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Innsbrucker Nachrichten
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Pagina 10 di 16
Data: 11.12.1928
Descrizione fisica: 16
Lechner -wegen eines Mädchens, bei ibem Lechner ihn „ausgestochen" hatte, gehässig gesinnt gewesen sei. Die Stänkereien und alle anderen Vorfälle im Wirtshaus vor der Tat schilderte Weber — allerdings sehr zögernd — in Ue-bereinstimmung mit der Anklage schrift. Weber behauptete, das Messer zu Hause nur deshalb geholt zu hoben, wei! er sich fürchtete, es könnte zu einer Rauferei kommen. Vorsitzender: „Wenn ich mich fürchte, daß ich durchgehaui werde, so wäre ich an Ihrer Steile froh

gewesen, daß ich glück- .lich nach Hanse gekommen bin und wäre einfach zu Hause geblieben." Weber: „In meinem Rausch habe ich das nicht bedacht. Ich habe mich eben gefürchtet, daß ich durchgehout werde." Vorsitzender: „Was haben Sie dann mit dem Messer machen wollen?" Weber: „Wenn mir semand etwas hätte tun wollen, so hätte ich ihm dos Messer gezeigt, damit er mich in Ruhe loht." Vorsitzender: „Warum haben Sie sich dann in der Dunkelheit versteckt nachdem Sie an den Burschen schon vorbei waren?" Weber

: „Ich werde mich Hali so gefürchtet haben, dass ich mich oerstecken wollte." Vorsitzender: „Warum haben Sie dann zugestochen. als Lechner und Holzhammer auf Sie zugetreten sind?" Weber: „Mir hat ja der Lechner einen Schlag aus den Kopf gegeben . . Vorsitzender (unterbrechend): „Den haben Sie aber gar nicht gespürt, wie Sie in der Voruntersuchung selbst zugegeben haben!" Weber: „Geschehen ist mir nichts. Rach dem Schlag Hab' ich in der Aufregung das Messer Hera nsge zogen. bin damit aufgefahren und habe den Lechner

getroffen." Vorsitzender: „Die Zeugen haben aber alle nicht gesehen, daß Sie einen Schlag erhalten hoben. Wissen Sie das sicher?" Weber: „Ich denk' es mir halt, sonst hätte ich nicht zugestochen!" Vorsitzender: „Sie geben also doch zu. daß Sie zugestochen haben und nicht nur in der Aufregung den Lechner unabsichtlich getroffen haben?" Weber: „Ich Hab' es mir halt später gedacht, daß ich auf den Lechner zugestochen haben muß. In meinem Rauschzustand habe ich nicht gewußt, was ich tue!" Vorsitzender

: „Und was hoben Sie nach der Tat getan?" Weber: „Dänn bin ich davongelaufen. Später bin ich wieder zurückgekommen und habe erfahren, daß der Lechner tot ist, ©in Gendarm hat mich dann nach Haufe geschickt und ich habe mich ins Bett gelegt und geschlafen, bis mich die Gendarmerie um 2 Uhr früh verhaftet hat." Vorsitzender: „Sie müssen ein Gemütsmensch sein. Zuerst erstechen Sie einen und dann können Sie ruhig schlafen big Sie verhaftet werden!" Weber: Lächelt gezwungen und schweigt. Der als Tatzeuge vernommene

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Innsbrucker Nachrichten
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Pagina 8 di 8
Data: 05.08.1942
Descrizione fisica: 8
über den Tisch. „Der Weber ist da! Der Freischütz-Weber!" Carl Maria von Weber war nach Berlin gekom men, um seine neue Oper in die Oefsentlichkeit zu geleiten. Seit Jahren hatte Graf von Brühl, der Generalintendant der Königl. Bühnen, um Weber und mit ihm um die Erstehung der deutschen Oper gekämpft. War es ihm des ablehnenden Hofes und der Intrigen des Günstlings Spontini wegen nicht möglich gewesen, den genialen Verkünder deutscher Musik, der, ohne gewürdigt zu werden, an den Dresdener Hof gebunden

war, gänzlich nach Berlin zu ziehen, so hatte er doch nach mannigfachen Wider ständen wenigstens die Ausführung des „Freischütz" durchgesetzt, willens, neben der alles beherrschenden welschen Oper auch die deutsche sich behaupten zu lassen. Spontini hatte diese Ankündigung wie eine Kriegserklärung ausgenommen und seine mit un geheurem Pomp in Szene gesetzte Effekt-Oper „Olympia" ins Feld geführt, der der „Freischütz" mit nur geringen äußeren Mitteln gegenüber stand. — Weber hatte am Vormittag

die Wolsschluchtszene ge probt; dabei war dem hinter den Kulislpn stehenden Choristen, der das Echo des Kasparschen Kugel zählens zu imitieren hatte, diese Ausgabe allemal im Ton mißglückt. Bei der fünften Wiederholung aber kam aus einmal ein so täuschend ähnliches, natur getreues Echo hervor, das alle verwundert aus horchen ließ. Ludwig Devrient, der zufällig an der Bühne vorbeigekommen war, hatte sich diesen ge haltvollen Scherz erlaubt und Weber zugleich mit einem Brieschen zu Lutter Lc Wegener gekaden

. Zu Lutter & Wegener! Dorthin zu gehen verlohnt sich. Dieser Tafelrunde gehörte auch der „Gespenster- Dichter" E. T. A. Hoffmann an, der zugleich der Ueberseher der „Olympia" war. Kaum erkannt, war Weber auch schon an den Tisch gezogen, und ehe er die genannten Namen recht er fassen konnte, wurde ihm bereits das dritte Glas gefüllt. Fragen liefen, nach Dresden, nach Personen, die im Bereiche gemeinsamer Beziehungen lagen, nach Kind, dem Freischütz-Librettisten,-der ebenfalls häusig Gast in diesem Keller

, der kammergerichtsrätliche Schatten steht versetzt draußen, und in den Keller kommt Hostmann, von keiner hemmenden Würde beschwert, als Kreisler oder Lindhorst." „Um den erkälteten Herrn Rat nachher wieder abzuholen", lachte Weber. Er erzählte den anderen den Echo-Scherz vom Vormittag; Devrient wußte ergötzliche Anekdoten aus dem Kulissenleben. So yiöchte eine Stunde vergnügter Gespräche vergangen sein, da tönte es von der Türöffnung her: „Ei, ei, ein neu Gesicht? Im Kreis schon wohlbekannt?" Ein dürres Mäynlein legte

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Pagina 9 di 16
Data: 10.12.1928
Descrizione fisica: 16
dem Innsbrucker Schöffengericht hat sich heute der 22- jährige Hilfsarbeiter Max Weber aus Abfam zu verantworten, weil er in der Nacht vom 13. auf 14. Oktober l. I in Abfam den Tischlergehilfen Franz Lechner mit einem Küchenmesser erstochen hat. Die vom Staatsanwalt Dr. Grünnewold vertretene An klage lautet auf Totschlag. Als Verteidiger fungiert Rechts anwalt Dr. M a r i t f ch n i g. Di« Anklageschrift führt über die Tat und deren Vorgeschichte folgendes aus: Mar Weber galt in Abfam allgemein als ftänke

er sich zwei Gendarmeriebeamten. die ihn wegen eines Exzesses verhaften wollten, derart gewalttätig widersetzt, daß er nur mit größter Mühe überwältigt, gefesselt und in den Gemeindearrest gebracht werden konnte. Wegen dieser öffentlichen Gewalttätigkeit wurde Weber am 6. Oktober l. I. vom Landesgericht in Innsbruck zu drei Monaten Kerker verurteilt. Er erhielt einen Strafauf schub. den er gleich dazu benützte, um noch am selben Abend einen Mann anzustänkern, ihm einen Fußtritt zu versetzen

und ihn zu Boden zu werfen. Kaum eine Woche später, am nächstfolgenden Samstag, den 13. Oktober, zeigte sich Weber besonders angriffslustig. Am Nach mittag hatte er bei seiner Schwester Holz gehackt und zwei bis drei Glas Bier getrunken: dann ging er zwischen 6 und 7 Uhr abends ins Gasthaus „Ebner", wo er sechs Glas Bier, einen Schnaps und eine Flasche Chabeso trank. Um 9 Uhr entfernte sich der Angeklagte aus dem Gasthaus, nachdem er grundlos einem Mann den Inhalt eines vollen Glases über den Kopf geschüttet

zur Ruhe ge mahnt hatten, ersuchte ihn auch Lechner. er solle doch endlich aushören und di« Gäste in Ruhe lassen Diese Mahnung brachte Weber, der auf Lechner schon lange nicht gut zu sprechen ivar, erst recht in Zorn. Er beschimpft« Lechner und die übrigen Gäste und drohte Lechner. er werde ihm heute schon noch „ein Messer hineinrennen, daß ihm" — wie er sich ausdrückte — „die Darm hinten oußischaun". Lechner achtete diese Drohung nicht und spielte ruhig weiter. Nach einiger Zeit verließ Weber

die Gaststube und winkte einen gewissen Johann R e i n m a y e r zu sich heraus, den er bat. ihm ein Messer zu verschaffen. Reinmayer weigerte sich, woraus ihn Weber einen „feigen Hund" schimpfte und ohne erst seinen Hut aus der Gaststube zu holen, in seine etwa 800 Schritte ent fernte Wohnung lies, wo er sich aus der Küche ein feststehen des Messer holte. Mit diesem Messer ging Weber wieder gegen das Gasthaus zurück. Mittlerweile war im Gasthaus di« Sperrstunde angsfagt wor den. Franz Lechner befand

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Pagina 7 di 16
Data: 02.06.1926
Descrizione fisica: 16
: „'s Nullerl", Vokksstück von K. Morrs. Leichte Adsndnmsik. — Donnerstag: 6.10 Uhr: Kammer- musik, Quartett Lilly Weiß. 8 Uhr: Korl-Mana-Weber-Feier. Ein leitender Vortrag: Dr. Konta. — Internationaler Schaufpielerauslausch. Berlin, 31. Mai. Vom 22. bis 26. Juni wird in Berlin die erste internationale Schau- spielerkonferonz statifinden. Als Verhandlungsprogramm ist eine 'Erörterung sämtlicher aktueller Theaierprablenre in bezug auf das Künstlerische und Soziale vorgesehen. Besonders wichtig

der deutschen Heimat. Carl Maria von Weber für immer die Augen. Wenn jetzt das ganze deutsche Volk den hundertsten Todestag des Meisters begeht, ist dieser Taq für den Tiroler nicht nur deshalb von Bedeuiung, weil Tirols öohn sich seiner innigen Zugehörigkeit zum deutschen Volke wohl bewußt ist, sondern weil besondere Bande — wenn auch nicht mittelbar — zwischen dem Vorläufer Richard Wagners und Tirol bestehen. Nicht, daß Weber sich einmal im Lande selbst oufgehalten hätte; was ihn mit Tirol verbindet

. Hier war es, wo er im Jahre 1803 zum erstenmale mit Carl Maria von Weber zusammentras. lieber diese erste Begegnung berichtet Webers Sohn — Max —, der liebevoll- und getreue Biograph seines Vaters: „Im Hause des Grafen Firmian auf's Wohlwollendste aus genommen, lernte Carl Maria daselbst einen jungen Olttcier, Johann Baptist Gänsbacher kennen, der vor kurzem erst mit der galdueu Medaille üacorirt, die Reihen der srciwilligcn Tyroler Jäger verlassen hatte, um, von glühender Liebe zur Tonkunst getrieben, zu Vogler's

und Albrechtsberger's Füßen, die hohe Lehre von der Musikwissenschaft zu suchen, in der ihn sein Vater, ein braver Schullehrer zu Sterzing in Tyrol, taugliche Vorkennt- nisse beigebracht hatte. Gänsbacher war eine gute, derbe, kräftige, sinnliche Natur, die neben der Kunst, Wein und Weib, außerdem aber auch noch leidenschaftlich das Büchsenschießen liebte, in dem er Meister war. Acht Jahre älter als Weber, vom Soldatenleben her mit liberalen Lebensansichten dotirt, breitschulterig und rüstig an Körper, dabei guter

Staatsdruckerei in Wien, 1. Bezirk, Seilerstätte 24. Leipziger Illustrirte Zeitung. Am 31. Mai jährte sich zum zehnten Mal der Tag der Skagerrakschlacht. Die Erinnerung an jenen glanzvollen Tag zu wecken, hat sich die „Illustrirte Zeituirg" (Ver lag I. I. Weber, Leipzig) in ihrer neuen Nummer zum Ziele ge setzt. Ein mit zahlreichen Bildern geschmückter Artikel über die See schlacht am Skagerrak von Fregattenkapitän Gadow führt dem Leser die großen Geschehnisse der Schlacht vor Augen. Auch der aktuelle Teil

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Pagina 5 di 12
Data: 01.03.1933
Descrizione fisica: 12
Scehöhe. Am 1. März, 7.30 Uhr: Temperatur —0.2 Grad, heiter, windstill, Fernsicht sehr gut Skifähre teilweise ausgeapert, Rodelbahn benützbar. * Nachruf. Der Alt-Kaiserjägerklub ersucht uns um Aufnahme folgenden Nachrufes: Oberleutnant i. d. Res. Ernst Meßner des ehemaligen 2. Regiments der Tiroler Kaiserjäger ist, wie » Ein Herz liall Heiorweh ist gleich einer Schwalbe. Sein Flügel .st » unstet und ruhelos, aber fein Flug ist fest und feine Stätte ist ihm ; bereitet. ! G. v. O e r tz e tt. Beda Weber

. Zu seinem 75. Todestag. Als vor 75 Jahren am 28. Februar 1858 zu Frankfurt a. M. der Stadtxfarrer P. Beda Weber die Augen für immer schloß, harte eine „scharf vorspringende Kampfnatur voll Tatendrang und urwüchsiger Kraft" ausgestritten. Ein langes, buntbewegtes Leben voll höchst verschiedenartiger Phasen war durchschriUen. Beda Weber war Bauer, Schuster, Student, Mönch, Gymnasiallehrer, Kooperator, Parlamen tarier, Zeitungsgründer, Stadtpfarrer, Domherr. Beda Weber kam ain 28. Oktober 1798 als der Erst geborne

durchsetzte. Wie recht man getan hatte, beweist, daß der Knabe trotz Privatstunden und trotz vieler Lektüre das sechs- klassige Gymnasium in vier Jahren durchstudierte, noch dazu als Erster mit lauter „Eminenzen". Während dieser Studienzeit trat Weber im Sommer 1817 in das Kapuzinerkloster zu Brune ck. Allein der kränkelnde Körper ertrug die Anforderungen des strengen Ordens nicht und schon noch wenigen Wochen verließ er das Kloster wieder. Das Studieren und Lesen in den Nächten schwächte Webers

Gesundheit so sehr, daß ihn die Aerzte schließlich aufgaben. Sein Zustand besserte sich wohl wieder, in reiferen Jahren wurde er sogar wohlbeleibt, ab und zu kränkelte er aber doch. Im Herbst 1818 ging es über den Brenner an die Inns brucker Universität, wo Weber wieder einer der besten Schüler wurde. Dabei unternahm er weite Fußreisen über Berg und Tal, um Land und Leute kennenzulernen und seine Lunge zu beffern. Er vertiefte sich in das Studium moderner Spra chen, von denen er später Französisch

Beda Weber einem poetischen Vereine an, wo er zu seinen ersten Gedichten angeregt wurde. In diesem Verbände finden wir weiters Pius Zingerle, Josef Streiter, Johann Schüler u. a. Man begeisterte sich für Bardenlyrik, ahmte aber auch die Göttinger Hainbündler nach, wie Webers „Tirolerlied" beweist. Man beschäftigte sich sogar mit dem Plane, einen neuen Tiroler Musenalmanach herauszugeben, und verwirk lichte ihn schließlich. Vorher aber noch wurden einzelne Ge dichte Webers im „Rationalkalender

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Pagina 8 di 12
Data: 09.09.1926
Descrizione fisica: 12
dessen die Einschränkung ans dein Gebiete der Justizverwaltung, die Aufhebung zahlreicher Provinz- gevichtshöfe und die Schließung unbenutzter Gefäng nisse verfügt wird. M MttA» HDD Seilern?. Air Urheber der Verbrechenr von Leiferde sind, wie berichtet, im Berliner Asyl für Obdachlos« zwei Wanderburschen, festgenommen worden, der 21jährige Musiker Otto Schlesinger aus Stuttgart und der 22jährige Willi Weber aus vchötmar. Den ersten An haltspunkt erhielt die Polizei durch die Aussage eines Wander burschen, den Weber

auf dem Wege von Schötmar, wo er das Grab seines Vaters besuchte, kennengelernt hatte. Weber, der sich in einer weichen Stimmung befand, macht« Andeutungen, daß er für das Attentat in Leiferde in Frage käme. — Der Handwerks bursche, der sich bald darauf von Weber trennte, machte sofort der Kriminalpolizei in Hannover von dem seltsamen GeschÄh Mittei lung und gab auch bekannt, daß Weber sich nach Berlin begeben wollte. Diese Feststellung wurde dadurch bestätigt, daß der Bruder des Weber aus Berlin

eine Ansichtskarte erhalten hatte, in der er dringend gebeten ^wurde, am Montag abends um 7 Uhr auf dem Potsdamer Bahnhof in Berlin einzutreffen. Da keine Zeit zu.verlieren war, bestieg der hannoversche Kom missär «in Flugzeug und landete kurz vor der verabredeten Zeit mit einer Maschine der Deutschen Luft-Hansa in Berlin. Aus dem Potsdamer Bahnhof wurde jedoch wede'' Schlesinger.noch Weber angetroffen. Die Beamten nahmen mit Recht an, daß die beiden Burschen, die ohne Geldmittel waren, in einer Herberge

Unter schlupf gesucht hätten. Es wurde sofort eine Razzia im Asyl für Obdachlose vorgenommen. Im Saal VI des Asyls fand man Schlesinger und Weber in ihren Betten. Sie wurden ins Polizei präsidium gebracht. Dort bestritten sie zunächst jede Beteiligung an dem furchtbaren Verbrechen, gaben aber zu, zu der fraglichen Zeit in Leiferde gewesen zu sein. Am nächsten Morgen jedoch ließ sich Schlesinger aus dem Polizeigesängnis vorsühren und legte ein eingehendes Geständnis ab. Wie er und Weber dazu gekommen

waren, das Attentat auf den V-Zug zu verüben, ergibt sich aus folgender Darstellung: Schlesinger hatte ein« gute Schulbildung genossen und das Real gymnasium bis zur Tertia besucht. Er ließ sich dam zum Musik- lehrcr ousbilden. Bis Juni d. I. war er als Hauslehrer in Reglant bei Obcrstdorf im Algäu beschäftigt. Nachdem er dort entlassen wurde, ging er auf die Wanderschaft. Am 5. Juni lernte er im Asyl in Friedrichshafen am Bodensee einen Altersgenossen kennen, Willy Weber, den Sohn eines wohlhabenden Gastwirts

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Pagina 15 di 18
Data: 28.02.1938
Descrizione fisica: 18
zu können, folgte er dem erhaltenen at. Der Zufall — hier ein wirklich seltener, — spielte: drei Karten waren zurückgekommen, drei Rangplätze. Zwei davon aren eben vergeben worden. Grütt erhielt den letzten. Beba Weber. Zu seinem 80. Todestag: 28. Februar. Einer der vielsestigften Männer, die der Kurstadt Meran und dem Lande Tirol ihr ganzes Sinnen und Wirken gewecht haben, ist wohl der Benediktiner Beda Weber, der spätere Stadtpfarrer von Frankfurt a. M. Beda Weber ist ein Sohn Osttirols. Am 28. Oktober 1798

zu Lienz geboren, wuchs der kleine Weber im Vaterhause auf. Vater Johann Weber besaß in der Vorstadt „Rindermarkt" ein kleines Häuschen mit Wiesengrund für zwei Kühe. Nach der Normalschule, in der ihn Pater Klemens Spiegel- graber unterrichtete, kam der junge Weber zu einem Schuster in die Lehre, bei dem er nach abgelaufener Lehrzeit Geselle wurde. Mit einem Empfehlungsschreiben wanderte Weher, nachdem er das 16. Lebensjahr vollendet hatte, nach Bozen. Sein Lehrer hatte es nicht übers Herz bringen

können, dem Buben keine weitere Ausbildung mehr zukommen zu lassen, und so wandte er sich mit einem lateinischen Brief an Pater Pugneth mit der Bitte: „Hier übersende ich dir einen Schuster, bei wel chem jedoch das Sprichwort,«utor von ultra' keine Gestung hat. Sei so gut und nimm dich darum an." Weber besuchte nun das Bozner Franziskanergymnasium, trat 1820 gemeinsam mit Pius Zingerle in das Stift Marienberg ein, wo er 1821 das Ordensgelübde ablegte und 1824 zum Priester geweiht wurde. Zwei Jahre darauf (1826

- und Talferstadt ge widmet hat, atmen in ihrer Anschaulichkeit und Lebendigkeit eine Frische, die sich bis heute erhielt. „M e r a n und Um gebung" (1845), „Die Stadt Bozen und Umgebung" (1849), „Das Tal P a s s e i e r und seine Bewohner" (1852) gehören auch heute noch zu den Werken, die den Grundstock unserer heimischen Reiseliteratur und Landesbeschreibung bilden. Auch als Parlamentarier war Beda Weber ein Mann von Energie, Tatkraft und weitschauendem Blick: der Pfarrer von Frankfurt

hat in manchen seiner späteren Schriften die Ver hältnisse jener Zeit mit außergewöhnlicher Feinheit, mit Witz und Sarkasmus, anderseits wiederum mit markigen und kraft vollen Worten gegeißelt. Es ist mehr als begreiflich, daß die oft zu kräftigen Worte Webers ihm manchen Kampf in nächster Umgebung verschafften, so auch mit Hermann von Gilm, der ihn als den einflußreichsten unter seinen Gegnern betrachtete. (Der Sammler, 1906.) Die überwiegende Mehrheit seiner Lebenstage durste Weber seiner Heimat gehören

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Pagina 4 di 22
Data: 05.06.1907
Descrizione fisica: 22
Weber-Werkle ist durch einen außergerichtlichen Vergleich beendet worden. Pro¬ fessor Dr. Valentin Weber hat darin seine Behauptungen nach jeder Richtung hin zu¬ rückgenommen und seinem Kollegen Pro¬ fessor Dr. Merkte in vollem Umfange Abbitte geleistet. Professor Weber zahlt außerdem die sämtlichen Kosten. — Da es sich nun bei diesem Vorkommnis letzten Endes nicht um zufällige Privatstreitigkeiten handelt, sondern um den Zusammenstoß geistiger Strö

¬ mungen, so hat die Öffentlichkeit trotz der Bei¬ legung des Prozesses ein Interesse an der Vor¬ geschichte der Aufsehen erregenden Angelegen¬ heit. Professor Merkle gehört der Richtung des verstorbenen bekannten Theologen Schell an. Er hat sich in zwei Schriften gegen Schä¬ den in der Kirche gewendet und erklärt, „nicht als Bewunderer der Jesuiten bekannt" zu sein. Professor Weber ist dagegen der Ansicht, daß der Jesuitismus eben

der Jdealkatholizismus sei. Weber, der im vorigen Jahre als Anwär¬ ter aus den Bischofsstuhl in Eichstätt genannt* wurde, ist ein entschiedener Gegner der „Re¬ formtheologen". Für eine seiner Aufgaben, schreibt die „Münchner Allg. Ztg.", betrach¬ tet er es, „ungerechte Preßangriffe gegen bi¬ schöfliche Behörden" abzuwehren. Weber hielt nun allem Anscheine nach Merkle für den Ver¬ fasser oder Inspirator einiger anonymer Zei¬ tungsartikel „gegen kirchliche Personen

", eine „Schurkerei", eine „Niedertracht"; das „Niederträchtige" sah er darin, daß der Verfasser „gerade den Kan¬ didaten bekämpfte, den er selbst wünschte, also gegen die eigene Überzeugung schrieb." Weber kennzeichnet in diesem und weiteren Artikeln den Verfasser so, daß nur Merkle gemeint sein konnte. Er behauptete, der Artikel sei in Würz¬ burg geschrieben worden und könne nur von einem inspiriert oder geschrieben sein, der die Amts¬ verschwiegenheit

verletzt habe, also von einem Mitgliede der Fakultät. Er wehrt sich dagegen, daß die Minorität, zu der er gehörte, schul¬ dig sei; vielmehr zeiht er direkt ein Mitglied der Majorität des Vergehens. Auf eine Gegen¬ erklärung in der „Augsburger Postzeitung", daß Weber den Verfasser offenbar in der theo¬ logischen Fakultät suche, setzte Weber keinen Wi¬ derspruch entgegen. Und als das Journal er¬ klärte, daß kein Mitglied der theologischen

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Pagina 6 di 16
Data: 09.07.1907
Descrizione fisica: 16
«Leite 6. Nr. 154. JunsßrMcr Nachrichten Schließlich wurde noch dem Schriftsteller Karl Felix Wolfs für die Herausgabe des Führers für die Dolomitenstraße der Dan? ausgespro¬ chen und beschlossen, 500 Exemplare desselben für den Verband zu erwerben. Die nächste ZenLralausschußsitzung findet vor¬ aussichtlich anfangs November in Riva statt. Beda Weber-Denkmal. Meran, 8. Juli. Heute nach 7 Uhr abends fand in der Gilf- promenade unter Teilnahme

der Honoratioren des Kurortes die feierliche Enthüllung der vom hiesigen Bildhauer Josef Moser hergestellten Marmor büste des als Stadtpfarrer von Frank¬ furt a. M. verstorbenen Tiroler Schriftstellers Beda Weber statt. Die Festrede hielt Mnseums- vereinsvorstand Dr. Franz Jnnerhofer, dessen Bemühungen hauptsächlich das Zustandekommen des Denkmals zu danken ist. Der einfache Sockel zeigt den Namen Beda Weber in Gold¬ lettern.- Kurvorsteher Tr. Huber übernahm

das Denkmal namens der Kurvorstehung. Von aus¬ wärts, besonders Innsbruck und Lienz, waren Zustimmungsschreiben und Telegramme einge- Lroffen. Die einfache, aber erhebende Feier wurde durch Gesangs- Und Musikvorträge, ar¬ rangiert von Chordirektor Franz T. Gruber, verschönt. Bä>a Weber wurde am 26. Oktober 1798 als Sohn eines Landmannes geboren und erlernte das Schusterhandwerk, welches ' er drei Jahre lang betrieb, worauf er ans Gymnasium in Bozen ging

, wo er seinen Unterhalt haupt¬ sächlich als Hauslehrer verdiente. Im Herbste 1818 bezog Beda Weber die Hochschule zu Innsbruck. 1820 trat er mit Pius Zingerle in das Marienberger Benediktinerflist, das ihn ein Jähr darauf wieder an die Universität nach Innsbruck und 1823 an die bischöfliche Lehr¬ anstalt nach Brixen sandte. Im September 1824 wurde Weber dort zum Priester geweiht und studierte hierauf all der bischöflichen Lehr¬ anstalt zu Trient. 1825 begann

Beda Weber seine seelsorgliche Tätigkeit als Kaplan in Burgeis (Obervinschgau) und wurde nach 13 Mo¬ naten als Gymnasiallehrer nach Meran berufen. Nach 13jähriger Lehrtätigkeit ging Weber als Kaplan nach St. Martin in Passeier und nach zwei Jahren kehrte er wieder als Professor nach Meran zurück. Hier schrieb er „Das Land Tirol", „Das Tal Passeier" u. a. Werke, die seinen Ruhm begründeten und seine Ernennung zum Mitgliede der kaiserlichen

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Pagina 6 di 10
Data: 22.11.1921
Descrizione fisica: 10
Weber festgenommen. Die Kom plicen Webers, der Fleischhauergehilfe Rudolf Redl und der Schlos sergehilfe Jstvan Wurm, entkamen mit der Beut«.. Sie wurden erst drei Monat« später in Grünberg in Oberösterreich nach einem Einbruch-diebstahl verhaftet. Den Schmuck hatten sie in einer Schlucht unweit dem Torfe vergraben. — Karl Weber hat sich vor dem Schwurgericht wegen Raub und Erpressung zu verantworten, seine Komplicen Redl und Wolf sind wegen Raub und Einbruchs diebstahl angeklagt. Zunächst wurde

vom Gerichtshof der Ange- Nagte Redl verhört. Redl gibt an, daß er auf Grund eines Briefes, den Weber an Wurm geschrieben, mit letzteren nach Wien gefahren sei. In dem Brief stellte ihnen Weber ein »großes Geschäft" in Uussicht, bei dem viel Geld zu oerdienen sei. Erst am zweiten Tag nach seiner Ankunft in Wien habe der Angeklagte den Weber kennen gelernt. Weber habe ihm nun den Roubplan auseinandergesetzt und behauptet, er Hab« eine Geliebte gehabt, die sehr viel Schmuck besitze, den man ihr leicht wegnehmen

könne. Nach dem Uebersall auf die Frau Plöhn durch Weber sei Redl mll dem geraubten Schmuck in Begleitung Wurms in ein Kaffeehaus in der Leopold- tadt gegangen und abends um 10 Uhr mit dem Schiff nach Grein gefahren, wo beide den Schmuck vergrubew Vorher hat Wurm ein Kettenarmband um tausend Kronen verkauft. Redl leugnet auch den Einbruch in Grünberg, nach dem er verhaftet wurde, begangen zu haben. Der Angeklagte Weber erklärt« sich nichtschuldig. Er habe nicht die Absicht gehabt, di« Plöhn

, mit der er ein Verhältnis gehabt Hab« und die er heiraten wollte, zu töten. Da sie die Be ziehungen mit ihm abgebrochen Hobe, wollt« er ihr bloß etwas „an tun". Die Zeugin Plöhn bestreitet entschieden, mit Weber ein Ver hältnis gehabt zu haben. Nach Einvernahme dieser Zeugin wurde die Verhandlung vertagt. — Am 18. d. Ä. abends wurde in dem Prozeß das Urteil gesprochen. Die Geschwornen erkannten alle drei Angeklagten des Verbrechens des Raubes schuldig; von der Er» Pressung wurde der Angeklagte Weber freigesprochen

. Ru- wlf Redl und Johann Wurm wurden von der Anklage auf Diebstahl beziehungsweise Diebstahlsteilnahme freigesprochen und beide nur des bedenklichen Ankaufes schuldig erkannt. Der Rich ter verurteilt« Weber zu neun Jahren, Redl zu sieben Jahren und Wurm zu sechs Jahren Kerker, die beiden letzteren noch wegen be denklichen Ankaufs zu je zweitausend Kronen Geldstrafe. Volkswirtschaft. D'nnssirttcker Warenbörse» Innsbruck, 21. Rov. Angebot: Nordamerikanisches Schweinefett Swift Großfaß Dollar 25.75

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Pagina 8 di 20
Data: 21.06.1924
Descrizione fisica: 20
und di« Entscheidungsspiel« am 19. und 20. Juli in Bregeng statt. Näheres hiezu wird noch bekannt- gegeben. Radfahrer-Derbam- für Tirol und Dorarlberg. Wegen Derschi»- bung der Bannerenchüilung der St.-©. Schwatz findet die Berbamd»- fahrt morgen nicht statt. Zeitpunkt wird bekannt gegeben. Me Hanau« Hütte im Parzingebieke ist ab 25. Juni bewirt, schäftet. Me Frau envSrgk und assgehiinLi. In W i« n Ist dies« Tage >ckn spannend« Mordprogeß durchge- führt worden. Der Angeklagte, d« Werwachmann Frwiy Weber

etwas zu rustikal. Vor allem war si» zu sehr verkebt in chn, tn dm schlanken, gut gewachsenen, damals 28jährigen Menschen, der gam eie garet in feiner Uniform steckte und zwei golden« Sterne am Kragen- hatte. Dies« rar ge worden« Uniiform tt> den Straßen einer Stadt, die smnrer sehr mili- tävfreudig war, hat übrigens viel zu dem Sslbftbewuhtsein Weber» beigetragen. J &r „fühlte sich", .und so war« erNärlich, daß «, ob- wohl « noch andere Sorzm hatte als den- Dienst, Qiebessorgm, doch sehr scharf fein konnte

. Sein SNachtbewutztsem war ihm ein Half« bei seinen s-epuellen Bagehrlichkelten, und das Glück, das er überall farL, stärkt« chm wlÄ-er fein« Fe-stt^eit, wenn « anderen den Herrn geichen konnte. So hätte der Wachmann Weber in feiner dochuanesken Art durch» Leben wandeln und sich weiter gut «Nü ster«, können. Wie Mm» auch ft nötigt. Schwer genug mag sich di« Frau diesen Enischluh abgerunyen haben; denn lle war dem Manne mit L«iH und S«Ä« verfallen. Sie hing an chm mit »irrem oumpfen, animalischen Trieb

, sie war bereit, wie «in geprüyMer Hund, «e Harck», dt« fl« «den aracham gezüchtigt hatte, zu li«Mck«n, wenn chr «in gewährender Blick d«, Herr« «« gestattet hätte. E» kam aber gar nicht zum <-ch«scheK»ungs. oerftchren, denn Weber wollte nicht di« Ungewißheit «irrer Ms- psnseh, über sich «rg«h«n lassen; bester dünkte e» chm, rvenn seine erste Fra« fveftbirkia das F«L> räumen und sich feivst töten würde, dam« der neuen Eheschklehuny keine Hindernisse mehr sin Weg stünden. ASs,fie aber allen derartigen

Wnspielurrgen gegenüber taub blleb und das Ansinnen, selbst an sich Hand anzulegen, konstant zu- vückwi-es, wurde Weber ungeduldig und dar Schichal der Aloisia Weber «rfüllte sich rasch. Der öffentliche Ankläger sirgt« dem Auge- klagten aus dem Kopf W, der Mordplan s«i gefotzt gewesen an dem Tag«, da di« Frau zum mahlos«n Zorn Webers, von ihrem Vater, wohin sie verbannt worben war, „ohne Erlaubnis" nach Wien zurückkehrte. Mehrere Mttmate hatte sie droben im Woldviertel zu- r racht, und der Marm hatte chr

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Pagina 6 di 12
Data: 01.03.1933
Descrizione fisica: 12
Bauer im Pitztal meinte, man solle es doch noch einmal mit der Tiroler Volkspartei versuchen und ihr zwei Jahre Bewährungsfrist geben, wenngleich sie bisher stark ver- und Reibereien mit seinen Klosterbrüdern veranlaßten Beda, auf drei Jahr als Hilfspriester nach St. Martin in Pas seier zu gehen. Die Taleinsamkeit und die häufigen Fuß wanderungen, die die acht Bergschulen der vier Stunden im Umkreis messenden Pfarre notwendig machten, taten seiner Gesundheit sehr wohl. Hier schrieb Weber

die Geschichte des Lebens und Wirkens der „Giovanna Maria dalla croce". Als das Buch vier Jahre später (1846) gedruckt wurde, erhiell Weber einen strengen Verweis der Zensurstelle, weil er sie umgangen hatte. Aus den Schriften der Giovanna Maria vom Kreuze sammelte Weber mystische Gefühlsergüsse und fromme Betrachtungen und gab sie unter dem Titel „Blüten heiliger Liebe und Andacht" heraus. (1845.) In jener Zeit entstand auch die historische Studie „Tirol und die Refor mation". Aber Passeier

nun auch die Polittk. Auf literarischem Gebiete bescherte uns diese Zeit: „M e r a n und seine Umgebung oder das Burggrafenamt in Tirol für Ein heimische und Fremde"; „Das Tal Passeier und seine Bewohner mit besonderer Rücksicht aus Andreas Hofer und das Jahr 1809"; „Die Stadt Bozen und ihre Um gebungen"; „Die Gedichte Oswalds von Wolken stein"; schließlich „Oswald von Wolken st ein und Friedrich mit der leeren Tasche". Neben diesen wissen schaftlichen Arbeiten vergaß Weber aber die schöne Literatur

und nicht zuletzt als Deutscher mit. Für die Art und Weise seines Auf- ein Eintretens erhielt er den Bei namen „Abraham a Santa Clara der Paulskirche". Weber hiett während seines Frankfurter Aufenthaltes an verschiedenen Orten ganze Zyklen von Predigten und erntete dafür vielen Beifall. Dies führte dazu, daß, als die Tiroler Vertreter nach dem Austritt aus dem Frankfurter Parlament in die Heimat zurückfuhren, einer fehlle — Beda Weber. Er war inzwischen Stadtpfarrer von Frankfurt geworden. 1853 brachte Weber

, die sich Beda Weber gestellt batte, war die Restaurierung des Frankfurter Domes, in dem so viele deutsche Kaiser gewählt und gekrönt worden sind; der Dom sollte wieder dem Gottesdienst zugeführt werden. Noch ehe aber dieses gewaltige Werk vollendet war, starb Veda Weber am 28. Februar 1858. Ein arbeits-, aber auch kampfreiches Leben hatte seinen Abschluß gefunden. Webers Begräbnis war eine „seltene Huldigung von Liebe und Dankbarkeit", die Mit- und Nach welt hat den verdienten Lohn rmd Dank

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Pagina 3 di 12
Data: 03.04.1933
Descrizione fisica: 12
Eüdtirols grenzdeutsche Ausgabe im Fahre 1848. Von Alfred Strobel. Als vor 75 Jahren am 28. Februar 1858 in Frankfurt a. M. der dortige Stadtpsarrer L. BedaWeber starb, wurde ein Leben abgeschlossen, dessen Auswirkungen auf die nationale Gefühlswelt und den grenzdeutschen Aufgabenkreis Südtirols in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts von außer ordentlicher Bedeutung war und aus der Geschichte der Volks tumsbewegung wohl nicht gut weggedacht werden könnte. Weber ist heute wohl

und Reden erkennen wir jetzt, da der Kampf um das Volkstum an der Südgrenze erst akut geworden ist, wie tief das Be wußtsein, zur Erfüllung großer volkspolitischer Ausgaben be rufen zu sein, schon vor fast einem Jahrhundert in Südtirol lebendig war. Weber stammte ja nicht aus dem Lager „deutsch- tümelnder" Liberaler, sondern er ging aus jener schon im 18. Iahrhunder: entstandenen und immer von Südtiroler Adeligen geführten katholisch-konservativen Gruppe hervor, die schon vor der Abtretung Tirols

an Bayern im Jahre 1805 als „Bozner Partei" bekannt war und die Grundlage zur Weiterentwicklung der auf konfessioneller Basis beruhenden konservativ-christlichsozialen Parteibewegungen der späteren Zeit bildete. In dieses streng konservative, sich ausschließlich an die Kirche anlehnende Lager war Beda Weber, der zuerst infolge seiner literarischen Iugendfreundschaften mehr liberalen Ideen gehuldigt hatte, immer stärker gezogen worden. In die zuerst ganz unpolitischen Dichtungen und Schriften des Marien

zwischen Tirol und den anderen deutschen Ländern und ec verweist auf die Notwendigkeit des Rück haltes, den alle Deutschen dem Deutschtum an der Südtiroler Sprachgrenze geben müssen: Warenzoll sei abgetan Und die Mautenschranle, Frei der deutsche Bürgersmann, Frei der Gottgedanke! Heilig fei der große Bund Aller deutschen Stämme, Treibt ein jeder auch zur Stund' Eig'ne Ross' zur Schwemme. - In seiner großen Landesbeschreibung hatte ja Weber schon in den Dreißigerjahren auf die Bedeutung des deutschen Grenz

volkstums im Süden, vor allem aber auf die Sprachinseln am Nonsberg, im Fleimstal und in Welschtirol verwiesen und so nimmt es nach all diesen politischen Vorläufern, zu denen noch volkspolitische Betrachtungen über die nationale Einigung Italiens kamen, nicht wunder, daß Beda Weber, als er im Frühjahr 1848 in Meran als Kandidat der Konservativen für die Wahl in die Frankfurter Nationalversammlung auf gestellt wurde, am 27. April einen Aufruf veröffentlichte, der ein eindeutiges Bekenntnis zur Lösung

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Pagina 7 di 10
Data: 10.10.1922
Descrizione fisica: 10
die Zuchten des Johann Kögl, Hauserwirt in Münster, des Alois Graus in Buch und der Lcm- deslehranstalt in R o t h o l z großartig aüschnitten, nennenswerte Zuchtoiehoerkäufe nach Steiermark, Risderösterreich und.in das Burgenland statt. Angekaufte Spitzentiere wurden außergewöhn lich hoch bezahlt. Die Preisgerichte standen unter der Leitung des Tierzuchtobsrinspektors Kögl und setzten sich aus folgenden Herren zusammen: Bramböck-Kramfach, Edenftraßer-Kundl, Weber-Ratten- berg, Mölk-Jenbach. Schallhart

: Ausstellung in Rot- holz: Kalbinnen, I. Klaffe: Schallhart Josef, Tersens, Weber Alois, Jenbach» Grießenböck Johaivl, Ienbach, Lettner Nikolait, Straß, Landeslehranstalt Rotholz (drei Preise), Schmadl Johann, Wiesing (zwei Preise), Mair Andrä, Gallzein; 2. Klasse: Schallhart Heinrich, Tersens, Mölk Konrad, Ienbach, Weber Alois, Jenbach, Höger Franz, Tersens, Wurm Johann, Bruck, Hechenülaikner Ni kolaus, Bruck, Köchler Johann, Buch, Haas Johann, Schwaz, Kruüer Stanislaus, Galzein, Nachtschatten Heinrich

: Orgler Alois, Zg. Buch, Kirch- mair Andrä, Zg. Schwaz, Schösser Jngenuin, Zg. Bruck. König Alois, Zg. Buch, Mölk Konrad, Zg. Jenbach; 3. Klaffe: Huber Andrä. Zg. Bruck, Kaller Johann, Zg. Bruck, Grießenböck Johann, Zg. Jenbach, Sattler Josef, Zg. Jenbach. Nachtschatten Heinrich, Zg, Bruck. — Kühe, 1. Klasse: Orgler Alois, Buch (zwei Preis«), Rapp Meinrad, Buch, Weber Alois, Ienbach, Mölk Konrad, Jen bach (zwei Preise), Graus Norbert, Buch (zwei Preise), Madl Jo hann. Wiesing, Landeslehranstalt

! Simon, Schwaz, Gollner Leonhard, Tersens, Goll ner Juliana, Tersens, Graus Norbert, Buch (zwei Preise), Landes- lehranstalt Rotholz. — Ausstellung in Rattenberg: Kühe, 1. Klaffe: Moser Josef, Münster, Kögl Johann, Münster (6 Preise), Margreiter Michael, Radseld, Geisler Gottfried, Münster, Kögl An ton. Münster, Mühlbacher Simon, Münster, Niedrist Karl, Mün ster, Mair Josef, Münster. Dengg Joses, Münster, Drngg Johann, Münster, Thal« Peter, Münster, Weber Georg, RadfeD (2 Preise), Hacher Josef

, Münster, Bramböck Andrä, Kramsach (2 Preise), Gschwentner Notburga, Kundl, Atzberger Simon, Radseld; 2. Klasse: Cdenstrasser Leonhard, Kund! (2 Preise), Seebacher Seb„ Kundl, Gafteiger Johann, Radseld, Moser Josef, Münster (2 Preise), Ort« ner Anton, Münster. Heisler S-eb., Kramsach (3 Preise), Brunner Nikolaus, Kramsach, Weber Gg., Radfeld (3 Preis«), Baumann Pe- ter, Münster (3 Preise), Guggenbichler Stanislaus, Kramsach, Bram böck Andrä, Kramfach (2 Preise), Gschwentner Notburga, Kundl (2 Preise

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Pagina 3 di 6
Data: 10.10.1921
Descrizione fisica: 6
Bramböck, Kramfach. Kalb innen: 1. Pres, je 130 K: Johann Kögl und Alois Kostünzer, Münster, Georg Weber, Rattenberg, Andrst Bramböck, Kramsach, Johann Margrerter, Rad- feld und Georg Weber, Rattenberg, 2. Preis je 90 K : Andrst Bramböck, Kramsach, Georg Weber, Rattenberg. Josef Huber, Radfeld, Georg Weber, Ratterrberg, Josef Wiedmann, Münster, 3. Preis je 70 it: Klement Anger er. Rad seid. Georg Weber, Rattenberg. Andrst Bvmnböck, Kramsach, 'Peter Banumnn und Simon Mühlbacher, Münster. Kühe: 1 . Preis

, 1. Klaffe, je 140 K: Johann Kögl, vier Preise, Münster, Gemg Weber, Rattenberg, Franz Greiöerer, Raöfeld, Peter Thaler, Münster, Si mon Arzberger, Radfeld, Anton Kögl, Münster: 2. Klasse, je 90 K: Johann Kogl, Münster, Franz Greiderer, zwei Preise, Münster, Andrst Bramböck, Kramsach, Georg We ber, vier Preise, Rattenberg, Franz Moser, zwei Preise, Kramsach, Peter Bamnann, zwei Preise, Münster: 3. Klaffe, je 70 K: Johann Kögl und Ferdinand Scharrer, Miinster, Klement Agerer, zwei Preise, Raöfeld, Stanis

laus Guggenbichler, Kramfach, Franz Greiöerer, Raö- felö. Johann Eberharter, Zimmermoos, Franz Greiderer, Raöfeld, Andrst Bramböck, zwei Preise, Kramsach, Georg Weber, Rattenberg, Josef Moser, Kramsach, Peter Ban mann, Münster und Johann Salzburger, Kramsach. Nach erfolgter Preisverteilung eröffnete der Obmann stellvertreter des Verbandes des Unterinntaler Fleck viehes, Herr Georg Weber, die Versammlung und dankte den Preisrichtern für deren Mühewaltung und den Züchtern für das vorzügliche Material

. Nationalrat N i e d r i st gab verschiedene Aufklärungen und sprach auch über die leidige Valuta. Der Obmann des Preisge richtes, Herr Oberinspektor Knbath sprach über Zucht- stierankäufe und erteilte den Ausstellern feine lebhafteste Anerkennung. Im Schlußworte lud Herr Georg Weber die Verbands Mitglieder zu der am 27. ds. beim Kremer- brstu in Rattenberg stattfindenden Vollversammlung des Versandes zu zahlreichem Besuche ein. — Der Viehmarkt war sehr gilt beschickt, die Kauflust, besonders von Bayern

Ortschaft und mehrere andere sehenswürdige Gegenstände breiten sich vor den Blicken hin." Woraus zu ersehen ist, daß es damals von der Marnr-Theresen-Straße ostwärts keine Häuser mehr gab. Die „Sonne" scheint dann ihrem guten Ruf alle Ehre gemacht zu haben, denn die späteren Reiseschriftsteller bezeichnen sie immer als erstes Hotel der Stadt. Daß sie auch, was die Preise anbelangt, an erster Stelle stand, wissen wir von Beda Weber, der 1838 schreibt: „Rei fende, deren Reissmittel zu Rate gehalten

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Pagina 7 di 12
Data: 22.05.1924
Descrizione fisica: 12
-SW. Zur Ausstellung im Kunstsalon Unterberger. | Zu den besten Ausstellungen, die wir seit langem in Innsbruck j hatten und die dank der Initiative der um unser Kunstleben so; verdienten Kunsthandlung Unterberger zustande kamen, gehörten - die großen Gesamtausstellungen von Werken Dietz Edzards und Egger-Lienz. Diesen beiden großzügig gestalteten Ge-' legenhciten, das Werk eines Künstlers möglichst umfassend zu i scheu, gesellt sich nun eine dritte: die gegenwärtige Ausstellung - von Arbeiten Weber-Tyrols

. Wir hatten bisher in Tirolj noch keine so interessante Schau über das Kunstschaffen dieses aus Schwaz gebürtigen Malers, keine, die der jetzigen sowohl im! Umfang als auch im Gehalte auch nur annähernd nahe kommen! würde. Keine zeigte Weber bisher auf einer solchen Höhe — i wenn wir allerdings auch jetzt feststellen müssen, daß Weber noch! nicht an einem Endpunkt angelangt ist, sondern daß sich vielmehr; ein stärkerer Kampf um Form und Farbe, um die Geheimnisse von i Idee nnd Technik, von Leidenschaft

und Abgeklärtheit zeigt als I früher. Und so geschieht es, daß wir trotz der Erkenntnis der > Aufrichtigkeit seiner Gesinnung und der Intensität seines Wol- j lens — die feine stärksten Triebfedern sind —, feststellen müssen, j daß er sich in seinem Eigentum durch die intensive Beschäftigung ' mit den verschiedensten Problemen noch iinmer stark verzehrt; i denn für Weber gibt es keinen Bequemlichkeitspakt, keinen Ge legenheitsvertrag — es ist sehr vieles noch Kampf. Und weil er diesen Weg des Kampfes geht

, und weil er auch über die in nerlichen Mittel verfügt, diesen Kampf zu bestehen, rückt er in die vorderste Reihe unserer zeitgenössischen Tiroler Künstler ein. Höchstes in der Kunst wird ja nicht diesseits, sondern erst jenseits eines solchen Kampfes möglich. Nicht wer ausschaltet. wer ab- bieot, wer müde wird — sondern nur, wer mit dem vollen todes willigen Einsatz seines Geistes, seines leiblichen und seelischen Selbst den Kamps für sich und in sich zu Ende kämpft — mir der gehört de» Großen an. Kannten wir Weber bisher

künstlerischen Kompositionstätigkeit wer. den. Seine Nosengartenbilder, besonders das große, sind male rische Dichtungen, hier ist der Stimmungsgehalt als eine tiefwir kende Imoreffion festgehalten. Nicht mehr die Schönheit des Dar gestellten ist das Entscheidende, sondern die Tiefe der Darstellung. Der malerische Vortrag legt sich leise vor das Vorgetragene, und bleibt selbständiger, als es bei vielen anderen Landschaftern der Fall ist. Allerdings stellt Weber auch dem Bacchantischen und Ueberströmenden

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Pagina 6 di 8
Data: 26.06.1943
Descrizione fisica: 8
An jenem Sommermorgen wurde Michel Weber durch einen Hellen, jubelnden Dengelklang geweckt. Es war noch früh im Sommer: die letzten Bäume standen im Verblühen. Michel Weber spähte umsonst die schmale Gasse der stillen, kleinen Stadt entlang, die Herkunft der lang, so lang nicht mehr gehörten Klänge konnte er nicht finden. Zwischen den alten Bürgerhäusern brach sich der Dengelschlag, der den Hall des weiten, hohen Bauernlandes in sich trug, seltsam fremd und ungewohnt. Michel Weber kam

Michel Weber. Aber im Ausschreiten brannten ihm diese Worte, die er nur leichthin herausgesagt hatte, tiefer ins Herz. In dieser Stunde war es ihm, es sei der schlimmste Entschluß seines Lebens gewesen, daß er damals nach dem jähen Tod seines Weibes kurzweg sein kleines Bauerngut vertäust hatte. Die Ehe war ohne Kinder geblieben, und mit lauter fremden Dienstleuten schaffen, das wollte er nicht. Oben auf der Höhe über der Stadt wehte ihm ein rauher Ost für diese Jahreszeit entgegen. Er zog den Hut

tiefer in die Stirn und fühlte sich auf einmal elend und verlassen. Er ließ die Aehren des blau grünen'Korns durch die Finger gleiten, weiter ab standen Mäher in einer breiten Wiese, die rot über wuchert war von Taglichtnelken. Jetzt hoben sie die Sensen, und die Wetzsteine klangen auf. Michel Weber mußte anhalten und hinhorchen. Prüfend krümmte er die knochigen Finger. Der Griff einer Sense fände wohl noch Halt und Führung darin! Ach, mancher Bauer mähte noch mit einund siebzig Jahren

, ob Wiesen seinen Schritt begleiteten oder Wälder ihm zu Häupten schatteten. Michel Weber fühlte sich einsam mitten im Leben und schritt dahin mit leerem Herzen. Ein Kinderweinen rief den alten Mann wieder zurück zu Tag und Leben. Ein Junge, zehn, zwölf Jahre kaum, kauerte in der schmalen Wiese neben dem Wald. Er saß gekrümmt auf dem Boden und preßte an seiner Hand. Neben ihm im Grase blitzte jäh hingeworfen eine Sense. Der alte Bauer schien die Ursache des Kummers zu erraten. Er schritt langsam

über die Mahdzeilen hinein und hob den Weinenden in die Höhe. „Was ist denn geschehen, Bub?" Der Junge faßte sich rasch. „Ach, nichts weiter." Aber Michel Weber brauchte keine Auskunft mehr. Quer über den Daumen klafste ein Schnitt, und vom Acrmel tropfte das Blut. „Du hast die scharfe Sense wetzen wollen!" drohte er lächelgd. Dann zog er sein Taschentuch heraus und wickelte es, Blut zu Blut, über die Wunde. Dann blickte er sich verwundert um. „Hast du das alles allein gemäht?" „Nein, die Mutter

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Pagina 7 di 32
Data: 12.05.1906
Descrizione fisica: 32
er die Geliebte. Schon im Jahre 1810 hatte sich Karl Maria von Weber mit dieser Sage befaßt und wollte saus ihr eine Oper formen. Doch erst im Jahre 1817 kehrte er, gereifter und mit stärkerem Empfinden, zu ihr zurück. Friedrich, Kind dich¬ tete ihm das Textbuch, und mit großem Eifer ging Weber an die Komposition der Oper. In seiner Einfachheit von erstaunlicher Kraft, ward der Freischütz, ein trefflicher, für den Genius Webers ein geradezu

und hat es in andere Bahnen gelenkt. Die deutsche Romantik hält mit dem „Freischütz" ihren Einzug in die Oper. Mit seinem „Freischütz" hatte sich Weber mit einem Schlage auf die volle Höhe seines Kön¬ nens gestellt. Am 18. Juni 1821 fand in Berlin unter Webers eigener Leitung nach über¬ aus sorgfältiger Vorbereitung (sechzehn Proben) die erste Aufführung statt und ein ganz bei¬ spielloser Erfolg krönte das Werk. Siegreiche ging es aus dem Kampfe hervor

. Vor allem war es die Form, deren Nichtbeherrschung man dem Komponisten des „Freischütz" vorgeworfen. Weber hat sich allerdings im reinen Jnstrumen- talsatzbau nie zu großer Höhe emporschwingen können. Ohne dramatischen Vorwurf konnte er ein rein musikalisches Thema nie zu voller Entwicklung bringen. Ihm galt der Grundsatz „Mehr Inhalt, weniger Kunst". Hatte er aber einen Inhalt, so gab er damit auch etwas durchaus Neues und griff damit in die vollen Saiten

des Lebens. Ihm war die Form nur eine kalte Hülse, die ohne Inhalt ihm nichts Hagte ; er bedurfte eines äußeren Vorwurfes, um seine Kunst Zu zeigen. Weber hat denn auch eine neue Art der Ouvertürenbehandlung eingeführt. Ursprüngliche war die Ouvertüre nicht mehr als eine Be¬ grüßung der Hörer gewesen, die mit dem In¬ halte der Oper selbst nichts zu tun hatte. Muck begann dann in der Ouvertüre die Stimmung Mx die Oper vorzubereiten

. Bei den klassischen Heistern kommt in der Ouvertüre immer mehr die Mundstimmung zum .Ausdrucke, die in der Oper vorherrscht, doch gehen auch diese über eine allgemeine Grundfärbung nie oder selten hinaus und immer wahrten sie dabei die Form des ersten Synrphoniesatzes. Erst Weber setzt seinen großen Opern eine Ouvertüre voraus, die ihre Hauptmotive aus der Oper selbst ent¬ nimmt, Motive, die nicht nur allgemein vor¬ bereiten, sondern die ganze Oper

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Pagina 7 di 12
Data: 28.04.1927
Descrizione fisica: 12
: Sonate in Es-Dur Brahms: Sonate A-Dur: Schumann: A-bendlied: Mehul: Gavotte. Boecherini: Menuett: Weber: Walzer Nr. 2; Weber: Ländlichei Tanz; John Field: Walzer; Gossek: Gavotte: Paganini: Hexen- tanz (Bearbeitungen von Burmester). Kartenvorverkauf in der Musikalienhandlung Johann Groß. « Wagners „Rh«ingold"-Manuskript für 15.400 Dollar ver steigert. Newyork, 27. April. Das Originalmanuskript (Par titur und Text) zu Richard Wagners „Meingold", dos 186 auf beiden Seiten von Wagner mit Bleistift

v. Weber. Die Uraufführung nach Ser in Salzburg aufgefnudenen Partitur. Salzburg, 27. April. Im Jahre 1825 entdeckte der Musikrgelehrte Dr. Constantin Schneider der Wiener Nationalbibliothek im Salzburger Stadtmuseum die Partitur einer Messe Es-Dur von Carl Maria von Weber, die nach einer allerdings irrtümlichen Auszeichnung des Komponisten als verbrannt galt. Die Wcbersche Familie hat sich zweimal, 1737 bis 1788 und 1801 bis 1802, in Salzburg be funden, woselbst der Bater die Leitung

einer Schauspielertruppe innehatte. Ein 1828 vom Komponisten selbst angelegtes Verzeich nis seiner Jugendarbeiten erwähnt neben der Oper „Die Nacht der Liebe und des Weines" (1799) ausdrücklich eine „große Messe". Nach Webers Selbstbiographie sind diese Arbeiten später „ein Raub der Flammen" geworden. Die Vermutung liegt nahe, daß es sich aber in Wirklichkeit um eine eigenhändige Vernichtung solcher Werke handelt, die Weber in späteren Lebensjahren für minder wertig hielt. Di« erwähnte Messe

ist aber, ohne daß sich der Komponist dessen später noch erinnerte, diesem Autodafe nicht zum Opfer gefallen. Auf unaufgeklärte Weise ist sie in das Archiv des Museums geraten und konnte derart nunmehr ihre Auf erstehung feiern. Das Schicksal aber, das sie nach ihrer Ent stehung hatte, ist bekannt. In der aufgesundenen Partitur — einer sauberen von Weber selbst hergestellten Reinschrift von 176 Seiten — befindet sich nämlich ein Dedikationsblatt. wonach die Messe dem „Reichssürsten gnädigsten Fürsten und Herrn. Hieronymus Grafen

Colloredo ... in tiefer verschammender Ehr furcht von Carl Maria v. Weber am 3. Mai 1803 gewidmet wurde. Vermutlich geschah diese Dedikation über Wunsch des Vaters, der für den Sohn eine Hofanstellung in Salzburg an strebte. Allerdings kam die Messe niemals in die Hände des Erz bischofs, der in den napoleonischen Wirren Ende 1801 nach Wien geflohen war und von dort aus 1803 abdankte. Damit hatte Salz burgs geistliche Souveränität ihr Ende erreicht und die Kompo sition Webers verschwand aus den Augen

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Pagina 12 di 12
Data: 07.08.1940
Descrizione fisica: 12
was heifzt hier „blotz"? / v°n smn Bei Webers herrschte Freudenstimmung. Otto, der Sohn, ein schneidiger Panzerjäger, war aus Urlaub gekommen. Da saß er nun im Kreise der Familie am Kaffeetisch vor einem mächtigen Berg Kirschkuchen (Frau Webers Eigengebäck) und erzählte von seinen Erlebnissen. Marga, die Schwester, hatte das Kinn in die Hände ge- stützt und blickte mißmutig in ihre Tasse. Bater Weber sah auf die Tochter: „Du hast wohl zu viel syure Kirschen gegessen

? Was ist denn das für eine Essig- imene? Otto muß ja denken .. „Laß sie doch, Vater!" winkte Frau Weber begütigend ab, „es ist wegen Fritz . . ." (Margas Verlobter war das!) Otto sah erschreckt auf: „Fritz? Ist ihm was passiert?" „Was soll ihm schon passiert sein", zog sich Marga eine Lockenspirale lang, „wo er doch bloß bei den Musikern ist..." „Bloß bei den Musikern?" Otto legte das bereits ausge wählte Stück Kirschkuchen neben sich. „Ach so! Darum das böse Gesicht! Du denkst wohl, Marga, die Musiker

! Sie haben genau, wie wir alle, ihre Pflicht getan!" Soeben hatte die Flurglocke geläutet. Der Postbote! Frau Weber kam mit einem Brief ins Zimmer. Feldpost von Fritz. Eine halbe Seite nur mochte Marga gelesen haben. Dann sprang sie auf. Eitel Dur lag auf ihrem Gesicht. „Fritz hat das Eiserne zweiter bekommen!" Alle glänzten, Otto klatschte in die Hände: „Bravo!" Das kriegt man nicht, wenn man nicht schwer dabei war! Hatte ich nicht recht? Immer mitten mang, und wenn sich die Landser aufs Ohr hauen

. Helber, Balaban, Kreglinger und Weber sowie den Gehern und Marschierern Schmidt, Prehn, Berg und Kestler ist vollständig vertreten. Stadtsaal-Cafe Der Relchsholonialbund Jeden Mittwoch u. Samstag Tanz 7354 pult auch dich! 111111111111111 Spendet für das Deutrehe Note kreuz. Orr beste Mittler Nämlich alle, «ne »ich ewig nervös, mißmutig und er schöpft fühlen, die keinen rechten Appetit haben oder an Schlaflosigkeit, Schwindel und Kopfschmerzen leiden, — kurz alle, deren Lebenskräfte vorzeitig

Licht Lilos Blick auf sich. „Gloria-Palast" las sie: „Heute Uraufführung ,Der schwarze Domino', in der Hauptrolle: Agnete Römberg." „Agnete Römberg!?" überlegte Lieselotte Weber, „das ist doch die Neue, von der ich neulich in der Filmzeitung so viel Lobenswertes gelesen habe!" Zu den bescheidenen Genüssen in Lilos Leben gehörte näm lich der allwöchentliche Kauf einer billigen FilmZeitung. Der „Briefkasten" vollends erfreute sich Lieselottes regster Auf merksamkeit. Hier erfuhr sie, ob "Harry Piel

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