dafür haben würde, daß Leo sic seine „Süße“ genannt hatte, solcho Kosenamen wurden in ihreth Künstlcr- kreis leicht gebraucht, ohne daß sic etwas zu be deuten hatten. Aber es war sicher töricht, sich Sorgen zu machen, die Dinge zwischen ihr und Craig waren jetzt so weit gediehen, daß er nicht mehr länger glauben würde, daß sie irgendwelche zärtlichen Gefühle für einen anderen haben könnte. Sic würde es ihm gelegentlich erklären. Zeit genug. Ml Sie verbrachten den Tag zu viert, suchten
noch alles auf, was sic bisher noch nicht gesehen hatten, die historische Kirche, den Friedhof: Judith zeich nete und machte sielt Notizen, und Finio hatte bereits beschlossen, ein Buch mit diesem Schau platz zu schreiben. Magda hatte im Gasthaus für den nächsten Vor mittag ein zeitiges Frühstück bestellt, und das Rehe im Winterwald Aufnahme: Robert Holder Beim Aussteigen stand ludilh plötzlich Leo Malone gegenüber, .der gerade dabei war, an Bord zu gelten. Sein Gesicht strahlte auf. „Hallo, Leo! Hast
du hier in der Gegend ge zeichnet?“ „Oh, hallo, Judy, meine Süße. Nicht gezeichnet“, er tippte auf seine Kamera, „sondern photogra phiert. Meinen Lebensunterhalt verdient, wie ich dir ja schon sagte. Es macht sich gut bezahlt.“ Seine Augen blitzten keck. „Ich bin jetzt eine viel besser Partie als früher, falls du interessiert bist.“ Craig stand steif neben ihr, und Judith stellte vor: „Oh, Leo, dies ist Craig Argyll, Michaels Vetter. Craig, dies ist ein Malcrkoilegc aus Sydney, Leo Malone.“ Sic wechselten ein paar
höfliche Phrasen, vor allem über die Schönheit der Nordinsel, die so photogen war. Es blieb nur wenig Zeit, da das Schiff wieder ablegcn wollte. „Ich muß jetzt wohl gehen“, meinte Leo. „Wohnst du in Russell? — Kann ich dich dort später noch einmal sehen?“ Judith schüttelte den Kopf. „Nein, wir wohnen hier.“ Es war ihr gleich, was Leo darüber dachte, daß sic dann so früh mit dem Schiff hier an kamen. „Es geht los, Leo. Leb wohl." Craig blickte am Kai entlang. „Dort sind Finio und Magda, um uns abzuhoien
.“ „Ah, dann kann ich c.< mir denken. Ich traf heute morgen am Schiff einen alten Bekannten aus Australien, der nach Russell fuhr. Ich dachte, er würde dort bleiben. Ich komme.“ Sie seufzte, als sic den Hörer aufnahm, und hoffte, daß Leo nicht wieder mit der alten Ge schichte beginnen würde. Sicher hatte ihr Anblick seine Wunden wieder aufbrcchcn lassen. „Hallo, Judyl Ich komme gerade von Russell zurück und versuchte, dich aufzufinden. Das ist in einem solch kleinen Ort nicht allzu schwierig. Wie wäre es mit einem Spaziergang