seine Zufriedenheit ausgesprochen hatte, begab er sich in seine Gemächer, um sich für den Abend anzukleiden. Sein Diener Vincenzo, ein treuer, ehrlicher Bursche, der ihm sehr ergeben war, half ihm bei der Toilette. Fabio beobachtete ihn lächelnd, wie er eifrig jedes Stäubchen von dem Anzuge seines Herrn entfernte. „Höre, Vincenzo!" sagte er zu ihm, „heute abend wirst Du hinter Aeinem Stuhle stehen und den Wein einschenken!" „Zu Befehl, Exzellenz!" „Du wirst besonders auf Signor Ferrari achten, der Äkr zur Rechten
, durch dessen entgegengesetzte Türe gleich daraus Ferrari eintrat, heiter und vergnügt, hübscher aus sehend denn je. „Ah, mein lieber Gras!" rief er, Fabios Hand er greifend und sie herzlich schüttelnd, „wie freue ich mich. Sie endlich wieder zu sehen! Wie geht es Ihnen? Sie sehen ja prächtig aus!" „Ich muß Ihnen dieses Kompliment zurückgeben!" er widerte Fabio höflich. „Nun ja!" meinte Guido, sichtlich geschmeichelt, „eine Erbschaft versetzt jeden in gute Laune und das wiederum bewirkt ein gutes Aussehen! Aber ich sehe
, Ferrari! Ich er wartete Ihre Rückkehr mit großer Ungeduld, — säst so ungeduldig wie " „Wie sie!" fiel Guido rasch ein, während seine Augen freudig aufleuchteten. „Ach, wenn sie wüßten, lieber Freund, wie sehr auch ich mich nach ihr gesehnt habe! Wäre ich meinem inneren Drange gefolgt, würde ich direkt in die Villa Romani gegangen sein, aber ich hatte Ihnen versprochen, zuerst hierher zu kommen. Nun im Grunde ist es ganz gut, wenn ich etwas später hingehe, — vielleicht sogar besser!" fügte
er mit bedeutsamen! Lächeln hinzu. „Ganz gewiß besser!" stimmte Fabio bei. „Ist es rücht Byron, der da sagt, daß die Frauen, gleich den Sternen, abends am schönsten aussehen? Sie werden die Gräfin unverändert finden; vollkommen wohl und bezaubernd wie immer! Auch kann ich Ihnen zu Ihrer Beruhigung versichern, daß ich der einzige Mann war, der sie während Ihrer Abwesenheit besuchen durfte." „Gott sei Dank!" rief Ferrari, sein Glas auf einen Zug leerend. „Und nun, Graf, verraten Sie mir, wer heute abend kommen
, an der des Grafen eigener Diamantring glitzerte. „Weiter!" drängte Guido. „Wer kommt noch?" „Zwei Franzosen, der Marquis d'Avencourt und der schöne Kapitän Hamal." Ferrari blickte erstaunt auf. „Per Bacco!" cief er aus. „Das sind ja zwei bekannte Pariser Duellanten. Wie kommen Sie zu dieser Wahl?" „Ich dachte, es wären Ihre Freunde!" war die ge lassene Antwort. „Sie selbst haben die Herren bei mir eingeführt, und soviel ich gehört, sollen sie lustige Gesell schafter sein." „Und die übrigen Gäste?" „Der Gelehrte