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Innsbrucker Nachrichten
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Pagina 17 di 20
Data: 05.06.1913
Descrizione fisica: 20
Donnerstag den 5. Juni 1913. Innsbrucker Na chrLGLrn Nr .126. Seite 17. Gerichtszeitullg. Ein Diebstahl von 3660 Kronen. Aus Feldkirch, 4. Juni, wird uns gemeldet: Beim hiesigen k. I Kreis- als Schwurgerichte be¬ gann heute um 914 Ahr vormittags die Verhand¬ lung Wider Ulrich Konrad, am 24. Mai 1888 in Mudenz geboren, nach Burs bei BLudenz zu¬ ständig, ledig, Reisender, Agent etc., zuletzt in Bürs wohnhaft, vorbestraft, und Ignaz Kress

, während als Verteidiger, für Konrad ^Dr. Bertel und für Kresser Dr. Riccabona, Advokaten in Feldkirch, fungieren. Der Anklage liegt unter anderem Folgendes zu Grunde: Ulrich Konrad, bereits zweimal wegen Diebstahls vorbestraft, und Ignaz Kresser, haben am Sonntag den 27. April 1913, vormittags, unge¬ fähr um 9 Uhr in Bürs, dem Oberlehrer i. P. Ferdinand Bürkle 3660 Kronen entwendet. Ferdi¬ nand Bürkle behob am 26. Wril 1913 bei der Kassa in Bürs eine Summe

. Ein Geldtäschchen mit dem Inhalte von 2 Noten st 20 Kr., 2 Noten st 10 Kr. und einigem Silber hatte er am gleichen Wende ans dem Tische des ebenerdigen Wohnzimmers lie¬ gen lassen. Bevor Bürkle zu Bette ging, kam noch der Beschuldigte, Ulrich Konrad, der im Sommer 1912 ,im Hause als Taglöhner gearbeitet und ge¬ wohnt hatte, auf Besuch, fragte neben anderem auch, wann Bürkle in die Schweiz fahre und erhielt zur Antwort, daß die Reise schon

am Montag statt¬ finden werde. Am folgenden Tage, Sonntag vormittags, war Fer¬ dinand Bürkle von 149 Uhr an allein zu Haufe; die vordere Türe desselben gegen die Straße war abgesperrt, die hintere Türe in den Baumgarten war offen und Bürkle ging vor derselben auf und ab, um den Eingang vor eventuellen Dieben zu bewachen. Ungefähr um 9 Uhr stand auf einmal Ulrich Konrad vor ihm, sagte, er habe interessante Sachen zum Lesen und zog

eine Anzahl Schriften und Bilder aus der Tasche. Bürkle unterhielt sich ungefähr eine halbe Stunde mit Konrad, und ließ dabei die hintere, offene Türe ganz außer acht. Wahrend die beiden im Gespräche waren, sah die Nachbarin Magdalena Wächter, daß, auch der Bursche Ignaz Kresser in den Garten einbog und unge¬ fähr 20 Minuten später ging dieser an ihrem Hause vorüber. Im Laufe des Nachmittags wollte Fer¬ dinand Bürkle einige Kronen

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Pagina 8 di 20
Data: 14.07.1939
Descrizione fisica: 20
ein, daß sie ja zur Schule muß,, es ist schon gleich drei Uhr... Oie Lehrstelle Als Konrad sein Abgangszeugnis vom Rektor mit ein paar anerkenneirden Worten in die Hand gedrückt bekam, war er sich bewußt, daß ein Abschnitt seines jungen Lebens hinter ihm lag. Eines Tages erhielt Konrad die schriftliche Aufforderung, sich bei einer großen Farbenstrma zu melden. Da er gute Zeugnisse aufzuweisen hatte, ging er frohen Mutes zu dieser Firma. „Was wünschen Sie, kleiner Mann?" fragt ein Mädel im Sekretariat Konrad. Kleiner

Mann ist gut! dachte Konrad. Da bei ist die Kleine knapp ebenso all wie ich. „Ich möchte Herrn Krause sprechen!" antwortete Konrad. „Herr Krause hat gerade eine Besprechung", sagte das Mädel. „Um was handelt es sich denn?" Konrad überlegte, ob er dem Mädel das sagen durfte. Schließlich kam er zu der Ueberzeugung, daß er dieses tun konnte. „Der neue Lehrling!" stellte das Mädel fest. „Warum haben Sie das nicht gleich gesagt? Ich bin Lotte Reumann!" „Was sind Sie denn hier?^ fragte Konrad

. „Ich bin zweite Sekretärin. Ich habe im nächsten Jahr ausgelernt", antwor tete Lotte. „Dann bist Du ja noch Lehrmädchen!" Unbewußt war Konrad zu dem vertrauten Du übergegangen. „Seit wann duzen wir uns denn?" brauste das Mädel auf. Konrad stand ganz verdattert da und rnurinelle: „Verzeihung!" — „Geht in Ordnung!" meinte Lotte leichthin. „Trotzdem können wir uns ja duzen!" Konrad staunte über diese Logik. Erst wollte Lotte Nicht geduzt werden und nachher ja! „Kenn' sich einer da aus!" sagte er leise

vor sich hin. „Hast du etwas gesagt?" — „Nein, nichts", log Konrad. Dann war es eine Weile still zwischen ihnen, bis Konrad sich er kundigte: „Was muß man denn hier alles so als Lehrling wissen? — „Eigentlich dürfte ich dir ja nichts verraten." — „Hier ist ein Briefbogen", Lotte griff in ihr Schreibmaschinen fach und holte einen Bogen Papier heraus, „auf dein vieles steht, was du nicht verstehen wirst." Konrad sah sich den Briefbogen genau an. „Hier steht zum Beispiel Betreff: Da wird hingeschrieben

, um welchen Gegen stand es sich in diesem Schreiben handell", erklärte Lotte. „Verstanden!" sagte Konrad. „Und hier steht", fuhr Lotte fort, „Tagebuchnummer . . . und darunter in Klammern: Bei allen Antworten anzugeben! Weiht du auch weshalb?" — „Nein!" gestand Konrad. „Die Tagebuchnummer ist dazu da, damit man bei Antwortschreiben weiß, welche Abteilung das betref fende Schriftstück zu bearbeiten hat!" — „Aha!" — „Und .Unsere Zeichen' sind zum Beispiel in unserer Abteilung Kr. Strich N. oder Kr. Strich B.!" — „Wieso

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Pagina 11 di 20
Data: 25.07.1936
Descrizione fisica: 20
. Aber wir beide haben doch vorläufig Ruhe." Konrad Zweilinden war doch verwundert über den Vor schlag, er wandte ein: „Wäre es nicht besser. Sie sprechen ganz offen mit Ihren Eltern?" Sie schüttelte lebhaft den Kopf. „Es käme weiter nichts dabei heraus als ein Riesenkrach. Vater schickte mich dann einfach in die Einsamkeit zu Tante Alma. Sie hat ein Gütchen in der Rhön, wo es so öde ist, daß man das Sprechen verlernt, und Joachim jagte er vom Hof wie einen aufsässigen Knecht. Bitte, lieber Herr von Zwei

. Bitte, gehen Sie darauf ein." Sie blickte ihn sehr bittend an, und es wurde ihm schwer, zu erwidern: „Die Idee ist Unfug, das dürfen wir nicht tun." Um die Worte zu erwidern, zog er ihre Rechte an seine Lippen. In diesem Augenblick kamen Bettina von Zweilinden und die Baronin Rückert am offenen Pavillon vorbei. Sie ver muteten das Paar darin und traten näher, weil die Guts frau der Besucherin die Neuausstattung der Pavillons zeigen wollte. Eben küßte Konrad Zweilinden Mollys Hand, und als die Damen

eintraten, machte das junge Paar verlegene Ge sichter, weil sie beide mit ihren Gedanken ganz bei dem Ge spräch waren, das sie eben geführt. Frau Bettina ftohlockte. Den beiden sah man ja sofort an, mit welchem Thema sie sich beschäftigt hatten. Dem Himmel sei Dank, nun fand Konrad wohl bald sein altes fröhliches Lachen wieder und vergaß über Mollys Liebreiz das spanische Erlebnis. Dis Baronin lächelte: „Hier drinnen sitzt es sich angenehm- ihr habt euch ein gemütliches Plätzchen ausgesucht

." Sie blickte Molly fragend an. Molly dachte, die Gelegenheit war günstig, sie wollte Konrad von Zweilinden zwingen, auf ihren Plan einzugehen. Wozu war er denn ihr Freund, wenn er ihr jetzt nicht half. Sie fand, ihr Plan bot ihr die Sicherheit, mit ihrer Liebe zu Joachim glatt an das ersehnte Ziel zu kommen. Die sonst nicht besonders Dreiste zupfte Konrad Zweilinden vertraulich am Aermel. „Darf ich verraten, worüber wir uns einig geworden sind?" Ihre Augen baten gar so eindringlich. Frau Bettina lächelte

: „Da sind wir aber neugierig." Konrad fühlte sich unbehaglich. Es wurde ihm schwer, diesen flehenden Augen gegenüber in seiner abwehrenden Haltung zu verharren, und er überlegte, eigentlich half er sich selbst vor läufig ja auch damit, wenn er auf Mollys Wunsch einging. Vielleicht reizte ihn auch nur die kleine Komödie. Er wußte es nicht genau, aber sein Zögern hatte schon genügt, Molly sicher zu machen. Sie log lächelnd und vergnügt: „Wir haben uns eben verlobt, Konrad und ich, aber mit der öffentlichen Verlobung möchten

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Pagina 7 di 20
Data: 12.06.1912
Descrizione fisica: 20
Schwurgerichtsfall dieser Session. Angeklagt ist Veronika Konrad, geb. Deutschmann, 1849 zu Arzl bei Imst geboren, nach Karrösten, Bezirk Imst zuständig, Witwe, Bäuerin in Timels, Gemeinde Arzt, wegen Ermordung des außerehelichen "Kindes ihrer Tochter. Die Tat qualifiziert sich als Verbrechen des gemeinen Mordes im Sinne des § 134 St.-G. Die Anklage wider Veronika Konrad führt aus: Die 24jährige ledige Johanna Konrad in Timels (Gemeinde Arzl bei Imst

), eine Tochter der Ange¬ klagten, zeigte feit dem Winter 1911/12 ein auf¬ fallendes Zunehmen ihres K'örperumfanges. Es ging daher in der Gemeinde allgemein das Gerede, daß das Mädchen in der Hoffnung sei. Ende Februar 1912 war Johanna Konrad durch einige Tage nicht mehr außer dem Haufe gesehen und als sie nach etwa einer Woche sich wieder zeigte, machte ihr Äuße¬ res den Eindruck, als hätte sie in der Zwischenzeit entbunden. Da aber andererseits

ein neugeborenes Kind nicht vorhanden war, lag der Verdacht auf der Hand, daß das Kind beiseite geschafft worden sei. Die Gendarmerie in Wenns erfuhr am 5. März 1912 von diesem Verdachte und beauftragte die Hebamme A. Bachmann in Arzl, eine Untersuchung^ der Johanna Konrad zum Zwecke vollständiger Feststellung einer ftattgebabten Geburt vorzunehmen. Beide Frauen zeig¬ ten sich empört über das Gerede der Leute und leug¬ neten, daß Johanna entbunden

habe. Letztere wei¬ gerte sich, eine Untersuchung an ihr vornehmen zu lassen und erbot sich, in den nächsten Tagen ein ärzt¬ liches Zeugnis, das allen Verdacht zerstreue, vorzu¬ legen. Der mittlerweile auf dem Hofe angekommene Gendarmeriewachttn erster Simon Grindhammer ordnete aber die sofortige Untersuchung des Mädchens durch die Hebamme an. Diese Untersuchung ergab, daß Johanna Konrad tatsächlich in jüngster Zeit geboren habe. Aus Vorhalt

dieser Tatsache gab Johanna Konrad an, sie habe am 5. Februar 1912 auf dem Wege von Arzl nach Timels im Arzlerwalde das Kind verloren; schließlich aber gestand Johanna Konrad, daß sie am 26. Februar 1912 zu Hause in der Stube in Gegen¬ wart ihrer Mutter geboren habe. Wo sich aber das Kind befinde, und was mit demselben geschehen sei, wisse sie nicht; die Mutter habe dasselbe gleich nach der Geburt ßn sich genommen und zur Stube hinaus¬ getragen

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Pagina 3 di 16
Data: 15.09.1938
Descrizione fisica: 16
Gv-eten-eutfche Erklärung Me volle Schuld trifft Mag Konrad Mein über die Auflösung -er Berhan-lungsbelegatlon -er SW. Prag, 14. September. Von führender sudetendeutscher Seite wird mitgeteilt: Im Anschluß an die Antwort des Ministerpräsidenten auf die Aufforderung der Sudetendeuffchen Partei hatte Minister präsident Dr. Hodza privat dem Abgeordneten Frank gegenüber die Forderungen der SdP. als v e r n ü n f t i g und erfüllbar bezeichnet, jedoch hinzugefügt, er müsse in Prag mit ihm verhandeln

sind. Um 18.30 Uhr vefftändigte Ashton - Gwatkin die Kanzlei Konrad Henlein in Asch und teilte sein Ersuchen mit, von Konrad Henlein empfangen zu werden. Ashton-Gwatkin traf in Begleitung der beiden Mitglieder der Kommission Peto und Henderson um 1.30 Uhr nachts in Asch ein. In der Kanzlei Konrad Henleins wurden die Herren auftragsgemäß von Abgeordneten Ingenieur Franz K ü n z e l, Dr. Ernst T s ch e r n e und Dr. Walter Brand erwartet und ihnen mit geteilt, daß Konrad Henlein zurzeit unterwegs sei

, während fein Stellvertreter Karl Hermann Frank in Eger zu einer Unterredung zur Verfügung stehe. Die Herren der Mission Lord Runcimans wurden von dem Communique in Kenntnis gesetzt, das die Enthebung der SdP.-Delegation durch Konrad Henlein mitteilt und begründet. Die Herren der Mission Lord Runcimans fuhren daraufhin nach Eger, wo um 2.10 Uhr ein Gespräch mit Abgeordneten Karl Hermann Frank stattfand, bei welchem dieser mehrmals die Notwendigkeit der Forderungen der Parteiführung begrün dete

und die Verantwortlichkeit der tschecho- slowakischenRegierung dafür herausstellte, daß durch die Nichtbeautwortung der Forderungen die Verhandlungs- grundlage endgültig zerschlagen sei. Merreöung mit Konrad Senlein Abgeordneter Karl Hermann Frank erklärte sich auf neuer liches Ersuchen Ashton-Gwatkins bereit, eine Unterredung mit Konrad Henlein im Laufe des Vormittags zu vermitteln. Diese Unterredung fand Mittwoch um 11.45 Uhr in Asch statt. Bei dieser waren außer Konrad Henlein und den Herren der Mission Lord

Runcimans Gwatkin, Peto und Henderson die Abgeordneten Karl Hermann Frank und Ing. Franz Künzel anwesend. Konrad Henlein kennzeichnete unter Hinweis auf die ständig wachsende Zahl der Todesopfer und die brutalen Maßnahmen gegen die Sudetendeutschen die Entwicklung der Lage in den letzten Stunden und gab dann selbst den Mitgliedern der Mission Lord Runcimans bekannt, daß er die Verhandlungsdelegation ihres Auftrages entbunden habe, weil die durch das Verhalten der Regierung allein verschuldeten

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Pagina 13 di 24
Data: 08.06.1935
Descrizione fisica: 24
Der Fernsprecher. Von Alice v. Dierkes. Die in Innsbruck lebende Verfasserin wird am 13. d. M. in der „Urani a" einen Vortrag aus eigenen Werken halten. Marlene langweilt sich. Ihre Ehe enttäuschr sie. Nicht, daß sie unglücklich ver heiratet ist, ach nein! Sie liebt Konrad Reicherscheitt, dem sie vor bald einem Jahre angelobt worden ist, und Konrad liebt sie. Aber Konrad ist säst nie zu Hause; er hat infolge seines Berufes so wenig Zei: für die kleine, schwarzhaarige Mar lene; immer gibt

mich nur, daß diese gute Mama das Herz töchterlein einem so ausgesprochenen Ausbund von Untugen den überlassen hat", wirst er aufgebracht hin. „Weil — weil —" Marlene trocknet sich die Augen und hebt ihm das hübsche Gesichtchen entgegen. „Ich Hab dich doch liebgehabt." „Und jetzt liebst du mich wohl nicht mehr?" Trotzig zuckt sie die Achseln, wirft die Lippen auf und läuft plötzlich wortlos aus dem Zimmer. Konrad Reicherscheitt bleibt allein zurück und hängt seinen Gedanken nach. — Am nächsten Tag

, der sonnenüberflutet über die winterliche Erde hinläuft, ist die Stimmung im Hause Reicherscheitt um nichts besser. Marlene trotzt noch immer, die Suppe ist an gebrannt, der Braten zäh, das Gemüse versalzen. Ungehalten tadelt er das schlechte Essen. „Ich bin doch nicht dein Dienstmädchen", entgegnet sie schnippisch. „Immer nur Magddienste — pah! Ich werde jetzt die junge moderne Frau spielen, mein guter Konrad." „Nichts da, meine gu:e Marlene! Hier gibt es weder Haus freunde noch einen Flirt

, der angibt, sie vom Sehen gut zu kennen, der angibt, sie schon lange glühend zu verehren! Marlene trällert einen Schlager vor sich hin, läuft zum Spie gel hinüber, schaut aufmerksam hinein, streicht das schwarze Haar zurecht, lacht dabei hell und silbern auf und schlägt die Hände zusammen. „Was wird Konrad sagen, wenn ich es ihm erzähle!" Konrad? Oh, was würde er sagen! Marlene schürzt ihren kirschroten, frischen Mund, überlegt und kommt zu dem Ent schluß, Konrad nicht einzuweihen. Konrad

. An einem Samstagnachmittag, jenem Tage, an dem Heinz wegen Konrads Anwesenheit nicht aufläuten darf, meldet das Dienstmädchen nun einen fremden Herrn. Marlene errötet heiß und ergreift hastig die Besuchskarte. Konrad, der nur zum Haarschneider gegangen ist, kann jeden Augenblick wieder da sein. „H. M. Hoffmann", liest sie von der schmalen, weißen Karte ab. „Führen Sie den Herrn ins Empfangszimmer!" Schnell stürzt sie noch zum Spiegel, kämmt das Haar glatt und überpudert das schmale Gesichtchen. Dann geht

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Pagina 20 di 20
Data: 05.06.1926
Descrizione fisica: 20
Auch Maria war auf die Schwelle geirrter», auch ihr Blick durchirrte wie befreit die klare Lichtfiille. „Sehen Sie dort oben auf der Treppe, das ist wahr- Hcfftig Konrad und Lieselotte! Sie spähen nach mir aus. O, wie wird sich Konrad um mich gecingstigt haben! Lassen Sie uns eilen, damit er uns erblickt!" Winkend eilte sie ihm voraus. „Sie wollen doch nicht wieder zum See? Das Wasser kst noch sehr bewegt und der Kahn ganz naß!" Der alte Trotz lag auf einmal wieder in ihren Z-stgen. „Wohl

, ich werde,' es ist der nächste Weg zu Konrad, und ich nehme es mit dem See schon auf!" Da stand schon wieder die senkrechte Falte zwischen seinen Brauen. „Dann kommen Sie, meine kräftigen Arme schaffen es besser!" Stumm bestieg sie den feuchten .Kahn und nahm ihm gegenüber Platz, noch immer in seinen warmen Mantel gehüllt. Er aber stemmte seine Kraft an, und sicher glitt der Kahn Wer die gurgelnden Wellen. Sinnend glitt ihr Blick Uber die glitzernde Fläche, auf der noch der letzte Nachhall des wilden Bäumens lag

, dann aber sank ihr Haupt tief herab, und stumm schlug sie die Hände vor ihr Antlitz. Doktor Seehofer hatte ebenfalls Marias Blicke gemieden, jetzt aber umfaßte er die zusarnmengesunkene Gestalt vor ihm mit einem Blicke, in dem trotziger Kampf und heiße Glut zugleich lag. Vetter Konrad wandte sich jäh zurück. „Sie kommen, Lieselotte, Maria stand unter Doktor Seehofers Schutz. Ich eile hinunter zum Ufer, um ihr beim Aussteigen behilflich zu sein. Du bleibst hier, daß ich nicht noch auf dich achten nmtz, Kind

. Warum bist du Merhaupt mit hierher gegangen? Du hättest drin ans uns warten sollen; nun habe ich doppelte Sorge!" Lieselotte ballte bei den schroffen, hastigen Worten ihres Betters heimlich Hve kleine Rechte zur Faust, und ihre vollen Lippen warfen sich zornig aus. „Ja, doch, ich gehe schon, ich werde dir nicht im Wege sein!" — Und ehe er etwas erwidern konnte, war sie mit schwimmenden Augen davongeeilt. Konrad aber achtete threr gar nicht; er stand bereits ans der letzten Stufe und streckte

der schlanken Herrin vom Raine die Hand entgegen. „Maria, wie sehr habe ich mich um dich geäugstigt!" Sie Hatte mit seiner Hilfe den Kahn verlassen und sah bittend zu ihm enrpor. „Verzeihe mir, Konrad, ich will nie mehr so unvorsichtig sein'." Konrad vour Skaine drückte warm die kleine Frauen- hand. „Da bist dir ja nun, wohlbehalten und gesund; mm wollen wir nicht schelten; Ihnen aber, bester Herr Doktor, innigsten Dank. Wir stehen iurmer tiefer in Ihrer Schuld." Doktor Seehofers Antlitz war kühl und ruhig

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Pagina 11 di 20
Data: 23.05.1936
Descrizione fisica: 20
, du weißt, wir haben heute noch viel zu tun." Konrad Zweilinden dachte: Das war deutlich! Klarer konnte der Vater der jungen Schönheit wirklich nicht merken lassen, er wünsche keine Unterhaltung über seine Vergangenheit. Er schien Angst gehabt zu haben, die Tochter könne ihm den Ort, wo er herstamme, noch nennen. Angela war errötet, es kränkte sie, daß sie der Vater vor dem Fremden so auffallend zur Eile mahnte. Sie machte den Strauß fertig und schlug ihn in einen großen Bogen Seiden papier. Konrad

Friedhosserde einen vollen Kranz voll Blüten picht, Fritz Arnold. Konrad Zweilinden trat ein: Er trug e nen großen Strauß, man sah Rosen durch die dünne Seidcnhülle schimmern. „Bringst du mir schon wieder Blumen, Verschwender", schalt Frau Bettina mit glücklichen Augen, „und noch dazu solch ein Riesenbukett! Dafür muß man ja eigens eine Vase anferti gen." Sie entfernte das Seidenpapicr, hob den Strauß, stutzte und lächelte verdutzt, als sie ihn näher betrachtete. „Das md doch künstliche Blumen, Konrad

, du hast wirklich drollige Einfälle", sagte Frau Bettina lächelnd. Konrad Zweilinden nickte: „Ja, Muttcr, es sind künstliche Blumen, aber sie gefielen mir, weil sie so natürlich wirken." Frau Bettina war keine Freundin von künstlichen Blumen. Ihr schöner Park daheim lieferte vom Frühling bis zum Spät herbst frische Blumen für die Vasen, und sie hätte sich niemals eine künstliche Blume ins Zimmer gestellt. Doch dachte sie, daß ihr Konrad hatte eine Freude bereiten wollen, und sagte darum: „Die Rosen

sind wirklich der Nanir überraschend ge treu nachgebildet, ich begreife, wie sie dir gefallen konnten, wir nehmen sie mit nach Zweilinden." Man aß im Speisezimmer des Hotels, und beim Nachtisch fragte Konrad: „Möchtest du nicht auch noch andere Blumen von dieser Art haben, Mutter? Sie hat zum Beispiel sehr schöne Lilien und Nelken." Frau Bettina horchte auf. „Wer hat noch sehr schöne Lilien und Nelken?" fragte sie nun ihren Sohn, indem sie ihn dabei forschend anschaute. Er lächelte ein bißchen verlegen

, und wirklich, ich finde die Blumen sehr schön", trat er für seinen Kauf ein. Er lächelte: „Auch irrst du, wenn du vorhin den Ausdruck „ein hübsches Mädchen" gebraucht hast. Die Blumenverkäuferin ist so auf fallend schön, daß ich sie minutenlang angestarrt habe, ehe ich überhaupt fassen konnte, daß es sich bei ihr um ein Wesen von Fleisch und Blut handelte. Ich dachte, ich sähe eine Erschei nung." Frau Bettina blickte ihren Sohn etwas befremdet an. „Du schwärmst ja förmlich, Konrad." „Du würdest

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Pagina 11 di 24
Data: 29.08.1936
Descrizione fisica: 24
, der ihm über den Rücken lief. Die Schritte gingen mit leichtem Schlürfen durch den Ban- kettsaal. dann wurden Stühle zurechtgerückt und schließlich stie ßen sie wieder miteinander an, die Unheimlichen. Stießen mehrmals an, rückten mit den Stühlen und gingen davon. Der Baron kratzte sich h nter dem Ohr, und Konrad rief laut, ais sollten sie es noch hören, die sich eben entfernten: „Bor allein werden wir des Fensterbrett untersuchen, mir kommt ein Gedanke, der nickt ganz unwahrscheinlich ft. Sage Mutter." wandte

er sich an Frau Bettina, „entsinnst du dich noch daran, was dicht vorher gewesen, als du zum ersten Male die stummen Gäste gehört." Frau Bettina dachte an die Frühl'mgsnacht im Pavillon und an den schlechten falschen Mann, in dessen Armen sie gelegen. Aber er war tot; an Haß erstickte ihre erste Liebe und es ging niemand etwas an, aus welchem Grunde sie in jener Früh lingsnacht das Haus verlassen. Und darauf kam es ja auch bei Konrad- Frage nicht an. Sie erklärte: „Ich war eines Tages im Park

gewesen und da dies Fenster zum Bankettsaal offen stand, kletterte ich einfach hier herein, es ist ja nicht hoch über dem Erdboden. Als ich dann noch kurze Zeit verweilte, hörte ich zum ersten Male die Schritte, das Stühlerücken und das Gläferklinaen." Konrad fragte: „Bitte, Mutter, und wie war das als du die Gäste zum zweitenmal hörtest?" Sie erwiderte langsam: „Als sie dann wiederkame i, saßen wir am Tags-'vor deines Großvaters Beerdigung hier am Tisch, die Schwester deines Großvaters, ihr Mann, Herr von Welten

, und ich. Anton war auch dabei, er servierte." Konrad fragte: „Erinnerst du dich vielleicht, Mutter, ob jemand kurz zuvor irgendwie am Fensterbrett gewesen war?" In Frau Bettinas Augen leuchtete eine Ahnung auf, was Konrad mit seiner Frage festzustellen versuchte. Sie nickte: „Natürlich, jetzt fällt es mir ein. Frau von Welten wünschte, weil die Läden der Sonne wegen nicht offen waren, Anton sollte sie aufmachen. Da beugte er sich über das Fensterbrett und stieß dabei den Ellbogen ziemlich heftig." Konrad

erregte des Pfarrers und Cata linas Neugierde. Sie übersetzte ihnen ins Spanische, was Konrad Zweilinden eben fe'tgestellt, und übersetzte ihnen auch, was er Zweiter sagte. Konrad fuhr fort: „Ehe me ne Mutter zum ersten Male die stummen Gäste von Zweilinden hörte, war sie beim Hinein klettern in den Bankettsaal auf das Fensterbrett gestiegen. Als sie die stummen Gäste zum zweiten Male hörte, hatte sich Anton fest mit dem Ellbogen auf das Fensterbrett gestützt beim Oeffnen der Läden. Beim dritten Male

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Pagina 11 di 20
Data: 18.07.1936
Descrizione fisica: 20
Die stummen Gäste von Zweilinclen Roman von klnny v. panhuys Er erwiderte mit tiefem Seufzer: „Ich will tun, was du mir rätst, wir wollen beide hoffen, es schlägt uns allen zum Guten aus." An Äefem Abend plagte sich Bettina Zweilinden schwer mit ihren Gedanken ab. Hatte sie Konrad zureden dürfen? Nahm sie nicht damit eine große Verantwortung auf sich? Wenn Konrad unglücklich wurde, mußte sie dann nicht unter der Last der Selbstvorwürfe zusammenbrechen? Sie hing so sehr an dem einzigen Sohn

, und wenn sie sich vorstellte, er könne unglücklich werden, war es ihr, als ob sich ihr Herz in wahnsinnigem Schmerz zusammenkrampfe. Am anderen Tage sah sie alles schon wieder leichter an, und als die Baronin Rückert mit ihrer Tochter dann am Nachmit tag im Auto vorfuhr, dachte sie, die Baronesse war so reizend und anmutig, daß sie Konrad gefallen muhte, selbst wenn sein Herz jetzt noch einer anderen gehörte. Frau Bettina hatte zu keinem Menschen erwähnt, daß sie ein Zufall auf die Spur Wulf Speeraus geführt

und den, als er verschwand, alle tief verachtet. Molly Rückert trug ein sommerfrohes Kleid aus leichtem Blau mit großen Rosenumrandungen, gelblichen Rosen von zarter Tönung. Auf ihrem breitrandigen Hut lag eine künstliche Rose von derselben sanften Farbe. Als hätte sie der Wind vom Strauch gerissen und auf den Hutrand geweht, lag sie da. Wunderschön war Molly Rückert, und der Taubenblick ihrer Draunaugen grüßte Konrad wie in geheimer Zärtlichkeit. So schien es Bettina Zweilinden. Nach dem Kaffee

, den man in einer Parklaube einnahm, machten Molly Rückert und Konrad Zweilinden einen Spa ziergang durch den Park, und nachdem sie ein Weilchen neben einander hergegangen, wurden sie beide schweigsam. Es stand plötzlich etwas Lastendes zwischen ihnen, wie eine trennende Schranke. Es war, als wollte jeder von ihnen sprechen und wage sich nicht recht damit heraus. Molly schaute ihren Begleiter manchmal von der Seite an, und er dachte, nun wartete die junge Baronesse wohl auf seinen Antrag. Ehe er mit seiner Mutter

zwischen seiner Begleiterin und ihm dauerte peinlich lange. Sie waren so bis in die Nähe des alten Pavil lons gelangt, der weit offen stand. Er war ror kurzem neu möbliert worden, und nur, um endlich etwas zu sagen, fragte Konrad Zweilinden: „Mollen Sie sich einmal den Pavillon ansehen, Mutter hat ihn für mich ganz neu ausstatten lassen, wie ein schönes Zimmer ist er geworden. Ich sitze so gern darin, Mutter aber hat eine sonderbare Abneigung gegen ihn." Er lenkte den Schritt auf den Pavillon, und sie traten

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Pagina 11 di 20
Data: 13.06.1936
Descrizione fisica: 20
! Aber ich will es dir sagen, vielleicht begreifst du es dann. Ich liebe Konrad von Zweilinden, Vater, ich liebte ihn auf den ersten Blick, und trotzdem ich mir dar über klar geworden, daß ich nie seine Frau werden kann, war ich doch selig bei dem Gedanken, ihn wenigstens noch einmal sehen zu dürfen. Mit diesem kärglichen, flüchtigen Wiedersehen morgen wollte ich mich bescheiden. Es bedeutete sogar ein Glück, eine Gnade für mich. Und nun hast du es mir weggenommen wie etwas, was ich nicht mehr brauche

noch einmal wiedergesehen hätte, ehe er für immer Spanien verläßt." Sie schluchzte laut und fassungslos auf und verließ ohne Gutenachtgruß das Zimmer. Wulf Speerau blickte ihr betroffen nach. Er hatte damit ge rechnet, Angela würde nicht ganz damit einverstanden fein, daß er hinter ihrem Rücken die Angelegenheit geordnet hatte, aber auf ein so klares, unumwundenes Liebesgeständnis war er doch nicht gefaßt gewsen. Angela liebte Konrad von Zwei linden. Er hatte die Gefahr geahnt, aber daß Angela schon so mit ganzer Seele

an dem Deutschen hing, das überraschte ihn. Er setzte sich seufzend an den Tisch. Da lagen künstliche Blumen, sie hatten ganz feuchte Flecken. Es waren Spuren von Tränen, die seine Tochter um Konrad von Zweilinden geweint. Es schien ihm fast unglaublich, daß ein so junges Mädchen sich Hals über Kopf in einen Mann verlieben konnte, den sie kaum kannte. Er blickte starr vor sich hin. Er hatte, so weit er auch zurückdachte, keinen einzigen Men schen liebgehabt außer Angela. Und nichts hatte ihm ferner gelegen

, als ihr wehtun zu wollen. Aber war ihm eine Wahl geblieben? Hatte er nicht so handeln müssen, wie er es getan? Konrad von Zweilinden war der Enkel des ermordeten Gutsherrn von Zweilinden: an dieser entsetzlichen Wahrheit konnte er nicht vorbei. Und es war deshalb gut, was er heute getan, es war gut, selbst wenn er Angela noch so großen Schmerz damit bereitete. Er, der Mann, dem nichts im Leben heilig gewesen, er, der Selbstsüchtling, der als Mensch ohne Glauben an das Gute und ohne das geringste religiöse

ab und erklärte, ihr fehle gar nichts. Sie saß doch lieber hier hinter den Blumen und hing ihren traurigen Gedanken nach als daß sie zum Vater nach Haufe ging und das Geschehene, Unabänderliche noch tausendmal schlimmer empfand. Ihre Armbanduhr aus Nickel, die ihr der Vater zu Weih nachten geschenkt, zeigte zerade auf zehn, und Angela malte sich aus, jetzt ungefähr würde Konrad von Zweilinden kommen, wenn sich ihr Vater nicht eingemischt hätte. Warum nur hatte er es getan, warum

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Pagina 4 di 12
Data: 17.05.1932
Descrizione fisica: 12
müßig draußen unter den Bäumen ge sessen und geträumt hatte. „Konrad! Konrad!" Er schluckte und vermochte kaum zu sprechen, denn nun drängte sich mit Allgewalt ein Schluchzen in ihm auf. „Ist es denn möglich, daß ein Mensch auf der Welt so gut ist wie du? Ist es denn möglich, daß du mich Bruder nennst?" „Du Arrner, Lieber!" Da umschlang ihn Jörge mit zitternden Armen, preßte sich an Konrads Brust und weinte, weinte so bitterlich, daß sein ganzer Körper erbebte. „Fasse dich, Jörge, jetzt steigen

wir aus." Jener zuckte auf. „Hätten wir doch immer so weiterfahren können. Wie ich mich fürchte vor allen Menschen, nur nicht vor dir!" „Auch Mutter ist gut." Jörge schüttelte den Kopf. „Meine Mutter ist tot. Sie war ja nicht meine Mutter, aber trotzdem —" Der Zug hielt. Konrad hatte von Breslau aus telegraphiert. In der kurzen Zeit, als er den Anzug und die Wäsche kaufte. Nun stand eins der Gutsautos vor dem Bahnhof, und Johann führte das Steuer. Er grüßte mit seinem unbeweglichen Gesicht. Konrad half Jörge

in den Wagen. Auch jetzt, im Angesicht der Männer, die neugierig herumstanden und ihn natürlich kannten, legte er den Arm um Jörge. Dann fuhren sie langsam, denn es war Nacht geworden, über den holprigen Feldweg und an den im Umbau begriffenen Gebäuden von Groß-Daberau vorüber. Der Mond schien hell, die Nacht war wundervoll warm. Immer wieder blickte Konrad auf Jörge, der nun, matt vom Anfall und auch von der Erregung, neben ihm lehnte. Ihm fiel auf, daß der Atem Iörges hastig und schnell ging

Gelegenheit, den selbstlosen Helfern aus dem ganzen Lande Dank und Glückwunsch der gesamten Oeffentlichkeit für den idealen Dienst am Nächsten auszudrücken, den Männer, die jahrzehntelang unter Zurück setzung ihrer Person nichts für sich, alles für andere ein- KAFFEE N0SK0ISTD0(H DERBESTE Jörge hatte die Augen geschlossen, die Schwäche halte ihn übermannt, und nun schien es Konrad wieder, als sei es ein Sterbender, der da neben ihm lehnte. Ueberall dufteten in der wohligen Frühlingsnacht die blühen

den Sträucher; die ersten Frösche begannen in den Wiesen gräben zu quacken; die Rinder waren zum ersten Mal in der Nacht draußen, hoben ihre Köpfe und brüllten, wenn der Wagen vorüberglitt; hie und da bellte in einem der düsteren Insthäuser ein Hund oder krähte ein erschreckter Hahn, der durch das Auto erweckt, es schon Morgen wähnte. So brachte Konrad von Kynau in schweigender Nacht den ältesten Sohn des Hauses nach dem Schloß seiner Väter zurück. 28. Kapitel. Es war Mitternacht vorüber, als das Auto

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Pagina 22 di 26
Data: 14.08.1937
Descrizione fisica: 26
haben. Und die Wut, die beißt sich in jedem Sägestrich in den Baum, die schlägt mit jedem Hieb nieder ins splitternde Holz. Warum das ist? Warum sie nichts mehr reden mitsammen? Das ist eine ganz eigene Geschichte. Letzten Samstag nach der Arbeit, da haben sie sich beide ganz sauber abgewaschen, haben sich ein Plateniglsträußl aufgesteckt und sind mitsammen ins Dorf hinunter. Vor den ersten Häusern haben sie sich noch eine gute Nacht gewunschen, dann sind sie auseinander, der Lex nach rechts, der Konrad

nach links. Wie der Lex dann zum Kammer- fenster der Zenzl gekommen ist, da ist von der anderen Seite auch einer herangeschlichen. Sie haben beide kein Wort gesagt, sondern haben kurzerhand zu raufen begonnen, wie das eben so Brauch ist. Wie aber der Lex den anderen nicht niederzwingen konnte, da hat er gemerkt, daß es der Konrad ist. Und der hat's auch gemerkt. Da haben sie einander losgelassen und sind ge gangen, der Lex nach links, der Konrad nach rechts. Und seit dem reden sie eben nimmer. Dafür

denken sie mehr. Sie den ken, wie es am nächsten Samstag, also morgen, sein wird. „Krach", haut der Lex seine Hacke in den Baum. Kaum kann er sie herausziehen, da haut „krach" schon der Konrad zu. So geht es wild, Schlag auf Schlag, bis sich der Baum hinausneigt über die Tiefe und niederstürzt. Ein Stück poltert und rutscht er noch, dann oerspießen sich die Aeste und er liegt still. Sie steigen hinunter und hauen die Aeste weg. Dann wälzen sie den Stamm, nachdem sie tief die Aexte eingewuchtet

haben, gegen die steile Felsrinne, die ein gutes Stück glatt hinab schießt und dann hinausspringt über die Tiefe. „Wum, wum", prallt der Baum zwischen die Felsen, aber auf einmal stößt er auf einen Felskopf und verfpreizt sich, keine fünf Meter über dem abbrechenden Rand. Der Konrad schaut den Lex an, der Lex den Konrad, aber keiner macht Anstalt hinunterzusteigen. Wenn der Lex nit mag, mag i a nit, denkt der Konrad. Und den Lex denkt dasselbe. So steigen sie denn nebeneinander höher hinauf, zum nächsten Baum

, den sie schlagen wollen. Das Gefchröf legt sich hier etwas zurück, so daß sie den Stamm drunten nimmer sehen. „Ritsch, ratsch, ritsch, ratsch", fährt die Säge ins Holz. Der Lex reißt auf der einen Seite so schnell er nur kann, der Konrad auf der andern. Dann fliegt im Schwung die Säge auf die Seite und „krach" — „krach" reden die Aexte. Bis der Baum niederstürzt, mitten in die Rinne hinein. Mitsammen steigen sie hinunter. Aber dann schneuzt sich der Lex aus dem einen Nasenloch und klettert tiefer

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Pagina 19 di 20
Data: 05.10.1938
Descrizione fisica: 20
Wenn sie einziehen in den DRL. JCowiad ZCmCeiii und seine ‘Zorne* Don Werner Gärtner, Pressereferent des Reichssportführers „Das Turnen muß wieder s ch l i cht werden" — „Das Tur- nen muß wieder kämpferisch werden" — „Turnen muß Erziehung zu Gehorsam, Kameradschaftlichkeit und Opfer bereitschaft sein" — „Turnen muß wieder völkische Pflicht werden", das sind Worte von Konrad Henlein. dem früheren Führer de^ Deutschen Turnverbandes, dem späteren Führer aller Suüetendeutschen und dem jetzigen

uns klar darüber sein, welch wertvolles Gut die Sudetendeutschen — weit über die materiellen Güter der Erde hinaus — als Menschen für unser Volk bedeuten. Stolz, selbstbewußt, opferbereit und zäh hat der Reichssportführer in einem Telegramm an Konrad Henlein vom 1. Oktober dessen Landsleute genannt. Und er hat gleichzeitig auf die organisatorische Grundlage dieser Hal- tung der Sudetendeutschen hingewiesen, auf die „Arbeit des Deutschen Turnverbandes und aller seiner Mitglieder, durch deren

vorbildliche Mannschaft, ich e Arbeit und rücksichtslosen Kampf um Deutschtum und Heimat das seit Jahren verfolgte Ziel erreicht wurde." Arbeit im Sinne der NSDAP. Konrad Henlein und seine Turner waren der Führer und die Mannschaft, die nach der Auflösung der NSDAP, in der Tschecho-Slowakei die Aufgabe der Einigung und Erziehung des Sudetendeutschtums über nahmen und lösten. Konrad Henlein selbst ist der erste Turner führer der Geschichte, der im härtesten Volkstumskampf die Werte der Ideen Jahns erkannte

, einsetzte und so an einem sehr großen Beispiel darstellte. Dieses Beispiel darf und wird nicht verloren gehen! Wenn Konrad Henleins Turner ein- zishen in den großen Deutschen Reichsbund für Leibesübun gen, so werden sie das nicht tun als versprengte Haufen, die zur Truppe finden, sondern als wuchtig geschlosiene, zahlen mäßig und haltungsmäßig imponierende Mannschaft, so wie wir sie in Breslau marschieren sahen beim gewaltigen Deut schen Turn- und Sportfest im Juli 1938. Und sie werden mit sich tragen

und um sich verbreiten den aktivistischen Geist ihrer Kampfzeit, wie ihn die oben zitierten vier Kernsätze Konrad Henleins geballt wiedergeben. In Breslau war es auch, wo in einer Arbeststagung Konrad henlein feststellte, daß alle Aeußerungen des sudeten- deutschen Volkstumskampfes auf dem Turnplatz entstanden sind. Der Turnplatz war, wie Jahn das vor mehr als hundert Jahren verlangte, zur öffentlichen Erziehungsstätte des sudeten deutschen Volkes geworden. Damit ist der Beweis für die Richtigkeit der Gedanken Jahns

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Pagina 5 di 10
Data: 08.06.1923
Descrizione fisica: 10
von den Andechsern nachgesiicht haben. Er besaß bereits einen volljährigen Sohn Otto, der mit dem Vater gleichzeitig in Bozen weilt. Daneben kommt bedeutsam ein Brüderpaar Dietmar und Konrad von Sistrans vor, dessen Eltern sich auch nicht mit Sicherheit bestimmen lassen, so viele Mitglieder des Hauses kommen bereits vor. End« Jänner 1249 sind Ulrich, der jetzt nur mehr Hallarius heißt, und fein Sohn Otto zu Innsbruck Zeugen einer Gutsschenkung ans oberayerifche Kloster Dießen, und die beiden Gebrüder Dietmar

und Konrad von Sistrans bei einer Jahrtagsstiftung durch Herrn Wittmar von Matrei eben falls in Innsbruck, 'beidemal in Gegenwart und mit Bewilligung des Grafen von Tirol gestiftet. Um dies« Zeit war nämlich das berühmte Geschlecht der Andechser bereits' ausgestorben und der Graf Albert von Tirol Verweser ihres reichen Nachlasses, bis im Jahre 1253 auch fein Haus im Mannes stamme erlosch. Di« ältere Tochter Adelheid hatte den Grasen Mein hard I. von Görz-Tirot geheiratet. Durch Teilung

mit seinem Schwager, dem Grafen Gebhard von Hirschberg, der Elisabeth von Tirol, die Witwe des letzten Andechsers, selbst auch Witwer, zur Frau erworben hatte, siel diesem wesentlich das Andechsisch« Gebiet mit dem Imitat und Innsbruck, dem Görzer das Tirolische mit Meran zu. Als der Hirschberger vom ©rix seiner zweiten Gemahlin Bchtz eignssen hatte, bestätigte er am 4. September 1253 dem Stift Benediktbeuren alte Schenkungen der Meranier und Tiroler. Hiesür legten auch die Gebrüder Dietmar und Konrad

seinen Hof in Flauer lingen mit Grund und Leuten, worunter sich auch di« Frau des Konrad Bogner von Thauer (fagittyrii de THauer), genannt „Gottes- ritter", befand, übertragen, die er nun den Gebrüdern von Baum kirchen zu Lehen verlieh; ferner hatte der Gefangene allen Rechten, Gütern und Leuten zu enffagcn, die ihm durch den Tod des Herrn Hageno von Fragvnstein zu gehören schienen. Durch diese Ansprüche war vielleicht die Fehde herbeigeführt worden. Endlich mußte er Urfehde schwören

und durch Friedenskuß mit den genannten feind lichen Brüdern den Vertrag bekräftigen. Für Einhaltung aller Friedensbsdmgungen hatten sich besonders aus feiner Verwandt schaft zu verbürgen die Herren: Konrad und Dietmar Gebrüder von Sistrans, Otto des letzteren Sohn, Heinrich der Stöckel, Witilo und Hermann von Thauer. Unter den Zeugen befanden sich Friedrich Berchtinger, Otto Haller und arider« Bürger der Stgdt. — Kon rad von Sistrans hatte auch einen Sohn, Hildebrand von Luchten werde oder Lichtwerth (Lichterer

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Pagina 9 di 10
Data: 05.10.1942
Descrizione fisica: 10
; denn sie wußten, man kam auf dem.Lande und im Wasser, mit Menschen, Wetter, Wald und allem am besten durch, wenn man es so hielt, wie es die Norweger selber hielten. Oer überfällige üutz / von Johanna S. Naabe Unter sommerlichen Bäumen hatten sie in sorg loser Unbeschwertheit das erste Mal zusammen ge tanzt. Sie gingen dann zusammen ins Kino, dann machten sie einen Spaziergang am kühlen See. Ein bißchen schüchtern waren sie beide. Konrad war ein braver, ordentlicher Kerl, wohl noch wenig geübt im Umgang

mit Frauen. Gretcl aber war von Natur aus sehr zurückhaltend, vielleicht mehr als für sie gut war. Sicher war auch niemand gewesen, der gegen ihre Zurückhaltung Sturm gelaufen war. Wohl hatte Konrad sie beim Tanz ein bißchen fester gefaßt und ihre Hand etwas gedrückt, sie aber schien diese kleinen Zärtlichkeiten nicht zu merken. Konrad war nicht ohne Angriffslust, ein Draufgänger aber war er nicht. Doch manchmal hielt er sich für einen Feigling — einen Trottel! Wie gerne hätte er Gretel ein Kllßchen

sich Konrad dann selbst, wenn er in Gedanken an Gretel versunken seinem Heime zu trottete, das nächste Mal war der Kuß unbedingt fällig! Das einzige, was Gretel ihm bisher gestattet hatte, war, daß er sie beim Vornamen nennen durfte. Ja, und was war das schon? Viel schönere Namen hätte er sür sie, als Gretel, so schlicht hin, aber — bestimmt, bestimmt das nächste Mal. Das nächste Mal aber war Konrad stark mit sich beschäftigt, und aus dem abendlichen Spaziergang um den See wurde nichts. Sie saßen beide

in einem kleinen Cafe, und Gretel durfte das wichtige Papier lesen, das Konrad heute erhalten hatte. Schon lange war es sein Wunsch, Soldat zu sein, nun war es so weit. Nur wenig Zeit blieb Konrad noch, die vielen Notwendigkeiten zu erledigen, denn der Soldat Kör ner wollte keine zivilen Sorgen mehr haben, und für Gretel blieb nun keine Zeit mehr. Sowie er aber an Ort und Stelle war, schrieb er ihr in der ersten Freizeit. Und nun gingen die Briefe fleißig hin und her. Sie kamen sich näher, als es persönliche

Zusam menkünfte vermocht hatten. Lag es daran, daß man schriftlich mehr Mut hatte und sich mehr zu sagen traute? Es ließ sich wohl alles leichter schreiben als sagen. Und bei Gretel war es wohl auch die Sorge um den Mann, dem sie längst schon ihr Herz ge schenkt, was sie gesprächiger machte. All ihr Denken und Fühlen vertrauten beide dem Papier an, und es war so selbstverständlich, daß zu dieser tiefen Freundschaft nun auch das „Du" gehörte. Zweimal war es beinahe so weit gewesen, daß Konrad

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Pagina 9 di 18
Data: 09.04.1938
Descrizione fisica: 18
... Ich werde melden." Und er hält Karte und Stein beil zögernd in der Hand. „Nein... auf keinen Fall! Ich gehe schon. Auf Wieder sehen!" — „Friedrich!" Konrad von Echtern zupft an der Decke, die seine Knie umhüllt. Ungeduld ist sichtbar um seinen Mund. „Friedrich!" Da beeilt sich Friedrich, das Tor zu schließen. Cr geht hastig mit seinen kurzen, steifen Dienerschritten der Terrasse zu. „Bitte, Herr Baron, ich bin schon hier! " „Wer war denn das wieder da draußen? Ein Vertreter wahrscheinlich! Du redest zu lange

mit den Leuten! Du läßt dich anschwatzen, dann hat man sie da. Wir brauchen nichts! Punktum! Da brauchst du das Tor gar nicht aufzumachen." „Bitte, Herr Baron, der ..." „Ihr könnt das halt nie lernen, es fehlt an der Menschen kenntnis." „Bitte. Herr Baron..." Und Friedrich legt die Karte auf den kleinen Tisch, vor dem der Fahrstuhl steht, und das Stein sbeil dazu. Da gibt es Konrad von Echtern einen Riß. Er ist fast er schrocken. „Wie? Was! Donnerwetter! Wieso denn?" „Er hat gesagt, er möchte das dem Herrn

Baron für seine prähistorische Sammlung zum Geschenk machen dürfen." „Wer? Wer denn?" Konrad von Echtern faßt aufgeregt nach der Karte. „Lauf ihm nach! Lauf so schnell du kannst! Er soll heraufkommen! Er soll gleich heraufkommenl Du wirst ihn noch einholen! Renn'!" Und während Friedrich seine alten Beine in Bewegung setzt und keuchend das Tor auf- fchlieht, hält Konrad von Echtern den Vorzeitfund in der Hand. Er geht, mit dem Zeigefinger der leicht gewölbten Fläche nach und prüft die Schärfe

sind auf der Terrasse... bitte!" Da schließt Spitzli umständlich seine Kamera, nimmt seinen Regenschirm, den er an die Linde gelehnt hatte, und hängt seinen Griff am linken Arm ein. „Wenn ich nur nicht störe!" sagt er bescheiden, mit leiser Stimme, mehr zu sich selbst, als zu Friedrich. Konrad von Echtern stemmt die Arme auf die Lehne, mit der Bewegung, mit der sich jemand aus tiefem Polstersitz er heben will, lacht ärgerlich und streckt die Hand aus zur Be grüßung. „Sie sehen... ich alter Krüppel

, ich kann Ihnen nicht einmal entgegengehen. Rückenmarkschuß. Ra ja, es trägt noch mancher so einen Denkzettel vom Krieg her. Sie wollen mir da so eine große Freude machen! Weiß gar nicht, wie ich dazukomm'. Friedrich! Bring' eine Flasche Wein!" Und Konrad von Echtern tut einen schnellen, prüfenden Blick in das blasse Gelehrtengesicht des andern. „Bitte, nehmen Sie doch Platz! Bei mir muß man sich selber helfen! Wollen Sie lieber Tee oder Kaffee?" „Tee, wesin ich bitten darf", sagt Spitzli und legt Schirm und Hut sorgsam auf die breite

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Pagina 11 di 20
Data: 22.08.1936
Descrizione fisica: 20
. Ich habe das Verlangen danach verloren. Mit der vierten Dimension will ich doch lieber nichts zu tun haben!" Am Fuße der Treppe stand in der grauen ruhig vornehmen Livree des Hauses der Diener Anton. Er wandte sich an Konrad von Zweilinden, bestellte ihm, der Baron Rückert wäre da und wünsche ihn zu sprechen. Konrad blickte seine Mutter und Angela mit einem etwas jungenhaft verzweifelten Gesicht an. „Hoffentlich ist er nicht gekommen, um nochmals Krach mit mir anzufangen wegen Molly. Ich hätte mich auf die dumme

Geschichte mit ihr nicht einlassen dürfen." Angela erbot sich eifrig: „Ich begleite dich, Konrad." Er nickie: „Ja, komm mit, in deiner Gegenwart wird er sich zusammennehmen, er ist nämlich ein ziemliches Rauhbein!" Konrad entschuldigte sich bei dem Pfarrer und Catalina, er wollte mit Angela sobald wie möglich in den Bankettsaal Nach folgen. Im Arbeitszimmer des Gutsherrn wartete Baron Rückert. Sein Gesicht war noch röter als sonst und ein paar tiefe Fal ten auf semer Stirn wiesen deutlich auf böse

ich mit Ihnen, so empört bin ich durch die Ge schichte. Los, reden Sie, wie Sie solchen Unfug in Szene setzen konnten, sonst, weiß der Himmel, schmeiße ich Sie mit meinen eigenen Händen heraus." Konrad von Zweilinden stieg das Blut zu Kopf, aber ehe er noch die Lippen zum Sprechen öffnete, trat Angela vor den Erregten hin und mit feinem Lächeln sagte sie: „Ihre letzte Drohung hat zum mindesten den Vorzug, originell zu sein, Herr Baron, denn es wäre wirklich drollig, wenn Sie Konrad aus feinem eigenen Haus

auf Reklamebildern von Zahn- wasser und Zahncreme gesehen. Er verzog die Lippen, er fühlte das Lächeln, das sich fast gegen seinen Willen um seinen Mund legte, und Konrad guckte ganz verwundert bei der Verwandlung, die mit seinem grim migen Besucher vor sich ging. Angela spürte instinktiv, mit Mollys Vater würde sie schon fertig werden. Sie fuhr fort: „Die Liebe ist doch das Schönste im Leben und das Höchste und das Heiligste, und es wäre sehr grau sam von Ihnen, Herr Baron, wenn Sie Ihre arme Tochter

ich dem Schwindler neben Ihnen die Hand." Konrad lachte laut auf. „Das hast du großartig gemacht, Angela! Sc, und nun die versprochene Hand her, lieber Herr Baron, und dann kommen Sie mit runter in den Bankettsaal, wo sich meine Mutter mit den anderen beiden Herrschaften aus Wiesental befindet. Es ist warm draußen und ich lasse ein paar Flaschen Mosel kalt stellen, beim Moselwein schließen wir dann aufs neue Freund schaft." Sie reichten sich die Hände und Angela lächelte beide zu frieden an. Auch Pfarrer Basella

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Pagina 14 di 24
Data: 14.08.1936
Descrizione fisica: 24
blickte ihn mit trönenüberströmten Augen und dem wunder samsten Liebeslächeln der Welt entgegen. Konrad vergaß den Pfarrer und die schöne, temperament volle Catalina, eilte mit schnellem Schritt auf die Wartende zu, riß sie an sein Herz und küßte sie, glücklich, überglücklich vor Seligkeit. XXVI. Am nächsten Tage gab es mit Molly Rückerts Vater ein Donnerwetter. Konrad von Zweilmden behauptete, er habe sich in die eine Spanierin, die jetzt in Schloß Wiesenthal wohne, bis über die Ohren verliebt

, warf Konrad von Zweilinden ein paar ver ständnisvolle Blicke zu und grollte tiefempört: „Niemals hätte ich dir dergleichen zugetraut, Konrad, niemals. Aber aufdrän gen will ich mich dir nicht. Heirate nur die Spanierin mit den Mordsaugen. Ich habe sie neulich gesehen. Aber blamiert und kompromittiert hast du mich wirklich, und ich schäme mich vor allen Leuten." Sie wandte sich mit verstellter Zitterstimme an den Vater. „Du, ich habe es schon lange bemerkt, der Inspektor liebt mich, und man müßte

ihm ein bißchen entgegenkommen, jetzt, wo ich wieder frei bin. Denn wenn ich mich möglichst schnell mit ihm verloben würde, gäbe es kein Geklatsch." Sie weinte jetzt vor Angst, ihre Komödie, die sie ein Stünd chen zuvor mit Konrad von Zweilinden verabredet, könnte mißlingen. Sie schluchzte: „Alle meine Freudinnen werden zischeln und lachen, wenn Konrad mich nun sitzen läßt, und ich ertrüge das nicht. Lieber möchte ich nicht mehr leben. Glaube nur, Vater, Joachim Werbeck liebt

mich, und ich könnte ihn auch gern haben, denn Konrad hasse ich jetzt. Und, und..." Sie schluchzte zum Gotterbarmen. Der alte Polterer brüllte Konrad von Zweilinden an: „Gehen Sie zum Deibel, Sie Windhund, der mit so einem armen Iungmädchenherzen Fangball gespielt hat, und eilen Sie sich ein bißchen, ich will Sie nicht mehr sehen." Konrad blinzelte Molly zu und beeilte sich, der freundlichen Aufforderung Folge zu leisten. Acht Tage später reiften Karten des Barons Rückert allen Freunden und Bekannten die Verlobung

sie nach Wiesenthal und umarmte die schöne Spanierin als Freundin. „Wenn wir erst verheiratet sind, der Joachim und ich, setze ich dem Vater die Wahrheit vor", lachte sie, „dann kann er nichts mehr dagegen machen, und dann söhnt er sich auch mit Konrad aus, und wir kommen alle zu eurer Hochzeit." Strahlend vor Glück brachte Konrad Angela zu seiner Mut ter, die er vorbereitet hatte, und sie zog das dunkellockige Mäd chen an ihre Brust und segnete sie mütterlich, die ihr Sohn liebte, denn in den Adern des schönen

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Pagina 7 di 14
Data: 09.12.1925
Descrizione fisica: 14
bis Ende November 1925. Wir entnehmen daraus di« Richter in Tirol; wo neben dem Namen des Richters sich keine Ortsbezeich nung befiirdet, amtiert dieser in Innsbruck. Oberlandesge- r ichi s pr äs i de nt und Standesgruppe S: Durig, Dr. Ernst, Joas Eduard, OLG.-Bizepräf„ Larcher, Dr. Anton, LR- Praf., Maas, Dr. Konrad, Vors. Rat d. OLG. Stand«sgruppe l: Neupauer, Dr. Ferdinand, LG.-Mze- pläf., Innsbruck, Raiimvyr, Dr. Alois, Rat d. OLG-, Delaler, Dr. Ailes fürs Kind Mäntel, Kleidchen, Anzüge, Kodel

, Dr. Artur, OLG3L. Posch, Dr. Konrad, LGR., GW., Madrei i. Olttirol, Hirn, Dr Vin zenz, LGR., GB., Landeck, Hofsmann, Dr. Ernst, LGR.? OLG., Ienewein Gottfried, OLGR., Neubacher, Dr. Joses, LGR., GV., Rattenberg. Standesgruppe 1: Spielmann, Dr. Josef, OLGR., Telss, Weiler. Dr. Max, OLGR., .hall i. T., Baumann, Dr. Franz, LGR., Zell a. Z., Winkler Franz, LGR., Lienz, Peskolldsrungg, Dr. Joh., LGR., Hall i. T., Hirn, Dr. Ludwig, LGR., Dornbirn, Vogl, Dr. Alfred, LGR., Kitzdühel, Ludescher, Dr. Eduard, LGR

wohl verurteilt werden würden. Schließlich erklärten sich beide Parteien grundsätzlich zu einem Ver gleich bereit und die Verhandlung wurde vertagt. ;x=xuxxi ixcsx ;><c^<D><=><_><=>< 0 ><=><a><c I Wenn die Gerechtigkeit untergeht, hat cs keinen Werk mehr. ! daß Menschen auf Erden leben. Immanuel Kant. M Siinaier. Zu seinem 70. Geburtstag. Konrad Fischnal« r, der hochverdiente Tiroler Heimatforscher und langiährig« Kustos am Museum Ferdinandeum, begeht am tt. Dezember seinen siebzigsten Gebunstag

. Anläßlich dieses Festes sei es gestattet, kurz seines Lebens und Wirkens zu gedenken. Konrad Fifchnaler wurde am 10. Dezember 1855 int alten Eifack- liädichen Sterzing als Sohn des Ratsdieners geboren und ver- lebt« dort auch die Jahr« seiner Kindheit, bis er genötigt war, di« Heimatstadt Studien halber zu verlassen. Kaum hatte er das Päda- ?°Sium in Innsbruck absolviert, als er . bereits ein« Stelle als 2ld- lunkt an der Bozner Lehrerbildungsanstalt erhielt, von der er jedoch Mich einem Jahre

„U r k u n de n - Reg « ste n aus bnti SUbt< s ''ch i v in S t e r z i ng". Konrad Fifchnaler stand mit den bekanntesten Männern des Lan- wie Adolf Pichler, Ludwig S t« u b und Eduard A m t h o r, !" Verkehr. Fifchnaler war auch selbst Dichter, sein Name ist mit zwei Gedichten „Wenn" und „Am Abend" in dem „Tiroler Dichterbuch" verewigt; besonders aus den Gedichten kann man den Humor des sonst so ernsten Forschers und Gelehrten erkennen. Er wähnt seien hievon nur die „Boazner Schnalzer", in denen er die Mbt Bozen

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Pagina 4 di 10
Data: 21.01.1929
Descrizione fisica: 10
und es ge lang Herrn Seerrato nach kurzer Feit, den Brand mit einem Hand-Iöschapparat zu löschen. Der Brand entstand dadurch, daß aus dem Kamin eine brennende Sch'acke durch das Kamintürchen hinter der Kredenz herausstel und zündete. „Ein Rohling." Wir erhalten folgende Zuschrift: Als Vertreter des Herrn Engelüert Konrad, Gutsbesitzer und Geschäftsmann in Flanrling, ersuche ich um nach- stchende Berichtigung: „Unrichtig ist, Satz Herr Engelbert Konrad eitlen gewissen Franz L a i r derart mir Futztrit- ten

bearbeitete, daß er mehrere Rücken- und Ntercnverlet- zungcn erlitt. Richtig ist, daß der Verletzte im trunkenen Zustande im Geschäft des Herrn Konrad in Flanrling er- schtenen ist, dort randalierte, obwohl Kunden im Geschäft mrwesend waren, und von Herrn Konrad aus dem Geschäft gewiesen wurde. Wahr ist ferner, daß es der Verletzte war, der zuerst mit einem ausgehobenen Holzfenster auf Herrn Konrad zuging und dieses auf ihn schleuderte, so daß Herr Konrad sich dazu genötigt sah. mit einer Rute

dem An greifer einen Schlag ins Gesicht zu versetzen. Uebrigens heißt dieser nicht Franz Lair sondern Karl Hellbert. Nach Angaben des Hellbert soll er durch Konrad an den Nieren durch Fußtritte verletzt worden sein. In Wirklichkeit ist Hellbert schon seit dem Krieg schwer nierenleidend und wurde auch aus diesem Grunde superarbitriert. Das straf gerichtliche Verfahren wird dies bestätigen. Wegen der Beschimpfunigen des Hellbert sah sich Herr Konrad, der in Flanrling als langjähriger Gemeinde rat zu den ange

sehensten Bürgern gehört, genötigt, die Einleitirng des Strafverfahrens gegen Hellbert zu veranlassen, desgleichen hat Herr Konrad die Strafanzeige gegen Hellbert wegen Verbrechens der gefährlichen Drohung und wegen Ueüer- tretung der Gefährdung der körperlichen Sicherheit erstat tet. Rechtsanwalt Dr. Rudolf S i n n i n g e r." Bei einem Ball mit Gummiknütteln verprügelt. Ans Shrwald wird berichtet: Am Sonntag war in Ehrwald ein öffentlicher Ball, in dem auch der Bursche E. T. aus Ehrwald teilnahm

den 100. Gründungstag in Feindesland be gangen haben. Hauptmann Fröhlich und der Obmann der Plenny- Vereinigung, Eduard Kraus, schilderten in launiger Weise, wie selbst in russischer und ita.ienischer Kriegsgefangenschaft der 100jährigen Regimentsgründung gedacht wurde, lieber Antrag wurde beschlossen, alljährlich diesen Tag im Vereine mit den Alpenjägern festlich zu begehen. Kccrs für morderne Feuerlöschgcräte in Lregenz. Von dort wird uns mitgeteilt: Die Firma Konrad Rosenüauer, Motor

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