993 Das Mädchen würde geglaubt haben, er scherze; aber sie sah, daß ihm die Thranen in den Augen standen. In diesem Augenblick trat Bertrand ein. Julius ging auf ihn zu und sagte, indem er eine Brieftasche in seine Hand legte: „Mein theurer Vater, das Urtheil ist zu Ihren Gunsten ausgefallen. Hier sind 500 Bank¬ noten. jede zu 1000 FrcS. ; es ist der Antheil, welcher Ihnen zukam. Als Ihr Bevoll¬ mächtigter habe ich die Summe
in Empfang genommen. " Bertrand sah erst auf die Papiere , welche ihm Julius überreichte , dann blickte er Marie an, die bemüht war, ihre Thränen^ zurück zu halten; endlich sah er in das bleiche Gesicht des jungen Mannes. „Was soll das heißen? Marie, warum weinst du? Kannst du dich nicht freuen in einem solch' glücklichen Augenblicke? Julius, was hast du ihr gesagt? Wollt ihr mir nicht antworten? Marie! Julius! Donnerwetter
, Julius," sagte Bertrand, „daß du mir dieses erklären willst. Du kannst mich todtschießen, wenn ich von diesem Gewimmer ein Wort verstanden habe. " „Vater!" sagte Julius, „ich reise in dieser Nacht ab!" „Abreisen? Nun, wie lauge willst du denn ausbleiben?" „ Sehr lange. Vater. " sagte der junge Mann ; „ sehr lange, vielleicht für immer. Sie haben mich erzogen und es mir möglich gemacht, eine Stellung in der Welt zu erlangen; ich darf
Ihnen nicht länger zur Last fallen. Ich gehe von Paris weg." „Julius, bist du toll? rief der alte Soldat. Paris verlassen! Und dazu in dem Augenblicke, wo du einen Proceß so geschickt geführt hast, daß alle Juristen da¬ von sprechen werden! Es ist eine närrische Geschichte; ich begreife dich nicht. Uebri genS ist eS unmöglich, daß du gehest, denn ich habe etwas Anderes mit dir vor. " Marie erhob das Köpfchen und warf ihrem Vater einen so süßen
Blick zu, daß Julius anfing, den Muth sinken zu lassen. „Ja," fuhr Bertrand fort, „ich habe meine Pläne schon längst gemacht; ich glaubte bis jetzt, ich könnte dir nur die Perle geben, nun sollst du aber auch eine Einfassung dazu haben, mein Junge. Es wird euch nicht schaden, wenn ihr 25,000 Francs Renten habt. Komm, es ist abgemacht. Marie, umarme ihn, und dann laßt uns direct nach dem Notar gehen." „Vater, es ist unmöglich," rief