hingelagert, schaut der Gott die vor ihm aufrecht stehende Göt tin voll Bewunderung und Verlangen an und faßt mit der ausgestreckten Rechten ihren hochgehobenen Arm, Hera aber steht in Brano Brehm: IX^anet Ob Werner sein Vorname oder sein Zu namen war, weiß ich nicht, denn seit damals sind fünfzig Jahre und mehr vergangen. Wenn wir In Karolinentai, der Vorstadt Prags, ln der vierten Volksschulklasse Zeichenstunde hat ten, dann war es ganz anders al3 sonst ln der 3chule. Der alte Lehrer war mitten
im Schuljahr gestorben, wir hatten einen neuen Lehrer bekommen, einen jungen Mann mit roten Backen und einem schwarzen Rock, der kaum bis zu den Knien reichte. Ich freute mich Immer auf die Zeichen stunde, weil ich da ln die erste Bank vorrückte und neben Werner zu sitzen kam. Werner trug einen vielfach gestopften und geflickten An zug aus dunkelblauem Schnürlsamt und hatte braune Locken und große graue Augen. Er roch etwas nach armen Leuten, aber er gab auf meine vielen Fragen kaum jemals eine Ant wort
. Einmal hatte recht mühevoll und langsam der Herr Lehrer Odeenfuß diesen Werner aus- geholt, an welchen Städten er schon vorbeige kommen sei. Denn Werners Vater war Flößer auf der Moldau und fuhr mit dem Holz aus dem Böhmerwald bis Hamburg. Werner hatte mit polternder, fremdklingender Mundart die Städte aufgezählt: Budweis, Königsaal, Prag, Leltmerilz, Aussig, Pirna, Dresden, Magde burg und Hamburg. Werner war -ehon ein paarmal mitgefahren, well seine Mutter auf dem Fluß ln der Hütte gekocht und Werner
, sich dann ln einem an dern Zimmer oder ln einem Winkel Uber Spiel sachen beugen und die Großen und Ihre Fra gen, die fremde Wohnung und die anderen Ge rüche vergessen zu können. Wie mußte es erat in der Hütte auf dem Floß selnl Wenn Ich nur den Mut aufgebracht hätte, Werner zu bitten, mich mitzunehmen. Gleich in der ersten Stunde fragte der junge Lehrer mit den roten Wangen uns all nach unseren Namen und nach den Berufen der Vä ter. Bel Werner hielt er sich am längsten auf, der Knabe schien Ihm genau so zu gefallen
wie mir, er lächelte freundlich über dessen poltern de und rauh hervorgestoßene Antworten, die dem schönen Gesicht zu widersprechen schie nen. Nachdem nun der Lehrer so alle durch gefragt hatte, sagte er ganz überraschend, daß er von heute an jede Stunde einen von uns zeichnen werde, hier, auf die schwarze Tafel, und wir sollten dann entscheiden, ob das Bild ähnlich sei oder nicht. Und schon hatte er die Kreide ergriffen und den Fisch-Ott, den Sohn eines Fischhändlers, auf das Podium gerufen. Der Fisch-Ott