Das kfeiU&cuHHkcttyletH 3m Bosnec Bo6cn 6raußen / Von Dr. Richard Staffier Im Bozner Boden wogte in meiner Jugend zeit ein grünes Meer von Reben und Obst bäumen. Späterhin hat sich die Stadt erwei tert und hat vielerlei plumpe Bauwerke ohne Regel und Wahl in seinen Wundergarten hin eingestellt. Sein Festkleid ward zerschlissen. Der Bozner Boden umfaßte die Tiefebene zwi schen der Bahnhofstraße, der Brennerstraße, dem Katzenbach und dem Eisack. Dieses prächtige Weinland bot im Vergleich
zum „Dorf“ ein verschiedenartiges Bild. Das Dorf mit seinen zahlreichen Edelsitzen und Bauern höfen stellte sich als ländlicher Vorort dar, der den Boznem unmittelbar vor der Nase lag und sozusagen von der Hintertür ihrer Stadthäuser schnell erreichbar war. Etwas störend wirkten nur die hohen, staubigen Steinmauern, die die Anwesen gegen die Wege abgrenzten und sie entsprechend der Bozner Gemütsart von dem landläufigen Fuß volk des Herrn abschlossen. Der Bozner Boden hingegen lag fürs erste
vom Stadtkern im merhin etwas entfernter. Fürs andere stieg die Brennerstraße ungefähr beim Gruber- Wenzer, dort wo links der Rittner Plattenweg abzweigt, merklich an. Vollends auf dem „hohen Weg“ draußen zog sie sich höher und immer höher den Bergfuß des Magdalena- Hügels hinan, dem Dorf Rentsch zu. Die Stei gung war so stark, daß der Bozner Boden geradezu in der Tiefe versank. Man konnte es mit den Händen greifen, das Dorf Rentsch lag auf einer Aufschüttung des Katzcn(Rifelaun)baches, die sielt
gegen die Bozner Boden vorgeschoben und den Eisack fluß auf die Kampiller Seite gedrängt hatte. Abgesehen von einigen wenigen Anwesen, die sich ln den Bodengütern verloren, wie Prem- staller, Hohemhauser, Nusser, Plerlinger, Schlechtleitner, Rößlerhof, Bodenbauer, Che- lodi, Mahlknecht, Drehhof, Amonngütl, Pfan nenstiel, Braun am Bach, gab es im Bozner Boden keine Hofsicdlungen. Aber auch diese Anwesen waren mit Ausnahme der zwei letzt genannten erst in den letzten zwei Jahrhun derten aus ehemaligen
hervorzustechen, plagte sie vor Zeiten nicht. Sie waren zufrieden, wenn das Hauswesen ungestört seinen Gang nahm. Drum wandel ten sie genügsam auf ihrem schattigen Kirch weg dahin und trugen voll Bescheidenheit den einfachen, bunt eingewirkten Wollschal mit Fransen, der herzförmig über den Rücken floß. Nur die Bauern von Justtna und Leitach fuhren selbstherrlich in ihren klapprigen Kutschen zur Pfarrkirche. Wie man zum Bozner Boden kam Der Eintritt ln den Bozner Boden war einigermaßen erschwert. Nordseits