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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 2 di 10
Data: 18.10.1891
Descrizione fisica: 10
zu wieder- holtenmalen, veranlaßt, jede Gemeinschaft mit diesem endlich zur Sprache kamen, that es Seraphme offen bar leid. „Wie schade, daß Sie eine Respcctsperson sind, Herr Gustav!" rief sie ungenirt. „O, behandeln Sie mich doch weiter ohne Re- spectl" bat er und sie zeigte sich durchaus nicht ab geneigt, seinen Wunsch zu erfüllen. So blieb es beim Alten zwischen ihnen. Gustav ließ sich von Seraphine necken und er fand den Muth, mit ihr zu schwatzen, wie mit seinen Schwe stern — nur daß es ihm unendlich mehr

Vergnügen machte. An einem schwülen, ganz dunklen Juliabend, welchen einige verschlafene Sterne und prachtvolle Leuchtkäfer durchfunkelten, erzählte Seraphine Gustav ihre Lebensgeschichte, — lauter Mühsal, Plage und Entbehrung von Anfang bis zu Ende. Aber sie war ein tapferes Mädchen, das mit Lust und Freude seine Pflicht that — allerdings an Glück durfte man nicht denken. Und in dieser Stunde erkannte Gustelchen, daß er ein Mann sei, der das Recht habe, zu lieben, ja, sich ein liebes Weib zu nehmen

sich Und ehe sie es fich versehen haben, fanden sich ihre | Lippen, ihre Herzen! Die Leuchtkäferchen gaukeln einen tollen Freuden tanz um die Beiden. Die Sterne sind nicht mehr schläfrig, sie funkeln strahlend, eS ist beinahe, als hörte man sie lachen. Betrunken taumelt Gustav nach einer Stunde seiner Wohnung zu; als er die erleuchteten Fenster steht, regt sich eine leise Unruhe ihn ihm: Was werden Mutter und Schwestern sagen? Man stürzt ihm entgegen, wo er bliebe? Ueberall hat man ihn schmerzlich gesucht

— Papa ist heftig unwohl gewor den. Der Arzt ist schon da und constatirt einen leichten Schlaganfall. Es ist im Augenblick nicht gefährlich, aber die ganze Familie ist so verstört, so angstgepeinigt, daß Gustav nicht wagt, an sein Glück zu denken, geschweige denn, davon zu sprechen. In der dritten Nacht nach der Erkrankung wiederholte sich der Schlaganfall, und eben, als der Morgen graute, starb der Vater. Ec konnte in dieser letzten Nacht nicht mehr sprechen, aber er winkte Gustav zu sich, sah

ihm unaussprechlich angstvoll in's Auge und wies mit flehender Geberde nach den vier Mädchen. Gustav verstand — mit blaffen Lippen lächelnd flüsterte er: „Sei ruhig, Papa — ich werde sie nie verlassen — werde ihnen Gatten und Vater zu ersetzen suchen!" Wie zu einem Gelöbniß legte er seine Hand in die des Vaters, und die erkaltende Hand des Ster benden hielt ihn fest, grausig fest. Bald darauf war es zu Ende und Gustav über Nacht Vater geworden — von vier unversorgten Töchtern, von denen die Aelteste bereits

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 6 di 12
Data: 20.12.1907
Descrizione fisica: 12
Gauner des Landes der oberste Chef der ungarischen Justiz war, fest gehalten zu werden verdient. Ter Millionär und Großgrundbesitzer Gustav Kovar heiratete vor einigen Jahren eine vermögenslose Ari stokratin, Fürstin Alice Odescalchi. Das Ehe leben scheint jedoch von Beginn an nicht glück lich gewesen zu sein, denn Köver unterhielt bald nach der Hochzeit ein intimes Verhältnis mit einer gewissen Marie Holub, der er in der Amazonengasse Nr. 6 eine Wohnung mietete, und da er oft Tag und Nacht

dort weilte, .nei dete er sich und seine Geliebte als „Gustav Kovacs und Gattin". Die geborene Fürstin Odescalchi, die ihren Gatten vermutlich von Privatdetektives überwachen ließ, hatte davon bald Wind bekommen und beeilte sich, gegen Gu stav Köver die Scheidungsklage anzustrengen. Die Dame war nämlich so vorsichtig gewesen, sich einen Ehevertrag auszubedingen, wonach sie, falls die Ehe durch Verschulden des Ehemannes aufgelöst werden sollte, eine Abfindung von 300 000 Kronen zu beanspruchen

habe. In dem Scheidungsprozeß entstand aber ein Hindernis: Der als Zeuge einvernommene Hausmeister des Hauses Amazonengasse Nr. 6, Franz Lacken- bacher, erklärte bei der Konfrontierung, Gustav Köver sei mit dem Gustav Kiyvacs, der mitt lerweise „unbekannt wohin" übergesiedelt war, nicht identisch. Der Nachweis des Ehebruchs konnte also nicht erbracht werden. Das war im Sommer vorigen Jahres. Vier Monate später erschien Lackenbacher beim Advokaten der Für stin Odescalchi und gestand ihm, er habe da mals für eine Belohnung

Sie nichts, Polo nyis Vater ist Justizminifter, es kann Ihnen nichts geschehen." And unter Assistenz Desider Polonyis, der nach der Ernennung Geza Polo nyis zum Justizminifter die Leitung der väter lichen Advokaturskanzlei übernommen hatte, leistete der Hausmeister die falsche Zeugenaus sage. Nach diesem Geständnis erstattete der An walt der Fürstin Odescalchi gegen Gustav Kö ver und Tr. Stephan Keller die Anzeige wegen Anwerbung falscher Zeugenschaft. Vorgestern und gestern fand die Verhandlung statt. Lacken

bacher hielt seine Anschuldigungen gegen die ReichstagsabgeordneLen Keller und Polonyi auf recht. Gustav Köver wurde zu einer Geldstrafe von tausend Kronen verurteilt, Dr. Stephan Steller wurde freigesprochen; Desider Polonyi blieb g an z aus d e m S p i e l e. Sogar die gewesene Ministerschaft des Papas genügt, um jeder Lumperei Straflosigkeit zu zusichern. (W ohltätige Diäten.) Aus Paris wird berichtet: Der radikale Deputierte Norman hat einen Gesetzentwurf eingebracht, nach welchem von den Bezügen

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 2 di 4
Data: 09.12.1887
Descrizione fisica: 4
. „Ob der Bankier Reichert überhaupt so viel Geld in seinem Ver mögen hat? Schockmillionen, es ist Alles geflunkert!" Fränzchen hatte in Fieberhast den Artikel gelesen, mit einem Ausdruck des Entsetzens warf sie die Zeitung hin und bedeckte daS Gesicht mit den Händen. „Das ist eine ganz schauderhafte Geschichte", sagte Kurt bestürzt, als er ebenfalls Kenntnis davon genom men hattie. „Hier muss eine Verwechslung vorliegen. Die Polizei befindet sich auf falscher Fährte, wenn sie Gustav verfolgt." „Ja, das thut

sie", erwiederte Fränzchen, den Oberst fest anblickend, der das Zimmer durchmaß, um seiner Erregung Herr zu werden „Gustav hat diese That nicht begangen, kann sie nicht begangen haben! Ich vermuthe, dass er den Bruch mit seiner Braut nicht verhüten konnte, und dass der Zorn darüber ihn ver- aulasste, die Stadt sofort zu verlassen. Er hatte ja schon am Morgen des Tages mit seinem Chef einen heftigen Wortstreir gehabt und in Folge dessen seine Stelle gekündigt. Er sagte mir, er könne hier nicht bleiben

. Tagesordnung: Regierungsvorlage, betreffend.die es that, das ist nun doch auch kein Grund, um ihn zu verdammen " „Der Kaffediener will ihn vorgestern abends spät im Hause Reicherts gesehen haben", warf der Oberst ein. „Liegt darin ein Schuldbeweis?" fuhr Fränzchen fort, „kann Gustav nicht aus seinem Pulte Papiere ge holt haben, die er nicht zurücklaffen wollte? Und wenn der Diener behauptet, Gustav habe sich heimlich ins Haus geschlichen, so ist Das wol auch nur eine Ver- muthung, lieber Onkel. Gustav

ist eben Niemand be gegnet und erst im letzten Augenblick gesehen worden, als er das Haus wieder verlassen wollte." „Ich finde es schauderhaft merkwürdig, dass Gustav den Schreibtisch erbrochen und den Kassenschlüssel in den Garten geworfen haben soll", sagte Kurt gedankenvoll. „Mit diesem Manöver konnten doch die Untersuchungs richter nicht irregeführt werden." „Und eben dieses Manöver beweist, dass eine an dere Person die That verübt haben muss", nahm Fränz chen wieder das Wort, die allmälich

ohne alle Partei- rückstchten zu erwägen. dass Gustav nun, vielleicht gefesselt wie ein gemeiner Verbrecher, hieher zurückgebracht wird!" „Schockmillionen, daran mag ich gar nicht denken!" fuhr der alte Herr auf. „Wenn auch mein eigener Name nicht dadurch geschändet wird, so ist es doch der meines Jugendfreundes. Wenn das Dein braver Vater erlebt hätte, der im Punkte der Ehre so streng und ge wissenhaft war!" „Wir müssen alles thun, um ihn vor dieser Schande zu bewahren, Onkel"; flehte das Mädchen

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Pagina 4 di 8
Data: 12.07.1904
Descrizione fisica: 8
Be amtenfamilie spielte sich heute eine furchtbare Tragödie ab. Der ehemalige Gendarmerieleut nant Rudolf Kilberth hat seinen siebzehn jährigen Bruder Gustav im Zorn erschossen. Sein Vater, der königliche Rat und stellvertre tende Finanzdirektor Gustav Kilberth, lebt mit seiner Frau und seinen Söhnen, dem ältesten Karl, der Beamter ist, Rudolf, der 31 Jahre alt ist, und früher Gendarmerieleutnant war, und dem jüngsten, Gustav, der eben die sechste Real schulklasse absolviert hatte, in Ofen. Rudolf Kilberth

, wenn er die Quäle- Teieit nicht einstelle. Rudolf Kilberth geriet außer sich und schrie: „Ich schieße euch alle nieder!" Unmittelbar darauf sagte der Jüngste, Gustav, zu ihm: „Du bist viel zu feig, als daß du es wagen würdest, zur Waffe zu grei fen." Gleich darauf ertönten zwei Schüsse. Ru dolf hatte die Waffe gegen Gustav gerichtet und beide Male getroffen; eine Kugel drang dein jungen Manne in die Schläfe, die andere in die Brust. Gustav hatte noch so viel Kraft, daß er rufen konnte : „Weh mir, Mutter

überstellt und dort einem eingehen- bcit Verhör unterzogen. Um 'halb 12 Uhr war dieses Verhör beendet, und die Polizei ver hängte über ihn die Präventivhaft, da sie an- ninnnt, daß ein Mord vorliegt. Für diese An nahme spricht sowohl die Lage der Leiche, als auch die Natur der Schußwunde. Trotzdem ist der Fall aber nicht aufgeklärt, denn mehrere Zeugenaussagen, wie auch verschiedene Umstän de deuten darauf hin, daß Gustav Kilberth Selbstmord verübte. In den Taschen Gustavs sollen zwei Briefe gefunden

worden sein, des Inhalts, daß er sich erschießen werde. Außer- deiu sagt ein Zeuge aus, daß Gustav Kilberth sich heute einen Revolver kaufte und aus diesem zuerst auf seinen Bruder und dann aus sich selbst einen Schuß abgab. (M a s s e n s ä l s ch u n g e n v o lt W echsel n) sind in München entdeckt worden. Wie die Blätter melden, erschienen im Geschäftslokale der Münchner Hemdenfabrik S. Stein u. Co., Müller straße (Inhaber: Fanny Heymann), ein Polizei kommissär mit drei Kriminalschutzleuten

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Pagina 6 di 8
Data: 05.10.1904
Descrizione fisica: 8
, hundert Mark geb' ich!" „Za, Herr Rindenholz, wissen Sie auch, wer ich bin? Dumm wär's doch eigentlich von mir, wenn ich Sie da herausholte! Mir könnt's schon recht sein, wenn Sie nicht mehr zutage kämen, dann täten Hedwig und ich uns heiraten und wir hätten noch Zhre Lrbschaft dazu!" Rindenholz knirschte vor Angst und Wut. Da wieder das wiehern und weiß schimmerte es drüben im Dunkeln, das Tier kam naher. „Bist Du denn das, Gustav? Del-, bitt' Dich, helf' mir doch! Und wenn Du die Heddy heiraten

willst, meinetwegen! Zch wehr's Dir nicht mehr!" schluchzte er ganz kleinlaut. „Zft fcfas Zhr Lrnst? wollen Sie Zhr Wort auch halten?'' „versteht sich! Lil' doch, ich halt' es hier nicht länger aus!" von dein Ueberhau, ein wenig weiter vorne in der Strecke, kletterte Gustav Grund herab und stand so, wie aus dem Ge stein gewachsen, vor dem Ueberraschten, der, seine Hand um- klammernd, angstvoll nach dem Gegenstand des Schreckens wies „Da! Da!" „Nun warten Sie, das will ich schon wegbringen!" sagtc

Gustav und ging furchtlos nach vorn; Rindenholz bemerkte, wi« das gespenstische Pferd mit ihm zugleich verschwand. Bald darauf, noch ehe der Rentner <fo weit sich erhol! hatte, ihm zu folgen, kam Gustav zurück und geleitete den vor Angst Lrschöpfteu hinaus durch die Hauptstrecke bis zum Füllort. „wir dürfen niemandem sagen, wo ich Sie gefunden Hab', sonst würden Sie Strafe erhalten von der Bergbehörde und werden dazu attch ausgelacht. Zch hoffe. Sie halten Zhr Wort und werden nichts mehr dagegen

haben, wenn Hedwig und ich . . „Nein, Gustav, mir soll's dann sch^n recht fein! Aber ist das Gespenst denn jetzt wieder ganz verschwunden?" „welches Gespenst?" Das weiße Pferd!" „(D, die Lady! Die Hab' ich schnell wieder in den Stall gebracht." „Zn den Stall? Sie ist doch tot geblieben!" „Li, dann könnt' sie fick) doch nicht mehr losreißen und hier 'rumlaufen!" Herr Rindenholz starrte Gustav einen Augenblick verständnis los an. „Der Robert sagte doch, sie war damals gestürzt und hätte kein Lebenszeichen mehr

von sich gegeben," meinte er. „Za, aber hernach ist sie wieder zu sich gekommen, und ich Hab' sie so gut gepflegt, daß sie ganz gesund geworden ist." Herr Rindenholz mäßigte seinen eiligen Schritt. „Und ich — ich — Hab' gemeint. ." Lr brach ab und schüttelte den Ropf. „Hör' Du, Gustav, reinen Mund hältst Du!" „Rein Sterbenswörtchen verrat ich." „Li, wo haben Sie denn gesteckt?" rief Robert, als sie den Füllort erreichten, „wie ich zurückkam, Ovaren Sie ver schwunden, da mußte ich doch annehmen, daß Sie schon

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Pagina 14 di 16
Data: 01.10.1904
Descrizione fisica: 16
Schirm mütze besllstrttete ein längliches Gesicht, dem die hochgezogenen Brauen einen sonderbar feierlichen Ausdruck gaben. „Ei, Herr Rindenholz, haben Sie zugehört?" rief Robert und es blitzte listig auf in 'seinen klugen. „Nun, ich sagte, daß sie noch immer in der Grube herumspukt und dem Gustav Grund nachläuft!" „was? So 'ne Behauptung verbitt' ich mir! Das sollen Sie mir beweisen!" rief Rindenholz zornig, „was denken Sie denn wohl! Die hat nicht nötig nachzulaufen! Raufleute und Gutsbesitzer

? Laßt mich hinauf, hinauf, ich hatt's hier nicht mehr aus. Und dann fing es an zu wiehern, daß einem das Echo noch lang in den Dhren gellte. Störrisch war's und unlenksam, und wir wußten nicht, was wir mit ihm anfangs« sollten. Um diese Zeit hielt Gustav Grund -um Arbeit bei un- an; aber Bergmannsarbeit verstand er noch nicht, nur als Pferde- treiber konnten wir ihn zuerst verwenden. Sein Vater war ein vermögender Bauer gewesen, hatte sich aber mehr um die Jagd als um seine Felder gekümmert

, dazu kam .Mißwachs und allerlei sonstiges Unglück, kurz und gut, er geriet in Schulden; sein Hab und Gut wurde ihm verkauft. j Der Alte starb und die Rinder mußten ihr Brot verdienen; der Gustav kam zu uns und wie gesagt, als wir hörten, daß er mit Pferden gut 'Be scheid wisse, dachte ich, der würd' vielleicht auch besser mit der Lady fertig als unsere Iungens hier. Und richtig, das hätten Sie mal sehen sollen, wie die zwei zusammenkamen da unten! Das Pferd wieherte, wie's Gustavs Stimme hörte

an den Händler verkauft hat, und wie's in den Schallst gekommen ist, und warum es zu nillsts anderem mehr taugte, weiß ich uillst." So blieben denn die zwei zusammen drunten, und wenn ich sie sah, tat's mir leid für beide, denn der Gustav mochte wohl anfangs ebenso wie sein Pferd verlangen nach dem grünen, weiten Feld und dem blauen Himmel drüber; er ist ja nillst von Han aus Bergmann wie wir. Trotzdem merkte ich nach einiger Zeit, daß er sehr wünschte, mehr zu verdienen und weiter zu kommen

. So, bei aller Freundschaft für Lady, mußte er sich von ihr trennen. Er wurde Schlepper und jetzt verdiente er als Hauer soviel, daß er heiraten kann. Lady wollte zuerst wieder keinem anderen gehorchen und begann wild zu werden wie zuvor. Nur wenir dann der Gustav kam und mit dein Pferd sprach, beruhigte es sich. Nun kannte es ja auch sllxm die Grubenarbeit und war dran gewöhnt. Manchmal aber, wenn's drunten im Stall stand und sein Freund Schicht hatte, riß es sich los und trabte durch die Strecken und suchte

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 5 di 8
Data: 25.07.1901
Descrizione fisica: 8
Erfrischungs - GelränJc. Unübertroffenes Heilwasser. (Nachdruck verboten.) 56 Die gute Tochter. Roman von Max Kretzer. Schöbet, der das abermals für einen Scherz hielt, lachte aufs Neue, wurde dann aber ernst, als Gustav, ärgerlich darüber, nicht gleich richtig ver standen zu sein, ganz unvermittelt die Frage an ihn stellte: „Was würden Sie thun, wenn nun im letzten Augenblick aus der Herrath nichts würde?" In dem Bewußtsein, von vornherein etwas zu weit gegangen zu sein, fügte er sofort in lebhaftem Tone

, weil der gesellschaftliche Zwang uns alle nur möglichen Rücksichten auferlegt." Schöbet, der an die Möglichkeit eines solchen Falles nicht im Entferntesten dachte, verlor keinen Augenblick seine Fassung. Schnell in Gedanken erwägend, daß es Gustav jedenfalls nur darum zu thun sei, ihn auf die Probe zu stellen und so zusagen seine Studien an ihm zu machen, er widerte er lächelnd, durchaus ruhig und offen: „Ich kann Ihnen natürlich die Empfindungen nicht beschreiben, die mich überkommen würden, Herr Gustav

." „Selbstverständlich, selbstverständlich!" fiel Gustav rasch mit einem Ausdruck der Befriedi gung ein. „Das meinte ich auch nicht, das ist un möglich! Empfindungen lassen sich nicht heu cheln, sie müssen erst vorhanden sein, um zu ex- plodiren .... Empfindungen sind Moment photographien des Gemüthes, wie ein Professor in Zürich einmal zu mir sagte. Man kann zwar Empfindungen durch den Apparat nicht festhal- ten, demnach wäre das Bild nicht ganz richtig, aber in einem höheren Sinne hatte der gute Mann entschieden

! wieder, nachdem er den Einwurf Gustavs kaum beachtet hatte. „Natürlich, natürlich, — was bliebe einem Charakter in einer derartigen Zwangslage auch Anderes übrig?" warf Gustav mit der alten Munterkeit ein. „Das Unvermeidliche mit Würde tragen, wie unser großer Dichter so schön sagt," fügte er in gehobener Stimmung hinzu. ‘ „Niemals würde ich mich dazu verleiten las-' sen, an meiner Gesinnung gegen Ihre Frau Mama, Ihr Fräulein Schwester und Sie auch nur das Geringste zu ändern," fuhr Schöbet mit unver

kennbarer Bewegung fort. „Das Gefühl der Dankbarkeit würde ich stets über mein persön liches Interesse stellen. Dessen können Sie zu allen Zeiten versichert sein, Herr Gustav." „Das ist brav, wirklich brav gedacht . . . wie ein Mann gesprochen!" rief Gustav aus, diesmal in wirklich aufrichtigem Tone. Er wollte ihm schon die Hand entgegenstrecken, als er eine leise Scham darüber empfand, das Gespräch über die Ange legenheit nur um deswegen angeknüpst zu haben, unr das Vorhaben eines Dritten zu fördern

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 4 di 6
Data: 26.08.1891
Descrizione fisica: 6
. Berlin Mavrogaooto, Rußland. Martin Wagner; Franz Plöttner; Otto Schröder; Aug. Grcger; R. Birnbaum, Dresden Earl Glaudy, Ing, Wien. Otto Breffel, Berlin Ernst Vorbeck. Potsdam. Franz Kollpacher, Wien. Adam Allendorfer, Maler, Mainz Carl Phillippi, Dir., m. Bruder; Rechtsanw. Dr. Pölsch; Oscar Renner: Brnnno Meißner; Mar Richter, Dresden. Hotel gold. Sonne. Sr. Erc. Th. v. Rinaldini, k k. Statthalter, m- Fam., Triest. Dr. Gust. Groß, Reichsraih- abg, Wien. Schmidt, Baum., m. Fam.; Gustav Hirsch

, m. Frau: Gustav Stroh, Architcct, Brrlin. v. Gordin, m. Tochter München. Maria Moll. m. Fam,, Constarz. W Schmelz. Kfm, Wien. Carl v Haardt, Scctionchcf d k. k. Handclsministerium. m. Fam ; Dr. Hans Adler; Dr. Josef Heim, Primaarzt, m Frau Wien. Fr. Caabbel. m. Frau, Hanau. Frhr v. Matten oit m. Frau, Orlau Dr. Freund; Dc. Friedländer, B re «lau E Durain, Kfm., Kehl. Hotel Kreid. D Gceger, Baden-Baden. Fablici Antonie m. Schwester, Berona. W. Hellich m. Gem, KaS« nau. Peter HabingSnither, Seminaroir

, Donaueschingen. Bincenz Brucknrr, Wien. Ludwig Wallner, Ing., Marburg. Fremdenliste vom 24. August. Hotel gold. Sonne. Graf Biömark Bohlen, Ritt meister: Grdstn BiSmark m. Kammerjzf., Schwedt a d Oo. Graf Sordagne m. Frau, Trient. Franz GaronuS, Hannover. ,Zr. Rottenburg, GlaScow. Gustav Schädl, Wien Fil. Auracher, München. Asolph Klein. Offenbach. S. Fischer, Kfm., m. Frau; Ernst Krenkel, Berlin. Franz Schlenler, Amtsgerichtsrath. m. Mutter, Suflerberg Paul Olt, Fab ik- bef, m. Frau, Bleslau. Fhr. Ketelhodt

. Ob, Ing., m. Schwester, Prag Gustav Pechwtt, k. k. Reg.-Rath, m. Fam ; Aranz Cichini, Wien. W lligh Gustav, Bergwerk. Dir., m Fam, Katicvitz Rudolf Reidlinger, Kfm, Alexan drien. Gwrg Hochhäuser m Frau Linz Dc. Ed. Seef, k. k Hofrath, m Frau, Wien. Fr. Windscheid, Leipzig Dr Spcek Wilenk m. Fam., Holland. R. O u I. L D.dge, Amerika. Carl Schulze, Bibliothekar, m Frau, Leipzig. Elise 0 Dobner Doberan; Hans v. Dobner Doberan, k. k Finanz, vrocuraturconcipient, Wien Halck, Hpim, m. Frau, Berlin A. Heine

m. Frau. Berlin Bruno Frctzdorf, Hpim u küterzuttbee, Zohlon. Carl LorenSkwld, GutSbef., m. Fam., Norwegen. H Dlbern, Kfm., m Frau, Nürnberg. jOrrolo- witz, Ob.-Jnfp, Scherin Fil Puze, Rechtsanwalt, Leipzig. Dr Mwacher m Fam , Wien. Groß, ScnatSpräsident, Coln. I. Weiß, Woldek Dr. Ludwig v. Kowsoarr, Sekretär, m Frau, Budapest. Ecnst Dietrich; Dc. Stransky; Dr. Med. Strack, Prag. Gustav Kehler, Ob.-Jng. d. N-B.; Herman Herrfeld; Mar Gral; Josef Kacrcis, k. k Bcamter, m Frau, Wien R. I Sonmen

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 7 di 12
Data: 28.07.1901
Descrizione fisica: 12
. „Es behagt mir selbst nicht, daß Mama auch fetzt noch Ihnen Schwierigkeiten zu machen ge denkt, aber wir müssen uns eben trösten mit der Thatsache, daß jede Mutter stets das Beste sür ihr Kind im Auge hat." „Gewiß, gewiß, ich begreife das vollständig," fiel Schübel abermals ein, im Augenblick wieder fest davon überzeugt, daß das ganze Gegenspiel nicht mehr den geringsten Werth sür ihn haben würde. „Es freut mich, daß Sie dieses Einsehen haben," fuhr Gustav muthig fort. „Geben Sie mir nur noch Mamas wegen

die Versicherung, lieber Paul, daß Sie ihr und Amalien jede Auf regung fern halten wollen, falls die Letztere frei willig von der Parthie zurücktreten sollte." „Aber selbstverständlich, Herr Gustav," er widerte Schübel, von der ganzen Unterhaltung bereits ermüdet. „Die Ruhe Ihrer Frau Mama soll deswegen niemals gestört werden. Ich habe Ihnen übrigens meine Ansicht darüber bereits geäußert." Er hätte von nun an noch mehr Zugeständnisse gemacht, weil er das alles für eine reine Form sache hielt. „Richtig

, richtig — wir sprachen ja schon da rüber," fuhr Gustav lebhaft fort. „Und nicht wahr Sie erlauben mir, dies meiner Mama mitzuthei- len, und versprechen mir ebenfalls auf Ehrenwort, Amalie vor der Verlobung auch über diesen Punkt mit Fragen nicht zu behelligen? . . . Sie haben's ja nun bald erreicht und dann sind die Meinungs verschiedenheiten eben aus der Welt geschafft," fügte er lächelnd hingzu, nahm seinen Stock vom Tisch und rüstete sich zum Gehen. „Auch darüber können Sie ganz ohne Sorge

sein, Herr Gustav," erwiderte Schübel mit heiterer Miene und schlug in die ihm dargereichte Hand ein. „Gute Nacht." „Auf Wiedersehen, lieber Paul." Er ging durch den Laden zur Straße hinaus. Schübel begleitete ihn bis zur Thür, winkte ihm noch einmal zu und befahl dann den Schluß des Geschäftes. Während er dann die Tageseinnnahme aus der Casse langte und das nöthige Kleingeld zum Wechseln abzählte, das er in eine besondere Draht schwinge that, mußte er andauernd an die soeben geführte Unterhaltung denken

.. Und als er sich dann eine Viertelstunde später in seinem Zimmer befand, ging er, was er sonst nie zu thun pflegte mit großen Schritten auf und ab. Schließlich aber, als er vom vielen Denken bereits Kopfschmerzen empfand, waren seine Ge danken ungefähr die Folgenden: Jedenfalls hat das alles weiter nichts zu be deuten, als daß man mich einmal ganz gehörig prüfen wollte. Ich weiß überhaupt nicht, weshalb ich mir darüber noch Kopfschmerzen mache. Daß Frau Siebert und Gustav immer gegen diese Heirath waren, weiß ich schon lange

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Pagina 1 di 6
Data: 04.01.1895
Descrizione fisica: 6
erhalten, befriedigt mit dem Kopfe nicken „Die Habens der Regierung wieder mal gegeben!" « Feuilleton. Armer Gustav! Bon C. Karlweis. Armer Gustav! Gestern war er' noch frisch nnd munter, heute blickt er träumerisch vor sich hin und morgen ruht er schon im Schoße der Familie. Man weiß, was das heißen will. Er hat sich verlobt! Denn ein ehrlicher, ausgepichter Junggeselle, wie unser Gustav, verlobt sich nicht aus freien Stücken. Ein Schicksal hat sich erfüllt und ein tragisches oben drein. Wer weiß

zu trauriger. Einer der Unserigen war hinübergegangen in das Reich der zarten Hände drücke, der schmachtenden Blicke und heimlichen Küsse, in das angebliche Paradies, vor dem ein Drache liegt und über dem in flammender Schrift die Worte prangen: „Ist es Dein ernstlicher Wille u. f. w." Das in Blsquit gehauene Wappen darunter zeigt eine Wiege, auf der anderen Seite mit einem Pant- toffel geziert, — schreckliches Gesicht! Und dahin war unser Gustav gerathen. - Gerade ihn hatte es treffen müssen, unsere

zu erzählen. Er sagte zu und lächelte! Armer Gustav! Doch hier soll nicht geklagt werden — Jammern ziemt dem Weibe — hier sei zu Nutz und Frommen aller Junggesellen, die es bleiben wollen, die tragische Geschichte erzählt, wie unser braver Freund Gustav unter die Verlobungshaube gelockt wurde. „ . . . O, dieser Sarasate!" begann er seine Erzählung. „Ja, seht mich nur verwundert an. Der kleine Spanier mit dem wohlfrisirten Zigeunerkopfe und der Zaubergeige aus dem hispanischen Kron- schatze

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Pagina 5 di 8
Data: 07.08.1901
Descrizione fisica: 8
15.60 15.80 k'irachdru-e verboten.) 87 Die gute GKter. Roman von Max Kretzer. Verzeihen Sie, Fräulein Amalie, wenn meine Gefühle mit mir durchgehen und ich Sie daher bitte, noch auf einige Augenblicke . Aber der Ge danke, daß, falls Sie Ja sagen sollten, Gustav dann im Stande wäre, die chemische Fabrik zu be gründen, gibt mir die Hoffnung, Sie könnten auch aus diesem Grunde meinen.Antrag für Werth hal ten, sich ihn noch einmal tiefer zu überlegen. , Sie war stehen geblieben und wasidte

, es zu gestehen, aber im Vertrauen gesagt —- : ich woW das Geld eigentlich nur flott machen, weil ich durch Ihre ewige Kälte gegen mich stark verschnupft war. Nun würde ich mich aber umso mehr freuen, wenn es stehen bliebe, als es Gustav vortrefflich anlegen könnte. Denn wie mir Ihre Frau Mama unter Discretion mitgetheilt hat, wären ihre Ver luste in den letzten Jahren derartige gewesen, daß sie mir nur mit großen Opfern das Capital zurückzahlen könnte." Er hatte das in so aufrichtigem Tone gesagt

zu sein. Die ganze Unterhaltung hatte sie bereits der artig abgespannt gemacht, daß sie keine Lust zeigte, das-.Gespräch weiter auszudehnen.... Was ging es sie auch an, ob man hunderttausend Mark mehr pdex. weniges hatte-! „Es wäre hübsch, wenn Sie darüber mit Mama'n ein neues Arrangement treffen könnten," fühlte sie sich verpflichtet, freundlich zn sagen. „Dann wäre Gustav wenigstens beruhigt und würde endlich! aufhören, mir seine riesigen Pläne auszumalen, von denen ich doch nichts verstehe." Dann ging

sie und. ließ ihn,in einer etwas ge drückten Stimmung.zurück, die aber sofort ge hoben. wurde, als Gustav, der auf der Lauer ge standen hatte,'von . der. anderen Seite aus zu ihm hereintrat und so that, als -könnte er Alles nur zum Besten des Freundes ausfegen. „Nun, ich sehe Dich ja ganz fidel, großer Don Juan," begann er lustig und blickte ihn dann mit gespannter Miene an. Deichmann lachte wie ein Komödiant, den man soeben todt von der Bühne getragen hat und der das Bedürfniß fühlt, kaum den Blicken

des Publicums entzogen, feine unverwüstliche Laune zu zeigen. „Bitte sehr — Don Juan nur noch bis zum Hochzeitstage! Höchstens!" Er zog das Gesicht in bedeutsame Falten, aus denen Gustav einen großen Erfolg zu entnehmen glaubte. „Glückskerl, der Du bist!" rief dieser aus. „Ich nahm wirklich an, Malchen würde Dir sofort den Rücken drehen. Bei ihrem Temperament oben drein!, Und nun muß ich es erleben, daß Ihr über, eine halbe Stunde zusammengesessen habt. Meiner Ansicht nach kein schlechtes Zeichen

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 5 di 8
Data: 24.07.1901
Descrizione fisica: 8
wieder das andere." Als sie die Thürklinke wieder in der Hand hatte, murmelte sie das Wort „Seelenverkäufer" vor sich hin, deutlich genug, um von Mutter und Sohn verstanden zu werden, die aber Nichts dar aus erwiderten. XIII. Am Abend desselben Tages, kurz vor Laden schluß, stand Schöbet hinten an seinem kleinen Pult, als Gustav zu ihm hereintrat und so that, als hätte er die Absicht, nur beim Vorübergehen „Guten Abend" zu sagen. .... „Nun, noch so fleißig?" begann er und setzte sich rittlings auf den Stuhl am Tisch, behielt den Hut

am andern Tage," fuhr Gustav fort und schloß aus einige Augen blicke die Augen, weil er den Dampf seiner Cigarre ungeschickt von sich gestoßen hatte. „Sie trinken wohl lieber anderes Bier?" fügte er im Plauder tone hinzu, wie Jemand, der es nicht eilig hat und dem es auf die Art der Unterhaltung nicht an kommt. „Ich trinke größtentheils Spatenbräu, es be kommt mir auch ganz vorzüglich," sagte Schübel wieder, während seine Gedanken waren: Er ist ja heute sehr gemüthlich. Wahrscheinlich will er mich einladen

, mitzugehen. Als zukünftiger Schwager nahm er sich vor, sofort einzuwilligen, falls das eintreten würde. „Das sieht man Ihnen an, lieber Paul . . . Uebrigens auch keine schlechte Sorte, das Spaten," fiel Gustav ein und betrachtete den kleinen Finger seiner linken Hand, auf dem ein Brillant leuchtete und dessen langer Nagel besonders gut gepflegt war „Ich kenne einen alten Corpsbruder, der bringt es bis auf zwanzig Schoppen davon. Und. dann geht er in der Regel noch in die Cylinder- destille und trinkt

ein paar „Reichskanzler" dar auf .... Wenigstens war das früher der Fall, ob er's heute noch thut, weiß ich nicht." Schöbet lachte dazu und machte die launige Bemerkung, daß sein Magen auf derartige Dinge nicht vorbereitet sei; wenn e r zwei Ganze und einen Schnitt getrunken habe, dann sei er vollauf befriedigt und auch müde genug, Sehnsucht nach seinem Bette zu haben. Plötzlich empfand er eine gewisse Verblüffung, als Gustav, nachdem er seine goldene Uhr gezogen hatte, leichthin fragte: „Nun sagen

Sie mal, lieber Schübel, wie sind Sie sich denn in den letzten Tagen vorgekommen, so — als ... ? Na, Sie verstehen mich wohl schon. Immer von Liebe und Ehe geträumt, was" Schübel zeigte eine flüchtige Verlegenheit, nickte und erwiderte in aufgeräumter Stimmung: „Un gefähr so ähnlich Herr Gustav. Sie können sich wohl denken, daß das Glück mich ein bischen be rauscht gemacht hat." Gustav drohte ihm scherzend mit dem Finger und sagte dabei: „Ein bischen nur? Horen Sie mal! Mir scheint's, als wäre

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 6 di 9
Data: 03.07.1901
Descrizione fisica: 9
." „Auf Deutsch Fassadenraphaels genannt," fiel der dicke Ede ein, der längst darauf gewartet hatte, endlich wieder einen seiner Witze anzu- hringen. Schöbel wollte etwas darauf erwidern, was zu Gunsten seines kleinen Schützlings gelautet hätte, aber er schwieg, weil es Frau Siebert für angezeigt hielt, die Tafel aufzuheben, da sie das Gefühl hatte, an sich selbst gerade genug gethan zu haben. Sie erhob sich und reichte nach ihrer Gewohnheit Jedem die Hand. Gustav bot den Herren Cigarren an, was Schöbel

sofort Veranlassung gab, zu bemerken, man möge ihn auf einige Zeit entschuldigen, da seine Anwesenheit unten im Geschäft nunmehr nöthig sein werde. Und so ging er denn, nachdem er mit Amalie noch einige Worte gewechselt hatte. „Im Allgemeinen ist er doch ein langweiliger Peter," sagte Deichmann zu Gustav, als die Da men bereits in die vorderen Zimmer gegangen waren. „Aber eine durchaus treue Seele," erwiderte Gustav und knipste sich die Spitze der Cigarre ab. „Ich bin neugierig

, wie Du mit ihm als Schwager auskommen wirst," sagte Deichmann wieder und holte eine kleine Scheere aus der We stentasche, mit der er sich ebenfalls seine Havanna mundgerecht machte. „Soweit sind wir denn doch noch nicht, lieber Junge," gab Gustav ruhig zurück. „Man kann einen Menschen außerordentlich schätzen, braucht aber durchaus noch nicht das Verlangen haben, zu ihm in nahe Verwandtschaft zu treten. Uebri- gens — gut, daß Du mich daran erinnert hast. Ich will gleich einmal mit Amalien ein paar Worte reden

', während Du Dich inzwischen nach wie vor bei meiner Tante beliebt machen kannst." __ „Ich sehe, Du verstehst meinen Löwenmuth zu würdigen," erwiderte der dicke Ede lachend. „Meine Schwester ist trotz ihrer vierundzwan zig Jahre in vielen Dingen immer noch ein Kind geblieben," brachte Gustav wie zur Entschuldi gung hervor. Richtig, so alt muß sie mittlerweile geworden sein. Eigentlich nennt man das schon: in den Jahren sich befinden, aber wo öiel Geld mit kommt, zählen über die Zwanzig hinaus zwei Jahre nur für eins

hat sie auch, dachte er und nickte ihr ein vergnügtes „Danke" zu. Sie er schien ihm so frisch und rosig, daß er sie in die Wangen gekniffen hätte, wenn Gustav nicht zu gegen gewesen wäre. Als Zofe meiner Frau würde sie sich gar nicht übel ausnehmen, war dann sein Gedanke wieder, als er, die Cigarre vor der Nase schwenkend, um sich flüchtig an dem Tabaksduft zu laben, dem Freunde in das Rauchzimmer neben dem großen Salon folgte. lSortsetzrmg folgt,). v ... j ... . w

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 4 di 9
Data: 03.07.1901
Descrizione fisica: 9
." „Auf Deutsch Fassadenraphaels genannt," fiel der dicke Ede ein, der längst daraus gewartet hatte, endlich wieder einen seiner Witze anzu- pringen. . _ \ Schöbe! wollte etwas darauf erwidern, was zu Gunsten seines kleinen Schützlings gelautet hätte, aber er schwieg, weil es Frau Siebert für augezeigt hielt, die Tafel aufzuheben, da sie das Gefühl hatte, an sich selbst gerade genug gethan zu haben. Sie erhob sich und reichte nach ihrer Gewohnheit Jedem die Hand. Gustav bot den Herren Cigarren an, was Schöbe

! sofort Veranlassung gab, zu bemerken, man möge ihn aus einige Zeit entschuldigen, da seine Anwesenheit unten im Geschäft nunmehr nöthig sein werde. Und so ging er denn, nachdem er mit Amalie noch einige Worte gewechselt hatte. „Im Allgemeinen ist er doch ein langweiliger Peter," sagte Deichmann zu Gustav, als die Da men bereits in die vorderen Zimmer gegangen waren. „Aber eine durchaus treue Seele," erwiderte Gustav und knipste sich die Spitze der Cigarre ab. „Ich bin neugierig

, wie Du mit ihm als Schwager auskommen wirst," sagte Deichmann wieder und holte eine kleine Scheere aus der We stentasche, mit der er sich ebenfalls seine Havanna mundgerecht machte. „Soweit sind wir denn doch noch nicht, lieber Junge," gab Gustav ruhig zurück. „Man kann einen Menschen außerordentlich schätzen, braucht aber durchaus noch nicht das Verlangen haben, zu ihm in nahe Verwandtschaft zu treten. Uebri- gens — gut, daß Du mich daran erinnert hast. Ich will gleich einmal mit Amalien ein paar Worte reden

, während Du Dich inzwischen nach wie vor bei meiner Tante beliebt machen kannst." _ „Ich sehe, Du verstehst meinen Löwenmnth zu würdigen," erwiderte der dicke Ede lachend. „Meine Schwester ist trotz ihrer vierundzwan zig Jahre in vielen Dingen immer noch ein Kind geblieben," brachte Gustav wie zur Entschuldi gung hervor. Nichtig, so alt muß sie mittlerweile geworden sein. Eigentlich nennt man das schon: in den Jahren sich befinden, aber wo viel Geld mit kommt, zählen über die Zwanzig hinaus zwei Jahre nur für eins

hat sie auch, dachte er und nickte ihr ein vergnügtes „Danke" zu. Sie er schien ihm so frisch und rosig, daß er sie in die Wangen gekniffen hätte, wenn Gustav nicht zu gegen gewesen wäre. Als Zofe meiner Frau würde sie sich gar nicht übel ausnehmen, war dann sein Gedanke wieder, als er, die Cigarre vor der Nase schwenkend, um sich flüchtig an dem Tabaksduft zu laben, dem Freunde in das Rauchzimmer neben dem großen Salon folgte. _ (Fortsetzung folgt,). v ... j .. .

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 5 di 8
Data: 26.07.1901
Descrizione fisica: 8
als meine Schwester nicht das Glück in der Ehe finden würden, das Sie Beide ; voraussetzen." „O, das ist mir nichts Neues, Herr Gustav," ! erwiderte Schöbet lächelnd mit seiner alten Ruhe. „Ich habe bereits längst die Beobachtung gemacht, i daß Ihre Frau Mama nur dem Zwange folgt c und nicht dem eigenen Willen. Deshalb wohl s auch nur ihre Befürchtung, wir könnten nicht glücklich miteinander werden. Aber es ist nun s einmal nichts mehr daran zu ändern, seitdem sich s Matchen unumwunden für mich erklärt

der Liebe zu Ihnen gefolgt ist, wenn sie sich bereit erklärt hat, Ihre Frau zu werden?" Aha, jetzt merke ich, wo Du hinaus willst, dachte Schübel, dem wieder einfiel, daß er den besten Freund Deichmanns vor sich hatte. _ Und das gab ihm auf's Neue jene Sicherheit, mit der er in ben letzten Tagen alle Angriffe auf seine Ge- müthsruhe abgeschlagen hatte. „Es ist meine Üeberzeugung, Herr Gustav, daß es Malchen nur ein Herzensbedürfniß ist, den Bund für's Leben mit mir zu schließen," erwiderte er mit großer

Bestimmtheit, so daß Gustav, der eine Seitenbewegung gemacht hatte, unwillkür lich aufblickte. „Wenn Sie sich nun in Ihrer Üeberzeugung geirrt hätten, was dann?" fragte dieser und setzte sich abermals rittlings auf den Stuhl, weil ihn: das Stehen in dem kleinen Raume lästig wurde. „Es gibt doch nur eine Üeberzeugung, und an ihr muß'man festhalten," warf Schöbel lächelnd ! ein, aber doch erfüllt von dem unangenehmen Ge fühle, peinliche Minuten erleben zu müssen. „Hübsch von Ihnen, daß Sie dieser Ansicht

sind," gab Gustav etwas kühl zurück, legte den Modeknüppel auf den Tisch und holte ein Leder etui aus der Paletottasche hervor, dem er eine kunstvoll gearbeitete, schon stark angerauchte Meerschaumpfeife entnahm. Und während er die halbverrauchte Cigarre in die Hülse steckte, fuhr er ohne aufzublicken fort: T r o p p a u , 26. Juli. Das Jagdgesetz wurde von der Tagesordnung abgesetzt, worauf die Abstinenten wieder im Saal erschienen. ? P r o. g , 26. Juli. Das Wahlcomprom- miß zwischen Jungczechen

........ 91 — „Sie dürfen aber nicht vergessen, lieber Freund" (dieses „lieber Freund" klang sehr im Gönner tone), „daß die Üeberzeugung eines Menschen immer etwas rein Persönliches ist, was einen Jrrthum in der Auffassung über gewisse Vor gänge nicht ausfchließt." Schöbel nickte nur, weil er den Zweck dieser längeren Auseinandersetzung nicht mehr einzu sehen vermochte. Gustav machte eine Kunstpause; dann nahm er den Anlauf zu einer neuen Gesprächswendung r „Haben Sie niemals^n Erwägung gezogen, lieber Schöbel

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 15 di 22
Data: 27.08.1887
Descrizione fisica: 22
von E. v. Prägen, die grosse von Gustav D ord illustrirte ijcht-Ausgabe. 2 Bde. In 2 sehr eleg. Prächt ig" fol. wie neu statt fl. 37.— für fl. 19.50 iie n n m ? ri Fernanden für berufen halten kann, “"gemein als klassisch anerkannte Abenteuer geschichte des Cervantes durch wahlverwandte bild liche Darstellungen zu ergänzen, so ist es gewiss Dord Dord’s Genie ist es gelungen, die launigen Gebilde des grossen Spaniers mit seinem Zauber stifte festzubannen und in einer seinem dichterischen Vorbilde ebenbürtigen

einen Schatz für jeden Kunstliebhaber und Verehrer der Poesie des Ariost. — Milton, Verlorenes Paradies Deutsch von Böttger. Illustrirtes Prachtwerk mit 20 herr lichen blattgrossen Bildern von Gustav Dord. 1879. Orig.-Prachtbd. Statt fl. 36 .— für nur fl. 18.— Der grosse Illustrator Übertrifft sich in diesem hochpoetischen Werke Milton’s sozusagen selbst. — Seine prachtvollen Bilder zeigen ebenso sehr ideale Auffassung des Stoffes als Genialität in Entwurf und Composition. — Märchen nach Perault erzählt

von Hartma.n, mit vielen Holzschnittbildern von Gustav Dord. Eleg. Orig.-Prachtbd. in Hoch-Quart ff. 7.20 — Geber Berge und durch Thäler. Landschaftsbilder von Gustav Dord. Ueber 100 theihv. ganzseitige Holzschnittbilder mit Dichtungen von Paul Heyse, Geibel, Sturm, Jul. Wolff, Rud. Ba 11 mbach u. A. Lpz. 1886. Org.-Prachtbd. Fol. statt fl. 3.72 für nur fl 2.80 — Siehe auch unter „Abenteuer und Reisen” u. „Bibel”. Dresdener Gallerie. werke (Rafael, Correggio, Tizian, Holbein, Rubens, van Dyck, Rembrandtetc

. Illustrirt von Paul Thuninn. 9. Aufl. Mit 18 Holzschn.-Illustr. u. 9 Voll bildern in Lichtdr. Reich verz. Prachtband. Stattlicher Qnartbd. w. neu für nur fl. io. 5 o Gustav-Freytag-Galerie. Nach den Orig.-Gemäl den und Cartons der ersten Meister der Neuzeit, in 3 o Photograph, v Bruckmann in München, Text von Prölss und Riffert. Grosses Prachtwerk in "Quart. 1882. Roth. Prachteinband mit Goldschn. Statt fl. 3 o.— für nur fl. 18.— Führich, Jos. t., Aus der Passion. (Neues Pracht werk

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 5 di 6
Data: 01.03.1890
Descrizione fisica: 6
Ereignisses. Der Chef des Hauses, Herr Gustav Heddenheim, der 24 Jahre abwesend war, ist heute, nachdem erst gestern ein Telegramm seine Ankunft gemeldet, plötzlich zurückgekehrt. Vor vierundzwanzig Jahren verließ der damals einundzwanzigjährige Mann die Heimat, um die Welt kennen zu lernen und neue Handelsverbindungen anzuknüpsen. Er durchreiste halb Europa, war dann mehrere Jahre in Amerika, kehrte endlich nach Europa zurück, und gründete ein Zweig geschäft in London. Er hatte sich dort vollständig

an sässig gemacht, und auch als vor etwa zwei Jahren sein Vater starb, behielt der erste Buchhalter, der seit langen Jahren im V rtrmen des verstorbenen Herrn Heddenheim gestanden batt--, die Leüung des Geschäfts und Gustav Hed enheim blieb in London. Man hatte sich längst gewundert, daß der mehr als vierzig Jahre Mann nicht an eine Heirat gedacht; es sch'en unglaublich, daß die Firma Heddenheim er löschen sollte Dann verbrebete sich plötzlich die Nach richt. Herr Gustav Heddenheim habe sich vermählt

von den Tra ditionen des Patrizierthums der alten H ndelsstadt, so vollständig von allen Beziehungen dort losgesagi hatte So waien über zwei Jahre nach dem Tode res Herrn Hedd nheim senior vergangen, als urplötzlich das Telegramm einiraf, welches die Ankunf Herrn Gustav HedcenheiMs für den nächsten Tag ankündigte. Und nun war er da. Er war schnellen Schritts zwilchen den sämmtlichen, im Vorraum des Hauses ver- tamwelien Mitgliedern der Handlung Hindu«ch gegangen, hatte sie alle ernst und flüchtig gegrüßt

nicht zn bewerten, daß auf allen Pulten die Federn ruhten und hier unv da ein leises Flüste-n durch den Raum schallte. Herr Gustav Heddenheim stand unterdeß, in Ge danken versunken, oben am Fenster. Wie wenig schien sich hier verändert zu haben, seit er damals, von seinem Vater begleitet, zum Thor hinausfuhr, dem Hafen zu, um dann aus dem eigenen Schiff in die Welt hinein- zuseg ln. Da waren die alten, schmalen Häuser mit den breiten Steintreppen, da drüben der schlanke Rath- hmsthurm, den er als Knabe

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Pagina 2 di 8
Data: 28.04.1898
Descrizione fisica: 8
. Innsbruck, 27. April. Wir haben seinerzeit unsere« Lesern von der un- glaublichen Frechheit erzählt, mit welcher der Eigen- thümer der Wiener Zeitung „Reichswehr", Gustav David, den Ministerpräsidenten Baron Gautsch mit einer Klage auf Weiterzahlung einer Subvention, die von der Regierung Badeni versprochen worden war, drohte, weil Herr v. Gautsch mit diesem höchst unsauberen Blatte nichts mehr zu thun haben, be ziehungsweise es nicht mehr bezahlen wollte. Was damals nur eine Drohung de- EigenthümerS

der Reichswehr", Gustav David, gewesen, ist unter dessen Thatsache geworden. Für den 28. April ist beim Wiener Landesgerichte in Civilsachen die erste Verhandlung über die Klage des Herrn Gustav David gegen das k. k. Staatsärar auf Zahlung einer rückständigen Subvention für sein Blatt im beiläufigen Betrage von 280.000 fl. angesetzt. Dies libt der Wiener Wochenschrift „Zeit" Gelegenheit, ich wieder einmal ein wenig mst Gustav David und einem täglich zweimal erscheinenden Revolverblatt? zu beschäftigen

, nachdem sie schon früher wiederholt n diese schmutzstarrende Corruplionsaffaire ordent» i ch hineingeleuchtet hatte. Der Scandal beginnt so iemlich mit der Aera Badeni, und die Hauptrollen lielen Badeni, Sectionschef Freiberg ünd Gustav David. Am 25. Oktober 1896 schloffen diese drei edlen Seelen einen förmlichen Gesellschaft-Vertrag. David verpflichtete sich, vom 1. November 1896 sein mili. tärische- Fachblatt „Reichswehr" zweimal täglich als großes politische- Tagblatt an Stelle der alten „Presse

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 2 di 4
Data: 04.11.1889
Descrizione fisica: 4
. Evan gel. Gustav Adolf- Stiftung. Heute abends 3 Uhr Versammlung. Zithcrklub. Montag den 4. Nov. im Saale zum Adambräu WolchätigkeitS Konzert zu Gunsten der Nothleiden- den in Südtirol. Kaste-Eröffnung halb 8 Uhr. Anfang 8 Uhr. Eintrittspreis ä Person 40 fr., reservierter Sitz 70 kr. Vermischte Nachrichten. Innsbruck, 4. November. (Hof- und Personal - Nachrichten.) Der Kaiser hat sich vorgestern mit kleinem Gefolge von Wien nach Mayerling begeben und dort einem Requiem für den Kronprinzen Rudolf

beigewohnt. — Das deutsche Kaiserpaar ist vorgestern in Konstantinopel angekommen. — Die Kronprinzessin von Schweden hielt in Wiesbaden mit Dr. Mezger eine Berathung über das Leiden ihres Sohnes, des Prinzen Gustav 2 Adolf, welcher eine Konsultation noch dreier Aerzte folgte. Der Prinz wird mit seiner Mutter in 14 Tagen von Baden Baden nach Meran gehen. — Die Königin von Sachsen ist von Sigmaringen nach Dresden zurückgekehrt. — Der Prinz von Wales und sein Sohn haben am 1. ds. in Kairo beim Khedive

an der k. k. Fachschule für Steinbearbeitung in Trient zum Lehrer an der ge nannten Lehranstalt in der Eigenschaft eines defini tiven Staatsbeamten ernannt. (Militärische Personalnachrichten.) November- Avan cement. Se. Majestät der Kaiser hat ernannt: zu Ma joren die Hauptleute I. Kl. Josef Heijda v. Lowczicz des 11. Inf.-Reg. beim 21. Inf.-Regt und Gustav Schrinucr des 32. Inf.-Reg. beim Tir. Jäz.-Reg; zu Hauptleuten I. Kl. die Hauptleute II Kl. Lorenz Riedl des 73. Inf.-Reg. und Emil Kolischec des Geniestabs

Landesschützengerichls. — In der Landwehr wurden ernannt: Vom Aktivstande: Zu Oberst-Lieutenants die Majore Alois Ritter v. Tschust zu Schmidhoffen, Kommandant des LandeSsch.- Bat. 4 und Gustav Vicomte de Forestier, Komman- ! baut des Landw.-Bat. Nr. 9; zum Major der Hauptmann I. Kl. Gustav Raunacher, Kommandant des Landessch.-Bat. Nr. 8; zum Hauptmann I. Kl. der Hauptmann II. Kl. Johann Ritter ö. Piwonka des Landw.-Bat. Nr. 3 beim Landessch.-Bat. 'Nr. 9; zu Oberlieutenants die Lieutenants Julius Schars und Josef Hermann des Landessch

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 5 di 8
Data: 09.05.1904
Descrizione fisica: 8
digiliig für seine unerhörte Kühnheit. — 3<f) kenn' ihn ja, den holden Jungen, das sagte ich Dir doch scl>>n und bat Dich herzlichst, ihn von mir recht schön 51 t grüßen, wirst es doch nicht vergessen? War' gar nicket freundsclfaftlich von Air! ^llso schön grüßen — hörst Du? — Und nun weiter! (Schluß folgt.) G» war fti schrecklich. „GH Gustav!" rief sie, schlang ihre Arme um seinen Nacken und warf sich schluchzend an seine Brust. „Gott sei Dank, daß Du endlich da bist." „was gibt's denn, Herz

. Ja, was nran auch anwenden mag, das Weib zeigt sch'ieß- lich doch immer die größere Seelenstärke, wenn ein Unglück herein bricht. Sie mag sich über kleinliche Dinge grämen und mag über Nichtigkeiten weinen, aber wenn die schweren Schicksalsschläge mit ihrer ganzen Wucht herniedersausen, ist sie es doch allein, an der der Mann Aalt und Stütze findet. „Sei ruhig, Gustav!" bat sie. „Mir zuliebe sei gefaüt!" „GH!" stöhnte er aus tiefinnerster Brust. „Den ganzen Lag war ich verstimmt. Don dem Augenblick

an, wo ich heute vor- inittaa Abschied von Luch nahm, wußte ich, daß irgend ein schreckliches Unglück in der Luft schwebte. Als der herzige kleine Junge heute Morgen seine Arme um meinen Aals schlang und mich beim A.bschied so süß anlächelte, schien mir eine geheime Stimme zuzurufen, daß ein schrecklicher Kummer bei meiner Rück- s br meiner harre. Aber was ist es? So erzähle mir doch! Diese Ungewißheit tötet mich, wessen Schuld war es? wie kam die ganze Sache?" . Niemand ist schuld, Gustav," beteuerte

! Gustav, kannst Du Dir denken, was ich fand, als ich wieder nach oben kam?" Lr schüttelte nur schwermütig das Haupt. Sprechen konnte er nicht. „Das süße, kleine Geschöpf," fuhr sie dann fort, „war aus d ,n Zimmer in den Treppenflur gekrochen' und guckte lackzend über die Stiegen hinunter, wenn ich nur eine einzige Minute später gekommen wäre, hätte er leicht die Treppe hin unter fallen können." Gustav Tändelbach hob den Kopf in die Höhe, sah seine Frau an Und nach einem Augenblicke des Stillschweigens

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 1 di 4
Data: 12.12.1877
Descrizione fisica: 4
Melanie statt der Antwort. „Walling!" rief Gustav, der erstaunt dieser Szene begewohnt, „was soll das bedeuten?" „Ich verspreche eS Ihnen," flüsterte Walling, „ich schwöre eS Ihnen bei dem Heiligsten." „Wollen Sie mir versprechen, dahin zu wirken, daß weder Sie noch mein Bruder mich mit Anträgen und Vorschlägen zu einer Vermälung belästigen?" fuhr Melanie fort. „Ich schwöre," wiederholte der Banquier tonlos, und in einer Anwandlung der Schwäche sich auf den ihm zunächst stehenden Sesiel stützend

befreit,' j athmete der Banquier auf, sobald Melanie daSGemach verlassen hatte. Gustav näherte sich ihm. „Sind Sie wahnsinnig?" fragte er, „daß die unzusammenhängenden Worte eines phantastischen Mäd- 1 chens einen solchen Eindruck auf Sie Hervorbringen? Erklären f Sie mir das Räthsel." } Aber er erhielt keine Antwort; starr, in sich versunken saß l Walling da, seine Lippen bewegten sich mechanisch, als ob der j Strom, der in feinem Innern tobte, den Damm überschreite. „Ja," sagte er endlich mehr

zu sich selber, als zu Gustav l gewendet, „kein anderer Ort wird jenes Dokument bergen. Noch | diese Nacht muß es in unserem Besitze sein." „So erklären Sie mir doch endlich, wovon Sie reden", rief l Gustav ungeduldig, „oder soll ich dies Geheimniß nie erfahren?" „Sie sollen eS erfahren," antwortete Walling, denn von ; diesem Geheimniß hängt unser Beider Wol und Wehe ab. Noch diese Nacht müssen wir unbemerkt von der Dienerschaft daS l Familienarchiv durchsuchen." „Was fällt Ihnen ein?" fragte der Lieutenant

. „So alt ich bin, war ich noch nicht in jenem entlegenen Raume. Ich gehe : nicht hin!" „Auch nicht, wenn es sich um Ihr Vermögen handelt?" fragte der Banquier, und sein Aussehen bei diesen Worten war i so ernst, daß Gustav befremdet zurücktrat. L „Sei eS," sagte er. „In dieser Nacht denn. Nur eine

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