' — macht ihn beinahe glücklich. Und wenn er die Augen dabei schließt, kann er hören, wie ein Brunnen tropft und ein Baum raschelt mit seinem Laub, und es wacht ein großes Geheimnis in dem Krankenz.mmer auf. — * „Luise, Annemarie, Adolf-Wilhelm!" Jeder Name fliegt nur so über den Repkowhof wie ein Kommando. Adolf von Heyken steht auf der Terrasse und schreit die drei Namen seiner Sprößlinge in die Gegend. Verflixte Rangen! Da sind nun wieder mal Schulferien, und die Gören treiben sich den ganzen Tag
Annemarie ansieht, dann kann der ihm nicht böse sein. Aus einem Heuboden klettert eilig und mit flatterndem Röckchen Luise, die Zehnjährige, das Haar voll Heu und die Augen voll blanker Seligkeit. Na ja, das weiß der Heyken nun schone Die hat bei ihren jungen Katzen gesessen, die da oben erst vor anderthalb Wochen zur Welt gekommen sind. Sie sind vorläufig nicht runteizukriegen, und Luise schleppt GVöfc) Segen der Nacht. Wenn die Nacht die Mondesschale in den dunklen Himmel hält, opfert sie mit reinen
Gesicht, als er sie herankommen sieht. Aber dann nimmt er sie auf den Arm — dieses entzückende Abbild der Mutter, das der Frau Annemarie am meisten ähnelt — und Luise an der einen Hand und Adolf-Wilhelm als Vortrab, so marschieren sie in das Eßzimmer, wo schon der Tisch gedeckt ist. Ach nein — die drei Trabanten müssen schleu nigst wieder heraus und in die Küche, und es ist Frau Jutta von Repkow, die nun wunderschönes silbernes Hcar hat, die aufpaßt, daß die drei wieder cdrett und „eßfertig
— von wem?" fragt Frau Jutta, und gibt naiürlich selbst die Antwort: „Von. Schubert aus Wien!" „Oh —", macht Luise erfreut, und Frau Jutta lächelt froh. Lieder vom Schubert? Neue Lieder, Ja, ja, an so was denkt die Mutter schon. Und den Schubert haben sie ja alle gern. Seine Lieder werden neuerdings so gern gekauft und gespielt, man kann sie so leicht behalten und mitsingen. Es ist soviel schönes, klares Gefühl drin. „Großmutter, die muß ich nachher gleich mal spielen", ruft Luise levhaft
, daß er wieder in den Pferdestall kommt, zu den Fohlen, zu Schmersow, zu Manfred, dem Schimmel, der noch lange nicht zu alt ist, um nicht noch ge legentlich von Frau Annemarie ausgeritten zu werden, und Frau Irtta holt die Noten, die sie in ihrem Zimmer ausbewahrt hat, herunter. Annemarie von Heyken sitzt mit Luise schon im Musik zimmer, sie ist selber neugierig auf die neuen Lieder. * Sie sitzt vorm Klavier, Luise neben ihr. Erst will sie selber „mal hineinsehen" und spielen, bevor Luise sich daran wagen mag. Frau Jutta