9.706 risultati
Ordina per:
Rilevanza
Rilevanza
Anno di pubblicazione ascendente
Anno di pubblicazione discendente
Titolo A - Z
Titolo Z - A
Giornali e riviste
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1892/17_01_1892/INTA_1892_01_17_10_object_7793199.png
Pagina 10 di 12
Data: 17.01.1892
Descrizione fisica: 12
Erlauben Sie mir, meine Herren, in aller Kürze | mit Interesse alle jene ZeitungSstimmen und alles, (Herr Abgeordnete Dipauli anführte, ist ein Hektar einige Daten anzuführcn, welche die außerordent liche Ueberlegenheit Italiens als Wcin producirendes und exportirendeS Land gegenüber Oesterreich-Ungarn documentiren sollen. Oesterreich. Ungarn hat gegenwärtig 632.000 Hektar mit Wein reben bepflanzt, Italien 1,926 000 Hektar. Italien producirt seit zehn Jahren im Durchschnitte über 30 Millionen

Hektoliter und ist seine Production in stetigem außerordentlichem Wachsen begriffen, so daß zum Beispiel die Weinlese von 1891 auf ungefähr 35 bis 40 MillionenHektoliter geschätzt wird. Die Weineinfuhr nach Italien ist seit 1885 in constanter und auffallen der Abnahme, und so wurden zum Beispiel im Jahre 1886 nach Italien noch 253.367 Hektoliter importirt, im Jahre 1890 nur mehr 14 600 Hekto liter. Diese Ziffern beweisen also, wie sehr die Wein- Production in Italien zunimmt, und wie sehr es sich immer

mehr und mehr von dem Importe aus dem Auslande emancipirt. Dem gegenüber^ist auch die Ausfuhr Italiens seit dem Jahre 1887 in einer steten Abnahme, und das ist selbstverständlich be gründet in dem Zollkriege, welcher zwischen Italien und Frankreich ausgebrochen ist. Italien exportirte im Jahre 1886 noch 2,400.000 Hektoliter, im Jahre 1887 3'/, Millionen, im Jahre 1888 1.800.000, im Jahre 1889 1,400.000, im Jahre 1890 nur mehr 904.000 Hektoliter. Ich wlll daS hohe Haus nicht noch mit weiteren

Ziffern des spe c ellen Exportes Italiens nach Frank reich behelligen. Frankreich war eben der Haupt- abnehmcr der italienischen Weine. Unser Weinexport ist im Vergleiche zu diesen großen Ziffern ein relativ geringer, denn derselbe beträgt in allen diesen Jahren nicht viel mehr als 600.000 bis 700.000 Hektoliter per Jahr. Wir sehen also, meine Herren, daß Italien seit dem Jahre 1890 seinen Haupt- markt, nämlich Frankreich gänzlich ver loren hat. ES ist nun richtig, daß vielleicht die Ausfuhr

auch in Folge des jetzigen HandclSver träges auch nur annähernd das ersetzen könnte, was Frankreich den Italienern geboren hat, daran ist gar nicht zu denken. Auch nach der Schweiz ist die Ausfuhr italie nischer Weine in einer fortwährenden Zunahme und was die Quantität betrifft, so ist auch der Import italienischer Weine nach der Schweiz nie wehr als der neunte oder zehnte Theil dessen gewesen, was zum Beispielt Jlalien im Jahre 1886 allein nach Frankreich exportirte. Italien bedarf aber gegenwärtig

1
Giornali e riviste
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1891/30_12_1891/INTA_1891_12_30_2_object_7788998.png
Pagina 2 di 8
Data: 30.12.1891
Descrizione fisica: 8
» sondern in unseren Zollverhältniffen zu Italien. In den Tarifver trägen, welche Oesterreich-Ungarn mit Italien ver einbart hat, kommt die Post „Wein" nicht vor. Italienischer Wein geht somit zum selben Zollsätze über die österreichische Grenze, wie österreichischer Wein über die deutsche. Dagegen ist im Schluß - Protokolle eine Bestimmung über den Weinzoll ent halten, welche folgendermaßen lautet: „Im Falle als während der Dauer des Vertrages ein Zollsatz von FrS. 5.77 oder ein geringerer für die Einfuhr

von Wein in Italien aufgestellt werden würde, wird dieser Zollsatz auch auf alle Weine in Oesterreich-Urgarn angewendet werden; O-sterreich- Ungarn verpflichtet sich, in diesem Falle den italienischen Weinen ipso kaeto die zum Tarife B (Einfuhr nach Oesterreich-Ungarn) in Nr. 5 III des vom 27. März 1878 aufgeführten Spccialbegünsti- gungen einzuräumen. Der Zoll wird in diesem Falle fl. 3.20 pro 100 Kilogramm betragen und auf die in Fässern, sei es zu Lande, sei es zur See nach Oesterreichs Ungarn

eingeführten Weine ange- wendet werden." Aus dieser Bestimmung geht hervor, daß unser Einfuhrzoll auf italienische Weine ganz von dem Belieben Italiens abhängt, und da Italien eine derartige Weinüberproduction besitzt, daß es mit seinen Weinen nicht weiß wohin, so ist die Panik erklärlich, welche die Weinbauern Tirols ergriffen hat, die von dem Augenblick angefangen, als Italien von den obigen Bestimmungen der Schlußprotokolls Gebrauch macht, so gut wie ruiuirt sind. Der österreichische

wie auch der ungarische Handelsminister erklärten zwar, daß in den Abmachungen nichts ent- halten sei, was unserer Weinproduction und unserem Welnhandel zum Nachtheile gereiche, und daß es unter den gegebenen Verhältnissen nicht wahrschein lich sei, daß Italien seine Zölle ermäßigen werde, es läßt sich aber leicht Nachweisen, daß diese Wahr scheinlichkeit keineswegs eine so unwahrscheinliche ist. Zur Zeit, als zwischen Oesterreich Ungarn und moud, der dem Herbstäquinoctium zunächst liegt; bei den griechischen Stämmen

styl), mos euriae Romanae (Brauch der römischen Curie), selbst noch, nachdem sie in Rom nicht mehr befolgt wurde. Karl der Große fing das Jahr mit dem 25. März an; im 10. bis zu Anfang des 16. Jahr hunderts begannen die Kaiser (nach Karl V. und Ferdinand I) das Jahr mit Weihnachten. Dem Gebrauche der kaiserlichen Kanzlei find die meisten deutschen Annalen gefolgt. Bis zum 15. Jahrhun- Jtalien jene Nachtrags brstimmung verabredet wurde, hatte Italien noch mit dem Umstande zu rechnen

2
Giornali e riviste
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1904/08_10_1904/INTA_1904_10_08_1_object_7833138.png
Pagina 1 di 16
Data: 08.10.1904
Descrizione fisica: 16
von Anzeigen in allen Ankündigungsanstalten s '« In- und Auslandes. Ar. 230. Innsbruck. Samstag, de» 8. Oktober 1904. Organ der Deutschen Volkspartei in Tirol. -chriftleitung: Telephon-Är. 375. Verwaltung: Telephon-Nr. 164 Perstimiiiiliige» zwischen Italien und Oesterreich. Tie Leipziger Neuesten Nachrichten veröffent lichen folgenden Aufsatz über das Verhältnis zwi schen Oesterreich und Italien: Bekanntlich eiferte jüngst die offiziöse Wiener „Politische Korrespondenz" gegen „die in der öf fentlichen

zwischen Italien und Oesterreich Anlaß bieten könnte? Einmal die I r- r e d e n t a. Oesterreich behauptet mit Recht, daß die italienische Regierung diese Bewegung fördere oder wenigstens nichts zur ihrer Unterdrückung tue, obwohl sie dies leicht genug habe, da die hervorragendsten Führer der Jrredenta nicht ein mal italienische Untertanen seien, also einfach aus gewiesen werden könnten. Die italienische Re gierung hat sich in der Tat geweigert, den ihr genau bekannten Führern die Ausweisung

auch nur anzudrohen. Die irredentistischen Aerger- nisse spielen aber schon seit Jahrzehnten, ohne den Frieden je ernstlich gefährdet zu haben. Was dagegen angesichts der Lage auf der Balkan- Halbinsel die Keime ernster Verwickelungen zwischen Italien und Oesterreich birgt, das ist der Widerstreit dieser beiden Mächte in der a l- b a n e s i s ch e n Frage. Oesterreich und Italien begehren beide Albanien. Daß Oesterreich, nicht zufrieden mit Bosnien und der Herzegowina, bis Salonik Vordringen möchte, ist bekannt

. Diese Absicht schließt die Besitznahine von Albanien in sich. Italien, das von einem italisch-griechisch- illyrischen Mittelmeerbunde träumt und die Adria zu einem italienischen See machen möchte, beab sichtigt die Festsetzung an der albanischen Küste. Darum unterhält Italien dort Agenten, gründet und unterstützt Schulen und sucht auf jede er denkliche Weise Anhänger in jenen Gegenden zu gewinnen. Selbstverständlich ist ihm dabei fein intimes Verhältnis zu Montenegro sehr nützlich, von dem zweifellos

auch kriegerischer Beistand er wartet wird. Wollte Italien das albanische Berg land erobern, so könnte es mit dessen kriegerischen Bewohnern leicht ähnliche unerfreuliche' Erfahrun gen machen, lote sie ihm in Abessynien beschieden waren. Deshalb will es sich mit der Erklärung seines Protektorates begnügen und lediglich das Küstenland und seine vorzüglichen Häsen in Be sitz nehmen. Unter diesen Häfen ist der von Walona (Avlona, antik Apollonia) für Italien von ganz besonderer Bedeutung. Die Bucht von Walona

3
Giornali e riviste
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1892/29_07_1892/INTA_1892_07_29_1_object_7792051.png
Pagina 1 di 8
Data: 29.07.1892
Descrizione fisica: 8
. Nach einer von competenter fachlicher Seite angestellten Berechnung kosten solche Weine in Wien (ohne Verzehrungssteuer) 18 fl. 53 kr. bei einem Ursprungspreise von 18—24 Lire in Italien. Oester reicher Weine, deren Preis im Großhandel ohne Verzehrungssteuer 18 1 /* fl. beträgt, stehen aber in der Qualität wesentlich über diesen italienischen Weinen. Unserem Geschmacke zusagende italienische Weine kosten am Ursprungsorte circa 35—40 Lire, und sind daher in Oesterreich nicht zu außergewöhnlich niedrigen Preisen

verkäuflich. Allerdings wird durch den möglichen Import vou Wein aus Italien, die weitere Preissteigerung der österreichischen Weine aufgehalten werden. Die sogenannte Weinclausel ist bekanntlich nichts Neues, sondern führt auf das Jahr 1879 zurück und hat zwischen Oesterreich und Italien in gleicher Weise wie jetzt bis 1887 bestanden. Unter der Herrschaft der selben entwickelte sich der Export österreichischer Weine nach Italien in erfreulicher Weife. Von 1879—1887 exportirte Oesterreich durchschnittlich

42.600 q Wein nach Italien; nach Wegfall dieser Clausel im Jahre *) Wir geben diesem Artikel Raum, ohne mit seinem I - halte durchwegs einverstanden zu sein. Für Inner-Oesterreich mag ja Alles stimmen, was der Verfasser anführt, um die Ungefährlichkeit der italienischen Wein-Concurrenz zu erweisen; anders aber steht es mit Tirol und seiner Weinproduction, für welche, was beispielsweise den künftigen Preis italienischer Weine betrifft, ganz andere Ziffern gelten, wie für Wien. Daß Tirols wegen

die Handelsverträge nicht abgelehnt werden konnten, begreifen wir, aber man möge es nun in Wien nicht unverständlich finden, wenn wir auf Schadloshaltung dringen. Anm. d. Red. 1888 und Etablirung des Zolles von 20 Lire für die Einfuhr nach Italien und von 20 fl. für die Einfuhr nach Oesterreich, sank unfer Export nach Italien auf 3000 q. Dadurch daß Italien in den letzten Jahren sei nen Absatz nach Frankreich verloren, dabei aber mehrere ungewöhnlich große Weinernten zu ver zeichnen hat, wogegen sich ihm erst

neuestens ein Absatz nach Deutschland (18 Mark Zoll für rothe Verschnittweine' eröffnet, leidet Italien momentan an Weinüberfluß. Sobald diese Verhältnisse sich ins Gleichgewicht gesetzt haben werden, wird der italienische Weinexport nach Oesterreich, selbst wenn die Phylloxera in Italien nicht in demselben Maße weitergreifen würde, als es jetzt den Anschein hat, keine allzu großen Dimensionen annehmen. Was aber wäre geschehen, wenn das Abgeord netenhaus die Weinzoll-Clausel abgelehnt hätte? Damit wäre

4
Giornali e riviste
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1892/17_01_1892/INTA_1892_01_17_9_object_7793198.png
Pagina 9 di 12
Data: 17.01.1892
Descrizione fisica: 12
in den Handelsverträgen eineStärkungder auf die Erhaltung des Friedens gerich teten Politik; eine weitere Stärkung unseres Bündnisses mit Deutschland, respective mit Italien. Umsomehr müssen diese Handelsverträge von einem höheren Gesichtspunkte aus beurtheilt werden, von dem Gesichtspunkte der Gesammtinteressen, und diesen gegenüber müssen die einzelnen Localinteressen und kleineren Rücksichten zurücktreten. Die Handelsver träge sind aber ein Cowpromiß zwischen gleichen unabhängigen Factoren, und es ist daher

, namentlich unsere leichten Tiroler Weine unter den Zoll von 20 Mark fallen. Wir hoffen zwar, da wir derselben Begünstigungen bezüglich des Weinzolles theilhaftig werden wie Italien, daß wir infolgedessen mehr Trauben und mehr Maische nach Deutschland exportiren werden, aber auch in Deutsch land selbst werden wir xuueto Trauben und Maische der italienischen Concurrenz begegnen, und wir dür fen uns daher keiner Uebertreibung bezüglich dieses Exportes hingeben. Im Berichte wird auch die Geschichte

Verwandtschaft und Aehnlichkeit mit unseren haben." Ferner erlaubte ich mir damals folgende Reso lution zu beantragen: „Das hohe Haus wolle beschließen, es entspreche nicht den Jntrreffen der österreichischen Weinproduction, daß italienische Weine günsttger als die anderer Staaten gestellt werden und sei die hohe Regierung aufzufordern, Italien gegenüber den allgemeinen Zoll satz für Wein gelten zu lassen. „Denn, meine H:rren" — sagte ich wörtlich weiter — „wenn schon ein höherer Weinzoll bewilligt wird, muß

man doch wenigstens einen stabilen Tarif vor sich haben und nicht plötzlich wieder durch Zollermäßigungen Italien gegenüber überrascht werden, auf die man nicht gefaßt war." So habe ich am 22. Februar 1878 gesprochen. Nun, meine Herren, meine Resolution wurde damals zwar allgemein unterstützt, allein sie wurde, wie so viele Wünsche von uns Tirolern, einfach ad acta gelegt und nicht weiter beachtet. Es erfolgte dann die Erhöhung des WeinzolleS von 8 auf 12 fl., welche ich damals umsomehr be dauerte

im § 5 zu III in allen Handelsverträgen mit Italien. Dieser Punkt lautete: „Die im zweiten Punkte der Schlußprotocollsbestimmuvg zu Artikel VII des Handels- und Schifffahrtsvertrages vom 23. April 1867 bestätigten besonderen Begünstigungen bleiben unter gleichzeitiger Vereinigung derselben zu einem einheitlichen Zollsatz von 3 fl. 20 kr. für 100 Kilo gramm aufrechterhalten und finden auf die Weine Mittelitaliens, der Lombardei und VenetienS An wendung. Der Anspruch auf diesen ermäßigten Zoll satz bleibt

5
Giornali e riviste
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1896/24_07_1896/INTA_1896_07_24_3_object_7800964.png
Pagina 3 di 6
Data: 24.07.1896
Descrizione fisica: 6
, Frank reich. Pomponne Philippe, Dijon, Frankreich. Parpaite Andrö, Carignan, Frankreich. Cursatelli Luigi, Milano, Italien. Galizioli Ernesto, Milano, Italien. Rallo Diego u. Figli, Marsala, Italien. Ruffino I. L., Florenz, Italien. Tronci Fabbrini, Milano, Italien. Troncini Enrico, La Santa, Italien. Garstarel An dres e Hijos, Santa Maria, Spanien. Mme. V. Ensenat, Söller (Mallorca), Spanien. Esteva Oliver Antonio, Palma de Mallorca, Spanien. Cooper Cooper u. Co. Limited, London, England. I. S. Fry

u. Sons, Bristol, England. I. A. Tangewald, Chri stiania. Bincenz Wilhelm, Wien. — Gruppe X. u. XIII: I. Anger u. Söhne, Wien. Ignaz Bittmann, Wien. Johann Lorenz, Innsbruck. M. Lutz Wtwe. u. Söhne, Bludenz. Jos. Petrowitsch jun., Innsbruck. Alfred Raubitschek, Wien. Brüder Stollwerk u. Co., Wien. British American Ball Nozzle Comp., London. Rhus u. Comp., London. Caisse de Retraite & Caisse de secours des Employ6s de la librairie, Paris. Bonato Gaetano, Bassano Veneto, Italien. Dei Ottavio, Florenz

, Italien. Magni Luigi, Florenz, Italien. Nelli Netto, Florenz, Italien. Querena Francesco, Turin, Italien. Sala Fratelli di Giug- lielmo, Monza, Italien. Alberti Andrös y Co., Söller (Mallorca), Spanien. Ermagora Zanella, Innsbruck. — Gruppe XI: Photogr. Atelier I. Huber, Wien. ! Amateur-Photographen-Club, Innsbruck. Aneclot , Alfred, Paris, Frankreich. Brard Jules, Meru, Frankreich. Lanquest Georges in Paris. de Mazibourg Carle, Paris. Reel H., Neuilly, Frank reich. Jumeau E-, Paris. Eusebie Bertrand

" wird aus Triest-, gemeldet: Der „Piccolo" brachte gestern die über raschende und anfangs stark angezweifelte Meldung von der bevorstehenden Verlobung des Kronprinzen von Italien mit der Prinzessin Helene von Montenegro. Diese Nachricht stamme jedoch aus sv guter Quelle, daß sie unbedingten Glauben verdiene. Der Kronprinz Victor Emanuel soll die Prin zessin Helene in Moskau kennen gelernt und tiefe Zuneigung zu ihr gefaßt haben. Es wird angenommen/ daß Prinzessin Helene zum katholischen Glauben über treten

6
Giornali e riviste
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1900/10_08_1900/INTA_1900_08_10_1_object_7807683.png
Pagina 1 di 8
Data: 10.08.1900
Descrizione fisica: 8
JnnSbrillk: Zum Abholen vierteljährig K 5.—; halbjährig K 10. — ; ganzjährig K 20.—. Mit täglicher Zustellung in's HauS vierteljährig L 5.60: halbjährig K 11.20 ganziährrg K 22.—. Oesterreich Ungarn : Mit täglicher Zusendung vierteljährig K 6.60; halbjährig K 13.20; ganzjährig K 26.—. Einzelne Nummer« 8 h. JnserttonSvretS nach Tarif. Annahme von Insertions-Aufträgen in allen Jnseraten-Bureau? des In- und Auslandes. »nserate. Nr 181 Innsbruck. Freitag, de« IK. August 8900 35. Iahkßmg. Italien

in Vergangenheit und Gegenwart. Innsbruck, 9. August. p. In der Sitzung, welche die italienische Kam mer am Montag abgehalten hat, um das Gedächt nis des so jäh dähingerasften Königs Humbert zu ehren, hat der Präsident der Kammer ein offenes und ehrliches Wort gesprochen, welches den Kern punkt der schlimmen Zustände in Italien trifft und deshalb allenthalben ernsthafte Beachtung verdient. Der Kammerpräsident erklärte, unter dem lebhaften Beifall der überwiegenden Mehr heit der Kammer, es sei etwas morsch

im Staats gebäude; die heilige Pflicht Aller müsse es darum sein, das Volk zu erziehen, die Ideale der Väter wieder aufzunöhmen und das Vertrauen in die Gesetze und das Rechtsgefühl zu stärken. Diese Worte berühren den springenden Punct der Zu stände in Italien, Zustände aus denen Thaten wie die des Mörders Bresci herausgewachsen sind. Denn mag man auch noch so entschieden an die angeborene verbrecherische Veranlagung einzelner Individuen glauben, so ist es doch außer Zweifel

, daß, wenn die anarchistische Mordwuth einen sol chen Umfang annimmt, wie dies gerade in Italien der Fall ist, diese Erscheinung nur aus ihrem Millieu heraus, aus den Gesammtzuständen im Lande zu erklären ist. Und dies ist in Italien in der That der Fall. Der Boden, auf dem die modernen Italiener woh nen, ist seit den ältesten Zeiten mit Blut gedüngt worden. Unaufhörliche Kriege, Bürgerkämpfe, Aufstände, Unruhen und Empörungen haben die ebenso fruchtbare wie schöne Halbinsel im Alter thum, im Mittelalter und in der neuen

durch unaufhörliche Bürgerfehden zerrissen und der Streit der Guelfen und Ghibellinen zerfleischte Italien. Aber auch in der neuesten Zeit ist die italienische Geschichte mit Blut geschrieben worden. Vierzig Jahre, 1820—1860, voll von Verschwö rungen und Aufständen, voll grausamer Unter drückung und beständiger Medererhebung, voll zahlloser Meuchelmorde und politischer Hinrich tungen, haben das italienische Volk in einer blu tigen Schule an den offenen oder heimlichen Wi derstand gegen die Staatsgewalt

7
Giornali e riviste
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1906/16_11_1906/INTA_1906_11_16_1_object_6138711.png
Pagina 1 di 8
Data: 16.11.1906
Descrizione fisica: 8
Politik in Tu- nis, in Abessinien, gegenüber dem Trento ver folgend, dessen Niederlage scharf kennzeichnend, werden die jüngsten italienischen Unter nehmungen in Albanien an der Hand eines reichen Materials geschildert. Mährend Italien sich in Tunis gegenüber Frankreich nur Nieder lagen geholt hat und in Abessinien die Ka tastrophe von Adua erleben mußte, unternahm das junge Italien nunmehr den Versuch, diese Niederlagen in Albanien wettzumachen. Seit einem Jahrzehnt ist Italien unaufhörlich be müht

sie dieselben Glückseligkeitsschauer, die der wirtschaftliche. Anlagen, sowie die Verdichtung der Schiffahrt fallen dazu dienen, Italien den Anspruch auf Albanien zu geben. Dabei sollen nicht nur die Absichten der Hellenen zurück- gedrängt werden, sondern auch die Interessen Oesterreichs. Tatsächlich! sei es Italien auch ge lungen, in Albanien festen Fuß zu fassen und sowohl Roridalbanien wie auch Südalbanien in seinen Jnteressenkreis einzubeziehien. Montenegro leiste hiebei freiwilligen Beistand und dis ver wandtschaftlichen Verbindungen der beiden Höfe

in Rom und Eetinje tragen wesentlich dazu bei. Italien spiele gegenüber dem Dreibundgenossen Oesterreich am Westbalkan ein falsches Spiel, wie es sich ja auch in Algeciras an Seite Frankreichs gegen Deutschlands Interessen ge stellt hat. So gehe es auch am Westbalkan mit England und Frankreich gegenüber Oester reich vor und es werde hiebei von Frankreich unterstützt, welches ein lebhaftes Interesse habe, Italien womöglich am Balkan festzulegen. Diese Auseinandersetzungen des Buches gehen Hand in Hand

mit der Darlegung der diplomatischen Indolenz, die sich Oesterreich am Balkan hätte zuschulden kommen lassen. Was die Schrift in dieser Richtung enthält, ist eine geradezu vernichtende Kritik der Politik des Grafen Go- luchowski. Dir österreichisch,e Politik hätte es nicht verstanden, am westlichen Balkan die Aspi rationen Italiens rechtzeitig abzuwehren, und es täte auch jetzt nichts, um dem Vordringen Italiens in Albanien entgegenzuarbeiten. Es sei daher zu befürchten, daß Italien

.... Da war gleich gegenüber der Tabak- und Zi garrenhändler Herr Müller, der schon ziemlich bald nach Herrn Kulickes Ableben angefangen hatte zu ihr herüber zu schmachten. Damals mecky und aus dem reichen Materiale, auf das sie sich stützt, geht auch hervor, daß unser ein ziger Seehäfen Triest eine arge Schädigung zu befürchten hätte, wenn das Ziel des mare nostro der Italiener erreicht wäre. Italien wäre jederzeit in der Lage, den Triester Seehandel zu unterbinden und um die Stellung Oester reichs am Meere

8
Giornali e riviste
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1903/09_06_1903/INTA_1903_06_09_1_object_7831860.png
Pagina 1 di 12
Data: 09.06.1903
Descrizione fisica: 12
haben eine tatsächliche Grundlage erhalten. Gerade die gegen wärtigen Verhältnisse in Italien lassen die Frage sehr berechtigt erscheinen, ob der Besuch des italie nischen Königs in Paris und Rom imstande wäre, im allgemeinen oder in bestimmten Fragen eine Aenderung der europäischen Konstellation zu be wirken. Ta ist, wie den „Leipz. N. N." aus Rom geschrieben wird, zunächst zu beachten, daß mit dem Besuche in Paris gleichzeitig die Er widerung des Besuchs, den König Eduard am 27. April in Rom abgestattet

hat, angekündigt wird. Tie Konjekturalpolitiker sind in Italien nicht weniger zahlreich als die Gesühlspolitiker und die Zusammenstellung der Besuche von Paris und London erinnert daran, daß im August vori gen Jahres der König von Italien innerhalb weniger Tage nach Petersburg, von dort zurück nach Rom und von da wieder nach Berlin fuhr. Und nun folgert man daraus, daß die jetzige Zu sammenstellung von Paris und London daher eine politische Bedeutung haben müsse. Es taucht wie ovr dem Kwimkrieg l854

der Begriff der Weftm ächte wieder aus mit einem deutlichen Hinweis auf die gegenwärtige Lage am Balkan. In der Tat, ohne gegen jedes Völkerrecht zu verstoßen, kann Italien nie mit anderen Staaten die Punkte seiner Gegensätzlichkeit zu Oesterreich- Ungarn besprechen, die die Lage der österreichischen Italiener betreffen, denn diese sind formal aus schließlich Untertanen des Kaisers von Oesterreich. Wohl aber kann Italien auf den Gedanken kom men, seine Balkanpolitik in Uebereinstim- mung mit den Mächten

zu erhalten, sie begünstigen aber ebenfalls eher eine Scheinautonomie der zur Staatsbildung ganz unfähigen Albanesen als eine Präponderanz, die sich Rußland oder Oesterreich- klugarn dort gewinnen könnten. nUd das ist offen bar der Punkt, an dem die Freunde einer formalen Entente Italiens mit den Westmächten einsetzen fallen. Auch Italien will um keinen Preis, daß vorwaltende Cinjluß auf dem westlichen Bal- M Rußland oder gar Oesterreich-Ungarn zufalle der Gedauke, daß eines Tages in Turazzo ^ Vallona

die schwarz-gelbe Flagge wehen konnte, wirkt aus Italien noch weit schlimmer auf den Stier das rote Tuch. Nun stellt sich ober einer politischen Vereinbarung zwischen Rom, haris und London ein Hindernis in den Weg und bas ist jeiteg Abkommen, das Visconti-Venosta ^ur Ergänzung des österreichisch-russischen Bal- kauvertrags von 1897 mit der Wiener Regierung kvaf und das in der italienischen Kammer als eine ^llig ausreichende Sicherung des status quo noch Jpn Prinetti bezeichnet worden ist. Ja, auf Grund

9
Giornali e riviste
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1890/23_05_1890/INTA_1890_05_23_1_object_7787139.png
Pagina 1 di 6
Data: 23.05.1890
Descrizione fisica: 6
25. Jahrgang. Die politische Krifis in Italien. Innsbruck, 22 Mai. Seit einiger Zeit tauchen merkwürdige Erschei nungen im politischen Getriebe unseres Nachbarreiches auf. Im Vorjahre brachte der Senator Jacini höchst überflüssiger Wcise die Frage der Weltherrschaft des Papstes aufs Tapet und rührte damit einen Brei an, der den Vorgeschmack zur letztstattgehabten Ab' stimmung über das Gesetz, betreffend die opero pie, gab und zugleich zeigte, daß gewisse Velleitaten selbst im freiheitlichen Italien

, und so haben Anarchisten, Socialisten, Jrredentisten, um dem Werke die Krone aufzusetzen, vor wenigen Tagen ihr Comitium abge halten, vor dem der Comödiendichter Cavallotti sein politisches Programm unter großem Beifall der An- wesenden entwickelte. Wir greifen aus demselben nur die wesentlichsten Punkte hervor: An Stelle des Dreier-Bundes: DeutschesReich—Oesterreich—Italien, solldicCoalition: Deutsches Reich—England—Italien gesetzt werden; zugleich soll das Heeres-Budget verringert und endlich der Achtstunden

, weil sie auf Trento und Triefte erpicht sind, ver mindern aber den Heeresaufwand, trotzdem sie wissen sollten, daß Italien diese Länder nur nach blutigem Ringen und gänzlicher Vernichtung Oesterreichs haben Nachdruck verboten.) Das Bott der Romanny. Bon Franc s Krormel. London, im Mai. Die Briten sind ein Wandervolk, ein französischer Satyriker nannte sie „See-Zigeuner". Ein deutscher Brausekopf in London, welcher sich durch einen Zeitungs artikel über sein Vaterland gekränkt fühlte, schrieb jüngst

sich selbst zurechtlegen. Doch lassen wir ihnen die Freude, toll zu sein und überlassen wir es ihnen auch, für das industriell noch sehr unentwickelte Italien, die wirthschaftlichc Glückseligkeit im Acht- stunden-Arbeitstage zu finden, wenden wir uns ab von ihnen und betrachten wir die Gesammtlage der italienischen Politik, denn sie ist ernst genug. Die alte Nation und der junge Staat haben seit 1866 und 1870 kein Ereigniß mitgemacht, das den kühnen Hoffnungen entsprach, die in den Herzen Aller lebten, die Italien

groß mächtig, reich und glücklich sehen wollten. Im Jahre 1879 spielte Italien am Berliner Congresse eine stcundäre Rolle und als gar zwei Jahre später Frankreich Tunis besetzte, war die Niedergeschlagenheit allgemein, obwohl doch Jeder mann zugeben mußte, daß Italien nichts verloren hatte, außer seinen guten Ruf nach Außen und diesen einzig aus dem Grunde, weil es der Jrredenta im Innern freien Spielraum gelassen hatte und in Folge dessen bündnißloS dastand. In den ersten Jahren des Decenniums

10
Giornali e riviste
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1901/17_09_1901/INTA_1901_09_17_1_object_7808509.png
Pagina 1 di 8
Data: 17.09.1901
Descrizione fisica: 8
. Italienische Zustiinde. Unser Berliner Correspondent, der unlängst von einer Reise durch Italien zurückgekehrt ist, schreibt uns: Die alte Wahrheit, daß jedes Ding zwei Sei ten hat, tritt niemandem so grell und deutlich vor Augen, als demjenigen, der in das Land reist, über dem, um den gewerbsmäßig gebrauchten Ausdruck anzuwenden, der „ewig blaue Himmel lacht". Wer nach Italien geht, um mit dem Auge des Künstlers in die als Zeugen einer glänzenden Vergangenheit zurückgebliebenen Kunstschätze ein- zudringen

, oder um mit dem Auge des Natur freundes sich in die unvergleichliche Schönheit der italienischen Landschaft zu vertiefen, der wird vor behaltslos den Schilderungen unserer Dichter und Künstler zustimmen, welche übereinstimmend Italien als das gesegnetste Land der Erde bezeich nen. Aber derjenige, den sein Beruf dazu ver- urtheilt hat, die Dinge dieser Welt nicht durch die blaue Brille des Vergnügungsreisenden, sondern durch die graue des Volkswirths zu betrachten, vermag jenes Ilrtheil der Dichter und Künstler

nicht zu unterschreiben. Für den Volkswirth sind nicht der „ewig blaue Himmel", nicht die schwung vollen Berglinien, nicht die von großen Zeiten kündenden Paläste und Ruinen das Entscheidende. Und selbst die unermeßlichen Kunstschätze von Nom, Florenz und Venedig können für ihn in der Hauptsache nur insofern in Betracht kommen, als sie eine der Hauptursachen des Fremdenverkehrs sind und somit Geld in das arme Land bringen. Denn arm ist Italien und die Vorstellungen, welche bei uns vielfach durch schwungvolle Reise

beschreibungen erweckt werden, als ob Italien ein von der Natur reich gesegnetes Land sei, beruhen auf einem sehr schweren Jrrthum. Gewiß gibt es weite Landstrecken in Italien, so vor allem in der lombardischen Ebene und irr einzelnen Theilen Süd- und Mittelitaliens, die an Fruchtbarkeit kaum ihres gleichen finden und wo der Boderr mehrere Ernten zu gleicher Zeit gewährt, indcnr zwischen den Weizen, die Gerste, den Reis oder das Gemüse, Maulbeerbäume und Reben gepflanzt werden. Aber diese Fruchtbarkeit

der Industrie bilden, fehlt es Ita lien fast ganz. Die Steinkohle, die „Seele der Industrie", wird in Italien überhaupt nicht ge funden. Die Production an Braunkohle, an Eisen und Stahl ist außerordentlich gering. So ist die industrielle Entwicklung Italiens weit hinter der der anderen Großstaaten zurückgeblieben und so kommt zu der armen Landbevölkerung, die fast durchweg den Boden nur pachtweise bebaut, eine Stadtbevölkerung, die sich im großen und ganzen auch nicht in einer viel besseren Lage befindet

11
Giornali e riviste
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1901/07_04_1901/INTA_1901_04_07_2_object_7809053.png
Pagina 2 di 12
Data: 07.04.1901
Descrizione fisica: 12
^Geite 2 Zur Weinzollclausel. Innsbruck, 6 April. Zur FMge über die Wiederaufnahme der Weinzollclausel in den neuen Handelsvertrag mit Italien schreiben die „Tir. Landm. Bl.": Immer sicherer wird die Nachricht, daß die Re gierung bei der Neuabschließung des Handelsver trages mit Italien, von der Wiederaufnahme der Weinzollclausel in den Handelsvertrag absehen wird. Maßgebend hiefür soll u. a. auch fein, daß Frankreich für seine Weine eine ähnliche Begünsti gung beansprucht, wogegen fich

und wird durch die neugeschaffene Situation mit un erbittlicher Logik auch der WeinhandelOesterreichs an die Seite der Production gedrängt, welche einen Zollschutz für ihr Erzeugnis verlangt und immer verlangen muß. Fällt die Weinzollclausel im Handelsverträge mit Italien, so können die italienischen Weine in unsere Monarchie nur zu jenem Zollsätze nach Oesterreich-Ungarn gelangen, welcher den meist begünstigten Staaten gewährt wird. Es müssen dann auch die Weine Frankreichs, jene von Spanien und Griechenlands

und auch die von Rumänien und Serbien zum gleichen Zoll wie die italienischen Weine zur Einfuhr zugelassen werden. Bei der Festsetzung des Ginfuhrszolles auf italienische Weine nach Aufhebung der Clau- selbestimmungen muß daher gesehen werden, daß wir nicht, wie jetzt von Italien, dann von anderen Staaten, z. B. von Frankreich mit Weinen zum Schäden der Production überschwemmt werden. Für die Rothweinproduction ist dies von besonde rer Bedeutung und da unser Land Tirol gewiß ganz hervorragend interessirt. Frankreich

von Seite Frankreichs künftighin nicht etwas in gleicher Weise geschädigt wird, als jetzt durch die Weine Italiens. Anschließend hieran sei noch in kurzen Worten die bisherige Stellungsnähme Frankreichs zur italienischen Weinzollclausel erläutert. Schon in den ersten Jahren nach der Activi- rung der Weinzollclausel Seitens Italien machte sich in Frankreich eine Bewegung geltend, welche für seine Weine die gleiche Begünstigung von Oesterreich-Ungarn verlangte, als sie den italieni schen Weinen

zugestanden wurde, von der Ansicht ausgehend, daß durch die „Clauselbestimmungen" nicht eineGrenzverkehrsbegünsligung. sondern eine Begünstigung der Weine des ganzen Königreiches Italien zum Ausdrucke gelangte. Frankreich be sitzt seit 18. Februar 1884 bezüglich der Zollbe handlung das Recht der meistbegünstigten Staa ten gegenüber Oesterreich. Die Angelegenheiten verschleppten sich bis zum Jahre 1896 hauptsäch lichst aus dem Grunde, weil bei dem häufigen Wechsel der Minister in Frankreich

12
Giornali e riviste
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1903/23_07_1903/INTA_1903_07_23_1_object_7814616.png
Pagina 1 di 12
Data: 23.07.1903
Descrizione fisica: 12
, genau wie sie taten, als Oesterreich mit Rußland sich über Balkänfragen verständigte und Italien mit Frankreich besseren Anschluß suchte, wobei nach Meinung anderer weniger berufs mäßig optimistischer Leute das politische Grund gerüst des Dreibundes sich leise gelockert habe. Tie radikalen Blätter sehen genau so tief schwarz, wie die offiziösen rosa. Während nach ihrer Meinung der alte österreichisch- italienisch-deutsche Dreibund immer mehr zer fällt, wächst ein anderer Vierbund drohiend empor

: Frankreich, Rußland, England und Italien, wobei Deutschland in die politische Vereinsamung getrieben wird, da auch Oesterreich! nicht sicher sei. Es räche sich jetzt die Unstetigkeit in der deutschen Politik, die Periode der großen Worte, der umherspringenden Liebenswürdigkeiten usw. .Kurz, der verkörperte Pessimismus wird laut, aber ohne den naheliegenden Schluß, daß wenn Deutschland so vereinsamt und in seiner Ver einsamung gefährdet wäre, dann doch neue Flotten- und Heeresvorlagen von einer opfer

Bismarcks — seinerzeit von ihm an Rußland und Oesterreich ausgeübt — lzwei Eisen im Feuer zu halten, ist heute allen übrigen Mächten besser geglückt als Deutsch land selbst. Frankreich hat neben Rußland noch England zum Liebhaber, Italien neben Deutsch land noch Frankreich usw. Wenn Frankreich weniger Angst vor Deutschlands militärischem Uebergewicht besäße und nicht so viel große russische Anleihen bei sich untergebracht hätte, dann könnte man fast meinen, daß sich wiederum die Tage

zwischen diesen beiden Staaten ein büßte. Für Italien kommt Deutschland von dem Augenblicke an ebenfalls weniger in Be tracht, wo England sich kühler gegen Deutsch land stellt und mit Frankreich freundliche Augen macht, wodurch es Italien zwingt, ein Gleiches zu tun. Ganz abgesehen davon, daß das demo kratische Italien dem kulturkämpferischen Frank reich schon sowieso eine gewisse Liebe als lateinischer Schwesternation entgegenbringt. So wie Salisbury die Erneuerung des bei Italien fördern half, kann ihn Chamberlain

lockern helfen. Denn als Mittelmeermacht konnte Italien allein nicht gegen England und Frankreich stehen, wenn diese im Mittelmeere gut Freund sind, sondern muß sich als Dritter in deren Arm hängen, in der Voraussetzung, dabei nicht ab gelehnt zu werden, weil jeder dieser beiden Freunde es im stillen sicherer fände, auch noch Italien bei sich, als Reservefreund gegen den anderen zu haben. Als Seemacht für Mittel meerinteressen kommt Deutschland bei Italien nicht in Rechnung, sondern nur als Land macht

13
Giornali e riviste
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1903/23_12_1903/INTA_1903_12_23_1_object_7831940.png
Pagina 1 di 12
Data: 23.12.1903
Descrizione fisica: 12
in allen Ankündigungsanstalten des In- und Auslandes. Nr. 303. Innsbrucks Mittwoch, den 23. Dezember 1903. 38. Jahrgang. Organ der Deutschen Dolkspartei in Tirol. Schriftleitung: Telephon-Nr. 375. Verwaltung: Telephon-Ar. 164 Italien und die Handelsverträge. Ter Termin, an dem die lausenden Handels verträge zwischen Italien und den Zentralmächten nach ursprünglicher Ansicht ihr Ende erreichen sollten, ist nun bis aus wenige Tage nahegerückt. Ta Oesterreich-Ungarn und die Schweiz die Ver träge gekündigt haben, so ist das Jahresende 1903

- begünsUgnngsrecht, konnte also differentiell behan delt werden. Beides hat sich jedoch während der zehnjährigen Tauer des nunmehr beendeten Han delsvertrages geändert. Ungarn Hut seinen Re benbestand mit Hilfe der rasch und vieltragenden amerikanischen Reben schon wieder auf fast -Vk des alten Quantums gebracht, es kann daher fast den ganzen Wein, der aus Italien znm Kon sum nach Oesterreich-Ungarn kam, entbehren und braucht nur noch den zum Verschneiden dienenden ganz leichten weißen Wein aus Apulien

.^ An dererseits hat ftch Frankreich 1899 in seinem neuen Handelsabkommen mit Oesterreich-Ungarn die Meistbegünstigungsklausel herausgeschlagen und nur eingewilligt, daß, bezüglich des Weines die Meistbegünstigung erst mit 1. Jänner 1904, also nach Ablauf des Handelsvertrags mit Italien m Kraft trete. Deshalb ist es also ganz unmög lich für Oesterreich-Ungarn, die Klausel zu er neuern, denn es würde das ganze Land mit bil ligem italienischem und französischem Wein über schwemmt, und die inländischen

Produzenten wür den nach der Phylloxeraperiode und den hohen Kosten der Wiederpflanzung um die Möglichkeit eines Erfolges betrogen sein. Da aber Italien andererseits erklärte, aus irgend eine Begünsti gung seiner Weinausfuhr unter keinen Umständen verzichten zu können, so soll ein Mittelweg ge sunden werden. Zur Stunde tverden darüber in Rom die Unterhandlungen geführt. Der Grund- »ug ist die Gewährung eines Bergünstignngszolls für eine kontingentierte Exportmenge italienischen Weines, der möglichst

so beschaffen sein soll, daß die Kennzeichen n u r ans italienischen Wein und nicht auch auf französischen Wein passen. Die Forderungen Italiens und die Angebote Oester reichs seien in folgendem nebeneinander gestellt: Italien Oe st erreich Kontigent 700 000 Hektoliter 400000 Hetoliter Alkoholgehalt 11—14 Grad 13—15 Grad Farbe weiß und rot weiß Zollsatz 12 Kr. pro Hektoliter 15 Kr. pro Hektoliter. Eine Einigung war bei den ersten Verhandlun gen vom 27. November bis 12. Dezember in kei nem Punkt zu erzielen

14
Giornali e riviste
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1892/05_06_1892/INTA_1892_06_05_2_object_7792711.png
Pagina 2 di 12
Data: 05.06.1892
Descrizione fisica: 12
und der Königin-Regentin von Holland augenblicklich auch die Prinzessin von Edinburgh mit ihren Töchtern und der Thronfolger von Rumänien als Gäste am deutschen Kaiserhofe. Diese Nachricht Wird auch von der „Times" vom 3. ds. Mts. be stätigt. Die italienische Weinzollclausel. Der italienische Finanzminister Ellena hat nun erklärt, daß er vom 20. Juni an die Weinzoll- elauset des zwischen Oesterreich und Italien ab geschlossenen Handelsvertrages in Anwendung bringen werde. Durch diese Clausel

hat sich Oesterreich - Ungarn bekanntlich verpflichtet, seinen 20 fl. betragenden Weinzoll Italien gegenüber auf 3 fl. 20 kr. zu ermäßigen, wenn Italien seinen 20 Lire-Zoll auf 5 Francs 77 Centimes herabgesetzt. Italien hat jährlich einen Ueberschuß von vielen Millionen Hectolitern Wein. Es sucht nach Ab satzwegen für diese Weinmengen und hofft, dieselben in Deutschland und in Oesterreich zu finden. In den neuen Handelsverträgen bezogen sich die wichtigsten Italien gemachten Concessionen auf den italienischen

Weinexport. Deutschland ermäßigte seinen Weinzoll und Oesterreich behielt die Clausel bei. Die österreichi schen Weinproducenten wehrten sich zwar mit aller Kraft gegen die Aufnahme derselben, aber man wollte das Handelsvertragsganze nicht gefährden und schmeichelte sich und dem Weinbauer mit der Hoffnung, Italien werde seinen eigenen Weinzoll nicht herabsetzen, weil es sonst mit spanischen Weinen überschwemmt würde und die Weinclausel somit nicht zur Anwen dung komme. Aber Italien fürchtet

für den heimischen Weinbau zu be fürchten. Aber die gerade gegenwärtig herrschenden besonderen Verhältnisse der i 1 a- l i e n i s ch e n und österreichischen Wein- cultur lassen besorgen, daß unsere weinbantreibende Bevölkerung durch die Oeffnung unserer Weingrenze gegen Italien empfindlich getroffen werden wird. Die Weinproduction Italiens hat in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte gemacht, die Weinpreise sind daselbst außerordentlich billige Italien ist vom französischen Markte ausgesperrt

und hat einige ganz beson ders gute Ernten gehabt, kurz es ist in ganz ungewöhnlich hohem Maße exportkräftig. Unsere eigene Weinproduction aber leidet unter den Krankheiten der Rebe. Wir hatten schon einmal, und zwar in den Jahren 1879 bis 1887 gegen Italien einen Begünstigungszoll von 3 fl. 20 kr. Damals schädigte derselbe unseren Weinbau nicht; es wurden nur verhält- nißmäßig sehr geringe Weinquanti täten aus Italien in Oesterreeich ein geführt. Gegenwärtig aber ist das Verhältniß zwischen der österreichisch

15
Giornali e riviste
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1903/01_01_1903/INTA_1903_01_01_4_object_7817115.png
Pagina 4 di 16
Data: 01.01.1903
Descrizione fisica: 16
In Italien: 1890 1900 10.790 10.920 Aus dem Deutschen Reich: Ans Italien: Ortsanwesend in den | Reichsratsländer !! 103.352! 112.071 4 ( 5.312 63.064 .Hier interessieren vor allem die Beziehungen zu Italien. Während die Abwanderung nach Italien um ein Drittel znrückgegangen ist, hat sich die Zuwanderung aus Italien um 16 752 Personen (36,17 Prozent) erhöht. Tie Ziele der Zuwanderung aus Italien sind aus dem mir zu gänglichen Material nicht ersichtlich. Aber man geht nicht fehl, wenn man den großen

gegen 792 Italiener) usw. Wir können daraus die tröst liche Tatsache entnehmen, daß diese zuwandern den Reichsitaliener im „Unerlösten Italien" (Italia irredenta) immer doch noch erträglichere Taseinsbedingungen finden, als im „erlösten" — selbst bei den italienischen Großgrundbesitzern Südtirols, die mit der italienischen Kolonen- wirtschaft zugleich die Pellagra bei ihren Scha ren von Halbsklaven ans Italien eingeführt haben!! Diese starke Zuwanderung aus Italien nach Tirol ist weder vom nationalen

, noch vom kul turellen Standpunkte aus zu begrüßen. Was C h r i st i a n Schneller (Petermann's Mittei lungen, Bd. 23, S. 365 u. ff.: „Deutsche ünd Romanen in Südtirol und Benetien.") im Jahre 1877 über die italienische Zuwanderung nach Deutsch-Südtirol, schrieb, das gilt auch heute noch, und zwar sowohl für die reichsitalienische, wie die welsch-tirolische Zuwanderung nach Deutschtirol: „Lächerlich wäre es, dem klassi schen Lande der Kultur, Italien, zuliebe das vordringende welsche Element etwa als Kultur

16
Giornali e riviste
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1893/16_06_1893/INTA_1893_06_16_2_object_7795247.png
Pagina 2 di 6
Data: 16.06.1893
Descrizione fisica: 6
Fast alle machen das Reichstagswahlrecht für sämmt- liche Calamitäten, unter denen die Reichsregierung und das Reich leiden, verantwortlich. Es sei ganz zweifellos, daß diese Stimmung demnächst in irgend einer Form einen gesetzgeberischen Niederschlag finden werde. Italien und der Dreibund. In der italienischen Kammer hatte Unterstaats- secretär Graf Ferrari vorgestern Anlaß, sich über die Erklärungen des Grafen Kalnoky zu äußern. Der Abgeordnete Barzilai hatte gefragt, ob nicht eine Annäherung

Oesterreich-Ungarns an Rußland bedenklich für Italien wäre. Graf Ferrari bezeich- nete nun eine solche Annäherung ganz im Gegen- theile als Triumph des Dreibundes; die Darlegun gen des Grafen Kalnoky enthielten nichts, was nicht in Uebereinstimmung mit der Politik Italiens wäre und Italien könne sich zu ihnen beglückwünschen. Graf Ferrari erklärte auch, Italien dürfe sich nicht von der Bündnißpolitik zu einer Politik des Ab wartens zurückziehen, da eine solche es dem Lande unmöglich

, die den Krieg bezweckt, um den gegenwärtigen Zuständen ein Ende zu machen. Allein, wenn Italien auch siegen würde, wer bürge dafür, daß es in diesem Falle jene territorialen Vortheile und jene europäi sche Stellung erlange, welche die Vertreter dieser Allianzidee sich versprechen? Wer könne glauben, daß Frankreich die Erfüllung der italienischen Wünsche gewährleiste und sich seines etwaigen Sieges nicht auch gegen Italien bedienen würde? Italien müsse daher vor Allem Eines anstreben: die Erhaltung

des Gleichgewichtes der europäischen Mächte; es müsse aucb eine Politik verfolgen, die die Erhaltung der Großmachtstellung Oesterreich-Ungarns begünstigt, ohne welches Rußland eine schwere Gefahr für Italien werden würde. Auf eine Anfrage des Ab geordneten Pandolfo, wie sich der Minister des Aus wärtigen zu den Bestrebungen der Friedensgesell schaften stelle, erfolgte die Antwort, daß die mora lische Propaganda dieser Gesellschaften des Wohl wollens der Regierung sicher sein könne, daß aber ein unmittelbares

, daß er alle seine Bedenken vergaß und freudig mit Marie die nach Italien: Innsbruck ab 7.03, Bozen ab 12.27, Riva an 3.59, Riva (Dampfer) ab 5.—, Desenzano ab nach Mailand 9M, Desenzano ab nach Venedig 951. II. In der Richtung von Italien: Desenzano Ankunft von Mailand 9.45, Desenzano Ankunft von Venedig 8.25, Desenzano Ab fahrt per Dampfer 10.15, Riva an 2.30, ab per Bahn 5.08, Bozen an 9.]5, Innsbruck an 2.33, München an 6.55. Die neue Gesellschaft steht im Begriffe, die vorhandenen Schiffe zweckdienlich

17
Giornali e riviste
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1901/05_04_1901/INTA_1901_04_05_2_object_7810320.png
Pagina 2 di 8
Data: 05.04.1901
Descrizione fisica: 8
in Oesterreich das ganze Gewicht ihrer Thatkraft auf die Erhaltung des alten Kaiserftaates und auf seine Durchdrin gung mit deutschem Wesen verwenden, gerade dann erweisen sie der gemeinsamen Sache den größten und besten Dienst." Italien und der Dreibund. Die jüngsten Aeußerungen des italienischen Ministerpräsidenten Zanardelli gegenüber einem Berichterstatter des „Newport Herald" über die künftige internationale Stellung Italiens erfuhren zwar in der officiöfen „Tribuna" eine bedeutende Abschwächung

, aber immerhin mehren sich die An zeichen dafür, daß Italien im äußersten -Falle nur mehr sehr lose dem Dreibünde angefügt sein wird. Eine zwar offieiell nicht bestätigte Meldung, bei der am 10. ds. in Toulon stattfindenden Begeg nung des Präsidenten Loubet mit dem Herzoge von Genua werde auch ein russisches Geschwader an wesend fein, würde darauf schließen lassen, daß die Annäherung Italiens an den Zweibund sich mehr und mehr vollzieht. Zanardelli und der Minister des Aeußern Prinetti haben vor kurzem

die Er klärung abgegeben, daß die Erneuerung der Han delsverträge mit der des Bündnisses Hand in Hand gehen müsse oder mit anderen Worten, daß Italien seinen neuerliche:: Eintritt in den Drei bund von der Gewährung größerer Begünstigun gen als bisher auf handelspolitischen: Gebiete ab hängig mache. Oesterreich plant zu Ungunstei: Italiens die Aufhebung der italienischen Weinzoll- clausel in dem in den nächsten Jahren mit Italien abzuschließenden Handelsverträge, welche Bedin gungen das Deutsche Reich stellt

, ist noch nickt ge nau'bekannt. Graf Bülow weilt derzeit in Ober italien und soll bei dieser Gelegenheit mit Zanar delli eine Begegnung in Verona, welcke jedoch der Kürze der Zeit wegen — der Aufenthalt währte nur 20 Minuten — keine eingehende politische Auseinandersetzung mit sich gebracht haben konnte. Die „Vossische Zeitung" schreibt über diese Be gegnung, der Reichskanzler werbe auf diese Weise ! jedenfalls Klarheit darüber erlangen, ob Zanar- ' delli wirklich an das Ausscheiden Italiens

aus der Tripelallianz denke. Sie könne es sich schwer vor stellen, daß ein italienischer Staatsmcum beabsich tige, die Abmachungen der Tripelallianz zu lösen, denen Italien seine gleichberechtigte Stellung un ter den Großmächten verdankt. Den Standpunkt der deutschen Regierung anderseits kennzeichnet die „Vossische Zeitung" mit folgenden Worten: „Daß Graf Bülow gern geneigt ist, die Verträge mit Italien zu erneuern, wird man auch jenseits der Alpen glauben, aber man wird auch glauben dürfen, daß er die Existenz

18
Giornali e riviste
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1904/24_08_1904/INTA_1904_08_24_1_object_6134367.png
Pagina 1 di 8
Data: 24.08.1904
Descrizione fisica: 8
K 4.—; halbjährig K 8.—; ganzjährig K 16.- . - Gtnxelne Unmmern 8 K. - AnKündignngspreis nach Taril Annahme von Anzeigen in allen Ankündigungsanstalteu Zn- und Auslandes. Kr. 192. Irmsbrmck. Mittwoch, den 24. August 1904. 39. Jahrgang. Oesterreich-Ungarn und Italien. In letzter Zeit haben sich die, man möchte sagen, üblichen Zwischenfälle an der österrei chisch-italienischen Grenze denn doch in einer Weife gehäuft, die auffallend ist. Dazu kommt noch! die mit erhöhtem Eifer betriebene mili tärische Tätigkeit

, die beide Staaten an der ge meinsamen Grenze entfalten. Diese unerquick lichen Vorgänge haben die allgemeine Aufmerk samkeit auf unser Verhältnis zu Italien ge lenkt und man fragt sich- was denn eigentlich der Grund zu diesem ungewöhnlichen Mißtrau en sei. Nun geht der Zeit von gut uuterrichi- teter diplomatischer Seite eine Darlegung der zwischen Oesterreich-Ungarn und Italien schwe benden Meinungsverschiedenheiten zu, die wohl geeignet ist. einiges zur Aufklärung beizutra gen. Wir geben sie daher

. Um aber die Bedenken Italiens zu zerstreuen, könnte man den Vor schlag Prinettis in der den Vertrag begleitenden Note berücksichtigen. Ob das geschehen ist, ist weiteren Kreisen unbekannt geblieben; aber von ernsten italienischen Politikern wird behauptet, daß Italien tatsächlich auf diese Weise beruhigt worden sei. Nach Abschluß des Dreibundvertrages glaub te nun Italien zu erkennen, daß die österrei chisch-ungarische Orientpolitik ihr Augenmerk auf eine Reihe von albanischen Häsen richte und bestrebt sei

, diese in den Besitz Oesterreichs-Un garns zu bringen. Unter diesen Häfen ist für Italien von ganz besonderer Bedeutung der von Vallona. Für Italien ist Vallona um so wichtiger, als just auf dieser Höhe die apu- lische Halbinsel so weit ins Merr vorspringt, daß ^eine Meerenge in der Breite von kaum 70 Kilometern, die Straße von Otranto, ent steht, die durch eine in der Bai von Vallona liegenden Flotte ohne große Schwierigkeiten ge sperrt werden könnte. Italien ließ, als es von den angeblichen Ab sichten

diese Bewegung oder tue wenigstens nichts, um sie zu unterdrücken. Dies stünde aber um so leichter in ihrer Macht, als die hervor ragendsten Führer der Irredenta zwar in Ita lien ihren Aufenthalt haben, jedoch nicht ita lienische Untertanen sind. Wollte die italienische Regierung der österreichisch-ungarischen in dieser Sache ihre guten Dienste leihen, so brauchte sie den ihr genau bekannten Irredentaführern nur die Ausweisung anzudrohen. Das zu tun, habe sich aber Italien bis heute fortgesetzt geweigert

19
Giornali e riviste
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1904/20_12_1904/INTA_1904_12_20_1_object_7832455.png
Pagina 1 di 8
Data: 20.12.1904
Descrizione fisica: 8
auf Ursachen und Wirkung der Ereignisse der Jahre 1859 und 1866 setzt der Verfasser fort: Der österr. Soldat verschwand vom italienischen Boden und Italien war frei. Das genügt aber den Welschen nicht. Sie wollen die Abtretung aller von italienischer Bevölkerung bewohnter Gebiete und ihre Bestrebungen zielen vor allem auf das sogenannte „Trentino". Die „Kronika" gibt nun die Erklärung über die sprach liche Entstehung der widerrechtlichen Bezeichnung „Trentino". Rücksichtlich der Lombardei und Ve- netien

haben sie bereits ihr Ziel erreicht und übel die unberechtigten Gelüste der Welschen auf Trielst, Küstenland, Dalmatien usw. wollen wir in diesem Artikel nicht sprechen.^ Alle Welschen sind von Nationalitätsgefühl be seelt, denken irredentistisch und gravitieren (tihnou) nach Italien. Es ist aber auch kein Wun der. Die österr. Traditionen sind in Welschtirol sehr schwach, die geographische Lage hierfür nicht günstig. Die Hauptstützen der Jrredenta wie Trient, Rovereit, Ala, Riva, Lavarouo usw. wer

den auch von Reichsitalienern gerne besucht, welche die Sehnsucht nach der Vereinigung mit Italien wecken. Die österr. Behörden kennen diese! Ge sinnung, die Welschen verheimlichen sie auch nicht und benützen jede Gelegenheit, um sie öffentlich' auszudrücken. Zu allen Oesterreichern hegen sie einen unüber windlichen Haß und diesen Haß äußern sie am meisten dem Heere gegenüber. Das Heer ist ihnen ein Dorn im Auge, jeder Soldat ist ein Deutscher, d. i. ein Erzfeind, in welchem sie das größte und mächtigste Hindernis

der Erfüllung ihrer Wün sche, d. i. der Anschluß an Italien, erblicken. Nun bringt der Verfasser zum Beweis seiner Behaup tung die Erfahrungen, welche das Prager In fanterie-Regiment Nr. 88 seit seinem Aufenthalte (Frühjahr 1904) in Südtirol machen mußte. Wir bemerken hiezu, daß dies solch kleine Vorkomm nisse sind, daß wir eben in Welschtirol gar nichts mehr daran finden. Wenn sich der Verfasser unter anderem über die teilnahmslose, feindliche Hal tung der Welschen am 18. August in verschiedenen Orten

., alles ist deut sches Fabrikat, dazu haben es die österr. Welschen noch nicht gebracht; übrigens ist es bei ihrer Faulheit eine Nebensache. Ihr Ziel ist der An schluß an Italien, welches sie mit Wort und Tat verfolgen und womit sie sich einen gehörigen Re spekt bei der österr. Regierung verschafft haben. Den Welschen geht -es zwar in Oesterreich! sehr gut, sie wissen, daß es ihnen in Italien lan'g nicht so gut gehen würde, wie dies selbst Italiener aus der Lombardei und Venetien in schwachen Augenblicken

20
Giornali e riviste
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1887/15_06_1887/INTA_1887_06_15_2_object_7783164.png
Pagina 2 di 4
Data: 15.06.1887
Descrizione fisica: 4
wird." Die Versöhnungsversuche aus demVa- tikan scheinen in Italien auf ganz unfruchtbaren Boden zu fallen. Bereits haben die Minister Crispi und Zanardelli erklärt, dass eine Versöhnung mit dem Papst ganz unnothwendig sei, weil kein Krieg bestehe. Sehr bemerkenswert spricht sich der italie nische Abg. und Geschichtsprofessor Bovio in einem in der „Tribuna" veröffentlichten Artikel aus, von dem ein römischer Korrespondent der „Allg. Ztg." sagt, dass er nicht blos der äußersten Linken des Parlaments, sondern auch dem größten

Theile der Fortschrittspartei aus der Seele spreche. Er beginnt mit dem Dilemma, dass der Papst entweder Priester oder König zu sein sich entschließen müsse; im elfteren Falle sei eine besondere Verständigung mit Italien nicht nöthig, im zweiten sei sie unmöglich. Dennoch sei nicht zu verkennen, dass die Aussöhnungsidee Gestalt gewonnen habe, aber nur in einer Abirrung der Nation von dem ihr vorgezeichneten Wege, als Folge des verwerflichen Garantiegesetzes und behufs der politischen Reaktion. „Möge

, denen zufolge Italien einigen Klaffen von Bürgern und nicht den Italienern gehören soll. Und der Name „Italien" findet sich so oft und so pomphaft in einem mir bekannten Programme derselben, dass man leicht erkennt, es handle sich um einen Nach ruf. Wem wird die Aussöhnung Vortheil bringen? Italien nicht. Der Papst — mag er im Anfänge sich noch so großmüthig und nachgiebig zeigen — wird am Ende, wie es der Brauch der Kirche ist, Leib und Seele verschlingen. Er wird die Schulen verlangen

, wird dann sich in die Gemeinde- und Staatsangelegenheiten eindrängen, und über allem und jedem wird jener Hauch schweben, der aus dem Munde eines klugen Oberpriesters in einem ver gesslichen Lande kommen kann, dass seine zivilisato rische Mission niedergelegt hat und durch Litaneien, an die es nicht glaubt, zum Heuchler, durch die Heuchelei zum Lügner gemacht ist. Nack wenigen Jahren dieser Erziehung würde Italien eine Leiche sein, von welcher der Pfaff den Thcil, den er den seinigen nennt, abtrennen würde, um den Rest

den HH- Jesuitenzöglingen zu überlassen. Man begreift, dass jedwedes Unglück, selbst ein Krieg in Afrika, weniger traurig zein würde als diese Aussöhnung. Ein unglücklicher Krieg kann das Nationalbewusst sein neu entzünden, der Pfaff erstickt die Empfin dung. . . . Nicht der Scgenssprüche, der Taufzere monien und Psalmodieen bedarf Italien. Es verlangt Staatsweisheit, ehrliche Finanzverwaltung, erzieherische Schule und freimüthige Charaktere, welche den König, die Räthe der Krone und das Parlament daran erinnen, dass

21