, soweit dies zuläffig, an. Die Verurteilten nahmen dft Urteile im Saale ruhig entgegen, besprachen dieselben jedoch außerhalb des Hauses in erregter Weis«. (Nachdruck v-'Maten.! 71 Joseph der Deutsche. Ein Stastsroman von Adam Müller Guiirnbruan. „Ich kann die Spitze gegen dich darin nicht finden," Mie Leopold. „Ich an deiner Stelle würde verlangen, in diesen Fürstenbmid ausgenommen zu werden." „Ein guter Witz!" rief Joseph. „Aber ich habe so viel Hltmor nicht. Ich ineine es bitter ernst mit der Welt
!" „Das ist schade!" erwiderte Leopold. „Du würdest Dich wundern über die Wirkung. Aber mag es wie irmner sein,' der König hat sich durch diesen Bund selber gefes selt. Er wird die auch seinem Staate so nötige Abrun dung nie vornehmen können, solange dieser Bund be steht. Ich würde an deiner Stelle ruhig schlafen iiler diesen Fechterstretch." „So sprach auch Kaunitz." erwiderte Joseph. „Er nannte den Bund ein Schießgewehr, das man zn laden vergessen habe. Aber ich empfinde ihn als die schwerste Niederlage
vertauscheu wolltest." „Behelligt Mimi auch dich mit ihren Unkenrufen? Ich danke dir für deine guten Ratschläge," sagte Joseph iro nisch. „Die kühle Luit, die von dir ausg-cht, hat mich völ lig ernüchtert. Ich bin nun einmal ein Mensch, der an Stimmungen krankt." „Die Wirkungen sind danach!" sagte Leopold. Joseph starrte ihn einen Augenblick an wie gelähmt. Aber er erwiderte nichts. Und die Brüder gingen auch diesmal wieder ansein- der, ohne daß sie sich hätten verstänöigen^können. Franenhände. Es kam
, und in seinen Augarten setzen ließ, waren stumm. Fielen einem Baum die Blätter ab, verdorrte er, ließ der Hofgärtner ihn verschwinden und ersetzte ihn durch einen neuen. Grünte einer, schoß er wohl gar üp pige Triebe, weil ihm das bessere Erdreich behaate, erfuhr es Joseph gewiß. Und er stand vergnügt vor ihm denn es gehörte zu seinen kleinen Freuden, die Natur umzu formen, sie seinem Schönheitssinn, der immer auf Zweck mäßigkeit aus war, untertan zu machen. Und es war im Staate seine Leidenschaft, zu negieren
zu viel und willst zu vielerlei," sagte Leopold einst in Florenz zu Joseph. Und er gedachte manchmal jenes Wortes. Daß er in irgend-nner Sache unrecht habe, gestand er nienials zu: er empfand nur Mitleid mit den Armen im Geiste, die seinem Ideal nach nicht reif waren, oder Spott gegenüber den Toren, die seine guten Absichten verkannten. Ihr wollt nicht, daß ich euch wirtschaftlich rette? Wollt auch ferner Hochzeiten halten, deren Räusche acht Tage dauern, wollt eine Woche an jede Mariazeller Wallfahrt wenden