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Dolomiten
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Pagina 9 di 16
Data: 26.02.1964
Descrizione fisica: 16
I), Der „heilige" Berg .., Parallel mit obigen Fragen mag der Gedanke an die Entstehung von Bergen und Tälern, Höhen und Tiefen eingesetzt haben. Und da man auch in diesem Falle ratlos war, ent standen immer, wo Berge sind' die Sagen um ihr Sein und Werden. Vom Berge, der das unfaßbare Gewaltige ist zwischen Himmel und Erde, kommen Segen und Unheil. Von ihm steigt der lachende Frühling, braust das spie gelnde Wasser; in seinen Schutz flüchtet der Mensch seit urdenklichen Zeiten. Der Berg ist es, der birgt

und schützt, der mit mütter lichen Armen umfängt, wer an ihm Heimat sucht. Und der Berg ist es schließlich auch, der den siedelnden Menschen an seine näh rende Brust nimmt. So kam es wohl, daß fast jedes Volk seine eigene Mär um der Berge Entstehung schuf. Im Herzen Afrikas steigt der Kilimandscharo eisgekrönt in den tropischen Himmel. Er ist der „heilige“ Berg, und von ihm wissen die Eingeborenen folgenden Mythos: im Anfänge wohnte Gott in den Wolken, und jeden Abend stieg die Erde zu ihm empor

, um Zwiesprache zu halten. Einmal kam nun aber die Erde nicht wieder, und Wolken hüllten die Sprechenden ein. Acht Tage gingen um. Da wich der Him mel, und aus der Erde, die in die Höhe ge stiegen war, hatte sich der Berg gebildet. Nach dem indischen Urmythos ließ der Schöpfer die geflügelten Wolken zu Bergen werden; bei den Moslims hingegen hat sich der Glaube erhalten, der Schaum der wogenden Weltmeere sei zu Höhen ur.d Felsen erstarrt (Trenker-Schmidkunz in „Berge und Heimat

“ S. 11 ft). Der von Heuschrecken lebende äthiopische Ibis galt den Aegyptem als „heilig". Das ver mochte aber die Bergindianer Südamerikas keineswges daran zu hindern, diesem sub tropischen Vogel ebenfalls göttliche Ver ehrung zukommen zu lassen. Also war eben genau er es, der über Land fliegend Erde aus dem Schnabel verlor,... und daraus wuchsen die mächtigen Berge. Als Eva ihre Brote buk,,. ein wuchtiger Einfall: er schuf sogleich die Berge, setzte sie den Meeren als Gegen gewicht hin und... die Erde war vor dem Untergang

gerettet! Götter schlagen Maibutler So häufen sich Sagen auf Sagen und jedes Volk hat eine andere Deutung für das un faßbare Wunder der Berge. In der altindischen religiösen Literatur, den Veden, ist an zwei Möglichkeiten gedacht, wie die Berge ent standen sein könnten. Einmal ist es der Dotter des Ur-Eies, ein andermal der Augapfel eines getöteten Dämons, aus dem sich die Erhöhun gen formten. Fast sieht es aber so. aus, als hätte den heidnischen' Gottheiten gelegentlich auch nach irdischen

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Dolomiten
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Pagina 3 di 8
Data: 08.02.1947
Descrizione fisica: 8
wurde, kam viel Volk aus den Bergen und Talschafteii, denn um diese Zeit wurden auch die riesigen Schafherden, die im Etschtal überwintert hatten, wieder in die Berge zn- riiekgcholt. Seit die Römer am Rande der Berge Ihre Kastelle errichtet hatten, ver sammelten sielt auch die Häuptlinge der Berg- stänmtc häufiger in der Burg Tuvals, der der Fürst des Dreiifliisselandcs genannt wurde, denn die drohende Gefahr, die sich aus dem mächtigen Südreich näherte, hatte sie zu einem Bündnis

des Bundes im Gürtel der Wallburgen nördlich des Dreifliissegrundes zu sammeln, den Feind erst dort zu erwarten und abzu- schiagen. wenn er das Etschtal heraufrückte. Es sollte nicht jeder Stamm seine Landschaft verteidigen und die gemeinsame Kraft zer- plittert werden. Sie sollten gesammelt unter ■-.Her Führung in einer Schlacht kämpfen, die , Talsperre und das Hinterland der Berge dazu ' ausniitzen, den Feind in der Umklammerung ■ ufreiben. Viele Fürsten zögerten, diesem Plan mzustimmen

jener der römischen Kaufleute, die immer häufiger in die Täler kamen. Darum mißtrauten sie diesem Zeugen Tuvals, der fast hochmütig sagte: „Sie lieben in Rom den Wein unserer Hügel, selbst im Palaste des Caesars. Sie lieben das Holz unserer Wälder für ihre Schiffe und sic lieben das Erz unserer Berge. Sie fürchten die Alpen, wie sie unsere Berge heißen, aber noch mehr, was hinter den Alpen im Norden liegt, das Land der Nordmänner, die sic Germanen heißen. Um jene von ihren Toren zu bannen, planen

höhnisch. Er war ein un bändiger und verwegener Manu, der Schrek- ken der römischen Besatzungen im Süden der Berge. Er neidete aber auch Tuval das reiche Dreiilüsseland und dessen Führung im Bunde. Er erhob sich und sagte: „Ich bin nicht so schreckhaft wie du. Tuval- Und soviel ich weiß, haben ich und meine Krieger bisher so manchesmal euch allen den Schild vorgchalten. ohne Beistand und Lohn. Du, Tuval, hattest nichts mehr zu tun gehabt als in Frieden deine Weinberge zu ernten, als ich vor Jahren

1 *. Tarluy wandte sich an die Häuptlinge. ..Mag sein, daß sic in Rom dieses planen. Mag Tuval dann sein Tal und seine Wein berge verteidigen, wir werden unsere Sitze in den Bergen verteidigen. Denn ich werde meine Täler und Weiler nicht von Kriegern ent blößen und Volk und Herden dem Feinde über lassen.* 1 Tuval antwortete ruhig: „Mögest du solchen Starrsinn nieln einmal bereuen. Tarluy! Es Ist besser sein Land zu täumeti, um es wieder zu erhalten, als es fiir immer zu verlieren. Und es geht

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Pagina 7 di 52
Data: 20.08.1992
Descrizione fisica: 52
Donnerstag 20. August 1992 Üolointtcn - Nr. 192 WM* Der Volksglaube um Berge und Felsen Vorstellungen der Völker in aller Welt / Tiroler Gletscher- und Versteinerungssagen Seit ältesten Zeiten stellt sich der Mensch die Frage, wie die Welt entstanden sein kann. Denn daß sie ans nichts gekommen sein soll, liegt außerhalb der Fassungskraft der meisten Naturvölker. Sowohl bei den polynesischen als sibirischen Ureingeborenen fin det sich die Vortsellung. die Welt sei aus einem Ei hervorgegangen

. Andere fernöstliche Stämme waren der Auffassung, die Welt ver danke ihre Entstehung dem Leib eines menschenähnlichen Wesens. Diese Meinung finden ivir auch in der Kalewala. dem Schöpfungs mythos der Finnen, vertreten. Die Berge als ehemalige Throne gütiger oder strafender Götter stehen auch in unserem Lande in einer Wechselbeziehung mit dem christlichenGlauben; im Bild St. Jakob in Pfitsch. Au In.: II. F. Je weniger ein Volk entwik- kelt war, desto einfacher die Erklärungen, und nicht selten vermochten

nach dem Wie Eng mit den Fragen um die Entstehung der Welt an sich sind die Meinungen um das Werden der Berge und Felsen verknüpft. Da sich der primiti ve Mensch keine Vorstellun gen von einem Wann und Wo machen kann, suchte er dafür liebereine Erklärung nach dem Wie. Man spricht in solchen Fällen von Ätiologie, so heißt die Frage nach dem Wieso und Warum. Und da man eine be friedigende Antwort nicht fand, bildeten sich Sagen man nigfacher und seltsamer Art. Im Fallè Berg war das beson ders interessant

, ist er doch das unfaßbar Gewaltige zwischen Himmel, Erde und Meer. Von den Bergen steigt der lachende Frühling, braust der Winter, aus seinen Höhen dröhnen Blitz und Donner, fallen Regen, Schnee und Hagel. Anderseits waren und sind es noch heute die Berge, die dem Menschen in ihren rauhen Falten Schutz und Heimat bieten, eben die uns mit ihren mütterlichen Ar men umfangen und vielen Flüchtenden und Verfolgten Asyl bieten. Von den Bergen kommt das lebenswichtige Wasser, in ihrem Inneren ver bergen sich Schätze

der Natur, die Berge geben und ernähren, strecken allerdings aber auch ihre rächenden Hände aus, wenn der Mensch sich an ihnen vergeht, wenn er,sündhaft und böse ist. Es mag interessieren zu lesen, wie fast jedes Volk der Erde seine eigene Mär um die Entstehung der Berge geschaf fen und weitergetragen hat. Afrikanische und asiatische Bilder Im Herzen des Schwarzen Kontinents greift der Kili mandscharo, selbst eisgepan zert, in den tropischen Himmel, Kilimandscharo heißt zu deutsch „Schneeberg

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Dolomiten
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Pagina 3 di 16
Data: 02.11.1961
Descrizione fisica: 16
Den Toten unserer Berge „Denke Wanderer an die Helden, die auf Fels- und Firnaltären ihres Lebens Morgenopfer treu der Pflicht dahingegeben!“ Der kurze Oktobertag war schon abend- milde und kalt, als ich bei Andraz an der Großen Dolomitenstraße aus dem Autobus stieg. Der unmittelbar finster aufragende Col di Lana und der massiv-schwere Monte Pore tauchten das ohnedies schon sonnen- und lichtarme Dörfchen in frühzeitige Finsternis. Unter dem herben Hauche der Wälder und dem Geranne

und sich zusammenballte, um langsam vor den Lieht- pfeilen flüchtend in dqn Wäldern zu ver gattern oder sich oben in den Felsen zu ver- krallen. Drunten, wo der Cordevole von Arabba kommend sich mit dem Grevolabache vereint, am Pian Salesei ragt ein großes Kreuz aus dem zurückweichenden, wallenden Nebelmeere. Dort fand Gebein von Freund und Feind eine Sammel- und Ruhestätte, die heute noch an den Kampf um die Berge und die Bergheimat gemahnt. Heute ist Allersee len. — Allein, wie gewöhnlich, aber diesmal bewußt

allein und vorsätzlich, um still der Toten zu gedenken, muß ich noch einmal durch die geliebten Berge wandern. Vielen, die in Pflicht und Liebe dafür kämpften, wur de damals das weite und doch so kleine Dolo- mitenreich zum Grabe. Aber auch derer möchte ich gedenken — oder darf ich es picht? —.die aus Sehnsucht in die Berge ge kommen sind und nicht mehr lebend heim kehrten, obwohl sie soviel Schönes und Fro hes den Lieben von den Bergerlebnissen hät ten erzählen können. Ich wollte diesmal

nicht so sehr an Heldenfriedhöfen der Berge ste hen, sondern auf einen Berg wollte ich noch, der uns seitdem zum Symbol geworden ist, auf den Col die Lana. Es war kein leichter Berggang, denn, nach vielen sonnigen Som mer- und Herbsttagen hatte eine frühe Win terlaune Schnee über die Berge gestreut. Der Wald über Andraz steht dünn und müde am Bergeshange. Schon ist er schweigsam. Nach der ersten winterlichen Kostprobe wartet er nur mehr auf endgültige Erstarrung, um dann einen langen Winter einzuschlafen

, und ein Grab begräbt sie alle, die den Berg so lange und so mutig verteidigt haben. Die Berge rings um schauen starr auf das wildschöne Flam menspiel der Scheinwerfer und der einschla genden Geschosse. Da, plötzlich ein felsenberstender, berge spaltender Krach, dampfender Rauch von Erde, Blut , und Schrecken stürmt zum Him mel. Der Berg blutet aus■ tiefer, klaffender Wunde. Durch die sturmfinstere Dolomiten- nacht rauscht bange Totenklage. — Es war auch ein Allerseelen, wenn es auch der 19. April

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Dolomiten
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Pagina 31 di 40
Data: 11.05.1989
Descrizione fisica: 40
vom Zwang/ Avf einem Berge möcht ’ ich sterben beim goldnen Sonnenuntergang!" Bis auf die letzte Zeile wurde dem Bergbegeisterten dieser letzte Wunsch erfüllt; denn der Absturz der von ihm geführten Seilschaft erfolgte an einem wetterungünstigen Herbsttage in einer schwierigen, exponierten, teilweise ver eisten Wand, nicht feststellbar durch wessen Verschulden. Bis zum Jahre 1891 waren die Pragser Dolomiten fast ausschließlich Glanvells Betätigungsfeld. Mehr als 60 Gipfel, Gra te und Wände mußten

sich ihm dort beugen. Er ist der Erstersteiger des Daum, des Vigiler Monte Sella, des Herr stein über drei Routen, des Herrstein turms, des Col-da-Ricegon-Nordgipfels, des Pragser Seekofels von Norden, aller Nordanstiege der Olanger Dolomiten, der Dürrenstein-Nordwestwand, der Kleinen Gaisl, der Seitenbachspitzen und der Begeher manch anderer neuer Wege gewesen, der beste Kenner aller Berge um die beiden Gabeltäler von Prags und der Berufenste, den „Führer durch die Pragser Dolomiten“ zu schrei ben (1890

er es nicht, Wanderfahrten in die Campagna und die Albaner und Sibilliner Berge zu unternehmen und dort das primitive Leben der Bevölkerung kennenzulemen nach den Empfängen in den Salons der Kirchenfürsten und nach den Unterhal tungen mit dem bestrickenden Kardi nalsekretär Rampolla. 1893 vermählte sich Glanvell mit Mary von Luschin (ein in der österreichischen Rechtsgeschich te berühmter Name), in der er eine sich ihm voll anpassende Lebensgefährtin und, was seinen Bergsteigerstolz befrie digte, eine mutige

der Kleinen Fermeda, große Touren in den pen, die Ostflanke der Cima dei Preti, Touren in die Silvretta und Pala reihen sich an bereits erwähnte aus diesen Jah ren nach 1900. Fast alle Gipfel des Hoch schwab und der benachbarten oberstei rischen Berge hat er auf verschiedenen ErstHngspfaden zu den Wochenenden bezwungen. Glanvell liebte die Berge in ihrer wil den Ursprünglichkeit, wußte aber auch ihre mildere Schönheit zu genießen, ihre Idyllen an Rasttagen zwischen den Fels gängen. Ein tief empfängliches

Ver ständnis für alle Reize der Bergwelt, ein sensibles Gemüt, offen für alle Stim mungen des alpinen Schöpfungswun ders sprechen aus den Produkten seiner gewandten Feder. Anderseits hinwie derum zeigt die Anlage seines „Dolomi- tenführers“ (Wien 1898) mit ihren er schöpfenden Daten und ihrer für ein rein technisches Hilfsbuch notwendigen, nüchternen Sachlichkeit das große, in jahrelangem Studium und durch eigene Erfahrung aufgestapelte Wissen eines Mannes, dem die Berge mehr waren als Liebhaberei

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Dolomiten
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Pagina 6 di 16
Data: 17.10.1962
Descrizione fisica: 16
Dolomiten!" echote der Studiosus aus Paris und der ält liche Herr im Wagenfond konnte ebenfalls nichts anderes tun, als wiederum beteuern, daß für ihn Berge etwas Niegesehenes und furchtbar Schreckliches seien. Natürlich klingt das wie Musik in Egons Ohren und er wirft sich in Position: „loh werde Ihnen alles zeigen. 30 Jahre mache Ich schon die Dolomiten, drei bis viermal in der Woche. Da ist keine Gemse, die mir nicht bekannt wäre, ich war auoh sohon auf allen Spitzen... und.. ..und übrigens darf loh

langsam und zeig’ den Herrschaf ten unsere Dolomltenl“ Egon kennt solche Situationen, läßt Freund Ohneschmatt nicht im Stich und sagt ja. Er weiß jede Kurve im Lande der bleichen Berge, kennt jede Bar und Tankstelle und hat den meisten Kellnerinnen sohon ins Fleisch gekniffen. Aber... Berge? Nein, die Berge kennt er zu wenig! Ein Chauffeur hat auf die Straße zu achten und ist kein Alpi nist. Natürlich weiß er den Sehlem, Rosen garten und Langkofi und hat sich von frem den Touristen Höhen und Kämme

- zuflnden, dann begann das Leiden. Ueber dem Joch griff Egen bereits zur ersten Lüge und da ihm niemand widersprach, machte er sich Mut. Mein Gott! Standen auf einmal viele Berge in der weiten Runde, Wo sie nur früher ge wesen waren? Dodi ein alter Taxi darf auch In solchen Situationen seine Sicherheit nicht verlierenl Also lügt man eben freoh drauf los. Wie sie ihm eben einfallen die vielen Bergspitzen der weiten Heimat beginnt er die rundum auf ragenden Höhen zu bezeichnen. Er verpflanzt die Geisler

, Humor und erstaunliche Frechheit Ihre an dere Seite. Sie halben auch eine flotte Art zu erzählen und denken bei keiner Frage um Berge oder Flüsse lange hach. In vier von 38 Fällen haben Sie sogar richtig getippt, die restlichen 34 Angaben waren erlogen und falsch! In nordischen Gegenden hieße man so etwas Taxi-Latein! Ob ich es besser weiß, möchten Sie viel leicht wissen? loh wandere seit dreißig Jah ren durch die Dolomiten und schrieb zwei Führer über das Land der bleichen Berge. Im ersten

sie nicht mehr los und streichelt heimlich das rotblonde Haar der Lärchen nadeln, .als wären sie winzige Elflein mit zuk- kenden Herzen. Dann wird König Laurin eifersüchtig auf die kindische Pracht zu seinen Füßen und er wirft eine Rosenflut über sein Bergreich, die allen Glanz ln den Tälern, Wäldern und Alpenmat ten erblassen macht. Mit dem Abendglühen unserer Berge, mit den Bergfeuern an unseren Gletscherflanken und Schneewächten wird dann dem Bergsteiger ein Brand von Schmerz und Heimweh ins Gemüt

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Dolomiten
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Pagina 4 di 6
Data: 22.08.1949
Descrizione fisica: 6
- slein-N’ordwestwand, der Klojncn Gaist, der Sei- tenlvachspilzen und der Begilier manch anderer neuer Wege gewesen, der beste Kenner aller Berge um die beiden Gabeltäler von Prags, und der Berufenste, den „Führer durch die Pragser Dolomiten” zu schreiben (18901, der heute noch das beste Qtiellwerk über dieses Gebiet dar- slelll. Aus dem verhältnismäßig leichten Felsgelände von Prags findet Glanvcll nun in den Ncuiui- gerjahren hinein in die große Dolomitenwell: fast überall als Seilersler

. Fast alle Gipfel des Hochschwab und der benachbarten obersleiri- selien Berge hat er auf verschiedenen Ersllings- pfaden zu den Wochenenden bezwungen. Glan- vell lieble die Berge in ihrer wilden Ursprüng lichkeit, wußte aller auch ihre mildere Srliön- Auflösung der vier Sporträtsel 1. Vinzenz Denietz, in Sportkreisen kurz Zenz genannt. — 2. Berühmter deutscher Läufer. — 3. Ehemaliger Tormann von Juventus-Turin und der italienischen Nationalmannschaft. — 4, Inhaber mehrerer Schwinnn-Weltrekorde

Schöpl'ungswtinders sprechen aus den Produkten seiner gewandten Feder. Ander seits hinwiederum zeigt die Anlage seines „Do- lomilenfiihrers“ (Wien 1808) mit ihren erschöp fenden Daten und ihrer für ein lein technisches Hilfshuch notwendigen, nüchternen Sachlich keit das große, in jahrelangem Studium und durch eigene Erfahrung aiilgeslapelle Wissen eines Mannes, dem die Berge mehr waren als Liebhaberei und elirgeizig eroberte Ziele sport lichen Geltungsbedürfnisses. Glanvell ist der Muslerlyp eines hochgebildeten

Aufsätze gewürdigt werden sol len. Nach Glanvells Tode hat die Sektion Dres den des östereichischeu Tourislenklubs seinen Wunsch erfüllt, im Herzen seiner Lieblings berge eine Schulzhütte errichtet zu sehen: im uhcrslen Talabschnitt von Travenanzes. 1915 ist die schmucke Glanvcllhülle ein Opfer des Krieges geworden. Aber ilie Gipfel ringsum, die auf ihre spärliche Ruine hcrunterblieken und die er als Erster erstieg, tragen mit ihrer alpi nen Geschichte die lebendig bleibende Erinne rung au einen großen

Bergsteiger mit in die Zukunft, von einem vornehmen Menschen, der fiir seine Berge lebte und starb, und der seine Bergpredigt einst in das Buch einer Hütte mit folgenden Versen schrieb: „Euch Berge lieb’ ich, wo der weiße Firn gleich keuschem Schleier in die Täler sinkt : euch Berge lob* ich, deren Feisenslirn zum Acthersaum des cw’gen Himmels blinkl: euch Berge preis’ ich, die ihr groß und rein als Kronreif ragt, dem nirgends einer gleich. Euch Berge schließt mein ganzes Sehnen ein, euch Berge

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Dolomiten
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Pagina 4 di 16
Data: 10.11.1965
Descrizione fisica: 16
vor allem den Ehering, einen goldenen Reif — „Schiarrn“ ist der Name tllr die zauberhaft schöne süd liche Dolomitengruppe, die sich Uber den Dächern der malerischen Stadt am Piave zum Himmel türmt und deren unermüdlicher Künder Piero Rossi ist, ein Mensch, der diesen Bergen mit Leib und Seele verfallen ist. Seinen „Goldenen Reif“ spannt der Autor nun im weiteren Sinne um die Berge Bellunos, um den Nevegal, um das Tal des Piave und Corde- vole — um eine ganze Bergheimat, in deren Mittelpunkt die alte Stadt steht

. So wird der Bildband zum umfassenden, hervorragend illu strierten Liebesbekenntnis an Land schaft, an Kunst, an Mensch und Wesen eines Raumes, der für uns Bergsteiger eines nördlichen Rau mes ein Land der Sehnsucht dar stellt. — Was Nieberl für den Kaiser, Langes für die Pala — das ist Rossi für „seine“ Schiara, für die Berge von Belluno. Sein großes Buch dar über ist eine schöne, eine wesent liche Bereicherung für jede alpine Bücherei. „La S’ciara de oro", von Piero Rossi, Tamari-Bologna 1964, Groß format, färb

und froh den Waldweg hinan zur Rotwand hütte und links davon weiter Uber die schon herbstbraunen Wiesen am Fuße des Ifingers. Der Tag war wirklich so klar, der Himmel so blau, die Berge standen so nahe, die Natur schwieg so verheißungs voll — wie vor einer großen Offen barung. Vorerst noch durch die Waldlich tungen hindurch lockten mich die Gipfel der Texeigruppe, besonders Lodner, Hochweiße und Hochwilde, die sich so schlank und keck zum Himmel reckten, als ob sie doppelt so hoch wären als sonst. Bald

. Um ihn zu verhöhnen und zu vergessen, ließ ich meinen Blick nach Südwesten wandern, wo die Eishelden der Ort- lergruppe und die benachbarten Ultner Berge im Panzerkleide der Gletscher glitzerten. Die Sarner Berge, die sich zwi schen der Kassianspitze und dem Rittnerhorn ducken und den Buckel streichen, lassen wundervolle Aus schnitte zu den vorderen Reihen der Dolomiten sehen. Wolke fand sich keine, dafür wälzte der Wind in zornigen, kalten Böen Welle um Welle über alle Höhen. Durch wi drige Umstände

stutzte loh mich auf den Eispickel, den ich auf dem Missenstein joch nicht für notwendig gehalten hatte. Trotz des sturen Windsturmes, der wohl wüten mußte, damit der Himmel klar blie be, verweilte ich, nahm von der Ortlergruppe, Abschied und bewun derte das Weißhom, das sich stolz über alle kleinen Buckel und Berge um das Pehser Joch herum erhebt. Eine verwaschene Wegtafel sagte mir, daß es bis Aberstückl IV« Stun den sei. Der Steig führt stracks ins Tal, hinab zum Sagbach. Vom Kratzbergersee

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Dolomiten
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Pagina 24 di 28
Data: 21.11.1990
Descrizione fisica: 28
, den Felsenspom von Sähen ob Klausen,' als erhabene Staffage für die Figur der For tuna gewählt. Sein entzückendes Aqua rell der ■ „Brennerstraße beim Raben- steinkofer südlich von Klausen (heute im Real Monastero de El Escorial b. Ma drid, gemalt 1495) gilt als erste eigenstän dige Landschaftsdarstellung der deut schen Kunst und ist für mich bereits ein treffliches Beispiel für das 3. Kapitel, dem Pittoresken. Nicht vergessen seien die eindrucks vollen Berge von Abrahams Gang auf den Berg Moriah

mit den angeschneiten Dolomiten am Triumphbogen von St. Jakob in Grissian (E. 12. Jh.), die schol lenartigen Berge des Veroneser Meisters von 1390 im Kreuzgang von Neustift, die Berge des C. Erlin in Durnholz um 1430, die knollenförmigen Berge neben dem Weg der hl. Familie nach Ägypten von Klocker (Kaltem, OFM), in Klerant und im Brixner Kreuzgang allenthalben. Für die pessimistische Konzeption, vertreten durch Th. Bumet in seiner „Bi blischen Betrachtung des Erdreiches“ lat. 1681, sind die Berge Ruinen

einer früher glatten und schönen, durch das Strafgericht der Sintflut aber zerstörten, somit unschönen Erde. Das Kapitel der pittoresken Berge wird vom Autor Wozniakowski kurz ab gehandelt. Er bringt vor allem Beispiele der französischen Maler Dughet und Vernet, die mit ihren schnell gemalten Landschaftsbildern die Wünsche der ba rocken Zeitgenossen zufriedenstellten. In Südtiroler Ansitzen und Burgen fin den wir Beispiele von solch dekorativen Landschaftsschilderungen. Das 4. Kapitel mit der sentimenta

len Betrachtung der Gebirgswelt be ginnt mit dem „schrecklichen Zauber der Wildheit“, deren Anfang um 1750 zu spüren ist und die mit den englischen Theoretikern Shaftesbury, Dennis und Burke verbunden ist. Vorzügliche Beispiele für die senti mentale (also gefühlsmäßige) Annähe rung an das Thema der Berge haben wir vom Tiroler Maler J. A. Koch, dessen Jubiläumsausstellung im Ferdinan deum zu Innsbruck wahre Wunderwer ke an LandschaftsschUderungen, aber auch Interpretationen von Gefilden der Alpen

offenbart hat. Vieles hat dann auch über die sog. Nazarener (die wahrlich nicht so schlecht waren, wie eine übelwollende Kritik oft zetert) auf die Kunst des 19. Jahrhunderts in Tiro) abgefärbt. Der Ma ler Alois M. Stadler hat im unteren Teil des Pankratiusbildes von Mareit eine be sonders feingemalte Darstellung des Talschlusses von Ridnaun geschaffen, wo die eisgepanzerten Berge, gleich ei nem „Senat von alten Titanen“ (Haller), in erhabener Runde sich ausbreiten. Auf dem Bild des „Heiligen Wandels

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Pagina 3 di 12
Data: 06.09.1961
Descrizione fisica: 12
der weiße Tod am „Weißen Berge“, am Montblanc, allzu reiche Ernte unter erstklassigen Bergsteigern gehalten hatte, traf ich in Courmayeur, im obersten Aostatale, ein. Schon lange trieb mich die Sehnsucht in die westliche Ecke unserer Alpen, wo sich die Viertausender ein Stell dichein geben. Ich wollte diese ganz großen, weißen Berge in greifbarer Nähe sehen, ich wollte dem Montblanc, dem höchsten Berge • n Europa, einige seinef Geheimnisse ent locken, dam Valle Blanche und dem Mer de Glace

schon die Zyklo penschlacht der Bergriesen. Die das Tal be gleitenden Berge haben sich seit Jahrtausen den oder, wer will, seit Jahrmillionen, mit Steinblöcken beworfen, die sie aus Ihren eige nen Leibern rissen. Menschen bekriegen sich ja auch seit ihrem unglücklichen Bestände, warum sollten es die Berge nicht tun, die an Kraft ihnen überlegen sind? Hausgroßc Stein klötze erheben sich drohend an der Straße, die sich in beängstigenden Kurven und krankhaften Krümmungen durchwindet. Aus den • fernen

. Ob wohl sich im zunehmenden Alter die Feigheit 'als Krankheit dazugesellt zu den übrigen liebeln, ließ ich den Blick hinunter und hin über und hinaus schweifen. D’a ich auch dem Berge gegenüber das sauberste Gewissen hatte, gab ich mich nur dem Genüsse hin. ES war kein wolkenloser, klarer Tag geworden. Aber die Sonne schien nur für den Montblanc und seine Getreuen da zu sein. Sie verschwen dete über den Gipfeln und Gipfelchen, über den Gletschern und Gletscherspalten, über den Eisrinnen und Kanten

eine Flut von Licht und Wärme. Und als ob der Berg eifersüchtig wäre auf alle Viertausender weitum, warf er Nebeldecken auf ihre Häupter. Der Dente del Gigante zerfranste sie alle und hielt sich aus der Umhüllung. In der Ferne ragte viel leicht die Spitze des Matterhorns heraus und dann wieder die schneeweiße des Monte Rosa. 3800 tn waren erreicht. Von der hohen Altane, die die Aiguille du Midi umgibt, schauten die Menschen, die kleinen Menschen, bewundernd in die Berge. Eine Seilschaft erstieg, ja wirk

lich, sie erstieg den Berg. Früher meinte ich wohl auch immer, man dürfe die Berge nur ersteigen und nicht erschleichen. . Vorbeil — Die Sonne über mir, blendende Schneemassen, die an den Bergflanken hin gen, unter mir das brodelnde, wogende Ne- bclmeer, aus dem sekundenkurz einige Spit zen tauchten und versanken, dieses aufpeit- lum Geburtstag eine Wand Es gibt unter uns glückliche Menschen, die jahraus, jahrein in den Bergen wohnen dür fen. Einer meiner Freunde gehört zu ihnen, er wohnt

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Dolomiten
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Pagina 3 di 6
Data: 23.11.1936
Descrizione fisica: 6
, sondern auch frühere Schulden getilgt werden konnten. Ersreu- b Gasthof Eisenhut jeden 2lbend Konzert. Sarrrer Berge Zur Eröffnung der Penserjochstraße. Bon Dr. Hans Kiene (Bolzano). Nicht nur eine wesentliche Entlastung der Eisacktaler Straße für den Sommerverkehr wird die sich binnen kurzem eröffnende Sarntaler Strage bilden, sondern auch einen neuen Ucber- gang von Bipiteno nach Bolzano, welcher ob seiner landschaftlichen Schönheiten wahrscheinlich der Iaufenstraße große Konkurrenz bieten wird. Das etwas höhere

. Anderseits wird diese neue Alpenstraßc den Touristenverkehr in ein Gebiet erleichtern, das vordem schwer und umständlich war, das infolgedessen, obwohl im Mittelpunkt großer Verkehrsadern gelegen, wenig besucht war und sich des nicht schmeichelhaften Rufes er freute. nur auf weiten, zeitraubenden Wegen, auf beschwerlichen Tnlwanderungen und an strengenden Hochpässen erreicht werden zu kön nen. Dies war wobt auch einer der Haupt gründe, warum die Sanier Berge in Touristen- kreisen als jade „Schinder

' galten und warum sie in keiner Weise mit den nahen, bis ins Detail erschlossenen, oieldurchwandcrten Dolo miten wetteifern konnten. Es ist ja richtig: der Charakter jener Berac und ihr lvortlicher Wert können mit den weltberühmten Dolomiten nicht verglichen werden. Es sind Berge, die weder durch ibrc Höhe noch durch die eiaenartiaen Schönheiten ihrer Form imponieren. Berne ohne Sensationen in Linie, grotesker Zerrissenheit, ragender Steilheit und seltsamer Färbung. Beroe obne olvine Traditionen

und ohne den Nimbus der Sage und des sportlichen Ruhmes, der die Dolomiten so anziehend und geheimnis voll. so unerhört romantisch macht. Und dennoch gibt es nianche weltgewanderte Bergsteiger, die die Reize des rotglühenden Zauoerreichs der Dolomiten und diejenigen der hohen Gletscherthrone zur Genüge kennen, denen auch die Sarnerberge ans Herz gewachsen sind und die in ihnen jene heimlichen, ursprünglichen, bisher noch wenig gepriesenen Schönheiten fan den, welche ihnen jene Berge lieb machten. Berg steiger

, die die Erfahrung machten, daß es im Frühling und im Spätherbst keine schöneren Touren gibt als jene auf die bescheidenen, ein samen Höhen der Berge, die das Sarntal in weitem Bogen umschließen und die ob ihrer zentralen Lage nach allen Seiten hi» freien, um fassenden Rundblick auf das gesamte Hochgebirge unserer Heimat schenken. Aber auch die aus schwarzrotem Gneis und schimmernden Schiefer», aus graueni Granit und wirr anfgetürmten Phyllitblöcken gebauten Gipfel selbst, die herr lichen Almen, die sprudelnden

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Pagina 3 di 8
Data: 15.01.1949
Descrizione fisica: 8
würde es überwachen, der Orlsgeistliehc würde es von der Kanzel herab brandmarken. Meine Frau lernte erst skilaitfen, nachdem sie mich geheiratet halle. Seitdem sjeetit meine Schwiegermutter sichtlich dahin, jeden Winter bekommt sie Angslbeklemmungen und Nervon- zustände, wenn sic erfährt, daß wir, meine Frau und ich, wieder in die Berge gegangen sind. Mein Schwiegervater kann mieli nielli sehen, weil ich ihm seine Tochter „verdorben“ habe. Fasere Fahrt in die Berge .spielte sich dieses .iaiir

seine eige nen Schuhe putzt. Dazu ist er zu fein. Im Fiscnhahnablo.il gebärden sich die Leute w-hon „weltmännischer“. Sie staunen nicht inclu so auffällig und belästigend. I user Ziel ist nicht die Guadaminm hei Ma drid lind ebensowenig wollen wir in einem der Pyronäcn-Winlersporlorlo reisen, wo sich ein mondänes Publikum trifft, wo vie) Schnee fällt und wo Skilifte in alle möglichen Richtungen auf die Berge führen; wo Damen, die das Aussehen inleruatinnalcr Abenteurerinnen oder schwerrei cher

. denn jene Seile der Berge trägt wenig Schnee. Meine Freunde aller sollen erst einen Tag später kommen, mit ihnen werden wir dann in eine an dere Richtung liiiiaufsteigen Ich habe die Wanderung mit einiger Neugierde unleruoni men, denn in jenen Bergen sollen Roheiten sein Natür lich finde ich keine. Wen die einfältigen Bewohner der Bergdörfer für einen „Ge flohenen“ lullten, das hin ich, denn wenn ich jemand nach dem Wege frage, so fühlt er sie.h bemüßigt, mich armen Kerl zu bedauern, diY

zu einer so unwirtlichen Jah reszeit in die Berge müsse, „Kill schweres Sehirksal, in ein schweres Schicksal", seufzt ein Waldarbeiter hin ter mir her. Gegen Abend kehre ich mit beschmutzten Schuhen und windz.erzauslen Haaren in das Städtchen zurück. Beim Frborschrrilcn der Eisen- balinhvüeke komme ich an einen Gendarmerieletilnant vorbei, der du mit seiner Frau und zwei Kindern an der Hand einen harmlosen Ahendspnziergang macht. Fünf Minuten später holt mieli der Gemlarmerieloiit- nanl mitten auf der Haupt straße

tue ich das?“ „Dann hat das jetzt aufgehör!.“ „Na hören Sie. sei! wann muß man die Polizei fragen, "eiin man liergsleigen oder Skiläufen will? in ihn Pyrenäen und in der Guadarrama Ich! eine ganze Frcmdcnindustric davon.“ „Dort ja. Hier nicht. Hir gibt es keine Hotels und keine entsprechenden Einrichtungen." „Was fiir Einrichtungen? Berge und Schnee sind da. Hotels braucht man dazu nie.lit. Seil v anii ist «'in Wintersportler unbedingt verpflich- l« I, dahin zu gehen, wo ihm am meisten Geld

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Pagina 4 di 12
Data: 11.04.1962
Descrizione fisica: 12
) iiimimiiiiiiiMiiiiimiiimininMiimiiiiiiMiiMiiiMMiiiiiiiiiniimmiiiimiMMiiMmimiiiiim das der Berge, die all ihre Register spielen ließen und durch Lawinen, Steinschlag und Wildheit der Schluchten Tausenden von Sol daten das Leben raubten. Hannibal wußte um die Gefahren der Berge — und er wird zeit seines Lebens mit Schau dern an sie gedacht haben. Ihm ging es nur um das Ueberrasdhumgsmnoment des Angriffes vom Landiweg her — dafür brachte er so große Opfer. Der furchtbare Alpenübergang mag das primäre Gefühl seiner Zeitgenossen den Bergen gegenüber nooh verstärkt haben — und dieses primäre

Gefühl war Angst. Damit hängt eng zusammen, daß der Mensch des Altertums sehr oft den Sitz der Götter auf hohe Berge verlegt hat — wir brauchen nur an den griechischen Olymp zu denken. Die letzten Reste dieser Einstellung finden' wir heute noch bei vielen Völkern im Himalaja.'Als der Sherpa Tenslng zusammen Schwung Ist, daß man noch weitere solcher schwierigen Touren macht. Doch nach jedem noch so schönem Som mer kommt wieder der Herbst und mit Ihm der gemütliche Teil des Bergs.t‘élgerjahres

. Auf den. Höhen liegt sehon -der'erste Schnee und mari macht schöne Mittelgebirgswande rungen. Die traditionellen „Köstenpartien“ dürfen ja nicht fehlen. Schon wegen ' der Gaudi, die man dabei hat. Manch einer denkt sich: Ist das Leben nicht doch schöner so, als wenn man sich durch den Schneesturm oder eine Wand raufen muß? Alber es dauert nicht lange und man kramt wieder die Bret teln. aus irgend einem Winkel heraus lind aufs neue gehts wieder in die Berge. Ein neues Bergsteigerjahr beginnt von vorn. Ulli

Absatz, rund sechs Meter unter dem Gipfel. Soweit das Verhältnis von Berg und reli giösem Aberglauben. Abschließend sei noch auf einen der prominentesten Vertreter der zahllosen „Heiligen Berge“ hingewiesen, auf den Fudschijama in Japan. Damit wären • also die Wurzeln des Ver hältnisses zwischen Berg und Mensch heraus- gesdhält:' Furcht und religiöse Vorstellung. Hatte aber sähon Hannibal aus militärischer Notwendigkeit den Bann der Berge — aller dings unter großen Opfern — gebrochen, so geschah

dies auch weiterhin, allerdings nicht so sehr aus kriegerischen Gründen, als viel mehr auf Grund des Nützlichkeltsstandpunk- tes. Mah Sah 'die Berge als Träger verbor- gerier Schätze und wohl der erste Boden- senatz, den der Mensch aus den Bergen holte, war das Saks. Heute nodh ergreift uns ein unsagbares Staunen, wenn wir den alten Salzstraßen folgen, und nicht zufällig liegt der Mittelpunkt ejner alten Kultur an einer Salzstätte, eben am Hallstätter See. Ebenso früh oder kurz später ist die Ent deckung

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Pagina 23 di 28
Data: 21.11.1990
Descrizione fisica: 28
OER BERGSTEIGER IN DEN um if*i Wunsch nach Wildnis und Wüste Anmerkungen zu „Berge in Südtirols Kunst“ - Von Karl Gruber Bereits. 1987 ist das t>om polnischen Kunsthistoriker Jacek Wozniakotoski ver faßte Werk „zur Deutungsgeschichte des Berges in der europäischen Neuzeit“ im Suhrkamp-Verlag erschienen. Carsten Zelle hat in der renommierten „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ eine geistreiche Rezension verfaßt (FAZ vom 6. Oktober 1987), die hier benützt wird, um das Buch vorzustellen

und aus Südtiroler. Sicht die Rezeption und Behandlung des Gebirges in der einheimischen Kunst kurz aufzuzeigen. Vom „Land im Gebirge“ wird nicht nur in Zusammenhang mit dem achthundertjährigen Deutschen Orden und Kaiser Maximilians Landlibell gespro chen, sondern es kann unsere heimische Bergwelt auch einmal unter dem Aspekt gesehen werden, wie die Berge zu wichtigen Kulissen oder gar „Hauptdarstellern“ in der überaus reichen Kunstproduktion geworden sind, beginnend mit dem romanischen Stil des 12. Jahrhunderts

Telegrafo, Das Auto kann an einer Aus weichstelle der Straße geparkt werden. Der sauber angelegte Pfad führt zu nächst mäßig ansteigend durch schönen Mischwald, durch blühende Wiesen und später, immer steiler werdend, durch ein duftendes Latschenmeer, das hier die ganze östliche Bergflanke des M. Baldo bedeckt und aus dem die weißen Kalk felsen hervorleuchten. Man genießt da bei einen herrlichen Ausblick auf die sich darunter ausbreitenden Almen, die grünen Bergkuppen der Lessiner Berge und die dahinter

. Der Publikumserfolg seiner „Nouvelle Heloise“, seiner neuen Heloise in einer sentimentalen Gebirgswelt, ist Aus druck der allgemeinen Hinwendung zur Natur. Die bald darauf einsetzende Be liebtheit der Reiseliteratur festigt das Bild von der schrecklich-erhabenen Welt der Alpen. „Der 1920 geborene Kunstwissen schaftler verfolgt die langen Linien der jeweiligen Deutungen der Berge vom ausgehenden Spätmittelalter bis zum Ap.taustLj.des romantischen Land- , scnäftsgenlhls, wobei zwei Bergbestei- - , gungenJSckdaten

zur Base Elisabeth (vgl. Gftill b. Salurn, M. 17. Jh. = das Fest Heimsuchung Mariä am 2. Juli). Die Maler aus der weitverzweigten Familie der Kessler haben immer wieder ausladend die Berge gemalt. J.A. Mölckh hat in Weißenstein das Gebirge als ständige Bedrohung für die Men schen (ein Wildbach verschüttet einen Mann ähnlich wie auf einem Votivbild in Prettau, wo hoch vom dräuenden Gebir ge Lawinen herunterstürzen). Der Zug der Hl. Drei Könige bot immer wieder Möglichkeiten, Gebirge und Landschaf ten

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Pagina 9 di 20
Data: 14.08.1953
Descrizione fisica: 20
. Sie sind nur auf die Architektonik eingestellt, die ihnen den Genuß des Kletterns und das Erlebnis der technischen Besteigung ermöglicht. Sie mögen sich glücklich fühlen und sind doch viel ärmer dran, als andere, deren Herz mehr und alles umschließt, was zum Leben des Berges gehört. Kein wirklicher Bergsteiger ist ohne Sinn für das lebendige Leben des Berges. Was es auch immer sein mag, Blumen und Wolken, die Schau über Täler und Almen, die Tiere der Berge und sollten es auch nur Bergdohlen sein, die in schwindelnden

Sturzflügen an den Felswänden entlangstreifen, oder eine winzige Bergmaus, die zum Naschen bis zum Gipfelsteinmann vorgedrungen ist, all das wird des Bergsteigers Herz beglücken. Es gibt aber auch ein totes Leben um den Berg, das immer wieder mit dunklen Händen die Empfindungen des Bergsteigers aufwühlt. Ist der Berg nicht selbst erstarrtes Leben? Und ist nicht durch Jahrtausende mensch liches Leben im Reich der Berge verdorrt und vergangen, das wir nur mehr mit wissender Phantasie erahnen und erleben

aber weiß und empfindet er vom Leben der Bergmenschen durch die Jahrhun derte zurück bis in Vorzeiten, da es keine Bergsteiger gab aber immer schon Menschen, denen die Berge bereits so bedeutungsvollem Erleben und Geschehen standen, wie uns heute. Damals mögen so wie heute Hirten und Jäger im Schutze- der Berge und im Kampfe gegen sie im Raum der Berge gelebt unter 6en Dolomiten ! haben, aus paradiesischen Gefilden verdrängte Volksstämme sind wohl bis in die höchsten Bergtäler ’ geflüchtet, sie mögen

Schätze be sessen haben, von denen uns heute noch mystische Sagen berichten. Merkwürdig fratzenhaft geistert uns ihr Leben aus diesen Ueberlieferungen an, im Erzählen von einer Generation zur anderen sind alte Mären von Königen und Prinzessinnen bis auf uns ge kommen. in ihnen sind diese Menschen in unvordenklichen Zeiten zu Elfen und Kobol den geworden, zu Zwergen und unheimlichen Riesen. Immer aber stehen sie im Licht un serer Berge, zusammen mit ihnen lebten sie ihr Leben. Mir scheint es darum gar

nicht unsinnig, wenn ich als Bergsteiger, dem dieses „Stirb und Werde" in die Seele gebrannt ist, mög lichst dem früheren Leben unserer Berge nahe zu sein trachte; mir erschien es nie „un standesgemäß“, wenn ich früher gar oft neben dem Kletterführer ein Büchlein im Rucksack hatte, in dem alle diese schönen Märchen und Sagen aufgezeichnet waren. Und ich habe neben Berggang und allem drum und dran immer geruhsame Stunden der Muße gefun den, meine Gedanken in Sage und Geschichte zu versenken und darin träumend

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Pagina 6 di 16
Data: 03.09.1973
Descrizione fisica: 16
der Berge“ gestern eingeweiht / Die erste derartige Initiative in Südtirol Überraschend viele Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, allen voran der Präsident des italienischen, Senates, Spagnoli), Regierungskommissär De Pretis und Weihbischof Forcr, waren unter den mehreren hundert Gästen und Einheimischen, die gestern vormittag den Pfarrplatz von Suldcn bevölkerten. Anlaß dazu war die Eröffnung des „Hauses der Berge". Dieses für Südtirol neuartige Koordinations-, Informations

als ein „Symbol für die Solidarität zwischen allen, die den Berg lieben“, und gedachte des schwie rigen und opfermutigen Berufs der Berg führer und der Bergrettungslcute. Die erste Ansprache im „Haus der Berge“ hielt jener Mann, der am meisten Energie auf dieses Projekt verwendet hat: der Suldner Pfarrer Josef Hurton. Er dankte allen Beteiligten, vor allem aber Dr. Busch, einem Manne mit einem großen Herzen, der viel übrig habe für Suldcn. Pfarrer Hurton kam auch auf den Einsatz der Soldaten des IV. Armee

korps zu sprechen, die monatelang un entgeltlich mitgearbeitet hätten. Mit dem Wunsch, das „Haus der Berge“ möge ein Ort der Begegnung für jene werden, die die Berge suchen, „und für jene, die auch Gott in den Bergen suchen“, schloß der Pfarrer seine Ausführungen. Senatspräsident Spagnoili (rechtlich gesehen, der zweite Mann im Staate) stellte in seiner Rede fest, er spreche hier weniger als Politiker, sondern viel mehr als Freund der Berge und auch als Präsident des Italienischen Alpen Vereins (CAI

, der Präsident der italienischen Bergführer, Marangoni, so wie ein langjähriger Gast in Suldcn Dankreden gehalten hatten, kam zum Schluß der Finanzier des „Hauses der Berge“, Dr. Aldo Busch, zu Wort. Neben Worten persönlichen Dankes sagte er unter anderem, daß sich nur zwei Dinge in den letzten fünfzig Jahren unserer heutigen schncllebigen Zeit nicht ver ändert hätten: die'Berge — und die Bergführer; das müsse allen Stoff zum Nachdenken geben. Nach der Besichtigung der Räume des „Hauses der Berge

“ und dem anschlie ßenden Festessen im Hotel „Alpcnhof“ hielt der Senior der Suldener Bergführer, Alfred Pinggera, auf jede der anwesen den wichtigen Persönlichkeiten eine kurze, fast poetische Laudatio und über reichte ihnen Erinnerungsgeschenke. Wie uns Pfarrer Hurton erklärte, hat ten die Bergführer und der Bergrettungs dienst von Sulden bisher keinen Ort der Zusammenkunft und der Koordination. So ist es kein Wunder, daß der Kontakt der Feriengäste zu den besten Kennern der Suldener Berge nur spärlich

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Pagina 10 di 16
Data: 19.02.1964
Descrizione fisica: 16
Der Wandervorschlag Einsame Höhe zwischen Eisack und Riènz Von Mühlbach über Rodeneck und die Nafzer Hochfläche nach Btixen Fast herzförmig ist jene Hochfläche, die Eisack und Rienz umrunden, bevor sie sich — beide aus wilder Schlucht ans Licht bre chend — unter den Türmen der Bischofsstadt Brixen geschwisterlich die Hände reichen. Die Natzer Hochfläche steht im Land- schnftsblld Südti-rols einzigartig da, eine weite Fläche im Kranz der Berge, fast einer Heide des Nordlandes gleich. In glasigen

. daß Ihm einige Bilder des Hochgebirges — vor allem Im Teil — yrrl auch großartige Gedichte wie der „Alpen jäger“ und das „Berglied“ gelungen sind. Be 1 Goethe findet eich die vlelzltierte Stelle ln Faust, zweiter Teil: „Hlriautgesohaut! — Der Berge Gipfelrtesen ...“ und manches, was auf den Eindruck durch die Schweizer Reisen zurückgeht. Später hat er sich davon aber mehr und mehr abgewandt, und- man kann nicht sagen, daß die Berge sein Schaffen be deutend beeinflußt hätten. Besser steht es um diese Dinge

das sogenannte „Heldenzeltalter des Alpinis mus“ an. das die unmittelbare Begegnung mit dem Hochgebirge brachte und der Dich tung neue Impulse gab. Aber es muß gesagl werden, daß es auf der ganzen We’t ke'nen Dichter von unsterblichem Rang gibt, der das Wesen der Alpen wirk'lch zu „verd'ch.- ten“ wußte — oder, mit anderen Worten ge sagt: wenn etwa das Meer seinen Hemer hat. jo haben die Berge Ihren Sänger noch nicht gefunden... Es lag aber nahe, daß Tirol In dieser ..afoi- nen Dichtung“ eine große Rolle

der Südtiroler Lyrik, für Hubert Mumelter. Hier Ist die Aussage über die Berge noch mehr durch das Erleben geprüRT Man muß wissen, daß Miumolter einen Gut teil seines Lebens gänzlich im Hochgebirge ver bracht hat. Er überwinterte auf Hütten im Glctschergobiet, dergestalt von der Außen welt fast völlig abgeschnitten, er erlebte den Krieg im Hochgebirge und lernte damit wiederum diese Welt ln allen Ihren Er scheinungen kennen. Schließlich kam er den Bergen insofern näher als irgend ein anderer Lyriker

, als er am Seil von Freunden selbst schwierigste Felsfahrten unternahm. Diesen engen und tief beetndruckervden Kontakt hat unseres Wissens kein anderer Lyriker deut scher Zunge vorher je gehabt, wenn man von dem talentierten Münchner Dichter Leo Maduseh.ka absieht,- der jedoch sohon in frühen Jahren ein Opfer der Berge wurde und somit ein Unvollendeter blieb. Wer die Gedichte Mumelters kennt, die sich mit der Erscheinung der Berge ausein- mderseteen. spürt den engen Kontakt, den der Dichter mit dieser Welt

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Pagina 4 di 12
Data: 21.07.1965
Descrizione fisica: 12
Sehnsucht hin über das Meer der Berge. Freilich, eine alte Sehn sucht scheint in dieser gliickcrfülltcn Stunde endlich erfüllt, doch hundert neue brechen in unseren Herzen wie der auf. Ja, das Steigen und Schauen, das ist wohl unser bestes Teil. Und wir sehen, wie am fernen Horizont das helle, fast schon grünliche Blau des Himmels mit den nur wenig dunkleren Farben fernster Berge sich mischt. Für kurze Augenblicke schei nen da unsere erdgebundenen Sinne dom Raum und der Zeit entrückt, und zitternd tun

alle suchten? — Und plötzlich nimmt ein schlich ter Vers, mit steilen Buchstaben fast hingemalt, er nimmt die rastlos flüchtigen Augen für eine kurze Weile gefangen: „Viele Wege führen zu Gott, einer über die Berge!“ Wei ter blättert fast mechanisch die Hand. Da ein bekannter Name, dort eine interessante Notiz, weiter. Doch jetzt sind es die Gedanken, die hinter dreinhinken, sie sind an diesem Vers hängengeblieben. „... einer über die Berge!“ — Ein feines Wort, das so viel aussagt

, auf die wir keine Antwort linden. Da werden uns die im Unendlichen sich ver lierenden Bergketten zu Brücken in die Ewigkeit. Und der weite Weg, der uns aus dem Dunst der Ebene über die grünen Matten der Vor berge, über Grate und Wände bis hin zu den schimmernden Firnen und Gipfeln führt, er wird uns zum Gleichnis. Besser noch: Ist dies für uns nicht der Weg zu Gott? Nur darum erkennen wir doch in der Schönheit der Natu; beiderseits des Weges ein Abbild der einen, der gött lichen Schönheit. Mögen

die .anderen andere Wege gehen, mögen sie Jam mer und Leid darauf finden: Unser Weg zu Gott führt über die Berge. Und wenn es rings um uns grünt und blüht, so können wir eben hinter allem immer nur wieder Gottes un endliche Güte sehen. Während wir kurz vor dem Abstieg noch einmal zum Kreuz am Gipfel hinaufsteigen, rede ich auch zu meinem Freund von diesen Dingen und von dem einen Weg, der über die Berge führe. Außer einem älteren Mann ist nie mand mehr dort oben. Wir sind die letzten. Freundlich erwidert der schon

, wenn da einer behauptet, der Berg sei ihm Freund, oder gar, der Berg lasse mit sich rechten. Unerbittlich ist er und fremd, unendlich fremd. Mit uns ge meinsam aber hat er den Tod. Seht euch doch um, wie alles vergäng lich ist. Ja, auch die Berge, die für die Ewigkeit gemacht scheinen!“ „Doch seht“, und damit rüstete auch er sich zum Abstieg, „wenn ihr so am Gipfel steht und hinaus schaut in die Lande, ganz gleich, welcher Gipfel es ist, und wenn ihr euch so nach allen Himmelsrichtun gen wendet, immer

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Pagina 5 di 16
Data: 26.08.1981
Descrizione fisica: 16
Straße“ lesen; darin findet er alles ganz klar und folge richtig — ja er wird sogar manchen führenden Exponenten unserer Zeit zu begegnen vermeinen. Nur wer weiß, wie Mumelter mit tieni riitisehen Reich der Berghirten, mit den lotreeltten Felswänden der Bleichen Berge, mit der Weile anmutiger Mittelge birge und dem Bereich Welschlirols bis /um Gardasee als Dichter und Maler eins ist. nur der wird das Ausmaß der elegischen Trauer um den Verlust kost barer Feile dieser Welt verstehen, die aus vielen

herab kamen, verscheuchte er olles Bevölkerte und Laute, was die SchutzhUlte ge bracht hatte. Nach dem ersten Schnee fall, den die letzten Unwetter himcrlas- sen hatten, begannen die Kämme der Weiden, die Grasböden unter den Fels wänden sich zu braunen. Und dies Ver färben in die herbe Gewandung des Herbstes nahm im Reif und Frost der Nächte täglich zu. Nun begann alles Geisterhafte der Berge sich zu entfalten. Es kamen die Tage der kristallenen Luft, des ehernen, hellhörigen Schwei gens

, der atemlosen, starren Stille der steinernen Räume, des knochenbleichen Spukes der zackigen Gipfel, des golde nen Friedens der großen Weiden und der Feuerbrände aller Berge am Abend. Es kamen die Tage des lautlosen Le bens und des raunenden Traumes der Höhen, da jeder Laut erschreckt aufhor chen läßt, der Schrei des Adlers aus ge waltigem Himmel, die weithallendcn Ru fe der Häher aus den Wäldern, das Prasseln eines Steinsturzes in den Wän den, das Tönen des Holzschlages jen seits des Tales, ein Flintenschuß

von ir gendwoher, oder ein einsamer Schritt auf den Steigen eines Hirten auf Sdi.il- suche, oder das Rieseln im Gerülle, wo die Schafrudel zogen. Alles geheimnisvolle, verborgene und verwunschene Wesen der Berge schien in diesen verlassenen Tugen umzugehen, erhob sein Antlitz zu Erscheinung und Wirklichkeit, die der gewahren und er lauschen konnte, wer Augen und Ohren Morins besaß und von den Geistern wußte. Du waren die Blüten der glühen den Berge in den frühdunklen Aben den, ihre mondgleichc Bleichheit

der Vivans ver spüren. der sanften Wesen der Wälder. Oder er mochte das Lied Sureghinas von den Souulciteu der Alpen von Saut her hören, das Lied ihrer unvergeßli chen Liebe zu Ev de Net, dem Helden des Fanesreiches, der um seiner Liebe zu Dolusilla, der mäimertöieudcn Köni gin, willen durch die Reiche der Berge bis zu den Küsten des Meeres irrte. Au manchen Abenden konnte man au* dem Val Udav vom Bergsee von Aulermoja herab das Harfenspiel Man de Fier* ver nehmen, der das Antlitz und die Liebe

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Pagina 31 di 40
Data: 18.11.1998
Descrizione fisica: 40
Uotmttm - Nr. 268 Mittwoch! 18. November 19981 Weiße Berge - farbiger Horizont Hansjörg Hofer, Bergführer und begeisterter Skitourenge her, berichtet über Erlebnisse; die Stichworte: Berner Ober land, markante Gipfel, weite Gletscher und rasante Steilflan ken (Bild) -Haute Route, die an spruchsvollste Skidurchque rung im Herzen der Alpen - Gran Paradiso, ein Paradies für Ski tourengeher im berühmten Na tionalpark, wo Murmeltiere und Steinböcke zu Hause sind - Kor sika: Sonne, Fimrinnen

zum Thema „Berge respektieren oder konsumieren“ statt; man vergleiche dazu auch den Hauptbeitrag dieser Bergstei gerseite von Sepp Schrott. Um auf das Thema einzustimmen, zeigte Hanspeter Eisendle zu nächst einige Bilder zu diesem Thema, so unter anderem Bilder von den derzeit beliebten Ex peditionsreisen in alle Welt, und verdeutlichte noch einmal den Unterschied zwischen alpinem Klettern und Sportklettem. Die Bilder sollten die Zuschauer zum Nachdenken anregen, ob beim Bergsteigen die Natur

„konsumiert“ wird, indem zum Beispiel Eingriffe in die Felsen oder die Bergwelt vorgenom men werden, oder ob sie re spektiert wird, was sich daran erkennen läßt, ob ein Kletterer oder Bergsteiger seine Spuren in der Natur hinterläßt. Zu Beginn der Diskussion wurde zunächst einmal die Fra ge aufgeworfen, was „Bergkon sum“ bedeutet. Muß jeder Aus flug in die Berge als ein Kon sumverhalten gewertet werden, wie Helmut Gargitter der Auf fassung ist, oder wird beim Bergsteigen oder Klettern erst dann der Berg

diese Touren gut ab gesichert werden. Auch Florian Wenter schloß sich als Vertreter der jüngeren Generation dieser Meinung an, auch wenn er sich durchaus vorstellen konnte, daß an den Standplätzen der klas sischen alpinen Touren Bohr haken angebracht werden, um so für eine höhere Sicherheit zu sorgen. Warum Alpinismus in Krise? Eisendle vertrat bei dieser Diskussion dieThese, daßder Al pinismus deshalb in der Krise stecke, da nicht mehr das Aben- teuerBergim Vordergrund stehe, sondern weil die Berge oft

zu ei nem Sportgerät degradiert wür den. Die gegenwärtige Tendenz gehe dahin, die Berge zu „präpa rieren“, sie in einen Freizeitpark nach amerikanischem Vorbild umzugestalten. Eisendle vertrat in diesem Zusammenhang auch die Auffassung, daß sich der Al penverein dieKritik gefallen las sen müsse, ob er ein Bergsteiger verein oder ein Sportverein sei, ob er ein Berge-Sanierungsver- ein sei, um allen die Berge zu gänglich zu machen, oder ob er ein Verein sei, der die Bergsteiger dazu erziehe, die Berge

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Pagina 5 di 6
Data: 05.08.1940
Descrizione fisica: 6
zu den Rufen der Männer hinüber, die fernab den Brand bekämpften. Sic arbeiteten schon lange. Martin schlief nur ein bihchen, dann half er ihnen. Berge Don Fritz Mülle r-Partenkirchen. Berge sind die Akzente auf der Erde. Ohne sie wäre die Erde nur oberflächlich. Mit ihnen be kam sie Höben und Tiefen und einen Rhythmus. Der mürrischste Berg in der Schweiz ist der Rigi. — Warum? — Lasten Sie jährlich vier zehn Zentner Käserinden und Dutterpapiere auf sick herumstreuen und stch vom Samstag auf den Sonntag

dreitausend Menschen auf den Rücken steigen... Berge sind Monarchen. Dag revolutionäre Zwillingspaar Waster und Kälte unterminiert sie und trägt sie Stück für Stück ab. in's Tal der Demokratie. Die Berge überreden auch den Flachlands- mcnschen zur Tiefe und zur Höhe. Berge wollen bezwungen sein, wie schöne Frauen, die uns überwältigen, bevor wir sie bezwingen. Berge sind den Menschen ähnlich: Am Fuß des Berges stand ein Hüttchen, sagt das Mär chen. — In Wolken hat dieser Berg sein Haupt gehüllt

. — Des Berges Rücken klettern wir hinauf. — Im Herz des Berges trifft der Berg mann auf die Adern. Auch in den Eigenschaften: Zornig können Berge sein und lieblich, majestätisch, alt und jung. — frühlingsgleich und launisch, wettcr- windisch und und vergrämt. Nur in einem gleichen sie sick nickt: Berge können schweigen. Oh. so wundervoll schweigen. Und Menschen...? Doch wir wollte» sa von Bergen reden. Dieser Berg soll ohne Mitleid sein? Und die Totenliste soll's beweisen? Ihr verkennt den Riesen. Er bat

sie nur umarmt und da ist den armen Menschen gleich der Atem ausgegangen. Wer di« Berge lieb hat. kann kein ganz schlechter Mensch fein. Die Berge haben ein doppeltes Gesicht: „Die treuen Felsen', sagt der eine, und sein Äuge glänzt. „Die alten Stoana'. sagt der andere, und sein Atem keucht. Kommt so ein Grünling aus der Stadt zum erstenmal in's Hochgebirg und meint, schon in der ersten Stunde müste sich die Schönheit des Gebirges enthüllen. „2a. Schnecken!' sagt der biedere Gebirger. „Hundert Liter Schwein

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