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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 2 di 8
Data: 11.09.1903
Descrizione fisica: 8
stücken für den armen Lehrer war. Endlich würde er fertig und warf einen zufriedenen Blick auf feine Arbeit, hoffend, der Herr Pfarrer werde doch dies mal ein anerkennendes Wort haben. Letzterer kam in die Kirche, besichtigte alles mit kritischem Blicke und bemerkte, daß das Christkind, welches mitten im Altäre seinen Platz erhalten hatte, erst um Mitternacht erscheinen sollte und jetzt vor der Abendvesper entfernt werden müßte. 'Ter Lehrer gehorchte, spielte mit halberfrorenen Fingern

die Vesper und kam endlich in seine Wohnung, in welcher er sich mit dem warmen Ofen in eine sehr intime Freundschaft einließ. — Tie Zeit des Mitternachtgottesdienstes rückte heran. Ter Lehrer begab sich rechtzeitig in die Kirche, zündete die ver- schiedenen Lampen an und die zahlreichen Kerzen und er hatte die höchste Zeit, sich auf den Orgel stuhl zu setzen, denn der Gottesdienst begann. Oben auf dem Chor bemerkte er zu seinem Schrecken, daß er vergessen, das Christkind an seinen Platz zu stellen

. Als der Herr Pfarrer zum Altäre trat, be merkte er ebenfalls das Fehlen des Christkindes und benahm sich so auffallend, daß: die Andäch tigen merkten, es sei etwas nicht in Ordnung und durch schärferes Hinsehen gewahrten sie ebenfalls, was der Lehrer vergessen. — Nach dem Gottes dienste begab sich der Lehrer mitten durch die Kirche in die Sakristei. Noch bevor er dieselbe er reichte, kam ihm der Seelsorger entgegen und sagte ganz laut und deutlich: Sie, Lehrer, stellen Sie das Christkind hinauf, als Meßuer

sind Sie ein ganzes Schwein. — Allgemeines Entsetzen! In der heiligen Nacht, mitten in der Kirche, un mittelbar nach dem Versöhnungsopfer ein solches Wort. — Dem Lehrer brach die Geduld und er gab eine Antwort, die er besser unterlassen hätte. Wer's nicht glauben will, dem kann ich Namen und Ort und mehrere Dutzend Zeugen nennen. Am 1. Jänner hantierte in dieser Kirche ein neuer Meßner, aber kein Lehrer. — Wollen Sie viel leicht noch einen Kommentar zu dieser Geschichte? Soll ich noch erzählen, welche Schikanen

dieser Katastrophe vorausgingen, oder wie der betreffen de Lehrer den Meßnerdienst ohne einen materi ellen Nutzen verrichten mußte, weil er das geringe Einkommen für den Meßnergehilfen ausgeben mußte, Um fast untso nst d ie O r g el sp i elen zu können?! Man denke ja nicht, daß sei ein einzelner Fall, im Gegenteil. — Aehnliche Vorkommnisse müssen sich viele Lehrer gefallen lassen, weil ihre Haupt beschäftigung, die Schule, sie nicht nährt. Wer Meßner ist, soll seine Pflichten nur ja sehr genau erfüllen

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 2 di 8
Data: 20.11.1907
Descrizione fisica: 8
Sohne mit 14 bis 18 Jahren als letzten Ab schiedsgruß zuruft: „Lerne fleißig!" Schauen sie weiter um in Tirol, wie viele Un ternehmungen der verschiedensten Art in frem den Händen sind. Gebt dem Volke mehr Bil dung und es wird sich viel leichter gegen die große Konkurrenz behaupten können. Der Erfolg unseres Wirkens hängt auch vom Ansehen ab, das wir als Lehrer genießen. Fragt sich jeder, wie uns das Nagen am Hunger tuche im Ansehen der Bevölkerung hebt. Redner vergleicht sodann

die Verhältnisse der Beamten mit den Lehrern ziffernmäßig, woraus sich .ergibt, daß der niederste Beamte nahezu das Doppelte von den Einkünften der Lehrer bezieht. Und was hat man dieser schreienden Ungerech tigkeit gegenüberzustellen? Die Kosten. Die sen Grund können wir heute nicht mehr für recht, für gerecht anerkennen. Wir leben in einem Rechts st aate, können und müssen des halb verlangen, daß uns endlich einmal Gerech tigkeit widerfährt. Das Land wird freilich nicht alles leisten können. Aber die Schule

? Viele werden sagen, der Ausdruck sei zu stark. Die sollen sich nur fragen, wie hoch das Eristenzminimum, unter dem nicht mehr gepfändet werden darf, steht. 1900 Kronen. Diesen Betrag erreichen wir am Ende unserer Wirksamkeit, ergo hat der Tiroler Lehrer überhaupt keine Existenz. Darum, liebe Berufsgenossen, auf zur Arbeit! Wir alle blicken mit der größten Zuversicht dem neuen Tiroler Landtage entgegen. Manches hat sich in den letzten Jahren geändert. Der Sprecher der größten Tiroler Parlamentspartei

nach den jeweilig gellenden Gesetzesbestim mungen, und zwar in Bezug auf die Dien stes- und Pensionsverhältnisse zukömmen. Weiters fordert die Lehrerschaft Tirols im Ein klänge mit der gesamten Lehrerschaft Oesterreichs, daß unter Beihilfe des Staates die finanziellen Verhältnisse des Landes derart geregelt werden, daß er den Verpflichtungen gegen Schule und Lehrer im vollen Umfange Nachkommen kann." Frl. Zobl (Innsbruck) wünscht in der Reso lution noch folgenden Satz ausgenommen: „Die Lehrerinnen

sind den Lehrern in allen Rechten und Pflichten gleichgestellt." Die Resolution Leitner mit dem Zusatzantrag des Frl. Zobl wurde e i n st i m m i g a n g e- n ommen. Herr G r i s s e m a n n verliest eine Reihe von Zuschriften, die von Tiroler Reichsratsabgeord- neten eingelaufen sind. Das Schreiben des Abg. Pr. Erker hat folgenden Wortlaut: „An den geehrten Präs, des Tiroler Lehrer tages in Sterzing. Indem ich den Beratungen des Lehrertages einen recht schönen Verlauf und besten Erfolg wünsche, erkläre

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 1 di 8
Data: 11.09.1903
Descrizione fisica: 8
von Anzeigen in allen Ankündigungsanstalten des In- und Auslandes. Innsbruck, Freitag, den 11. September 1903. 38. Jahrgang. Ur. 216. Organ der Deutschen Dolkspartei in Tirol. Schriftleitung: Telephon-Nr. 375. Verwaltung: Telephon-Nr. 164. Lehrerleben in Tirol. Auf dem gestrigen allgemeinen Lehrertage in Sterzing behandelte Lehrer Ober Huber aus Tristach eine Angelegenheit, die zu den dunkel sten Seiten der Tiroler Lehrerfrage gehört: die Nebendienste, mit denen der Lehrer sein und seiner Familie

zum er barmungswürdigen Sklaven des P f a r r e r s her abgewürdigt wird, und man weiß ja, mit welchen Mitteln die geistlichen Sklavenhalter in Tirol ihre Herrschaft zu behaupten suchen. Die klerikale Preßmeute hält sich gewiß schon bereit, über den mutigen Verteidiger der Menschenwürde des Leh rers herznfallen und die übliche persönliche Hetze gegen ihn einzsulesien. UUsio treuer sollten sich Me Lehrer um jene tapferen Kollegen scharen, die für die Ehre und die Rechte ihres Standes ihre Person einsetzen

. Für die Freunde der Schule und der Kultur jedoch sei die Schilderung des Tiroler Lehrerlebens als ein Schandbild der un würdigen Zustände entrollt, die im Schulwesen Tirols von der klerikalen Partei unter den Augen und mit Billigung der Reg ie- rung aufrechterhalten werden. Das Referat aus: Jene Männer, ob Geistliche oder Weltliche, kommt hier nicht in Frage, welche unser Landes schulgesetz vom 24. April 1892 gemacht haben, fanden es in ihrer rührenden Fürsorge für Schule und Lehrer und besonders

. — In eine Schulgemeinde kommt ein neuer Lehrer. Jung und Alt ist gespannt Tie Jugend sieht in sein Gesicht, ob dasselbe et- wa strenge Linien habe, — und bildet sich ihr Arteil, die Alten aber sehen auf seinen Anzug, Eang seine Haltung und Geberden und alles wendet die Köpfe, wenn der neue Lehrer über die Chorstiege zur Orgel emporsteigt und spitzt die Ohren, was er „kann". — Gelingt es dem Neuen nun, die Orgel, die ses hintertückische Kirchenmöbel, welches mit Vor liebe neue Organisten für Narren hält

, in zu sriedenstellender Weise zu bearbeiten, so hat er die Zuneigung des Publikums im Fluge erworben denn allgemein heißt es: „Das ist ein guter Leh fer, Orgelschlagen kann er einmal genug." — sist aber dies nicht ein Vorteil, mit dem sich ein Lehrer in der Gemeinde günstig einführen kann? O, freilich, denn selbst der Hochw. Herr Pfarrer blickt den „gute n" Lehrer gnädiger an, degrüßt ihn mit wärmeren Händedrucke und ladet ihn vielleicht gar zum Mittagessen ein. Aber leider dauert diese Herrlichkeit nicht lange

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 1 di 4
Data: 05.11.1889
Descrizione fisica: 4
Ls r e & Conrp. in ParrS; T Daube & Touch, in ^kcs! furt a. M.: Rudolf MoK^ m Berlin, Wien, Stuttgart München; M. DukeS; fycimz Echatek; Moriz Stern; Z Lmmeberg; Lndw. Sans h, Wie»; Adolf Steiner in 5 Alle dicht Könne» , ^mrser» Origi«S Dienstag 5 Uovemöer «mmerich { *»r 6tc ) 1889 Die Petition der Lehrer Tirols. ? ? Wie schon oft, so haben auch heuer die Lehrer des ganzen Landes sich wieder mit einer Bitte um Regelung ihrer Rechtsverhältnisse an den Landtag gewendet. Bor etlichen Monaten waren Abgesandte

der Lehrerschaft Wälschtirols sogar beim Kaiser ge- wesen und hatten um Hilfe in ihrer traurigen Lage gebeten. Kurz, die Lehrer von Nord und Süd flehen, ja sie betteln schon seit 20 Jahren überall, wo sich betteln lässt, um ihr gutes Recht. Ihre jüngste, an den Landtag gerichtete Petition hat folgenden Wortlaut: Hoher Landtag! Gedrängt durch die allge mein bekannten misslichen Verhältnisse der Lehrer schaft Tirols erlauben sich die Gefertigten als Ver treter sämmtlicher tirolischen Lehrer-Vereine, denen

der größte Theil der Lehrerschaft angehört, den hohen Landtag um Regelung der Rechtsverhältnisse zu bitten. Die Sorge für das Alter und für die Ange hörigen lastet schwer auf dem Lehrer Tirols, und viele strebsame Männer werden durch dieselbe ge zwungen, das geliebte Vaterland zu verlassen; der unheilvolle Lehrerwechsel und der Lehrermangel steigern sich mit jedem Jahre zum Schaden des Schulwesens, der Bevölkerung und des Landes; müssen ja wichtige, verantwortungsvolle Lehrstellen mit ganz jungen

, unerfahreren Lehrkräften besetzt oder gar von ungeprüft en Personen versehen werden. Im italienischen Theile des Landes sind die Ver hältnisse noch trauriger. Die Gehalte der Lehrer reichen dort an vielen Orten zum nothdürftigen Leben für das ganze Jahr nicht aus, es erscheint der Lehrer nur für einen Theil des Jahres bestellt und ist auf Erwerbung eines oft der Würde des Lehrstandes nicht ange messenen Nebeneinkommens angewiesen. In Anbetracht der bestehenden Verhältnisse glau ben die Bittenden

ihr Ansuchen als ein gerechtfertigtes betrachten zu können. In der vertrauensvollen Hoffnung auf Hilfe des hohen Landtages zeichnen sich im Namen der von ihnen vertretenen Lehrerschaft ehrfurchtsvollst Innsbruck, am 19. Oktober 1889 Leonhard Haselsberger, k. k. Lehrer in Innsbruck, Vorstand des Tiroler Landes-Lehrervereins. Franz Hofer, Oberlehrer in Tramin, Vertreter des Vereins der deutschen Lehrer Südtirols. Franz Kugler, Lehrer in Imst, Vertreter des Lehrer- Vereins Oberinnthal-Lechthal. Franz Kurz

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 2 di 8
Data: 20.11.1902
Descrizione fisica: 8
gen — überreichte wohlbegründete und bescheidene Pe titionen — betonte in Wort und Schrift die immer zunehmende Not unseres Standes — daß' es nicht mehr so weiter gehen könne — daß geholfen werden müsse, wenn man nicht Lehrer und Schule dem siche ren Verfall preisgeben wollte, — alles umsonst — man hat für den „Volksbildner" kein Geld! Zu wiederholten Malen wurde der Anwurf ge macht: Unsere Forderungen wären zu hoch; ein so genannter Lehrerfreund hat sogar auf einem Lehrertage den Ausspruch

getan: wenn die For derungen der Lehrer in Erfüllung gingen, müßten dieselben in ich rem eigenen Fette er sticken, (Empörte Pfuirufe.) Ohne auf die Lieblosig keit einer Gesinnung, welcher solche Aussprüche ent springen, näher einzugehen, möchte ich die Frage stel len, ob das Sterzinger Programm auch nur eine Forderung enthält, welche nicht der Gerechtigkeit und Billigkeit vollkommen entspräche? Diese Forderungen, welche die Lehrerschaft von Tirol vor 4 Jahren aufgestellt hat, wurden seither bei nahe

von der gesamten österreichischen Lehrerschaft acceptiert und deren Erfüllung in mehreren Krönlän dern angebahnt. Was bewog nun die Lehrerschaft, solche Forderungen aufzustellen? Unser Gehaltsgesetz wurde schon vor zehn Jahren geschaffen und zwar schon damals so, daß ein Aus kommen nur bei der allergrößten Sparsamkktt mög lich war; 20 Jahre früher im Jahre 1870 wurden die Gehalte der oberösterreichischen Lehrer schon auf 600—700—800 fl. festgestellt — schon damals sagte Dr. Bär

Jahrzehnt enorm verteuert. — Seit 1870, wo die Gehalte der Lehrer Oberösterreichs auf 6—7—800 fl. festgestellt wurden — haben sich B r o t, M e h l, M i l ch, F e t t, B ü t t e r, Schmalz, Eier, Holz usw. nach H i ck m a n n s sta tistischen Angaben um 20 Prozent verteuert — (Zwi schenrufe: Um mehr!) so ist denn die Not unseres Standes aufs höchste gestiegen. Im Jahre 1870 wurden die Gehalte der k.^k. Staats beamten reguliert und als Anfangsgehält öabei 600 Gulden festgesetzt; es war dies schon damals

eine ziemlich 'karge Bemessung, 600 fl. reichten zur Not für die Fristung des Lebenss und doch — was ist für ein Unterschied zwischen dem Lose eines Beamten von damals und einem Tiroler Lehrer von heute, nach mehr als 30 Jahren, wo die Lebensmittelpreise, wie früher ausgeführt wurde, um mehr als 20 Prozent gestiegen sind. Der Lehrer 1. Klasse kann also erst mit 35 Jahren den gleichen Gehalt beziehen, wie ihn der Beamte schon mit 22 Jahren vor dem neuen Gehaltssystem ge nossen hat! Der Lehrer

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 1 di 8
Data: 04.08.1903
Descrizione fisica: 8
ihnen aber mitgeteilt, — falls sie es noch nicht wissen — daß, der Allgemeine Tiroler Lehrer verein nur seine Pflicht tut und bloß mit ehr lichen, erlaubten Mitteln arbeitet. Ter Schreiber in der Chronik vermutet, daß bei dieser „fieberhaften" Agitation nicht das schöne Schlagwort „Förderung der Schul- und Standes- mteressen" maßgebend erscheint, sondern ganz an dere, sehr kräftige Impulse im Spiele seien. Cr versucht Beweise anzuführen, indem er schreibt: „Schon bei der Lehrerkonferenz im „Löwen" zu Innsbruck

, wo die Gründung des neuen Ver eins angeregt und beschlossen wurde, ist das Wort gefallen: „Wir haben nur einen Feind! Wir kennen unseren Feind genau!" Und als gefragt wurde, wer denn dieser eine Feind wäre, lautete die überraschende Antwort: „Der Katholische Ti roler Lehrerverein hat neben den Lehrern a u ch nochandere Mitglieder." Bei der Gründungs versammlung in Sterzing sprach Lehrer Grisse- mann — allerdings mit einigem Augenverdrehen — von der B i l d u n g s f e i n d l i ch k e i t des Klerus

, wie im offiziellen, an alle Schullei tungen versendeten Bericht des „Tiroler Tag blattes" (!) zu lesen stand. Auf dem gleichen Gründungstag zu Sterzing tat Lehrer Sieber laut „Tagblatt "den Ausspruch: es sei eine Schande, daß das Organ des Katholischen Tiroler Lehrer vereins von einem Priester redigiert werde. — Und doch ist dieser Priester k. k. Mittelschulpro- ftssor und könnte nach § 5 der Statuten des All gemeinen Tiroler Lehrervereins Vereinsmitglied sein, wenn er keinen schwarzen Rock tra gen

würde!" „Wir Lehrer haben nur einen Feind"; diese Worte sind wahr vom Anfänge bis zum Ende. Zeder, heiße er wie er wolle, der ge gen eine intensivere Lehrer- und Schulbildung ist, ist unser Feind. Daß selbst der Katholische Tiroler Lehrerverein solche Feinde zu Mitgliedern zählt, ist eine längst be wiesene Tatsache. — Was Lehrer Griffe- mann bei der Gründnngsversämmlung in Ster zing, angeblich unter einigen Augenverdrehen, von der Bildungsfeindlichkeit des Klerus sprach, hat sich längst bewahrheitet. Der hohe

Klerus warf elbst so gefällig,dieWorte G r i s s e m a n ns z u b e w e i s e n u n d z w a r i m selben Orte. Man denke nur an den konser vativen Parteitag in Sterzing am 28. April l. I. ^as nur ein Beispiel, mehr ist kaum nötig. — Es Lehrer Sieber in Sterzing sprach, ist eben falls vollkommen am Platze. Es ist wirklich eine Schande, wenn in einem Lehrervereine, der 7 /s der Lehrerschaft Tirols umfaßt, sich kein Lehrer findet oder finden darf, welcher die Redaktion der Fachzeitung übernehmen

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 2 di 8
Data: 21.11.1902
Descrizione fisica: 8
Sache, usm dasselbe Ziel und je nach den Um stünden wird hier und dort etwas erreicht, an derswo weniger oder auch nichts. Besonders hart ist dieser Kampf in Tirol. Wir Tiroler Lehrer führen feit einigen Jah ren Krieg auf der ganzen Linie von Slid bis Nord, wir führen Krieg wegen eines allgemei- nen Zweckes, aber wir führen if)it nicht nach einem gemeinsamen Plane, auch nicht mit ver einten Kräften. Das Parteigetriebe hat die Lehrerschaft mit- geriffen. den eigenen Truppenkörper verlassend

, unterwarfen sich die Lehrer den einzelnen Par teiführern, kämpfen ganz nach ihrem Plane, kämpfen, weil sie sich den verschiedenen Par teien angeschloffen, sogar gegen die eigenen Kol legen. — Der Großteil der Lehrerschaft glaubt, geblendet voll den vielell Versprechungen der einzelnell Parteien, die beste Hilfe, die sicherste Stütze in jener Partei gefunden zu haben, in der er sich befindet. Daß jede Partei zunächst ihre eigenen Ziele verfolgt und uni die Unter stützung seitens her Lehrer froh

ist, bedenken die Lehrer nicht. So meint der konservative Lehrer: „Ach meine Partei meint es wohl nur ehrlich mit uns; sie tritt ja immer für uns ein; hat doch erst neu lich wieder Herr N. zu mir gesagt: „Heuer, wenn der Landtag zusammen kommt, erhalten die Leh rer ganz sich er etwas." — „Die konservative Partei tut für uns, Mas sie tun kann. Wenn sie bisher nichts erreichte, so warell eben die anderen Parteien daran schuld" usw. Nun kommt der christlichsoziale Lehrer: „Ach, sagt er, die konservative Partei

ist ja nicht fort schrittlich, die hat für Lehrer nie etwas getan, sonst stünden wir ja weit besser; aber die christ liche Partei, das ist die Partei der Lehrer. Die tritt mit allem Ernste für uns ein. Man lese nur die „Tiroler Post"! Das sind Artikel für uns. Möchten sich, doch alle Lehrer dieser Par tei anschließen!" Nun kömmt der freisinnige Lehrer: „Was nicht gar! Sind doch diese Leh rer einfältig, daß sie derrn nicht zur Einsicht kommen, daß die Klerikalen, heißen sie nun so tums (S. 153). — Piper

ärgsten Feinde sind! Aber die freisinnigen Parteien, die jutb für uns; man schaue nur hin in andere Kronländer, man schaue hin nach Innsbruck. Die freisinnigen Parteien, die sorgen für Bildung und Fortschritt, die treten für Schule und Lehrer ein u. s. w." Wenn diese Herren Kollegen die richtige An- fchauung hätten, wahrlich, wir hätten Hilfe hin und hin, unsere Lage wäre ja außerordentlich günstig. Ein jeder glaubt, die richtige Anschau ung zu haben, und trotzdem ist eilt jeder auf dem Irrwege

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 3 di 16
Data: 08.12.1895
Descrizione fisica: 16
find, oder sich gar entfremdet oder feindlich gegenüber > stehen, darüber belehren uns die Legionen ruinirter Familien, die Millionen von Jugend auf verpfuschter Existenzen. Einträchtig zielbewußtes Zusammenwirken der Eltern und dieser mit dem Lehrer ist die un erläßliche Bedingung für das Wohlgelingen der Er- ziehungsthätigkeit, die ja ohnedies des Ungewissen und Unberechenbaren noch genug auf ihrem Wege findet. So alt und selbstverständlich dieser Grundsatz scheint, so einleuchtend

er auch der geringsten Verständnißkraft ist, ebenso lange und oft, ebenso hartnäckig wird da gegen gefehlt und auf dem Fehler beharrt trotz der erkannten Nothwendigkeit einer Abhilfe. Vater und Muter, Eltern und Lehrer, Gemeinde und Schule resp. Schulbehörde sind es, denen das Schicksal unserer Kinder anvertraut, eine schwere Ver antwortung auferlegt ist. Besteht zwischen ihnen Zwie tracht und ist keiner der streitenden Theile zum Nach geben entschlossen, so trägt den Schaden nur der unschuldige Dritte — das Kind

Gemeinde Gossen saß ist die un glücklich Getroffene. Wir betonen von vornherein mit allem Nachdrucke, daß das Verhältniß zwischen unserer Schulgemeinde und dem gegenwärtigen, ihr gegen ihren Willen aufgezwungenen Lehrer ein so gespanntes, gegenseitig verbittertes ist, daß an ein weiteres Zu sammenwirken überhaupt, und ein gedeihliches insbe sondere, gar nicht mehr zu denken ist. Das kam so. Der gegenwärtige Lehrer D. wurde im Herbste 1892 vom Bezirksschulrathe Brixen als Lehrer für unsere Schule, deren

Erhalter die Orts gemeinden Goffensaß, Brenner und Pflerch als Schulgemeinde sind, in provisorischer Eigen schaft bestellt. Die Schule ist eine zweiclassige gemischte und haben an derselben ein Lehrer und eine Lehrerin zu wirken. Ein Jahr nach der provisorischen Verleihung des Lehrer- und Schulleiterpostens an den Lehrer D. wurden beide Stellen am lO.Oct. 1893 zur defini tiven Besetzung ausgeschrieben, jedoch der Schul gemeinde keine andere Mittheilung gemacht, als die: die bestehenden Verhältnisse

seien einstweilen laut Bezirksschulrathsbeschluß zu belassen, nachdem die Lehr- sWeü^irl Goffensaß ohnehin gleichzeitig mit den übrigen Lehrstellen zur definitiven Besetzung ausge schrieben werden. Mit 15. November 1893 lief der Termin ab und zeigte sich, daß der einzige D. sich um die Lehrer und Schulleiterstelle in Competenz gesetzt hatte. Der Pfarrer erhob gegen seineNtzNotorischenjProtegö natürlich keine Einsprache, und so wurde der Ortsschulrath mit Jndorsaterlaß des Brixner Bezirksschulrathes

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 10 di 20
Data: 26.09.1903
Descrizione fisica: 20
. Und wollte auch manchem kein Gebet über die Lippen, weil ihm grimme Wut das Herz zu- sammenkrampfte, so murmelte doch jeder im stillen einen heißen Wunsch nach Vergeltung und Gerecht tigkeit und jeder gelobte sich aufs neue, mit allen Kräften an der Befreiung und Errettung un seres Standes aus solch erniedrigenden, jeder Menschlichkeit hohnsprechenden Not. Schande über jeden Lehrer, der sich angesichts solch trauri ger Tatsachen noch nicht klar wird, auf welcher Seite er zu kämpfen hat. Städtisches Orchester. Unter dem Titel

sein. Alerikälev Lehrerlag. An der am 24. d. M. in Brixen abgehaltenen Versammlung der klerikalen Lehrer nahmen nach dem Berichte der „Brix. Chronik" gegen 120 Lehrer und 25 Geistliche teil. Ueber die Gehaltsfrage referierte Herr Vo ll e l l. Er wies auf drei Lehrer hin, welche heuer in Innsbruck ihr 25jähriges Berufsjubiläum feier ten. Einer aus ihnen wirkt seit einem Vierteljahr hundert in der gleichen Gemeinde in Tirol und bezieht heute wie früher noch immer nur 400 Gul den Gehalt. Ein ehemaliger Mitschüler

dieses Lehrers hat sich nach Oberösterreich begeben und bezieht dort jetzt 1300 Gulden Gehalt als Volks chullehrer. Ein dritter Kollege, der 25 Berufs- ahre hinter sich hat und in Tirol geblieben ist, muß mit einer Familie von elf Kindern tatsächlich Hunger leiden; denn es trifft pro Tag und Kopf ganze acht Kreuzer. Um nicht zu verhungern be treibt dieser Lehrer das S ch uste r h an d w er k, das im Sommer ihm bei gutem Fremdenbesuch einen nennenswerten „Nebenverdienst" liefert. Redner erwähnte

hier auch den überaus traurigen Fall, der sich kürzlich ereignet hat: Lehrer Appen- bichler von Uttenheim mußte, um seine Familie zu erhalten, sich als Taglöhner verdingen und mit Beerensammeln einen „Nebenverdienst" suchen, wo bei er sein Leben einbüßte. Redner nannte es als einen Schandfleck des Landes, daß Tirol seine Lehrer am schlechtesten bezahlt, schlechter als Tag löhner. (Wie später bemerkt wurde, ist z. B. in Sterzing eine Nachtwächterstelle mit 730 Kronen Gehalt ausgeschrieben, während der Anfangsgehalt

des Lehrers nur 720 beträgt.) An Vorbildung stehen unsere Lehrer den Subalternbeamten gleich, an Er habenheit und Wichtigkeit des Berufs stehen sie über den Beamten, an Gehalt aber unter den ein fachen Staatsdieneru, die keine Vorbildung benötigen. Es muß also eine Ehrensache für unser Land und für den Landtag sein, die Gehaltsfrage der Lehrer zu lösen, eine Ehrensache, gegen welche alle Par teirücksichten, alle nationalen und ökonomischen Fra gen zurücktreten müssen. Die Lehrer fordern auch mit Recht

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 3 di 8
Data: 04.06.1892
Descrizione fisica: 8
und wieder einmal in Tirol schießen zu sehen. Hierauf sprach Se. Majestät die einzelnen Mitglieder der Deputation an, worauf dieselbe ent lassen wurde. (Zu r C o n st i t ui r u n g d e r B e z i r k s sch ul- r ä t h e.j Gestern fanden die Wahlen der Lehrer für den Bezirksschulrath und in die verschiedenen Com missionen statt. Hiebei wurden gewählt: Für den Stadtbezirk Innsbruck: In den Bezirks schulrath : Josef Schmiedhuber, Leiter der städtischen Knaben-Volksschule in Dreiheiligen; in die Landes- conferenz: Leonhard

Haselsberger, k. k. Uebungsschul- lehrer und Hugo Platter, Bürgerschullehrer; in den ständigen Allsschuß: Franz Bachlechner städt. Lehrer, Karl Kuen städt. Lehrer, L. Haselsberger, k. k. Uebungs- schullehrer, Maria Lergetporer und Amala Habtmann, städt. Schulleiterin; in die Bibliotheks-Commission: Joh. Engensteiner, Bürgerschullehrer, Jos. Bermoser, städt. Lehrer, Erich Wechner, Katechet, Anton Peter, Professor der k. k. Lehrerbildungs-Anstalt und Maria Maas städt. Lehrerin. Für den Bezirk Inns bruck

Umgebung: in den Bezirksschulrath: Franz Ranggn, Lehrer in Zirl; in die Landesconferenz Ant. Kratzer, Lehrer in Matrei, Romed Saurwein, Lehrer in Rum, Ferdinand Mayr, Lehrer in Ambras; in den ständigen Ausschuß: Josef Plattner, Lehrer in Steinach, Josef Moser, Lehrer in Oberleutasch, Josef Föger, Lehrer in Sistrans, Johann Steinacher, Lehrer in Wattens, Andreas Nagele, Lehrer in Jnzing; in die Bibliotheks-Commission: Friedrich Lobenstoch, Lehrer in Absam, Alois Kerbler, Lehrer in Hall, Blasius Pichler

, Lehrer in Aldrans, Romed Weber, Lehrer in Axams, Johann Purner, Lehrer in Mühlau. (Fremd en-Concerte.) Das dritte Concert findet Samstag den 4. d. M. in den Sadtsälen statt. Das Programm ist folgendes: 1. „Das Glöcklein des Eremiten", Ouvertüre von Mallardt. 2. „Ich bin ein Kind vom Rhein", Walzer von Zeller. 3. „Chor die allerdings unverbürgte Sage, daß schon manche Rosenkönigin vom Flecke weg von irgend einem Grafen oder Marquis geheirathet worden sei. Die Kirche hat ihre besonderen

rauen.) Man schreibt uns aus Bozen: Am 1. Juni tagte im städtischen Rathsaale unter dem Vorsitze des k. k. Bez.-Schulin- spectors Winkler die erste Lehrerconferenz des Stadt bezirkes Bozen. Zu derselben erschienen alle Wahl berechtigten, dreißig an der Zahl, ferner der k. k. Landes-Schulinspector Dr. H a n s o t t e r, Stiftsdecan Brixner und Katechet Oberrauch. Als Fachmann in den Stadtschulrath wurde der städtische Lehrer Heinrich Bartl mit 18 Stimmen gewählt, als Gegencandidat war Franz

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 1 di 10
Data: 12.09.1904
Descrizione fisica: 10
K 4.—; halbjährig K 8.—; garrzjahrig K 16.-^. — Girrxoirre Wrrwmer» 8 h, - ArrKütrdisrrngspssi» nach Tarif Annahme von Anzeigen in allen Ankündigungsanstalten In* und Auslandes. )»nvbr»ck. M»ut«g, de« 13. September 1904. 80. KahrgaKg. Ar. 307. Allgemeiner Tiroler Lehrertag. Vor kurzem hatten der Innsbrucker, der Un- terinntaler und der Allgemeine Tiroler Lehrer verein gemeinsam einen Aufruf an die Lehrer schaft und an alle Schul- und Lehrerfreunde Tirols erlassen/ in dem sie zu einer allgemeinein

Lehrerversammlung einluden, die am 12. d. M. im Restaurant Austria tagen und neuerdings für die Interessen der Schule eintreten sollte. Heute hatte sich nun eine stattliche Zahl von Lehrpersonen eingefunden, um einen weiteren Schritt vorwärts zu tun in dem schweren, bit teren Kampfe, den die Tiroler Lehrerschaft schon seit vielen Jahren um die Hebung der Schule und um die Verbesserung ihrer materiellen Lage führt. Es waren ungefähr 200 Lehrer ulld Lehrerinnen anwesend. Um IO 1/4 Uhr eröffnele Lehrer Pichler

aus Aldrans die Versammlung mit folgenden Wor ten: Schon wiederholt sei die Tiroler Lehrer schaft zusammengetreten, um ihre bitteren Kla gen vor die Oessentlichkeit zu bringen. Sie habe jedoch nur Vorwürfe geerntet. Das habe große Erbitterung erregt, zu deren Beschwichtigung den Lehrern dann einige geringe Verbesserun gen in ihrer Besoldung gewährt worden seien. Gleichzeitig damit sei aber ein neues Schulge setz in Kraft getreten, mit dem die Lehrpersonen nicht zufrieden sein könnten. Er begrüßte

, ihr die ange messene Vertretung nicht gewährt. Wir können Ihnen daher nur wiederholt versichern, daß wir sonst alles tun werden, was in unseren Kräf ten steht, um Ihre Wünsche bald zu erfüllen. Viel Hoffnung ist dafür allerdings nicht vor handen. (Anhaltender, stürmischer Beifall.) Direktor Ostheimer dankte für diese Kund gebung und bemerkte, die Lehrerschaft sei über zeugt, daß die Abgeordneten der Stadt Inns bruck stets für das Wohl der Tiroler Lehrer schaft eintreten würden. Er erteilte darauf das Wort

des Loses der Lehrerschaft bei zutragen. (Großer Beifall.) Direktor Ostheimer bedauerte, daß Herr Abg. Dr. Erler genötigt sei, die Versammlung so früh zu verlassen, und erteilte dann das Wort dem ersten Berichterstatter, Herrn Lehrer S i b e r aus Schwaz, der über Das Dien st ein k o m m e n d e r L e hr pe r so n e n n a ch d em neuen Gehaltgesetze sprach. Er warf zu nächst einen Rückblick auf die Geschichte der Lehrerbewegung, die eine wahre Leidensgeschich te ist und wendete sich sodann den Bestimmun

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 2 di 6
Data: 10.02.1899
Descrizione fisica: 6
Seite 2 Nr. 3S botene materielle Besserstellung des Lehrerstandes zum Ziele hat. Der berühmte § 55 des R.-V.-G. bestimmt: „Die Minimalbezüge, unter welche keine Schulge meinde herabgehen darf, sollen so bemessen sein, daß die Lehrer frei von hemmenden Nebengeschäften ihre ganze Kraft dem Berufe widmen und eine Familie den örtlichen Verhältnissen gemäß erhalten können." Diese Minimalbezüge hat das tir. LandeS- schulgesetz vom Jahre 1892 dahin festgestellt, daß der größte Theil der Lehrer

, daß bei so traurigen Verhältnissen die Liebe zum Berufe in der Brust des Lehrers allmählig erkaltet und die Begeisterung für denselben flöten geht, aber die Erschei- «u n g darf nicht übersehen werden, daß von Jahr zu Jahr immer weniger tüchtige, intel- lectmlle Kräfte sich d.'M Lehrerberufe widmen, dafür aber Elemente sich herandrängen, die die Besorgniß rechtfertigen, mit welcher alle, denen die Schule am Herzen liegt, auf den Nachwuchs in der Lehrer schaft blicken. Auch das ist eine Erscheinung der Zeit

, daß manche junge tüchtige Lehrer dem Lehrerberufe Vabt sagen und eine Anstellung bei der Post, der Eisenbahn, oder sonst wo anstreben und finden. Wenn daher die Lehrer eine wesentliche Besse rung der Lage anstreben, so geschieht dies nicht allein in Rücksicht auf ihre Person und auf ihre Fami lie, sondern auch vornehmlich deshalb, weil sie auf das Wohl der Schule bedacht sind und mit Betrüb- niß sehen müssen, wie diese Schritt für Schritt zu- rückgehen muß, wenn der Lehrernoth nicht bald ein Ende gemacht

wird. So wird uns also die einmüthige Forde rung der Lehrerschaft, gleich allen übrigen Ange stellten in den Besitz solcher Gehaltsbezüge gesetzt zu werden, die den heutigen Lebensverhältnissen einigermassen entsprechen, leicht verständlich. Auch die Tiroler Lehrerschaf.t hat aus dem Lehrer tage in Sterzing im Herbste des v-rgangenen Jahres zur Frage Stellung genommen und einhellig be schlossen, mit einer wohlbegründeten Bitte an den Tiroler Landtag heranzutreten und an jener Stelle Hilfe zu suchen, welche durch daS R.-V.-G. hiezu

, wo noch ein stilles Lehrergemüth hosit und fürchtet zugleich, Deutschfottfchrittliche und Deutschnationale sind Freunde der Schule, Freunde der Lehrer ; sie erkennen die Forderungen der Lehrer als berechtigte an und wünschen, daß dieselben im Landtage geneigtes Gehör finden. Wohl dürfte es wieder heißen, die Gemeinden, daS Land haben die Mittel nicht, die Lehrer wür diger zu bezahlen. Darauf gibt es aber nur die Hlivokev Dagvkatt. , | I , — . 71.11 «MW ->»,..»> I ' eilte Erwiederung, es mag richtig

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Pagina 1 di 6
Data: 06.10.1899
Descrizione fisica: 6
, S. Lctober. Etwas spät, für die gute Sache der Lehrer, an welcher ja fast die ganze Bevölkerung innigen An teil nimmt, aber immer noch stütz genug, geht uns von einem Theilnehmer der unten folgende eingehende Bericht über den am 27. September im Adambräu zu Willen aögehaltenen zweiten Tirolischen Lehrertag zu, dem wir gerne Raum gönnen in der Absicht, auch unstrn Lesern einen interessanten Blick zu ermöglichen in die internen Angelegenheiten unserer leider nicht auf Rosen gebetteten ersten Jugendbildner

„Ein Lehrertag", welche sich unser Fachorgan „Die katholische Volksschule" mit ihrem an leitender Stelle gebrachten, geradezu gruseligen Aufsatz „Zum Lehrertage" gab, war umsonst; ver gebens leider auch alle Anstrengung gar mancher Herren, welche Zeit und Geld für Briese opferten, um den Lehrern ans Herz zu legen, in ihrem eigenen Interesse dem Lehrertage fern zu bleiben. Vergebens, Alles umsonst, denn die Lehrer und Lehrerinnen kamen, 220 kamen; wußten sie doch, daß wir ihnen nicht „Sand in die Augen

gestreut", daß wir nicht mit „Unredlichkeit und Unaufrichtig keit" vorgegangen sind, daß vielmehr dieses Geschäft Andere in aufopferndster Weise besorgten; wußten sie doch, daß der Lehrertag nichts Anderes bezwecken sollte, als unserer Petition um Verbesserung unserer trostlosen Lage Nachdruck zu geben. Lehrer Loben stock begrüßte auf das Herz lichste die Anwesenden, unter diesen ganz besonders drn Rector wa^niüeuZ Prof. Stolz, Herrn Prof. Seidert aus Bozen. Herrn Jnspector Rabalder aus Schlvaz

" und 2. „Ge- ichichik und Entstehung des II. Lehrertages" bekannt, " fl f die Anwesenden, mit Ernst und Würde ihre Forderungen vorzubringcn und sich nicht zu allzu scharfen Worten, welche die herausfordernde Sprache einiger Blätter leicht Hervorrufen könnten, hinreißen Zu lassen, auf daß Niemand der Versammlung auch nur den Schein von Absichten unterschieben könne, die nie vorhanden waren. „Wir wissen Alle", fuhr kr fort, „daß die Lehrer anderer Kronländer weit besser stehen; aber nur durch ihr solidarisches

Vor gehen, durch Abhaltung von großartigen Lehrer- tagen haben sie erreicht, was wir erst anstreben. Auch bei uns erwacht das Gefühl der Zusammen gehörigkeit, die heutige Versammlung beweist ja dies, und, seien Sie überzeugt, dieser Saal wäre viel zu klein, um auch nur die Hälfte von den An wesenden zu fassen, hätte der katholische Tiroler- Lehrerverein nicht eine ablehnende Haltung zum Lehrcrtage eingenommen. Warum er das that, weiß

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Pagina 4 di 12
Data: 19.02.1903
Descrizione fisica: 12
, zurückhalten. Der Stein zer quetschte ihm den Mittelfinger der Rechten und brachte ihm an den anderen Fingern und am Knie noch mehrere Verletzungen bei. Zur Kehrergehallsfrage. Unter Führung der Herren Abgeordneten Dr. v. Grabmayr und Tambofi erschienen am 15. ds. Mts. Abordnungen des deutschen Tiroler Lehrer vereines, des allgemeinen Tiroler-, des Unter- inntaler und eines italienischen Lehrervereines beim Unterrichtsminister R. v. Härtel. Herr v. Grabmayr stellte die Herren Pichler, Deiser, Wagner

und Gasperi dem Minister vor und er örterte den Zweck der angesuchten Audienz. Da rauf erklärte der Abg. Tambosi, daß man in der Lehrergehaltsfrage keine Partei unterscheide und daher haben sich die Landtagsabgeordneten aus Welschtirol bereit erklärt, diese Frage aus der Obstruktion im Tiroler Landtage auszuschalten. Darauf wurde vom Lehrer Pichler im Namen des allgemeinen Tiroler Lehrervereines auf die Notlage der Lehrer hingewiesen und betonte, daß 85 Prozent der gesamten Lehrer Tirols der dritten

Gehaltsklasse angehören und somit ein Gehalt von nur 800 Kronen und nach dreißig Dienstjahren nur 1040 Kronen beziehen. Nicht einmal die Lehrer der ersten Gehaltsklasse be ziehen nach dreißig Dienstjahren ein Gehalt, welches dem Existenzminimum von 1600 Kronen gleichkommt. Pichler bespricht hierauf die ganz unzureichende Versorgung der Witwen und Wai sen, indem eine Witwe im Höchstfälle samt Erzie hungsbeitrag nur '400 Kronen beziehen kann, eine Summe, mit welcher eine Familie unmöglich men schenwürdig

leben kann. Zum Schlüsse weist er auf die Schäden hin, welche aus den bestehenden Zuständen für die Schule erwachsen und bat Ex zellenz Herrn Unterrichtsminister, sein Augen merk auf das ihm überreichte Memorandum zu richten, in welchem kurz auf die genannten Zu stände hingewiesen wird. Herr Mmister erklärte, daß er die Notlage der Tiroler Lehrer und die Berechtigung ihrer Forderung anerkenne. Wei ters betonte er, daß diese Forderungen stets in korrekter Weise vorgebracht wurden

, wenn auch die Lehrer durch ihre kärglichen Bezüge sich in einer ökonomisch sehr bedauerlichen Lage befinden. Er stellte sodann die wohlwollende Mitwirkung der Regierung bei Erledigung dieser Frage in Aus sicht, betonte jedoch, daß es vor allem eine Auf gabe ldes Tiroler Landtages sei, dieselbe einer schleunigen Lösung entgegen zu führen. Herr Lehrer Gasperi wies auf die mißliche Lage der Lehrer im italienischen Landesteile hin, wo zu- dem nckch gewisse Nebenbeschäftigungen der Deutschtiroler Lehrer den dortigen

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Pagina 4 di 8
Data: 20.11.1902
Descrizione fisica: 8
und wir hatten keine Gelegenheit, uns zu verteidigen. Mir ist z. B. eine sehr verbreitete Zeitung bekannt, die damals einige aufreizende Artikel gegen uns brachte und als dann die Lehrer antworten wollten und eine Masse von Berichtigungen auf den Redakteur ein stürmte, erklärten die ehrenfesten Aktionäre des Blattes die ganze Angelegenheit für abgetan. Das ist nur ein Beispiel und wenn ich von der jüngsten Ver gangenheit erzählen wollte, käme ich zu keinem Ende. Man macht uns einfach mundtot! Statt dem Volke das Berechtigte

uns freilich ein R ä t s e l, wenn wir nicht denen glauben wollen, die da sagen, für ei nen Politiker existiere ein Gewissen überhaupt nicht. Aber — so fragen wir — gibt es' auch keine Ehre mehr? Wir kennen sogar Abgeordnete, die allen Ern stes behaupteten, die Lehrer seien zu v i e l gebildet. Ein zweijähriger Kurs und eln bischen Praxis bei einem tüchtigen Kollegen genüge vollauf für uns Landlehrer. In jüngster Zeit konnte man gar in ausländischen Zeitungen lesen, daß irgendwo in Tirol ein Herr

einen noch Diel kürzeren Bildungs modus erfunden. In halbstündiger Prüfung ist nach diesem Rezepte ein Bauernknecht in einen N o t l e h- r e r verwandelt. Es ist eine Verleumdung, wenn man behauptet, die Lehrer saugen das Land aus! Wir wollen nicht den Ruin der Bauernstandes, schon deshalb nicht, weil wir auch mit unserem unpoli tischem Hirn e i n s sh e n, daß ein tüchtiger Bau ern- und Mittelstand die einzigen Stützen des Staates sind. Deshalb haben wir auch schon un zählige Male betont

ihr eigenes Privatvermögen in gemeinnützige Unternehmun gen steckten, sich dadurch des letzten N o t p f e n n i g s beraubend, und kenne Lehrer, die jährlich einen Teil ihres ohnehin lo kärglichen Gehaltes' der armen Ge meinde schenkten. Freilich haben sie, wie es bei uns schon einmal üblich, nur Undank und Ent täuschung erlebt. Haben Sie schon einmal gehört, daß' ein Abge ordneter sich zu so einer selbstlosen Tat jemals verstiegen? Mir ist kein Fall bekannt

! N i ch t u n s hat es der B a u e r zu d a n k e n, wenn er heute unter den Schullasten und dem ungerech ten Schulgeld seufzt. Wir müssen im Interesse unseres Ansehens ver langen, daß das SchukgeTd überhaupt abgeschafft und die Schullast auf kräftigere Schultern gelegt werde. Bei dem gegenwärtigen Bedeckungsmodus kann man es den armen Landgemeinden nichk verdenken, wenn sie Lehrer und Schule als große Last empfinden und von einer Mehrlei st ung schon gar nichts wis sen wollen. Keine Last, sondern eine Wohltat soll' die Schule dem Volke sein! Abgeordnete

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Pagina 3 di 8
Data: 16.09.1902
Descrizione fisica: 8
frage völlig gleichmäßig und in ständiger gegen seitiger Übereinstimmung vorgegangen ist und auch teilweise Erfolg gehabt hat. Aber jeder deutsche und auch jeder tschechische Lehrer würde es mit Entrüstung und Ab schere zurr'ickgewiesen haben, wenn er sich -mit nationalen Gegnern zu einem national-geschlechtslosen Brei hätte ver- eirrigen sollen, und wcnre eilte Gehalterhöhuug nur auf einem solchen Wege zu erreichen gewesen wäre, dann hätte die deutsche Lehrerschaft Böh mens, die überall

die völkische Hochwacht halt, trotz ihrer Notlage gewiß lieber auf jede Er höhung Verzicht geleistet. Aber es war ohne ein solches Opfer, das ein ehrlicher Mann nicht bringt, eine gemeinsame und erfolgreiche Aktion m der Gehaltsfrage möglich durch eine einfache Verständigung beider Verbände über die eiuzu- halteude Taktik. Darum hat aber weder ein deut scher noch ein tschechischer Lehrer auch nur ein Jota seiner politischen Ueberzeugung und völki schen Gesinnung geopfert oder sich in ihrer Be- tätigung

irgendwelche Beschränkung auferlegt. Wenn es möglich ist, daß die gesäurte deutschti- rolische Lehrerschaft sich in einer ähnliche»: Welse über ein gemeinsames Vorgehen ihrer Verbünde verständigt, dann wird das auch ihrem Streben nach materieller Besserstellung gewiß nur för derlich sein und fein rechtlich Denkender wird sie deshalb tadeln. Aber sich jeder Persönlichen Ueberzeugung entäußern und „nichts fein als Lehrer", das kann kein Charakter. Denn ein Charakter hat eben seine Ueberzeugung alsLeh- rer

, er ist nur ein Mensch im Leben und in der Schule. Gerade für uns freisinnige Lehrer ist der Beruf die Grundlage unserer Ueberzeu- gung, und es ist uns unverständlich, wie wir Leh rer sei'.: sollei:, wenn uns der Leitstern unserer Ueberzeugung genommen ist. Der Lehrer hat auch noch andere Aufgaben, als das Einmaleins zu lehrer: und noch andere Inter essen, als die Gehaltsfrage. Er ist der Erzieher der Jugend unseres Volkes, er steht mitten im Le ben des Volkes u. lebt u. fühlt

mit ihm, — u. er soll über alle die Fragen, die das Wohl u. Wehe des Volkes aufs tiefste berühren, keine Meinung haben, sie nicht äußern und betätigen, er soll die Kinder nicht für seine Ideale, für Freiheit und Schönheit, für die großen Männer unseres Volkes begeistern? Was bliebe denn dann dem Lehrer noch voi: seinem Berufe? Und hat der Lehrer- äußer der Sorge um sein materielles Wohl nicht auch ein Interesse an der Freiheit der Schule, an ihrer Unabhängigkeit von lehrer- und bil- dungsfeindlichen politischen Parteien

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Pagina 1 di 8
Data: 28.11.1902
Descrizione fisica: 8
der „N. T. St." die allezeit bemüht sind, den Trumpf der Gemeinheit auszu- spielen, gegen einen der Referenten des Sterzingcr Lehrertages beweist. Die Lehrer mögen tun, was sie wollen: sie können noch so feierlich ihre re ligiöse katholische Ueberzeugung betonen, sie kön nen noch 'so nachdrücklich versichern, daß es sich ihnen um nichts anderes, als um eine tatkräftige Vertretung ihrer Standesinteressen handelt, es hilft ihnen bei den Klerikalen alles nichts. Sie begehen die unerhörte Kühnheit, ihr Schicksal nun endlich

Auseinan dersetzung über die Gründe, welche die Lehrer schaft zu einem Zusammenschlüsse zwingen, ent hoben zu sein, und sie gehen stillschweigend an dem Abgrunde von Mend vorüber, der in den Zusammenkünften der Lehrer aufgedeckt wird. Es ist ja freilich viel bequemer so. Was sollen die Wortführerder klerikalen Partei dazu sagen, wenn die Oeffentlichkeit darauf aufmerksam gemacht wird, wie der Tiroler Lehrer ein Dasein führt, elender als das jedes Tagarbeiters und Bauern knechtes

', wie er mit diesen nicht einmal die Frei heit teilt, wenigstens außer seinem Dienste ein unabhängiger Mann sein zu Üinnen. Denn die herrschende klerikale Partei ist es ja, gegen welche diese Zustände eine furchtbare Anklage bilden, die Klerikalen sind es, die über dem Lehrer die Hun- gerpeitsche schwingen, um ihn zum willenlosen Werkzeuge ihrer herrschsüchtigen Politik erniedri gen zu können. Zugeben, daß die Lehrerschaft mit ihrem Notrufe Recht hat, hieße für die klerikale Partei das Unrecht, die himmelschreiende Versün digung

eingestehen, die sie an den Lehrern begeht — und wann hätten die klerikalen Pharisäer je mals ihr Unrecht bekannt! Sie verdächtigen lie ber die anderen. Wir würden es gewiß nur mit Freuden be grüßen, wenn der Argwohn der Klerikalen be rechtigt wäre, wenn die Vereinigung der Lehrer, dies ich jüngst zur Wahrung der Standesinteres- ?en gebildet hat, wirklich auf freiheitlichem Bo den stände. Aber wir sind so wenig ermächtigt, diese Bewegung für unsere Parteiinteressen in Anspruch zu nehmen

, wie die Klerikalen ein Recht haben, ihr irgendwelche gegen sie selbst gerichtete politische Bestrebungen zuzuschreiben. Die Freundschaft, die wir der Lehrersache entgegen bringen, ist so ungebeten und ungesucht, wie die Feindschaft der Klerikalen. Der Grund zu dieser verschiedenen Stellungnahme liegt nicht in der po litischen Haltung der Lehrer, sondern darin, daß Lehrer-und Schulfreund schuft so untrennbar ver bunden ist mit freiheitlicher Gesinnung, wie die Feindseligkeit gegen Lehrer und Schule mit reak

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Pagina 4 di 16
Data: 02.07.1903
Descrizione fisica: 16
, 30. Juni. (Die Lehrer- u n d K a t e ch e t e n k o n f e r e n z e n) des Ge- richtsbezirkes Klausen, schreibt man uns, er freuen sich stets eines zahlreichen Besuches, der allerdings von den Geistlichen bewerkstelligt wird. So waren z. B. bei der vorletzteil Lehrer- und Katechetenkonferenz in Waidbruck 10 Lehrer und 16 Katecheten, bei der letzten in Klausen 1 Leh rerin, 9 Lehrer und 17 Katecheten anwesend. Es liegt mir ferne, das Gepräge, welches derlei Konferenzen seitens eilles Großteils

der „l ehre r- f r e u n d l i ch e n" Geistlichkeit aufgedrückt wird, zu kritisieren; hier aber muß der Konfereilzgeist etwas beleuchtet werden, um die ungleiche Teil nehmerzahl (17 Katecheten, 10 Lehrpersonen) ver stehen zu können. — Daß die Konferenzluft in Klausen so wenige Lehrer anzuziehen vermag, wird der Bericht über die letzte Lehrer- und Katecheteu- konferenz (23. Juni), ben ich mir hier kürz an zufügen erlaube, zeigen. — Herr Schulleiter und Mandatar Josef War scher von Klausen er- öffnete

um halb 2 Uhr die Koilserenz und wie gewöhnlich, folgte in erster Linie der k'atechetische Vortrag, den der hochwürdige Herr Expofitus voll St. Oswald bei Kastelruth mit meisterhafter Langweile — von der Sache abgesehen — be sorgte. Er sprach über das Gebet der Schul kinder und über den Religionsullterricht in der Volksschule, wobei er Hiebe auf ben Herrn Lehrer von St. Oswald auszuteilell für notwendig faild. So z. B. sagte der Redner u. a.: „Ich muß immer einen Knaben abrichten zum Vorbeten

; der Lehrer ist für derlei Dinge nicht zu haben Ich gehe immer fünf Stunden wöchentlich in die Schule; der Lehrer ftänferte mich zwar all, aber ich blieb fest beim Alten." Nach längerer, wie es schien absichtlich hinausgezogener Debatte, behandelte Herr Lehrer Ubald von Lutz in sehr sachgemäßer Weise das Thema „Der Lehrer stand". Es muß mich wundernehtmen, daß Lehrer voll Lutz es wagen konnte, über Lehrer stand- bezw. Gehaltsfrage zu reben, da sich doch eiil gewisser hochw. Herr — er dürfte zu ben

„Gefürchtete n" zählten — für Behandlung derartiger Themeil verwahrt hat. Dieser gewisse Herr beauftragte nämlich die Geistlichen seiner Umgebung, daß sie bei ben Lehrern dahinwirken mögen, llie in Lehrer- und Katechetenkonferenzeil von der Lehrergehaltsfrage zu sprechen, d a e s h i e- bei nur Streitereien ab setze. Sollte aber trotzdem der eine oder andere es versuchen, über derartige Dinge zu reden, so werde schon er (der gewisse Herr) ihm die richtige Antwort geben. Trotzdem erlaubte sich von Lutz

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Pagina 5 di 8
Data: 11.09.1903
Descrizione fisica: 8
von. 2191870 Kronen. (Tie Rechnung dürfte kaum stimmen. Es ist eine prak tisch nicht zutreffende Annahme, daß gleichzeitig die Hälfte aller Lehrpersonen den höchsten er reichbaren Gehalt, bezieht. Ter Prozentsatz die ser Dienstältesten ist gewiß viel yiedriger; ein an derer Hehler ist es, die ganze übrige' Hälfte mit dem Bezüge von zwei Tienstalterszulagen anzu nehmen. Wo bleiben denn dann die, die keine Magen erhalten? Es ist nicht der Durchschnitt Von dem zu nehmen, was jeder einzelne Lehrer im ganzen

Leben bezieht, sondern der Gehalts durchschnitt in jedem einzelnen Jahre. Ter wird sich beträchtlich niedriger stellen, als der oben angenomemne Betrag.' (T. Red.) Ter Kassaerfolg von 1 Prozent Landesum läge belief sich im Jahre 1902 auf 48 374 Kronen, müßten somit die Landesumlagen um 45 3 /iq Prozent erhöht werden. Allerdings, kämen noch die Notlehrer in Betracht:, Damit wären die Lehrer aufgebessert und. zufrieden und die Land gemeinden, besonders die kleineren, würden ihre 50, 60, ja 100 Prozent

, er. erkannte unsere Forderungen als gerecht an. Innsbruck MW,pw Kops weniger als die einfache Land gemeinde. Und just die Abgeordneten der L a n d - gemeinden wollen uns kein Gehör schenken, trötz- §ut wissen, daß sie den Bauernstand mcht belasten müßten. — Mir erzählte ein Kol lege: Herr Abg. Guggenberg habe in Franzens- se>te dem kath. Lehr.-Vereine mitgeteilt, er konnte me vom ersten Sterz.-L.-Tag übernommene Peti- wn der Lehrer nicht mehr im Landtage warm /rtreten, weil die H erren Gemeinde-Borste her

leidet. Der Bauernstand wird ebenso am Gängelband herumgeführt, wie wir Lehrer, er muß ebenso niedergehalten werden, wie wir. Eben weil es Pflicht der Abgeordneten wäre, jener Abgeordneten des Volkes, welche Äer.Land Wirt, der Kleingewerbetreibende, welche Euch wir (als Wähler) in den Landtag mit entsendet haben, sich dieser: Stände anzunehmen, im Kampfe um das Brot, im Kampfe Um den verdienten Lied lohn, deshalb fordern wir von ihnen, daß sie endlich allen Ernstes daran gehen, wenigstens

der Menschlichkeit aus, damit wir unsere Aufgabe erfüllen können, gebüth. — Geld ist genug vor- fanden. — Wir verlangen damit nicht Unbeschei denes, nichts» 'Uebertriebenes, sondern einfach, was andere Angestellte, deren Arbeitsleistung keine wertvollere ist als unsere, schon lange haben. -— Ter Staat braucht seine Beamten, ffote Offiziere/ er braucht aber auch ebenso notwendig die Lehrer schaft und zwar eine zufriedene Lehrerschaft. Wir verlangen also erstens Gerechtigkeit. Ge- vechitigkeit ist uUd bleibt

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Pagina 1 di 16
Data: 01.03.1903
Descrizione fisica: 16
, vollkommen korrekt anerkannt werden müsse und daß die Forderungen derselben nicht jenen unruhigenGeist wider spie geln, welcher an der war ts bei der Leh rerschaft leider zu Tage getreten sei, eine Taktik, welche dann der Ministerpräsident als die a l l e i n zum Ziel s ü hrende bezeich- nete. Tiefer Aeußerung widmet die letzte Num- mer der „Freien Lehrer st i m m e" (Wien 7, Bnrggasse 117) folgenden betreffenden Aussatz: Ter Himmel sei gepriesen und Herr von a r- l tel sei bedankt! Endlich

ist das erlösende Wort gesprochen und all das Denken und Ringen um die richtige Taktik hat ein Ende. Ter Herr Un terrichtsminister selbst hat sich seiner Pflicht erin nere. für das Wohl der Lehrer Oesterreichs zu sor gen, und hat sich höchst eigenköpfig gemüht und geplagt, dafür die richtige Taktik zu finden. Und es ist ihm gelungen. D as schwere Problem ist ge löst, und klar und greifbar liegt die einzige rich tige Taktik jetzt vor der Lehrerschaft.Augen. Nicht als graue Theorie, nein in einem konkreten

Bei spiel verkörpert, das als leuchtendes Muster aller Lehrer zur Nachahmung hinreißt. Da gibt es kein Bedenken und Schwanken, kein Zweifeln und Zau dern mehr, das siegreiche Beispiel der katholi schen Lehrer Tirols wirft alle Zweifel nieder, und in den Herzen der Lehrerschaft herrscht nur noch ei n e Meinung und volle Sicherheit über die Taktik. Tausend Tank, Herr von Här tel, tausend Tank guter Retter! Das war einmal ein Wort zur rechten Zeit. Just jetzt, wo wir über die alte und neue Taktik

debatieren und in einigen unter uns wirklich Zweifel bestehen, griff der Herr Minister zur rechten Zeit ein und hat mit sicherem Hieb den Knoten zerhauen und die schwere Frage gelöst. Ja, der Scharfsinn eines Ministers fin det halt doch noch besseren Rat als der beschei dene Untertanenverstaud unbescheidener Lehrer. Wenn wir Herrn von Härtel nicht hätten, was täten wir jetzt? Ja, die Taktik des „Katholischen Lehrerver eines" ist die richtige, die einzig „korrekte" und die „allein zielführende". Sie kennt

nicht jenen „unruhigen Geist", der sich in unserer Taktik so häufig spiegelte und alles verdarb, alles Wohl wollen erstickte, alle Hoffnung begrub. Sie at mete nur den Geist der Demut und Geduld und uberkindliches christliches Vertrauen. Das sind keine Stürmer und Dränger und unruhige Köpfe, die katholischen Lehrer Tirols, nein, das sind Ästige, bescheidene, geduldige und genügsame "Me, die ihrem Pfarrer in Demut dienen und M ihm in Liebe und Freundschaft leben, wie brave Diener mit ihrem Herrn

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Pagina 1 di 6
Data: 20.11.1891
Descrizione fisica: 6
« 4 kr. ) tyuiujutyily |V» Vivv. |U in allen Inseraten-Bareaux des In- und Auslandes. I gerate. Nr. 266 . Innsbruck, Freitag, 30. November 1891« 26. Jahrgang. Ein llkriraicr Fandra-Fthrernem«. Innsbruck, 19. November. Schule uvd Lehrer dürfen bei unfern Clericalen zu keiner Ruhe kommen. Je unbedeutender und er- folglsstr ihre Wirksamkeit im politischen Leben Oester reichs wird, desto mehr verlegen ste sich auf die Wühlarbeit im engern Kreise, und wo fänden sie ein geeigneteres Feld für diese ihre verdienstvolle

Thätigkeit, als gerade auf dem Gebiete des Schul wesens? Daß dieses nock nicht ganz wie ehedem ihrem unbeschränkten Einflüsse auSgeliefert ist, bereitet ihnen viel Kummer und Sorge; daß es noch immer Lehrer im Lande gibt, die sich erkühnen, wider die clericale Bevormundung Front zu wachen, indem ste dieselbe für eine längst veraltete Institution halten, welche nicht mehr in den Rahmen der mo dernen Schulgesetzgebung paßt, das erscheint unfern Clericalen als ein Greuel, gegen den man nicht oft und scharf

genug auftreten kann; daß diese Gruppe wackerer Lehrer sich gar untersteht, ein eigenes Fach blatt heran-zugebeu, welches neben der Verbreitung moderner Ansichten über Unterrichts- und Erzie- hungswesen auch den Angelegenheiten des Lehrer- standes speciell in Tirol seine Aufmerksamkeit schenkt und dabei begreiflicherweise andere Anschauungen ver tritt als die Herren im Talare, das ist in ihren Augen eine unerhörte Frechheit, die man nicht un- gezüchtigt lassen konnte; daß endlich diese Lehrer

einen Verein ohne clericales Patronat gebildet haben in dem Wahne, die Lehrer hätten als Staatsbürger die gleichen Rechte wie andere Stände und müßten nicht erst in völlig weltlichen Dingen die Erlaubniß und Zustimmung der kirchlichen Obern eivholen, daß sich insbesondere dieser Verein die Unterstützung der Mitglieder zur Aufgabe gemacht hat, nachdem der Tiroler Landtag seiner ihm durch das Reichs- gesetz aufgesetzten Verpflichtung bezüglich der Volks schule noch immer nicht nachgekommen ist, das schlug

, Mißtrauen und Verwirrung unter der Lehrerschaft selbst zu er zeugen, hinreichend gethan haben dürfte, andererseits jedoch die völlige Unterdrückung und Ausrottung des freiheitlichen und selbständigen Gedankens in der Lehrerschaft, die jedenfalls bezweckte Vernichtung des im Sommer dieses Jahres gegründeten „Deutschen Landes-Lehrer-VereineS", sowie deS gottlosen „Schul freundes" nicht gelungen war, soll nun heute in Br ixen der Hauptschlag dadurch geführt werden, daß dem eben genannten Lehrervernn

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