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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 1 di 8
Data: 12.01.1892
Descrizione fisica: 8
%. 27. IlchrMg. Gras Kuenburg. Nach Plener hat nun auch der neue Minister, Graf Kuenburg, selbst die Bedeutung seiner Ernen nung in das richtige Licht gestellt. Graf Kuenburg erschien im Club der vereinigten Deutschen Linken, um sich der Partei, aus deren Mitte er in das Ca binet berufen wurde, als Minister vorzustellen. Wir haben die Rede, welche Graf Kuenburg im Club ge- fpiochen, in unserer letzten Nummer telegraphisch im Auszüge mitzetheilt und lasten sie heute in ihrem Wort- laute folgen. Niemand

, d:r denkbar beste war. Mit be wußter Deutlichkeit hat Graf Kuenburg die Erklä rung abgegeben, daß seine Berufung in den Rath der Krone erfolgte, als die eines Angehörigen der deutschfortschrittlichen Partei, deren Mitglied er auch fernerhin bleibe. Das wurde denn auch von den Führern der Partei mit dem Herrn Ministerpräsi denten ausdrücklich vereinbart und wir erblicken darin ein sehr wesentliche- Moment zur Kennzeich nung der neuen Situation. Die in der Beru fung des Grafen Kuenburg liegende

Anerkennung des Parteistandpunctes der Linken tritt durch sein Verbleiben in der Partei, durch seine Theilnahme an den Clubberathungen gewissermaßen auch äußer lich greifbar hervor. Es ist eine in Oesterreich noch nicht dagewesene Erscheinung, daß ein Minister, der sich als österreichischer Minister fühlt, in solcher Weise feine amtliche Stellung in Beziehung zu der Partei, welcher er angehört, bringen darf, und wenn wir auch heute noch nicht geneigt find über die Er nennung des Grafen Kuenburg in Hellem

von einen Minister zu hören erwartet hatten. Graf Kuenburg hat seine politische Stellung sowie die politische Lage überhaupt ganz überein stimmend mit den letzten Erklärungen des Führrrs der Partei, Abgcordmtcn v. Plemr, gezeichnet. Durch seinen Eintritt in die Regierung werde seiner Partei ein Thctl jener Bürgschaften geboten, welche im letzten Frühjahre von den Führern mehrfach gewünscht wurden. Die Partei erfahre durch seine Ernennung zum Minister in ihrer Stellung zu der Regierung formell keine Veränderung

und bleibe ihr insbesondere — wie bisher — die Politik der freien Hand gewahrt. Wenn auch durch seinen Eintritt in die Regierung eine gewisse freundschaftliche Annäherung der Partei an die Regierung zum Ausdrucke komme, so übernehme dadurch crstere durchaus nicht die Verpflichtung als Regierungspartei zu gelten und zu fungiren Es bleibt ihr auch fortan das Recht ungeschmä lert gewahrt, bei den parlamentarischen Verhand lungen nach ihren politischen und sachlichen Gesichts punkten vorzugchen

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 2 di 8
Data: 23.05.1895
Descrizione fisica: 8
, in den Gemeinderath gewählt zu werden. Der zweite Zweck, zu dem wir diese Versammlung stets benützen, ist der, um gewissermaßen mit unseren Wählern in Contact zu treten, ihre Wünsche zu hören, über unsere Arbeit im Gemeinderath zu referiren, uns mit unsern Wählern über alle communalen An gelegenheiten zu besprechen. Es ist außerdem bei dieser Wählerversammlung des III. Wahlkörpers üblich, daß mit einigen Worten wenigstens die Lage unserer Partei gestreift wird. Es ist bereits voriges Jahr mitgetheilt worden

von der Welt. „Von diesem Faden müssen Sie jedem Ihrer Bäume ein Stückchen aufpfropfen." eigener Erfahrung, daß wir zu unseren alten Parteien, der Fortschritts- und der Rückschrittspartei, noch eine dritte bekommen haben, die sogenannte Gewerbe partei. Heuer sind wir wieder um eine reicher: die deutschnationale Partei. Allerdings ist dies eine Partei, welche uns sympathisch ist, weil auch sie zum Theil von den gleichen Bestrebungen ausgeht wie wir: Bekämpfung der Rückschritt s- Partei

. In diesem und vielleicht noch in manchen anderen Punkten sind wir eins mit dieser Partei. Deshalb ist sie uns sympathisch und wir sind nicht abgeneigt, mit ihr in irgend einer Weise Fühlung zu nehmen, insoferne wir beide anticlerical sind. Was die Gewerbepartei anlangt, so ist dies eine Partei, welche, wie gestern erklärt wurde, gar keiner politischen Färbung angehört. Es läßt sich das nicht gut denken, und es ist nach meiner Ansicht ein Unding, wenn diese Gewerbepartei sagt: Wir schließen uns gar keiner Partei

an, wir haben nur den Zweck, gewerbliche Fragen genau nach Vor- schrift des gewerblichen Programms durchzuführen. Wie kann man überhaupt ein Programm durchführen, wenn man sich gar keiner Partei anschließt? Die Gewerbepartei wird nicht in der Lage sein, unsere politischen Parteien zu verdrängen und wenn sie nicht einer politischen Partei sich anschließt, ist sie aussichtslos. Es ist auch gestern gesprochen worden von den Mitteln, den Ge werbestand zu heben. Der Gewerbestand in Inns bruck ist nicht so schlecht daran

ich nicht, warum die Gewerbepartei die Gegner dieser Schulsache in den Gemeinderath candidiren will. Dadurch hat die Gewerbepartei gezeigt, daß sie nur im Sinn hat, in die liberale Partei einen Keil zu treiben und den C l e r i c a l e n zu dienen. Wir müffen daher doppelt Zusammenhalten, wir müssen zeigen, daß die Gewerbetreibenden trotz Gewerbepartei nicht deren Dictat befolgen. Die Mitglieder der Ge werbepartei haben gezeigt, daß sie nicht politisch farb los sind. Jeder hat sich gestern beeilt

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 3 di 8
Data: 18.03.1897
Descrizione fisica: 8
einreiße. Er soll der Stadt nicht die schönsten Plätze durch seine alten „Rumpelkästen" — z. B. Klosterkaserne, Zollamtsgebäude, Laudesschützenkaserne rc. verlegen. (Heiterkeit.) Herr Anton Edlinger sagt, von Seite unserer „feindlichen Brüder" werde uns vor Allem vorge halten, daß wir das Vertrauen der im nationalen Sinne Deutschen, die sich gleich uns fortschrittlich nennen, nicht verdienen. Er weist hin auf das Ver halten der deutschliberalen Partei in Innsbruck gegen über den Wandlungen

des politischen Lebens in Oester reich in den letzten sechs Jahren und gegenüber der Ver einigten Linken, der parlamentarischen Vertretung un serer Partei. Bei den Reichsrathswahlen des Jahres 1891 war von einem Druck oder einer Lust der Par teileitung die Wahl durchzusetzen, gar keine Rede. Die Wahl Wildauers wurde ermöglicht durch die Verlegenheitssiiuation, in der wir uns damals be fanden und die stch leider so häufig einstellt in Tirol, w nn es sich um die Nominirung von Vertretern öffentlicher Aemter

und Ehrenstellrn handelt. Wir hatten keinen anderen Candidaten, und ein großer Theil der heutigen Deutschnationalen hat keinen An laß, uns die Wahl Wildauers vorzuwerfen, weil sie selbst daran Theil genommen haben, als sie noch in unserem Lager standen. War es also ein Verschulden, so haben sie dasselbe, wie wir. Die Deutschnationalen haben ihr Mißtrauen gegen uns ferner begründet mit dem Verhalten der deutschliberalen Partei, bzw. der Vereinigten Linken im Parlamente. Sie haben an fänglich die Rolle gespielt

, durch eine gewisse An preisung unserer Parteihäupter eine gute Stimmung für sich zu machen, als ob es ihnen nicht zu thun wäre, gegen uns anzukämpfen, sondern als ob sie nur unseren Schwachsinn bedauerten, daß wir an der liberalen Sache festhalten. Das Verhalten unserer Partei, das sie in Bezug auf die anerkannten Vertreter unserer Partei im Landtage und in der Parteileitung als ein einwandfreies bezeichnet haben, war doch immer ein solches, daß es eigentlich auf den größten Theil der heutigen Nationalen

Experiment der Annäherung der Regierung des Grafen Taaffe an die Bereinigte Linke durch die Ernennung des Grafen Kuenburg zum Minister, dann bei dem noch unglücklicheren Experiment der Coalition, weil wir wußten, daß dieses Experiment uns in den! Provinzen den größten Gefahren aussetzen würde in i Bezug auf denBestand unserer Partei und unsere Stellung gegenüber anderen aufstrebenden Elementen. Es dürfte sich aber doch nicht läugnen lassen, daß wir getrachtet haben, eine Wandlung in der Haltung

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 2 di 8
Data: 15.10.1901
Descrizione fisica: 8
Seite 2 ten Reichsrathstagung zu wenig radical erschien. Die nächste Folge war die, daß die Ausgetretsnsn einen neuen deutschnationalen Verein auf aus schließlich radicaler Grundlage gründeten. Eine ausschließlich radicale Partei dürfte aber Lei uns in Tirol keine besondere Werbekraft be sitzen, wenn man auch sehr gut unter Umständen die Nothwendigkeit einer solchen anerkennen kann. Wir haben also jetzt eine rein alldeutsche Vereint gung, den Wählerverein in seiner jetzigen Zusam mensetzung

, den deutschnationalen Verein, der sich als radical-national erklärte und außerdem sagt, daß ihn vom Wählerverein eigentlich nichts an deres trennt, als die Vorstandschaft und die Art und Weise des Vorgehens derselben, und wir ha ben noch den deutschliberalen Verein, der eine Partei vertritt, die heute nicht mehr entwicklungs fähig ist. Dies soll kein Tadel sein, im politischen Leben sind Parteien wandelbar, sie haben ihre Jugend, ihr Mannas- und ihr Geisenalter, und wenn eine Partei diese drei Epochen in Ehren

üb erstanden, kann man ihr gewiß in keiner Weise irgendeinen Vorwurf machen. Es ist aber anderer seits begreiflich, daß geänderte Zeitverhältnisse neue Parteien bedingen, und ich glaube, daß für unsere jetzigen politischen Verhältnisse in Tirol keine andere Partei und keine andere Organisa tion geeigneter sein dürfte, als eben die Deutsche Volkspartei. In der Erkenntniß, daß die Verwirrung und Unklarheit, wie sie in den letzten Zeiten im deuk- scheu Parteilager herrschte, auf die Dauer uner träglich

ist und zu einer gänzlichen Versumpfung und Zersetzung unseres öffentlichen Lebens füh ren muß, habe ich den Entschluß gefaßt, die Partei selbstständig, ohne Rücksicht auf politische Vereine, zu schassen, und ich konnte das erfreuliche Resultat erleben, daß meine Anregung tatsächlich auf fruchtbaren Boden gefctllen ist. Im Laufe der wenigen Tage, seitdem ich mich direct ^M^meine Wähler gewandt habe, hat die AnzaU be^ B e i- trittserklärungen 600 b e r e i ts ü ber sch r i t t e n. Diese Ziffer spricht am deutlichsten

für das Bedürfniß nach einer solchen Partei. Es gibt eine große Anzahl von Wählern, die nicht mehr wußten, wohin sie gehören sollten. Die Zu stimmung, die mir durch diese zahlreichen Unter schriften übermittelt wurde, enthebt mich der Mühe, auf die einzelnen Punkte des Programmes der Volkspartei einzugehen. Aber nur Eines möchte ich noch betonen: Der Vorwurf, der uns von gewisser Seite gemacht wird, wir würden mit dieser Gründung eine Wiederherstellung der altliberalen Partei anstreben, ist ein absolut

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 1 di 6
Data: 13.03.1891
Descrizione fisica: 6
) Innsbruck, 12. März. Herr Schönerer forderte am Sonntag für sich und feine Partei — man weiß nur eigentlich nie recht, wer und wo diefe Partei ist, denn das ändert sich mit jedem wechselnden Mond — er forderte also für sich und sagen wir für die Herren Türk, Wolf und Jro mit allem Nachdruck die Anerkennung der Thatsache, daß sie es ehrlich meinen mit dem, was sie sagen, daß sie wirklich nur ihren Ueberzeugungen Ausdruck geben. Gut, zugegeben; es fä't uns nicht ein, daran zu rütteln, aber merkwürdig

nicht in seinem Lager st ht, — von den Deutschen im Reiche gar nicht zu reden — und daß es unter allen Umständen eine Beschimpfung ist, den Vertretern dieses deutschen Volkes in Oesterreich lediglich deßhalb weil sie die Bethätigung ihrer nationalen und staatsbürgerlichen Pflichten anders auffassen, als Herr Schönerer, jeden Anspruch auf den Titel eines ehrlichen Mannes und einer ehrlichen Partei abzuerkennen. Eine Liebe, welche Müthen des Haffes in solchem Maße treibt, das ist keine Liebe mehr, sondern Ichsucht

äußerst. Und diese Un- v rträglichkelt soll ein politisches Programm flin ? Diesem dilatorischen Eigensinn soll es gelingen — ganz abgesehen von dem rein negativen politischen vnd wirthschaftlichen Programm der „Partei" Schönerer — die Deutschen Oesterreichs national zu einigen? Wo hat Schönerer nur die geringfügigsten Spuren eines E.folgeS in dieser Hinsicht aufzuweisen? Nichts als die Veruneinigung ist ihm bisher gelungen, sein Einfluß war überall ein zersttzender und zerstörender

und dies am meisten in seiner eigenen Partei. Dies vorausgeschickt, wird man von uns nicht verlangen, daß wir den hageldicht niederprassclnden Anschuldigungen der Herren Schönerer und Genossen gegen die deutsch-fortschrittliche Partei in Oesterreich besondere Wichtigkeit beilegen. Es ist der sattsam bekannte Katechismus von unwahren Anschuldigungen und unberecht gten Vorwürfen, der sih in vieler Hinsicht deckt mit jenem der clericalen Partei, der jahraus, jahrein in deren Organen abgewandelt

wird. Alles, was schlecht ist in Staat und Gesellschaft, wurde oer deutsch-liberalen Partei in die Schuhe geschoben und mit einem Gottvertrauen in die Unwissenheit oer Zuhörer, die eigentlich das Jmponirendste an diesem Unterfangen ist. Auch die clericale „Rich tung", wie Herr Wolf unsere Hauptgegner in Tirol in seltsamer Verkennung der Macht des Cler'calismus zu nennen beliebte, und die Socialdemokratcn wurden ab und zu mit einem Sträußchen bedacht, aber die Auszsichnung der Deutschliberalen stand entschieden

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 2 di 6
Data: 29.05.1896
Descrizione fisica: 6
der vorbereitenden Wahlcomit6S die Wähler des dritten Wahlkörpers »nd sagte, er unterziehe sich dieser Auf gabe heute mit besonderem Vergnügen, weil wir die Herren deutschnationaler Richtung bei uns sehen, welche geneigt sind, mit uns gemeinsam zu arbeiten gegen die Partei des Rückschrittles, die Clericalen. Sie seien mir ganz besonders begrüßt. Im Vorjahre hat die deutschfortschrittliche Partei gekämpft gegen die cleri- cale, die deutschnationale und die Gewerbepartei. Heute ist die Sache vereinfacht

, weil die Gewerbe partei eigentlich zur clericalen Partei gehört, und weil die deutschnationale geneigt ist, mit uns Hand in Hand zu gehen, daher nun der Urzustand wieder kehrt, der Kampf zwischen Fortschritt und Rückschritt. Wir haben uns schon im Vorjahre bemüht, irgend ein Zusammengehen zwischen beiden Fortschrittsparteien möglich zu machen. Leider haben diese Bestrebungen zu keinem vollen Erfolge geführt, wohl hauptsächlich deshalb, weil die Verhandlungen so zwischen Thür und Angel und so spät geführt

wurden, daß es kaum möglich war, zu einem Resultate zu kommen. Infolge besten haben alle Parteien ihre Kräfte bei der Wahl gemessen. Aus den vorjährigen Wahlresultaten ist zu ersehen, daß die clericale Partei mit der Gewerbe partei über 310 Stimmen verfügte, während die deutschfortschrittliche im Vereine mit der deutschnatio nalen Partei über 323 Stimmen verfügen würde, auch wenn man'beiderseits nur die geringsten Sätze an nimmt. Daraus geht die erfreuliche Thatsache hervor

, daß die Fortschrittsparteien, wenn sie Zusammenhalten, im Stande sind, auch im dritten, dem schwankenden Wahlkörper den Sieg zu erringen. Tazu kommt noch, daß wir voriges Jahr den zugkräftigsten Candidaten, welche unsere Clericalen überhaupt aufzuweisen haben, gegenüverstanden Hirn und Wackernell, denen auch manche Herren unserer Partei, die sich nicht stramm an die Partei- disciplin halten, nicht ungern ihre Stimmen geben, indem sie sagen, es schade nichts, wenn einer oder zwei von der clericalen Richtung

im Gemeinderathe sitzen. Bezüglich der Gewerbepartei haben wir sehr unangenehme Erfahrungen gemacht. Sie wurde anfangs mit der Devise in den Wahlkampf geführt, daß man ganz abgesehen von der politischen Richtung nur eine Jnterestenvertretung für den Gewerbestand anstrebe. War schon die Gründung dieser Gewerbe partei uns nicht sympathisch durch die Persönlichkeiten, welche an ihrer Wiege standen, so hat die fernere Entwicklung dieser Partei gezeigt, daß wir ganz richtig gesehen haben. Die Gewerbepartei

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 1 di 12
Data: 23.09.1903
Descrizione fisica: 12
Und dem Grafen Khuen stattgefundenen Besprechungen vorzugreifen. Man muß abwarten, bis Graf Khuen nach Budapest zurückkehrt". In der heutigen Sitzung der liberalen Partei wird Graf Khuen über seine Audienzen Bericht erstatten, und von den Mitteilungen des Minister präsidenten wird es abhängen, ob die liberale Partei dieselben für genügend erachtet oder nicht. Wien, 23. September. Graf Khuen Heder- lmy ist heute nach seiner fünften Audienz beim Kaiser nach Budapest abgereist, um in der mor gigen Sitzung

der liberalen Partei die Erklä rung abzugeben, daß er nicht in der Lage sei, die Klärung der Situation durchzuführen. Donners tag oder Freitag dürfte die Betrauung eines neuen, Mannes — als solcher wird vielfach der jetzige Handelsminister Lang genannt — mit der Ka- binetsbildung erfolgen. Der Zerfall der Regierungspartei. Bei der großen Konferenz der liberalen Par tei erklärte sich, wie schon kurz berichtet, die Mehr heit des ewigen Zuwartens müde und drängte nach einer Klärung der Lage. Tie Anhänger

Apponyis sind durch den Armeebefehl in eine überaus kriegerische Stimmung geraten, und auch ein großer Teil der Altliberalen soll sich ihnen angeschlossen haben. Man sieht unter solchen Um ständen der heutigen Konferenz der liberalen Par tei allseits (mit größter Spannung entgegen. „Bu- dapesti Naplo" erzählt, daß der Abgeordnete Szen- tivanyi in seiner Tasche einen Bogen verwahrt halte, auf welchem sich 66 Abgeordnete der libe ralen Partei verpflichtet hätten, gleichzeitig mitdemGrafen Apponyi

aus derlibe- ralen Partei aus zu treten, falls dieselbe den Vorschlag des Grafen Apponyi, den Armee befehl von Chlopy mit einer Adresse zu beant worten, nicht annehmen sollte. Das „Fremdenblatt" bringt ein Interview über die ungarische Krise mit einem Staatsmann (offenbar dem Grafen Khuen), welcher sich über- pessimistisch äußerte. Er sagte unter anderem: „Sie können sich vorstellen, daß die Vorgänge in der Liberalen Partei auf mich den denkbar schlechte st enEin druck machten. Welche Zer fahrenheit

. In der liberalen Partei aber erheben sich mehrere Abgeordnete und verlangen ohne Rücksicht auf die gewiß! vollständig gerechtfertigte Bitte die Einberufung der Parteikonferenz schon für heute. Erst einem Vermittlungsantrag gelingt es, einen offenen Bruch zwischen der Regierung und der d^joritüt zu verkleistern. Sehen Sie, ich halte diesen scheinbar geringfügigen Kampf um den Ter min für ein überaus bedenkliches, für ein trauriges, betrübliches Symptom. „Ja, wenn schon wegen Kleinigkeiten gestritten wird" sagt

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 1 di 8
Data: 02.05.1893
Descrizione fisica: 8
Abonnement. fl. 6.—: ganzjährig fl. 10.—. Mit täglicher Zustellung in» Hans vierteljährig fl. 8.80: halbjährig fl. ö.SO \ I fl. 8.30; halbjährig fl. 6.60: ganzjährig fl. 13.—, St«zel«e Wammer* 4 kr. «kträgrn - n »Len .'lnseraten-Bmeanx de» In» und RnSlandek. «gar«: Mit täglicher Zujenonng vierteljäheiz fl. 8.30; halbjährig fl. 6.60^ ganzjährig fl. 13.—. J»fertio»SpretS na» Larif Annahme von IpjertionS'K, ganz- Inserate. Nr. 100. Ist die Vereinigte deutsche Linke eine capitalistischc Partei

? Innsbruck, 1. Mai. Der Abgeordnete Professor Dr. Otto Stein« Wender, „der deutschnationale Taaffe-Beschützer", hat dieser Tage seinen Villacher Wählern nebst vielen anderen Unwahrheiten auch die aufgetischt, daß in der Vereinigten deutschen Linken das Capital zu ausgiebig vertreten sei und daß dies mit ein Grund für die Unmöglichkeit einer Einigung zwischen dieser und der von ihm angeführten Partei sei. Nicht weil Herr Dr. Steinwender dies gesagt hat — denn dann stünde es ja nicht für die Mühe

, — sondern weil die ganze sogenannte deutschnationale und antisemi tische Gesellschaft diese Läge tagtäglich wiederholt und so systematisch die öffentliche Meinung vergiftet, wollen wir einmal das Schlagwort von dem über wiegenden Einflüsse des Capitals im Schoße der Bereinigten deutschen Linken ein wenig kritisch be leuchten. Man sehe sich doch einmal die Thätigkeit der deutschfortschrittlichen Partei während des letzten Jahrzehnts oder noch weiter zurück an und weise irgend eine politische oder parlamentarische

Action dieser Partei nach, welche jene Ausführung recht- fertigen würde. Gerade das Gegentheil ist vielmehr wahr. Wäre die deutschfortschrittliche Partei, wie die Antisemiten sagen, nur die Vertreterin großer Capitalistenkreise, so hätte sie sicher nicht die Ver staatlichung der Eisenbahnen, wodurch die Macht großer Aktiengesellschaften gebrochen wurde, in unsere WirthschaftSpolitik eingeführt. Sie aber war es, welche sich zuerst gegen die volkswirthschaftlichen Mißbräuche und finanziellen

gewesen. Die deutschfortschritt- Jnrrsbruck, Dienstag, 3. Mai 1893. liche Partei trat für die Verstaatlichung der Nord bahn ein und als diese an dem Widerstande der Regierung und der Rechten scheiterte, war sie es ganz allein, welche eine völlige Abänderung des ur sprünglichen Uebereinkommens mit der Nordbahn und damit eine namhafte Ermäßigung der Kohlen tarife, sowie die Gewinnbetheiligung des Staates durchsetzte. — Die deutschfortschrittliche Partei war es, welche im Jahre 1882 bei Berathung des Zoll tarifs den Mißbrauch

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 2 di 8
Data: 16.03.1897
Descrizione fisica: 8
können die Deutschnationalen mit den Deutschliberalen gehen unter Zurücksetzung der trennenden Punkte des Antisemitismus und ihrer Hinneigung zum deutschen Reiche, um etwas zu erreichen im Jntereffe des Deutschthums in Oesterreich. Dr. Bittorelli knüpft an den letzten Satz des Vorredners an. Gewiß können wir zusammen mit der deutschnationalen Partei mehr erreichen. Um so un begreiflicher aber ist es, daß diese uns in dem, was wir anstreben, nicht folgen will. Sie könnte uns folgen

, aber sie will nicht. Sie hat den Zankapfel hineingeworfen in die liberale Partei, und auf diese Weise find wir den Clericalen ausgeliefert worden. Und für welchen Candidaten treten die Deutschnationalen ein? Sehen Sie sich einmal denselben an. Wenn er ernst sprechen will, ist es Phrase, Oberflächlichkeit; sonst macht er Witze. Es kommt mir vor, als ob er sich einen Ulk machen wollte. Aber um die Ulke des Dr. Jung zu unterstützen, sind wir Liberale nicht da. (Zwischenruf: „Die Haller Bötin!") Was kann man von Dr. Jung weiter sagen

auf ihn zurück, denn eine Verständigung zwischen der liberalen und clericalen Partei ist niemals möglich. Die liberale Partei hat auf ihre Fahne geschrieben, den Menschen selbständig zu machen, und das ist, was die clericale Partei perhorrescirt. Wenn es nach ihr ginge, dürfte man nur in jenem Gedankenkreise sich bewegen, den die Kirche vorschreibt, den die Bischöfe uns vorzeichnen, und in diesem sollten wir leben und wählen. Aber nein! Eine solche Beeinträchtigung unserer persönlichen Freiheit

, die der deutschnationalen Partei angehören, weil sie die Geschichte nicht kennen und nicht wiffen, daß es gerade der Liberalismus selbst ist, dem sie ihr Dasein verdanken. Er ist ein ungeheurer Druck, der heute auf den Hallern lastet, und ihm ist eS zuzu- | fdjret6en, daß heute nur ein kleines Häuflein hier I versammelt ist, aber ein Häuflein, das festhält an seinen Grundsätzen und dem Candidaten, der vor unS gesprochen, festgeschlossen seine wenigen Stimmen geben wird. (Beifall.) Altbürgermeister Dr. Falk

? Hat ihm d r Clericalis- mus so viel geboten? Oder ist ihm der Liberalis mus stark auf den Nacken getreten? Wie hat Hall in den 60er Jahren ausgesehen und wie sieht es jetzt aus! Welchen Aufschwung hat es seit der Zeit ge nommen. Verdankt es diesen vielleicht der clericalen Partei, vielleicht den Franziskanern droben? Es ver dankt denselben den liberalen Bürgermeistern die mit Leib und Leben thätig waren für den Auf schwung von Hall, die Hall zu dem gemacht haben, was es heute ist. Was haben die Clericalen für Hall

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Pagina 3 di 12
Data: 31.01.1908
Descrizione fisica: 12
der von den Italienern geforderten Autonomie des italienischen Landesteiles zu er reichen versucht wird. Vom Tage. Innsbruck, den 30. Jänner. Deutschrrationale Partei in Tirol. Der Deutsche Volksverein für Südtirol hat in seiner letzten Hauptversammlung in Bozen be schlossen, sich als Ortsverband im Sinne der vom 1. Dezember 1907 in Franzsnsfeste festgestellten Organisation anzusehen und die bisher von Seite der Landesparteileitung getroffenen Verfügungen tu Vollzug zu setzen. Als Kandidat der Deutsch- nationalen

Partei wurde für die Stadt Bozen der Handelskammersekretär Herr Dr. Wilhelm non Malter bestimmt und wird sich derselbe einer demnächst einzuberufenen Wä hlerv ersammlun g. vorstellen. Im weiteren wurden bei der letzten Hauptversammlung mehrere bedeutungsvolle Be schlüsse in betreff der Organisation und deren Ausgestaltung gefaßt. Besonders bemerkt zu wer den verdient auch die über Antrag nach längerer begründender Rede des Herrn Stadtrats Heinr. Lun gefaßte Resolution über das gemeinsame Auftreten

, also einen der bedrohtesten Orte vor den Toren Bozens, ab zuhalten, als seine Pflicht, gegen ein derartiges, das nationale Empfinden unserer Bevölkerung auf das schwerste verletzendes Vorgehen feier lich Verwahrung einzulegen. Er erblickt darin eine eminente Gefahr für die Ge staltung der künftigen politischen und nationalen Verhältnisse im Lande, weil ein solches Zusam menarbeiten mit national fremden Elementen naturgemäß auf die nationale Haltung des be treffenden deutschen Abgeordneten und feiner gan zen Partei, falls

sich ldieselbe mit ihm hierin eins finden sollte, einen verderblichen Einfluß üben muß, der in der Folge die Kraft der Ab wehr gegen den natürlichen nationalen Gegner lähmen und möglicherweise sogar zu ungerecht fertigten Zugeständnissen in der Autonomie oder sonstigen nationalen Fragen führen wird." Es ist ein erfreuliches Zeichen, daß sich seit dem ins Lebentreten der Deutschnationalen Partei in Tirol nicht nur in den Städten, sondern vielfach auch auf dem Lande ein regeres nationales Leben bemerkbar macht

— es ist zu hoffen, daß in nicht ferner Zeit das ganze Deutschtirol die Franzens fester Organisation als harmonisches Ganze auf fassen wird. Wie wir vernehmen, findet im Fe bruar in der Stadt Meran ein Parteitag der oeutschnationalen Partei statt, bei der Reichsratasabgeordneter Bürgermeister Dr. Zuftus Perathoner seinen Rechenschaftsbericht erstatten wird. — Die Innsbrucker Parteileitung wird durch die Herren taiferl. Rat Dr. Kofler, Handelskammersekretär Dr. Müder und Dr. Rohn, Sekretär

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Pagina 1 di 6
Data: 22.03.1898
Descrizione fisica: 6
. Innsbruck, »I. März. Am 19. dr. hat in Wien eine Reihe wichtiger parlamentarischer Berathungen stattgefunden. ES versammelten sich die Delegirten de- verfassungstreuen Großgrundbesitzes aus den öerfd) ; ebeneR Kronländern, ferner die deutsche Volkspartei und die deutsche Fort schrittspartei unter Zuziehung von Vertrauensmännern aus den verschiedenen Kronländern. Endlich trat auch die parlamentarische Commission der Rechten zu einer Berathung zusammen. Die deutsche Bott-Partei. Die deutsche Volkspartei

trat um 3 Uhr nach mittags zu einer Sitzung zusammen. Die Ver- trauentmänner der Partei aus allen deutschen Pro vinzen Maren zu der Beratung eingeladen worden. Es waren erschienen die Herren: Schwarz, Kolisko, Anton Baumann, Pirxhofer (Niederösterreich), Dr. Karnak und Hiller (Mähren), Lindemeyer (Böhmen), Dr. Derschatta, Dr. Tarholzer, Stahlan, Dr. Ascher, Streinitz (Steiermark), Dr. Beurle (Obtrösterreich), Dr Lemisch. Pinteritsch (Kärnten), Hampel und Dr. Gram» (Schlesien). Abgeordneter Kaiser

- ländern zahlreich beschickte Versammlung der Der- trauenSmänner der deutschen Volk-Partei faßte in Uebereinstimmung mit den Abgeordneten der Partei einhellig folgenden Beschluß: Die versammelten Ver- trauentmänuer erklären, daß die sogenannte lex Falkenhayn als offenkundiger VerfassungSbruch für gesetzwidrig und ungültig erklärt werden müsse und an der Forderung der Zurücknahme der Sprachenverordnungen auch in deren geändrrter Form unbedingt festzuhalten sei. So lange diese Forderunge« der Deutschen

über Verhandlungen der OppositionSgruppen in viel- wchn Hinsicht unrichtig waren^ Ebenso waren die Nachrichten über eine Caudidatur der Abgeordneten Dr. Ritter v. Hocheuburger oder eine- MitgliedeS oer Partei für eine Bicepräfidentenstelle ganz auS d» Äh gegriffen. Nachdem sich die »ertrmieiilBtänner entfernt Mitten, hielten die Abgeordneten der Deutschen BolkSpartei neuerlich eine Berathung ab, über die folgende- Comnruniqnö auSgegeben wurde: .Der Verband der Deutschen BolkSpartei nimmt «ne Stelle im Präsidium

." Deutsche Fortschritt-Partei. Ueber die Sitzung der Deutschen Fortschritt-Partei wurde folgendes Communiquö ausgegeben: Der Club der Deutschen Fortschrittspartei ver sammelte sich heute zum erstenmale seit dem Schlnß der letzten ReichsrathSsession. Vorsitzender Docior Pergelt erstattete namens des Vorstandes Bericht über die politischen Ereignisse seit dem Schluß der letzten Session und über die Thätigkeit de-Vorstan des seit dieser Zeit. Der Club beschloß, den Be richt des Vorstände- insbesondere

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Pagina 1 di 6
Data: 13.02.1891
Descrizione fisica: 6
1891. 26. Jahrgi»-. Nie tkstschfirtstzrtttlichk Kartei. Wien, Ii. Fibruar. (Orig.-Ber. der .Tiroler Tagblatt".) Deutschthum, Freiheit, ReichSeinheit — das sind die L itsterne der deotschfortschrittlichen Partei. Unter diesem Zeichen trafen die gewesenen Abgeordneten dieser Partei letzten Sonntag in Wien zusammen, um dem deut'chen Vo!ke in Oesterreich nochmals vor Argen zu rücken, was die Partei in der abgelaufenett Zeit gewirkt hat und wie sie sich zu der nächsten Zukunft zu stellen gedenkt

. Das Elftere liegt klar vor All t A rgen: die deutsche Partei hat in der Opposition gegen ein feindl chcs System thunlichst alle Angriffe gegen das Deutschthum, die Freiheit und ReichSeinheit abgewchrt und endlich nach harten Kämpfen einen Wandel der Dinge herbeigeführt. Welche andere Partei oder Parteigruppe könnte das, namentlich das Letztere, von sich sagen? DaS allein schon beweist die Kraft und Bedeutung der Partei und ihrer Grundsatz", daß richtige Verhalten ihrer Mitglieder und das richtige Vorgehen

ihrer Fühler. Wenn die Wähler, wenn die Deutschen in O.ster- reich auf diesen Erfolg der deutschfortschrittlichen Parte! Hinblicken, müssen sie ihr niit das vöthige Vertrauen für die Zukunft zuwenden? Und ist eS da nicht einleucht-nd, wenn diese Partei unter der alten Fahne, unter den alten Führern, geeinigt und gefestigt, durch den Erfolg noch schwunghafter ge» macht, an die Zukunft herantritt? Daß die deutsch'ortschrittliche Partei in der alten Einigkeit auf den Plan treten wird, davon hat die Wiener

Versammlung einen überzeugenden Beweis geliefert. Nicht auf dem rechten Flügel, nicht auf dem linken Flügel macht sich ein Wanken oder Be denken bemerkbar. Eine ganze Reihe von Großgrund besitzern der verschiedenen Länder — Chlnmecky Arrsin-Fatton, Bärnreuther, Doblheff. Pirquet, Wurm- braud, Scharschmid — haben den Bund mit der Partei letzten Samstag von Neuem beschworen und die Männer von ausgesprochen nationaler Richtung, wie Duwreicber. Weitlof, Siegmund, sie haben nnt?r Be tonung der nationalen Idee

Z-ugniß davon abgelegt, daß das „Deutschthum", welche« an der Spitze des ParteiprogrammeS steht, in dieser Partei „Pflege und Aufmerksamkeit" findet, und sie konnten, wie die« Weitlof uo h besonders that, dem deutschen Großgrund besitze, als einem bewußten und verläßlichsten Bun« desgenoffen, den Dank der Partei abstatten. Der Rechenschaftsbericht der Pa .tei ist zugleich der beste Wahlaufruf geworden, denn er kann darauf Hin weisen, was erreicht worden ist. Der Rechenschafts bericht zeigt, was trotz

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Pagina 1 di 8
Data: 29.12.1891
Descrizione fisica: 8
kenunng finden. Gleichwohl bleibt noch viel z« thuu, «m dem Hanptorgane der deutschliberalen Partei Tirols im Interesse des Dentschthnms und Fort schritts in Tirol jene Stellung nnd Verbreitung zu sichern, wie fie in anderen Kronländern die haupt städtischen Parteiblätter längst errungen haben Wir unsererseits geben die Berfichernug, datz wir unausgesetzt bemüht find, das Blatt so reich haltig als nur möglich zu gestalten nnd hegen die Hostnnng, datz ein stetiges Anwachsen unserer Abonnentenzahl

wird,sich den Grundsätzen der deutschliberalen Partei zu nähern — eine Anerkennung, die so b?n durch die Berufung des Gras n Kuenburg in'S Minist» rium zum Aus drucke gebracht wurde — scheint bei den Spitzen der politischen und autonomen Verwaltung Tirols noch immer der Glaube zu herrschen, daß wir uns mitten in der Aera Dunajewski befänden und daß der Kampf gegen dtedeutschliberale Partei, wie anno da zumal, der oberste unv einzige Gedanke der Regie rung sei. Aus diesen Widerspruch hinznweisen haben wir heute

neuerlich Anlaß, da uns über die „Vor- bmitung" der Landtagswahl aus dem Großgrund besitz Mittheilungen zukommen, welche die Agitation zu Gunsten der Clericalen als eine der betreff n?en Persönlichkeiten, welche sie getrieben, unwürd-ge er scheinen lassen. Wie wir erfahren, wurden vom Landeshauptmann, G af Brandts, Wahlagilationöbriese an bisher ver fassungstreue Wähler des adeligen Großgrundbe sitzes in Südtirol gerichtet, in welchen nachvrücklichft betont wurde, daß die clericale Partei in Tirol

die linzige patriotische Part i des Landes sei, in welchen nachdrückiichst vor einem Zusammengehen mit der deutschliberalen Partei gewarnt und dieselbe geradezu als unpatriotisch bezeichnet wird. May bot ver fassungstreuen Wählern, die man für schwankend hielt, Mandate für den Landtag an, in der sicheren Erwartung eines Sieges über die Deutschliberalen, ja es sollte sogar ein sehr gut österreichisch gesinnter, aber ruhig und obj ctiv denkender Großgrundbesitz Wähler des Trentino, der eine hervorragende

Stel lung in Landescnltur^ Angelegenheiten einnimmt und früher stets mit dcr Verfassungs-Partei gestimmt, seit einer Reihe von Jahren sich aber der Wahl ent halten hatte, durch eine ohne sein Wissen erfolgte Ernennung in die Wahlcommission zur Reise nach Innsbruck förmlich gezwungen und zur Stimm abgabe gegen die Deutschliberalen veranlaßt werden! Daß dieses Mittelchen nicht verfing, und der be treffende Wähler ruhig zu Hause blieb, macht diesen Versuch einer Wahlbeeir-flußung nicht anmuthrnver

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Pagina 1 di 8
Data: 05.09.1905
Descrizione fisica: 8
er scheint es angebracht, zu diesem Begehren in aller Offenheit Stellung zu nehmen. Dabei wird von dem Grundsätze ausgegangen, daß Angelegen heiten, die in der Oeffentlichkeit bekannt sind, auch am gedeihlichsten durch öffentliche Aus sprache erledigt werden. Daß die Entwicklung der innerpolitischen Ver hältnisse dringend nach einer Stellungnahme der Partei verlangt, wer möchte dagegen die Augen verschließen? Jenseits der Leitha treiben die Dinge naturgewaltig zu einer Entscheidung, woran

wir wirtschaftlich, finanziell, politisch und rechtlich sowie nicht zuletzt national auf das lebhafteste interessiert sind. Die Entwicklung der Dinge jen seits der Leitha muß jeden gereiften Deutschen Oesterreichs zur größten Aufmerksamkeit veran lassen. Umsomehr muß dies von den Volksgenos sen gelten, welche durch gemeinsame Grundsätze und durch pflichtgemäße Beobachtung der öffent lichen Angelegenheiten zu einer Partei verbunden sind. Trotzdem verlautet bis jetzt nichts davon, daß die Anhänger der Deutschen

würden, wie die stärkste deutsche Partei des österreichischen Parlaments und die hinter ihr stehende Anhängerschaft im deutschen Volke ge Feuilleton. Nachdruck verboten. Auf dem Jausen. Skizze von Josef Lech lei ln er. Ein großer, prächtiger Zug soll es nach der Chronik gewesen sein, als im Jahre 1342 Kaiser Ludwig der Bayer mit Gefolge über den Jaufen zog, um die Vermählung seines Sohnes, des Markgrafen Ludwig von Brandenburg, mit der tirolischen Landesfürstin, Erbprinzessin Margaretha auf dem Schlosse Tirol

Beobachter die Wahr nehmung entgehen kann, wie sich neue Kon stellationen und Gruppierungen der Mächte vor bereiten. Diese Wahrnehmung erfordert ins besondere die Wachsamkeit einer Partei, welche die nationalen Interessen in Oesterreich besonders wahrzunehmen berufen ist, um so mehr, als es auch erforderlich ist, bei den Volksgenossen keinen Zweifel darüber bestehen zu lassen, daß wir in der Verteidigung unserer nationalen In teressen ganz auf uns selbst gestellt sind. Diese Er kenntnis muß insbesondere

zur rastlosen Samm lung der Kräfte im Kampfe wider die slawischen Gegner anspornen. Wären das schon der Gründe genug, einen Parteitag ein zu berufen, so er scheint die Abhaltung eines solchen noch drin ge n d e r geboten, wenn die Parteiverhältnisse selbst ins Auge gefaßt werden. Weder im Parla mente noch im Volke hat die Partei das Gewicht und den Einfluß, welcher ihr mit Recht zukäme. Es muß anerkannt werden, daß die Führer und Repräsentanten der Partei im Parlamente aus durchwegs hochachtbaren Männern

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Pagina 2 di 8
Data: 06.09.1905
Descrizione fisica: 8
gewinnen. Gegenüber den anderen Nationalitäten Oesterreichs ist die Haltung der Partei ebenfalls gegeben, jedoch handelt es sich! darum, den Kampf nach Ländern zu organisieren und unter Berück sichtigung der speziellen Verhältnisse der einzelnen Grönländer jene Mittel zu bestimmen, mit welchen dem Anstürmen der Nationalitäten gegen das Deutschtum am wirksamsten entgegengetrelen wer den kann. Hier ist ein weites Feld für Vorschläge, welche von den Landesparteileitungen, resp

aus besessen hat. Aber gerade der in jüngster Zeit von St. Pölten auf getauchte Vorschlag eines Bündnisses mit den EhristlichsozialLN hat gezeigt, wie notwendig eine Aussprache darüber ist. mit welchen Parteien man im gegebenen Falle, sei es jetzt bei Wahlen oder Einstigen Aktionen, gemeinsam vorgehen kann. Diese Frage ist umso wichtiger, weil darin ja auch der Angelpunkt eines gemeinsamen Zusammen wirkens sämtlicher deutschen Parteien liegt. Auch die Haltung dßr Partei zu dem letzten der ange führten

Punkte ist gegeben. Da die Deutsche Volkspartei in ihrem Wesen die Partei des deut schen Bürgertums in Oesterreich ist, so gehörte die Vertretung der Interessen dieses Bürgertums stets und immer zu den Hauptaufgaben der Par tei. Jedoch muh für den bevorstehenden stampf festgesetzt werden, worin die Partei angesichts der gegenwärtigen politischen Verhältnisse diese In teressen des Bürgertumes erblickt. Je detaillierter und eingehender dies geschieht, desto besser. Auch hier wären Vorschläge

, welche aktuelle Verbesse rungen betreffen, von Seite der Grönländer schon an den vorbereitenden Ausschutz erwünscht. Die bedeutendste Aufgabe, welche unseres Er achtens der Parteitag zu vollziehen hat, ist die stramme Organisation der Partei. Der Hauptfehler der Partei lag bisher in dem Mange! einer einheitlichen Leitung, an dem Ueberwiegen der Lokalinteressen einzelner. Dieser Fehler kann, falls er nicht gründlich beseitigt wird, der Partei leicht verhängnisvoll werden. Eine stramme Or ganisation gehört

zu den Grundbedingungen des Erfolges einer Partei. An diesem Prinzip: muh unter allen Umständen festgehalten werden. Es würde sich also vor allem darum handeln, die Ein heitlichkeit in der Leitung sicher zu stellen. Und da wäre wohl die Frage zu erwägen, ob es Nicht vorteilhafter wäre, die Parteileitung als solche von der Leitung des parlamentarischen Verbandes der Deutschen Volkspartei nach Muster der So zialdemokraten oder auch Deutschlands zu sondern. Dafür sprechen zwei Gründe. Erstens sind die Reichsrats

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Pagina 1 di 4
Data: 02.12.1875
Descrizione fisica: 4
haben die Liberalen einen der Jhri- ^ gen dem Strafrichler überliefern müssen, und für diesen Einen ! muß nun die ganze liberale Partei die Verantwortung überneh- : men; die ganze liberale Partei hat durch die Uebergabe eines j Parteigenossen an den Strafrichter umsomehr eine moralische Nie- j derlage erlitten, als Brandstättcr ein Wortführer im Fortschritts- i klub war. So rufen „Vaterland" und „Tir. Stimmen" fast ent- i zückt aus in der Meinung, auf solche Art die liberale Partei in > Oesterreich überhaupt

und die Mehrheit des Reichsraths insbe- j sondere vernichten zu können. Wir haben an derlei frommen Auslassungen in dem Augen, ! blick gedacht, als uns die Nachricht von der Affaire Brandstetter ! in den Wiener Blättern zu Gesichte kam, denn die Liebenswürdig- j feit der Organe, welche zwar nicht im Dienste Christi, wol aber s im Dienste der römischen Kirche arbeiten, sind bekannt genug, ' um von ihnen Lieblosigkeiten der gröbsten Sorte voraussetzen zu i können. Solche sind nun wieder gegen die liberale Partei

zur j Thatsache geworden. Man sucht der Partei auf diese nicht eben ; noble Weise zu schaden, sie herabzusetzen, in den Augen des ; Volkes zu verdächtigen und — indem man von einem Einzelnen i auf die gesammte Partei schließt — als eine Rotte von Verbre- j chern hinzustellen. Doch wir können versichern, daß wir keine s Ursache haben, ob der Affaire Brandstetter in dem Sinn in Auf- ' regung zu gerathen, als ob wegen derselben die liberale Sache an \ und für sich Schaden genommen hätte. Man verstehe

uns nicht falsch. Immerhin ist es betrübend, \ wenn einer aus der Partei; einer, dem die Partei ein Mandat s zu ihrer Vertretung im Reichsrath anvertraut hat, zum Verbrecher - wird, sich betrügerischer Handlungen schuldig macht, die sich s nimmermehr rechtfertigen lassen, die den Schuldigen nach erwie- ! fener Schuld und durchgcführtem Strafverfahren in das Zucht haus bringen, und ihn auf Jahre hinaus der bürgerlichen Ehren j und Rechte verlustig machen. Immerhin wäre es ungleich erfreu- > licher

, wenn man mit aller Bestimmtheit behaupten könnte, in j der liberalen Partei gebe es nur rechtschaffene Männer, nur solche, denen auch nicht der geringste Makel in irgend einer Be- j ziehung, sei es in Bezug auf ihre öffentliche Wirksamkeit oder auf ihr Privatleben, anhajtet. Derlei Wünsche und Forderungen ent- : sprechen einem großen, von der liberalen Partei allerdings ange- ' strebten Ideal. Ideale ünd aber nicht erreichbar, solange die Men- ' fchen Menschen bleiben. Wenn es nun immerhin schmerzlich ist, ! die Erfahrung

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Pagina 1 di 6
Data: 25.08.1888
Descrizione fisica: 6
. )u den deutschen Einigkeitsdestcebungen. Innsbruck, 25. August. Wir haben gestern an dieser Stelle einer Zu- chlch, welche die Vereinigung aller liberalen Deutschen Herreichs in einer großen Partei zum Zwecke «t, Raum geben, einer Zuschrift, welche die unver- mbalsten Merkmale ihrer Herkunft aus der Mitte Ks „deutschösterreichischen Klubs" so offen an der Etirne trug, dass Niemand darüber sich täuschen tote, selbstverständlich auch Niemand getäuscht mden sollte. Heute haben wir eine Zuschrift

vorhanden sind, diese Hoffnung hat im gegenwärtigen Augen blick gewiss gute Berechtigung. Vernehmen wir nun ohne Vorurtheil, Vergangenes vergessend, die Stimme aus dem Lager des seit der Trennung von der großen Partei an Erfahrungen reich gewordenen deutschen Klubs: Die Trautenauer Rede des Abg. Dr. Weitlof wird vielleicht nicht sofort und unmittelbar von jenen Folgen begleitet sein, welche als ihr letztes Ziel er scheinen — trotzdem ist sie sicherlich nicht vergebens gehalten worden

. Nicht an einem Tage ward Rom gebaut; der Tag von Trautenau ist immerhin einer, an welchem an der „großen deutschen Partei" gear» beitet wurde, an welchem Plan und Umriss der neuen Partei des Näheren festgestellt wurden als vorher, und die an diese Rede Wcitlofs anknüpfenden Erörterungen haben ein Weiteres zur Klarstellung der Rede beigetragen. Die unerlässliche nationale Grundlage der neuen Partei ist schon eine ältere, anerkannte Forderung, ebenso das Festhalten an dem B e s i tz st a n d e des deutschen

Elements in Oester reich. Das letztere ist sogar jetzt schon ein gemein sames Programm aller bisherigen Parteigruppen der deutschen Opposition, was von der ersteren Forde rung nicht gesagt werden kann, weil die nationale Grundlage von Seite Jener, welche das staatliche Interesse in den Vordergrund stellen, noch immer nicht ohne Einschränkung angenommen wird. Von dieser Seite muss also ein Zugeständnis verlangt werden, zu welchem sie heute noch nicht bereit ist. Die neue Partei soll in ihren Zielen

und in ihrem Namen deutsch sein — sosehr auch dies bekanntlich „in den schwülen Junitagen" des Jahres 1885, als die „Vereinigte Linke" begraben wurde, einen Stein des Anstoßes abgegeben. Die Möglichkeit der neuen Partei wird also davon abhängen, ob mittlerweile, ob seit dem Jahre 1885 ein gewisser Wandel in den Gemüthern sich vollzogen hat, ob das nationale Be wusstsein inzwischen so weit Fortschritte gemacht hat, dass cs im Stande sein wird, die damals sich geltend machenden Bedenken zu überwinden. Damals

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Pagina 3 di 8
Data: 24.01.1906
Descrizione fisica: 8
Mehrheit für eine Wahlreform finden wird, selbst wenn trant sich des Vorspannes von Landsmann- und Partei-Ministern bedienen sollte. Was ich. schon im Laufe meiner Ausführungen gesagt, das betone ich nochmals ant Schlüsse: unsere Partei wird für die Wahlreform zu haben sein, vor ausgesetzt, daß dadurch dem deutschen Volke die ihm zufolge seiner geschichtlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Bedeutung gebührende Stellung nicht verkürzt werden soll. Wir wissen, daß wir als freiheitliche bürger

liche Partei im Augenblicke von der Durchführung der Wahlreform wohl keine Vorteile haben wer den, dies soll uns aber nicht hindern, einer sol chen, wenn sie gerecht und billig sein wird, die Wege zu bahnen. Deutsche Bolkspartei in Tirol. Der Verein der Deutschen Volksportei in Ti rol hielt gestern abends im Saale des Gasthofes „zum grauen Bären" seine diesjährige ordentliche Hauptversammlung ab. Der Obmann, Reichs- ratsabgeordneter Dr. Erl er, eröffnete die Ver sammlung mit einer Begrüßung

in erster Linie die Gemeinde ratsergänzungswahlen in der Landes hauptstadt Innsbruck. Diese Gemeinderatsergän zungswahlen förderten vor allem die beschämende Tatsache zu Tage, datz eine ebenfalls auf na tionalem Boden stehende deutsche Partei, die sich sogar als alleinigen Pächter des Deutschtums aus zuspielen liebt und in dieser vermeintlichen Eigen schaft über die anderen deutschen Parteien einen unglaublichen Terrorismus ausMÜben versucht, ge gen die übrigen deutschfreiheitlichen Parteien Stellung

auch den Analphabeten das Wahlrecht nicht zu verweigern ist, umsomehr, als sie es ja gegenwärtig bereits in der fünften Kurie besitzen. Dr. Anton Winkler erblickt in dem bevor stehenden Eintritt des Führers der Deutschen Volkspartei in das Kabinett Gautsch ein Unglück für die Partei. Er sei keineswegs dagegen, daß ein Angehöriger der Partei in das Ministerium ein trete. Der Führer einer großen deutschen Partei sollte diesen Schritt jedoch nur dann unterneh men, wenn wirklich- eine parlamentarische Regie rung

besteht. Davon sind wir jedoch noch weit entfernt und wenn die gefügige Re gierungspresse heute von einer Parlamentari- sierung des Ministeriums spreche, so sei darin in Wirklichkeit eher eine Ministerialisierung der Par teien zu erblicken. Wenn nun der Führer der Deutschen Volkspartei auf einem so wackeligen Ministerstuhle platznehme, so sei dadurch die ganze Partei kompromittiert und man könne auch davon überzeugt sein, daß ein solcher Schritt nicht nur unter den Parteigenossen sondern in der ganzen

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Pagina 1 di 10
Data: 11.10.1896
Descrizione fisica: 10
•~vj' w7 i SnfMtuf t S*m Sbhsle» viert-qs-ria fl. L«; halbjflhrt, fl. L.—; -mqjflhria fl. 10.—. Mt W r?ntntP1ttfnf. Mri, ß. 11 .^. i0eD«rä«--llagar»r Mil täglicher KLseuvm-g vierteljährig fl. »•lUHHlWiUl« AofeEovSpE muh Tmst. «w,»hme dM IlljertimrS-Arrfträgea Inserate. Innsbruck, Sonntag, II. Oktober 1896 . Nt. 234. Liberale Wirthschafts- und Social- Politik. Innsbruck, 10. October. Vor kurzem hielt die nationalliberale Partei Deutschlands eine Delegirtenversammlung, in welcher die Stellung

der Partei zu den schwebenden Fragen der Wirthschafts- und Socialpolitik klar gestellt werden sollte. Einigung der Partei sin den Haupt fragen der Wirthschafts- und Socialpolitik, welche gegenwärtig im Vordergründe der öffentlichen Dis kussionen in Deutschland stehen, oder offene Spal tung der Partei — das war die Alternative, vor welcher der Parteitag stand. Die alten Gegner der nationalliberalen Partei, die Clericalen, Freisinnigen und Socialdemokraten, ^begrüßten den Delegirtentag mit Hohn und Spott

und sagten demselben ein un vermeidliches Fiasco voraus, und es mußte auch in der That als ein schlimmes Vorzeichen gelten, daß einige der hervorragendsten Mitglieder der Partei, wie Bennigsen, auf der Conferenz, deren Beschlüsse doch für das künftige Schicksal der Partei ent scheidend werden konnten, nicht erschienen. Wer die Entwicklung der schleichenden Krise, welche die nationalliberale Partei Deutschlands durch den Delegirtentag endgiltig zu Überminden suchte, aufmerksam beobachtet

hat, dem kann es [üor allem nicht entgangen sein, daß zu dem Rückgänge der inneren Kraft und des äußeren Ansehens der nationalliberalen Partei im Wesentlichen dieselben Ursachen mitgewirkt haben, welche den Rückgang der liberalen Partei in anderen Staaten Europas her beiführten. Deutschland, Oesterreich und Belgien sind die Staaten, in welchen der Niedergang des Ein flusses der liberalen Ideen und dem entsprechend auch der liberalen Parteien in der jüngsten Ver gangenheit am auffälligsten sich vollzogen

hat, und überall — das ist besonders lehrreich — hat die i clericale Strömung davon den größten Nutzen ge- 1 zogen. Selbst in Belgien, wo die Socialisten mittels des Stimmzettels und des Generalstrikes sichkr zu siegen hofften, hat jetzt die schwärzeste Reaction die Macht in Händen. Der Sieg über eine alters schwach gewordene liberale Partei verbürgt eben noch keineswegs, daß die frei gewordene Erbschaft derselben einer wirklichen Volkspartei zufällt, es ist dies gegenwärtig gerade in den genannten Ländern

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Pagina 3 di 16
Data: 31.10.1903
Descrizione fisica: 16
gemäß den Grundsätzen unseres Parteipro grammes eingerichtet hat, und gibt der Erwartung Ausdruck, daß der parlamentarische Verband der Deutschen Volkspartei im Reichsrate in Zukunft sich in der entschiedensten Betätigung der prog- grammatischen Grundsätze der Partei durch keiner lei wie immer geartete Rücksichten beirren läßt. Diese Erwartung bezieht sich insbesondere auf das Verhalten gegenüber dem ungarischen Ausgleich, heraus nationalen, politischen und wirtschaftlichen Gründen unbedingt

Hinter Heilrufen die erschienenen Abgeordneten Dr. L ö ck e r aus Linz und Anton H u e b e r aus Salzburg. Abgeordneter Tr. Löcker besprach hierauf in einer mehr als einstündigen Rede die politische Page, begründete das Verhalten der deutsschen Volkspartei in der Wehrvorlage und wies den Borwurf, seine Partei sei in ihren Entschlüssen wankend, zurück. Wie jede Partei, ändere auch diese je nach den Verhältnissen ihre Taktik. Die Deutschen müssen trachten, die regierende Partei zu werden, deshalb

1 / 2 12 Uhr nachts war die großartig ver laufene Versammlung zu Ende. Die Krise in Ungarn. lieber die letzten Entwicklungsstufen der Ereig nisse in Ungarn bringt die „Wiener Allg. Ztg." folgenden Bericht vom 30. ds. Mts.: Mit heutigem Tage haben die Entwirrungsver suche des Grafen Stephan Tisza ganz concreteFor- men angenommen. Nach langen Monaten vagen Hin- und Herschwankens scheinen endlich wieder Tage der Realpolitik angebrochen zu sein. Die Parteikonferenz der liberalen Partei hat nun die vom Grafen

Tisza proponierten Aenderungen des Programmes der Neunerkommisfion angenom men. Die liberale Partei hat hiemit ihren Wil len kundgetan, das neue Kabinet zu unterstützen. Die Kabinetsbildung ist auch bereits so gut wie fertig; Gras Stephan Tisza kommt morgen nach Wien, wird vom Kaiser in Audienz empfangen werden und Gelegenheit neh- men, dem Monarchen von den Beschlüssen der Parteikonferenz zu unterrichten, sowie die neue Ministerliste zu unterbreiten. Das wichtigste Ereignis des heutigen Tages bil

det die Tatsache, daß Graf App 0 nYi — von dem es erst hieß, er werde mit seinem ganzen Anhang, dann, er werde nur mit wenigen Leuten die ge plante Sezession aus der liberalen Partei voll führen — sich entschlossen hat, in der libera le n P a r t e i z u b l e i b e n. Ob er hiedurch dem Grafen Tisza einen guten oder einen schlechten Dienst erwiesen hat, das entzieht sich momentan natürlich jeder Beurteilung. Wohl aber werden schon die nächsten Tage den Grafen Tisza darüber belehren

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Pagina 1 di 8
Data: 05.08.1905
Descrizione fisica: 8
. - Annahme von Anzeigen in allen Ankündigungs-Anstalten des In- und Auslandes. Ur. 177. IrmsKrrrck, Samstag, 5. August 1905. 40. Jahrgang. Organ der Deutschen Volkspartei in Tirol. Gchristleitung: Fernsprech-Nr. 375 Verwaltung: Fernsprech-Nr. 57 Die neue Partei und die Freiall-! deutschen. Die „Deutsche Rundschau" in Wien, das Or gan des Abg. S\. H. Wolf, nimmt in feinfer Nummer vom 3. August d. I. in einem mit „Klärung" überschriebenen Artikel Stellung zu den Fusionierungsgerüchten der freialldeutschen

Partei mit der deutschen Volkspartei. In dem Artikel, der eine Verschmelzung der beiden Par teien einfach perhorresziert und die Notwendig keit der Selbständigkeit der radikalen freiall deutschen Partei begründet, heißt es unter an derem : „Weil nunmehr das schon früher einmal in leicht zu durchschauender Absicht verbreitete Ge rücht von einer angeblich beabsichtigten Ver schmelzung unserer Partei mit der „Deutschen Volkspartei" speziell von den Gegnern unserer Partei neuerdings in Umlauf gesetzt

wird, so sei uns darum gestattet, ohne jede Gehässig keit gegen die „Deutsche Volkspartei" hier einer lleberzeugung Ausdruck zu geben, in welcher wir uns nicht nur etwa mit der Mehrheit, s o n- dern mit der Gesamtheit unserer Partei in Uebe reinstimnrung wissen. Das Aufgehen der freialldeutschen und radikalen Deutschnationalen in der „Deutschen Volkspar tei" würde die ersteren all ihrer oft erprobten Agitationskraft berauben, die Kompromißluft in der „Deutschen Volkspartei" würde ihre Schnei- digkeit

lähmen — und gewisse Erscheinungen, die innerhalb der „Deutschen Volkspartei" ge rade in den letzten Monaten nur allzu deutlich ausgetreten sind und das Fortbestehen dieser Partei in ihrem alten Umfange — von Stärke kann man wohl nicht gut reden —_ in Frage gestellt haben, würden auch die radikalen Ele mente nicht zu bannen vermögen. Wir ver lören unsere Stärke, ohne sie jedoch auf die andere oder die neue Partei übertragen zu können. Die Transfusion würde uns das Le ben kosten, ohne dem Körper

ihrer Politik in den letzten Jahren gewiß nicht unbegründeter Weise zugezogen hat. Wer würde wohl dann daraus den Vorteil ziehen? Volksparteilich mögen nun einmal zahlreiche Wählerschaften in den Sudetenländern über haupt nicht und in den Alpenländern vielleicht nicht mehr wählen. Die Hoffnung auf Schaf fung einer großen alldeutschen Partei wäre dann vereitelt und für politische Marodeure würde der Weizen blühen. So sei denn unsere Stellung gegenüber der ..Deutschen Volkspartei" angesichts der jüngsten

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