sprachen Max Wieland und Kon rad Rottensteiner. ÙBBRETSCH 6ÜOT* UNTERLAND Julius Clementi zum Fünfundsiebzigsten Man schreibt das Jahr 1908. Es ist kei ne Zeit des Überflusses und der wirt schaftlichen Sorglosigkeit, schon gar nicht für eine kinderreiche Familie, und in eine solche wird in diesem Jahr Julius Clementi hineingeboren. Bald müssen zehn Kinder die Liebe ihrer Eltern und vor allem die kargen Mittel zum Leben teilen. Sparsamkeit, Ehrgeiz und vor al lem ständiges Bemühen um das Fort kommen
kennzeichnen darum das Tun jedes einzelnen. Das Vorbild rechtschaf fener, pflichtbewußter und arbeitsamer Eltern vermochte wohl das zu ersetzen, was an materieller Hilfe nicht vorhanden war. Nach Abschluß der Bürgerschule trat Julius Clementi in einer angesehe nen Bozner Firma die Lehre als Fak turist an. Noch heute weiß er von der Strenge seines Lehrherrn zu erzählen, die wohl eine harte, ober nützliche Schu le für das spätere Leben war. In dieser Zeit mag er sich wohl auch seine benei denswerte Fähigkeit
, mit vier Monaten verstorbenes Kind zu Grabe tragen. Während des Krieges hat te Julius Clementi verschiedene Ämter inne, so daß er bei seiner Familie bleiben konnte. Vier weitere Kinder wurden dem Ehepaar geschenkt, und der Haus bau verlangte den Einsatz aller Kräfte. Doch dann ging es aufwärts, das Ge schäft wurde mehrmals erweitert. Den Kindern konnte eine gediegene Ausbil dung ermöglicht werden. Eine große Freude für den Jubilar und' seine Gattin war es, als die Kinder sich nach der Heirat im engsten
Umkreis nie- derließen und sie zu mehrfachen Großel tern machten. An Julius Clementi bewahrheitet sich das Gegenteil des alten Sprichwortes; Wer rastet, der rostet. Auch jetzt, da er sich vom Geschäftsleben weitgehend zurückgezogen hat, hat er nicht im Sinn zu „rosten“, denn es warten viele Bü cher, die gelesen werden sollen, es war ten die Enkel, der Garten, dio Vögel, und nicht zuletzt ist immer noch die Freude an großen und kleinen Reisen da. Daß er diesen teilweise langaufgeschobenen Freuden
des Lebens noch lange in guter Gesundheit frönen möge, wünschen ihm zum 75. Geburtstag, den er am 26. August feierte, die Familie, die Ver wandten und Bekannten! Julius Clementi Tot aus der Etsch geborgen Am Samstag früh wurde in Laag bei Ncumarkt die Leiche eines Mannes aus der Etsch geborgen. Bei dem Toten han delt es sich um den 31 Jahre alten Geb hard Volkan, einen Österreicher, der in Branzoll ansässig war. Volkan war am 12. August aus der psychiatrischen Ab teilung des Bozner Krankenhauses ver