vor allem den Ehering, einen goldenen Reif — „Schiarrn“ ist der Name tllr die zauberhaft schöne süd liche Dolomitengruppe, die sich Uber den Dächern der malerischen Stadt am Piave zum Himmel türmt und deren unermüdlicher Künder Piero Rossi ist, ein Mensch, der diesen Bergen mit Leib und Seele verfallen ist. Seinen „Goldenen Reif“ spannt der Autor nun im weiteren Sinne um die Berge Bellunos, um den Nevegal, um das Tal des Piave und Corde- vole — um eine ganze Bergheimat, in deren Mittelpunkt die alte Stadt steht
. So wird der Bildband zum umfassenden, hervorragend illu strierten Liebesbekenntnis an Land schaft, an Kunst, an Mensch und Wesen eines Raumes, der für uns Bergsteiger eines nördlichen Rau mes ein Land der Sehnsucht dar stellt. — Was Nieberl für den Kaiser, Langes für die Pala — das ist Rossi für „seine“ Schiara, für die Berge von Belluno. Sein großes Buch dar über ist eine schöne, eine wesent liche Bereicherung für jede alpine Bücherei. „La S’ciara de oro", von Piero Rossi, Tamari-Bologna 1964, Groß format, färb
und froh den Waldweg hinan zur Rotwand hütte und links davon weiter Uber die schon herbstbraunen Wiesen am Fuße des Ifingers. Der Tag war wirklich so klar, der Himmel so blau, die Berge standen so nahe, die Natur schwieg so verheißungs voll — wie vor einer großen Offen barung. Vorerst noch durch die Waldlich tungen hindurch lockten mich die Gipfel der Texeigruppe, besonders Lodner, Hochweiße und Hochwilde, die sich so schlank und keck zum Himmel reckten, als ob sie doppelt so hoch wären als sonst. Bald
. Um ihn zu verhöhnen und zu vergessen, ließ ich meinen Blick nach Südwesten wandern, wo die Eishelden der Ort- lergruppe und die benachbarten Ultner Berge im Panzerkleide der Gletscher glitzerten. Die Sarner Berge, die sich zwi schen der Kassianspitze und dem Rittnerhorn ducken und den Buckel streichen, lassen wundervolle Aus schnitte zu den vorderen Reihen der Dolomiten sehen. Wolke fand sich keine, dafür wälzte der Wind in zornigen, kalten Böen Welle um Welle über alle Höhen. Durch wi drige Umstände
stutzte loh mich auf den Eispickel, den ich auf dem Missenstein joch nicht für notwendig gehalten hatte. Trotz des sturen Windsturmes, der wohl wüten mußte, damit der Himmel klar blie be, verweilte ich, nahm von der Ortlergruppe, Abschied und bewun derte das Weißhom, das sich stolz über alle kleinen Buckel und Berge um das Pehser Joch herum erhebt. Eine verwaschene Wegtafel sagte mir, daß es bis Aberstückl IV« Stun den sei. Der Steig führt stracks ins Tal, hinab zum Sagbach. Vom Kratzbergersee