, deine Brüder, du —* ihr alle schwärmt förmlich für Nora. Ich. bin gespannt, dieses Weltwunder kennen zu lernen, wahr haftig!" „Du sagst das so sonderbar, lieber Albert, so, als störte es dich, daß wir unsere kleine Nora lieb haben." „Nun, ja, ich gesteh's. Eure Verhimmelung scheint mir das rechte Maß etwas zu überschrei ten. Du, liebe Kläre, verkleinerst dich selbst > um NoraS willen, tust gerade, als sei es nur j natürlich, daß sie, die Jüngere, in allen Din gen den Vorrang höben müßte; du traust
ist, die verlangt, daß die ganze Welt zu ihren Füßen liegt." Ganz sanft schließt Kläre dem Sprecher mit ihrer schlanken, weißen Hand den Mund und bittet: „Nicht so, Albert, nicht so — es tut mir weh. Nein, nein, du beurteilst Nora ! ganz falsch. Sie verlangt das alles ja gar j nicht, sie ist eben nur so unendlich! lieblich, so entzückend, daß alles ihr freiwillig unter tan ist, vom Vater und den Brüdern an bis zu deiner unbedeutenden Kläre und' dem Dienst mädchen. Selbst der mürrische Karo wird freundlich
, wenn Nora zu ihm tritt und ihm das Fell streichelt. So lange du sie nicht kennst, kannst du gar nicht mitreden. Wir wol len uns wieder sprechen, Wenn Nora erst da ist. Meine süße, kleine Schwester, die ich so seht lieb habe." „Mehr wie mich, scheint's!" „Nein, Albert —" Kläre spricht jetzt sehr ernst — „Dich liebe ich, und! Nora Hab' ich lieb. Das ist ein ungeheurer Unterschied'. Ein Leben ohne Nora kann ich mir doch wenigstens denken. Ein Leben ohne dich, Albert — mich friert
, wenn ich mir das vorstelle. Du mußt niemals an meiner Liebe zweifeln, Albert. Sie ist so groß, so tief, so innig, daß sie mit keiner andern zu vergleichen ist; deshalb darfst du auch nicht ^ eifersüchtig auf Nora sein, die mir bis jetzt am nächsten stand, mußt verstehen, daß ich das liebe Geschöpf um mich höben möchte, wenn die Welt unser Glück erfährt. Also, bitte, sei gut und! warte damit, bis Nora hier ist." Albert zögert eine Weile, dann spricht er: „Es wird' mir schwer, Kläre, aber da du es so sehir wünschest, mag
es fein. Ich. bescheide mich — weiß ich doch, daß du mein bist, Kläre, mein für alle Zeit!" „Dank, Albert. Und', daß ich's nur gestehe: wir ist's recht lieb, unser Glück noch kürze Zeit ganz für uns zu höben, nur in unsern vier Wänden. Dös ist so traulich! Du weißt, ich .