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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 2 di 6
Data: 07.11.1893
Descrizione fisica: 6
System. Und geht es nicht auch so im Leben ? Wer schon so viel verloren hat, daß ihm nur wenig mehr übrig bleibt, setzt leicht das Wenige, was ihm geblieben ist, in der Hoffnung daran, alles wieder zu gewinnen, oder — wenn es mißglückt, rühmlos, wie schon sein Dasein war, unterzugehen. H. 0. Fürst Alfred Windischgrätz. Innsbruck, 6. Nov. Ueber Fürst Alfred Windischgrätz, den designirten Ministerpräsidenten, seien hier noch fol gende biographische Daten wiedergegeben: Fürst Alfred Windischgrätz

Freiherr v. W a l d st e i n und im T h a l ist der Chef eines der ältesten und angesehensten deutschen Adelsge schlechter, das aus Windischgrätz in Steiermark stammt, dessen urkundlicher Ahnherr Ulrich v. Windischgrätz 1242 als ein Nachkomme Ulrich's I., Grafen von Weimar-Orlamünde, Markgrafen von Krain und Istrien betrachtet wird. Der Großvater des Fürsten war der Feldmarschall Fürst Alfred Windischgrätz, der bekannte Heerführer der kaiserlichen Truppen im Jahre 1848. Der Vater, gleichfalls Fürst

Alfred, hatte sich in den Jahren 1848 und 1849, sowie im Feldzuge von 1866 durch große Tapferkeit ausge zeichnet und war als Brigade-Commandant in der Schlacht bei Königgrätz durch zwei Lanzenstiche und durch einen Schuß in den Unterleib schwer verwundet worden. Der designirte Cabinetschef Fürst Alfred Win dischgrätz ist des Letztgenannten einziger Sohn, wurde am 31. Oktober 1851 in Prag geboren und hat daher vor einigen Tagen das 42. Lebensjahr zurück gelegt. Kaum ein Jahr alt, hat er seine Mutter

, die Prinzessin Hedwig, geborne Prinzessin Lobkowitz, Schwester des Oberstlandmarschalls Fürsten Georg Lobkowitz, durch den Tod verloren. Nach Absolvirung der Gymnasialstudien widmete sich Fürst Windisch grätz den Rechtsstudien, bezog im Jahre 1869 die Universität Bonn, setzte von 1871 an seine Studien an der Prager Universität fort und wurde am 9. April 1877 feierlich zum Doctor sämmtlicher Rechte promovirt. Fürst Windischgrätz hatte sich zum Thema die These „Ueber die rechtliche Natur der Stamm güter

" gewählt. Bereits im Jahre vorher, im Jahre 1876, war er seinem Vater als erbliches Mitglied des Herrenhauses succedirt. In den böhmischen Landtag wurde er im Jahre i883 vom fideicommiffarischen Großgrund besitz gewählt und gehört seither demselben ununter brochen an. Durch die Ruhe und Klarheit seiner Auseinandersetzungen, sowie durch sein conciliantes Wesen wußte sich Fürst Windischgrätz sowohl hier wie im Herrenhause eine hervorragende Stellung zu erwerben und auch im Lager seiner politischen Gegner

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 1 di 6
Data: 28.03.1895
Descrizione fisica: 6
30. Jahrgang. BismarÜ's 80. Geburtstag. Innsbruck, 27. März. 170 Mitglieder des deutschen Reichstages und des preußischen Herrenhauses und 248 Mitglieder des Abgeordnetenhauses begaben sich am Montag Vormittags nach Friedrichsruh zur Beglückwünschung des Fürsten Bismai ck. Sie wurden von den Grafen Herbert und Wilhelm Bismarck, dem Grafen Rantzau und General Waldersee am Bahnhofe empfangen und vor dem Schlöffe vom Fürsten Bismarck begrüßt. Fürst Bismarck, dessen prächtiges Aussehen allge meine Freude

erregte, trat, von brausenden Hoch rufen begrüßt, auf den Balcon, worauf der Präsident des Herrenhauses und der Präsident des Abgeord netenhauses Ansprachen hielten. Hieran schloß sich eine Rede des früheren Reichstags-Präsidenten von Levetzow, welche, wie derselbe bemerkte, „leider nicht ofstciell, aber doch im Aufträge von circa hundert (Rufe: „Weit mehr!") Reichstagsabgeordneten ge halten werde". Nachdem Levetzow noch die Adresse des Bran- denburg'schen Landtages verlesen, ergriff Fürst Bismarck

das Wort. Der Fürst dankte für die hohe Ehre, die ihm widerfahre. Eine so vornehme Gesellschaft habe der Sachsenwald noch nie gesehen. Diese Anerkennung, die er persönlich nicht verdient habe (Widerspruch), betrachte er als der Sache geltend. Was wir er reicht haben, fuhr der Fürst fort, ist unvollkommen, aber doch das Beste, was wir haben konnten. Der Fürst dachte sodann der Verstorbenen, die ihm bei seinem Werke geholfen. Dann kam der Fürst auf die Hilfe zu sprechen, die ihm Kaiser Wilhelm

- halten und auch im preußischen Landtage nicht ver gessen, daß der preußische König deutscher Kaiser sei und ihm helfen, deutsche Politik zu treiben. In diesem Gedanken bitte er ein „Hoch !" auf den Kaiser auszubringen. Abgeordneter Liebermann v. Sonnen berg brachte ein „Hoch!" auf den Fürsten aus. in welches sechsmal brausend eingestimmt wurde. So dann zog sich Fürst Bismarck mit einigen Herren, welche er zum Frühstück eingeladen hatte, in das Schloß zurück. Um 4 Uhr nachmittags traten

die Abgeordneten die Rückreise an. Bei der Frühstücktafel saß Bismarck gegenüber Levetzow. Die Präsidenten und Vicepräsidenten beider Häuser des Landtages waren rechts und links von Bismarck, respective von Levetzow placirt. Der Fürst war strahlender Laune und ungemein mittheilsam. Er scherzte, plauderte und schien unermüdlich in Reminiscenzen aller Art. Unter Anderem erinnerte Bismarck daran, daß er binnen Kurzem sein fünfzigjähriges Parlamentarier- Jubiläum begehen könne. Das erste ihm übertragene Referat

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 1 di 6
Data: 24.04.1890
Descrizione fisica: 6
. 25. Jahrgang. Innsbruck, 23. April. Aus dem Sachsenwalde komme« seit einigen Tagen Nachrichten, welche ein Wiener Blatt nicht mit Un recht mit den Stößen eines nahenden Gewitters ver gleicht. Nun melden die „Hamb Nachr." aber nahezu mit Bestimmtheit, daß Fürst Bismarck die Absicht habe, nicht blos als Mitglied des preußischen Herren- Hauses, sondern auch als Reichstags-Abgeordneter am parlamentarischen Leben theilzunehmen. Der be treffende Artikel der „Hamb. Nachr." lautet: „Die „Freisinnige Zeitung

" äußert sich unter der Insinuation, daß Fürst Bismarck die Haltung der „Hamburger Nachrichten" inspirire, in hetzerischer Weise über unfern neulichen Artikel, betreffend die Erklärung des Hrn. v. Caprivi im preußischen Ab- geordnetenhause. Verständigen Leuten brauchen wir nicht erst zu sagen, daß der Fürst diesen Artikel weder verfaßt, noch irgendwie veranlaßt hat; aber selbst wenn das Gegentheil der Fall wäre, läge kein Anlaß zur Entrüstung vor, da dem Fürsten Bismarck so gut

wie jedem anderen preußischen Staatsbürger nach der Verfassung das Recht zusteht, seine Meinung in Wort und Schrift frei zu äußern. Daß der Fürst der Mann dazu wäre, sich dieses Recht durch blinden Preßlärm verkümmern zu lassen, glaubt die „Freisinnige Zeitung" wohl selber nicht. Wir unserer seits sind der Ansicht, daß Fürst Bismarck wohl nicht daran denkt, mit seiner Meinung zurückzuhalten, so bald es ihm nöthig und nützlich erscheint, dieselbe zu äußern. Dazu wird sich die nächste Gelegen heit im preußischen Herreuhause

bieten und später im Reichstage, für den der Fürst binnen gegebener Frist einMandat sicher annehmen dürfte. Was aber die Ver bindung des Fürsten mit der Presse betrifft, so ist es lediglich selbstverständlich, daß diese nicht gänzlich abgebrochen sein kann. Man wird von einem Staatsmanne, der 30 Jahre lang die hervorragendste Stellung im öffentlichen Leben eingenommen und dies wie kein Anderer maßgebend beherrscht hat, nicht ] Feuilleton. Zum 50jährigen Jubiläum der Briefmarke. Von F. Hennike

, daß er mit seinen Aemtern zugleich seine politische Kraft, seine Vaterlandsliebe und das Bcdürfniß verloren habe, mit der öffentlichen Mei nung in Fühlung zu bleiben und sie nach seiner Ueberzeugung zu beeinflussen. Wer vom Fürsten Bismarck glaubt, daß er, alt und gebrochen, künftig den gänzlich passiven Zuschauer der Ereignisse auf der Weltbühne abgeben werde, irrt in jeder Hinsicht gewaltig. Dazu hätte der Fürst auch nicht einmal das Recht dem deutschen Volke gegenüber, das er warten darf, über die Auffassung

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 1 di 8
Data: 11.04.1900
Descrizione fisica: 8
für eine bul garische Anleihe zu übernehmen, die aufmerk samste Beachtung. Denn der Empfang Paprikow's durch den Zaren zeigt, daß der einst völlig in Ungnade gefallene Fürst Ferdinand von Bulga rien seine Rehabilitation erlangt hat, und der Ilm- s'.ond. daß Rußland Geld pumpt, ist immer ein Beweis dafür, daß sich irgend welche Ereignisse auf politischem Gebiete vorbereiten. Die Anzeichen hierfür würden sich noch er beblich verstärken, wenn es sich bestätigte, daß sich das von Seiten des Fürsten Ferdinand

mit gro- kem Eifer betriebene Projekt einer Heirath der mssischeu Großfürstin Helene verwirklichen sollte. Freilich diese Heirath würde zur Vorbedingung haben, daß Fürst Ferdinand seinen römisch-katho lischen Glauben abschwört und zur griechisch-ka tholischen Kirche Übertritt. Aber wer würde im Ernst glauben, daß dies dem Fürsten Ferdinand, der seine Ueberzeugungen wie die Hemden ge wechselt hat, irgend welche Skrupel oder Schwie rigkeiten bereiten würde. Wenn der Fürst schon früher seinen Sohn

der griechisch-katholischen Kirche zugeführt hat, weshalb sollte er sich jetzt Vheuen. die gleiche Bahn zu wandeln! Ein solcher Wertritt käme auch nicht unerlvartet, denn Fürst Ferdinand hat schon vor einigen Jahren dem tiedakteur des russischen „Swjet" erzählt, dag er zwar im römischen Glauben erzogen, aber, seit er li'.ckhaltlos sein Slaventhum bekenne, auch vor der „orthodoxen" Kirche die schuldige Ehrfurcht ge wonnen und sich angewöhnt habe, den orthodoxen Gottesdienst zu besuchen und beim Gebet

das or thodoxe Kreuz zu schlagen. Fürst Ferdinand hat damals dem Redakteur des „Swjet" auch gebeich- m60,tw Feuilleton. Zum Gedächtnis Hans v. Vintler's. (f 11. April 1890.) _v. II. Am 11. April werden es zehn Jahre, das; Hans v. Vintler, einer der edelsten Tiroler dichter, seine Augen geschlossen. Wie schnell die Zeit verrinnt! Wir sehen ihn noch, wie er wie genden Schrittes dnrch Innsbrucks Gassen lvan- delte, mit dem sinnenden lockenumwallten Haupt, aus das der Lebensherbst kaum den ersten Reif gelegt

Ton, der sie beseelt, die tet, daß er sich von früher Jugend auf als Slave gefühlt habe. Das ist freilich eine merk- uni rdige geographische Komplikation, denn die Wiege Ferdinands hat weder am grünen See von Ochrida noch an den Ufern der schnell fließenden Jantra gestanden. Aber wenn Fürst Ferdinand sein slavisches Herz entdecken konnte, weshalb sollte er nicht zum Schluß auch sein griechisch- lat lulisches Herz entdecken können und weshalb sollte ihm nicht als Siegespreis das griechisch

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 3 di 4
Data: 25.09.1879
Descrizione fisica: 4
wahrscheinlich der liebe Gott in Verlegenheiten kommt, wenn solch' ein Unfehlbarer das Zeitliche segnet, ob er nicht für die Koad jutoren der Jetztzeit mit ihren politischen Perrücken einen eigenen Himmel schaffen muß. Die Blödigkeit der Menschen, welche nicht emsehen will, daß alles andere geringfügig ist, daß kein Fürst dieser Erde zu leisten vermag, waS der uuangesehenste Unfehlbare leistet, scheint dem Kanzelredner zwar noch halbwegs verzeihlich zu sein. Daß aber das „schlechte Blatt

. (Entsetzlich!) Der fünfjährige Knabe einer armen Mutter kam öfters in eine Bozener Sägemühle und pflegte für kleine Gänge eine Belohnung zu erhalten. Vor einigen Tagen kam der Kleine wieder; da er keinerlei Auftrag zu bestellen hatte, stellte er sich an die im Gang befindliche Säge und griff vor witzig an dieselbe hin. Noch ehe man etwas zu seiner Sicherung thun konnte, war das Entsetzliche geschehen: die Säge hatte ihm drei Fingerchen von der Hand geschnitten! (Fürst Bismarck in Wien.) Bei dem am Montag

ver anstalteten Hosdiner zu Ehren des Fürsten Bismarck waren Fürst Reuß, Gras Andrassy, Baron Haymerle, Gras Taaffe, Baron Orczy, Oberstküchenmeister Gras Kinöky, Generaladjutant Ritter v. Beck, Minister v. Teschenberg, Freiherr v. Calice, Freiherr v. Schwegel und die Mitglieder der deutschen Botschaft zuge zogen. Punkt 4^ Uhr tras Fürst Bismarck im L>chloßhofe von Schönbrunn ein, wo bereits ein nach Hunterten zählendes Publi kum seiner wartete. Der Fürst trug die preußische Kürassier- Unisorm

, die Brust mit dem Stern des Stefans-Ordens ge schmückt. Die Tafel fand in der großen Galerie des Lustschlos ses statt. Zur Rechten des Kaisers saß Fürst Bismarck, zur Linken Prinz Reuß, diesem zunächst Gras Taaffe und Baron Haymerle; an der Seite des Grasen Andrassy, der zur Rechten Bismarcks saß. die HH. v. Berchen und v. Orczy. Das Diner währte vahezu eine Stunde, woraus der Kaiser bis 7 Uhr im Nosenzimmer Cercle hielt. Fürst Bismarck k hrte direkt in das „Hotel Imperial" zurück, (seine Abreise

nach Berlin ist aus heute Donnerstag Abend in Aussicht genommen.) Am Abend empfieng Fürst Bismarck einen Besuch des Grasen Andrassy, der erst vor 11 Uhr das Hotel verließ. Am Dienstag arbeitete der Fürst und empfieng den Prinzen Reuß, mit welchem er das Dejeuner einnahm. Nachmittags von 2 Uhr an stattete Fürst Bismarck Besuche bei dem Erzherzog Wilhelm, bei dem türkischen und dem französischen Botschafter, sowie beim Nuntius, beim Ministerpräsidenten Tisza ab und empsieng den Besuch des Her zogs

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 1 di 6
Data: 16.09.1898
Descrizione fisica: 6
. Fürst Bismarck über die anarchistischen Verbrechen. Innsbruck, 15. September. Unter obigem Titel veröffentlichen die „Hamb. Nachrichten" einen Artikel, der die Ansichten des Fürsten Bismarck über anarchistische Verbrechen wiedrrglbt. Wir entnehmen den interessanten Aus führungen nachstehende Mittheilungen: „Fürst Bis marck sagte in einem Gespräch, das er 1894, bald nach der Ermordung Carnor'S, mit dem Vertreter des Blattes führte, daß, wenn man psychologisch nach dem Ursprünge der Secte

, wie die anarchistische, nicht gekannt. Der Zusammenhang sei unver kennbar. Außerdem vertrat der Fürst die Ansicht, daß es sich bei dem anarchistischen Verbrechen um eine an steckende Krankheit handle, bei der häufig Eitelkeit und Ruhmbedür niß wirlsam seien. In dieser Be ziehung machte er folgende Ausführungen: Nament lich der Südländer, so äußerte der Fürst, habe ein solches Bedüisniß nach Eindruck und wam.utaner Anerkennung, daß ihm die ZUt, die zwischen seinem Verbrechen,und der Hinrichtung aut dem Schaffst

vergehe, wo er den Mittelpunkt des Interesses bilde, eine hinreichende Entschädigung für den Verlust des Lebens dünk-'. Aehnliches sei auf der besseren Seite der menschlichen Leidenschaften analog der Fall, na mentlich in Frankreich. Um nur ein Bei piel anzu führen, erinnerte der Fürst an den bekannten Vor gang der Erstürm mg der Brücke, die später Pont d'Arcole genannt worden sei. Dieser Sturm habe in der Weise stattgefunden, daß die ersten Angreifer hätten fallen müssen, sobald die Brücke

seines Leders entschädigt gefühlt. D>e Selbstaufopferung Einzelner komme auch im Kriege vor; dort beruhe sie auf höchster Vaterlands liebe und auf einer Selbstlosigkeit, die nichts mit dem ruhmsüchtigen verbrecherischen Wahn sinn der anarchistischen Selbstoernichtung ge- mein habe. Besonders interessant war die Pa rallele, die Fürst Bismarck zwischen den An archisten und der indischen Mordsecte der Thugs zog. Ihr Beispiel sei lehrreich. Im Jahre 1831 habe der englische Generalgouverneur von Indien, Lord

, erscheine be- merkenswerth; die Engländer hätten iu Erfüllung der Ausgabe gehandelt, die ihrem Schutze übergebenen Mitmenschen gegen Meuchelmord zu sichern und seien dal. vor keinem Mittel zurückgeschreckt. Der Fürst ging dann auf die russischen Nihilisten über. Sie gehörten nach seiner Ansicht in die nämliche Kategorie. Junge Leute, meistens einer bestimmten Geistesdisposition angehörig, würden durch Erziehung und Umgang so beeinflußt, daß ihnen der Mord im Allgemeinen und der politische Mord

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 2 di 8
Data: 01.04.1890
Descrizione fisica: 8
den vom Ministerpräsidenten Grafen Taaffe und Hrn. v. P len er geführt. Fürst KisiuariK's Abreise vo« Serliu. Berlin, 29. März. Heute Nachmittags erfolgte die Abreise des Fürsten Bismarck von Berlin. Dieselbe war von einer un unterbrochenen Reihe großartiger Kundge bungen der Bevölkerung begleitet, in denen die volle Würdigung des großen und Vielen noch immer unfaßbaren geschichtlichen Ereignisses zum Ausdrucke kam. Infolge einer vorgestern erschienenen falschen Nachricht, daß die Abreise heute um 3 Uhr vor sich gehen

Adventnächte vermummte Bursche von Haus schon in den ersten Nachmittagsstunden vor dem l Kanzler-Palais eingefunden. Zugleich sah man un ausgesetzt elegante Wagen mit Abschieds-Besuchern vor dem Palais halten. Viele Personen aus der Gesellschaft fuhren, anscheinend um dem später ab reisenden Staatsmanne das Geleite zu geben, in der Wilhelmsstraße auf und ab. Endlich wurde es zur Gewißheit, daß der Fürst erst mit dem fahrplan mäßigen Hamburger Courierzuge um 5 Uhr 40 Min. AbendS vom Lehrter Bahn Hofe

Hurrah Rufen der dem Palais zunächst Stehenden die Aus fahrt des Bismarck'schen Wagens ankündigte, war kein Halten mehr, und unter tosenden Hoch- und Abschieds-Rufen drängten die Massen, Damen wie Herren, an den offenen Wagen heran. Zur Rechten saß Fürst Bismarck in seiner historischen Cürassier-Uniform; er trug die breite, weiße Militär mütze mit dem gelben Streifen ringsherum, wie er es gewohnt war, etwas nach hinten gedrückt und hielt in der Rechten eine große Rose. Links vom Fürsten saß

im schwarzen Gehrock Graf Herbert Bismarck. Alle Fenster der Wilhelmsstraße waren dicht besetzt. Einen eigenthümlichen Eindruck machte es, das subalterne Personal des Auswärtigen Amtes, wo Fürst Bismarck im Jahre 1862 seine politische Siegeslaufbahn begann, der Abreise ihres einstigen Gebieters zuschauen zu sehen. Während Graf Herbert heiter mit dem Hute hinaufgrüßte, sah Fürst Bis marck zwar freundlich, aber doch sichtlich ernst vor sich hin, gerührt die Huldigung des Publicums entgegennehmend

zu gelangen. Trotzdem war dieser dicht besetzt. Fürst Bismarck war wenige Minuten vor V # 6 Uhr auf dem Bahnhofe eingetrvffen. Ein kleiner Raum des Bahnsteiges war abgesperrt. Hier hatte auf Befehl des Kaisers eine Schwadron Cürassiere als Ehrenwache Aufstellung genommen. Zwei Mann standen als Ehrenposten an der Treppe des Wagens. Fürst Bismarck schien durch die Auszeichnung, die ihm so durch den Kaiser zu Theil geworden, überrascht zu sein. Während er die Front abschritt, spielte die Regiments Capelle

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 5 di 8
Data: 23.06.1892
Descrizione fisica: 8
. Unter den Herren, welche in den vordersten Reihen Platz genommen hatten, fielen ins besondere auf: Graf Aladar Andrassy, Graf Bela An- drassy, der russische Botschafter in Berlin, Graf Schu- waloff, Admiral Eberan, der frühere Gouverneur von Fiume, Graf Zichy, zahlreiche Mitglieder der Familien Hoyos und Zichy, Fürst Niklas Esterhazy, Abg. Baron Die Sünden der Mter. Novelle von M. Widdern. 7 (Nachdruck verboten.) Vom Corridor her klang eine frische, jubelnde Stimme: „O, darum ist der Lenz so schön „Mit Duft

Arzt vorwurfsvoll und blickte mahnend nach Ania von Starenberg hinüber, deren Augen mit aufrichtiger Bewunderung an der Erscheinung des jungen Mädchens hingen. Oppenheimer, Baron Conrad-Eybisfeld, Baron Berger, Graf Breunner, Hofrath Prof. Nothnagel, Professor Schwenninger, Fürstin Hatzfeld und Tochter, Gräfin Althan, Professor Lenbach und Gemahlin, Graf Amadei, Fürst Carl Auersperg re. Einige Minuten nach 11 Uhr betrat die Kirche Graf Wilhelm Bismarck, der die preußische Landwehr- Dragoneruniform

trug. Bald nach ihm kamen meh rere Verwandte der Familie Bismarck, dann Graf und Gräfin Rantzau, Herr v. Bismarck-Nippenberg und nun Fürst Bismarck selbst. Der Fürst wurde an der Kirchenpforte von dem Präsidenten des evangelischen Oberkirchenrathes Dr. Franz und Curator Adam em pfangen. Etwa zehn Minuten verweilte der Fürst an der Kirchentreppe im Gespräche mit den genannten Herren. Nach Beendigung der Conversation trat Fürst Bismarck in die Kirche, am Arme die Gräfin Hoyos, die Mutter der Braut

führend. Der Fürst trug die weiße Uniform der Gardekürassiere und die Generals- epauletten, jene historische Uniform, in der man ihn auch im Spiegelsaale zu Versailles sah; das Band des Stefan-Ordens lag über dem Uniformrocke. Unmittel bar hinter dem Fürsten traten, von den Klängen der Orgel begrüßt, Graf Herbert Bismarck, geführt von den Brautjungfern, den Comtesfen Hilda Breunner, Lilia Hoyos, Nandine Karolyi, Ella Breunner, Ga briele Hoyos in die Kirche. Dem Bräutigam folgte die Braut, umringt

der Ringwechsel statt, der Superintendent sprach den Segen und damit war die Trauung zu Ende. Während der Chor noch ein Lied sang, ver fügte sich das Brautpaar zunächst zu seinen Eltern. Fürst Bismarck küßte zunächst seine Schwiegertochter auf Mund und Stirne und diese küßte ihm beide Hände. Den Schluß der Feier bildete die Entgegen nahme der Gratulationen an das Neuvermählte Paar, dem sich der größte Theil der Hochzeitsgäste näherte. Um ‘/ 4 1 Uhr verließen die Hochzeitsgäste die Kirche und begaben

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 2 di 6
Data: 28.02.1899
Descrizione fisica: 6
hat. Da der verfassungstreue Großgrund besitz sich eine ganz Oesterreich umspannende Partei- Organisation gegeben hat, so wird es in deren Schoß zur Feststellung der zu wählenden Tak-ik kommen. der Fürst noch für ein dem Kaiser gewährtes un verzinsliches Darlehen von 250.000 GulLrn Sitz und Stimme auf der Fürftenbank des schwäbischen Kreises. Dieser kapitalkräftige Herr kaufte 1712 auch die Grafschaft Vaduz hinzu. 1719 erhob Kaiser Carl IV. die beiden Herrschaften zu dem unmittel- baren Reichsfürstenthum Liechtenstein

, und 1723 er hielt der Fürst Josef Johann Adam für sich und feiie männlichen Nachkommen auch auf dem Reichs tag Sitz und Stimme. Vom Jahre 1815 an war daS Fürstenthum Liechtenstein Mi!glied des Deutschen Bundes und halte sich als solches mit Hohenzollern, Reuß, Schaumburg, Lippe und Waldeck in eine von den 17 Stimmen der engeren Versammlung zu theilen. Es zahlte zu den Kosten des verblichenen Bundestages 3 Kronenthaler — 8 fl. 6 kr. (un gefähr 14 Mark) jährlichen Beitrag. Das fürstliche

II. Maria Franz Placidus, Fürst von und zu Liechtenstein, Herzog von Troppau und Jägerndorf, Graf zu Rietberg u. s. w., der also vor kurzem sein 40. Regierungsjubiläum be gangen hat. Er ist am 5. October 1840 geboren und unvermählt geblieben. Dw hochgebildete Herr Deutsche Parteikonferenz in Prag. Man meldet aus Prag, 25. Februar. Ueber die Berathung der Referenten der deutschen Oppo sitionsparteien wurde folgendes Communiqus ausge geben : Die von den Vertrauensmännern der deutschen Oppositionsparteien

ist ein eifriger Förderer von Kunst und Wissenschaft und zeichnet sich auch durch sein hervorragendes Wirken im Dienste der Menschheit aus; seine echt fürstliche Freigebigkeit und Mildthätigkeit wird mit Recht gerühmt. Er wird von den Bewohnern des Fürstenthums sehr verehrt, die sich nur darüber be klagen, daß er sich innerhalb ihrer blau-rothen Grenz pfähle so selten blicken läßt, da er meist in Wien oder auf Schloß Eisgrub redsidirt. Der Fürst ist der weitaus reichste Grundbesitzer in dem an Lati fundien

so reichen Oesterreich, wo er noch 46 Schlösser und 194 Meierhöfe besitzt. Vor zehn Jahren ging einmal das Gerücht, Fürst Johann habe dem Papste, falls dieser den Vatikan verlassen wolle, das gesammte Fürstenthum Liechtenstein als weltlichen Besitz, mit Vaduz als Residenz, angeboten; es ist aber nichts daraus geworden. Ganz eigenartig und einzig ist das politische Stillleben dieses so wenig gekannten Kleinstaates. An seiner Spitze steht der mit allen Attributen und Competenzen eines constitutionellen

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 3 di 6
Data: 02.09.1896
Descrizione fisica: 6
-, Sanitäts- und Verpflegsab- theilungen. Gestern traf der Generalinspector General der Kavallerie Fürst Windisch-Graetz ein. Die Truppen sind verhältnißmäßig in einem sehr engen Raum eoncentrirt, was eben nur in Bruneck mit seinen zahlreichen Ortschaften in nächster Nähe mög lich ist. Im Falle einer Allarmirung könnten sämmt- liche Truppen im Verlaufe von kaum einer Stunde in der Stadt versammelt sein. Ein hoher Officier äußerte sich mit den Worten: „Kein Platz in Tirol ist für große Concentrirungen

die Majestäten nach Darmstadt zu einem acht tägigen Aufenthalte und dann erfolgt die Rückreise nach St. Petersburg. sZum Tode des Fürsten Lobanow.) Wie Wiener Blätter mittheilen, war Fürst Lobanow schon seit längerer Zeit leidend. Gelegentlich seines Aufent haltes mit dem ruffischen Czaren in Wien klagte der Minister seiner Umgebung wiederholt über Athemnoth und Herzbeklemmungen. Es war sowohl eingeweihten Kreisen, als auch den behandelnden Aerzten schon lange kein Geheimniß mehr, daß der Fürst gefährlich

krank fei und sein Zustand zu ernster Befürchtung Anlaß gäbe. Die „W. Allg. Ztg." erzählt: Als der Fürst vor einigen Tagen an der Seite seines Gebieters in Wien weilte, machte er einen Besuch bei dem Botschafter Italiens, Grafen Nigra. Fürst Loba now war bei bester Laune und plauderte sehr animirt mit den anwesenden Diplomaten. Plötzlich — die Conversation war im vollen Gange — rang der Fürst nach Athem und sank, ehe noch einer der Gaste hinzusprittgen konnte, in den Fauteuil zurück. Die rechte Haud

preßte er krampfhaft an die linke Brustseite- Aus seinem Antlitze war jeder Blutstropfen gewichen. Ein Herzkrampf hatte den Fürsten erfaßt. Die anwesenden Diplomaten eilten erschreckt herbei und wollten Lobanow helfen. Lobanow streckte abwehrend die Hand aus, nach wenigenMinuten hatte er sich wieder erholt. Zum Hausherrn Grafen Nigra, bei dem er sich ob des Unfalles entschuldigte, äußerte Fürst Lobanow, daß er schon sehr lange an Herzkrämpfen leide. Auf die Bemerkung des italienischen Botschafters

, er möge dagegen sich doch irgend etwas machen, antwortete der Fürst, daß er sich zur Cur nach Dresden begeben werde, um einer Arterienverkalkung entgegenzuarbeiten. Ehe noch der Fürst zur Ausführung seines Planes kam, hat auf der Reise von Wien nach Kiew ein Schlaganfall seinem Leben ein Ende bereitet. sDr. Lueger in Budweis.) Man meldet aus Budweis, 30. August: Mit dem heutigen Frühzuge kam Dr. Lueger aus Wien hier an. Am Bahnhofe waren einige hundert Menschen angesammelt, die Lueger mit den Rufen

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 3 di 6
Data: 21.11.1899
Descrizione fisica: 6
, den 20. d. M.,völkischer Sprech abend und Hauptversammlung Ort: Adambräu. Zeit: Halb 9 Uhr. Stammesdeutsche Gäste sind willkommen. Chrosik i Innsbruck. 20. November. lHoft und Personalnachrichten.' Der Vor sitzende im Ministerrathe Gras Clary ist gestern Nachmittag- vom Kaiser in Prtvataudienz empfangen worden. Die Finanzen des Fürsten von Monte negro.) Aus Cetinje kommen Mittheilungen, au- welchen zu entnehmen ist, daß die finanziellen Ber- legenheitr«, in denen fich der Fürst der schwärzen Berge seit geraumer Zeit

befindet, ihren Höhepunkt erreicht haben, und daß der Moment nicht ferne ist, wo das kleine Fürstenthum den Staatsbankerott an- rnelden dürfte. Die Ursachen, aus welchen die finan ziellen Schwulitäten des Fürsten Nik ta hervorgingen, find hauptsächlich in den Mehrausgaben zu tuchen, welche der Hofhaltung in Cetinje durch die Verheira tung der Prinzeffin, sowie des Erbprinzen erwuchsen. Der Fürst, der übrr den Staatshaushalt seines Lan de« keinem Parlament Rechenschaft abzulegen braucht, pflegte früher

zu bestreiten, wenn anders die Hofhaltung in Cetinje nicht auf das Niveau eines einfachen bürger lichen Hausstandes herabgedrückt werden sollte. Um die neuen Verwandten in Cetinje empfangen zu kön nen, mußte der Fürst mehrere Paläste erbauen. Die Feste aus Anlaß der Hochzeit des Erbprinzen ver schlangen bedeutende Gummen, und dcr Versuch, in Cetinje ein Hoftheater einzurichten, erwies sich eben falls als sehr kostspieüg. Fürst Nikita hals sich dadurch, daß er alle greifbaren Staatsgelder mit Beschlag

be legte und durch Schuldsryeine des Staatsschatzes ersetzte. Da aber diese Schuldscheine im Ausland keinen Curs haben, so war z. B. die montenegrinische Postver waltung außer Stande, ihren Verpflichtungen gegen die ausländische» Postverwaltungen nachzukommen. Infolge dessen hat auch die österreichische Post den PostavweisungSverkehr mit Montenegro eingestellt. Da- österreichische Guthaben soll 250.000 fl. betra gen. Fürst Nikita hat ftrner durch Vermittlung des Sul» tan- von der Ottomanischen Bank

ein hohe- Darlehen erhalten, mit dem die Kosten der Hochzeit des Erb prinzen bestritten wurde«. Der Fürst hatte erwartet, daß er zur Deckung dieser Schuld die Mitgift der Erdprinzesfin werde verwenden können. Aber in Mecklenburg soll man, nach Erkenntniß der finanzielle» Lage de- Hofes von Montenegro, nicht gesonnen sei», das Capital der Mitgift nach Cetinje zu schicken. Die Erbprinzessin erhält nur die Zinsen ihrer Mitgift. Vom italienischen Hofe ist dem Fürsten Nikita eine ansehnliche Hilfe zutheil

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 4 di 8
Data: 18.03.1898
Descrizione fisica: 8
inLippe.^j Man berichtet aus Detmold, 11. März: „Ein kritischer Tag war gestern vor 50 Jahren für unser Fürstenthum, aber eS lief alles gut ab. In hellen Scharen kamen die getreuen Unterthanen Sr. Durchlaucht nach Detmold vor das Schloß gezogen und riefen: „Fürst, kumm rint!" Seine Durchlaucht ließ sich durch einen Schloß- beamten unter der Hand erkundigen, was die Leute wollten, und als er wohl ziemlich zufriedenstellende Nachricht erhalten hatte, erschien er freundlich grüßend auf dem breiten Balkon

des Schlosses. Die Menge rief: „Hoch lebe der Fürst!" Mit dieser Begrüßung war es aber nicht abgethan, das Volk hatte revolu tionäres Frühlingsahnen im Kopfe und rief: , Fürst, wir wollen eine Eisenbahn haben, andere Leute haben fie auch!" Ohne sich zu bedenken, sagte der Fürst: „Gut, die sollt Ihr haben!" „Hoch lebe der Fürst!" klang eS aus der Menge heraus. Aber damit war es noch nicht genug. „Fürst," rief man aus lauter K hle, „wir wollen eine Revolution haben; andere Leute haben sie auch!" Der Fürst

behielt den nothwend'gen würdevollen Ernst, nickte freundlich und «flute: „Gut, die sollt Ihr auch haben!" „Hoch lebe der Fürst, klang es durch die feuchte Frühltngsluft. Der Fürst dankte, die Lipper Nationalhymne wurde ge sungen, und damit war die 1848er Revolution im Weltstaate Lippe beendet." Telegramme des „Tiroler Tagblatt". Wien, 17. März. Ministerpräsident Graf Thun und die Minister Dr. Kaizl und Doctor Baernreither fahren heuteAbends nach Buda pest

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Pagina 2 di 6
Data: 02.04.1891
Descrizione fisica: 6
in Diensten von politischen Persönlichkeiten, wie Cepitän Benderew oder anderen Leuten dieser Art. Eine Depesche desselben Correspondenten von heute Nachmittags berichtet, daß die Untersuchung bisher noch kein Resultat ergeben hat, daß das Attentat aber zweifellos mit einer großenVerfchwörung im Zusammenhänge stehe, welche die cxilirten Officiere angezettelt haben. Benderew verließ am 27. d. Verciorova, um hieherzukommen, sobald das Attentat gelungen wäre. Fürst Ferdinand Weib in Sophia und ist soeben

Ausgleichs, und es fragt sich jetzt blos, ob die böhmischen Feudalen nunmehr die Anwartschaft, von Graf Taaffe zu den gemäßigten Parteien gezählt zu werden, welche ihm ein „unpo Mische s Regieren" möglich machen sollen, verloren haben oder nicht. Fürst BiSmarck. Ein Artikel der „Bad. Land.-Ztg." stellt bezüg lich der Frage, ob Fürst Bismarck daS Mandat für den 19 hannowerschen Wahlkreis annehmen werde, Betrachtungen an, welche den „Hamb. Nachr." nicht unzutreffend erscheinen. Es heißt

, um dort im Reichstage die Regierung entweder zu unterstützen oder zu be kämpfen, sondern er wird den geeigneten Zeitpunkt hiesür sich selbst aussuchen. Ein Nachtheil entsteht dem Wahlkreise daraus nicht, da die Seffion nach den neuesten Verabredungen um Pfingsten geschloffen werden soll und mithin nach dem Wahltage am 15. April ihrem Ende näher steht, als ihrem Anfänge. Aus der Thatsache, daß der Fürst eine ausdrückliche Zusoge, das Mandat eventuell annehmen zu wollen, nicht ertheilt hat, darf unseres Erachtens

keinerlei Zweifel an der Gewißheit der Annahmen hergeleitct werden. Sobald der Fürst eine solche Erklärung ab gegeben hätte, würde er als Bewerber um das Man dat ausgetreten sein und sich damit allen Wechsel fällen der Wahl mit seiner Person ausgesetzt haben. Dies zu thun, ist der Fürst seiner ganzen Stellung nach nicht in der Lage. Er kann ein ohne sein Zu thun auf ihn fallendes Mandat annehmen, aber er kann nicht als Bewerber in den Wahlkampf eintre- ten und sich damit der Eventualität

einer Niederlage auSsetzm. Die Frage, welcher Palti sich der Fürst im Reichstage anfchlteßen werde, ist eine ^durchaus Der deutsche Aberglaube stempelt den ersten April zu einem Unglückstage, da an einem solchen JudaS Jschariot geboren sein soll, und wer am ersten April geboren wird, stirbt eines elenden, gewöhnlich unnatürlichen Todes, meist durch Henkershand oder Selbstmord. Um diesen albernen Aberglauben recht grell zu illustriren, lasse ich hier folgende chronologische Sta tistik folgen: An einem ersten

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Pagina 3 di 8
Data: 11.09.1886
Descrizione fisica: 8
aber der Körper des jung« Mannes durch die Luft und blieb zerschmettert im Hofe des Nebeu- hauses liegen. Die Verwundnng der Mutter ist keine lebensgefährliche; sie wird, wenn Drignet nicht in einem Anfalle von Wahnsinn gehandelt hat, das düstere Geheimnis enthüllen können. (Eines Fürsten Glück und Ende.) Hoch Alexander! Dieser Ruf pflanzte sich am 3. Sept. in Sophia tausendfach fort auf den Straßen, die der Fürst bei seiner Wiederkehr durchreitet, um vor sein Palais auf dem Alexanderplatz zu gelangen

, wo die Truppen defilieren sollen. Mit wehenden Fahnen und klingen dem Spiele ziehen die Soldaten vorüber. Müde und beinahe schon theilnahmslos salutiert, der Fürst jedem einzelnen Bataillon. Es scheint, als ob er sich nur mit Mühe auf dem Pferde hielte. Hie und da wechselt er ein Wort mit Mutkurow, oder Po pow, seinen treuesten und zugleich schönsten Offizieren. Endlich ist auch der letzte Soldat vorübergezogen. Unter dem Wirbel der Trommeln, dem Schmettern der Trompeten reitet der Fürst in den Schlosshof

, wie der Fürst mit seinen Soldaten sprach, die schneidige Replik Popow's, der von den beiden Männern gewech selte Kuß, wie der Fürst — hingerissen von den tausenderlei Eindrücken, dem Major Popow an die Brust sank und weinte — Niemand vermag dies je zu vergessen. — Fünf Tuge später am 8. September, berichtet derselbeKorresp. der „N. Fr. Pr." ausWiddin: Der Auszug des Fürsten Alexander aus Bulgarien glich ebenso wie seine Wiederkehr einem Triumph - zuge durch das Land. Begleitet von den Mitgliedern

der Regentschaft, den Ministern und vielen Offizieren fuhr der Fürst in einem einfachen Miethwagen heute nachts über den Balkan, wobei er nur in Klissura eine zweistündige Rast hielt. In vielen Orten, namentlich in Rahowa und einigen Dörfern vor Lom-Palanka, harrte Bevölkerung und Schuljugend unter Führung der Popen seiner. Ueberall wurde der Fürst mst Ansprachen begrüßt, welche die Hoff nung auf seine baldige Wiederkehr aussprachen Bei Kostinbrod'Han verabschiedete er sich von den Offizieren und küsste

jeden Einzelnen. Die Offiziere küssten dem Fürsten der Reihe nach die Hand. Nach einer furchtbar staubigen heißen Fahrt traf der Fürst sammt Gefolge heute mittags in Lom-Palanka ein, wo der Empfang seitens der Bevölkerung besonders großartig war. Von einem Bataillon der Widdiner Garnison war eine Ehrenkompagnie mit der Musik kapelle erschienen, deren Front der Fürst unter Hurrah-Rufen abschritt. Alexander bestieg sodann mit seiner Suite und dem Geleite aus Sophia seine vor Anker liegende Aacht

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Pagina 4 di 6
Data: 21.04.1896
Descrizione fisica: 6
hier eingetroffen. Venedig, 19.April. (Corr.-Bur.) Das rumä nische Königs paar ist hier eingetroffen. London, 20. April. (Corr.-Bur.) Die „Times" melden aus Lissabon: Ein wohlhabender Fabrikant wurde sammt seinem Kutscher durch eine Dynamitbombe in Stücke zer rissen. Der Attentäter ist unbekannt. Fürst Ferdinand in Petersburg. Petersburg, 18. April. (Corr.-Bur.) Im Hof. salon des Bahnhofes empfing Fürst Ferdinand eine ^Deputation der bulgarischen Colonie. Auf die Ansprache des Führers derselben erwiderte Fürst

Ferdinand, er fühle sich glücklich, im Centrum des russischen Reiche-, deS Befreiers Bulgariens, bulgarische Worte zu hören, b:onte die tiefe Dank barkeit und Liebe der Bulgaren für ihre Befreier und sagte, er sei hoch beglückt, als slavifcher Fürst sich dem Kaiser von Rußland, seinem er habenen Beschützer, vorstellen zu dürfen. Im WinterpalaiS Empfing der Fürst die Mit glieder der flavischen Wohlthätigkeitsge- sellschaft unter Führung des Generals Tscher- na jew und des RedactenrS des „Swiet", Komarow

. Tschernajew überreichte dem Fürsten nach russischem Brauche Brod und Salz und ein Heiligenbild für den Prinzen Boris. In seiner Erwiderung auf die Ansprache TschernajewS hob Fürst Ferdinand hervor, daß die im mächtigen Rußland entfaltete und ge stärkte slavische Idee auch auf die südslavischen Völker Einfluß übe, und daß Bulgarien seinem großen Befreier ewige Dankbarkeit bewahren werde. Fürst Ferdinand stattete sodann dem Großfürsten Wladimir einen Besuch ab und begab sich nach Zarskoje-Selo

, wo er im PalaisAlexandrowitsch vom Kaiser und der Kaiserin empfangen wurde. Petersburg, 19. April. (Corr.-Bur.) Gestern statteten der Minister deS Aeußern, Fürst Lo ba nn w, der Gehilfe des Hofministers, General Baron Frederiks, der serbische Gesandte Micha jlovics und der griechische Geschäftsträger Tombazis dem Fürsten Besuche ab. Nachdem der Fürst um 6 Uhr abends aus Zarskoje-Selo zurückgekehrt war, begab er sich direkt vom Bahnhofe in das Ministerium des Aeußern, wo er zwei Stunden beim Fürsten Lobanow verblieb. Nachtrag

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Pagina 1 di 6
Data: 07.07.1896
Descrizione fisica: 6
, dort ist der Ministerpräsident Novakovics, der lange Zeit einer der einflußreichsten Führer der als Oesterreich freundlich verschrieenen Fortschrittspartei Serbiens war, ebenfalls vollstän diger Russenfreund geworden. Niemand war darüber im Zweifel, daß der Besuch des Fürsten Nikolaus von Montenegro in Belgrad zu den Schachzügen der weit ausschauenden russischen Politik gehöre. Der Fürst von Montenegro galt so lange als der von Rußland prädestinirte Beherrscher eines künf tigen großserbischen Reiches

der Trauer feierlichkeiten für den Czar Alexander III. befanden sich König Alexander und Fürst Nikolaus in Peters- FxMeton. Die Armenier. Von E Ludwig. Die „Jankees des Orients", diesen Namen legen die Amerikaner den Armeniern bei. Es ist das schönste, klügste und rührigste aller Völker in Klein asien, an Geschäftstüchtigkeit den Griechen und selbst den Juden weit überlegen. Die Türken sagen: „Dreh' einen Jankee zusammen, so hast du einen Juden, dreh' einen Juden zusammen und du be kommst einen Armenier

in ein und demselben Palaste. Volle 36 Stunden wohnten sie unter einem Dache, ohne daß Fürst Nikolaus den König von Serbien oder der König den Fürsten besucht hätte. Als der junge Czar hie von Mittheilung erhielt, war er in höchstem Grade unangenehm überrascht; er ließ sofort den Monte negriner kommen und stellte ihn 'zur Rede. Fürst Nikolaus weigerte sich, den ersten Besuch zu machen, i da er viel älter als der König von Serbien sei und auch die Dynastie Petrovic-Njegus weiter zurück- datire. Der Czar ließ den Einwand

des Fürsten nicht gelten, und als dieser trotzdem auf dem ersten Besuch König Alexanders bestand, befahl der Czar. Eine Stunde später gab Fürst Nikolaus seine Karte beim König ab, worauf der König diesen Höflich keitsact mit einer kurzen persönlichen Visite be antwortete. Die Worte, welche der serbische Metropolit Michael an den Fürsten von Montenegro richtete und die einen deutlichen Hinweis auf die großserbi schen Träume enthielten, bestätigen nunmehr die Auffassung, daß der Besuch des Fürsten Nikolaus

' eine neue Aera in der Verfolgung der großserbischen Pläne einleiten soll, und Fürst Nikolaus selbst ließ in seiner Rede keinen Zweifel darüber, daß die Ver söhnung mit dem Serbenkönige, die ihm gewiß nicht von Herzen ging, keine andere Zwecke verfolge, als auf einem neuen Wege — nämlich durch Vereini gung der Balkanstaaten unter russischer Vormund schaft — rascher und gewisser jene Ziele zu er reichen, die seit Jahrzehnten unerfüllt in den Herzen serbischer und anderer südslavischer Großmachtpoli tiker

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Pagina 5 di 8
Data: 28.01.1894
Descrizione fisica: 8
f. 22 'fprofer Gcr^bkcrtt. der Verein deutscher Studenten ein Spalier gebildet. Auf dem ganzen Wege erschollen unausgesetzt Hoch rufe der angesammelten Menschenmenge. Vor dem Schlosse stiegen der Fürst und Prinz Heinrich aus. Fürst Bismarck schritt die vom 2' Garderegiment beigestellte mit Fahne und Musik erschienene Ehren- Compagnie ab und lietz dann diese sowie die Cüras- sier-Escadron an sich vorbeidifiliren. Unterdessen stimmte die auf dem Schloßplatze angesammelte Menge „Heil

Dir im Siegerkranz" „Die Wacht am Rhein" und „Deutschland über Alles" an. Prinz Heinrich geleitete hierauf den Fürsten in seine Gemächer, wo er von Kaiser Wilhelm, umgeben vom gesammten Hauptquartier und sämmtlichen Cabinetschess, empfangen und überaus herzlich be grüßt wurde. Auch die drei ältesten kaiserlichen Prinzen waren bei dem Empfange des Fürsten an wesend. Um 1% Uhr fand das Frühstück bei den Maje stäten statt, an welchem nur der Kaiser, die Kaiserin und Fürst Bismarck theilnahmen. Kaiser Wilhelm trug

die Uniform der schlesischen Kürassiere. Die Seidlitz-Kürassiere stellten vor der Wohnung des Fürsten Bismarck Posten. Nach dem Frühstück be gab sich Fürst Bismarck in seine Gemächer, wäh rend der Kaiser einen Spazierritt unternahm. Um 3 Uhr stattete der König von Sachsen dem Fürsten einen Besuch ab, um 4 Uhr machte Fürst Bismarck der Kaiserin Friedrich seine Aufwartung. Um 6*', Uhr wurde in den Gemächern des Fürsten BiSmarck das Diner eingenommen, an dem das Kaiserpaar, der König von Sachsen und Graf Her

bert Bismarck theilnahmen. Um^'/,8 Uhr erfolgte die Rückreise nach Friedrichsruh. * * * Berlin, 37. Januar. Fürst Bismarck hat weder mit den Reichskanzler Caprivi noch mit irgend einem Minister gesprochen. Der Fürst ist erheblich ab gemagert. Das Gesicht ist schmaler und blässer ge worden und trägt deutlich die Spuren der über- ftandenen Krankheit, aber seine Haltung und sein Gang sind im Verhältniß zu seinem hohen Alter, rüstig und kräftig. Bei der Abreise gaben der Kaiser und Prinz Heinrich

Bismarck das Geleite zum Lehrter Bahnhofe. Auf dem Bahnhofe ließ der Kaiser Bismarck zu seiner Rechten gehen. Das in der Halle versammelte, hauptsächlich aus Beamten bestehende Publicum, brachte Hochrufe aus und sang daS deutsche Lied. Der Kaiser umarmte den Fürsten und küßte ihn auf beide Wangen, reichte ihm auch, als der Fürst schon den Wagen bestiegen hatte, nochmals die Hand und verneigte sich mit freund lichem Lächeln. Als der Kaiser sich nach dem Schlosse zurückbegab wurden wiederholt Hochrufe

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Pagina 1 di 6
Data: 04.08.1898
Descrizione fisica: 6
, die Begründer des deutschen Reiches bis zu den letzten Grenzen des Lebens unter uns in ungebrochener Kraft wandeln zu sehen. Kaiser Wilhelm und Moltke sind als Neunziger von uns geschieden. Es sollte dem deutschen Volke nicht vergönnt sein, den Letzten von der großen Zeit gleich lange zu besitzen. Das Httdenzeitalter unserer neuesten Geschichte ist zur Rüste gegangen roch vor dem Ab- laufe des alten Jahrhunderts. Heber die fünfzig Jahre hat Fürst Bismarck dem öffentlichen Leben j der Nation angehört, fast

angesertigt. Die Originale hatte Bismarck nach Varzin mit genommen. Besonders bemerkenswerth in der Kirche aber ist inmitten der neueren und anspruchsloseren Einrichtung derselben ein reich geschnitzter, zweifellos noch aus der katholischen Zeit stammender Chor. * * * „Friedrichsruh sollte eigentlich Friedsrkchsunruh heiß-n," bemerkte einmal Fürst Bismarck scherzend im Hinblick auf die große Menge von Besuchen, die ihm in seiner Zurückgezogenheit zulheil wurden. In Varzin wurde der Fürst schon darum

weniger be» sucht, weil dieser Ort etwas schwerer zu erreichen ist. Man muß, um von Berlin dahin zu gelangen, nicht weniger als vier 'verschiedene Eisenbahnlinien benützen und dann noch von der Eisenbahnstation, Hammcrmühle aus im Wagen fahren. In dem mit prachtvollen Buchen, Eichen, Linden und Nadelholz bestandenen, abwechslungsreichen und stellenweise hügeligen Parke hat der alte Fürst manche Stunde in Spaziergängen oder auf den Ruhebänken zu gebracht. Zuweil n hat er seine Ausflüge

auch bis in das Dorf ausgedehnt, wo er die ehrfurchtsvolle.: Grüße freundlich erwiderte. Varzin ist ein Complex von sieben Gütern, die Bismarck im Jahre 1868 von der Witwe eines Herrn v. Blumenthal gekauft hat. Das Gesammtareal beträgt nah-zu zwei Quadrat meilen. Auf ihnen tritt der Ackerbau hinter der Forstwirthschaft zurück. Um das Holz, so weit es nicht auf der Wipper verfloßt wird, besser verwerthen zu können, halber Fürst verschiedene große Etablissements errichtet, Sagemühlen, eine Papierfabrik

rc. In ihrer Nähe stehen von schmucken Gärtchen umgebene Wohnungen der Beamten und Arbeiter. Für sich selbst hat der Fürst sehr wenig gebaut; an das aus einem Mittelgeschoß und zwei Seitenflügeln bestehende, gelb angestrichene alte Herrenhaus, das den Namen blieb, aber wir wissen uns auch frei von Erbitterung und Ungerechtigkeit; wir hegen keinen Groll gegen den tobten Gegner und wollen nicht nörgelnd hinter dem Leichenwagen gehen. Hat er uns im Lebens besonders im Culturkampfe, viel Böses zugaW fügt

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Pagina 1 di 10
Data: 12.11.1893
Descrizione fisica: 10
e«. 9 fl. I Pl> Inserate. A Sr. 260 . Innsbruck, Sonntag, 12. November 1893. Das Ministerium Windischgrätz. Innsbruck, 11. November. Die Verhandlungen des Fürsten Windisch grätz mit den Führern der drei großen Parteien haben endlich definitiv zu einer Einigung geführt. Diese Verhandlungen sind gestern den größten Theil des Tages fortgeführt und nur durch wiederholte Audienzen des Fürsten Windischgrätz beim Kaiser unterbrochen worden. Schon um 10 Uhr vormittags wurde Fürst Windischgrätz vom Kaiser in ^ständiger Audienz

empfangen. Hierauf begab er sich in das Parlamentsgebäude, um unter Assistenz des Frei herr» v. Chlumecky mit den drei Partei- f ü h r e r n zu conferiren. Diese Conferenz dauerte bis halb 1 Uhr, zu welcher Stunde dieselbe unter brochen wurde, weil sich der designirte Premier neuerlich zum Kaiser begab. Nach der Rückkehr aus der Hofburg erschien Fürst Windischgrätz abermals im Parlamente, um im Präsidialbureau die Ver handlungen fortzusetzen. Hiebei soll es nun zu einer Einigung betreffs des am meisten

strittigen Portefeuilles gekommen sein. Nach der letzten Con- ferenz im Präsidialbureau des Abgeordnetenhauses hat sich Fürst Windischgrätz zum dritten Male in die Hofburg begeben, um dem Kaiser die vereinbarte Ministerliste vorzulegen. Zn politischen Kreisen betrachtet man die Ver Handlungen nunmehr in der Hauptsache als abge schlossen. Das „Frdbl" veröffentlicht über das Er- gebniß derselben folgendes Communique: „Der Coalitionsgedanke machte einen mächtigen Schritt nach vorwärts. In beiden Conferenzen

, welche Fürst Windischgrätz mit den Obmännern der parlamentarischen Clubs und dem Präsidenten des Abgeordnetenhauses pflog, ist eine wesentliche Annäherung der früher gegensätzlichen Standvunkte erfolgt und nach mannig fachen Erörterungen ist gutem Vernehmen nach eine principielle Einigung über die Besetzung der weitaus größeren Zahl der Portefeuilles bereits erfolgt. Der -officielle Abschluß der einschlägigen Verhandlungen ist heute noch nicht erfolgt, doch ist kaum mehr ein Zweifel zulässig

: Präsidium: Fürst Windischgrätz; Minister des Innern: Marquis Bacquehem; Finanzminister: Dr. v. P l e n e r; Justizminister: Graf Schönborn; Unterrichtsminister: R. v. Madeyski; Handelsminister: derzeit noch offen; die Parteiführer der Rechten candidiren den Sections- chef Baron W i t t e k, auf Seite der Linken wird für dieses ihr zufallende Ressort der Landeshaupt mann von Steiermark Graf Wurmbrand can- didirt; Ackerbauminister: Graf Falkenhayn; Landesvertheidigung: Graf Welsersheimb; Minister

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Pagina 1 di 18
Data: 05.11.1893
Descrizione fisica: 18
1893 28 . IllhiMS- Zur Lage. Innsbruck, 4. November. Die innere Krise naht, eigentlich rascher, als man noch vor wenigen Tagen vermuthen durfte, allem Anscheine nach ihrem Ende. Nach dem, was über den gestern in Budapest stattgehabten Empfang des Fürsten Windischgrätz und der Grafen Thun und Badeni durch den Kaiser bisher verlautet, ist kaum mehr ein Zweifel darüber zulässig, daß der Fürst Windischgrätz vom Monarchen den Auftrag zur Bildung eines Ministeriums erhalten und sich zur Uebernahme

dieser Mission bereit erklärt hat. Damit sind jene Gerüchte widerlegt, welche wissen wollten, daß Fürst Windischgrätz aus Familien-Rück- sichten es abgelehnt habe, eine über seine bisherige öffentliche Thätigkeit hinausgehende politische Rolle zu übernehmen. Es liegt in der Natur der Sache, daß sich nun Fürst Windischgrätz mit den Parteiführern ins Einvernehmen setzen und auf Grund dieses Einver nehmens dem Kaiser die Vorschläge zur Besetzung der einzelnen Ressorts unterbreiten

ist als der Abgeordnete Plen er; eine uns heute zugekommene Depesche gibt an, daß Fürst Windischgrätz auch bereits dem Abgeordneten P l e n e r den Wunsch ausgesprochen habe, ihm in seinem Cabinette das Finanzressort zu übertragen. Andererseits herrscht eine gewisse Uebereinstimmung bezüglich der Besetzung des Unterrichts-Ressorts, allerdings in dem negativen Sinne, daß an der Besetzung dieses Amtes keine der drei großen Parteien des Hauses participiren, sondern dasselbe einer politisch farblosen Persönlichkeit

zu bildende Ministerium bevorsteht. Ueber so allgemeine Vermuthungen hinausge hende Combinationen bezüglich der Zusammensetzung des künftigen Cabinets hätten heute keinen positiven Werth; im Uebrigen werden ja die nächsten Tage darüber Gewißheit bringen, welche die Männer sind, in deren Händen für die nächste Zeit die Leitung der Regierungsgeschäfte liegen wird. Fürst Alfred Windischgrätz gehört bekanntlich der conservativen Partei an; man rühmt an ihm ein maßvolles ent gegenkommendes Auftreten

und eine wahrhaft chevalereske Gesinnung. Fürst Alfred Win dischgrätz tritt in verhältnismäßig jungen Jahren an die Spitze der Staatsregierung; er ist im Jahre 1851 geboren und hat eben erst sein 42. Lebensjahr überschritten. Er ist der Enkel des in den Jahren 1848 und 1849 vielgenannten Feld marschalls Fürst Windischgrätz und in seiner Eigenschaft als Besitzer der ausgedehnten Güter dieses Hauses seit dem Tode seines Vaters, 1876, erbliches Mitglied des Herrenhauses. Dem böhmischen Land tage gehört Fürst

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Pagina 2 di 4
Data: 16.05.1879
Descrizione fisica: 4
aus St. Petersburg: Der Kriegsdampfer „Konstantin" wird die bulgarische Thron deputation in Varna abholen; dieselbe dürfte am 15. Mai in Livadia eintreffen. Prinz Battenberg empfängt die Depu. tation zuerst in preußischer Lieutenantsuniform und wird dersel ben bei dem darauf folgenden Döjeuner in russischer Generals- Uniform mit bulgarischer Mütze bedeckt durch den Zaren vorge stellt. Der neue Fürst reist am 18. Mai nach Wien ab und tritt von dort eine Rundreise nach Berlin, Paris, London und Rom an. Von Rom

diesem, das Kind auf das Rathhaus zu bringen. Dort wurde das arme Geschöpf aus dem bischöflichen Palais gütig ausgenommen und in Pflege gegeben. (Die Säkularfeier des Jnnviertels) ist nach allen Berichten mit großer Feierlichkeit begangen worden. Der Statthalter und | der Landeshauptmann von Oberösterreich nahmen an der welt- ,,Ach, so lasten Sie daS doch und hören Sie mich," bat der Fürst dringender. „Der Mann, der Sie feit jener Reise ver göttert, ohne ihren Stand, Ihren Namen zu kennen * „Muß jetzt, nachdem

er mich kennen gelernt, von seinen Illusionen kurirt sein!" vollendete Louise. „Im Gegegentheil," erwiederte der Fürst begeistert. „Er findet Sie von einem NrmbuS, von einem poetischen Zauber um geben !" „Eine Modistin und Poesie. Wie reimt sich daS zusammen?" versetzte Louise. „Sie sind die verkörperte Poesie!" rief der Fürst in Extase. „Ich schwöre Ihnen, durch die That will ich es beweisen, daß ich Sie anbete. Verfügen Sie über mich!" „Gut, Durchlaucht! Eine Probe!" scherzte Louise. „Befehlen

Sie!" Der Fürst folgte gespannt jeder ihrer Bewegungen. „Eine Bitte, Durchlaucht!" Hub sie zögernd an. „Es handelt fich um eine Eisenbahnprojekt, von dem ich wünschte, daß man die Linie durch Mähren und Schlesien wählte. Durchlaucht sind Mitglied der Kommision?" „Ganz recht und heute Abend haben wir die entscheidende Sitzung!" sagte der Fürst. „Bis dahin wird der fünfte Mann im Bunde wol ernannt sein." „Kennen ihn Durchlacht?" fragte sie. „Noch nicht. Indesten, inwiefern kann ich Ihnen dabei j dienen

?" forschte er. „Wenn eS Ihrem Gewissen und Ihrer Galanterie keine | Opfer kostet, so würden mich Durchlaucht verpflichten, wenn Sie ? sich für die Linie durch Mähren und Schlesien entscheiden wollten," \ bat Louise. „Selbstverständlich, meine Gnädige, stimme ich Ihrem Wunsche f gemäß," erklärte der Fürst. „Ich thue das um so lieber, alS ich l daS vor meinem Gewissen verantworten kann, denn ich hätte auch j ohne Ihre Bitte für diese Linie gestimmt. Allerdings verfüge ich | nur über eine Stimme," setzte

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