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Data: 03.11.1894
Descrizione fisica: 6
Victoria: „Sie ist der personificirte Sonnen schein!" Prinzessin Alix erhielt gleich ihren übrigen Ge- „Gut — sagen Sie, was ist die Lieblingslectüre Ihrer Tochter?" „Romeo und Julia. Das kann sie auswendig." „Wird sich machen lassen — auch derartige Fälle pflegen bei unserem ausgebreiteten Geschäfte vorzu kommen. Paul, suchen Sie sofort Romeo und Julia heraus. Ich habe da einen jungen Kaufmann, der wird darauf trainirt. Der dürfte Ihrer Tochter ge fallen. Ein Prachtmensch." „Ich verlasse

sich die jungen Leurchen „finden". Der Kaufmann ist mit der drin gendsten Poesie gewappnet, er sprudelt förmlich von Citaten r . . alles „Romeo und Julia". Die Gesellschaft hat einen Spaziergang in den Wald unternommen. Anwesend sind die beiden Väter, die zwei Herzen, welche harmonisch für einander klopfen sollen und der Leiter der Herzensagenden. Es versteht es weise einzurichten, daß man zurück bleibt und das Pärchen sich recht poetisch allen Vor schriften der Literatur gemäß „verirrt" in dem dunklen Walde

, unter den schweigenden Bäumen. Und der zum Romeo avancirtc junge Mann fragt ohne viel Federlesens: „Ist es die Nachtigall, mein Fräulein?" schwistern eine überaus sorgfältige Erziehung. In ihren ersten Kinderjahren befand sie sich mit ihren Geschwisteru unter der Aufsicht ihrer Bonne, Miß Orchard, einer bereits in vorgerückterem Lebensalter stehenden Dame, welche Princessin Alix jetzt auch nach Rußland begleitet hat. Auf das sorgsamste überwachte Großherzogin Alice die Erziehung ihrer Kinder. Als Erzieherin erhielt

ihres deutschen Namens die Tochter eines hohen Mit strahlendem Angesicht sieht ihn Julia an und in ihrem Herzen klopft es: Das ist der Rechte! Natürlich war es das Pfeifen irgend einer pro saischen Meise. „Ach, wie schade, daß heute kein Mondschein leuchtet und die Sterne schlafen," begann Romeo wieder. Sie seufzte voll Jubel. „Und wie schön würde sich hier auf diesem ein samen Felsen ein Balcon machen. Ein Königreich für einen Balcon!" „Ja . . . aber die Sonne leuchtet ja," wendete sie leise

ein, da sie sich ganz getreu an die Situation halten wollte. Ach, warum hatte der tüchtige Herr Vermittler keinen „Balcon" geliefert, das schien er vergessen zu haben. „Es wäre doch Alles so schön ... — seufzte Romeo — wenn nur unsere Eltern nicht in bestän digem Kampfe lebten, die streiten ja wie auf Com- mando," fügte er leise bei. „Sie zanken wie Montecchi und Capuletti," jauchzte es in einer stillen Ecke, aus Julia's Seele. Also auch für die nöthigen Hindernisse hatte der findige Vermittler gesorgt

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