hats mir gar nit gleich gsehn. Bal habn sie dem Herrgott die Zeachen acher- gebettet und bal wieda gstrittn und anander aus- grichtet. Da bin i auf und durch und hoamzu. Aber Hoamatl hun i nia koans ghabt. Wo aus itzatl? Auf der Brettfall bin i aber froadig (freudig) worn. Wtar i grad beim füften Gheimnis bi, „„den du o Jüngfra im Tempel gfunden hast"", Wispelts ausn Tabernakl außer: N Kaspar heiraist, N Kaspar! War leicht n Kaspar heiratn, wenn i mir oan wiffat. Galtng (endlich) derfrog i oan
, an woltan einschichtn, oan zoachn Mannez, aft bin i sei Hauserin worn." Selbiger Kaspar, dessen Grab ste längst „gstört" haben, war einst ein Fuhrmann gewesen; als solcher hatte er die Zenz „a bist aufhocken lassen", als das lebfrische Diandl ins Kloster wollte. Der Kaspar hatte mit seinen Ersparnissen Feld und Behausung erstanden und ging nebenher ins Tagwerk. Er war kein „undengger" Bua, die abgenützte Lederhose um spannte einen nervigen Schenkel; er besaß außerdem einen „tollen Razen
" und eine Truchcn voll rupfene „Pfoaden und har ene Leibacher". Der Besitzer solcher Herrlichkeiten war berechtigt, eine vermögliche, fruatige (flinke) Gesellin aufzuheirathen. Kaspar war recht schwerhörig bei verfänglichen Andeutungen und stellte stch selbst auf dem Kirchplatz nicht mehr auf, um die frommen Weiberleut zu mustern, seit die Zenz für seine Bequemlichkeit sorgte. So lebten die Beiden geraume Zeit emsig schaf fend und wortkarg neben einander in Zucht und Ehren, bis der Kaspar am „Pfinstag vor Peter
und Pauli" früher Feierabend machte und zur Zenz sagte: „Du Zenz, i tkua bald heirathen, werd ebbar au Veränderung gebn", worauf diese erwiderte: „Bist a koa junger Hochzeiter mehr". „Ja, Zenz, wenn i der z'alt bin, aft schiab mi nu weg as wia an Hafn vom Feuer, werft Dir selbm nix Besseres derboaten (erwarten)". „Soviel halt i af Di, Kaspar, daß i Dir i a söller heiligen Sach koan lüaderlichen Spaß zutrau. Aft muaßt mir a greisl Weil lasten, daß i mi bstnn". „Wehr di nimma, Zenz. Oes Weibaz heirathS
um so viel lieber als mir, um was a Schlitten im Winter leichter fahrt, a!s zu SummerSzeit." Ein Jahr nach diesem Gespräch war die Zenz schon Witwe und gedachte mit heißer Wehmuth des trefflichen Kaspar, deffen Ernst und Gediegenheit ihr immer deutlicher vorschwebte. Aber das kleine Miche- lein, das sie und der Kaspar „durch die Fürbitt der MT Die heutige Nummer besteht aus 10 Seiten. "WF