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Pagina 3 di 40
Data: 07.01.1995
Descrizione fisica: 40
Hinweise auf das Buch von Georg Moser „Wie finde ich zum Sinn des Lebens?“ 5 ' fc Heidekraut im Schnee S ich zum Beginn eines neuen Jahres Ge danken über die Sinnfrage zu machen, ist wohl naheliegend. Wenn wir in diesem Bereich entsprechen, kann das neue Jahr ein positives, ein gutes werden. Gute, tref fende Gedanken zu diesem Thema findet man da etwa im Herderband „Wie finde ich zum Sinn des Lebens“ von Georg Moser. Wir müssen es ja doch immer versuchen, sinnvolle Ziele ins Auge zu fassen

und zu verfolgen. Und es ist wohl so. wie Georg Moser es sagt, daß das Sinnvolle lebensvef- bunden und zukunftsbezogen ist, daß es ,mitreißt'; daß, „wer den Sinn überzeugend in seinem Leben erkennt, vorandrängt“. Wir sollten einem Leitstern folgen, „an dem wir uns ausrichten“. Da ist auch immer das Überdenken der eigenen Möglichkeiten, Fä higkeiten, Begabungen, der eigenen uns zu gedachten Lebensaufgabe notwendig. Je der von uns sollte ja, wie Karl Rahner das sagt, in ganz persönlicher Art eine Idee Gottes

verwirklichen und in diesem Sinne hellwach sein und sein Leben. Bemühungen nicht scheuend, entsprechend ausrichten. Unerläßlich ist dabei jedenfalls die konse quente Orientierung an Werten. Nur dann ist nämlich, wie Moser das betont, die gott gewollte Sinn-Erfüllung menschlichen Le bens möglich. „Grundiverte sind dann, wie es im Text heißt, „vor allem Liebe. Wahrheit, Treue, Würde, Freiheit, Solidarität, Frie den.“ „Und sie bilden einen Gesamtzusam- Georg Moser, 1923 in Leutkirch geboren; Stu dium

in Tübingen. 1948 zum Priester geweiht. Studentenpfarrer. Direktor der Katholischen Akademie Stuttgart-Hohenheim. Dr. theol., Weihbischof. 1975 Bischof von Rottenburg-Stutt- gart. Er starb am 5. Mai 1988. menhang“; man müßte sie deshalb alle zu verwirklichen versuchen. Nur so ist dami der Weg zu wahrer Humanität möglich. Das Streben nach dem Nur-Nützlichen, wo möglich im engen egoistischen Sinn, kann jedenfalls nicht zur wahren Sinnerfüllung des Lebens hinführen. Daß dann gerade der christliche Glaube

dem Einzelnen den Sinn-Horizont in neuer, in alles vertiefender Weise weiten kann, zeigt Moser in einem eigenen Abschnitt sei ner Überlegungen und Betrachtungen sehr ausführlich auf. Er verweist dann aus drücklich darauf, daß nur ein theologisches Lebensverständnis zu einer vertieften, gül tigen Beantwortung der Sinnfrage führen kann. Das sagte und betonte auch der Philo soph Max Horkheimer, der meinte und schrieb, daß, wenn man sich davon abwen den wollte, damit das aus der Welt ver schwinden

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Pagina 19 di 24
Data: 23.10.1985
Descrizione fisica: 24
I V IflWipipSDHIIE Emerich Coreth: Vom Sinn der Freiheit Es ist begrüßenswert, daß die Tyrolia, Innsbruck, den Idealis mus und den Mut aufbringt, auch anspruchsvolle philosophisch theologische fexte vorzulegen, die nicht mit einer großen Leserschaft rechnen können, wie im Falle des Buches von Emerich Coreth zum Thema „Vom Sinn der Freiheit". Diese Neuerscheinung behandelt in einem sehr klaren kursorischen Überblick, beginnend bei den Griechen und bis herauf in unsere Gegenwart, das im Titel

- rung des Menschen denkbar und möglich wäre, so wie in ähnlicher Weise in Kants „Kritik der prakti schen Vernunft" Gott als Garant ' der sittlichen Welt postuliert wird. Coreth umkreist nun in sehr gründlicher Art die Frage, wel ches der Sinn menschlicher Frei heit sein könnte. Die Sinnfrage beschäftigt uns ja derzeit über haupt so intensiv, wie niemals zu vor! Sie ist ja erst in unserer Zeit „als brennendes Problem in das allgemeine Bewußtsein getreten" (S. 99). Man spürt und erkennt

einen Verfall der ethischen und menschlichen Werte, die bisher un serem Leben Sinn und Halt gege ben hatten. Das Thema ,Selbstverwirkli chung" (man hört das Wort heute ja so häufig!) scheint dann im weiteren auch im Exkurs Coreths auf, wobei der Autor es in einem völlig anderen Sinn verstehen will, als es heute sonst üblich ist. Selbstverwirklichung müßte nämlich als ein „transitives Ge schehen" verstanden werden, als ein Dasein, als ein uneigennützi ger Einsatz für den Mitmenschen, in dem ein „absoluter

Selbstwert", eben sein „einmaliges, unwieder holbares Personsein" gesehen wird. Die strenge ethische Hal tung, die hier im Text zum Aus druck kommt, läßt auch an Kants ethischen Rigorismus denken. Es sind uns nun im Leben einzel ne Erfahrungen von Glück und Sinn geschenkt, die sicherlich ih ren Wert in sich haben: der „ge glückte Augenblick", das „Gltik- ken des Glücks" (Max Müller), die geistige Einsicht, ein geglücktes Werk und anderes mehr. Aber darüber hinaus stellt sich die Fra

ge, ob eine „universelle Sinnganz heit meines Lebens“ gedacht und verwirklicht werden kann! Es geht wohl im Menschenleben um die bewußte Realisierung einer größeren, einheitlichen „Siringe- stali" des Einzelnen. Das Thema lotet auf diese Weise in eine neue, tiefere Dimension. Was man unter Sinn versteht, ist letztlich eben ei ne nicht leicht faßbare, „transzen dentale Grö/Je", meint Coreth. Auch müßte es einen letzten, abso luten Seins- und Sinngrund ge ben, auj’ den sich alles bezieht, eben Gott. Deshalb wäre

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Pagina 11 di 20
Data: 22.09.1977
Descrizione fisica: 20
* Erziehungsprobleme heute Jugend im Niemandsland - Zu einem Buch von Heinrich Dietz Die sehr ausführliche Studie von Heinrich Dietz „Jugend im Nie mandsland“ (Herder-Bücherei Nr. 9044) bietet nicht nur eine gründ liche Analyse der Stimmungslage der heutigen Jugend im „nachideologi schen Zeitalter", sondern auch ganz konkrete, wohlüberdachte Vorschlä ge für eine zukunftweisende, sinn volle Pädagogik. Selbstverständlich hat der Autor dabei die Verhältnis se in der Bundesrepublik Deutsch land

nach dem Sinn des Lebens sich mehren, sich da und dort gegen den Lärm absur der Spiele durchsetzen, gegen die Erinnerung an Gewalt und Destruk tion" (S. 22). Der junge Mensch soll te wieder sehen, daß er in seinem Leben einen-gapz persönlichen, nur, ihm zugedachten Auftrag zu erfül len hat, daß er sich dafür schulen und vorbereiten muß. Sein Mündig- und Reifwerden ist ohne neuen Sinn glauben, ohne ein ehrlich-bemühtes Ringen um Wertverwirklichung nicht möglich. Sinnverlust hingegen macht den Jugendlichen

im vielfältigsten Sinn war'nie so notwendig wie in der gegenwärtigen Lage. Wenn hier ein Versagen aufscheint, ist auch die Politik und der Politiker machtlos, kann er keine Wunder mehr wir ken. Das scheint man heute .allzu häufig zu übersehen. Wir verweisen nun hier auf einige Kapitel unseres Buches, die uns auch für unsere Lage in Südtirol in jeder Weise bedeutsam erscheinen. Ein sehr wichtiger Abschnitt ist der über die Sinnfrage. Es scheint ■sehen her erhalten können“. Da be wegt man 'sich'dann in der Sphäre

der Religion und Metaphysik. Der Schüler sollte im Unterricht sehr bald erkennen, daß die entscheiden de Frage die nach einem „letzten Sinn-Grund“ ist, woraus sich dann ■ auch die Normen und Gesichtspunk te für unsere konkrete Lebensgestal tung ergeben.. Auf jeden Fall wäre es völlig ab wegig, den Menschen zu einem „ab strakten Vemunftwesen zu erklä ren, ihm den Hungerschrei nach Sinn abgewöhnen zu wollen, ihn zur me taphysischen Arbeitslosigkeit zu ver dammen“... IS. 146). Im Zuge sei ner Ausführungen

verweist unser Autor in diesem Abschnitt des öfte ren- auf Äußerungen und Formulie rungen Helmut Gollwitzer». Dieser sehr bekannte Theologe und, Ph ilo- sie aber jederzeit wecken und am Leben erhalten, vor allem auch die Spannungen beachten, aus denen sie sich ergeben. Das Anttoort-geben- Können und das „Sinn-Erfassen er scheinen Gollwitzer als Gnade und Geschenk — wie das Leben selbst“. Wesentlich und wichtig dürfte es nun außerdem sein, wie der Autor betont, daß wir unserem Tätigsein ein Wofür geben

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Pagina 24 di 28
Data: 10.03.1988
Descrizione fisica: 28
Uwe Böschemeyer Sinn finden durch Lesen Jeder Mensch sucht nach Sinn, be wußt oder unbewußt. Er ist „ein Wesen auf der Suche nach Sinn“ (Frankl). Sein Sinnbedürfnis ist sein vorrangiges Motiv zum Leben und hat deshalb für ihn zen trale und vitale Bedeutung. Dieses Be- dürfhis kann verschüttet sein, auflöscn wird es sich nie. Bleibt es auf Dauer verschüttet oder erhält der verzweifelt nach Sinn fragende Mensch keine ihn befriedigende Antwort, kann er an Leib und Seele erkranken. Das jede'hfälls

sind die Erfahrungen der Logotherapie. de ren Denken und Praktizieren um die Frage nach dem Sinn zentriert ist. Es sieht so aus. als ob das Sinnbedürf. nis der Menschen unter den gegenwärti gen Lebensbedingungen in besonderer Weise an seiner Entfaltung behindert werde. Das daraus resultierende Sinnlo- sigkeitsgefühl zeigt sich ganz augen scheinlich in Massenphänomenen wie Sucht. Depression, Aggression sich selbst und anderen gegenüber. Wird aber das Sinnbedürfhis eines Menschen (wieder) freigelegt, dann ahnt

, spürt und fühlt er, was er zu einem authentischen Leben braucht, dann streckt er sich auf das ihm Wesentliche aus, dann kommt sein „Mut zum Sein" (Tillich) zum Vorschein und damit zu gleich seine Bereitschaft, für die Verän derung seines Lebens sorgen zu wollen. Frcigelegt, aktiviert, wieder lebendig wird unser Sinnbedürfnis jedoch nur dann, wenn wir etwas haben, woraufhin wir uns ausstrecken können, etwas, was uns wichtig ist, wofür zu leben es sich lohnt, etwas Sinn-volles. Lesen

negativen, Anm. v. Verf.), sondern im Zweck (Sinn, Anm. v. Verf.) des Das eins. Ohne eine feste Vorstellung davon, wozu er leben soll, wird der Mensch gar nicht leben wollen, und er wird sich eher vernichten, als daß er auf Erden bliebe— selbst dann nicht, wenn um ihn herum Brot in Fülle wäre.“ Auf die „feste Vorstellung" vom Leben also käme es an, wenn Leser durch Bü cher veijüngt, erfrischt, gekräftigt wer den, Sinnvolles finden sollten, auf eine Annäherung an das „Geheimnis des Menschenlebens

.“ Der Leser dieses Artikels wird nicht von mir erwarten, auf die Frage Geheim nis eine mehr als bruchstückhafte Ant wort zu erhalten. Schon gar nicht wird er darauf hoffen, daß ich ihm sage, welche „feste Vorstellung“ ihm zu einem sinn vollen Dasein verhelfen könnte. Darin liegt ja gerade auch die Größe eines Le bens, daß jeder Mensch für sich heraus zufinden hat, wozu er da ist. Möglich ist mir die Beschreibung je nes Menschenbildes, das die Grundlage meines persönlichen und beruflichen Lebens

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Pagina 4 di 20
Data: 23.10.1975
Descrizione fisica: 20
Dolomiten LITERARISCHE BEILAGE Donnerstag, den 23. Oktober 1975 — Nr. ‘238 Sinnerfüllung und Wertverwirklichung Eines aber läßt sich sehr wohl sagen: worin der Sinn eines Daseins auf keinen Eall gelegen sein kann. Nicht liegt er nämlich in jener Selbsterfüllung und Selbstverwirklichung, von der neuer dings so schlagwortmäßig die Rede ist — im Gegenteil: Der Mensch ist nicht dazu da, um sich selbst zu erfüllen und zu verwirklichen; sofern es überhaupt im menschlichen Dasein auf Selbstcr- füllung

und Selbstverwirklighung an kommt, lassen sic sich nur per cffcctum erreichen, aber nicht per intentionem. Nur in dem Maße, in dem wir uns preis geben an die Welt und an die Aufgaben und Forderungen, die von ihr her ein strahlen in unser Leben, nur in dem Maße, in dem es uns um die Welt da draußen und die Gegenstände geht, nicht aber um uns selbst oder um unsere eige nen Bedürfnisse, nur in dem Maße, in dem wir Aufgaben und Forderungen erfüllen, Sinn erfüllen und Werte ver wirklichen, erfüllen und verwirklichen

wir auch uns selbst. Mit einem Wort, das Wesen der menschlichen Existenz liegt in deren „Selbst-Transzendenz“ (Frankl, in: Handbuch der Neurosenlehre und Psy chotherapie, München-Berlin 1959). Und zwar verstehe ich unter Selbst-Trans zendenz den grundlegenden Tatbestand, daß Menschsein beißt, immer schon über sich selbst hinaus und auf etwas ge richtet sein, das nicht wieder es selbst ist, auf etwas oder auf jemanden, auf einen Sinn, den es erfüllt, oder auf ande res menschliches Sein, dem es liebend begegnet. Und es gilt

und hinzuord nen auf einen Gegenstandsbereich, auf einen Bereich von Objekten. Wäre dem nicht so, dann wäre ja jeder menschliche Akt letztlich und eigentlich ein Akt der Befriedigung eigener Bedürfnisse, der Befriedigung des Subjekts selbst, das heißt, jeder Akt liefe hinaus auf einen Akt der „Selbstbefriedigung“. Selbsterfüllung, Verwirklichung eige ner Möglichkeiten, ist also kein denk barer Selbstzweck, und erst einem Men schen, der den wirklichen Sinn seines Lebens verfehlte, schwebt Erfüllung sei ner

- ärztlicher Behandlung, wie sich bereits gezeigt hat). Die Leidensfähigkeit aber ist letztlich nichts anderes als die Fähigkeit, das zu verwirklichen, was ich als Einstellungs werte bezeichne. Nicht nur das (der Arbeitsfähigkeit entsprechende) Schaffen kann nämlich dem Dasein Sinn geben —■ ich spreche dann von. der Verwirk lichung schöpferischer Werte —, und nicht nur das (der Genußfähigkeit ent sprechende) Erleben, Begegnen und Lie ben kann das Leben sinnvoll machen — ich spreche dann von Erlebniswerten

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Pagina 22 di 24
Data: 09.10.1986
Descrizione fisica: 24
, daß viele Menschen heu te ihrem Leben keinen tieferen Sinn abzugewinnen vermögen, muß man ein Hauptmerkmal der nicht geringen ethisch-geistigen Krise unserer Zeit sehen. Deshalb sind die von der Verfasserin des neuen Bandes über Logotherapie vorgebrachten Gedanken und Er wägungen von lebendigster Ak tualität. Sich immer wieder zu vergegenwärtigen, daß unser Le ben, falls wir es richtig sehen und gestalten, in hohem Maße sinnvoll sein kann, ist von nicht geringer Bedeutung. Diese Ansicht und Überzeugung

vertritt ja die von Viktor Frankl — vielfach im Ge gensatz zur Lehre des Siegmund Freud — neu begründete Logothe rapie. Der Wiener Arzt und Psy chotherapeut ist nämlich der Mei nung, daß das Eigentliche des Menschen seine „existenzielle Aus richtung auf Sinn“ sei. Eine Dia gnose der Zeit, des heutigen Men schen bietend, schrieb er deshalb wörtlich folgenden Satz: Jnso- fem, als die ganze Malaise und Misere von heute auf ein Sinnlo- sigkeits- bzw. Leeregefühl zurück zuführen ist, gilt

es, gegen diese Sinn-Leere mit einer Sinn-Lehre zu Felde zu ziehen“. Deshalb ist Viktor Frankls Psychotherapie in betonter Weise sinnorientiert. Man müßte, so meint er (und das ist icohl als eitte indirekte Kritik an Freud zu verstehen!), die „Psy chologie ohne Geist“ überwinden. Man kann dann dem Menschen einen Weg zu einem sinnvollen Le ben zeigen, indem man ihn an regt, in vielfachem Sinn Werte zu verwirklichen. Die Sphäre des Wirtschaftlichen und Materiellen allein kann deshalb dem wahren Wesen des Menschen

oder, wie es Frankl sagt, Text auch die Unterscheidung der um so einem .Sinnaufruf seitens Begriffe „Überich“ und „Gewis- der Wirklichkeit“ folgen zu sen“. Unter dem erstgenannten können. Wort versteht die Verfasserin „die * Menge der übernommenen Nor- Das Gewissen des Menschen so- men und Sitten, das tradierte Mo- dann bezeichnet Frankl seinen ralbewußtsein. das den Heran- Überlegungen nach folgerichtig wachsenden von ihren Eltern, als das .Sinn-Organ". Es ermög- Lehrern und sonstigen Vorbildern licht

es uns, „den einmaligen und eingeimp/t icird“. Demgegenüber einzigartigen Sinn, der in jeder j st das Gewissen .ein dem Geisti- Situation verborgen ist, aufzu- gen entspringendes „prämorali- spilren!'. Hier wird man zugleich . S ches Wertverständnis“, das jeder auch an den Begriff „mache Ext- Mensch intuitiv in sich trägt, sein stenz“ erinnert, wie er seit Kierke- ethisches Empfinden, das nicht gaard in der Existenzphilosophie, anerzogen werden kann und nichtzuletzt auch bei Jaspers, auf- braucht, tveil

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Pagina 12 di 20
Data: 22.09.1977
Descrizione fisica: 20
des Lebens entstanden sind. Die aktuellen sozialen Bedingun gen, unter denen ein Mensch lebt und schließlich erkrankt, sind nicht zuletzt durch den Mangel an Festem, an klarer Forderung, an Ordnung und Planung, an Sinn und Sitte entstanden. Der Auf stand gegen die Leistung richtet sich ge gen den Bestand der Kultur, er gefährdet das persönliche Leben, begünstigt die „irrationale Flucht aus der Gesellschaft“. Leistung ist für die Reifung des jungen Menschen unentbehrlich. Man hat die Formel von der „unhei

. der mit ungewöhnlicher Eindring lichkeit den Menschen unserer Zeit auf- und wachruft, wird also nicht zuletzt von jungen Menschen vertreten, er scheidet die Geister heute wie noch sei len in der Geschichte der Menschheit. Er setzt etwas voraus, das heute neu aufgebaut werden muß: Vcrantwortungs- bewußtscin und ethische Sclbstbcgrcn- zung (gekürzt) Der Sinn einer Ordnung wird in der pathogenen Unordnung am deutlichsten, der Sinn einer Autorität im Kriscnfalt, in Krankheit oder Lebensgefahr, der Sinn der Familie

— als Institution — in der totalen Verlassenheit, der Sinn von Grundmustcm (Strukturen) in der Orien tierungslosigkeit. der Sinn der Religion in der Verzweiflung, der Sinn der Lei stung in der Arbeitsunfähigkeit oder Ar beitslosigkeit. der Sinn von Grundsätzen in der Versuchungen, der Sinn von Wer ten in der toalcn Selbstcntfremdung, der Sinn des Vertrauens in der Kälte eines anonymen Niemandslandes, der Sinn der l.icbe in einem nur-rationalcn Milieu, der Sinn der Verantwortung in dem tol len Wirbel

willkürlicher Aktionen, der Sinn der Freiheit im Gefängnis äußerer oder innerer Mauern, der Sinn der Ge rechtigkeit in der Not der Erniedrigung. Der Sinnverlust — obwohl Uberindivi dueller Art — erweist erst am Einzel- Schicksal seinen radikalen Zerstörungs sinn. „Denn was das Dasein des einzel nen ermöglicht, ist nicht, wie der natu ralistische Positivist vielleicht glauben möchte, seine Herztätigkeit und seine Gehirnfunktion. Was ihn treibt, ist nicht das Verlangen nach Atemluft, Nahrung

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Pagina 5 di 14
Data: 25.08.1977
Descrizione fisica: 14
Auf der Suche nach dem Sinn Salzburger Hochschulwochen suchen Antwort auf die Sinnfrage „Sucht, und Ihr werdet finden", heißt ein vieUitiertes Wort aus dem Matthäusevangelium. Für die Salzburger Hochschulwochen 1977 mit ihrem Thema „Suche nach Sinn — Suche nach Gott " drängt sich diese Bibelstelle als Zusammenfassung geradezu auf. Wenn es auch unmöglich ist, die zahl reichen Referate dieser zwei Wochen in ihrer inhaltlichen Vielfalt und rhetorischen Darbietunp gerafft wiederzugeben

, in einem Punkt herrschte Übereinstimmung: Der Mensch ist in seinem Leben auf Sinn angewiesen. Die Antwort auf seine Fragen erhält er aber nicht aus sich selbst. Sinn kann nicht durch einen Willensakt geschaffen werden; er wird vielmehr gefunden. Die These' von der bedingungslosen Sinnhaftigkeit des Lebens vertrat vor altem der Begründer der Logothcrapic, Viktor E. Frankl, mit Vehemenz. „Wir Arzte können zwar nicht Sinn geben, aber wir können dem Patienten zu ver stehen geben, daß das Leben

unter allen Umständen sinnvoll ist und auch grundsätzlich sinnvoll bleibt: in extre mis et in ultimis." Frankl polemisierte gegen die Humanwissenschaften, die den menschlichen Willen zum Sinn voll kommen ignorierten. Er wandte sich ge gen einen Reduktionismus, der den Men schen nur als Produkt seiner Umwelt- verhältnisse verstehe und sein Verhal ten als Rcaktions- und Abwehrmechanis mus beschreibe. Gegen den Vorwurf des Wunschdenkens verteidigte sieh der Wie ner Psychotherapeut, daß seine Auffas sung eher

eine sich selbst erfüllende Prophetie sei: „Wenn ich den Menschen so nehme, wie er ist. korrumpiere ich Ihn: wenn ich ihn idealisiere, bringe ich ihn dort hin, wo er sein kann.“ Nach Frankl- gibt es drei Weisen. Sinn zu erfahren: in der schöpferischen Tätigkeit, im Erleben und Im Leiden. Vor allem diese letzte Möglichkeit blei be immer erhalten, bis zum letzten Augenblick. Denn auch als hilfloses Opfer in einer hoffnungslosen Situation Aufgaben der Ständigen Diakone Ende Juli fand in Freiburg i. Breisgau

zur Nachfolge gerufen und erfahre in der lüngerschuft einen tiefen, existentiellen Sinn, sagte Schnackcnburg. Er betonte, daß auch heute der Anruf |csu nicht im Zusam menhang mit außergewöhnlichen Erleb nissen ergehe, sondern jeden einzelnen an seinem Standort und in einer ganz persönlichen Weise treffe. Duhcr gebe es uueh keinen wertmäßigen Unterschied zwischen weltlichem und geistlichem Dienst. In seiner Vorlesung über „Fragen einer christlichen Spiritualität von heu te" .betonte Dr. josef Sudbrack

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Pagina 5 di 48
Data: 14.05.1998
Descrizione fisica: 48
Donnerstag 14. Mai 1998 LEHRLINGE / Austausch Ausbildung ohne Grenzen Anerkennung schon bald keine Hürde mehr? Bozen (mc) - Obwohl die Chancen auf eine Lehrstelle in Südtirol viel höher als in Nord- oder Osttirol sind, hat es bisher nur wenige Schulabgänger südlich des Alpcnkammes gezogen. Hauptgrund für den geringen Austausch seien, so Helmuth Sinn, Direktor der Landesabteilung für Arbeit, die Probleme bei der gegenseitigen Anerkennung der Ausbildungszeiten. „Während wir in Südtirol sehr wohl

österreichische Lehrabschlüsse anerkennen, ist dies umgekehrt nicht der Fall“, sagt Helmuth Sinn. Und daher hätten Berufsbe rater in Nord- und Osttirol immer noch Bedenken, Schul abgängern eine Lehre in Süd tirol zu empfehlen. 'In Kürze dürfte das Problem allerdings einer Lösung zugeführt wer den. Verhandlungen zwischen den Ländern seien bereits im Gange. „Doch scheint es, daß die Angelegenheit in Öster reich nicht auf Landesebene gelöst werden kann“, sagt Sinn. Ja, es könnte sogar einer bundesweiten Regelung

be dürfen. „Trotzdem herrscht Zuversicht, daß die Materie in kurzer Zeit durch einen Erlaß des österreichischen Sozial ministeriums, des Arbeitsmi nisteriums also, geregelt wer den kann.“ Die entsprechende Sensibi lisierungsarbeit sei, so Sinn, bereits geleistet worden. „Erst wenn die Anerkennung der Lehrzeiten garantiert ist, werden die Beratungspro gramme in Nord- und Osttirol die Südtiroler Angebote auf nehmen“, sagt Sinn. Und das Angebot ist beachtlich. Zur Zeit stünden in Südtirol, so LVH-Direktor

Hanspeter Munter, insgesamt 1256 Lehr plätze frei. „Rund 500 Betrie be suchen Lehrlinge“, sagt Munter. Derzeit absolvieren allerdings nur sechs junge Nordtiroler ihre Lehre in Süd tirol. Potentiell sei das Inter esse der Nord- und Osttiroler für eine Lehrstelle in Südtirol da, sagt Sinn, „Es muß aber noch geweckt werden.“ Einen Motivationsschub erwartet sich Sinn durch die Aufnahme der Angebote in die ordent lichen Beratungsprogramme des Tiroler Arbeitsmarktser vices (AMS). Über die logistischen Pro

bleme der jungen Leute sagt Sinn: „Es wird wohl wieder zu Lehr- und Wanderjahren kommen. Denn nur die we nigsten werden täglich pen deln.“ Die Unterkunft beim Meister selbst hätte außerdem eine engere Beziehung zwi schen den Arbeitgebern und den Familien der Lehrlinge zur Folge. Italienischer Bankenriese Mailand (dpa) - Die ita lienischen Banken Comit und Banca di Roma haben die Investmentbanken Merrill Lynch und Goldman Sachs beauftragt, die Machbarkeit einer Fusion der beiden In stitute

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Pagina 2 di 8
Data: 21.09.1961
Descrizione fisica: 8
fahrender Motor radler von einem entgegenkommenden Auto, das gerade einen Lastwagen über holte, aus der Fahrbahn gedrängt Der Motorradler, der 45jährige Luigi Quarantotto und seine 39jährige Frau Vittoria, landeten in der Straßenböschung und erlitten meh rere Verletzungen. Im Bozner Krankenhaus stellten die Aerzte bei der Frau eine Ge hirnerschütterung und einen linksseitigen Schulterbeinbruch fest. Quarantotto hin gegen wies eine klaffende Wunde am Kopfe auf. „Die Frage nach dem Sinn unseres Lebens

” Im Rahmen der Meraner Hochschulwochen hielt Se. Magnifizenz Univ.-Prof. DDr. Hel mut Thielicke einen Vortrag über das Thema „Die Frage nach dem Sinn unseres Lebens“. Da diese Frage jeden angeht, sei von seinen Ausführungen hier eine Uebersicht geboten. „Als diese Frage zum ersten Mal auf tauchte“ — begann der Referent — „es war auf dem Schulwege, beantwortete sie ein Schulkamerad mit den Worten: Daß wir uns fortpflanzen. Nach einiger Ueberlegung kam ich aber zum Schluß: Das kann doch eigent lich

nicht stimmen, denn das würde ja hei ßen, daß wir die Frage immer weiter vor uns herschieben und daß jede Generation die Lösung der nächsten überläßt." . Andere Antworten würden gegeben: Der Sinn unseres Lebens besteht nicht in der Weitergabe des persönlichen Lebens, sondern in einer überpersönlichen Größe, in etwas, das unser persönliches Leben trägt, wie Volk oder Staat. Aber auch das ist sehr problematisch, denn dann kann man ja die Sinnfrage auch umkehren: „Ist picht der Sinn des Staates der Mensch

, daß das überindividuelle Werk oder eine überindividuelle Größe das eigentlich sinntragende Fundament der -per sönlichen Existenz sei. Eine andere Antwort für die Lösung der Sinnfrage wurde versucht; man könnte es die faustische Gestalt der Sinnlösung nennen: Faust sieht die Sinnerhöhung seines Daseins nicht in einem Seienden, sondern im Zu schreiten auf. im Kampf um das Glück. Aber auch diese Lösung hat einen kritischen Punkt: Angesichts ihrer entsteht der Verdacht, daß der Mensch selbst der Sinn des Menschen sei

, sehen wir so fort eine dreifache Wahrheit ein: 1. Die Frage nach dem Sinn des Lebens ist offenbar eine Frage, die unzerstörbar ist. Herder und Schiller sehen an dieser Tat sache den Unterschied zwischen Mensch und Tier. Dem Tier hat das Schicksal, das telos, das Ziel der Entwicklung vorgeschrieben und auch den Weg. Beim Menschen hingegen ist es anders: Das Schicksal gibt wohl das telos, den Weg dahin muß der Mensch selbst ge hen. Er kann darin auch fehlen, er kann entmenschen. 2. Der Mensch bedarf

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Pagina 6 di 16
Data: 27.03.1970
Descrizione fisica: 16
Rabensteiner und Siegfried Mayr). Nach einer längeren Debatte über die von der Hochschülerschaft gestaltete monatliche RAI-Sendung, die man trotz der bisher aufgetauchten Schwierigkei ten doch weiterführen will, wurden die Mitglieder der „Universitätskommis sion“ ernannt; provisorischer Vorsitzen der ist Emil Stöcker. Die Hochschulgruppe Venedig wurde aufgelöst. Wie der Vorsitzende Zanon mitteilte, existiert die Gruppe seit ein einhalb Jahren praktisch nicht mehr und es habe keinen Sinn, die in Venedig

die Ärzte nach seiner Einlieferung ins Spital klaffende Wunden am vierten und fünf ten Finger fest. Skrupellose Einbrecher ElngangstUr aufgebrochen — Bel der „Arbeit“ überrascht Hausmeister rettete sich knapp vor dem Einbrecherauto Nur durch einen Sprung auf die Seite konnte sich gestern um zwei Uhr früh der Hausmeister beim neuen Industriebetrieb der Firma Amonn in der Sieraens- straße, Robert Sinn, davor bewahren, von einem Einbrecherauto überfahren zu werden. Robert Sinn hatte die Einbrecher

überrascht, als sie durch einen Neben- cingang, der an der Hausmeisterwohnung vorbeiführt, in das Gebäude eingedrungen waren. Die Einbrecher konnten unerkannt entkommen. fernt und brauste davon, so daß die Kcnnummer nicht mehr gelesen werden konnte. Wohl aber erkannten die Haus- meistcrleutc den Autotyp, einen Fiat 850. Nachdem Robert Sinn in die Woh nung zurückgebracht wurde, telepho nierte seine Frau der Polizei, die nach kurzer Zeit eintraf. Sic stellte fest, daß die Eingangstür aufgebrochen worden

war. Im Gang wurde eine typische Ein brecher-Taschenlampe in Füllfederfor- mat gefunden, am Gehsteig ein Paket Papier, das die Einbrecher aus der Druckerei ins Freie geschafft, dann je doch licgengelasscn hatten. Da Robert Sinn erhebliche Schmerzen am Oberschenkel fühlte, schickten sich die Polizisten an, ihn ins Krankenhaus zu bringen, damit er ärztlich behandelt werde. Noch während sie mit dem Hausmeister wegfuhren, kamen Quästur- bcamte, welche die weiteren Erhebun gen nufnahmen. In Begleitung von Frau

Sinn und deren Sohn Franz machten sie einen Rundgang durch das ganze Fa briksgebäude, um festzustellen, ob den Einbrechern irgend etwas in die Hände gefallen war bzw. ob vielleicht noch ein Langfinger im Hause war. Der Rund gang zeitigte kein Ergebnis. Die Quästurbeamten ließen sich den langhaarigen Einbrecher beschreiben; der Mann war von Frau Sinn ob der Dunkelheit nur undeutlich gesehen wor den. doch scheint die Beschreibung der Polizei brauchbare Hinweise vermittelt zu haben. Der Hausmeister

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Pagina 6 di 32
Data: 26.05.1984
Descrizione fisica: 32
Der Staat als Arbeitgeber in Südtirol Ein Gespräch mit dem Leiter des Landesamtes für Arbeitsmarkt, Dr. Helmuth Sinn Viele Kinder träumen davon, einmal Lokführer zu werden. Die Südtiroler hatten aber bisher nur wenig Aussichten, diesen Beruf einmal ergreifen zu können. Bald werden die Chancen aber mächtig ansteigen: In nächster Zeit schreibt die Verwaltung der Staatsbahnen nämlich insgesamt 82 Stellen als Lokführer aus. die Südtirolern Vorbehalten sind. Die Stellen für Lokführer sind ein Teil

jener insgesamt 972 Staatsstellen, auf deren Ausschreibung sich das Einvernchmenskomitec beim Rcgiertingskommissarlat geeinigt hat. Das Gros der Stellen ist Bewerbern der deutschen und ladinischcn Sprachgruppe Vorbe halten. Welche Schwierigkeiten bei der Abwicklung der Wettbewerbe zu erwar ten sind, wie gut der Arbeitgeber Staat bezahlt oder welche Voraussetzungen Staatsdiener erfüllen müssen, darüber unterhielten wir uns mit dem Leiter des Landesamtes für Arbeitsmarkt, Dr. Helmuth Sinn. „Dolomiten

": .Bei den letzten IVctfbe- werben war ein starker Andrang zu ver zeichnen. Glauben Sie! da.ß er diesmal noch starker wird?“ Sinn: „Bei den öffentlichen Wettbe werben für Stnatsstellen. die in den Jah ren 1977 bis 1980 ausgeschrieben wur den. konnte kein besonderes Interesse an den Stellen von seiten der deutschen Bevölkerung festgcstellt werden. Da mals haben nicht einmal so viel Bewer ber ein Gesuch eingereicht, als Stellen zur Verfügung standen. Anders verhielt es sich bei der italienischen Sprachgrup

Sprachgruppe zustehenden Stellen zu be setzen?“ : Sinn: „Es ist anzunehmen und wir hof-, .fen, daß alle Stellen, die der deutschen Sprachgruppe zustehen, besetzt werden körihen. Es ist aber zu bedenken, daß sehr viele Interessenten sich nicht nur für eine, sondern gleich für mehrere Stellen bewerben in der Hoffnung, bei einem dieser Wettbewerbe als Sieger hervorzugehen und somit den Arbeits platz zu erhalten. Gerade durch diese Mehrfachbewerbungen ist es einfach unmöglich festzustellen, wiedcl Kandi daten

wirklich an einer besti: ‘en Stel le interessiert sind. Dazu kon. ,t noch, daß bei den öffentlichen Stellen, die Be werbern mit Volksschul- oder Mittel schulabschluß Vorbehalten sind, unver gleichlich mehr Kandidaten antreten als bei Stellen, die Bewerbern mit Reife zeugnis oder Doktorat Vorbehalten sind. Die Besetzung dieser Stellen dürfte auch diesmal schwer sein.“ „Dolomiten": „Welche Stellen meinen Sie 7“ Sinn: „Bei der Zollverwaltung sind sechs bereits ausgeschriebene Direkto renstellen

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Pagina 9 di 44
Data: 07.08.1993
Descrizione fisica: 44
Wie finde ich zum Sinn des Lebens? D as Thema „Sinnfindung“ haben wir in der „Literarischen Beilage“ schon öf ters aufgegriffen, da es uns für die Lebens gestaltung jedes einzelnen von uns von nicht geringer Bedeutung erscheint. Wir verweisen hier nun auf ein einschlägiges Buch von Georg Moser, das im Herder- Verlag erschienen ist. Moser, der Studentenpfarrer und Direk tor der Katholischen Akademie Stuttgart- Hohenheim und seit 1975 Bischof von Rot tenburg-Stuttgart war, äußert

sehr klar zum Ausdruck. Er lautet wörtlich: „Ich will versuchen, dem Leser zu zeigen, wie jeder an seinem Ort zur Sinn-Erfüllung des Lebens finden kann.“ Psychologisch richtig gesehen ist es vor al lem, wenn der Autor meint, daß ,Sinn mit- reißt‘, daß er uns ,von Stufe zu Stufe führt 1 . Denn: „Wer den Sinn überzeugend in sei nem Leben erkennt, drängt voran.“ Wir sollteil im Leben immer „ein großes Bild vor uns, über uns haben, eine Art Leitstern, an dem wir uns ausrichten, der uns die Rich tung angibt

, uns in Bewegung setzt, uns anspomt und nach sich zieht“. Es gilt nun, mehr als bloß — im utilitari stischen Sinn verstanden — Zwecke im Au ge zu haben. Bloß Nutzen und Erfolg (wo möglich im egoistischen Sinn) sind jeden falls dabei nicht gemeint. Denn „die Frage nach dem Sinn ist eine Frage, die uns als ganze Menschen angeht“. Weiter schreibt der Autor wörtlich in diesem Zu sammenhang: „Ich will wissen, ob es ein großes, umfassendes Ziel gibt, um dessent- willen es sich lohnt, in dieser oft so verwir renden

in größere Zusammenhänge und deuten auf seinen Ursprung“. Da denkt man auch daran, daß der Mensch „als Abbild Gottes“ geschaf fen wurde. „Er hat seinen Sinn in sich“, wie es in unserem Text aneli heißt, und „er muß diesen seinen Le benssinn in eigener Verantwortung verwirklichen“. Als Grundwerte werden nun im Text genannt „vor allem Liebe, Wahrheit, Treue, Würde, Freiheit, Solidarität, Frie- Friedrich Schiller (1759—1805). — Siehe neben stehendes Gedicht. den“. Diese Werte bilden dann zugleich

abzulauschen“. Karl Rahner sagt ähnliches mit dem Hinweis, daß ujir es hellhörig fühlen und spüren sollten, wel che Idee Gott mit uns verwirklichen möch te. Wenn uns das gelingt, wenn wir in diesem Sinne mit den uns anvertrauten Talenten wuchern, finden wir dann auch zugleich den für uns gemeinten Lebens sinn. Üben und fördern muß man aber jeden falls die uns gegebene Urteilsfähigkeit, und ebenso wären unerläßlich die Haltung der Standhaftigkeit, der „Mut zum Wag- • ?iis, zur Entscheidung“, die Ehrfurcht

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Pagina 3 di 12
Data: 15.06.1978
Descrizione fisica: 12
ansah, daß wir nämlich vor allem — in jeder Lage und Stunde — das Gute erken nen und tun müßten, well wir nur so unserer menschlichen Auf gabe gerecht werden und das wah re Glückserlebnis erfahren könn ten. Wir mißachteten grundsätzlich die Mahnung und Förderung der allen Griechen, Maß und Zucht zu wahren, Übertreibungen jeder Art zu meiden, die von einer hö heren Machtinstanz gegebenen Ge setze nicht zu überschreiten. Man versäumte es allzulange, neben dem ästhetischen auch den moralischen Sinn

revolutionären Aktluismus oder Terrorismus u. a. m.). Man hat te in allem das Gleichgewicht und den Sinn für das Zulässige verlo ren. Die für die Erziehung Zu ständigen, Eltern und Lehrer, lie ßen sich vielfach verunsichern. Man experimentierte in einer kaum ver antwortbaren Weise. Die negativen Folgen stellten sich bald deut lich sichtbar ein Am schlimmsten wirkte sich der Verlust der Wer te aus, wie das nicht zuletzt die Ärzte, die Psychotherapeuten in täglich steigendem Maße feststellen konnten. Darüber

Sinn erkannt, daß eine große Gefahr unserer Zeit sich gerade aus der blinden Hinwendung v zu ein seitigen Weltanschauungen ergeben mußte. Man sollte nun nach sei ner Ansicht vielmehr die Gesamt heit der Werte sehen und be fahren, etwa die Sphäre der Wahr heit und Wissenschaft genauso wie die des Schönen und der Kunst, der Ethik und Religiosität, der Er fahrung der Freude und des Glücks in einer erfüllten mitmenschlichen Gemeinschaft. Daß die heute durch massive Propaganda verbreiteten Ideologien

noch den Zugang zu einem sinnvolleren, ausgegliche nen menschlichen Tun und Handeln. Wie sehr man dabei unnatürlichen Übertreibungen verfiel, kam dabei den meisten gar nicht mehr zum Be wußtsein. Der Sinn für das Maß ist eben weitgehend verlorengegangen. In allem gab es nur mehr die Über treibung, in der Frage der Erziehung, der kritisch-antiautoritären im be sonderen, der Aufklärung und der Emanzipation im vielfältigsten Sinn. So wäre es doch wohl an der Zeit, sich wieder eines Besseren zu besin nen

Mayer Recht geben können, der in seinem Buch „Schöpferisch älter werden” (Tyrolia) die Ansicht ver tritt, daß ,die wichtigste Kreativität nicht in der Kunst oder in der Wis senschaft, sondern im persönlichen und sozialen Bereich’ liegt. Das ist eine sehr wichtige Feststellung, aus der steh beachtenswerte Folgerungen ergeben. In dem hier angedeuteten Sinn gibt es nun schöpferische Men- Zeitalter, aber wir sind darauf nicht vorbereitet, immer noch herrscht ein nicht zu übersehender Untertanengeist

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Pagina 3 di 20
Data: 23.10.1975
Descrizione fisica: 20
Gegen die nihilistischen Tendenzen unserer Zeit ZU VIKTOR E. FRANKLS DREI SALZBURGER VORLESUNGEN „DER MENSCH AUF DER SUCHE NACH SINN“ Den drei Vorlesungen Viktor E. Frankls, die unter dem Titel „Der Mensch auf der Suche nach Sinn — Zur Rchumanisierung der Psy chotherapie“ in der Herder-Büche rei erschienen sind,' kommt eine außergewöhnliche Bedeutung zu. Sie behandeln ein Thema, das heute nicht nur für den Arzt, für den Neurologen, von größtem Interesse

ist, sondern für jeden von uns, den die Frage nach dem Geheimnis und Ratsei des Menschen bewegt,-im be sonderen wohl für all jene, die im Bereich des Bildungs- und Erzie hungswesens tätig sind. Der Leser des nicht umfangreichen Bändchens erfährt Wesentliches nicht nur über die geistige Situation Titel des besprochenen Buches: Viktor E. Frankl: Der Mensch auf der Suche nach Sinn — Zur Rehumanisierung der Psychotherapie Herderbücherei unserer Zeit, sondern vor allein — im Sinne der Wahl des Themas — über den heutigen Stand der Psycho

und von der fundamentalen Erkenntnis aus geht, daß jeder von uns die „exi stentielle Frustration“ über winden muß, indem er die ihm ge stellten Aufgaben und mit diesen zugleich den „konkreten Sinn seines persönlichen Daseins“ erkennt und erfüllt. Viel tiefer nämlich als der „Wille zur Lust“ (Freud) oder zur Macht und Geltung (Adler) wäre im Menschen das verwurzelt, was Vik tor E. Frankl als den „W i 11 e n cum Sin n“ bezeichnet, das be wußte oder unbewußte Ringen des Menschen um „möglichste Sinn- erfüllung

seines Daseins“ (S. 65). Gerade heute würden viele von uns am Gefühl leiden, daß unser Sein keinen Sinn hat. Man wird dem Wiener Neurologen dabei völlig zu stimmen können. Denn zweifelsohne ist der „existentiell frustrierte Mensch“ eine typische Erscheinung unserer Zeit. Nach Frankls Ansicht besteht heu te auch die Gefahr, daß sich der Mensch im Zeitalter der Denk- und Rechenmaschinen nun endlich selbst als Maschine sieht und ver steht. (Der Autor spricht in diesem Zusammenhang von der „Gefahr Berg im Herbst

um sein Le bensziel iceiß — nur desto mehr be schleunigt er auf seinem Lebensweg das Tempo“ (S. 70). Treffend er scheint auch die Bemerkung, daß heute vielfach der Wille zur Macht (nicht selten in seiner „primitivsten und banalsten Ausprägung“ als „Wille zum Geld“ in Erscheinung tretend!) den viel wesentlicheren Willen zum Sinn verdrängt hätte! Das Erkennen und Sehen der Fülle von Sinn- und Wertmöglichkeiten wäre tiomit von größter Bedeutung. hängigen Bereich der „Einstel lungswert e“. Das „Wie des Tra gens

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Pagina 2 di 8
Data: 13.12.1941
Descrizione fisica: 8
. Denn der Herr ist wirklich nah. und so kann auch unsere liebende.Freude allezeit gross und strömend sei», selbst mitten in dunkelster Nacht. Einen vielssilhen Sinn hat das Pauluswort ron der Nöte des Herrn. Es hat zunächst einen cschatologifchen Sinn. Eine cndgcschicht- liche Bedeutung. Das ist der Sinn des Wortes im Gefüge des Philinperbriefcs, dem cs ent- itominen ist und im Glauben der Ilrkirche der diese Nähe endgcsch'chtlich deutete. Die Sach- erklürnna. so wie das Wort bei Paulus steht und erstlich

sich die Christen freuen mit ten i„ aller Sorge. Diese Deutung hat auch heute ihren Sinn. Auch heute, wie schon so oft an Wende- zelten, spricht man von dem nahen Weltende, beutet die Zeichen der Zeit als Vorboten die ses Endes und hat sogar versucht, durch eine biologische Geschichtsdeutung nachzuweisen, datz wir nun in allernächster Bälde die Vollreife des Corpus Christi erleben werden. Und damit eben das Ende der Welt, die Stunde des Ge richtes, die Nähe des Herrn. Die alte Kirche unter der Vormundschaft

wahr: Der Herr ist gerecht. Das Wort von der Nähe des Herrn hat aber auch einen liturgische» Sinn. Den,, die vier Sldoentswochen stnnbilden die lange Warte zeit des alten Bundes auf den Erlöser. Das Weihnachtsfest nun ist die gnadendurchwirkte Gedcilkfcicr der ersten Ankunft des i rn, auf dessen Nähe die Völker harrten. Nun ruft uns die Kirche heute das Pauluswort zu: „Der Herr ist nahe.' Damit gibt sie dem Wort im liturgischen Ablauf der Adventszeit einen heils- geschichtlichcn Sinn: Das Heil

, nach de,» der Alte Bund sich sehnte und das sich auch für jeden Menschen heute darbictet, ist nahe. Weih nacht. das Fest der Erlösung ist nahe. Änd dar um sollen wir uns freuen. Ja mitten i„ dieser Zeit, die nur. Selbsterlösung will, die Autarkie auch im Religiösen verkündet, sollen wir still jener ersten Ankunft des Herrn gedenken. Und an sie uns halten. Sie ist wieder nahe, diese Gedenkfeier. Und einen s a k r a m c n t a l c „ Sinn hat dag Vanluswort von der Nähe des Herrn. Das ist allerdings eine Deutung

, di>- über den Sinn- zusammenhailg hinausgcht. Aber darf man diesem Wort nicht auch dielen Sinn geben? Freuet euch, denn der Herr ist nahe. Nahe ist er in alle» heiligen Sakramenten. Den» in diesen Sakramenten ist doch er selbst- cingeschlos- sen: gnadenvoll wirkend und persönlich kom mend. Vor allem sollen wir uns freuen, dass der Herr uns nahe ist auf unfern Altären. Keine andere Religion hat^ eine solche Nähe ihres Gottes, wie die christliche, die katholische. Und in der heiligen Metzfeier erneuert

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Pagina 4 di 20
Data: 13.01.1977
Descrizione fisica: 20
F. Braasch: Der Sinn des Lebens Gerade der Selbstunsichere fragt be sonders oft und besonders eindringlich nach dem Sinn seines Lebens. „)a. wenn mein Leben einen Sinn hätte, dann...“ Aktualisierte Fragen dieser Art können in der ncrvenürztlichen Sprechstunde zu den schwierigsten Pro blemen werden. Abgesehen davon, daß das Wenn und Aber bei diesen Ratsu chenden fast schon zur Lebensphiloso phie geworden ist, die ein Herangehen nn ihre Probleme geradezu vereitelt, ist <l ; e Antwort schon

deshalb schwierig, weil der Fragende den „Sinn“ mit einer konkreten Aufgabe verwechselt. (_|n, wenn ich einen Beruf hätte, wie Sie ...“ — „wenn ich wenigstens verheiratet wäre...“) Allzuoft wird aber der Be griff „Sinn“ vermengt mit einem beson deren Anspruch: mit der besonderen Bedeutung, mit der wichtigen Rolle im sozialen Leben, mit vordergründig auf- gefaBter „Geltung“. Verweilen wir noeh etwas bei der Gcltungsproblcmatik, weil sic eine Fülle von zukunftsblockicrcnden Momenten in sieh birgt. Zudem

wir uns in der Anwendung des Begriffs Geltung beim Menschen auf die ursprüngliche Bedeutung ( = Geltung) des Wortes, verstehen wir es auch in seinem rein qualitativen Sinn. (Erst in zweiter Linie kommt dann auch der quantitative Aspekt hinzu.) Ein Mensch, der nichts gilt — in diesem Extrem schwer vorstellbar —, bedeutet nichts. Seine Existenz wird nicht zur Kenntnis genommen. Eine solche extre me Nicht-Geltung, wie sie beispielsweise von primitiven Kulturen bei Verletzung ritueller Bräuche berichtet

Ruhe beseelt, von einer emotionalen Ruhe, die innere Bewegtheit und Aktivität nicht etwa ausschließt, sondern sie erst ermöglicht. Liegt der Sinn des Lebens im Tun? Nicht wenige Menschen sehen in Arbeit und Leistung ihr einziges Heil. Nichtstun löst Unruhe aus, die oft mo torisch abgeleitet wird und auf diesem Umweg wiederum ein Tun gewährlei stet. Oder es führt zum „schlechten Gewissen“. In der Freizeit müssen alle Arten von Beschäftigungen hcrhaltcn, Hobbies, Sport, Handarbeiten

. Nur in der Leistung liegt für diese Menschen der Sinn des Lebens. So erwachsen in unserer heutigen „Freizeitgcsellschaft“, wie sie die Psychothcrapcutin Dührssen genannt hat, für viele mannigfache Pro bleme. Nun dürfen diese Worte nicht etwa als Verdikt der Leistung schlechthin in allen ihren Schattierungen, als Affront gegen sinnvolle Freizeitbeschäftigungen, gegen Sport, künstlerische Betätigung usw. verstanden werden. Im Gegenteil: ohne Leistung ist menschliches Leben undenkbar, und das „Spiel“ im weite sten

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Pagina 45 di 48
Data: 01.12.1990
Descrizione fisica: 48
rung“ bewirken, kann ihm neue Sinn-Mög lichkeiten aufzeigen. Die zweite gewählte Textprobe von Uwe Böschemeyer verweist darauf,- daß wir immer wieder im ernsten Sinn eine „Lese arbeit“ leisten, daß wir das festhalten soll ten, was uns besonders an-spricht, was wir als das Entscheidende für uns ansehen. Man könnte und sollte deshalb vielleicht auch ein eigenes Lektüre-Heft verfügbar haben. Wichtig bleibt dann auch jeweils die Frage: Was könnte ich von den neuen, durch die Lektüre gewonnenen Ideen

, Ge danken und Anregungen „in mein Leben hineinnehmen“, um es so reicher und sinn vollerzu gestalten? H. E. Hier nun aber die Leseproben aus dem sehr beachtenswerten Herder-Taschen buch „Heilkraft des Lesens“, herausgege ben von Peter Raab: K ehren wir. damit zu unserer Ausgangsfrage zurück, woran man die Heilkraft eines Bu ches erkennen kann. Ich möchte global sagen: an seinem „transzendentalen Gehalt“, an seiner Über schreitungskunst. Daran, daß es die Schwelle vom Diagnostikum zum Therapeutikum

Sinnmöglichkeiten erweitern, war nen ihn die negativen vor den möglichen Konse quenzen von Handlungen wider den Sinn. Hier beginnt meines Erachtens das Geschick des ratgebenden Buchhändlers und ganz besonders Albrecht Goes Lautespielender Engel D ieses Gedicht von Albrecht Goes ist, in einem tieferen und höheren Sinn, als man zunächst annehmen könnte, ein beken nendes Gedicht: Es bringt die letzte Welt schau des Dichters zum Ausdruck in dem Sinnnämlich, daß es im dichterischen Bild und Wort, wie Josef Pieper

es sagen würde, seine ,Zustimmung zur Welt', zur Schöp fung, zum ungeheuren Geheimnis des so widerspruchsvollen Lebens ausspricht. Der Lobgesang des ,lautespielenden En gels' ist nur glaubhaft und möglich, wenn es einen letzten, auf Gott hinweisenden Sinn- Grund der Welt und des menschlichen Le bens ganz im Sinne christlicher Haltung und Weltschau gibt, wie das für Goes, den evangelischeil Christen zutrifft. So kommt in dem Gedicht — fast in provozierendem Gegensatz zum nihilistischen, modischen Trend

der Zeit, der sich heute nicht zuletzt gerade auch im Schrifttum zeigt — christli ches Weltempfinden zu lyrisch-dichteri scher Gestaltung. Der Lobgesang, zu dem der lautespielende Engel auffordert, ist je denfalls für den liebenden Menschen, vor allem im christlichen Sinn verstanden, durchaus möglich, ja geboten. Für ihn ist eben auch selbst — oder gerade — das Fest, eine das Höhere, das Göttliche ahnende Wirklichkeit. Und das bringt der musizie rende, der,lautespielende Engel' zum sinn fälligen

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Pagina 3 di 12
Data: 01.05.1956
Descrizione fisica: 12
Zum 1. Mai 1956 Sinn und Zweck der Arbeit Gott schuf den Menschen nach seinem Ebenbilde — aus Erde geformt ist der Leib, aber die unsterbliche Seele weist ihn einem anderen Reiche zu, gibt dem Geiste die Flügel, sich über das Erdhafte zu erheben. Der Mensch schuf sich aber im Abfalle von Gott, vom reinen Geiste, Götzen — und weil sie die Scheingötter des Abfalles waren, waren sie alle aus irdischem Stoffe. Der letzte Götze, den er sich im großen Abfall dieses Jahrhun derts schuf

, ja eine Maschine, deren Wert oder Unwert am Produkt seiner Leistung zu messen ist. Nicht die sittliche Größe, sondern die Kalkulation des Rechen stiftes entscheidet über seinen Wert — und der zu leicht Befundene wandert auf den Schrottplatz menschlicher Elendsstätten. Denn wenn der Mensch keinen höheren Auftrag hätte, wäre er nur ein um sich selbst kreisen des Staubkorn,. höher getragen, tiefer fal lend, immer in sinnlos kreisender Bewegung. Der Auftrag, der göttliche Auftrag, ist der Sinn der menschlichen

. Es ist also nur dort Kultur, wo die Arbeit ihren Sinn bewahrt hat, wo der Mensch sich dieses Sinnes der Arbeit bewußt ist. Die Kultur stirbt, wo der Sinn der Arbeit ver lorengeht — müssen wir da nodi auf unsere Zeit hinweisen? Welche Tragik aber liegt darin, wenn der Arbeiter selbst darangeht, den Sinn der Arbeit zu leugnen! Er leugnet damit nidit nur sich selbst als gottähnliches Wesen, sondern audi seine Kulturaufgabe. Der Zweck ist das Niedrigere, er liegt in der materiellen Auswirkung der Arbeit, im Brot verdienen

, und das, wie sdion gesagt, im wei testen Sinne des Erwerbes materieller Güter durch die Arbeit. Dieser Lohn ist dem Men schen für den Schweiß seiner Mühe, seines Strebens verheißen. Wer den Menschen den Zweck seiner Arbeit, den gerediten Lohn, nicht erreichen läßt, der vergeht sich nicht minder an der göttlichen und folgerichtig auch an der menschlichen Ordnung. Ja auch er be reitet die Voraussetzungen zum Abfall des Menschen von der sittlichen Ordnung, zu sei nem Zweifel am Sinn der Arbeit

. Denn es ist nicht jedem Menschen gegeben, in allen Drangsalen Immer den letzten Sinn des Le bens zu sehen, und so wird leicht dem die Arbeit sinnlos, für den sie zwecklos geworden ist, oder für den sie nur sehr eingeschränkt ihren Zweck erfüllt. Die Harmonie der gött lichen Ordnung verlangt, daß auch der Irdische Teil des dem Menschen gegebenen Auftrages erfüllt werde. Hieraus erwächst dem Christen die große Verantwortung, die in manchen Zeiten, und so auch heute, schwerer wiegt als zu anderen. Sie liegt in seiner rechten

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Pagina 3 di 20
Data: 24.08.1973
Descrizione fisica: 20
iAws dem sozinfen^elreiv Neurosen aus Langeweile Viktor E. Frankl ergänzt Freud und Adler / Logotherapie weckt „Willen zum Sinn“ Der Wiener Sigmund Freud (1856 bis 1959) versprach der komplcxbcladcnen Menschheit die Befreiung durch Lust. Der Wiener Alfred Adler (1870 bis 1937) predigte ihr die Macht der Anpassung. Der nunmehr 67jährige Wiener Viktor E. Frankl hingegen weist ihr einen Ausweg aus der Sinnleere. Frankl ist vor allem in den USA gefragt. Seine Logotherapie wird dort als „Dritte

Auswirkungen kennt man. Sie werden von jungen Leuten demonstriert, die mit Hilfe von Drogen aus der Sinnleere in die bloß subjek tiven Sinngefühle flüchten, hinter denen kein objektiver, realer Sinn steht. Frankls Lehre stellt gerade diese frustrierte Sehnsucht nach Sinn in den Mittelpunkt. Die Logotherapie weckt im Patienten den „Willen zum Sinn". Natürlich kann auch die Logotherapie dem menschlichen Leben keinen Sinn geben. „Ich bin kein Moralist. Ich bin Arzt“ zieht Frankl die Grehze zwischen Medizin

einerseits, Philosophie und Theologie andererseits. „Also kann ich nicht sagen, was der Sinn des Lebens ist. Sehr wohl aber kann ich zeigen, d a ß das Leben einen Sinn hat. und zwar unter allen Bedingungen und Um ständen. Diesen Sinn muß jeder Patient für sich selbst finden! Und er muß auch erkennen, daß sogar noch das Leiden in eine Leistung verwandelt werden kann.“ Aufgabe des Arztes ist also der thera peutische „Beistand in der Sinnfindung". Dazu ein Beispiel aus Frankls Praxis: Ein Patient kommt

hatte das Leiden des Patienten einen Sinn bekommen: den Sinn eines Opfers. Während die Psychoanalyse den Pa tienten über die seelischen Ursachen seiner Krankheit aufzuklären versucht, legt Frankl größten Wert auf eine ak tivere Auseinandersetzung des Patienten mit seiner Krankheit. Besondere Erfolge hatte die Logo therapie bei sogenannten Phobien er zielt, also bei Stottern, Platzangst, Er röten und schweren Schlafstörungen. Für solche Fälle von angst- und zwangs neurotischen Patienten hat Frankl

(wo eben sein Buch „Der Wille zum Sinn“ erscheint) kann cs Viktor E. Frankl ohne Groll ertragen, daß er in seiner Heimatstadt kaum zur Kenntnis genommen wird. Der Wiener, der ins selbe Gymnasium wie Sigmund Freud ging, findet es gar nicht ver wunderlich, auch dessen Schicksal zu teilen und im Ausland mehr zu gelten als daheim. Die Jahre in den KZ-Lagern, wo er außer seiner Schwester seine ganze Familie und seine erste Frau verlor, haben ihn weise gemacht. Auch hat er für den Schmollwinkel weder Zeit

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Pagina 12 di 48
Data: 09.02.1991
Descrizione fisica: 48
Samstag/Sonntag 9./10. Februar 1991, Einiges zum Thema Vom tieferen Sinn des Schenkens; U nser menschliches Leben kann man un ter vielen Aspekten sehen: vielleicht auch nicht zuletzt unter dem, daß das Leben erst im vollen Sinn ein geglückt-erfülltes sein kann, wenn es als Möglichkeit der Übung in der vielfältigen Kunst des Schen kens und der damit verbundenen Lebensbe reicherungen gesehen und verwirklicht wird. Die Möglichkeit des Schenkens gibt es ja in vielen Sphären, eben

auch in der des Geistig-Ideellen, des Gefühlsmäßigen und Ästhetischen, des helfenden Zuspruchs in vielen Formen, oder was es sonst sei, und eben nicht nur im materiellen Bereich. Gerd-Klaus Kaltenbrunner, der Heraus geber eines Initiative-Bandes mit dem Titel „Vom Sinn des Schenkens“ (Nr. 57), meint geradezu, daß auch die -,Theologie im vor züglichsten Sinne des Wortes die Lehre vom Schenken, die Kunde von den wesentlichen Geschenken und vom Geschenk schlechthin sei“. Unser Leben ist ja ,in des Wortes kon kretester

, das auf Antwort, auf Widerhall wartet“. Diese Antwort kann dann viel Freude bedeuten und in sinnvoller Weise zu einer geistig ideellen Bindung, vielleicht zu einer Freundschaft hinführen. Vielleicht kann man hier auch noch, nicht völlig unangebracht, die Ansicht Gerd- Klaus Kaltenbrunners anführen, daß — im anspruchsvollsten Sinn verstanden — ,die Künstler und Dichter vielleicht die wahren Mäzene der Menschheit sind' (zitiert aus dem Essay über Maecenas mit dem Titel „Der unentbehrliche Mäzen

jedes im ethisch richtigen Sinn gelebte Leben ,aus zahllosen kleinen Opfern, die tägtäglich gebracht werden“; sie bilden dann „in der Perspektive eines totalen Daseins ein einziges großes Gan zes“, auch wenn die Biographie des Einzel nen, äußerlich gesehen, keine dramatischen Aspekte aufweist. In dem hier angedeuteten Sinn kann so mit das Thema ,Schenken“ noch weitere, tiefere Dimensionen aufweisen, die selbst für den Theologen, ja für jeden nicht ober flächlich lebenden Menschen von beachtens werter Bedeutung

Sich-Bemühen und Rin gen um das — im geistig-moralischen Sinn — jeweils Bessere, Edlere, ethisch Hochste hendere gesehen werden kann. In dieser Bemühung müßte auch jeder einzelne von uns wohl eine Hauptaufgabe und den Sinn seines Lebens sehen. Jedem unserer Mitmen schen müßte man deshalb auch beistehen und behilflich sein, daß er eine jeweils höhe re, würdigere Lebensform erreichen kann, daß er nicht — um dieses seit 1848 vielge nannte Wort zu gebrauchen — geistig-bil dungsmäßig „Proletarier*“ bleiben muß

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