vor wie nie zuvor. (Fortsetzung folgt.) Oie klepfel in Nachbars Garten Skizze von vernharcl Zaust Nachbarsleute sehen es immer gern, wenn ihre Kinder zu sammen heiraten, und Grete und Andreas waren solche Nach barskinder. Aber nein, Grete wollte nicht, die Freundschaft ging aus dem Leim, Andreas kam zum Militär, und Grete fand einen anderen Freund. Nur wenn Andreas auf Urlaub war, hörte er, mit dem Nachbar am Gartenzaun im Gespräch, zuweilen etwas von seiner Jugendfreundin. Doch diesmal hatte Gretes Vater
etwas anderes auf dem Herzen, und er freute sich schon lange auf dieses Gespräch. „Andreas", sagte er und zeigte auf einen Apfelbaum in der Nähe, „da ist mein Boskoop, noch jung und blüht wie verrückt jedes Jahr, aber noch nie hat er Aepfel getragen." Wehmut und Zorn stritten in seinem Blick, und Andreas, der als Gärtner die Bäume liebte, beruhigte den Nachbar, damit er den Baum nicht als faulen Gesellen tadelte und wo möglich ansägte. „Ihm fehlt die Ergänzung", erklärte er, „der Kamerad sozusagen, denn Apfelbäume
werden von an deren Sorten befruchtet. Vermutlich gibt es hier nur schwache Pollenträger, die keine Hilfe gewähren, und ich werde einen starken Pollenbaum anpflanzen, Baumanns Renette meinet wegen, damit er fruchtbar wird." Während ihres Gesprächs kam Grete hinzu, sie begrüßte Andreas. Ja, ja, nichts Rechtes, nur lauwarme Worte. „Uebrigens, Vater, zum Mittagessen!" „Erst will ich die Sache mit dem Boskoop in Ordnung bringen. Du meinst also, Andreas, es liegt an den Nachbar bäumen?" „Wie gesagt
." So und so, und Andreas erklärte es auch Grete. Sie lachte ihm ins Gesicht. „Da können wir lange warten!" „Geduld! . . ." Und mahnend hob er die Rechte. „Müssen wir Menschen nicht auch Geduld haben, bis wir den rechten Kameraden finden?" So eine Frechheit! Aber na, sie ließ es sich nicht anmer ken. Zun^ Glück konnte sie ihm einige Tage später ein Kärt chen sendest, worauf sie ihm ihre Verlobung mitteilte. Bevor er einrückte, pflanzte Andreas Baumanns Renette an den Cartenzaun, ein hübsches Stämmchen, das vielleicht
. „Es war ein älterer Mann, alles in Ordnung, aber schon erwachsene Kinder. Nein, Staat damit ist keiner zu machen, und man schämt sich ordentlich vor dir." „Ach was! Und viele Grüße an Grete." Aber Andreas sah sie auf diesem Urlaub nicht, sie hatte auswärts Stellung angenommen. Als er sich von ihrem Vater verabschiedete, sagte der Nachbar: „Hast du schon ge sehen? Deine Nenette trägt." „Nein, er hatte nichts gesehen, er war nicht mehr in den Garten gekommen. „Na so was", sagte Gretes Vater. „Aber mein Boskoop