771 risultati
Ordina per:
Rilevanza
Rilevanza
Anno di pubblicazione ascendente
Anno di pubblicazione discendente
Titolo A - Z
Titolo Z - A
Giornali e riviste
Innsbrucker Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/InnsbNach/1935/09_02_1935/InnsbNach_1935_02_09_4_object_7444036.png
Pagina 4 di 20
Data: 09.02.1935
Descrizione fisica: 20
Italien, das einstige Land der Sehnsucht, um ein charakteristisches Bild ärmer geworden: Das, was dem Frem den zuerst in die Augen stach und ihm ein halb staunendes, halb gutmütig überlegenes Lächeln zu entlocken pflegte: die ebenso farbenprächtige wie anachronistische Zwillingspracht der Carabinieri hat ihr Ende gefunden. Malerisch standen die beiden Unzertrennlichen, steif und korrekt im Straßengewühl, sie gingen nicht, sie schleuderten nicht, nein, wenn sie sich In Bewegung setzten

den Arm hoben, um den Verkehr zu regeln, und sich überhaupt etwas statistenhaft benahmen (immer nach Meinung der Un eingeweihten), wurden sie in den Augen vieler zu einer Ope rettenfigur, wozu der Dreispitz, dieser Napoleonshut, die breiten roten Generalsstreifen und nicht selten ein hoher Federbusch wesentlich beitrugen. Ein Rätsel blieb es aber allen ohne Ausnahme, warum man sie immer nur paarweise antraf. In Wirklichkeit behielten die Carabinieri ihre wirklich etwas unzeitgemäße Uniform deswegen

so lange bei, weil sie ihre historischen Verdienste hat, weil sich ihre Träger, das aus erlesene königliche Gendarmeriekorps, oft hervorgetan haben. Sie trugen in der Uniform ein betontes Ehrenkleid, das für das Volk unantastbar war. Das „Non Io so" und das zwillingshafte Auftreten hat auch seine Gründe. Die Carabinieri sind nämlich keine Auskunfts personen, der Straßenverkehr geht sie überhaupt nichts an, mit dem Verkehrspolizisten hoben sie nichts gemein. Sie können sich deshalb auf das Recht berufen

zwei Zeugen Wert zu legen pflegen. Wer bedenkt, daß die Geschichte Italiens durch Jahrhunderte hindurch die Geschichte von Geheimbünden ist, wer sich an Maffia und Camorra er innert, wird den tieferen Sinn der Einrichtung leicht erkennen. Junge Männer, die sich zu den Carabinieri melden, werden einer strengen Auslese unterworfen und müssen sich zeit ihres Lebens oder ihres Dienstes des Gedankens entschlagen, etwa mit einem Kollegen Kippe machen zu können. Die Carabinieri sind für die öffentliche

Sicherheit da. Auch auf dem Lande treten sie natürlich paarweise auf, dort trugen sie aber schon immer eine zweckmäßigere Uniform und einen Karabiner (daher ihr Name). Sie sind der Schrecken des lichtscheuen Gesindels und in den kleineren Ortschaften ist der marescinllo, der Feldwebel der Carabinieri, der Inbegriff der Obrigkeit. Und nun also, am 1. Februar, sind die Carabinieri, die präch tigsten Farbentupsen der grauen Städte, ins Nichts versunken In eine alltägliche Uniformierung. Ja, sie tragen

1
Giornali e riviste
Innsbrucker Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/InnsbNach/1920/26_11_1920/InnsbNach_1920_11_26_12_object_7204427.png
Pagina 12 di 12
Data: 26.11.1920
Descrizione fisica: 12
den vom Oberlandesgericht aus „Gründen der öffentlichen Ordnung" dem zuständigen Richter entzogen und an den Sitz der wildesten Feinde der Südtiroler, nach Trient, verlegt. Als im Juni dieses Jahres wegen der Uebergriffe der Carabinieri in Tramin eine De monstration stattfand, wurden wahllos mehrere Dutzend Männer ver haftet und nach Trient gebrächt. Nach einem langwierigen, an Willkürlichkeiten reichen Verfahren wuri^n in offenem Rechtsbrnch gegen die Angeklagten unerhört schwere Straferkenninisse gefällt

sachlicher, kommentarsreier Weise sicher festgestellte Ueber- grtsfe selbst untergeordneter Organe der Oeffentllchkeit Mitteilen. Der Gebrauch tirolischer Abzeichen und Fahnen ist untersagt. Als die Pafseirer die alte, historische Fahne Andreas Hofers bei einem kirchlichen Umzuge mitnehmen wollten, mußte sie dem Zugriffe der Carabinieri entzogen werden. — Als der „Deutsche Verband" am Todeslage des Freiheitskämpfers Peter Mayr an bestem Grabe einen Kranz niederlegte, wurde er von den Carabinieri

zerstörten italienische Offiziere das von der Bürgerschaft für die Landesverteidiger errichtete Denkmal mit Beil hieben. — Der Bürgermeister von Bozen, wegen seiner unbeug samen deutschen Gesinnung bekannt, wurde von italienischen Ossi zieren im Stadtcasö vor allen Leuten mit Schimpfworten wie: „Schuft, Gaukler, Viehkerl" beleidigte — Carabinieri und Finanzier,, die.Waffengattungen des italienischen Heeres sind, lassen sich täglich größte Uebergriffe zuschulden kommen. Mißhandlungen von willkür- CFititi

dem BerbraucherbMd für 'W 2-iwl. Ortsgruppe Innsbruck, bei! w Tagesordnung. , Jeder mit oder ohne Grund Verhaftete wird in Ketten geschlossen. Als sich eine Abordnung von Südtirolern beim Generalkoinmissariat in Trient über diesen schändlichen Brauch be schwerte, wurde ihnen wörtlcch erwidert: „An die Ketten werdet Ihr Euch schon gewöhnen!" Dazu kommen dann unqualisizierbare Uebergriffe der Carabinieri außer Dienst. So wurde in Vierschach im Pustertale der Pfarrer von Carabinieri und Finanzier

2
Giornali e riviste
Innsbrucker Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/InnsbNach/1927/20_05_1927/InnsbNach_1927_05_20_8_object_7427046.png
Pagina 8 di 12
Data: 20.05.1927
Descrizione fisica: 12
verstanden. Jeder Teilnehmer am Kriege, insbesondere aber jeder Tiroler und Vorarlberger, sollte diese Büchlein vorurteils- los lesen; sie werden ihm den Krieg in seiner wirklichen Gestalt zeigen, Major a. D, D o l l e n e ck, tfeiidföteikmfh Mordversuch an zwei Carabinieri. Innsbruck, 20. Mai. Vor dem Innsbrucker Schöffengericht (Vorsitz OLGR. Wolf) hatte sich gestern der 22jährige Schuhmacher Emanuel Singer aus Inzersdorf, zuständig nach Thaur bei Hall i. T., wegen ver suchten Mordes, öffentlicher

war, und in das die Burschen durch eine offene Tennentüre gelangten. Bei diesem Diebstahl fielen den Verbrechern 230 Lire an Bargeld, Klei dungsstücke und Schmucksachen in die Hände. Als der Diebstahl mittags bemerkt wurde, verständigte die Bäuerin die Carabinieri. die nach Ausnahme des Tatbestandes die Verfolgung der Diebe aufnahmen. Die beiden Earckbinieri Anton Maggielaro und Wilhelm S o p p e l s a trafen Singer und Kosler, die sie für die Täter hielten, im Gasthaus „Lamm" auf der Straße gegen Waid bruck

. Da die Angehaltenen sich nicht genügend legitimieren konnten, wurden sie aufgefordert, zur Feststellung ihrer Identität mit in die Carabinierikaserne nach Waidbruck zu kommen. Sin ger und Kosler leisteten anfangs keinen Widerstand, kaum hatten sie jedoch einen Weg von etwa 400 Schritten zurückgelegt, wobei Kosler vorausging und Singer, von den beiden Carabinieri flan kiert, folgte, zog Singer plötzlich einen Revolver, den er in der Hosentasche getragen hatte, heraus und feuerte aus nächster Nähe gegen den Kopf

des Soppelsa, ohne ihn glücklicherweise zu tresfen. Sodann richtete Singer die Waffe gegen Maggielaro, den er in die Brust traf. Singer und Kosler benützten hieraus die Ueberraschung der beiden Sicherheitsbeamten, um zu fliehen. Die Carabinieri sandten den Flüchtlingen sofort einige Schüsse nach. Während Singer entkommen konnte, wurde Kosler so schwer ge troffen, daß er am nächsten Tage den Verletzungen erlag. Die Schußverletzung des Maggielaro erforderte zwei Monate zur Hei lung, Soppelsa kann von Glück

man so wieder seine Spur gefunden hatte, in Hall verhaftet. Bor den Richtern gestand Singer gleichmütig die chm zur Last gelegten Einbrüche ein, nur bestritt er in den beiden in Norckirol begangenen Fällen das Sperrverhältnis. Auch die beiden Schüsse auf die italienischen Gendarmen gestand Singer zu, nur bestritt er die Tötungsabsicht. Er habe nur die Carabinieri verwirren wollen, damit er und sein Begleiter fliehen könnten. Das Gericht nahm aber an, daß Singer tatsächlich die Carabinieri töten

3
Giornali e riviste
Innsbrucker Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/InnsbNach/1929/20_06_1929/InnsbNach_1929_06_20_2_object_7431164.png
Pagina 2 di 10
Data: 20.06.1929
Descrizione fisica: 10
auf öen Marterl tm Tale zu verlangen. Auch sonst durfte nirgends mehr ein deutsches Wort zu lesen sein, und als an einem Sonntage in La pp ach" eine Feuer wehrübung an der Gemeindetafel in deutscher Sprache einberufen wurde (von der Feuerwehrmann schaft verstand niemand italienisch), drangen die Carabinieri während des Gottesdienstes in die Kirche ein, um den Feuerwehrhauptmann zur Rede zu stellen, i Er wurde unter ungeheurer Aufregung der Bevölkerung - als verhaftet erklärt

sozialdemokratischer Agitator war: „Die österrei chische Polizei ist nicht so blutgierig wie die i t a- lieNische." Dieses Urteil wird in Südtirol und wurde besonders im Ahrntal immer aufs neue fürchter lich b e st ä t i g t. So verhafteten eines Tages Carabinieri und Finanz» soldaten einen Wirtssohn und schlugen ihn im gefesselten Zustande so schwer, daß er bewußtlos znsammcnbrach. Solche Dinge reizten die Bevölkerung und da und dort wurde die Tirolerfahne an einem Baum gehißt. Ver höre setzten ein, Kinder wurden

in die Kaserne vorgela- den und durch Schläge dazu gebracht, irgend einen Namen eines angeblichen Täters zu nennen. Es kam vor, daß solche Kinder vom Verhör mit einem Herzkrampf zum Arzte gebracht werden mußten. Bor einigen Monaten fiel auf diese Weise auch ein Bauernknecht in die Hände der Carabinieri, der bestätigen sollte, daß sein Bauer an einer unpatriotischen Handlung teilgenommen liabe. Da der Knecht sich hartnäckig weigerte, anzugeben, was den Tatsachen nicht entsprach, spannten ihn die Caraüi- nieri

in den elektrischen Strom, bis er das B e» wu ß tsein verlor. Die Erbitterung im Tale wuchs, als sich zeigte, daß diese Peiniger auch sonst minderwertige Elemente waren, daß z. B. der Carabinieri-Brigadier von Prettau aus der Kasse des Postamtes 1700 Lire entwendet hatte. Die Span nung übertrug sich auf die Schule, deren italienische Lehrer sich auch dadurch verhaßt machten, daß sie, wie der italienische Lehrer von St. Peter, beschuldigt wurden, sich an ihren Schülern s i t t l i ch zu vergehen

von Hausdurch suchungen und Verhaftungen verschont und selbst kirch liche Prozessionen wurden gestört, wenn irgend eine im Zuge mitgetragene Kirchenfahne die Tiroler Far ben zeigte. Statt nun die Unhaltbarkeit eines solchen Zu standes einzusehen und zu den Regierungsmethoden eines Kultur st aates zurückzukehren, verschärften die faschi- stifchell Behörden das Regiment noch mehr. Immer neue Carabinieri-Abteilungen wurden ins Tal gesteckt, immer neue Hausdurchsuchungen vorgenommen, immer mehr harmlose

4
Giornali e riviste
Innsbrucker Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/InnsbNach/1906/14_08_1906/InnsbNach_1906_08_14_3_object_7278121.png
Pagina 3 di 22
Data: 14.08.1906
Descrizione fisica: 22
am 4. November bleiben hingegen aufrecht. Italien. Unter o e n C a r a b i n i e r i Italiens .wird in letzter Zeit eine ausfallende Agitation entwickelt. So sollen die , Carabinieri in Mo¬ dena die Arbeiterhymne gesungen und in Bari aufrührerische Rufe ansgestoßen haben. Im „Tempo" ist eine Meldung, wonach die Cara- binieri von Mailand einige Privatversammlun¬ gen abgehalten und eine Kommission ernannt hätten, welche die Liga der Beamten angehen

sollte, deren politischen und parlamentarischen dinftufe zu ihren Gunsten aufzubieten. Die Re¬ gierungspresse sucht zu vertuschen und zu läug- nen. Unterdessen bringt die „Stampa" eine Unterredung des Abgeordneten Cirmeni mit seinem parlamentarischen Kollegen General Sani über die Agitation. General Sani bestätigte, daß die Gärung unter den Carabinieri tatsäch^ lich existiere, nur wisse er nicht zu sagen, ob es sich um eine eigene

oder NM eine von außen durch Aufreizer erzeugte Bewegung handle. ZuM Teil ist der Staat daran schuld, der vergeblich suche, den parlamentarischen Politi¬ kern und Geschästelhnb'ern der Freiyeit gegen¬ über seine Autorität zu wahren. Dann geht bei der heutigen auf mißverstandener Freiheit be¬ ruhenden Zeitrichtung die Disziplin flöten. Auch seien die heutigen Carabinieri nicht mehr die von ehedem. Ihre Löhnung sei unzureichend wie ihre Mannschaftszahl, was letzteres

dienst- erschwerend wirke. Man müsse also noch vor Jahresschluß ein Gesetz durchstringen, das die Löhnung und die KäpiLulationsprämien erhöhe, ein Gesetz, das etwa 13 Millionen Mehrkosten verursachen werde. Freilich betrete Man mit diesem Gesetz einen schlüpferigen Boden, denn, wenn Man nach Besserstellung der Unteroffiziere nun auch die Carabinieri bedenke, so würden sich bald die Staats-SchNtzleute und schließlich auch die Gemeindepolizisten melden

. Zum Schluß bemerkte der General, der die Bewegung der Carabinieri nicht als EiNzelfall, sondern als Symptom eines allgemeinen Übergangsfiebers ansieht: „Die Freiheit ist ein schönes Ding für eine Nation, aber sie kommt teuer zu stehen, besonders wenn die Massen noch nicht so weit Vorgeschritten sind, um zu begreifen, daß Tu¬ mult und Gewalt nicht gleichbedeutend Mit Frei¬ heit sind." Das bezieht sich auf die Tatsache, daß die Carabinieri darüber

5
Giornali e riviste
Innsbrucker Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/InnsbNach/1926/21_12_1926/InnsbNach_1926_12_21_3_object_7214600.png
Pagina 3 di 14
Data: 21.12.1926
Descrizione fisica: 14
auch der Zustimmung der ganzen Ein wohnerschaft sicher sei. MraltMi in 6fltHirnI. Ein Schmuggler erschossen. Ans Meran wird berichtet: Am letzten Samstag gegen 8 Uhr abends, wurden in der Nähe der Stilfser Brücke bei Grätsch die beiden Bauernsöhne Josef und Karl G u t g s e l l vom Niedereggerhof am Schlanderer Sonnenberg von den Carabinieri beim Schmuggeln überrascht und angehallvn. Die beiden Brüder sollten den Carabinieri folgen, gingen auch ein Stück Weges scheinbar gutwillig mit, bis sie plötzlich versuchten

, im Dunkel der Nacht zu entkommen. Die Carabinieri riefen den Flüchtenden nach, als sie jedoch nicht stillstanden, schossen sie. Joses Gutgsell wurde durch einen Schutz in den Bauch so schwer verletzt, daß er binnen zehn Minuten starb. Karl Gutgsell erlitt nur eine leichtere Verletzung und konnte verhaftet werden. Karl Gutgsell hatte sich erst am 9. Dezember vor dem Bozner Schwur gerichte unter dcnr Verdachte des Brudermordes zu ver antworten. Er wurde damals freigesprochen und kehrte nach Hause zurück

Berger, geboren in Innsbruck, wohnhaft in Meran, zwei sch were Stichwunden bei, denen Berger alsbald erlag. Diebstahl in Meran. Au? Meran ivird uns berichtet: Gestern erste Ork eme gewisse AuMsta 21. die Anzeige, daß ihr aus ihre»» Schlafzimmer ein größerer Geldbetrag entwendet werden fei. Die Tat sin während einer kurzen Abwesenheit aus -dem Zemmer geschehen. Als Täter könne nur ein gewisser Franz Anis aas Lienz in Betracht kommen, zu dem sie früher Bezrehu-ngen unterhalten habe. Die Carabinieri

» der an-scheinend den Aufpasser spielte. Sie verständigte gleich das nächste Earabinieri- kommando von dem Ueberfall, doch blieben die sofort angestellten Nachsovschung-en nach dem frechen Täter vorerst ahne Erfolg. Als FraU Fvrmica gestern -durch Gries ging, gt-aub-te sie in einem Bur schen d-sn Ränder ihrer Handtasche zu erkennen. Sie verständigte sofort die Carabinieri von ihrem B-erdachi-c, die den Burschen sest- nahnien. Es ist dies der 23jährige Oswald Kandier aus I n n s- bru ck, der die Tat

6
Giornali e riviste
Innsbrucker Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/InnsbNach/1928/25_04_1928/InnsbNach_1928_04_25_8_object_7219013.png
Pagina 8 di 14
Data: 25.04.1928
Descrizione fisica: 14
war vor dem Schuihause ein Carabinieri-Doppelposten ausgestellt, um die italicnisÄ>en Lehrkräfte vor der Wut der Kinder zu schützen. Das Schulhaus befindet sich bis heute noch wäh rend der Schulzeit unter Carabinieribewachuug. Am Tchukhanse in St. Jakob waren zwei Bilder Mussolinis aufgcmnlt. Das eine wurde vollkommen be schmiert, das andere teEont lange Ohren und dazu die Ueberschrift „Esel". Der italienische Lehrer stellte in der Folge ein eingehendes scharfes Verhör an. das jedoch er gebnislos blieb, denn hie

Kinder erklärten einmütig, die langen Ohren und Hörner seien Mussolini von selbst ge- rvachsen. Alle Drohungen und Lockungen, die Kinder für die italienischen Lehrkräfte zu gewinnen, bleiben erfahrungs gemäß ergebnislos. Einem zehnjährigen Buben begegneten unterwegs Carabinieri, sie hielten ihn an, zogen ihre Ketten und drohten, er werde gebunden und zuerst nach Bruneck und dann nach Neapel und Sizilien gebracht, wenn er nicht verriete, wer die Bilder am Schulhanse verunstaltet habe. Der kleine

Knirps sagte darauf seelenrnhig: „Dort kann ich daun fischen geben". Die Carabinieri ließen ihn weiter, ziehen. In Si. Peter im Ahrntale Mt eine italienische Lehrerin Schule, von der die Kinder sagen — sie habe keine Unterhose an. Wenn sie in ihrem kurzen Rocke mit übereinandergeschlagenen Beinen auf einer Schulbank sitze, könne man ohne Mühe „Alles" sehen. Ta die Kinder ein feines Empfinden für Unanständigkeit besitzen, verweigern sic ihre jede Achtmrg. Eines Tages kamen Carabinieri in die Schule

und wollten einige Kinder ver haften. Im gleichen Augenblicke sprangen alle Kinder auf und riefen „Wir gehen alle". Die Carabinieri nahmen daraufhin von den geplanten Verhaftungen Abstand. Auf die Anzeige eines Halbnarren unschuldig im Kerker. Ein gewisser Clzenbaum, der in Sand in Täufers geboren wurde, hielt sich seit längerer Zeit im Zillertale auf. Bei dem Versuch, ohne Patz die italienische Grenze zu überschreiten, wurde er von italienischen Grenzorganen festgenommen. Durch Drohungen und Schläge

7
Giornali e riviste
Innsbrucker Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/InnsbNach/1919/27_03_1919/InnsbNach_1919_03_27_1_object_7412405.png
Pagina 1 di 12
Data: 27.03.1919
Descrizione fisica: 12
zwischen jungen Leuten, welche rot- weiß-rote oder schwarz-rot-goldene Abzei chen trugen und den Carabinieri, welch r diese Farben herunterrissen. Ein förmliches Verbot des Abzei chentragens war noch nicht kundgemacht und es gab sogar Carabinieri-Offiziere, die dazu rieten, den Leuten ihre Abzeichen zu belassen. Die Caraksinieri, welche einschrit ten gingen übrigens noch relativ maßvoll vor. Die Ent rüstung der Bevölkerung wurde aber durch das Ver halten der übrigen italienischen Soldaten herausgescrdert

aller österreichischen deutschen oder slawischen Abzeichen und Farben verboten sei und nur Bänder oder Fabnen in den italienischen Farben oder in denen der Ententestaa ten erlaubt seien. Trotz der Absage des Konzertes der Bürgerkapelle fand sich am Sonntage um 11 Uhr vormit tags am Walther-Platze und in der vom Platze gegen den Bahnhof führenden Kaiser Wilhelmstratze eine unüber sehbare Volksmenge ein. Man schätzte Sie Erschie nenen auf 10.000 Köpfe. Carabinieri waren zahlreich unter die Menge verteilt; ebenst

) viele italienische Offi ziere. In der Kaiser Wilhelm-Straße kam es zum ersten Auftritte, als Carabinieri einem Manne sein deutsches Abzeichen wegnehmen wollten und die Umstehenden für ihn Partei ergriffen. Bald gab es hier, bald dort Kontroversen zwischen den Italienern und dem Publi kum, es bildeten sich Ansammlungen, die Carabinieri for derten zum Wettergeyen auf, wenn man nicht gehorchte, fingen sie an, handgreiflich zn werden; es setzte Püffe Fußtritte, Stöße mit der Schußwaffe ab. Dadurch wuchs

9
Giornali e riviste
Innsbrucker Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/InnsbNach/1943/15_09_1943/InnsbNach_1943_09_15_5_object_7462211.png
Pagina 5 di 8
Data: 15.09.1943
Descrizione fisica: 8
Meter hohen Gran S a s s o im Abruzzengebirge verbracht worden war, wo er in-einem früheren Berghotel von eini gen hundert Carabinieri gefangengehalten wurde. Das Gebäude war aus dem Tal nur durch eine Seilbahn zu erreichen, die Ar jeden Berkehr gesperrt worden war und jederzeit von der Spitze aus unterbrochen werden konnte, so haß der Haftort vom Tal aus nur in mehr stündigem schwerem Aufstieg erreicht werden konnte. Nachdem durch Luftaufklärung und Späher die örtlichen Verhältnisse einigermaßen

des Hauses, der von Carabinieri mit Maschinen gewehren bewacht wurde. Mit vorgehaltener Maschinenpistole riefen der Hauptsturmführer und seine Männer den Carabinieri zu: „Mani in alto!“ (Hände hoch!) Erschreckt und völlig ver- wirrt kamen sie dieser Aufforderung sofort nach. In diesem Augenblick erblickte der »-Haupt- sturmführer an dem Fenster eines Zimmers des zweiten Stockes die Gestalt Mussolinis. Errief ihm zu: „Duce. Achtung! Zu- rück vom Fenster!" Im gleichen Moment war an einem Fenster

des darüber gelegenen Stockwerkes ein Ober leutnant der Carabinieri, der Kommandant der Wache, erschienen. Der ff-Hauptsturmführer richtete unverzüglich auf ihn seine Maschinen pistole und rief ihm zu: „Hände hoch!" Der Carabinierioffizier erhob sofort die Arme und schrie: „Nicht schießen, nicht schießen!" Durch das Erscheinen des Duce am Fenster war der Hauptsturmführer in die glückliche Lage verseht, den genauen Aufenthalt des gefangenen Duce zu erkennen. Da inzwischen weitere Ver stärkungen gelandet

und dieBorbereitungen zum Abrücken. Während der Duce sich auf seinem Zimmer zum Aufbruch bereit machte, befahl der Hauptsturmführer dem Kommandanten der Carabinieri, daß sich die italienischen Wachmannschaften im Speisesadl des Gebäudes versammeln sollten. Er teilte dem Kommandanten weiter mit, daß an der Tal station der Seilbahn ein deutsches Fallschirm jägerbataillon bereitstehe. Sodann wurde die Sprechfunkverbindung mit den Fallschirm jägern, die inzwischen die Talstation besetzt hatten, hergestellt

10
Giornali e riviste
Innsbrucker Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/InnsbNach/1907/21_08_1907/InnsbNach_1907_08_21_7_object_7079137.png
Pagina 7 di 16
Data: 21.08.1907
Descrizione fisica: 16
werde, als Osterbeichte gelten könne, dies für immer¬ währende Zeit. (Von Carabinieri erschossen.) Uns Parma wird gemeldet: Als in der Nacht vom Sonntag auf dm Montag eine Carahirlferi- IHatrouLlle, geführt vom Wachtmeister Bompane, vom Dienste bei einem Balle zurückkehrte, wurde sie von einigen Individuen mit Steinen be¬ worfen. Die Carabinieri, welche leicht verletzt wurden, verhafteten einen der Angreifer. In der Nähe der Stadt wurden ' ie Carabinieri abermals

mit Steinen beworßT und neuerlich zwei von ihnen verwundet. '' .e Carabinieri gaben nun mehrere Salven ab. Durch dieselben wurden ein Schuster und ein Herr, der mit eini¬ gen Bürgern zufällig die Straße passierte, ver¬ wundet. Dieser Herr, der Redakteur der „Ga- zetta di Parma", Philibert Molossi, ist gestern nachmittags seinen Verletzungen erlegen, er halte sieben Wunden davongetragen. Der Ein¬ druck des Vorfalles auf die Bürgerschaft ist sehr groß

, zumal der Carabiniere Bompane, der ge¬ schossen hat, sehr unpopulär ist. Vorige Woche hatten einige Bürger den Bompane angegriffen und behaupteten, er sei die Ursache einiger hier bei Demonstrationen vorgekommener Zwischen¬ fälle. Redakteur Molossi war es, der Bompane verteidigte, indem er erklärte, daß in den gegen¬ wärtigen Zeitläuften Carabinieri unmöglich! fried¬ liche Bürger ohne Grund verhaftet hätten. (S ch i f f s u n g l ü ck.) Aus Sidney

11
Giornali e riviste
Innsbrucker Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/InnsbNach/1922/03_02_1922/InnsbNach_1922_02_03_4_object_7207493.png
Pagina 4 di 8
Data: 03.02.1922
Descrizione fisica: 8
, die die Auslösung der Verlobung zur Folge hatten. Natürlich verlangte nun Simone die Rückgabe der Kaution. Doch weder Bitten rwch Drohen hals, der Vater der Exbraut gab die 120.066 Lire nicht mehr Heraus. Wütend entfernte siÄ Si mone und sann auf Mittel und Wege, wie er wieder zu seinem Gelde kommen könnte. Und er fand ein grotzarttges Mittel. In der daranffvlgenden sstacht erschienen bei der Familie Delsino drei Carabinieri, in ihrer Mitte der ge fesselte Exbräuttgam Simone. Die Carabinieri erklärten

", ja sogar Münzen in Gold, und zwar 7000 Lire in Papier und 66 Dollar in Gold, ßtach Schluß der peinlichen Durchsuchung entfernten sich die Carabinieri imd mit ihnen der äußerst zerknirschte Sirnone. Dem Fa milienvater gaben sie den Befehl, am Morgen in die Ka serne zur weiteren Einvernahme zu kourmen. Mit bangem Herzen begab sich Deffiuo tu den ersten Morgenstunden in die Kasern«. Doch allgemeines Staunen klärte ihn Hier über die Tatsache aus, daß er einem feinen Schwindel zum Opfer gefallen war. Stnwne

war mit den drei angeb lichen Carabinieri spurlos verschwunden und konnte bis heute nicht gefunden werden." GrotzdeuLschs Volksprrrtei. Ortsgruppe Kufstein. Sonntag, Len 12. Februar, 8 Uhr abends findet in >K u f st e in im Gasthaus „zum Löwen", (Kalkschmied) eine -Ortsgruppenversammlung statt. Lan- öespartsiobmann Nattonalrat Dr. Straffner wird über die politische und wirtschaftlich« Lage sprechen. Vollznssansschutzsttzung: Freitag, den 3. Februar, Uhr abends Ausschutzsitzung in der GeschäftsstÄle

12
Giornali e riviste
Innsbrucker Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/InnsbNach/1926/21_01_1926/InnsbNach_1926_01_21_7_object_7216348.png
Pagina 7 di 12
Data: 21.01.1926
Descrizione fisica: 12
, als anderswo in Italien, sondern, weil der Richter schon seines Amtes, seiner Stel lung wegen immer über allen Parteien, über allem Nationalen liehen muß. Was sollen wir uns über die eigentlichen Ursachen dieses Prozesses ausregen! Rag. U m e ch (der Hauptzeuge) schloß seine Aussagen mit der Meinung,, daß der Angeklagte Gelder für seine Schulzweckc aus dem Ausland geholt habe, was auch als Grund für die Verhaftung erklärt wurde. Und weiter, meine Herren, die Carabinieri haben den Angeklagten verhaftet

, die Carabinieri, die ein so hohes Pflicht gefühl haben, die sozusagen die personifizierte Pflicht selber sind, die so von ihrem Amte und dessen Aufgaben durchdrungen sind, warum könnten sie in eben diesem großen Pflichtgefühl nicht auch einmal darüber hinaus greifen? Sie sind doch auch mir Menschen und alles Menschliche kann irren! Und in Saturn habe es einen so bösen Mann gegeben, wie Dr. Roldin, der ungeheuerliche Ding« getan habe. Ich sehe in Roldin einen begeisterten Verfechter einer Idee, der Idee

wir, oder war es der erste Akt einer Komödie, die vor den Richtern fortgesetzt und abgeschlosien werden soll? Die Anklagen des Herrn Maresciallo stehen offensichtlich mit den Tatsachen in Wider spruch . . . Und dann etwas anderes: Ein Mann, wie Dr. Roldin, dem man gründliche Bildung und logisches Denken nicht absprechen kann, soll Ausdrücke gebraucht haben, die gar nicht zur Sache gehören. Dr. Roldin weiß, daß man mit einem Carabinieri-Maresciallo nicht scherzt und er weiß auch, daß man mit dem Präfekturskommissär

D e m ü t i- g» n g, die einem Manne, wie Dr. Noldin, widerfahren kann. Er erscheint hier inmitten von zwei Carabinieri wie ein Mann, der weiß Gott wen ermordet hat. Und all das zu Weihnachten, in den Tagen des schönsten, des süßesten Festes des Jahres, das er so traulich mit den Seinen hätte verleben können. Und warum wurde er so grausam aus deren Mitte gerissen? Wegen einer Mei nungsverschiedenheit in einer Debatte, wegen kleinlicher Gereiztheiten, die eines solchen Tamtams gar nicht wert find. Machen wir aus der Sache

13
Giornali e riviste
Innsbrucker Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/InnsbNach/1927/19_05_1927/InnsbNach_1927_05_19_3_object_7427671.png
Pagina 3 di 12
Data: 19.05.1927
Descrizione fisica: 12
die Demonstrationen in Tscherms berichtet die „Alpenzeitung" u. a., daß es sich um Kundgebungen gegen den ehemaligen Gemeindesekretär von Tscherms und Mailing, Dr. Franz Saifarth, handelte. Schon früher sind ähnliche Demonstrattonen vorgekommen, bei denen u. a. Plakate gegen Dr. Saifarth öffentlich ange schlagen wurden. Die letzte Demonstration bestand aus einer Katzenmusik vor dem Gemeindehause, die schon zwei Stunden dauerte, als die Carabinieri die Demonstrieren den zerstreuen wollten. Die Demonstranten

schickten sich aber an, gegen die Carabinieri vorzugehen, so daß diese einige Schreckschüsse in die Luft abgeben. Darauf fielen aus der Menge der Demonstranten zwei Revolverschttsse, worauf auch die Carabinieri einen Revolverschutz gegen die Demonstranten abfeuerten. Infolge dieser Vorfälle wurden folgende Personen verhaftet: Johann Telser, Anton Spitaler, Josef Mayer, Luigi Negri, Anton Braun, Josef Schwienbacher, Al. Andersach, Rudolf Tilg und An ton Mayer, alle wegen fehlgeschlagenen Totschlages

und Widerstandes gegen die Carabinieri: außerdem Josef Gandeler und Anton Erb wegen Aufwiegelung. Der Fleischhauer Anton Spieß aus M a r l i n g wurde auf einer Radfahrt über die Töll von unbekannten Tätern überfallen und durch sstebe auf den Kopf des Bewußt seins beraubt. Als Spieß wieder zu sich kam, blutete er aus mehreren Kopfwunden. Sein Rad war verschwunden. Die Suldner Straße ist bis St. Gertrud für Automo bile wieder fahrbar. In St. Ulrich in Gröden starb, wie schon berichtet, die 42jährige Gattin

16
Giornali e riviste
Innsbrucker Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/InnsbNach/1925/09_11_1925/InnsbNach_1925_11_09_2_object_7425576.png
Pagina 2 di 12
Data: 09.11.1925
Descrizione fisica: 12
zu essen nichts bestellen konnten, vor Magen schmerzen oft stöhnten und heulten, was wiederholt in unsere Zelle drang. Und diese Zelle erst: Keirr Sonnenstrahl drang herein, da das vergitterte Fenster sorgsam noch mit einem Bretterverschlag ge schmückt' war. Endlich, am zwanzigsten Tag«, wurden wir morgens um halb 3 Uhr herausgeholt, in Kelten gefesselt, trotz unserer schweren Tornister, über den Brenner transportiert, unter der Bedeckung von zwei bervaffeneten Carabinieri. Wir waren herzlich froh

Untersuchung vorgenommen, bet der die Carabinieri sogar so weit gingen, das Klavier, auf dem gerade noch gespielt worden war, zu untersuchen, ob nicht etwa tm Innern desselben Schriftstücke verborgen seien. Auch in den Wohnungen der Verhafteten wurde sodann die Durchschung fortgesetzt. Da einige behördlich nicht an gemeldete Waffen, wie Revolver, ein altes Gewehr und andere vom Kriege zurückgebliebene Dinge bei diesen Hausdurchsuchungen gefunden wurden und zudem im Besitz der Verhafteten Mitgliedskarten

auch dem ganzen Lande großes Unheiler spart wurde. Mailand unter faschistischer Diktatur. Mailand, 6. November. Mailand steht im Zeichen der Carabinieri. Und im Zeichen der Zeitnngskonmrentare. Die Entdeckung de» geplanten Attentates auf Mussolini hatte keine geringe Wirkung. Wohl wird in allen Zeitungen der Aufruf des Diktators abgedruckt, in dem er strengste Ordnung be fiehlt, gleichzeitig werden die gefährdeten! Gebäude be wacht, rote die Redaktionen der Oppofltionsblätter, Ae Logen der Freimaurer

und ihre Prtvatwohnnngen, aber scheinbar manchmal ein wenig zu spät. Beim „Corrieve della Sera" explodierte gestern eine Petarde, die zufällig keinen großen!Schaöen anrichtete, nur eine große Scheibe ging in Scherben. Heute in der Früh war das Gebäude von mindestens zehn Carabinieri bewacht. Die Rolläden waren geschloffen, vor der Tür eine Kette ge spannt, und davor stand ein Papierkorb, in dem man die Korrespondenz werfen mußte, argwöhnisch boangapseR von den Hütern des Gesetzes. Bon Unordnungen hört man wenig

17
Giornali e riviste
Innsbrucker Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/InnsbNach/1928/28_11_1928/InnsbNach_1928_11_28_9_object_7222090.png
Pagina 9 di 14
Data: 28.11.1928
Descrizione fisica: 14
oder Beweis- matertal für die Verdächtigungen zustande gebracht wor den wäre. Trotzdem gibt aber jeder neue Fall den ver schiedenen Behörden und Kommanden willkommene Ge legenheit, neue Leute zur Ueberwachung in die Dörfer zu schicken. Denn man ist nun so weit, in der Präfektur und in der faschisttschen Partei an die Ge fahren zu glauben, die man vielleicht nicht ohne Nebenabsichten seit Jahren in zahllosen Berichten in den schwärzesten Farben malen ließ. Die Folge ist natürlich, daß Carabinieri

, einem weitverbreiteten alten Brauche folgend, .bei Prozessionen Schulfähnchen aus weißem Stoff und auf rotem oder grünem Grunde die Bilder der heiligen Maria, des heiligen Aloisius usw. Bei einer kürzlich abgehaltenen Prozession wurden nun diese Fählnhen von den Carabinieri konfisziert und in die Schule getragen, wo sie die ttalienische Lehrerin unter hefttgen Scheltworten mtt Füßen trat. Gleich darauf wurde der Mesner Josef Lechner verhaftet und die Carabinieri versuchten, durch Mißhandlungen von ihm eine Aussage

haben sollte. Dieser Mann wurde daraufhin vorgeladen, bestritt jedoch aufs bestimmteste, irgend etwas mit der Sache zu tun zu haben. Nun holte man seinen K n e ch t, Josef S t e g e r. Da er nichts aus- sagen konnte, begann man auch bei ihm mit den gewöhn lichen Mißhandlungen. Da die Carabinieri damit keinen Erfolg hatten, kamen sie auf den Gedanken, den Burschen so lange zu elektrisieren, bis er ohn mächtig wurde! Trotz dieser sinnlosen Quälerei sagte der Knecht nichts aus, was seinen Herrn belastet hätte

19
Giornali e riviste
Innsbrucker Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/InnsbNach/1920/22_06_1920/InnsbNach_1920_06_22_5_object_7205992.png
Pagina 5 di 8
Data: 22.06.1920
Descrizione fisica: 8
abgehalten, das jedoch mit der Sonnwendfeier nichts zu tun hatte. Auf dem Platze befin det sich ttämlich eine Ausstellung von Treffern der land wirtschaftlichen Lotterie, deren Ziehung für gestern an gesagt war und hieftir war die Kapelle schon Wochen vor her gewonen worden. Dem Konzerte wohnten zahlreiche Zuschauer bei, die sich jedweder Kundgebung enthielten. Unter den Zuhörern befand sich ein harmloser Mann, der unweit der Musik stand und ihr zuhörte. Plötzlich traten Carabinieri an ihn heran

und forderten ihn auf, ein Ab zeichen, das der Mann im Knopfloch trug, das jedoch aus der Ferne nicht zu erkennen war, abzunehmen. Der Mann befolgte ohne ein Wort der Erwiderung den Auftrag und steckte das Zlvzeichen in die Tasche. Da rannte jedoch ein italienisHer Zivilist daher, offenbar der Spitzel, der die Carabinieri auf den Mann aufmerksam gemacht hatte, und redete ihnen erregt zu, worauf die Carabinieri den gefähr lichen Staatsverbrecher verhafteten ud abführten. In der Bevölkerung erregte

begegnet, die Carabinieri- posten waren alle auf je vier Mann verstärkt und abends zogen wieder Patrouillen herum. Nach Eintritt der Däm merung wurden au? den Höhen der Umgebung viele Feuer sichtbar und lockten unzählige Zuschauer auf die Aussichtspunkte, doch kam es zu keinem Zwischenfall. Allerlei aus Vorarlberg. Die Textilarbetterfchaft hat durch die christlichsoziale und die sozialdemokratische Lei tung an den Verband der Industriellen Vorarlbergs neue Lohnforderungen gestellt

21