszimmer des Bezirksgerichtes In Bregenz

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 2 di 12
Data: 10.12.1905
Descrizione fisica: 12
angeführt werden: „Wenn einmal die Zeit Auslese gehalten hat und die Frage auftaucht, wer hat zu Ende des Jahr hunderts, das mit Goethe und Schiller begonnen, der deutschen Dichtung noch die originellsten Töne geliehen, wird man gewiß Adolf Pichler in erster Linie nennen müssen." Pjchler war groß als Mensch. Eine jener starken ^Persönlichkeiten, die sich, falls sich kein (Weg findet, mit Gewalt einen bahnen. Die an ihrer Ueber- zeugung festhalten unter allen Umständen und wenn sie daran zugrunde gehen

. Sein Vater ent stammte einer Bauernfamilie und von dieser ierb±e wohl Adolf Pichler die Nackensteife, mit der er zeit seines Lebens für feine Ueberzeugung eintrat. Von Kindheit an auf sich selbst angewiesen, stählte ihn das Schicksal schon in seiner Jugend gegen alle späteren Enttäuschungen. Die landschaftlichen Schönheiten seines Vaterlandes machten fein Auge auch zeitlich für die Schönheiten der Kunst klar. Und die lebhafte Beschäftigung mit den deutschen und fremden Klassikern schon in seiner Jugend

! Er hat das ganze geistige Leben ferner Zeit in i sich ausgenommen, eine erstaunlicheVielseitigkeit er worben und noch bis in fein spätes Alter an seiner Vervollkommnung in geistiger Beziehung gearbeitet. Das Jahr Achtundvierzig findet ihn in der Studentenlegion unter den Kämpfern für die Freiheit und bei der Verteidigung gegen die Italiener kämpfte er als Schützenhauptmann bei Ponte tedesco. Viele Freiheitskämpfer von da mals haben ihr Leben im Hoftatsfauteuil be endet, Pichler blieb auch im Ereisenalter

der un entwegte Kämpfer für die Freiheit, der er in seinen Studentenjahren gewesen. Und es mag son derbar berühren, daß derselbe Pichler, der für seine Tapferkeit in der Verteidigung des Vater landes den Orden der eisernen Krone und den Adel erhielt, die größte Zeit fernes Lebens hindurch als gefährlicher „Barrikadenmann" von reaktionären Regierungen überwacht wurde und mit dem steten Mißtrauen der maßgebenden Kreise zu kämpfen hatte. Pichler war groß als Deutscher. Die glühende Liebe zum Deutschtum

Rockschössen äb- zuschütteln. Er war national im besten Sinne des Wortes. Von der von Georg Müller in (München ge planten Gesamtausgabe sind bisher fünf Bände erschienen. Die autobiographischen Werke Pich lers „Zu meiner Zeit" und „Aus Tage büchern 1849—1899". In geradezu klassischer Weise schildert hier Pichler seinen Lebenslauf ünd. es gibt wohl wenig Dichter, deren Lebensgeschichte mit ihrem Schaffen in derart engem Zusammen hänge stünde, als bei Pichler. Interessant ünd wertvoll gestalten

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 3 di 6
Data: 13.07.1899
Descrizione fisica: 6
. Als Legitimation dient die Mitglieds- karte. Innsbrucker Verband „Skuld" des Bundes dkr Germanen. Donnersrag, den 13. ds., Hamerlings- Gedenkfeier. Völkisch gesinnte Frauen und Männer sind will kommen. Dir Pichierfcier. Innsbruck, 12. Juli Die Ueberreichung des silbernen EhrenkranzeS an Adolf Pichler fand am Sonntag, den 9. Juli nach mittags statt. Namens des „Pan" begab sich die Vor- stehung unter Führung des Obmannes Prof. Niggl, und der Schriftführer Rud. Christ. Jennch und Franz Kranewitter, denen

sich mehrere ausübende Mit glieder und Pichler's alter 1848er Kampfgenosse Wachtler anschlossen, nach Barwies. In stummer Rührung standen sich die beiden rüstigen Alten gegen über, bis sie sich in die Arme fielen und sich, über wältigt von mächtigen Erinnerungen, umschlungen hielten. Nebst dem Wiedersehen der alten Fahne hat dieser Augenblick den tiefsten Eindruck auf Pichler ge macht und auch die Zeugen gewaltig erschüttert. Mit einer Ansprache überreichte Profeffor Nigg! den silbernen Ehrenkranz. Pichler

dankte und betonte wieder, daß ihn die Feier nicht sowohl um seinet willen freue, als weil sie so große nationalpoli tische Bedeutung gewonnen habe. Der Kranz wurde auf dem Anger, wohin Pichler seine Gäste führte, auf einen Baum gehängt, dessen Krone die Runde überschattete. Die schwarzrothgoldne Kranzschleife flatterte in der Bergluft, die wie ein Gruß der filberbeschil- derten Felsriesen herüberwehte. Der goldhelle Wein weckte die Lieder und Pichler's Erzählerlust. Er schil derte launig den Schwank

, den er der Wirthin zu Dürrenstcin, die ihm zum Feste diesen Wein in alter Erinnerung gesandt, einstmals gespielt. Sie hatte in der Kirche ihr schweres, schwarzes Gebetbuch vergessen und Pichler schrieb ihr heimlich als Widmung den Lutherspruch hinein: „Wer nicht liebt Wein, Wcib, Gesang" . . . Ein Wiener Schriftsteller erfuhr davon und die Sache kam in die Blätter. Seither wollen alle Wiener Ausflügler das „Buch mit dem sinnigen Autogramm Pichler's" sehen. Als ein Rheinlied gesungen wurde, sagte Pichler

: „Der Rhein ist wohl der Strom der Nibelungen, aber auch die Donau ist ein Nibelungenstrom. Auf der Donau schwimmt unser Hoffen nach Osten, die Zukunft Deutschlands liegt an der Donau bis zu ihrer Mündung. Da muß der Deutsche wieder Herr werden!" Durch Wachtler- Rede wurden ernste Kawpferinnerungen auf gefrischt, die das Gespräch zu Kranewitters Drama aus dem Tirolerkrieg von 1525 führten. Pichler sagte: „Jede echte Kunst ist realistisch. Die neue Richtung ist vollkommen berechtigt, so fern

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 3 di 6
Data: 24.06.1897
Descrizione fisica: 6
über den übertragenen Wirkungskreis, die wir an anderer Stelle mittheilen. Sodann wird die Wahl des zweiten Bice- bürgermeisters vorgenommen. (Siehe unten unter „Tagesbericht".) Die Wahlen in die Sectionen hatten fol gendes Resultat: Armensection: Wopfner, Jnner- hofer, Kerber, Dr. Köllensperger, Rößler, Theuerl, Thurner, Dr. Winkler. Das Ausstellungsplatz- comitä wird caffirt. Bausection: Pichler, Käst ner, Baur, Dr. Juffinger, Maaß, Norer, Kapferer, Wallnöfer. Obmann kaiserl. Rath Pichler, Obmann stellvertreter

Norer. Die UnterrichtSseetion wird aufgelaffen. Dienstes- und Rechtssec tio n: Dr. Blaas, Dr. Falk, Dr. Erler, Dr. Mörz, Pircher, Dr. Stolz, Dr. Wackernell, Dr. Wenin. Ob mann Dr. Blaas, Dbmannstellverteter Dr. Falk. Clektricitätscomitö: Maaß, Dr. Falk, Baur, Hackl, Kapferer, Pichler, Dr. Hammerl. Obmann Maaß, Obmannstellvertreter Dr. Falk. Finanz- section: Kapferer, Dr. Falk, Flöckinger, Dr. Mörz, Dr. Hirn, Kohlegger, Dr. Wackernell, Dr. Wenin- Wopfner, Pichler. Obmann Kapferer, Obmannstell

vertreter Dr. Falk. Fremden verkehrssection: Pichler, Jnnerhofer, Landsee, Thurner. Ge fäll s, section: Weber, Jnnerhofer, Landsee, Rößler. Theuerl, Wallnöfer, Dr. Wenin, Zösmayr, Riegl, Obmann Weber, Obmannstellvertreter Theuerl. Ge- fundheitsrath: Dr. Juffinger, Weber, Dr. Ham merl, Thurner, Dr. Erler, Riegl. Obmann Doctor Juffinger, Obmannstellvertreter Weber. Lösch- section: Thurner, Hackl, Kerber, Zösmayr, Riegl, Norer. Comitö für die Localbahn Jnnsbruck- JglS: Kapferer, Bauer, Pichler, Sonvico

. Comitee für die Pfandleihanstalt: Kohlegger, Kapfere:> Theuerl. Obmann Kohlegger. Polizeijeetion, i Dr. Kofler, Dr. Hirn, Hackl, Landsee, Schumacher,! Thurner, Weber, Dr. Erler. Obmann Dr. Kofler, Obmannstellvertreter Dr. Hirn. Schulbaucomits: Flöckinger, Norer, Pichler. Theatersection: Norer, Baur, Dr. Juffinger, Pichler, Schumacher, Landsee, Sonvico. Obmann Norer, Obmannstellver treter Baur. Waisenhauscomitö: Flöckinger, Kästner, Dr. Stolz, Sonvico. Das Comitö für die städtischen Anlagen

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 4 di 10
Data: 27.10.1901
Descrizione fisica: 10
und Zur eventuellen Beobachtung nach der Irrenanstalt Pergine überführt werden. Das Adolf Pichler-Denkmal. Innsbruck, 26. October. Von Seiten des Pichler-Denkmal-Comitees wird uns geschrieben: Wenn man einmal aus entsprechender Zeitperspective in unser Jahr hundert zurückschaut, um dessen Geist zu erfassen, so werden wenige von den Namen übrig bleiben, die heute in aller Mund sind, unter den Wenigen aber wird Pichler an hervorragender Stelle ge nannt werden. Noch steht er uns zu nahe, als daß wir seiner Bedeutung

diese Menge, dieselbe Masse, die einen vierstöckigen Hausherrnsohn bewundert, dessen ganze Genialität darin bestan den, daß er seinen reichen Vater vor sich auf der Welt sein ließ; dieselbe Menge, die über ein mehr zackiges Krönlein in unterthänigste Verzückung geräth. Pichler ist ein Nachweltsmensch, den man noch ausgraben und zu Worte kommen lassen wird. aus. Ein Ameisenhaufen wird ringsum mit einem etwa fußtiefen Graben umzogen, den vier von außen nach dem Haufen führende Querfurchen rechtwinkelig

von der Niederwerfung des fränki schen Eindringlings bis zum großen Jahre'1870 war, das für uns Jüngere den Anbruch eines neuen Jahrhunderts bedeutet; — doppelt interes sant, da Pichlers umfassender Geist noch seine Fäden hinüberspann in die Zeit der Romantik und herauf zu jener Moderne, die sich durch das Vorwort „ü b e r" kennzeichnet. Pichler — ein ganzer Deutscher, aber im Sjnno humaner Goe- the'scher Weltauffassung; ein Forscher, dessen Name von den besten seines Faches ehrend ge nannt wurde; ein Poet

, dessen Hymnen in späte sten Tagen nicht verrauscht sein werden, dessen „S e r a f i c o" allein genügt hätte, ihn der Lite raturgeschichte zu erhalten; dessen beste Erzäh lungen ein sommerlicher Höhenzauber durch- fluthet; dessen Schilderten in ihrer merkwürdi gen Eigenart uns erquicken, wie labender Berg heuduft; dessen geistvolle, leider fast unbekannte Essays mit ihrem ästhetisch-philosophischen Ein schlag zum tüchtigsten gehören, was auf diesem Boden gediehen. Pichler soll ein Denkmal erhalten

Wechselbeziehung. Diese Conception ist emblema- tisch; von der Wirkung bleibt später nichts übrig, als die Allegorie, hinter der das dargestellte Subject verschwunden ist. Bildhauer Klotz aber gibt nicht mehr und nicht weniger als — Pichler selbst, den Wesen inhalt über die Form ergossen. Das ist die Größe der Darstellung, für welche der Meister jene Technik zu finden und zu verwenden wußte, welche der Wahrheit am nächsten kommt. Die ungemein lebenswarme Figur des Dich ters erhebt'sich auf einem mächtigen

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Pagina 1 di 10
Data: 17.11.1907
Descrizione fisica: 10
vor einem Budgetprovisorium, welches in wenigen Dagen im Reichsrate eingebracht werden dürste. Der Negierilng kann es ja genügen, wenn sie das Zweimilliardenbudget in drei Tagen be willigt erhält; einen anderen Standpunkt müssen Nachdruck verboten. Feuilleton. Ritter von Rautenkar, der „Bannerträger Jungtirols" (Schluß.) Dramatischer Geist war Molk Pichler nicht gegeben; seine Größe liegt vielmehr in der Epik und Lyrik und nicht zuletzt in den Natur wissenschaften, Kunststudien und Philosophie. Der Zwiespalt

in seiner Lyrik erklärt sich, aus der erwähnten unglücklichen Liebe, die einen be deutenden Einfluß auf fein Schaffen nahm ; denn seine Empfindungen vertieften sich und der zu rückgebliebene Stachel schmerzte, und- machte sich in Haß und Weltschmerz Luft. Reflexion und Resignation ergreifen unfern Dichter. Politisch hielt sich Adolf Pichler konsequent und tapfer an seine Prinzipien. Er selbst bekennt: „Jene Nacht (zum 13. März 1848) ist geweiht durch die ganze Weltgeschichte

über sie sein .will, kein weinerliches Geleier und kein weich liches Hinschmelzen der Gefühle! Pichler ist eine männliche, aktive Natur, ivst unerbittlich und herb, obwohl ihm. die Milde nicht fehlt. In j allem Leid und Elend fres Erdendaseins findet er Unterzogen und auch neue Anregungen für die Wohlfahrt des Staates gegeben werden. Nicht zum Mindesten muß jedes einzelne Mitglied' des Abgeordnetenhauses die Verpflichtung in sich fühlen, daß die massenhaft eingebrachten Dringlichkeitsanträge einer Erledigung zugeführt

. Pichler hat in seiner Heimat gründlich Wurzel gefaßt, und an das Heimische legte er stets den richtigen, ver gleichenden Maßstab an. Er ging nach allen Seiten zugleich! in die Breite und in die Tiefe. Die Schilderungen Pichlers fassen die Natur vom Standpunkte des Naturforschers auf, sie geleiten und- belehren den Wanderer aus Schritt und. Tritt." Seine Sprache ist tlassisch, die Cha raktere seiner Leute sind treues Abbild feines Volkes. „Pichler hat sich, überhaupt so tief in den Boden seiner Heimat

eingeschrieben, daß sein Name niemals wird! ausgelöscht werden". Er glich den Idealismus und- Realismus in seinen Werken aus die schönste Weife harmonisch und künstlerisch aus. Die damaligen Verhältnisse Tirols waren aber nicht dazu geschaffen, die volle Größe Adolf Pichlers zu würdigen; aber unverdrossen ging er seinen Idealen nach. Er selbst schreibt: „Das ist traurig, wenn du in deinem Gewissen Zeugnis geben mußt gegen dein eigenes Volk." Und zum Teil geriet da mals Adolf Pichler durch eigene Schuld

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 1 di 10
Data: 18.11.1900
Descrizione fisica: 10
, und es wurde eine solche autoritative Billigung von mir auch nicht begehrt, ja sogar ausgeschlossen, da der Schlußsatz des Schriftstückes lautet: „DieseK Feuilleton. Adolf Pichler. (Dem t o d t e n Dichter.) Die Berge, die in weitem Bogen unsere Stadt umschließen, heben ihre weißen Gipfel in das klare und helle Blau des Himmels. Und bald wird der Widerschein der untergehenden Sonne sein mattes Leuchten von den Firnen und Felsen auf das Grab eines Mannes senden, den man für immer trt die heimathliche Erde

bestattet hat. Adolf Pichler ist todt. Sein Herz hat aufge hört zu schlagen und den liederreichen Mund hat der Tod mit ernstem Kuß geschlossen. Wo immer aber ein Leben sich fiir ewig schließt, in dessen Lauf die Geschichte ihre Marksteine ge setzt hat, da bedeutet der Tod wohl eine strenge Grenze, nicht aber das Ende. ^ Von den Tagen, wo auf dem Schlachtfelde die Tricolore der Freiheit flatterte und aus hem blut gedüngten Boden der Völkerfrühling stieg bis in unsere Zeit, die so vieles wieder verwirrte

. Das freie Wort war todt und jede leise Regung wurde in ihrem Keim erstickt. Mit dieser finstern Zeit gieng der Tiefstand der Literatur Hand in Hand. Der Dichter galt damals als das. gemeingefährlichste aller Indi viduen. Man hätte ihn wohl am liebsten in den Narrenkoller geworfen,. oder was noch sicherer gewesen wäre, ihn für die Zeit seines Lebens wie einen Verbrecher hinter Schloß und Riegel gesetzt. Dieser Kampf zwischen Dunkel und Licht drang nicht in die Ruhe des Dorfes, wo Pichler seine Jugend

erlebte. Im stillen Frieden des abge schiedenen Landes brachten ihm die Tage die stete Wiederkehr, die sich aus dem einförmigen bäuer lichen Leben ergab. Er lernte die Einsamkeit lic- Dic heutige Nummer »mfaßt 10 Gckte«. ben und fand in seiner eigenen Brust das, wornachi er sich im Sturm und Drang des Lebens sehnte. Dann die Lehrjahre, die Pichler am Inns brucker Gymnasium in steten Sorgen um das täg liche Brod verbrachte. Den Reichthum von Schön heit, den er sich in seinem Innern aufgebaut, konnten

die Engherzigkeit und verstaubte Nüch ternheit seiner Lehrer nicht schmälern. Pichler selbst schreibt von jener Zeit: „Schon als Knabe liebte ich die Einsamkeit und Waldesdunkel: mit reger Theilnahme folgte ich den Erscheinungen des Himmels, dem irren Flug der Wolken, nachtA sah ich mit Staunen das geheimnißvolle Wan deln der Sterne, doch auch das Kleinleben der. Kerfe und Vögel entgieng meinem Blicke nicht." Die Freude an der Schönheit der Natur und dev Forscherdrang blieben seinem späteren Leben treu

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 2 di 8
Data: 16.11.1907
Descrizione fisica: 8
m ün dl ich und in a u ß e r ö st e r r e i ch> i s ch e n Blätter n v e r - focht." In seinem Schaffen aber ist Adolf Pichler unabhängig, selbständig. Alles trügt den Stem pel eigenen Geistes, und darum ist er ein ori gineller und bedeutender Dichter gewesen. Seine ersten, poetischen Versuche fallen schon in die Gymnasialzeit. Aus seiner „Sturm- und Drang"-Periode stammt „Student" 1838 und „Hutten" 1839, „ein echtes Sturmlied Iung- lirols". Ins wurde aufgegeben und wir fin den nach der Gründung des „Nibelungenbun des" 1841 Adolf Pichler in Wien als Hörer

41, der zweite Vortrag des Herrn Prof. Dr. Lode über „Hygiene des Männerlebens" statt. Be ginn Schlag 8 Uhr abends. (V e r s a m m l u n g d e r d e u t sch freiheit lichen Studentenschaft.) Heute abends 6 Uhr findet im Hörsaale Nr. 11 der k. k. Universität eine Versa mmlung der deutschfrei- ! heitlichen Studentenschaft Innsbrucks statt, wo- wie „MoiWir" und „Die Habsburger" blieben Fragmente. 1843 treibt ihn Heimwieh- nach dem schönen Tirol. Es erscheinen seine „Früh- lieder aus Tirol". So Wurde Pichler

im Heimatlande treten; aber der Frei heitstaumel der Revolution ergriff ihn, und die denkwürdige Nacht zuin 13. März 1848 ist ein Markstein in feinem Leben. 1850 erschie nen „Aus den März- und Oklobertagen zu Wien" und 1892 die Autobiographie: „Zu meiner Zeit. Schattenbilder ans der Ver gangenheit." Am 15. April 1648 rückt Adolf Pichler als Hauptmann unter „Deutschlands Grenzsoldaten" mit der schwarz-rot-goldenen Fahne ans, nach Tirol; 131 Mann stark, tat sich bei .Ponte tedesco am 12. Mai 1848 feine Truppe

rühmlich hervor, einige auch am 21. und 22. Mai bei Caffaro. Der Orden der Eisernen Krone und das Adelsprädikat „Ritter von Rautenkär" ehrten 1877 Adolf Pichler für seine Tat. Anfangs Oktober ging er wiieder nach Wien; die Oktobertage hinderten ihn wie der an der beabsichtigten Augenarztpraris. Nach Vorbereitung zum Druck seiuer Schrift: „Aus £cni welf ch tiro tischen Kriege" ging er bei stud. phil. Rädker über „Die Eigenart des deutschen Studententums in Gefahr" spre chen wird. — Ferner

auf der Universität die Lehrkanzel für Naturgeschichte, er, der verdächtigte „liberale Deutschtümler und Barrikadenmann!" 1850 entsteht „Das Drama des Mittelalters in Tirol", verschiedene Auf sätze, 1851 arbeitete Pichler seinen „Letzten Rö- merkönV" aus. publiziert 1852 „Legenden", 1853 „Gedichte", welche beweisen, daß er als. Lyriker durchaus „Kunstpoet" ist; ferner ent stehen die „Hymnen", im ganzen 30 Gedichte, die bedeutendste Leistung Adolf Pichlers auf lyrischem Gebiete. Stolze Kraft!! „Zu dulden

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 4 di 6
Data: 17.06.1899
Descrizione fisica: 6
Pichler-Feier. Da eine Anzahl von BereinSvorständrn, darunter einige in Deutschland liegende Sectionen des deutschen und österreichischen Alpenvereines, der Tiroler Literatur- und Kunstgesellschast Pan mitgetheilt hat, daß es inner halb der im Aufrufe begrenzten, heute ablaufenden Frist nicht möglich war, eine Ausschußfitzung abzu- halten und diese häufig erst Ende eines jeden Monats stattfindrn, wird der ursprünglich festgesetzte Endtermin für die Einsendung von Beiträgen zur Adolf Pichler- Stiftung

Jllustr. Witzblatt „Der Scherer" hier, Verein „Veilchenblaue Republik" hier, kais. Rath Götz hier. Alpine Gesell schaft „Wilde Bande" hier, sechs Pichler-Verehrer, hier, Dr. Joses Khuen, hier, Gemeinderath Rudolf Weber, hier, Radfahrerclub „Vorwärts" hier und Josef Kramer, Restaurant Maximilian yier. Im Ganzen wurde innerhalb acht Tagen eine Beitrags summe von rund 1500 fl. erreicht. Die Bei Heiligung an der Huldigung für Adolf Pichler ist eine viel größere und weitgreifendere, als man erwarten konnte

über holt werden. Wie lebhaft das Interesse für,; Adolf Pichler ist, geht unter anderm auch aus einer Zu schrift de- Verlagsbuchhändlers Georg Heinrich Meyer in Leipzig hervor, welcher den von der Tiroler Lite ratur- und Kunstgesellschast „Pan" veröffentlichten Aufruf auf seine Kosten in mehreren tausend Exem plaren neuerdings zum Abdruck bringen ließ, um denselben in ganz Deutschland zu verbreiten, wo die Werke Pichler's starken Abgang finden. Somit ist zu erwarten, daß auch Deutschland

noch manches zur Adolf Pichler-Stiftung beitragen wird. Eingesendet. Hühnerauge«, harte Haut, Schwielen rc. entfernt schnell, sicher und schmerzlos Trrrkoezy's Hühneraugenpflaster, » 8b kr. (Siehe Inserat.) Saison: I. Mrri - k.nde September. H H Gleichrmberg J«dicalion: Erkrankungen de« Neh'.kot'ic«. der Äthmuiigsvign'ic *. d, LerdauuugS- traett«. Degen. Snöirnt. : Schwind ucktt 0 «rmlttei * A 1 * all*' b-ntaTiiMUt f»«» Quollen. Mi lk * Kuh- un t /t> (fHMunrf' « t i*-* f^tüf 1, K<*fjrr l 1 ? IiIkü u A •tirieup

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 3 di 6
Data: 08.07.1899
Descrizione fisica: 6
werden. Vereine «rrd geseMgeS Lebe». D. und Oe. Alpenverein. Sonntag, den 9. ds., Sectionsaukflug auf das Kellerjoch. Abfahrt nach Schwaz b Uhr 30 Min. früh. Aufstieg über die Hütte der Section Schwaz Gratwanderung zum Kühmesfer. Abstieg über den Loasfattel nach Schwaz. Die Pjchlerfeier. Innsbruck, 7. Juli Gestern abends hat sich der erste Theil der Pichler- Feier, der Fackelzug mit Serenade, trotz ungünstiger Witterung in erhebender Weise abgespielt. Obwohl es kurz vor der für den Beginn des festlichen

zusammengeschloffenen Innsbrucker und Wiltener Gesangvereinen (Innsbrucker Liedertafel, akadem. Gesangverein, Eisenbahnsängerclub, Wiltener Männergesangverein) die beiden Chöre „Es rauscht ein stolzer Strom" von F. Mair und „Mahn ruf" von Brcker gesungen. In der Wohnung Pichlers hatte sich unterdessen eine rührende Scene abgespielt. Als von der Depu tation des „Pan" die ehrwürdige Fahne aus dem Jahre 1848 gebracht wurde, unter der Pichler als Freiheitsheld gekämpft hatte, da streckte er vor Erre gung zitternd erst eine Zeit

lang seine Hand darnach aus und fuhr sodann streichelnd über das erinnerungs- reiche und ruhmvolle Tuch hinweg. Kein Auge blieb trocken bet dieser Scene, der außer der oben genannten Herren die Verwandten Pichlers, Tochter und Enkel, und einige Freunde anwohnten. Hernach wurde die Fahne zum Fenster hinausgehängt und Pichler erschien neben ihr, von tausendstimmigen Heilrufen auf der Straße begrüßt. Und nun hielt der Obmann des „Pan", Prof. Ni ggl, an Pichler folgende Ansprache: „Hochverehrter

, weil wir den großen Forscher, den großen Mroker Fagbtatt. l Poeten feiern, der so herrliche Hymnen gesungen, ber j l in seinen Erzählungen so prächtige Gestaltungen und i volksgeistathmende Gestaltungen gearbeitet hat, wir feiern auch den Freiheitshelden, der nie nach Canoffa gegangen ist. (Pichler: Und nie und nimmer gehen wird). Bleiben Sie uns noch recht viele Jahre erhalten, und wir werden zu Ihrem 90. Jahre herpilgern und Sie wieder ehren, denn wir wiffen, Sie find der größte Sohn ihrer rautenumrankten

Felskaare, und Tirol ist stolz, Sie Ihren Sohn zu nennen." Darauf antwortete Adolf Pichler mit folgenden Worten: Liebe Herren! Wenn man 80 Jahre alt wird, dann erlebt man underfährt manches und vieles. Ich habe die Tage unter Metternich gesehen. Metternich war, wenn man die jetzigen Verhältnisse betrachtet, doch immerhin noch ein Staatsmann. Er würde nicht die Hand dazu geboten haben, das feste Conglomerat, welches Maria Theresia geschaffen hat, zu zerbrechen. Es ist in jenen Zeiten ein Dichter

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 3 di 10
Data: 02.07.1899
Descrizione fisica: 10
und L'ndtage studiren. Hieraus wird die öffentliche Sitzung geschloffen und in eine vertrauliche über Personalien eingegangen. (Ernennungen.) Der Postsecreiär Dr. Roman v. Rampony zu Rosenhos in Innsbruck wurde zum Postrathe daselbst und der Oberpostcommiffär Dr. Franz Maaßen in Innsbruck zumPostinspector daselbst ernannt. (Adolf Pichler-Festblatt des „Scherer".) Das freiheitliche deutsche Tirol rüstet sich. Pichler, den Füyrer und Erwecker des jungen Tirol, der lebenden Verkörperung tirolischer Eigenart

, nach einem früchte- reichen Leben, das mehr als irgend eines sich für deutsche Ehre eingeietzt zur Vollendung seines 80. Lebensjahres den ehrlichen Donk des Volkes, die An erkennung seiner Besten auszusprechen. Als künstlerische Festgabe bereitet der „Scherer" sein Adolf Pichler- Blatt vor, um die Bedeutung dieses Tages in Tausenden zu erwecken, in den Volksgenossen das Verständniß für Pichlers Schaffen zu vertiefen, das zugleich eine Ver- herrlichung tirotischen Wesens und eine Offen- barung rüstiger, geprüfter

Mannestüchtigkeit ist. Nicht einen greifen Dichter, der an seinem Lebens abend steht, gilt's zu feiern, sondern den sieg haften Mitkämpfer, zu dem die Jungen aufblicken, der mit ihnen wetteifert und begeisternd schafft: Pichler, den Jahrhundertmenschen. Das Festblatt gewinnt dauernden Werth durch den Abdruck unveröffentlichter Dichtungen und Tagebuchblätter des Gefeierten auS d m Vormärz und den Tagen der Reaction. Es ent hält einen reichen Schmuck von Bildern Pichlers aus allen Abschnitten seines Lebens

, die zum größten Theile bisher nicht öffentlich bekannt geworden find, darunter das Bild Reisachers: Pichler als Hauptmann der aka demischen Legion darstellend, und eine Ortginalaufnahme aus den letzten Tagen vom Tiroler Maler Pezzey. > Es schließen sich Festgaben und Widmungen der besten! deutschen Dichter an. Im neuen Geschlechte find die Überzeugungen, welchen Pichlers unbeirrtes und lange unverstandenes künstlerisches Schaffen galt, zur That geworden; darum wird auch das Festblatt ein Beweis

sein, der über alle deutschen Lande reichenden Ver ehrung und Liebe für den großen Altmeister Adolf Pichler. Da- Festblatt wird am 7. Juli (Heumond) im Anschlüsse an die von der Tirölcr Kunst- und Literatur-Gesellschaft Pan in Innsbruck veranstalteten Feier ausgegeben nnd ist durch den gesammten deut schen Buchhandel, sowie durch die Verwaltung des „Scherer" in Innsbruck zu beziehen. (Kunst.) Im ebenerdigen Rundsaale des Ferdi nandeums, hier, ist gegenwärtig eine Collection von Werken des tirolischen Kunstmalers

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 2 di 10
Data: 18.11.1900
Descrizione fisica: 10
der Gemeindevorsteher Joh. Federspiel. N a u d e r s: Fünfte Curie der Vor steher Alois Jung und der Cooperator Schöpf, in der vierten Curie dieselben und der Gemeinde rath Joh. Kuppelwieser. Pfunds: In beiden Curien wurde der dortige Pfarrer Hermann Lech- leitner mit zwei, beziehungsweise drei Gesinnungs genossen gewählt. — Wie die „Br. Chr." meldet, Was uns Pichler als Mensch war, ergiebt sich aus seinem stürmischen Leben: ein Bild der Thatkraft, der Unerschrockenheit, wenn es galt, die freie Meinung zu äußern

, ein treuer deut scher Mann, der mit seiner Gesinnung nie hinter dem Berge hielt. Als Dichter hat Pichler seine Lieder mit eher nem Griffel in das Herz unseres Volkes geschrie ben, und was. ihm eine lange Zeit an Verkennung und Gleichgiltigkeit seiner Zeitgeirossen brachte, o.as versöhnte ein Nachsommer der Anerkennung und der Liebe seines Volkes. Sein Name ist aus den Grenzen der engeren Bergheimath in die weiten deutschen Lande gedrungen und wir dür- fcu ihn mit Stolz den unseren nennen

. Denn seine Kunst wurzelt mit allen Fasern in dem keimkräftigen Tiroler Boden. Er ist ein Dichter der Heimath, der ihrer Schönheit immer neue Färber: und Töne abzugewinnen weiß. Irr den „Jochrauten", „Allerlei Geschichten aus Tirol" und „Letzte Alpenrosen" bekundet Pichler ein feines Erzählertalent, das sich west über die Dorfgeschichten erhebt, wie sie allgemein im Schwünge sind. Seine Darstellungsweise ist einzig und eigenartig und es zeigen sich darin nicht die geringsten Einflüsse. Und dadurch

Augen. Ihr Glanz läßt uns die Schönheit ah nen, die in des Dichters Herzen schlummert. Was er in Versen glühender Begeisterung ge sungen, das hat er im Kampf des harten Lebens auch gehalten. Wohl selten findet sich eine solche Harmonie von Dichter und Mensch wie bei Pichler. Durch seine Lyrik aber geht ein herber und weher Zug. Der Ernst seines Lebens hat ihr die Prägung gegeben. Die „Hymnen" sind in ihrer vornehmen und krystallklaren Reinheit rin Zeugnis; classischer Kunst. In den „Todtentänzen

" der „Spätfrüchte" offenbart sich eine ernste und reine Schönheit. Sie enthalte!: die zarter: Töne inniger Liebe, nicht minder aber bitteren Hohn und beißende Satire. In: Geiste Holbeins führt der Dichter Gestalten vor, die das menschliche Leben in seiner Seichtheit ; ' beleuchten. In den „Ara besken" äußert sich Pichler in kurzen Fabeln, die in grellen Streiflichtern die politischen und socialen Zustände seiner Zeit treffen. Ein strenger Sinn für Rechtlichkeit mit tiefer Verachtung der Falsch heit

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 4 di 10
Data: 18.11.1900
Descrizione fisica: 10
10. Jeden Sonntag um 10 Uhr Hauptgottesdienst, um 1 1 Uhr Christenlehre. Vereine und geselliges Leben. Evangelischer Fraueuverein. Montag, den 19. d., Von 3—6 Uhr nachmittags Arbeitsstunde. Deutscher Turnverein Innsbruck. HeutesiSams- tag, Kneipe beim Adambräu. Akademismen Gesangverein. Samstag Chorprobe. Zeit: 8'/.i Uhr. Ort: Universität Hörsaal V. Technischer Club. Montag, den 19. ds., 8 Uhr abends Wochenversammlung im ebenerdigen Saale des Hotels zur Stadt München. Prof. Dr. Adolf Pichler 1. Innsbruck

, 17. November. Mit welch theilnahmsvolleu Gefühlen und welcher Trauer die Nachricht von dem Tode unse res greisen Dichters Adolf Pichler auch jenseits der tirolischen Berge, in den weiten deutschell Landen ausgenommen wurde, geht aus den zahlreichen warmempfundenen Nachrufen hervor, die alle Blätter devl Dichter sowohl als auch denl Manne von echtem deutschem Schlage gewidmet haben, er hellt aus den zahlreichen Beileidskundgebungen, die in den letzten vierundzwanzig Stunden weiter eingelangt

sind. Unter diesen befinden sich neben vielen anderen solche vonl Vicebürgermeister Reisch namens der Gemeinde Kllfsteiil, von der Grillparzergesellschaft in Wien, vom deutsch-aka demischen Leseverein in Brünn, deren Ehrenmit glied Pichler war, Ottilie Natter und Selma F'avinelli aus Gm""d"^ die Zahl der ter den vielen letzten Blumengrüßen, die dem tod- ten Dichter gewidmet wurden, befinden sich solche der Landeshauptstadt Innsbruck, der Tiroler Kunst- und Literaturgesellschaft „Pan" (Ihrem Altmeister), der Schüler

, das Landesmuseum „Ferdi nandeum", die Vereine „Freya", „Rhätia" und „Urda" in Innsbruck usw. Groß war auch die Zahl derjenigen, die im Laufe des gestrigen Tages nach dem Trauerhause wallten, um Adolf Pichler zum letztenmale zu sehen. In dem Trauergemache drängten sich die Freunde und Verehrer des Meisters um die Bahre, auf der einer d w Edelsten des deutschen Volkes den ewigen Schlaf schlief — gleich einem Fürsten mit einer Ehrenwache, die die akademische Jugend Innsbrucks beiqestellt hatte. Von Stunde

Dichters in einer j letzten Ausnahme verewigt. Das reichcrrbegängniß. lieber dem, was an Tirols greisem Dichter sterblich war, hat sich die Erde für immer ge schlossen. Adolf Pichler ruht in dem ihm von der Landeshauptstadt Innsbruck gewidmeten Ehren grabe — sein Name aber wird fortlebend mit seinen Werken dem Fluche der Vergänglichkeit Trotz bieten und selbst die spätesten Zeiten über dauern. Mit ernstein Gepränge wurde heute um 3 Uhr nachmittags Adolf Pichler zu Grabe getragen. . Tie Laternen

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 3 di 8
Data: 16.11.1907
Descrizione fisica: 8
„Rodrigo" in Innsbruck beifällig ausgenommen. 1861 gibt Adolf Pichler in München sein Wanderbuch „Aus den Tjroler Bergen" heraus, 1896 in Leipzig „Kreuz und quer", 1867 „Allerlei Ge schichten aus Tirol"; von einzelnen Geschichten sind zu nennen: „Der lateinische Bauer", „Der Einsiedler", „Die Ziegelschupferin", „Der Gal genpater", „Der alte Bartl" (1866), ferner erschien 1897 „Zochrauten" und 1898 „Letzte Alpenrosen"', „Zn Lieb und Hatz, Elegien und Epigramme aus den Alpen" (1869 in Gera

), „Zu Literatur und Kunst" (1879). Am 23. April .1867 Wurde Adolf Pichler zum o. ö. Professor der Universität ernannt. Anfangs griff er in die Verfasfungskämpfe ein, aber spä ter zog er sich zurück: „Liberal, aber nicht mit den Liberalen". „Deutschen Tage" (1870), „Der Hexenmeister" (1871), „Der Zaggler Franz" (1887), „Marksteine" (1874) [„Die Fahne von Tirol" (1846), „Maria" (1848), „Leaenden" (1842), „Dse Vertreibung der Zil lertaler" (1846), „Sakristan" (1851), „Schmied zu Gossensatz," (1860

), sind die Glanzstücks der „>Mar!steine"f entstanden jetzt. 1879 ließ er das kleine Versepos „Fra Serafico" drucken, 1879 entstand die Dorfnovelle „Für den Fa sching", 1885 lyrische Gedichte: „Vorwinter", „Die Elegie", „Der Tod des großen Pan",. 1890 die , ,Neuen Marksteine", „Kätchen", „Ecke", (1890), ersteres ein Schwank, letzteres ein „groteskes Faschingsmärchen". 1890 gibt Adolf Pichler feine Lehrtätigkeit auf. 1896 er^ scheint als letzte, lyrische Sammlung: „Spät früchte", 1900 schrieb er das Gedicht

, aber da diese Zeilen zur stillen Gedenkfeier des erhabenen Toten beitragen sollen, «will ich versuchen, Adolf Pich ler zu 'würdigen. Das .Heimatliche bildet den Grundzug im Wesen und- Eharalter Adolf Pichlers. Ein her vorragender Literarhistoriker, namens Karl Ber ger, schrieb 1899 in der Berliner Wochenschrift „Deutsche Welt", Nr. 53 die Worte: „Wer Pichler als Dichter ganz verstehen und- wür digen will, der muß ihn als Tiroler Kind, von der Geschichte und- Umgebung seiner Alpenhei- mat aus betrachten

Ferne. Hier wuchs Adolf Pichler auf, mst starkem, gesunden Körper und urwüchsiger Seele, ein Büblein von echtem Schrott «und Korn, ein Tiroler Knabe aus den Bergen, viel im Freien, einfache Kost, mäßiges Leben mach ten ihn widerstandsfähig gegen die Strapazen des Lebens, gegen Stunden der Entbehrung und' gegen Kraftanstrengungen. Und sollte die# nicht auch, auf den Geist gewirkt haben? Na-, türlich! Schon in der Psychologie ist die Wech selwirkung zwischen JCcib und Seele anerkannt und begründet

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 4 di 12
Data: 28.04.1901
Descrizione fisica: 12
Abtheilungen, hiernach Kneipe beim „Bierwastl". Aufruf zur Errichtung eines Adolf Pichler- Denkmals in Innsbruck. Innsbruck, 27. April. Im November 1900 ist Adolf Pichler, die Edeltanne im deutschen Dichterwalde, niederge- brvchen. Unsterbliche Hymnen hat er gesungen, Gestal ten geformt aus dem Thon schlichter Größe und voll treuer Hingebung an die Wirklichkeit; seine Bergheimath hat er geschildert mit liebender Künstlerhand und die Ruhe des Weisen erquickt uns in seinen Werken. Geologe von Fach, war Adolf

Pichler mit un befangenem Forscherblick begabt und seine Welt- auffassnng quillt aus dem Boden froher Naturbc- geisterung. Seine Kraft wurzelt im deutschen Volksthum, das er hochgehalten untentwegt mit flammenden Worten, aber auch mit wehrhafter That, als er im Jahre 1848 als Hauptmann der Studenten compagnie, den Stutzen in der Faust, die deutsche Südmark vertheidigte und dann den bedrängten Brüdern in Schleswig-Holstein zu Hilfe eilte. Diese bergtrotzige Männlichkeit seines Wesens, die ursprüngliche

Frische und Gesundheit seiner Gedanken, die markvolle Plastik seiner Darsiel lungsart, machen ihn vorbildlich für alle Zeiten und stempeln seine Schöpfungen zu einem mäch tigen Erziehungsfactor im deutschen Volksleben. Darum soll uns Adolf Pichler, der Dichter und Denker, der Held und Forscher, Wiedererstehen im Bilde aus Erz gegossen; wir wollen ihm ein Denk mal setzen, hier, wo er gelebt und gewirkt: in Innsbruck, wohin jährlich Tausende pilgern, die Alpen zu schauen. Und allen Deutschen

, daß es Adolf Pichler, einen Mann von so umfassender Gedankenfülle, einen Poeten, dem der Genius die Geheimnisse einer höheren Welt erschlossen, seinen Bürger nen nen durfte. Unsere Stadt muß auch deshalb voranschrei ten, weil sie durch das zu errichtende Denkmal ei nen künstlerischen Schmuck ersten Ranges em pfängt und damit einen neue« Anziehungspunkt für Tausende. Adolf Pichler-Denkmal-Comitee in Innsbruck. Will). Greil, Bürgermeister, Ehrenobmann. Dr. G. Juffinger, Univ.-Prof., Ehrenobmann. Ob männer

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 3 di 8
Data: 17.11.1900
Descrizione fisica: 8
. Wie der Gewährsmann des „N. W. Tgbl." ausdrücklich bemerkt, besteht gar kein Zweifel dar über, daß die Skupschtina die Erhöhung der Apa nage Milans bewilligen wird. Innsbrucker Tagesbericht. Innsbruck, 16 November. Prof. Dr. Adolf Pichler 7. Die ungezählten Beileidskundgebungcn, welche an die trauernde Familie des gestern früh ver blichenen Dichters eingetroffen sind, lief..rn einen deutlichen Beweis von den anerkennenden Sym pathien, deren sich Adolf Pichler weit über die Grenzen seines Heimathlandes hinaus

ver anstalten wird. Bürgermeister Herr W. Greil hat nämlich im Namen des Gemeinderathes der Lan deshauptstadt Innsbruck das nachfolgende Schrei ben an Fräulein Mathilde Edle von Pichler zu Rautenkar gerichtet: „Euer Hochwohlgeboren! Unter dem tieferschütternden Eindrücke, wel chen die Trauerkunde von dem unerwarteten Ab leben Ihres hochverehrten Vaters, des hochwohl geborenen Herrn Dr. Adolf Pichler R. v. Rauten kar, k. k. Universitäts-Professor i. P., in allen Kreisen der Bevölkerung Innsbrucks

und von dort von einem Geistlichen der Pfarre Innsbruck geleitet werden. In den Straßen, die der Conduct pasfirt,'werden die La ternen brennen. Die Leiche des Verblichenen bleibt bis zum Leichenbegängnisse im Trauerhause aufgebahrt; Pichler hat diesbezüglich in seinem am 24. Decem- ber 1887 niedergeschriebenen Testamente selbst ver fügt, daß die Aufbahrung in einfachster Weise und ohne jeden Schmuck stattzufinden habe. Weiters find in dem letzten Willen des Verstorbenen die Wünsche enthalten, daß keine Partezettel zu dru cken

. * Adolf Pichler ist sanft und ohne erbitterten Todeskampf entschlafen. Noch wenige Augen blicke vor seinem Tode war er bei vollem Bewußt sein und äußerte sich: „Macht mir die Thüre aus." Das waren seine letzten Worte. Einer jener An fälle, an denen er infolge Herzleidens schon seit Jahren litt, brach die letzte Kraft, die in dem grei- sen Körper noch lebte. Das morgige Leichenbegängniß wird sich zu einer großartigen Trauerkundgebung gestalten, mit der die Landeshauptstadt Tirols einem der größten

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