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Innsbrucker Nachrichten
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Pagina 8 di 12
Data: 24.10.1924
Descrizione fisica: 12
Karoline Koch -bei Deutsch-Attenburg in die Donau geworfen habe. Fuchs sei Zeuge dieses Mordes gewesen. W-akd und Fuchs wurden verhaftet. Es wurde erhoben, daß Karotin« Koch, dis in Wien gemeinsam n?it Wald ein Kaffeehaus betriebe?? hatte, bei ihrem Verschwinden di« Hälfte des Erlöses für das verkaufte Geschäft bei sich getragen habe und der Verdacht bestand, daß Wald die Frau ermordet hat, um in den Besitz des Geldes zu kommen. Vor -dem Wiener Schwurgericht begai??? cm? 22. d. M. di« Ver handlung

gegen Lorenz Wald als Mörder und gegen Otto Fuchs als Mitschuldiger. Die Anklage entwirft ein furchtbares Bild der Verkommenheit des Hauptangeklagten. Wald war bis November 1923 bei der Bahn angestellt, betätigt« sich aber nebenbei als Kellner. Dieser Ne-bem- -beruf erklärt sich hauptsächlich auf die abnormale Veranlagung des Angeklagten, der stets den Verkehr mit jungen Burschen suchte. Seit 1619 war Wald verheiratet, di« Eh« war aber sehr m?glüMch, er mißhandelte seine Frau und sie ließ

sich von ihm scheiden. Die verhängnisvolle Bekanntschaft. In? Jänner 1922 kam die 46jährige Karoline Koch, die vorher in Hall i. T. ein Kaffeehaus und später in Salzburg ein Lebens mittelgeschäft betrieben hatte, nach Wien. Sie machte in einem Kaffeehaus« die Bekanntschaft des Wald. Wald bewies ihr große Aufmerksamkeit und schlug ihr vor, ihr Geschäft in Salzburg zu verkaufen ?md gemeinsam mit ihm ein Kaffeehaus zu erwerben. Sie ging auf den Vorschlag ein, und -da der Verkaufserlös des Geschäftes zur Bezahlung

des Kaffeehauses nicht ausreichte, wurde ein Teilnehmer in der Pierson des Artisten Emil Müller aus findig g«»nacht. Anfang April 1922 erstanden sie dann das so genannte Sportcase im 17. Bezirk um 3 % Millionen Kronen. Neben dem Kaffeehaus« befand sich ein Kabinett, in dem nun di« Koch mit Wald Wohnung nahm. Das Zcffammen leben gestaltete sich aber bald höchst unerquicklich, da die Koch zu ihren Enffetzen von den unnatürlichen Nei gungen des Wald Kenntnis erhielt. Wenn sie ihm Vorwürfe machte, schlug

er sie unbarmherzig, so daß sie, wie Zeugen be stätigten, oft braun und blau geschlagen ?ind ganz geschwollen im Kaffeehaus erschien. Trotzdem war sie ihm nach wie vor in zärt licher Liebe zugetan. Der Dritte in der Wohnung. In dieser Zeit machte nun Wald di« Bekaimtschaft des damals 17jährigen Kellners Othmar Fuchs, an dem er sofort Gefallen fand. Fuchs war schon im fünfzehnten Lebensjahr in schlechte Gesellschaft geraten unid sittlich ganz verkommen. Wald nahm nun den jungen Burschen als Kellner

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Pagina 8 di 12
Data: 27.10.1924
Descrizione fisica: 12
zwischen Leben und Tod und war insgesamt über 30 Tage krank. Der leichte Stoß, der sonst vielleicht gar nicht den Gegenstand einer Anklage gebildet hätte, mußte nun wegen der zufälligen Konsequenzen als Verbrechen geahndet werden und der Bursche wurde zu einer längeren Arreststrafe verur teilt. Kr Mors ttn der MwWMW!! M. Wien, 25. Oktober. Im Prozeß gegen den ehemaligen Bahn beamten Wald und den Kellner Fuchs wurde gestern nach mittag die Zeugenvernehmung abgeschlossen. Nach Eröffnung der Verhandlung erbat

sich der Verteidiger Walds Dr. Finkler sofort das Wort: Der Angeklagte Wald hat mir gesagt, daß er ein Geständnis oblegen und der Wahrheit in vollem Umfang die Ehre geben will. Ich bitte, ihn darüber einzuvernehmen. „Die volle Wahrheit." Wald: Verzeihen, hohes Gericht und meine Herren Eeschwor- nen, ich will mir erlauben, die volle und reine Wahr- h e i t zu sagen. Was bisher gesagt wurde, ist nicht richtig, weder das, was ich, noch das, was Fuchs gesagt hat. Ich will ein reu mütiges Geständnis ablegen

. Ich habe schon tausendmal bereut, daß wir das begangen haben, -- Nun schildert Wald die Vorbereitung und den Hergang der Tat. Den Ausgangspunkt für den Mordplan soll der Entschluß der Frau Koch gebildet haben, ins Spital zu gehen und sich operieren zu lassen. Aus diesem Anlaß übergab sie ihm, Wald, 25 Millionen zur Verwahrung. Als Wald dies dem Fuchs mttteilte, soll der Bursche gesagt haben: „Das Geld gibst ihr nicht zurück. Die werden wir ganz ein fach umbringen und die Sache ist erledigt. Du brauchst

keine Angst haben, denn auf der Polizei hat man sie schon einmal hinausgeschmissen, als sich einmal über Dich beschwert hat." Wald soll sich nun gegen diesen Plan gesträubt haben, doch habe Fuchs auf einen Brief der Koch verwiesen, in welchem sie mit Selbst mord drohte. Fuchs soll gesagt haben: „Wenn einmal etwas aufkommt, kannst Du den Brief vorweisen und sagen, daß sie Selbstmord begangen hat." Steine nach der Versinkenden. Der Plan ging dahin, daß Wald sich in die Koch etnhängen und mit ihr plaudern

solle, Fuchs sollte sich unbemerkt hinter sie schleichen und einen Schuh auf die Frau ab geben. Wald erzählt dann, wie sich der Mord abgespielt haben soll: „Auf dem schmalen Wege habe ich mich in die Koch ein gehängt. Fuchs ist zurückgegangen. Sie hat gesagt, es friere sie. Lluf einmal hat Fuchs den Schuß abgegeben. Frau Koch hat nach rechts gegriffen und wollte mich bei der Hand fassen. Ich bin zur Seite gesprungen und ein Stück gelaufen. Dann habe ich gesehen, daß Frau Koch im Wasser ist. Fuchs

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Pagina 9 di 10
Data: 13.05.1943
Descrizione fisica: 10
vorzeitig bekannt würde. Das einzige, was zu dieser Stunde bekanntaegeben wurde, war die Mitteilung der Geretteten, daß die Luft im Boot bereits „foul", d. h. verdorben ge wesen sei . . . Nachdem es nun zweifelhaft geworden war, ob die Zeit mit Lufttanks das Boot zu heben überhaupt ausreichen würde, blieb noch eine Möglichkeit. (Fortsetzung folgt.) Oer Hof in 6er Gecimork / Immer ist der Bauer Christian stolz gewesen auf den Wald, seinen Besitz, der das schöne Anwesen am Hang des Berges überschattete

. Die Bäume um schlossen auf drei Seiten die Wiesen, die sich an den Hang schmiegten, aus dem Kornfeld grüßte der Gie bel des Hauses, den nur noch die Wipfel der Tannen überragten. Da konnte er leicht stolz sein auf seine sonnige Heimat, um die ihn seine Kameraden be neideten — um das Haus und um die Regina, sein Weib, das in dem Hause schaffte, zwei Kinder am Schürzenzipfel, und um den Wald — ja ja Christian Bichler schüttelte den Kopf. Er saß auf dem Bock eines hohen Trainwagens, vor den zwei Pferde

gespannt waren. Schon den ganzen Tag fuhren sie, zuerst auf einem Weg, der viel schlechter war, als der Almweg zu Hause, auf dem man kein Roß lenken möchte, dann auf der Straße, die nicht viel besser war, westwärts. Die Sonne brannte schon aroßlf Stunden am Himmel, es mochten auch mehr sein, und immer noch haben sie nichts anderes ge sehen, als Wald, durch den sie eine lange schmale Gasie gehauen haben. Es fuhren dort eine Menge Fahrzeuge in beiden Richtungen, meist Autos, aber auch Wagen mit Pferden

lassen die Zunge heraushängen und auch Christian Bichler hat ein trockenes Gefühl in der Kehle. Wenn das Auge den ganzen Tag nichts gesehen hat als Wald, Wald und wieder nur Wald, und wenn das in den letzten Tagen, Wochen und Monaten sich immer wiederholte, wenn der Wald sie einschloß wie ein enges grünes Wams und sie beinahe lebendig begrub, dann kommt die Stunde, wo man jeden Baum, und wär er der schönste, mit Stumpf und Wurzeln ausrotten möchte. Stolz sein aus den Wald? — Christian Bichler lachte

so laut, daß sein Kamerad, der hinter ihm auf der Leiter hockte, aushorchte. Sie fahren weiter. Der Wald nimmt kein Ende. Fichten und Kiefern, wirr durcheinander, lichte Bir ken. Niemand hat hier noch die Axt angelegt, außer an der Straße, wo sie Bauholz brauchten für die Wege und für die Hütten. Wenn er wenigstens mehr Nutzen abwürfe, der Wald — obgleich Christian Bichler auch davon nichts hätte — so wäre es doch unterhaltend, sich auszurechnen, wieviel ein Bauer hier verdienen müßte, sofern

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Pagina 5 di 14
Data: 17.03.1924
Descrizione fisica: 14
Das Sicheoheitsbuveau Ser Wiener Poltzeibchörde ist einem Raubmord auf Sie Spur gekormnen, der im Mai v. I. an Ser ehemaligen Kaffeehausbesitzerin des Cafl „Sportplatz", der Frau Karolina Koch verübt wurde. Als Täter wurde nunmehr der ehemalige Kornpagnon der ErmorSeten, der 34jährige Delikaiessenhcstldler Lorenz Wald und dessen ZiehfoHn, Ser 20jähvige Kellner Othmar Fuchs verhaftet. Jossfi-Geschenke )V E ?,Hu.” d wS.““ Silber kaufen Sie stets zu den reellsten und billigsten Preisen, sowie sämtliche Neuanferti

gungen und Reparaturen, solid und preiswert, werden geliefert von Hans Duftner Juwelen, Gold- und Silber waren, Innsbruck, Bnrggrahen Nr. 23. Der erste, der zu einem Geständnis schritt, war der junge Bursche, der nach stundenlangem Verhöre emge- stcmd, daß Wald die unglückliche Frau bei Deutsch- Altenburg in die Donau geworfen habe, rmchdem er ihr das Handtäschcheu geraubt hatte, in dem sich Mcka 20 bis 30 Millionen, die aus dem Verkaufe des Kaffee hauses erzielt worden waren, noch befanSeu

. Auch das leere Täschchen hat Wald in die Donau geschleudert. Lorenz Wald wurde ebenfalls verhört und als man ihm die schweren Beschuldigungen, Sie Fuchs gegen ihn erhob, mttteilte, zeigte sich Wald anfangs diesen Aussagen gegenüber empört, später drehte er aber de« Spieß um und beschuldigte Fuchs, die Tat verWt zu hüben. Tie Erhebungen ergaben ein furchtbares Resultat. Frau Karolina K o ch, die früher ein Kaffeehaus in H a l l besessen hatte, war vor zwei Jahren nach Wien gekom men und kaufte das Kaffeehaus

„Sportplatz". Eines Ta ges griff Lorenz Wald verhängnisvoll in das Leben der Frau Koch ein. Lorenz Wald war als Angestellter der Bundesbahn abgebaut und hatte eine Abfertigung von 35 Millionen erhalten. Einen großen Teil des Geldes verschwendete er im Kreis von Homosexuellen. Da mals hatte er einen „Ziehsohn" namens Karl, von Sem er sich jedoch trennen mutzte, weil dieser wegen eines Ditt- lichkeitSdelikteS zu mefireren Jahren schwerem Kerker ver urteilt worden war. Wald lernte in einem Kasseehans Frau

sein mutzte. Ihr Widerstand wurde aber gebrochen, Wald machte kurzen Prozeß, schlug die Frau, bis sie sich seinen Wün schen nicht mehr wiöersetzte. Nun begann ein furchtbares Martyrium Mr Frau Koch. Alles Geld, das etwging, wurde von Wald und Fuchs ver geudet und Frau Koch hatte kaum die nötigen Mit tel für ihre Lebensfühvnng und Ernährung. Sie ergab sich schließlich dem Trünke und machte, wenn sie betrmr- ken nach Hause kam, Wald die schrecklichsten Szenen, der sie daraufhin schlug und sie auf die Straße

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Pagina 9 di 10
Data: 25.11.1941
Descrizione fisica: 10
fernsprechleitung durch die Sowjets Nächtliche Schwarzarbeit einer Nachrichtenkruppe—Milten unter Sowjets—Der angstlose Mut lPK.) Stunden und halbe Tage kann man auf' Die drei Kameraden fahren, halten an, bessern die den weiten Wegen des Ostens fahren und sieht Drähte aus, überprüfen die Leitung und fahren keinen Menschen. Aber dann fällt der Blick auf wieder weiter. Von Feld zu Feld arbeiten sie sich das daumendicke Kabel oder den dünnen Draht, durch den dunklen Wald. Manchmal sehen

sie vor einer Leitung, die manchmal rechts oder links den , sich huschende Gestalten. Sie stehen für eine Weile Weg begleitet. Ein schönes Gefühl der Beruhigung auf dem Damm und tauchen dann im Gebüsch geht von dem flinken Blitzen des schimmernden Drahtes aus. Unverhofft kann man dann mitten im stundenweiten Wald oder in schwarzer Nacht auf einen Trupp Soldaten stoßen, die mit klir renden Steigeisen, schwerem Kabel, mit Feldfern sprecher und Karabiner ihrer einsamen Arbeit nach gehen. Still und unauffällig

tannengerade. Die summende Leitung ist bisher fast unversehrt; hin und wieder baumelt ein Draht. Er ist schnell gehoben und geknüpft. Zehn oder mehr Kilometer laufen die heilen Drähte schon, als ein Feldposten den Wagen an hält. Der Bahndamm kurvt in einen Wald und ist nicht mehr zu überblicken. Im Wald, sagt der Po sten, lauerten noch feindliche Truppen und er habe Befehl, jeden anzuhalten. Die Leitung! — Was wird aus der Leitung? — Sie muß hergestellt werden und es gibt

keinen anderen Weg als die gefahrvolle nächtliche Fahrt durch den stundenlangen Wald. Der Obergefreite geht zu dem Leutnant des Postens. Der verbietet ihm heftig das Betreten des Waldes. K. geht zum Oberleutnant. Er erhält ein Verbot, den Wald zu durchfahren. Der Obergefreite geht zum Haupt mann. Es wird ihm untersagt, seine Leitung durch den besetzten Wald weiterzutreiben. K. geht zum Oberstleutnant im Dorf. Er weist auf die Wichtig keit seines Auftrages hin und darf dann endlich feine Arbeit fortsetzen. Langsam rumpelt der Wagen

über die schlagen den Schwellen des Dammes in den dämmernden Wald. In den Bäumen und Büschen sitzen schon die dunklen Schattennester der Nacht. Nichts rührt sich. Still und regungslos hängen die Aeste und Blätter in dem windlosen Abend. Weit hinten in btr grünen Tiefe des Waldes läuft der Schienen strang und die begleitende Leitung in die Nacht. Lrzcihlte Kleinigkeit Der Verzicht Ein junger Maler stand auf einer der Isar brücken, als Olaf Gulbranffon vorbeikam. „Was ist?" fragte der berühmte Zeichner

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Pagina 9 di 10
Data: 30.11.1942
Descrizione fisica: 10
, die Hauptsache war, daß Ida den Boden wiedergefun den hatte. Abends, als sie schon im Bett lagen, suchte Peter zaghaft die Hand seiner Ida. „Du . . .?" fragte er wieder unbeholfen. Aber diesmal nahm sie seine schwere Hand und hielt sie lange fest. Das war ihre Abbitte, das verstand er. Das Haus im Moor / LrzShlung von vraumann Jörg Fechner, der junge Förster, musterte heimlich mit einem leisen Uebermut die Gestalt, die nun schon eit einer halben Stunde neben ihm durch den Wald chritt. Sie hatten den ganzen

heißungsvolle Helle zwischen den Stämmen. „Vorsicht!" rief plötzlich der Förster und faßte Barbara hart am Arm. Mit einem erschreckten Ruck hielt sie an. Als sie den Blick senkte, erkannte sie, daß kein ausgetretener Pfad mehr vor ihnen lag Knapp vor ihren Füßen schimmerte dunkel Wasier auf. „Wo Hab' ich meine Augen gehabt", murmelte der Förster. „Wir müssen mehr rechts halten; hier greift das Hagmoos ties in den Wald!" Hüpsend von Wurzel zu Wurzel erreichten sie wieder festen Boden. „Weißt du so wenig

Bescheid in deinem Wald baß du mich bald in den Sumpf geführt hättest?" lächelte Barbara. „Und noch dazu in einen, der gar kein gewöhn licher ist!" entgegnete Jörg. Und indes sie wieder ausschritten, erzählte er: „Da lebte vor vielen Jah ren ein Mann im Wald, der war ein rechter Böse- wicht. Der lockte die Menschen in den großen Wald. Und saßen sie einmal in seinem Haus, so mußten sie ihm dienen ihr Leben lang. Besonders die Mädchen betörte er. und sie liefen ihm in Scharen zu. Nur einmal faßte

nicht auseinander gerieten. Erst als sie vor einer dunklen Hütte standen, schreckte Barbara auf. „Wann ist der Wald zu Ende? Ich finde mich nicht mehr zurecht!" Einen Augenblick standen sie sich stumm gegen über. Sie sahen sich kaum; über ihnen rauschte der kalte, herbstliche Sturm. Jörg neigte sich näher zu dem Mädchen. „Zu Ende, sagst du? Wir sind setzt ein ganzes Stück tie fer im Wald!" Er zog einen Schlüssel aus seiner Tasche und tastete nach der Tür. „Das ist meine Jagdhütte, und da will ich über die Nacht

— Unter dem Sturm kroch ihm eine kalte Stille ent gegen. In einem weiten Halbkreis umschloß der Sumpf die Jagdhütte. Wer geradehin aus dem Wald wollte, mußte auf ihn treffen. Jörg wußte bald nicht mehr, wie lange er schon suchte. Jede Bucht des Moores tastete er aus, zuweilen rief er: „Barbara!" aber die Rufe wurden immer schwächer, tonloser. Er horchte und lauschte nur noch verzweifelt. Kein bre chender Zweig, kein Tritt, kein Klatschen, nichts — nichts. Seine Gedanken gingen im Kreise. Ohne Barbara komm

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Pagina 1 di 32
Data: 20.07.1907
Descrizione fisica: 32
, dann sind wir umso freudiger überrascht, wenn diese Regel Aus¬ nahmen zeigt. Und solche Ausnahmen bilden die reichsdeutschen Turner des Turnerbundes. Wir begrüßen die Turner als stürmende, vor¬ wärts drängende Kräfte, die wir nötig haben, wenn nur ein Teil dessen erreicht werden soll, was unser aller gemeinsame Forderung ist, dis Feuilleton. Der deutsche Wald. Von L. Richter. (Nachdruck verboterc.) Der deutsche Wald! Welch eine Fülle von Vorstellungen erweckt

doch dies eine Wort bei ans ! Wir hören das dumpfe Brausen, das sich im Unendlichen zu verlieren scheint, und das Knacken trockenen Holzes unter den flüchtigen Tritten der Waldtiere, und das Zwitschern der Waldvögel. Wir sehen die 'tausend und aber¬ tausend Gesellen, deren Gemeinschaft der Wald bedeutet: mächtige Patriarchen, vor denen die anderen Bäume ehrfurchtsvoll zurücktreten, Zarte junge Schößlinge, Hinsiechende Kranke und Me abgestorbene Stämme

. Wir fühlen gleich¬ sam das gedämpfte grüne Licht, das wie eine sanfte Flut durch den ganzen Wald rieselt und durch das, wo es eine Lücke läßt, die Sonne ihre glühenden Pfeile aus den 'laubbedeckten Waldboden ab schießt. Natur und D ichtung ver¬ einigen sich zu einer zauberhaften Vorstellung, Wenn Dir an dieses' Heiligtum des deutschen Waldes denken. Welche Erinnerungen knüpfen sich nicht an M! Mrs könnte der Wald erzählen, wenn er Sprache hätte

erscheinen, die aus waldlosem Reiche kamen und denen das reich¬ bewaldete Germanien wie ein einziger Riesen¬ wald sich darstellen mochte. In Wirklichkeit ist der germanische Wald von mehr oder weniger erheblichen Besiedlungsbezirken unterbrochen ge¬ wesen, und zwar sind es wohl zunächst Step¬ pengegenden gewesen, wo sich die Germanen niedergelassen haben, als wie z. B. die Niede¬ rungen der Elbe und Saale, der Ostrand des Harzes, die oberrheinische

Tiefebene und das Alpenvorland. Immerhin darf man anneh¬ men, daß der Wald dazumal fünfzig, ja viel¬ leicht fünsundsiebenzig Prozent unseres Landes bedeckt hat. Und was für ein Wald! Noch der unberührte, jungfräuliche Urwald, in den nur hineinzublicken dem Römer schon ein Schauder war. Die Römer sind denn auch in die eigent¬ lichen Waldgebirge, wie Hausrath bemerkt, nur da eingedrungen, wo sie Erzlager oder warme Quellen in den Wäldern anlockten

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Pagina 1 di 12
Data: 18.07.1902
Descrizione fisica: 12
zu bewältigen, trotzdem die Beamten Tag für Tag bis halb 8 oder 8 Uhr abends arbeiten. Es ist also eine Vermehrung des Personales dringend geboten, wenn nicht ein Still¬ stand in dem Geschäfte eintreten soll. Ganz dasselbe gilt von den beiden Brandversicherungsanstalten. Feuilleton. Der deutsche Wald. Von Georg Seeg er. (Nachdruck verboten.) Als die Römer Germanien kennen lernten, war es mit dichten Urwäldern beseht, die den Fremden Furcht und Grausen

, aber sie fürchteten ihn nicht, sie haßten ihn nicht. Kaum eine zweite Na- turmacht spielte in ihrem Leben die Rolle, wie der Wald. Im Walde standen ihre Tempel, vollbrachten sie ihre Opfer, warfen sie die schicksalsvollen Runen. Der Wald rief sie zu ihrem Lieblingsgeschäfte, der Jagd. Ihre dürftigen Ansiedelungen müssen wie Inseln in dem Waldmeere gelegen haben. Eine tiefe Liebe zu dem heiligen schirmenden Walde wurzelte damals in der Seele

des Germanenvolkes ein, und diese Liebe hat allen Wandel der Jahr-^ Hunderte überdauert. Kaum ein zweites Volk steht in einem so innigen Verhältnisse zum Walde, wie die Deutschen. Es spiegelt sich dies Verhältnis lebhaft in den getreuesten Dolmetschern der Volksseele, in den Künsten, wieder. Unmöglich, alle Dichter deutscher Zunge zu nennen, die den Wald gepriesen und ge¬ schildert haben, von dem Sange vom Helden Sieg¬ fried, der im Walde den grimmen

Lindwurm er¬ legte, die Vogelsprache erlernt und dann seinen Tod findet, bis zu Geibel und Scheffel. Dürer und Lukas Cranach haben die Stimmung des mittel¬ deutschen Waldes poesievoll und wahrhaft wieder¬ gegeben, Schwinds Kunst ist vom Geiste und Leben des Waldes ganz erfüllt und Böcklin hat in seinem Einhorn im Walde den rätselhaften Märchenzauber des Waldes in tiefsinnigem Symbole gebannt. Webers „Freischütz" ist eine Weise von Wald

- und Jägerleben und Richard Wagner hat im „Wald¬ weben" die geheimnisvollen Stimmen des Waldes in die Sprache der Kunst übertragen. Immer und immer wieder hat die Deutschen ihre Geschichte auf den Wald hingewiesen. Im Waldgebirge vernich¬ teten einst die Germanen die römischen Unterdrücker. In den Wald scheuchte der Große Krieg die Deut¬ schen zurück, die verurteilt schienen, wieder das Leben des Urwaldmenschen zu beginnen, und die natio¬ nale Erhebung

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Pagina 18 di 42
Data: 10.11.1906
Descrizione fisica: 42
hatten. Trotzdem war aber der Friede täglicher Gast in ihrem Hause. Ebenso lebte man mit den Nachbarn im schönsten Einvernehmen. So viel und so oft als möglich kam man zusammen zu einem Plauderstündchen; besonders die Kin¬ der hatten innige Freundschaft geschlossen. Me beiden Jungen taten der kleinen Moidl, was sie ihr nur liebes und gutes tun konnten. An schönen Sommertagen waren die drei Klei¬ nen zumeist im Wald- suchten Beeren und Kräuter

dahin, daß sie den Nachbarfrieden brachen. Zur Eifersucht gesellte sich noch der Neid um das große Besitztum, das sich einmal in den Hän¬ den des Hansl vereinigen sollte; und in die¬ sem Punkte ließen die alten Bichlbauernleute ihrem Sohne nichsts nach. Es gab wohl keinen geeigneteren Punkt, auf den der Bichlinger seine streitbaren Angriffe richten konnte, als den Wald, in dem bisher jeder seinen Holzbedarf holte

, und der Prozeß um den Wald würde vielleicht noch heute sortgesührt, Innsbrucker Nachrichten wenn nicht ein ganz unerwartetes Ereignis demselben ein schnelles Ende gemacht hätte. An einem schönen Sommertage wars, da ging der Wälder mit seinem Sohn Hansl nach dem Mittagessen in den Wald zur Arbeit. — Gar nicht lange dauerte es, so kam auch der Bichlin¬ ger und behauptete steif und fest, daß die Bei¬ den auf seinem Platz Holz fällen. Die zwei

anderen behaupteten natürlich das Gegenteil und so kam es wieder zum Streit. Gräßliche Verwünschungen und Flüche wurden von beiden Seiten ausgestoßen; besonders arg aber war es, wie es der Bichlinger trieb. „A jeder Holzbrockn, dens außi tragts, soll enk brennad werden in da Hand, Dunna und Blitz soll drein fahren in den verfluchten Wald, und Wenns a Gerechtigkeit gibt, soll da dein Teil 'versinken und a Wafferlackn wern." So schrie er. Den Waldbauern

und seinem Sohn stiegen die Haare zu Berg, ob dieses gräßlichen Fluches und beide verließen den Wald, in wel¬ chem es ihnen jetzt ganz unheimliche vorkam. Der Hansl spürte schon in seiner Einbildung, wie es unter ihm wankte und rollte ; auch ' der alte Waldbauer hörte ein ganz eigentümliches Rauschen in den alten Bäumen. In ihrer Aus¬ regung sahen sie nicht die Vorboten eines schwe¬ ren Gewitters, das sich um Kaiserberg und Horn zusammenzog. Je mehr

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Pagina 11 di 20
Data: 21.10.1933
Descrizione fisica: 20
Freude und Zweifel. August ist da! Gestern muß er gekommen sein. Er wird sie suchen — wie soll sie ihm gegenübertreten? Tausendmal hatte sie sich nach dieser Stunde gesehnt, jetzt möchte sie fliehen, flieht auch, flieht hinauf in den Wald und ahnt nicht, daß sie ihm nur entgegenläuft. „Johanna!" Da steht er vor ihr, größer, männlicher, immer noch den alten Glanz in seinen Augen. Sie vergißt, vergißt alles, steht stumm mit herabfallenden Armen, duldet, daß er sie umfängt, daß er sie küßt, immer

. Beider Wege kreuzen sich — sie sehen einander an und — bleiben stehen. „Wilhelm Wald?" „August Ark!" Wilhelm ist es, der eben von Oberstein gekommen, der im Begriff ist, die Heimat zu verlassen. Sie sehen einander an. Hager, elend, bleich ist der Diamantschleifer, sein Auge finster. Er umfaßt mit raschem Blick Augusts Gestalt. Die Pflege der Mutter, die bevorstehende Vollendung seiner Arbeit haben die Spuren der Krankheit verweht. Beide wissen nicht einen Anfang zu finden, halten einen Augenblick

stumm des anderen Hände — „Einsteigen — Kreuznach — Oberstein — Saarbrücken." Besser ist es so! August begreift nicht, wie dieser Mann, der in Trier in Haft sitzt, hier stehen kann — sieht, wie verän dert, wie zermürbt er aussieht, muß wenigstens ein Wort sagen. „Du bist frei?" Der andere antwortet ohne Freude mit rostiger Stimme. „Ja, ich bin frei." Dann muß August schnell in den Zug springen, und Wilhelm Wald sieht ihm nach. Johanna sitzt vor ihren Maschinen, aber die guten, eisernen Freunde

Rasseln und Rattern ihre Gedanken nicht ein. Es ist ein Raunen durch die Räume der Fabrik gegangen: „Wilhelm Wald ist frei! Seine Unschuld hat sich erwiesen." Johanna fühlt alle Blicke auf sich gerichtet. Wenn es doch Feierabend wäre! Nun — nun kommt die Entscheidung! Heut! Heut oder morgen! Was soll sie ihm sagen? Nie, nie kann sie seine Frau werden. Wie soll sie Worte finden, ihn zu überzeugen? Daß sie nicht schlecht war, daß sie sich selbst nicht kannte! Was wird zwischen den beiden Männern

haben ganz gleichgültige Gesichter. Sie ißt schweigend, was ihr die Mutter hinstellt, muß sich die Happen hineinzwingen, dann hält sie es nicht mehr aus. „Wilhelm Wald ist frei." „Wilhelm Wald?" Die Mutter scheint nachzugrübeln, dann schreit sie auf: „Vater, das war Wilhelm Wald?" „Was war?" Voller Angst fragt Johanna. „Es ist ein fremder Mann gekommen — wie war es möglich, daß wir ihn nicht erkannten! Er war so verändert, aber jetzt?" „Mutter, um Himmels willen, sprich deutlich." Da erzählte

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Pagina 8 di 10
Data: 28.04.1938
Descrizione fisica: 10
svurstangefertigtr Instrmncnte vorzulegen. Film Dclumph-ToU'Kino. Sylvia Siüney: „Im Schotten der Doll«r- kratzer". — Boxkämpfe Schmeling — Dudas, Reuse! — Foord. ..; Zentral-Ton-Kino. Uraniasilm: „Ewiger Wald." Letzter Tag, Kammerlichtspiele. Um ^3, %5, 7, 9U Uhr: „Maienzeit". Löwen-TonKtno. „Truxa" mit La Jana. Kleine Preise. 4- 4M Ton-Kino Hall. Letztmalig „Streit «mt den Knaben Io" mit Li! Dagover. Ermäßigte Preise." .+ T 42 „Im Schatten der Wolkenkratzer" „Brutstätte des amerikanischen Gangstertums

ausgegiiefert ist, dis fast zwangsläufig zinn Ver brechen führen muffen. ’ , ..Ewiger Wald." Ein sinnvolles Gleichnis zwischen Natur und Voll ist' dieser Urania-Großfilm, der nun auch nach Innsbruck gekommen'ist. Lin der Frühlingshauch kost um helle Wipfel, sommerliche Schwüle Uegt über breiten Kronen, windzerzaust ächzen knorrige Eichen int Toben herbsüicher Stürme nnd im peitschenden Wirbel der Flocken des Winters. Was aber des Winters Not nicht fürchtet, das überwindet auch den Tod, dem ja immer

wieder neues Leben folgt im ewigen Rhychmus „Sttrb und werde!" Der Wald ist der Freund des Men schen. Er gab chm das Holz für seinen ersten Psmg, die Stämme zum Bau seiner Wohnstätten, die Planken für seine Schiff«, niit denen er kühn die Meere durchfuhr. Die Städte des Mittelalters enfftanden mit chren reichverzierten Hoizfachwerkbauten, aus Holz waren die ersten Kirchen und auch den stolzen Domen späterer Jahrhunderte, den herrlichen Säulenhallen der Gotik, diente der Wald als Vorbild

; ja, selbst aus den Meisterwerken der Bildschnitzkunst spricht der WÄd als deittsches Angesicht. v Fröhlich erscholl das Hifchorn der Jäger durch den Wald, aber das edle Weiüwerk wurde schließlich ein Vorrecht der Herren, die den Wert des Waldes wohl erkannten. Wald bringt Holz, Holz Prittät Geld und Geld bringt Macht! Doch die Macht" bringt auch Kampf. Der Bauer wehrt sich gegen die sinnlose Ausbeutung des Waldes durch den geldhungrigen Ritter, der Bundschuh geht um und Brand fackeln fliegen über die Mauern der Burgen

und Scklöffer. Auch der Wald wird verwüstet und es dauert lange, bis Kr w(eder planmäßig aufgeforstet wird. Nun folgt die Zeit der Sehnsucht und die blaue Blume der Romantik blüht'im deutschen Wald, den Maler und Dich ter lieben. Aber das zarte Idyll wird zerstört dirrch den herrischen Ruf der ausblühenden Industrie, die Nimmersatt, Stamm auf (Stamm verlangt. Dann aber bricht das Gewitter des Weltkrieges los; seine Granaten zerschmettern Mensch und Baum und bald erhebt sich auch ein Wald von hölzernen

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Pagina 4 di 12
Data: 29.11.1941
Descrizione fisica: 12
, Lieselotte Popp. Atelier NS.-Ganverlag Oer tote walcl / SXS&JSSSL* In einem tiefen Bcrgtal, aus dem zu beiden Seiten schier himmelhoch die Wände steigen, liegt wie verflucht der tote Wald. Der Talboden davor und dahinter grünt in üppigen Almweiden und wiegenden Waldwipfcln. Die eine Stelle aber ist grau und erstorben. Bleich und starr ragen die Bäume auf. Sie tragen keine grünen, im Licht schwingende Kronen. Nein, sie sind nur noch das dürre Gerippe eines Waldes. Kein Vogel singt in diesem Wald

, keine Blume blüht in ihm. Ja, es ist, als hielte der Wind davor den Atem an, als verlöre in ihm die Sonne ihren Schein. Nicht in weiches Moos wurzeln seine Stämme, sie versinken in graues, erstickendes Geröll. Es flüstert eine Sage von diesem Wald: Es war einmal ein junger Jäger. Der hatte die schöne Sennin, die sommers droben auf der Fin kenalm hauste, von Herzen gern. Und von Herzen liebte sie ihn wieder. Sie hatte Augen so tiefbraun und golden wie die Brunellen. wenn darüber der Bcrghimmel offen steht

. Und war es ein Wunder, daß ihre Äugen vom Berghimmel träumten? Neigte er sich doch in des Jägers blauein, seligem Blick so nah Uber sie. In dem Wald, der halbwegs zwischen seinem Jagdrevier und der Alm lag, trafen sie sich die zwei, wenn sie die Sehnsucht zueinander trieb. Auf die Almhütte durste er ja nicht kommen, weil dort des goldaugigen Dirndls Schwester war, die gleichfalls vom ersten Blick an in den kraftstrotzen den Jäger entbrannt war. Ach. wie schön war es im Wald, wenn sie sich trafen. Die Vöglein sangen

, als täten sie es nur ihnen zulicb. Die Blumen blühten wie verliebte Augen, die nach ihrer innigen Liebe sahen. Der Wind streichelte gerade so sonst und weich über die Wipfel hin wie der Jäger über seiner Liebsten weizengoldcnes Haar. Und das silberne Bächlein, das neben ihnen durch den Wald rieselte, sagte sein „Du — Du — Du" genau so hell in die Sonne hinein wie das ihre Herzen taten. Ja. sie waren so glücklich in ihrer Liebe, als wäre der Wald ein letztes Stücklein vom Paradies. Abschied vom gerbst

/ SÄ*»* *»*■»*** Draußen lockt ein klarblauer Himmel. Vielleicht ist dies der letzte sommerlich durchhauchte Tag. Ich muß, während ich arbeite, immer wieder an den Berg denken, aus dessen Hängen ich manche reiche Sommerstunde erlebte. Nicht weit von der großen Stadt ragt seine breite Kuppe aus den Wäldern auf. Ein friedfames, altes Wirtshaus trägt er auf seinem Rücken. Gegen Abend endlich bin ich frei. Mit dem Rad fahre ich los, hinaus zwischen Vorstadthäuserreihen. Wald nimmt mich auf, ruhevoll, sein Hauch weitet

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Pagina 8 di 12
Data: 24.12.1942
Descrizione fisica: 12
Die sind so leicht, weil darin nicht nur Leid vielmehr Trost und Freude enthalten sind Und so beginnen sie die weihnachtlichen Tage Draußen ist schon die Welt verschneit. Der verwehte Nuf / Al» Hanspeter. der junge Förster, sein Schlitten- gefährt wendete, trug sein Gesicht blanke Freude Er hob den Kops und trieb mit kurzem Schnalzen seinen Braunen an Rund um den Endbahnhos der kleinen Nebenbahn grüßte aus der geringen Höhe der Wald herein Hinter dem Sitz des leichien Schiit tens stand eine schmale Kiste

wieder unruhig am Leitseil „Aber — willst du nicht aufsitzen?" Hanne spürte den unsichere» Ton der Frage Sie schüttelte raich den Kops „Nein, danke Ich freu mich schon daraus die Bretter anzuschnal- ien Und aus halbem Weg trennen sich so schon unsere Wanderpfade im Wald " „Allerdings — auf hfflbem Weg! — Gute Heim kehr also und schöne Weihnachten!" ‘ Als Hanspeter die ersten Bäume der Waldhöhen erreichte stieß er einen leisen Fluch hervor Aus gerechnet Hanne mußte er begegnen kaum daß er zwei Tage daheim

durch den Wald glitten und als du tagtest- Ich hätte recht mit meiner Schwär merei für den Wald — aber ein ganzes Leben lang darin zu hausen, das verlangte doch manche Ueber- wind ng — „Hub g'b acht Brauner!" luhr der junge Förster aus als dev. Schlitten in eine Vertiefung neben der Straße geriet Als sich der Wald etwas lichtete, wehte der Wind stärker Aus dem lastenden Nebel flackerten einige große Schneeflocken Eine Düster nis hing über allem, als wehte schon die Dämmerung heran Hanspeter wurde

; Zn des Herdes Knisterflaunnen Brachten wir den Wald herein, Sitzen mit bereitem Herzen Unter immergrünem Tann, Zünden über seinen Kerzen Unsre Liebe wieder an. strich er mit zögernder Freude über dl« leis« schau kelnde Kiste voll Bescherungen. Al» er eine Stunde später da» dampfende Pferd in den Stall führte und abrteb kam Ihm eine blit zende Lust an, noch einmal gegen da» Stürmen hin ein in den hohen Wald zu wandern Eine Stunde lang trug der Tag noch Licht tn sich — wenn er die letzten Monate im Westen

am donnernden Meer auf einsamer Wache lag hatte er sich woh. hundertmal diese Wanderung durch den stürmenden Weihnachts wald ausgemalt Die Mutter schüttelte sorgend den Kops, als Hanspeter um die Schier grift, aber er beruhigte sie lächelnd Aus der freieren Höhe hinter dem Haus riß der Sturm wütend an ihm Er schloß lachend die Non- lenbluse bis auf einen ichmalen Spalt für die Augen Die Fahrt wurde noch hundertmal schöner, als er fid)’» in Träumen gedacht Die Büiche voll braunem Laub langen im Wind

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Pagina 11 di 16
Data: 26.08.1933
Descrizione fisica: 16
(Copyright by Karl Köhler & Co., Berlin-Zehlendorf. — Nachdruck verboten.) (8. Fortsetzung.) Steine uncl Schicksale Roman von Gtfricl v. Honstein Horn schüttelt -den Kopf. „Herr Kommissär, ich gebe Ihnen zu, daß Sie wahrscheinlich recht haben. Aber der Gedanke, daß ein Mensch, dem ich so vertraut habe — tem ich soviel Gutes getan, den ich immer vorgezogen — gerade an mir zum Verbrecher werden soll, ist mir ganz unglaublich. Ist Wald vernehmungsfähig?" „2r. Hahn sagt, das kann noch Tage dauern

. Er bleibt vor läufig als Untersuchungsgefangener im Krankenhaus." Die Kriminalbeamten nehmen den ganzen Tatbestand zu Prorokoll, währenddessen geht Horn mit schweren Schritten auf und nieder. Bis jetzt war er fast in einem Zustand vol- kommener Betäubung. Diese grauenvolle Erkenntnis, daß er nun ein ganzes Leben umsonst gearbeitet hat, legte sich läh mend um seine Stirn und — noch anderes, fast noch Schlim meres! Er beginnt einzusehen, daß der Kommissär recht hat, recht haben muß! Wilhelm Wald! Immer

und die Firma halten wollten. Eine Erleichterung war es ihr am gestrigen Abend, als Wilhelm Wald ihr durch einen Zettel mitteilte, er müsse Ueder- stunden in der Fabrik machen. Seit dem Brief, den ihr August geschrieben, war ihr ganzes Seelenleben zerrüttet, immer wie der stellte sie Vergleiche an, fühlte, wie innerlich memd ihr Wilhelms leichtfertige, großsprecherische Art war und wie ver wandt Augusts stilles, innerlich begeisterungsfrohes Wesen. Während die Mutter, auch ihren Schmerz in sich verbeißend

, nicht wahr, Sie haben sich vorgestern mit Wilhelm Wald verlobt?" »Ja." Cie vermag kaum zu antworten. „Es ist da ein Gerücht, als hätte Wald Ihnen eine Summe Geld gegeben?" „Ganz recht, fünfhundert Mark, die mein Vater notwendig brauchte". „Wo hatte Wald denn aber das Geld her? Wissen Sie das vielleicht?" „Er sagte, er hätte über tausend Mark erspart." „Hat er Ihnen sonst nichts weiter gesagt?" „Ich verstehe Sie nicht." „Wo war er denn gestern abends und in dieser Nacht?" „Ich habe ihn nicht gesehei

, er ließ mir sagen, er müsse Ueberstunden machen, hier, diesen Zettel hat er mir geschickt." Der Wachtmeister ist sehr gründlich und sieht dann Johanna bedeutungsvoll an. Morgen im Walde. Der Wald ist immer schön. Ob im Regengrau der Tag, ob die Sonne funkelnd lag auf den weiten höh'n. Wenn Regentropfen niederfegen in Farbendunkel prangt der Wald Im leisen Rauschen hallt der Schritt auf stillen Wegen. Zarte Tropfen glitzernd funkeln auf den Ftchtenzweigen und alle Stimmen schweigen in dem Dunkeln

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Pagina 11 di 16
Data: 19.08.1933
Descrizione fisica: 16
des Wertes verliert. Den Holländern will er nicht sagen, wie sehr ihm das Wasser an der Kehle sitzt. Er fragte den Oberkellner: „Ist Mister Sam White aus Chikago noch nicht im Hotel?" Nicht ohne Absicht ist er dem Amerikaner mit der Schleiferei seines Steines durch Wilhelm Wald entgegengekommen, nicht nur, um seinem Arbeiter den Berdienst zu lassen, sondern, um dem Amerikaner gefällig zu sein. Der hatte sich wieder gerade die großen Brillanten angesehen, vielleicht? Der Ober schüttelr den Kopf. „Mister

: Es war nichts als ein furchtbarer Alp, der ihn drückte; aber nun ist die Unruhe ein mal wach geworden in ihm, er fährt in die Hausschuhe, zieht den Hausrock über und geht an die Tür des Kontors. Sie ist ordnungsgemäß verschlossen, alles dunkel und still. Er legt sich wieder zu Bett, aber er findet keinen ruhigen Schlaf. Währenddessen hat in der Werkstatt Wilhelm Wald den falschen Schliff von den Brillanten beseitigt und geht nun an die eigentliche Arbeit. Seine Hand hält den Metallgriff, an dessen Ende sich eine halbkugelige

, Die mit schöpferischen Mächten Deine Seele schütternd rühren, Wollen dich zum Flug verführen. Trau' ihm nicht, denr holden Truge! Willst die Schwingen du entfalten, Stummeln sind sie, kraftlos, müde, Und du bleibst gebeugt im Alten. Ursula Bang. *9 GJ.OO Wilhelm Wald beugt sich wieder über seine Arbeit, auch der Amerikaner sagt kein Wort mehr, nichts als das gleichmäßige Surren des Schleifrades, das leise Knirschen des Steins ist zu hören. ' Es vergeht fast eine halbe Stunde. Was ist das? Wilhelm muß seine ganze

Energie zusammennehmen, um nicht einzu schlafen. Die Augen fallen ihm zu, ein merkwürdiger Geruch ist in seiner Nase. Er taumelt auf, steht aufrecht — der Ameri kaner ist eben dabei, sich eine Zigarette zu entzünden. Wald lächelt gezwungen: daher der Geruch. Er geht einige Schritte, muß gehen, muß sich bewegen, um dieser lächerlichen, lähmenden Müdigkeit Herr zu werden. Und dabei hat er ein fremdes, beängstigendes Gefühl. Er fürchtet sich vor diesem Amerikaner, der ganz ruhig am Fenster steht

und beide Arme übereinandergeschlagen hat, geht ein paar energische Schritte, öffnet die Tür zum Kontor, zu dem Raum, in dem der Geldschrank steht. „Was ist Ihnen, Herr Wald?" „Ach nichts, es war mir so, als hörte ich ein Geräusch." „Sie sind sehr müde?" „Ich habe einen etwas schweren Kopf, habe gestern Ver lobung gefeiert." Wilhelm hat das Gefühl, als höre er seine eigenen Worte wie aus weiter Ferne. Der Amerikaner lächelt. „Lassen Sie es genug sein für heute, morgen werden Sie frischer

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Pagina 3 di 8
Data: 21.08.1943
Descrizione fisica: 8
zum Warenbezug be nutzt werden. Der 12. September ist der letzte Tag, an dem auf Abschnitte der grauen Ur lauberkarten Ware abgegeben und bezogen werden kann. Verstorbene in Innsbruck. Fritz Franziska, Haushalt, 29; Haidmann Werner, Ingenieur, 62; Mitterer Katharina, Private, 78; Schonung Franz, Schneider, 49; Waldner Matthias, Hilfsschaffner. 44; Vierholzer Therese, Haus frau, 36, und Zeindl Marianne, Hausfrau, 52 Jahre alt. Lchlltz Sem fcbönen Seui/chen Wald! Gründliche Aufklärung über die Daldbrand-Gefahr

jetzt schon von der Schulbank an L. Innsbruck, 20. Slug. Kleine Ursachen, große Wirkungen, oder deutlicher, an einem sehr beher zigenswerten Beispiel klargemacht: Jemand schlen dert fröhlich'durch den Wald, steckt sich, weil ihm der Rauchteufel auch dort, in der besten Luft, keine Ruhe läßt, einen Glimmstengel an, pafft quietschvergnügt ins Blaue, streift die Asche gedankenlos in den Rasen oder schmeißt sogar im Hochgefühl, „wieder eine" vertilgt zu haben, den Stumpen einfach weg. Und was dann ge schieht

, ist — alle Warnungen haben nichts ge nützt — tausendmal schon vorgekommen: Der andere schlummern noch in ihm Balken, Möbel, Wagen und Schiffe, die Wärme der Stuben, die Glut der Herde und die ersten Schmelzöfen — das alles kam aus ihm. Pilze, Beeren, Wild und Gevögel — ganze Generationen nährten sich von dem, was der Wald gab; und heute wieder greifen wir die Parole auf: Nahrung aus dem Walde! Auch die Nahrung für unsere Lungen, unersetz bares Ozon, schenkt uns der Wald! Tiefster Genuß, Erholung für Leib und Seele

, die die vielgerühmte Schönheit unseres Waldes jedem Deutschen in voller Gastfreiheit bietet, das allein schon schlösse Schaufenster der Reichsarbeilsgemeinschast „Schadenverhütung" Wald fängt Feuer Er brennt lichterloh, ehe der Uebeltäter es noch recht versieht. Wenn man beim Lesen von Zeitungsberichten nicht immer wieder auf den beschämenden Kehr reim „Ausflügler haben dort geraucht" und — als böses Ende vom heiteren Spiel — „Der Brand ist auf glimme,nden Zigaret ten re st xurüchzuführen" stoßen würde, brauchte

man eigentlich nicht zum soundsovielten Male wiederholen, daß der deutsche Wald — kost barstes Volksgut ist. Um sich einen Begriff zu machen, was der Wald für die deutsche Volkswirtschaft bedeutet, sollen Zahlen dafür sprechen: Er bedeckt annähernd ein Viertelnder Grundfläche des deutschen Reiches und umfaßt 12.6 Millionen Hektar. Der Wert dieses Bodens mit dem darauf stockenden Holz wird mit 19 Milliarden Reichsmark beziffert; das entspricht etwa einem Slchtel des gesamten deutschen Volks vermögens

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Pagina 8 di 8
Data: 02.09.1918
Descrizione fisica: 8
‘- 'E Der Zoglhofer beginnt Laub zu rechen. Hastig, mit zuckenden Händen. Als der Handkarren voll ist, setzt er sich am Wegrand nieder und trocknet mit dem blauen Taschen tuch die schweißnasse Sttrn. Die Maiensonue und wohl auch der verbissene Aerger haben ihm warm gemacht. Im Wald ist's still bis auf den Vogelfang, der um und um erschallt. Eiu Duft von allerlei Geblüh, jungem Laub und feucht dampfender Walderde steigt wie Weihrauch gegen den blauen Frühltngshimmel. Der Zoglhofer denkt an sein totes Weib

auf die Prachtstämme. So stark stnd sie gewachsen, die Bäume im Brechtler-Wald? „Grüß Gott, Zoglhofer V sagt der Knecht. „Auch so viel," antwortet der Alte wie sm Traum. Dann setzt er hastig und überstüzt hinzu: „Fährst für'n Brechtler, nit wahr? Wird geschlagen oben am Scheide gg gelt?" Der Knecht sieht ihn verwundert an. „Am Scheidegg? Nein. Vom Wald cm der steinerir Wand sind sie, die da." Der Alte zuckt znfammeu. „Vom Wald an öer steinern' Wand? Aber dort .. . -ft ia .er siebt sich scheu um, dann frägt er leiK

, fast ängst- schen?"^ Iö ^ Ctt *' C öentt ^ laßcn öort ' " • ö{c Kreuzwtrt- „Die nit. Der Talmeyer. Wkrfi.es doch wissen, Zogl hofer, daß sie ihm im Herbst den Wald verkauft haben?" Der Alte sagt nicht ja noch nein. Mit abwesendem Blick starrt er auf die Buchenstämme. Kopfschüttelnd fährt der Knecht weiter. Ist also doch wahr, was tte Leute sich erzählen: mit dem alten Zogl hofer ist's nlt mehr ganz richtig. Ein Kreuz haben Le mtt chm, die Jungen. Ganz verwirrt ist er zeitweise. Eine Stunde später

torkelt der Alte mtt seinem Karren in den Hof. Den Karren schiebt er unter das Vordach des Stalles, er selber bleibt daneben stehen und siebt mit leerem Blick ein paar Spatzen zu, die sich plusternd am Pferdemist zu schaffen machen. M Da tritt die Kreuzwirtin aus dem alten Hans. Eie schlepvt eine schwere Truhe heraus, stellt sie zu anderem Geräte und will sic eben abstauben, als ein- dürre knochige Hand sie hart an der Schulter packt und herumrettzt. „Du — du — mein Wald! Was hast mtt meinem Wald

gemacht?" faucht ihr eine vor Aufregung weisere Stimme entgegen. Einen Augenblick erschrickt sie doch, als sie in das fahle, bleiche, alte Gesicht sieht, ans dem ihr die Augen dunkel und drohend entgegenlodcrn, wie Flammen. „Aber Aehndl — wer wird denn so sein? Was VS öcittt mtt dem Wald? Was meint Ihr?" „Verkauft hast ihn!" kreischt er. „Hinterrücks verkauft meinen schönsten Wald! Ohne mich zu frage« du —- du schlechtes Weibsbild!" Die Krenzwirtin hat sich losgemacht. Sie ist wieder ganz rühig

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Pagina 3 di 8
Data: 25.07.1944
Descrizione fisica: 8
oder die städtische mit dem in die Mitte des Raumes gestellten Tisch und den übrigen „neuzeitlichen" Zutaten. Wer aller dings die aus Sippen- und Gemeinschaftsgeist geborenen Grundsätze des bäuerlichen Wohnens nicht fühlt und nicht begreift, dem kann nicht geholfen werden. Jedenfalls ist dieser Volks genosse den anderen gegenüber um vieles ärmer. Markus Bachmann. Kat der Wald kinfluß auf das Klima? Einstmals reiften bel uns Trauben und Edelkastanien Von Keicbslsnäsähsltssnwslt Prof. Alwin Seifert Es mehren

sich in den letzten zwei Iahrzehn- und selbst Nordafrika erfüllte. Tunis und die Cyrenaika waren Kornkammern Roms, als die Gebirge dort noch bewaldet waren. Die ten die Untersuchungen der Frage, ob der Wald r.®;" 1 ÄL" “,r fAriiar:* Einfluß auf das Klima hat. Sie sind Beweis Athens verschwanden schließlich unter für die Tatsache, daß die Wissenschaft, die ein! d-« .Massen von Schutt, d.e von den attischen Jahrhundert lang allzusehr au die Erforschung , 'Ts »°ch- der Einzelerscheinung ausgerichtet

sein einer einzelnen Waldfläche sich klimatisch noch nicht deutlich meßbar auswirkt. Ueberall allerdings behaupten die Bauern, daß nach großen Kahlschlägen im Wald in der Um gebung Dürre- und Frostschäden zunehmen und die oft so ersehnten sommerlichen Gewitter regen ausbleiben. Weitaus schärfer wirken sich solche Eingriffe in den Waldbestand in subtropischen und tropischen Gegenden aus. In der unmittelbar an der Südküste des Karibischen Meeres gele genen Sierra Nevada de Santa Marta wurde festgestellt

. Fehlen uns auch zahlenmäßig Nachweise für die niederschlagsmehrende Wirkung größerer Waldgebiete in unseren Breiten, so steht doch fest, daß der Wald, besonders jener am Ober lauf der Gewässer, in entscheidender Weise deren Wasserführung gleichmäßig macht, die Hochwasserspitzen abfängt und das sommerliche Bersiegen verhindert. Die Untersuchung zweier slowakischer Karpatenbäche mit gleich großem Einzugsgebiet, das eine kahl, das andere be waldet, zeigte, daß der aus dem Walde kom mende Bach

im heißesten Sommer immer nach klares Wasser führte, wenn der andere längst ausgetrocknet war; dafür brachte dieser bei Hochwasser 21mal soviel Geröll und Geschiebe wie jener, dessen Ufer durch Wald geschützt sind. Im ganzen Mittelmeerraum läßt sich aber fest stellen, daß Wold und stete Wasserführung der Bäche und Flüsse die Klimaextreme mäßigen und jene Ausgeglichenheit schaffen, die allein eine hohe Fruchtbarkeit des Kulturlandes ge währleistet. Da stehen zum Beispiel auf der Halbinsel Chalchidike

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Pagina 10 di 16
Data: 24.12.1923
Descrizione fisica: 16
Zeit! Jos. Freiherr v. Eichendorss. Bon Wilhelm Porck. Ab und zu mache ich meinem lieben Freunde, dem Wald, «inen Besuch. Denn mein Freund, der Wald, bietet mir nur seinen eigenen Dust, aber kein« Zigarren an. Er verlangt infolgedessen nicht, daß ich auch ihm, wenn er ihn in irgendeiner taiinengrünumkieideten Phanrasiegestalt erwidert, welche onbiete. Das ist für mein heutiges Budget ein großer Trost. Dafür erzählen wir uns lieber was. Er fängt immer an. Das ist nicht mehr als recht

, denn was hat unsereins gegen ein solches ptaturkind wie den Wald auszukramen? Neulich begann er: „Wie lang« bist du mit der letzten Lieferung Tannenzapfen ausgekommen?" — Ich (beschämt): „Einen Albend." — „Länger nicht?" ries der Wald erstaunt. „Es ivar doch eine um fangreiche frochsireie Gratislieferung. Weil du so klagtest, du könntest die teuren Anheizbündel nicht mehr bezahlen." — „Das kann ich auch fegt noch nicht und werde es bis zu der Welt End« (denn wenn dies mit der Feurung-Teurung noch lange

machen" — „Die Menschenmärchen sind aber nicht so gut wie deine." — „Woran mag das liegen? Ihr pflanzt mich doch!" Ich sonn einige Augenblicke nach und versetzt« dann mit Bestimmt heit. „An deiner überaus glücklichen Ehe." — „Nanu! Bin ich ver heiratet? Das wußte ich ja bis heute gar nich, " — „Einigen wir uns denn auf verlobt" — „Verlobt fühle ich mich ebenforvenig." — „Auch nicht mit der Windsbraut?" — „0 verflucht!" rief der Wald und sing in seinen Tannenhaaren an zu wühlen. „Mit den, Weibs bild bleib mir vom Leibe

! Die saust, rüttelt und keift mich noch in Grund und Boden." — „Ja, siehst du, das nennen wir Menschen eine Ehe." — „So bin ich also verheiratet, mit einem Muß-Frauen zimmer, ohne es bislang zu ahnen Das ist ja entsetzlich! ' — „Am Weibe leiden wir alle, behauptet ein moderner Dichter", sagt« ich tröstlich. Der Wald schüttelte brummend sein bemoostes Haupt: „Wie aus einem solchen Satansverhältnis Märchen, richtige poetische Waid märchen he rau stammen sollen, begreife ich immer weniger." — „Das sind eben

. Denn er je! ja nur von den Menschen gepflanzt. (Man sieht, so dumm wie der Waid sich zuerst gestellt hatte, war er in Wirklichkeit gar nicht!) Ich besann mich wieder eine Weile und sagte: „Es wird wohl daran liegen, daß die Menschen von ihren Frauen nicht so kräftig geschüttelt" werden." Der Wald merkte nicht, daß ich mir jetzt selbst zu widersprechen begann. „Kann das am bloßen Schütteln liegen?" brummte er ungläubig. In diesem Augenblick flog das Fenster auf, und ein fürchterliches Weibsgespenst sauste herein. Ich hielt

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Pagina 6 di 10
Data: 25.02.1925
Descrizione fisica: 10
pragmatischen Rechten und Ueberleitung in ei» kündbares Bertrogsverhältnis, unter Zentralisierung die Auflösung der Territorialleitungen und Zusammenstellung der Oberleitung in Wien. Wenn wir zu dieser Richtung der Reform Stellung nehmen müssen — und wer ist berufener hiezu als der akademisch gebildete Forstmann —, so haben wir eine verläßliche Richtschnur an unserem sachlichen und bürgerlichen Gewissen und unserer Pflicht. Wir sind F o r st l e u t e, denen da- Volk seinen Wald anoertraut

-Fabrikation Kufstein. sondern für verpflichtet, die Staatssorste, als ein der Gesamtheit der Ration angehörendes Fibeikommiß, sp zu behandeln, daß der Gegenwart ein möglichst hoher Fruchtgenuß zur Befriedigung ihre- Bedürfnisses an Waldprvdukten und ein Schutz durch den Wald zugute kommt, der Zukunft aber ein mindestens gleich hoher Frucht- genuß von gleicher Art gesichert wird." — Für Bayern: „Die Forstwirtschaft in den Staatswaldungen hat die Nachhaltigkeit der Nutzung als obersten Grundsatz zu befolgen

." In Uebereinstimmung damit hat auch die Hochschule für Bodeu- knltur in der Sitzung vom 20. November 1924 gegen die geplante Reform die s ch w e r st e n Bedenken erhoben. Von allen Seite» tönt »ns das Schlagmort „kaufmännisch" entgegen, es ist jetzt das Zauberwort, das das Wörtchen „staatsmäunifch" vollständig außer Kurs gesetzt zu haben scheint. Wir nehmen gerne das für uns Brauchbare aus dem Kaufmännischen für die Verwertung der Wald produkte, wollen aber nicht de» Wald und die Wirtschaft im Walde

, das Rentabilitätsprinzip kennt nur die Gegenwart oder eine vom Zins fuß bestimmte Zeitspanne. Die Aufforstung kaht gelegten Wald badens ist produktiv, jedoch äußerst unrentabel vom Standpunkte eines Unternehmens. Produktiv ist die Forstwirtschaft, rentabel nur die Exploitation. Mit der Umwandlung der Bundessorste in eine handelspolitisch protokollierte Unternehmung vollzieht sich unter dem Zwange des Rentabilitätsprinzipes der Uebergang von Forstwirt schaft zur Exploitation. Während die Landwirtschaft das Erträgnis

, dem Walde und dem investierenden' Kapitale das Seine wird, ist noch nicht erfunden. Wir Bnndcs- forstlente bekennen uns offen zu der Scheu vor solcher Art Indu strialisierung, wir sehen unsere Ausgabe in einer Waldwirtschaft, die dem Volke den Wald und die Bodcnkrast erhält und nachhaltig eine nrögtichst große Menge wertvoller Waldprodulte liefert. Das ist unser Ehrgeiz und webe unserem Walde, wenn es einmal hierin anders werden sollte. Wir Forstleute des Bundesmatdes haben den uns anvertraitten Wald

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