und hell aufweinen. Da steht ein neuer Kinderwagen mit Tannen reis geschmückt, und ein Zettel mit ungelenker Schrift ist dabei: Vom Christkind. Matthias. Jetzt weiß sie, warum der gute Matthias sie heute abend immer so angesehen und dazu gelächelt hat — der Gute ... Haltlos tropfen ihr die Tränen über die blaffen Wangen. Wie sie sich umschaut, steht er unter der Türe. Das hat er sich doch nicht versagen können, die Freude zu sehen. Sie ist chm an die Brust gefallen, und zitternd vor grenzenlosem Glücks
hinaus scheinen, führt er die Vroni die Dorfstraße hinunter. Sie zittert vor Angst, Schmerzen, Frost und Aufregung und wird von seinem Arm mehr getragen als gestützt. „Kriegen viel Frauen Kinder, mußt di net fürchten, Vroni." Sie schüttelt den Kopf. „Um des is net, i muß nur immer den ken, wann mir was g'schehn sollt, wissen kann ma's ja net, wer wird sich um mei Kindl annehmen?" „I — i—", sagt der Matthias einfach. Und es ist doch wie ein eiserner Schwur. „Aber du wirst sehen, es geht alles gut
!" Sie faßt nach seiner Hand hinüber und drückt sie stumm. Es fängt dichter zu schneien an, und der Weg kommt der Vroni vor so lang und schmerzhaft wie ein Kreuzweg. Dann sind sie da. „Wird doch net in der Metten sein —", ängstigt sich der Matthias. „Sie hat g'sagt, sie wart auf mich, sie geht net fort", flüstert die Vroni mit blauen, eiskalten, bebenden Lippen. Da kommt auch schon die Borgerin. Sie hat die sachliche Ruhe und zielbewußte Geschäftigkeit, die in solchen Augen blicken so beruhigend
ist. „So, du kommst mit mir, Vroni, der Matthias setzt sich in die Küch. Wann ich wen brauchen sollt, daß er um den Doktor rennt. Aber ich glaub net, mir werden schon allein fertig wer den." So sitzt denn der Matthias mit gesenktem Kopf und mit ge falteten Händen, die zwischen den Knien hängen, auf der weiß lackierten Holzkiste neben dem blitzblanken Herd. Er denkt nicht darüber nach, wie er dazukommt, daß er jetzt da herhalten muß in ihrer schweren Stunde, wo sie, die er immer gern g'habt
. Das hat gleich so einen Bezug darauf. Dann denkt er noch allerhand, daß er halt nur ein Knecht ist, aber wenn er recht spart, etwas hat er schon auf der Sparkasse, wenn er recht arg spart, wenn er sich jeden Pfennig überlegt, wird er in zehn Jahren doch so viel zusammenbringen, daß er sich ein Häusel bauen könnt und ein paar Acker kaufen und ein bißl was Grund dazu pachten Die Borgerin kommt herein. „Matthias! Da bring ich dir an Wein und a wengerl Bäckerei. Iß und trink!" Aber der Matthias fragt