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Pagina 14 di 20
Data: 19.08.1996
Descrizione fisica: 20
Paralympics kommen an Die Zuschauer in Atlanta sind begeistert -HEDWIG COURTHS-MALER PDK PRESSEDIENST - LITERATUR AGENTUR 18 Und als er zugelangt hatte, sagte er zu seiner Tischdame: „Also auf ein frohes Wieder sehen nach meiner Rückkehr, mein gnädiges Fräulein! Ich darf doch dann kommen und mich erkundigen, wie Ihnen das heutige Fest bekommen ist?“ „Das dürfen Durchlaucht ge wiß“, antwortete Margot. Jetzt hatte der Fürst plötzlich den Baron Oldenau entdeckt, den ihm bisher ein blumenge schmückter

Tafelaufsatz ver borgen hatte. „Da sehe ich ein bekanntes Gesicht, mein gnädiges Fräu lein. Ist das nicht der Baron Oldenau von den Xer Drago nern, der neben Ihrem Herrn Vater sitzt?“ „Ja, Durchlaucht, das ist Ba ron Oldenau.“ „Ah, da schau her! Er trägt ja Zivil“, wunderte sich der Fürst. „Ja, er hat seinen Abschied genommen.“ „Wahrscheinlich, um seine Besitzungen selbst zu verwal ten. Servus, Servus, Baron!" Damit erhob der Fürst sein Glas, beugte sich vor und trank dem Baron grüßend zu. Baron Oldenau

erwiderte den Gruß und erhob gleichfalls sein Glas. Aber sein Gesicht behielt einen ernsten, formellen Aus druck. „Er ist halt ein bisserl lang weilig, der Baron, ein bisserl arg ernsthaft“, fuhr der Fürst zu Margot gewandt fort. Margot hatte den Baron be obachtet, und sie merkte sehr wohl, daß er sich absichtlich dem Fürsten gegenüber zu rückhaltend gab. Geschah das, weil er sich in seiner Stellung hier im Hause beklommen fühl te oder weil er dem Fürsten antipathisch gegenüberstand? Sie sah immer

wieder verstoh len zu dem Baron hinüber, und wenn sie seinem Blick begeg nete, schlug ihr das Herz laut und stark in der Brust. Es war selbstverständlich, daß die Tafel im Hause des Mil lionärs die eriésensten Genüsse der Saison bot und daß die Wei ne erstklassig waren, daher war die Stimmung recht heiter. Eine unsichtbare Musikkapelle gab in diskreter Wirkung ein vor- zügliches Konzert. Der unde finierbare Hauch mondänen Lebensgenusses lag über der Gesellschaft - die ejne glän zende zu nennen

, der sie in eines der Nebenziminer beglei tet hatte, eine Zigarette an stecken. In demselben Moment kam Baron Oldenau vorüber. Der Fürst erblickte ihn und hielt ihn an. „Servus, Baron, ich freue mich. Sie wiederzusehen! Aber ich bin erstaunt, Sie in Zivil zu sehen. Sie haben, wie mir das gnädige Fräulein sagte, den Ab schied genommen. Sitzen wohl jetzt auf Ihren Gütei'n?“ Baron Oldenau richtete sich straff auf. „Nein, Durchlaucht, ich habe keine Güter mehl-. Ol denau ist unter den Hammer gekommen, und... ich befinde

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Pagina 31 di 32
Data: 03.09.1996
Descrizione fisica: 32
hat? Die Leserbriefredaktion Beachten Sie die Angebote ;i. unserer Inserenten HEDWIG CQURTHS-MALER Der Scheingemahl PDK PRESSEDIENST - LITERATUR AGENTUR 29 Wenn sie zuweilen verstohlen in sein blasses, düsteres Gesicht sah, hätte sie aufspringen und zu ihm treten mögen, um trö stend über seine Wange zu strei cheln. Aber das durfte sie nicht. Von Tag zu Tag schlug ihre Liebe für den Baron tiefere Wurzeln in ihrer Seele, und um keinen Preis der Welt hätte sie S ire Hand’einem anderen Man- e gereicht. Ein heißes Gefühl

der Dank barkeit gegen das Schicksal war in ihr, daß ihr Vater gerade den Baron Oldenau ausersehen hatte, ihr Scheingatte zu wer den. Sie wußte, daß sie dem Baron Ruhe und Frieden hätte geben können, wenn sie ihm gesagt hätte, warum sie in eine Trauung mit ihm eingewilligt hatte. Aber sie fürchtete in die sem Fall seine große, unbeirr bare Gewissenhaftigkeit. Er würde dann von ihr Offenheit ihrem Vater gegenüber fordern und damit vielleicht alles aufs Spiel setzen. Auch sollte der Vater keinen Grund

haben, dem Baron zu zürnen. Deshalb lie ßen sie ihn bei ihren Plänen vollständig aus dem Spiel. Er sollte unbefangen bleiben und erst der vollendeten Tatsache gegenüberstehen. Daß er jetzt einige Wochen ihretwegen Schmerzen litt, tat ihr leid. Aber sie wollte diese Schmer zen tausendfältig wiedergut machen und ihn für alle Qualen entschädigen. So kam endlich der Tag her an, an dem die standesamtli chen Trauung des Barons mit Margot stattfinden sollte. Nie mand wußte darum, außer den Beteiligten

. Nicht einmal die Hausdame war eingeweiht worden. Die Angelegenheit sollte so wenig Aufsehen wie möglich erregen. Als Trauzeugen fungierten der Freiherr von Goltzin und Herr Hartmann. Der Fürst war natürlich von Herrn von Goltzin auf dem lau fenden gehalten worden und wußte, wann die Trauung statt finden würde. Am Hochzeitsmorgen erwar tete Baron Oldenau Margot und ihren Vater unten im großen Empfangszimmer. Das Auto wartete bereits vor der Tür. Mit Herrn Goltzin wollte man sich auf dem Standesamt treffen. Margot sah

seltsam blaß aus, als sie in schlichter Promena dentoilette mit ihrem Vater aus dem Zimmer betrat, in dem sie der Baron erwartete. Herr Hart mann war ein wenig erregt. „Sind Sie bereit, lieber Ba ron?“ fragte er. ■ Diese verneigte sich. „Ich ste he zur Verfügung“, sagte er und sah Margot mit großen, ernsten Augen an. Nie war sie ihm so hold und lieblich erschienen wie in die sem Augenblick. Und als sie ihn ansah, erschrak er bis ins tiefste Herz vor ihrem in verhaltener Glückseligkeit leuchtenden

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Pagina 4 di 6
Data: 23.06.1941
Descrizione fisica: 6
wissen wollen — und zu viel wissen. Egon hat zu viel gewußt! — Zu deutlich wies er durch seine Beobachtungen und Aus sagen hinüber ins Herrenhaus, wo wir den Täter finden sollten. Dieser Übereifer, dieses Zuviel hat meinen Verdacht erregt. Die Tatsachen beweisen die Richtigkeit meiner Schlüsse. >■ Nicht Fra» von Lehrten war es, die das Gespräch in der Bibliothek zwischen Baron Hagen und Baron Eugen belauscht hatte — wie Egon Sie, Herr Ingenieur, durch den zufällig erteilten Auftrag von Frati

von Lehrten glauben gemacht hat, sondern Egon selbst. Er wollte das Waffenzimmer gerade verlassen, die Angel kreischte, er hörte Ihre Schritte, Baron Eugen, und tat das Klügste, was er tun konnte; er sprang zurück und ''(ft« sich hinter den großen Sessel beim Bister nieder.' > m.'.ndte sich zu Baron Eugen: licht wahr. Sie haben das Zimmer gar ui , betreten, Herr Baron, sondern sich mit einem Blick von der Türe aus begnügt?' „Das stimmt', bestätigte Eugen, „als ich die Türe geöffnet hatte, das Kreischen

Ihre Obsekiivität zu beeinflussen. Die ganze Reihe der Fehl kombinationen und Ihre falschen Folgerun gen find auf diesen rein zufällig erteilten Auftrag zurückzuführen und dadurch erklär lich. Als Egon durch das Abhören des Gesprä ches zwischen den Brüdern erfahren hatte, daß Baron Hagen das Gut an Baron Engen abtreten wollte, uw in die Welt zn gehen, mußte er den Entschluß fassen, .Hagen zu beseitigen. Er muhte fallen, erst der Akt beim Notar Dieize gefertigt morden war — ehe er Krannitz für immer verließ

. Ein Baron Rinkh. and) irgendwo drangen in der Welt, stand Egons Erbnnsprüchen auf Krannitz im Wege.' Absolut verständnislos sahen wir uns ge genseitig an. Baron Engen war derartig überrascht, daß sein Gesichtsausdruck beinahe komisch wirkte, er wallte sprechen — da gab ihm Dr.. Klodt durch eine Handbewcgung zu verstehen, daß er nicht unterbrochen werden wollte. „Sie werden bald vollkommen klar sehen, Baron', meinte er leicht lächelnd und wand te sich an mich: „Warum, glauben Sie, Herr Ingenieur, bat Eaa

» Gruß nickits von Haaens Zwi stigkeiten mit Setten und den falschen Wech seln erzählt?' Ich wußte nichts zu erwidern. Er beantwortete selbst die Frage: „Weil der Bcrdacht auf Baron Eugen ge fallen war. Baron Eugen sollte aber das zweite Opfer fein — wäre es auch fast ge worden. Der Verdacht dieses zweiten Bruder mordes aber sollte auf Baron Klaus fallen.' Die Wirkung dieser Worte war fast eine dramatische. Klaus war aus seinem Sessel aufgesprungen und versuchte unter Anzeichen höchster Erregung

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Pagina 11 di 20
Data: 04.10.1952
Descrizione fisica: 20
, alles einmal zu Ende. Auch die musikalischen Ergüsse erschöpften sich nach und nach. Die älteren Herrschaften zogen sich in das große Rauchzimmer zurück, während die Ju gend wartete, daß der Tanz beginne. Endlich war es so weit. Karl verabschiedete sich von seinen Part nern und trat zu Grete Bolle, die mit dem Baron zusammenstand. «Ich habe Herrn Große den erster? Tanz versprochen», sagte sie zu dem Baron. Der verbeugte sich mit leichtem Spott in den Mundwinkeln. Der erste Tanz war ein Tango. Grete spürte voll

, als auch Grete auf ihn zusteuerte. Das war eine fatale Situation. Aber Karl fand rasch einen Ausweg. «Wir tanzen zu dreien, wie ln der neuen Operette ,Dic Kellerstufe'. Einverstanden?» Und sie waren es. * » » «Grete!» «Papa?» «Tanzt der Große gut?» «Wundervoll! Am besten von allen.» «Besser wie dein Baron?» “Viel besser! Aber . . .» «Er kümmert sich so wenig um mich. Nur zu den Tänzen holt er mich, und sonst läßt fr mich mit dem Baron allein», sagte Grete ärgerlich. «Tschu, Grete! Das sagst

du so hin. Das kann or doch nicht, denn der Baron war doch (!em Tischhcrr. Du hast ihn dodi eingeladen.» “Und immer flirtet er mit der kleinen ab scheulichen Professorentochter.» Wolfgang Marken &arl 6ro0c Ein fröhlicher Roman aus glücklicheren Zehen Prcssercchle Im Mmter-Vcrlag, Roaenheim, Obb. 11 Bolle freute sich :m tiefsten Herzensgründe, als er das hörte. Seine Jüngste hat schon Feuer gefangen. Das war allerhand. Große mußte sein Schwie gersohn werden, koste was es wolle! Wird nicht so schlimm sein! Weißt du. Große Ist ein fröhlicher

Mensch. .Der lacht gern Das darfste nicht falsch verstehen. Weißte was, Grete, wenn alles zum Tempel ’naus ist. da behalte ich Herrn Große noch ein bißchen da. Machen wir’s uns noch ’n Stünd chen fidel. Ich drehe euch das Grammophon auf und ihr tanzt. Weißte, ich bleibe mit Große hinter’m Vorhang, bis alles 'raus ist, dann kommst du zu uns. Einverstanden?» Grete strahlte über das ganze Gesicht und nickte begeistert. * * * An diesem Abend noch aber verlobte sich Grete Bolle mit dem Baron

von Hochgesnng. Und das kam so: Grete Bolle trat ein. Sichtlich verlegen war sie, als sie Karl erblickte. «Vater, ich . . . such’ dich!» «Ist gut. Grete. Ich sitz’ hier noch ’n kurzes We lchen mit Herrn Große zusammen Wir haben uns über den Baron unterhalten. Wirst nu dodi Baronin von Hochgesan.g. Wie det klingt! Balles Tochter wird Frau von Hoch gesang. Wecstc, Grete, da mußte nun feuda ler werden, sonst paßte nich in die Familie Jeden Tag mußte dir vor’n Spiegel stellen und hundertmal sagen: Idi bin Frau

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Pagina 12 di 32
Data: 30.07.1996
Descrizione fisica: 32
es da noch anders aus - da kamen pro Stunde nicht einmal 60 auf die Zug spitze. HEDWIG COURTHS-MALER Der Scheingemahl PDK PRESSEDIENST - LITERATUR AGENTUR 7 Sie neigte nochmals grüßend den Kopf. „Baron Oldenau hat das Amt eines Sekretärs bei mir über nommen, Margot“, fuhr der alte Herr fort. Einen Moment zuckte es überrascht in Margot Hart manns Gesicht auf. Dann sagte sie gefaßt: „Es freut mich, Papa, daß du gefunden hast, was du suchtest. Ich darf Sie also als künftigen Hausgenossen be grüßen, Baron Oldenau.“ Und ihre Augen

verrieten sehr wohl, daß sie mit diesem Hausgenossen einverstanden war. Der Baron gefiel ihr auf den ersten Blick. Er verneigte sich artig. „Ich danke für diese Begrüßung, mein gnädiges Fräulein.“ „Der Herr Baron hat sich ein verstanden erklärt, Margot, die mangelhafte Erziehung deines Vaters aufzubessem“, sagte Herr Hartmann lächelnd. Forschend sah Margot in das Gesicht des Barons, das völlig unbewegt blieb. Sie legte ihre kleine feine Hand auf den Arm ihres Vaters und sah ihn liebe voll an. „Du hast

dich dein Leben lang geplagt, ein reicher Mann zu werden, Papa, mm willst du dich, statt dich endlich aus zuruhen, auch noch damit pla gen, ein vornehmer Mann zu werden.“ „Nur deinetwegen, Margot.“ „Ach, mir bist du vornehm genug, ich liebe dich, wie du bist“, sagte sie warm. Diese Worte der jungen Dame gefielen dem Baron sehr und nahmen ihn noch mehr für sie ein. Herr Hartmann streichelte lächelnd ihre Hand. „Du weißt sehr wohl, was mir fehlt, und ich will nicht, daß du dich deines Vaters schämen mußt

.“ Der alte Herr wurde ein we nig verlegen unter dem reizen den Schelmenlächeln seiner Tochter. Dieses Lächeln schien dem Baron wie Frühlingsson nenschein ins Herz. „Du machst mich ganz ver legen, Margot“, wehrte Herr Hartmann ab. Sie streichelte lächelnd seine Hand und sah den Baron an. „Es wird Ihnen gar nicht schwerfallen, Baron, Ihr Amt auszuüben. Papa ist sehr lern begierig und will absolut auf seine alten Tage noch ein ganz korrekter Formenmensch wer den.“ „Mein gnädiges Fräulein, es ist immer gut

, seine Eigenart.“ Es zuckte bei diesen Worten schelmisch in ihren Augen und in dem entzückenden Grüb chen. Baron Horst Oldenau war wie verzaubert von dem natür lichen Wesen der jungen Dame und fühlte etwas Warmes, Freu diges in sich aufsteigen bei dem Gedanken daran, daß er in Zu kunft täglich mit diesem rei zenden, lebensfrischen Ge schöpf Zusammentreffen wür de. „Ich verstehe, wie Sie es mei nen, mein gnädiges Fräulein, und werde mich nach Ihren Wünschen zu richten versu chen“, erwiderte er lächelnd

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Pagina 6 di 32
Data: 16.11.1974
Descrizione fisica: 32
. Herr Hartmann empfing ihn in sei nem Arbeitszimmer. Der Baron hatte keine Ahnung, daß hinter dem Wand schirm versteckt Margot Hartmann saß, um die Unterredung zwischen ihrem Vater und dem Baron zu belauschen, wie sie es von ihrem Vater gefordert hatte. „Sind Sie schon lange zurück, Baron? ‘ fragte Herr Hartmann, die Unterhaltung einleitend. „Nein, Herr Hartmann, ich bin erst zurückgekehrt. Ich traf einen ehemali gen Regimentskameraden und wurde eine Weile aufgehalten. Sonst wäre ich schon eher

zurückgekommen. Hoffent lich haben Sie meiner nicht bedurft.“ Herr Hartmann schüttelte den Kopf. „Nein, mein lieber Baron, ich habe erst in diesem Augenblick Zeit gehabt, nach Ihnen zu verlangen." „Das ist mir lieb, ich versäume mich nicht gern.“ „Sie sind kolossal pflichteifrig.“ „Nur dadurch kann ich mir das Ver trauen verdienen, das Sie in mich setzen. Die Geschäfte, die Sie mir aufgetragen haben, sind zu Ihrer Zufriedenheit er ledigt worden. Hier sind die Belege.“ Damit legte der Baron einige Papiere

vor den alten Herrn hin. Er blickte sie flüchtig an und schob sie beiseite. „Gut — gut — ich danke Ihnen. Aber nun nehmen Sic, bitte, Platz, ich möchte einmal etwas Außergewöhnliches mit Ihnen besprechen. Sie könnten mir, respektive meiner Tochter, einen großen Dienst erweisen.“ Der Baron nahm Herrn Hartmann ge genüber Platz und sah ihn fragend an. „Es würde mir eine große Freude be reiten. wenn ich Ihnen und Ihrem Fräu lein Tochter gefällig icin könnte.“ „Das können Sie allerdings, lieber Baron

. Es ist eine etwas heikle Angele genheit, und es wird mir nicht leicht, mit Ihnen davon zu sprechen. Aber es muß sein. Sie wissen doch, daß sich Fürst Nordheim ernsthaft um meine Tochter bewirbt?“ Der Baron biß die Zähne aufeinander und verneigte sich, „Sie haben mit mir davon gespro chen“, sagte er nach einer Weile. „Nun wohl, die Angelegenheit ist jetzt weiter gediehen“, fuhr Herr Hartmann fort und erzählte dem Baron von der Bedingung der Fürstin-Mutter. Mit unbewegter Miene hörte der Ba ron zu, obwohl

es in seinem Innern stürmte. Er mußte gewaltsam an sich halten, tun nicht aufzuspringen und im Zorn seine Fäuste zu schütteln. Als Herr Hartmann seinen Bericht beendet hatte, fuhr er fort: „Sie sehen also, mein lieber Baron, daß der Wunsch der Fürstin einige Be rechtigung hat. Ich will doch selbst nicht, daß meiner Tochter Schwierigkeiten daraus erwachsen, daß sie nur einen bürgerlichen Namen in die Ehe bringt. Und deshalb bin ich gewillt, diesem Wunsche Rechnung zu tragen. Ich habe heute mit dem Fürsten zusammen

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Pagina 14 di 32
Data: 30.08.1996
Descrizione fisica: 32
tember, um 19.30 Uhr in der Pfarrkirche von Prad, und am Sonntag, 22. Sep tember, um 9.30 Uhr in der Kirche Maria Himmelfahrt in Meran. Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott. Die Kinder mit Familien 36. Jahrestag f 7. 7.1960 % 1 Annahmeschluß für Todesanzeigen 19.30 Uhr in der Redaktion HEDWIG COURTHS-MALER Der Scheingemahl PDK PRESSEDIENST - LITERATUR AGENTUR 26 Dann trennten sich die Her ren. Auf dem Nachhauseweg mußte der Baron immerfort daran denken, was er eben

diesem Ruf sofort. Herr Hartmann empfing ihn in seinem Arbeitszimmer. Der Baron hatte keine Ahnung, daß hinter dem Wandschirm ver steckt Margot Hartmann saß, um die Unterredung zwischen ihrem Vater und dem Baron zu lauschen, wie sie es von ihrem Vater gefordert hatte. „Sind Sie schon lange zu rück, Baron?“ fragte Herr Hart mann, die Unterhaltung einlei tend. „Nein, Herr Hartmann, ich bin eben erst zurückgekehrt. Ich traf einen ehemaligen Re gimentskameraden und wurde eine Weile aufgehalten. Sonst wäre

ich schon eher zurück gekommen. Hoffentlich haben Sie mich nicht gebraucht.“ Herr Hartmann schüttelte den Kopf. „Nein, mein lieber Baron, ich habe erst in diesem Augenblick Zeit gehabt, Sie zu mir rufen zu lassen.“ „Das ist mir lieb, ich verspäte mich nicht gern.“ „Sie sind kolossal pflichteif rig.“ „Nur dadurqh kann ich mir das Vertrauen verdienen, das Sie in mich setzen. Die Ge schäfte, die Sie mir aufgetragen haben, sind zu Ihrer Zufrie denheit erledigt worden. Hier sind die Belege.“ Damit legte

der Baron einige Papiere vor den alten Herrn hin. Dieser blickte sie flüchtig an und schob sie beiseite. „Gut, gut, ich danke Ihnen. Aber nun nehmen Sie bitte Platz, ich möchte etwas Außer gewöhnliches mit Ihnen bespre chen. Sie könnten mir, respek tive meiner Tochter, einen großen Dienst erweisen.“ Der Baron nahm Herrn Hart mann gegenüber Platz und sah ihn fragend an. „Es würde mir eine große Freude bereiten, wenn ich Ihnen und Ihrem Fi’äulein Tochter gefällig sein könnte.“ „Das können Sie allerdings

, lieber Baron. Es ist eine etwas heikle Angelegenheit, und es wird mir nicht leicht, mit Ihnen davon zu sprechen. Aber es muß sein. Sie wissen doch, daß sich Fürst Nordheim ernsthaft um meine Tochter bewirbt?“ Der Baron biß die Zähne auf einander und verneigte sich. „Sie haben mir davon erzählt“, sagte er nach einer Weile. „Nun wohl, die Angelegen heit ist jetzt weitergediehen“, fuhr Herr Hartmann fort und erzählte dem Baron von der Be dingung der Fürstinmutter. Mit unbewegter Miene hörte der Baron

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Pagina 22 di 24
Data: 05.08.1996
Descrizione fisica: 24
durch den Tod der Mutter bzw. Oma, Frau Maria Gatterer erlitten haben, und drückt ihnen und den Angehörigen ihr Beileid aus. Schabs, den 3. August 1996 I HEDWIG COURTHS-MALER PDK PFESSEDIENST - LJTEFWUR AGENTUR 11 Er fand an Herrn Hartmann wirklich einen sehr lernbegie rigen und aufmerksamen Schü ler. Kleine Verstöße, die sich der alte Herr zuschulden kommen ließ, korrigierte der Baron stets so diskret, daß niemand anderes etwas davon merken konnte. Natürlich zog Herr Hart mann den Baron betreffs

der bevorstehenden großen Fest lichkeit zu Rate, und der Baron konnte ihm sehr wertvolle Win ke geben. Zu seinem angenehmen Er staunen hatte der Baron im Hause des Millionärs nirgends eine Geschmacklosigkeit oder Protzerei in der Einrichtung be merkt. Es herrschte in allen Räumen eine wohltuende Har monie und eine vornehme Schlichtheit, die freilich die Kostbarkeit der Einrichtung nicht verkennen ließ. Er sprach sich eines Tages dem alten Herrn gegenüber lo bend darüber aus, und Herr Hartmann erwiderte strahlend

in Berlin im Hotel ge lebt, bis alles fertig war. Und jeden Morgen ist meine Tochter hierhergeritten oder gefahren und hat sich überzeugt, ob alles nach ihrfen Wünschen ausge führt wurde. Es freut mich, daß Ihnen die Ausstattung der Räume gefällt. Der Architekt war auch ganz Feuer und Flamme und meinte, meine Tochter habe originelle Ideen und könne selbst Archi tektin werden.“ Es kam so ganz von selbst, daß Baron Oldenau sein Vor urteil gegen Fräulein Margot Hartmann fallenließ und in ihr mehr und mehr

einen zwar le bensfrohen und oft übermüti gen, aber doch unbedingt wert vollen Menschen erkennen lernte. Zwischen Margot und dem Baron bestand ein ziemlich her- monisches Verhältnis. Sooft sie zusammentrafen, plauderten sie lebhaft und angeregt mit einander, und der Gesprächs stoff ging ihnen nie aus. Der Baron konnte sich nicht verhehlen, .daß die junge Dame in ihrer entzückenden Frische und Natürlichkeit einen tiefen Eindruck auf ihn machte. Da bei war sie ganz Dame, und nie war in ihrem Wesen

etwas, das sein Mißfallen hätte erregen können. Um so unbegreiflicher erschien es ihm, daß sie mit den Heiratsplänen ihres Vaters voll kommen einverstanden zu sein selben. Sie machte ihm so gar nicht den Eindruck einer .ge dankenlosen Puppe. Im Gegen teil, er hielt sie für ein sehr charaktervolles und liebens wertes Geschöpf. Ihre Zärtlich keit dem Vater gegenüber, ihre liebevolle Nachsicht gegenüber seinen kleinen Schwächen war rührend. Nie erschien sie lau nisch oder verzogen. Kurzum, Baron Oldenau mußte sein Herz

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Pagina 10 di 20
Data: 14.08.1952
Descrizione fisica: 20
? Will wohl In die Firma einheiraten?» «Aber Grefe!» 'Da? glaube ich. das könnte ihm so passen Bich ins warme Nest setzen! Da soll er sich ja keine TMtiuonen machen. Ich mag ihn nicht ntisslelmn und dann möcht ich was Besseres haben » «Was Besseres? Hm, du meinst wohl den Baron?-» 'Vielleicht. Papa.» Bolle grinste. «Viel Vergnügen! Meinen Se gen hast du! Ich werd’ mich hüten, meiner letzten Tochter eine Dummheit zu verwehren, die die anderen gemacht haben. Ganz wie du willst, Grete. Ich glaub

' auch nicht, daß dich der Große nehmen würde.» «So!» sagte sie sichtlich getroffen. «Bin ich hm nicht gut genug?» «Was hoißt gut genug! Das ist ’n Mann »•on allem Schrot und Korn, der will ein Mä del haben, die mal ’ne richtige Frau wird. Der nimmt keirre, die er mit der halben Welt teilen muß.» «Bin ich so eine?» Mann, Anfang der Dreißig, mit glattem Ge sicht. der s ch als Baron Ludolf von Hoch gesang vnrstellte. zusammen. F,r war sehr liebenswürdig zu Bolic, und bat ihn mit Margherita in seine Loge «Sind Sic oft

in Grunewnld. Herr Bolle?» fragte der Barorr. Bolle verneinte. «Früher . . . tseha. da hat ich kein Geld dazu, und jetzt fehlt es mir an Zeit. Aber vielleicht komme ich jetzt öfter, denn ich habe einen neuen, äußerst tüchtigen Betriebsleiter. Der schmeißt den ganzen Ba den! Ja ja. ein Mann, wie man :hn suchen muß. Du kennst ihn ja, Grete. Tst er nicht ein Kerl, wie man ihn selten findet?» Das Mädchen würgte an einer Antwort. «So ein Manr? ist Goldes wert! » sagte der Baron verbindlich. Bolle warf

ihm einen freundlichen Blick zu und sah sich d'ann um. «Also das erste Rennen sleigl! Sagen Sie. Herr Baron, Sie sind doch sicher ’n Kenner. Sie sehen wenigstens so aus. Wer gewinnt das Rennen?» «Das ist bei diesem Rennen unbestimmt «Wahrscheinlich! Wenn du mal Frau bist, hast du doch für eine Häuslichkeit nichts übrig. Gesteh’s nur! Das ist nichts für dich Kannst du kochen?» <Koehen; PLih!» «Kannst du Strümpfe stopfen?» «Strümpfe stopfen!» sagte sie entsetzt. «Ja, ja und noch mancherlei gehört zu der Ehe

zu machen. Ab solut nischl.» * «Das werde ich dir heweisen. Wenn ich für Herrn Baron vor/ Hochgesang reizvoll genug bin. dann werde ich cs für den Herrn Große wohl auch sein.» «Dein Baron! Nun nimm aber den Mund nicht so voll. Der weiß, daß du ein Mädel mit ein paar harten Talern bist.» «Pfui. Papa, wie kannst du so häßlich über ihn reden. Du mußt ihn erst einmal kennen lernen.» «Möchte ich ja, Grete.» «Du kannst ihn heute kennenlernerr, wenn du willst » -Heute? Wo?» «Ich treffe :hn in Gruncwald draußen

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Pagina 2 di 24
Data: 17.10.1974
Descrizione fisica: 24
.) Baron Oldenau lächelte amüsiert. Der alte Herr mißfiel ihm nicht. „Wenn Sie Ihren Besuch auszeichnen wollen und ihm liebenswürdig gestatten zu rauchen, verstößt das nicht gegen den guten Ton.“ „Schön! Also stecken wir uns eine Friedenspfeife an. Bitte bedienen Sie sich. Und dann erzählen Sie mir, wenn Sie wollen, wie Sic dazu kommen, sich um eine solche Stellung zu bemühen. Sie sind Baron, und — soviel idi davon verstehe — Offizier gewesen. Das sieht man auf den ersten Blick

, wenn man selbst gedienter Soldat ist, wie ich. Ich habe meine Vaterlandspflicht erfüllt, ehe ich nach Amerika ging. Also stimmt cs? Waren Sie Offizier?“ „Ja, Herr Hartmann.“ Und Baron Oldenau erzählte mit kur zen Worten, wie es gekommen war, daß er sich um eine Anstellung bemühen mußte. Der alte Herr hörte aufmerksam zu und beobachtete dabei den Baron unaus gesetzt. Ersaß aufrecht in seinem Sessel, wie ein Mann, der sich zur Bequemlich keit keine Zeit läßt. Sein Mienenspiei war sehr lebhaft und sprechend. Der Protest

und von dem der Gene ralsekretär des Wirtschaftsbundes Busek wörtlich meinte: „Ein rüder Mensch, wirklich. Wie ein Älpler, der heruntersteigt zur Bergisel- schlacht.“ Wobei in dieser Termino logie wieder einmal das Ost-West- Gefälle in Österreich sichtbar wird. Eine geschickte Taktik der ÖVP könnte nämlich durchaus erreichen, daß der von Kreisky lancierte Ober hammer seiner Herkunft und Ein stellung gemäß durchaus nicht nur nach links, sondern genauso nach rechts blickt. Eine geschickte Taktik Baron glaubte

, ihm seine Gedanken vom Gesicht ablesen zu können. Alles in allem machten die beiden Herren gegenseitig einen zufriedenstel lenden Eindruck aufeinander. Als der Baron seinen Bericht beendet hatte, sagte Herr Hartman;;: „Also Sie sind verarmt, haben den Dienst als Offizier quittieren müssen und wollen ihre Mutter unterstützen?" Der Baron verneigte sieh. „So ist es.“ „Hm? Id; finde es aller Ehren wert, daß Sie, trotzdem Sie doch sicher ver wöhnt sind, so unverzagt ein neues he ben beginnen wollen, um sieh eine Exi

stenz zu schaffeii. Also — wie gesagt — Sie gefallen mir und imponieren mir auch. Wenn Sie Eilst haben, die Stel lung bei mir anzuireten, so können wir die Bedingungen gleich vereinbaren.“ Baron Oldenau atmete auf. „Ich bin hierhergehummen mit der Absicht, mich um die.-e Stellung zu bewerben und habe Eitel, sie anzuireten. Bitte, teilen Sie mir Ihre Bedingungen mit.“ „Das soll geschehet;. Welches Gehalt Sie beziehen werden, hat Ihnen Kom merzienrat Preis schon gesagt?“ „|a.“ „Sind Sie einverstanden

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Pagina 2 di 16
Data: 06.11.1974
Descrizione fisica: 16
sich von dem Fürsten, der sie in eines der Nebenzimmer begleitet hatte, eine Ziga rette anstecken, ln demselben Moment kam Baron Oldenau vorüber. Der Fürst erblickte ihn und hielt ihn an. „Servus, Baron, ich freue mich, Sic wiederzusehen! Aber ich bin erstaunt, Sie in Zivil zu sehen. Sie haben, wie mir das gnädige Fräulein sagte, den Abschied genommen. Sitzen wohl jetzt auf Ihren Gütern?“ Baron Oldenau richtete sieh straff uuf. „Nein, Durchlaucht, ich habe keine Güter mehr. Oldenau ist unter den Hammer gekommen

Augen sali sie ihm nach. „Aber ich bitt’ schön, mein gnädiges Fräulein, wie ist dies möglich? Baron Oldenau, der Sekretär Ihres Herrn Va ters. Ich bin ganz konsterniert.“ Langsam wandte sieh Margot nach dem Fürsten um, als er diese Worte in fassungslosem, peinlichem Staimeli her vorgebracht hatte. „Das siebt man Euer Durchlaucht an“, bemerkte sie entschieden spöttisch. Er strich sieh über sein glatt in die Stirn gekämmtes Haar. „Sie müssen bedenken, mein gnädiges Fräulein, der Baron war Offizier

bei den Xcr Dragonern, eines der feudalsten Regimenter —• und nun Sekretär Ihres Herrn Vaters — ja — da staune ich!“ Ihre Augen blitzten ihn ziemlich krie gerisch an. „Glauben Durchlaucht, daß Baron Oldenau dadurch etwas an seiner Men schenwürde eingebüßt bat? Sein Ein kommen als Dragoneroffizier war, wie ich weiß, bedeutend geringer, als er es in seiner jetzigen Stellung bezieh!.“ Der Fürst lächelte ein wenig von oben herab. „Ich bitte um Verzeihung, mein gnä diges Fräulein, aber das verstehen

Sie nicht, weil Ihnen halt unsere Verhält nisse fremd sind. Fs ist ein enormer Un terschied zwischen einem Dragoneroffi zier und einem Sekretär. Ich kann Ihne» das nicht erkliiicn. das muß man halt im Gefühl haben. Aber — lassen wir das —, für midi ist der Baron erledigt. Da beginnt der Ball. leb hab’ die Ehre, den Tischwalzer mit Ihnen tanzen zu dürfen — ich bili’ schön!“ Und er verbeugte sich vor Margot und reichte ihr den Arm. Sie hätte sieh am liebsten umgedreht, um ihn stehenzu lassen. Ein Gefühl des Zornes

gegen den Fürsten war in ihr. Sie fragte sieh, ob es nicht weit vornehmer und ehrenhafter sei, sich wie Baron Oldenau durch ehr liche Arbeit seinen Unterhalt zu ver dienen, als wie der Fürst, als Sehulden- maclier und Mitgiftjäger aufzutreten. Durch diese kleine Szene hatte sich der Fürst vollends die Sympathie bei ihr verscherzt, und dafür hatte der Baron in noch höherem Maße ihre Hochachtung und Bewunderung errungen. Margot wurde nun von allen Seiten umscliwärmt und um Tänze gebeten. Dem Fürsten gelang

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Pagina 12 di 32
Data: 11.10.1975
Descrizione fisica: 32
dieselbe wieder in ihrem Schreibtisch, ln demselben Fach lag das verhängnisvolle Hals band. Sie nahm es heraus und betrachtete es sinnend. Langsam ließ sie es über ihre Hand gleiten. Ihr Blick trübte sich. Sie sah empor zu dem Bilde ihres Sohnes: „So Gott will, trägt es Jonny an ihrem Hoch zeitstage. Joachim. Dann ist alles, alles wieder gut“, sagte sie leise und schloß das Halsband wieder fort. 22 Baron Hasselwert vermochte seine Ungeduld, sich bei Jonny Warrens Gewißheit zu holen, nicht lange zu beherrschen. Erst

, als sie Hasselwert erblickte, und ihr Gesicht trug einen nervösen Ausdruck. Der Baron ging mit Todesverachtung vorwärts und wiederholte seine Werbung. Jonny hatte sich hinter Gräfin Theas Sessel geflüchtet und umfaßte dessen Lehne, als müsse sie einen Halt haben. In ihrem Gesicht prägte sich Verlegenheit und große Betrübnis aus. Madonna di Campiglio Als der Baron zu Ende war und sie flehend ansah, nahm sic allen Mut zusammen. „Lieber Baron — Sie erweisen mir eine so große Ehre — aber — verzeihen Sie mir bitte

— Sie sind mir sehr, sehr teuer — jeden Wunsch würde ich Ihnen erfüllen. Vielleicht ziehen Sie das alles einmal ruhig in Betracht und geben mir dann erst eine entschei dende Antwort.“ lonny trat hastig einen Schritt vor. „Nein, nein“, wehrte sie ängstlich ab. „Bitte, Baron Hassel wert — glauben Sie mir, ich bin mir ganz klar. Und mein Entschluß wird nie anders aus- fallcn. Ach. glauben Sie mir, ich werde über haupt nie heiraten, will immer bei Großmama bleiben. Seien Sie mir nicht böse, Baron.“ Hasselwert seulzte tief

Schärfe erkannte sic. so wie Lothar würde ihr nie ein anderer Mann gefallen, egal ob er jung oder alt, schön oder häßlich war. Es wäre ihr vermessen erschienen, daran zu denken, daß Lothar eines Tages wie der Baron vor ihr stehen könne. Nein, sie war sich nur bewußt, daß sie nie heiraten würde und nichts wünschte, als mit Lothar in Wildenfels zu bleiben, so wie jetzt. „Sie sind so gütig, lieber Baron. Es schmerzt mich. Ihnen weh tun zu müssen. Verzeihen Sic mir.” Sie trat auf ihn zu und entbot

, Sie würden einem Fürsten thron zur Zierde gereichen. Verzeihen Sie mir, daß ich so vermessen war, zu hoffen, daß Ihre lugend Sonnenschein in mein einsames Haus bringen würde, Leben Sie wohl.“ Hierauf wandte sich Hasselwert an Gräfin Thea, die stumme Zeugin dieser Szene gewesen war, und verabschiedete sich auch von ihr. Sie war nicht so gerührt wie die weichherzige Jonny. Nach ihrer Meinung hätte der Baron bei einiger Überlegung einsehen müssen, daß es ein Unrecht war, so ein junges Ding an sein Aller fesseln

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Pagina 13 di 14
Data: 11.08.1962
Descrizione fisica: 14
- .1 hunderttausend Schilling, Und jetzt passen 'S Sie auf — dieses Vermögen Ist das Ergebnis eines einzigen Jahres." -, „Allerhand!" Der Inspektor nickte zustimmend, 1 „Auffallend ist Jedooh die Tatsache, daß ; das Konto immer gerade an den Tagen nach { einer erfolgreichen Aktion des Schachspielers ] um mehrere Tausend Schilling bereichert j wurde., ! „Man könnte verrückt werden“, rief Fitz. I 44. i Um 21 Uhr wurde Oberinspektor Fitz in I seiner Wohnung .angerufen. Baron Medina : war' am anderen Ende der Leitung

, so auf geregt, daß er kaum spredhen konnte. Es dauerte eine Wedle, bis sich Fitz aus dem Gestammel ein klares Bild machen konnte. Demnach hatte vor einer Viertelstunde der Lakai namens Berger — ein Mann, an dessen Galgenvogelgesicht sich Fitz noch erinnert — dem Baron einen Zettel übergeben, den er angeblich kurz vorher unter dem Spalt der Haupttür gefunden hatte,' Stockend und stotternd und mit eigenen Zwischenbemerkungen las der Baron den In halt des Zettels yor: „Wünsche, daß Seine Durchlaucht

...“ „Ist das der Schluß?" „Gewiß, gewiß, Herr.,.“ erklärte der Baron. „Die Unterschrift ist ...“ „Der Schachspieler. — Was gedenkt der Fürst zu tun?" Offenbar besprach sich jetzt der Baron mit dem Fürsten, denn er antwortete nicht sofort. Aber dann hörte man wieder seine brüohige Stimme. „Seine Durchlaucht... gedenken ... glau ben jetzt doch besser ohne die Polizei... Sie verstehen, Herr, Herr.,. Witz.“ „Warum haben Sie mich dann angerufen?“ Die Antwort blieb lange aus, aber diesmal hatte der Baron augenscheinlich

die Muschel zu bedecken unterlassen, so daß der Ober inspektor die gedämpfte Unterhaltung zwi schen dem Baron und seinem Fürsten mtt- anhörte. • „Der... Kerl... fragt, warum Durchlaucht ... anrufen... ließen, dieser Herr, Herr Witz.“ „Ja. warum haben wir... hm... Medina. Wissen Sie’s?“ „Ich ,.. nein, Durchlaucht Ja, warum, ha ben wir denn? In diesem Fall... aber was sagen wir Ihm, diesem, diesem ... Kerl?“ Diese brennende Frage stürzte die beiden in völlige Ratlosigkeit, „Wissen S’ — üh — Baron, sagen

S’ ihm etwas. ;, von ,.. daß ich aus ... äh ..., Höf lichkeit ... Wollen Sie übrigens — auch — einen Kognak, Medina? .,.“ Der Oberinspektor lächelte belustigt, als das Gespräch durch gluckende Geräusche unterbrochen würde, Dann hörte er einige undeutliche Worte des Fürsten, worauf sich der Baron wieder dem Mikrophon näherte, denn die Stimme wurde lauter: „Herr Oberinspektor, ja? Noch hier?“ „Ja, ja, Herr Baron.“ „Ich, äh, mußte .., Durchlaucht ließen mich rufen... Ja, Durchlaucht hatten gewisse, ä'h, wichtige... Gründe, Sie zu verständigen

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Pagina 14 di 20
Data: 20.11.1974
Descrizione fisica: 20
ein. Vorteile. die gcwiB zu nutzen sieh lohnt! v. ZeitungsvcrsvaUung Athesia 59100 Bozen. Museutnsir. 42 J Der Sdieingem&M 33 ROMAN VON HEDWIG COURTHS-MAHLER COPYRIGHT BY LICHTENBERG -VERLAG GmbH - MÜNCHEN iimiuimiuiimttiimmuuumttmiumuiimuuumuiiimumiiimimmmtimimmiimimmiiniiimimiimmMimiii Margot dachte oft darüber nach, war um der Baron als einzige Bedingung gestellt hatte, daß sie und ihr Vater als seine Gäste mit ihm soupieren sollten. Aber sie konnte natürlich nichts er gründen. An den Fürsten dachte

Margot gar nicht mehr. Sie sah in zitternder Erre gung dem Tage entgegen, da sie vor dem Gesetz Baronin Oldenau werden sollte. Nur wenige Tage trennten sie noch von dem Zeitpunkt. Und sie wußte, daß sie dann alle Kräfte nötig haben würde, um ihr gefährdetes Glück in einen sicheren Hafen zu retten. Sie war aber voll froher Zuversicht, daß es ihr gelingen würde, denn sie wußte sich geliebt, und das gab ihr ein köst liches Gefühl der Sicherheit. Sie wußte, daß der Baron tausend Qualen litt im Bewußtsein

, daß er ihr den Weg ebnen sollte, Fürstin Nord heim zu werden.' Wenn sie zuweilen verstohlen in sein blasses, düsteres Ge sicht sah, hätte sie aufspringen und zu ihm treten mögen, um schmeichelnd und beruhigend über seine Wange zu streicheln. Aber das durfte sie nicht. Von Tag zu Tag schlug ihre Liebe für den Baron tiefere Wurzeln in ihrer Seele, und um keinen Preis der Welt hätte sie ihre Hand einem anderen Manne gereicht. Ein heißes Gefühl der Dankbarkeit gegen das Schicksal war in ihr, daß ihr Vater gerade den Baron

Oldenau uus ersehen hatte, ihr Scheingemahl zu wer den. Sie wußte, daß sie dem Baron Ruhe und Frieden hätte geben können, wenn sie ihm gesagt hüte, warum sie in eine Trauung mit ihm gewilligt habe, aber sie fürchtete in diesem Falle seine große, unbeirrbare Gewissenhaftigkeit. Er würde dann von ihr Offenheit ihrem Vater gegenüber fordern und damit welleicht alles aufs Spiel setzen. Auch .-olite der Vater keinen Grund haben, dem Baron zu zürnen. Deshalb ließ sie ihn bei ihren Planen vollständig

. Die Angelegenheit sollte so wenig Auf sehen wie möglich machen. Als Trauzeugen fungierten der Frei herr von Goltzin und Herr Hartmann. Der Fürst war natürlich von Herrn von Goltzin auf dem laufenden gehal ten worden und wußte, daß heute die Trauung stattfand. Am Morgen des Tages, da sie stattfin den sollte, erwartete der Baron Oldenau Margot und ihren Vater unten im gro ßen Empfangszimmer. Das Auto wartete bereits vor der Tür. Mit Herrn von Goltzin wollte man sich auf dem Stan desamt treffen. Margot sah seltsam

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Pagina 9 di 20
Data: 31.10.1958
Descrizione fisica: 20
Freitag, den 31. Oktober 1950 — Nr. 251 .Dolomiten' Seite 5 Südtirol gedenkt eines großen Toten Zum zehnten Mal jähite sich der Todestag von Baron Paul v. Slembaci! Am 22. Oktober jährte sich zum zehnten Mal der Todestag des Vorkämpfers für Süd tirols Lebensrecht, Dr. Paul Freiherr von Stembach. Seine Gestalt gehört der jüngsten Geschichte unseres Landes an. Sein Schick sal und sein ungebrochener Durchsetzungs- Wille können den heranwachsenden Ge schlechtern als Wegweiser und Vorbildidie- nen

, um so mehr, als uns der Verewigte hoch lebensnahe vor Augert steht, als die Not, die er so mannhaft bekämpfte, vielfach, auch noch die unsere ist. Baron Stembach war am 29. Juli 1869 in Klausen geboren. Nach den Mittelschuljahren studierte er in Innsbruck Rechtswissenschaf ten und trat dann in den Staatsdienst. Die Auffassung der österreichischen Beamten schaft war nicht auf die Unterdrückung eipés der vielen Völker der Monarchie eingestellt: im Gegenteil, der Staat betrachtéte sich da mals

ein. Später war er Hauptmann und Kompaniekommandant im 162. Landsturm-Infanteriebataillon, das im Jahre 1916 am Col di Lana und am Siefsattel eingesetzt war. Im späteren Verlauf des Krieges wurde Montenegro von den österreichischen-Trup pen besetzt und es entstand die-Notwendig keit, auch eine Zivilverwaltung einzurichten. Wegen seiner slawischen Sprachkenntnisse und seines Einfühlungsvermögens in ein an deres Volkstum wurde dem Baron Sternbach das Amt eines Landeszivilkommissärs von Montenegro übertragen

von Montenegro in das Friaul versetzt. Als er als Leiter der zivilen Verwaltung die Be völkerung des besetzten Gebietes vor den Übergriffen des Militärs nicht mehr ausrei chend schützenn konnte, meldete er sich an die Front zurück und diente bis Kriegsende als Hauptmann weiter. Danach brachen bitterste Jahre an. Baron Sternbach nahm als Vertreter der Tiroler Landesregierung an den Verhandlungen von St. Germain teil. Es waren eigentlich keine Verhandlungen. Die Besiegten von 1918 hat ten sich einfach

Gegensätze begraben. Der Deutsche Verband hatte auch die Edelweiß liste zur Wahl ins Parlament aufgestellt. Die Legislatur 1924 bis 1929, in welcher Baron Sternbäeh und Dr. Tinzl die Südtiroler Hei mat in‘Rom vertraten, war die letzte demo kratische. Danach trat die korporative, faschistische gesetzgebende Körperschaft ihre Tätigkeit an. Mit der fortschreitenden Festigung des Faschismus war auch in der Zeit von 1924 bis 1929 die Tätigkeit unserer Abgeordneten in Rom schon sehr eingeschränkt

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Pagina 4 di 12
Data: 09.04.1956
Descrizione fisica: 12
, daß diese Forderungen den Rahmen Ihrer Kompetenz überschreiten und gab die Zusicherung, dieses Forderungspro gramm zustündlgkeltshalber an die italieni sche Regierung welterzulelten. .Wir werden die neuen Warenlisten bed Vorliegen des AbschluBkommunlqués detail liert veröffentlichen. Wechsel Im Rechnungshof dev Region Von der Pressestelle der Region wird mit- getcilt: Am 5. April hat der neue Chef der Delega tion des Rechnungshofes für die Region Trcn- tlno-Südtirol, Baron Dr, Pietro Berltelll, von seinem Amt

an. Die Signora Rosst wird mir sicher ein bißchen Geld leihen.“ Die beiden sahen aber hübsch und frisch aus, als sie den Garten von San Lorenzo be traten. Der Baron war bereits anwesend und hatte einen Tisch belegt. Er strahlte über das ganze Gesicht, bestellte Kaffee und Kuchen und war bald in eine eifrige Unterhaltung mit Lllli vertieft. Er erkannte unschwer, daß sie die Gebildetere der beiden war. Bald schwatzten die zwei eifrig von- Büchern, die srie gelesen, oder von Opern, die sie gesehen hatten. Wally

konnte dem Gespräch nicht folgen. Lesen war nicht ihre starke Seite. Sie war aber nicht beleidigt, daß sie unwillkürlich von der Unterhaltung ausgeschlossen war, son dern fütterte ein zutrauliches Kätzchen mit Kuchenbrocken. Nach dem Kaffee machte das Trio einen Spaziergang. Die Straße führte an der Küste entlang und war herrlich. Eine sanfte Brise kam vom Meer landeinwärts, und die Wellen der blauen Bucht plätscherten an den Strand- „Dies ist ein herrliches Stückchen Erde“, wandte sich der Baron

einen Spa ziergang mit mir machen“, bat der Baron. „Vielleicht darf- Ich einen Ausflug Vorschlä gen?" „Das geht leider nicht“, wandte Lllli ein. „Der Photograph, der Sie heute so gequält hat, hat mich als Assistentin engagiert.- Ich muß nämlich Geld verdienen.“ „Oh! Aber vielleicht ist die andere Dame frei?“ „Ich? Gott sei Dank und leider nein. Ich muß morgen ins Splendid.“ „Da wohne ich ja!“ rief Dittchen aus. „Und,ich werde morgen dort als Stuben-' mädchen edntreten. Warum soll ich‘s dem Herrn Baron

verschweigen, ich bin nur ein einfadies Stubenmädell“ Der Baron guckte auf das angebliche Fräu lein von Längen und dann auf das Stuben mädchen Wally Brandi. Wie kam eine gebildete junge Dame zu einer Duzfreundscbaft mit einem Hotelmäd chen? Ach, darüber brauchte man sich in der heutigen Zelt wirklich nicht den Kopf zu zer brechen, wo es viele Leute aus gutem Stande gab, die verarmt waren und sich Ihr Brot ver dienen mußten. Kurzweg streckte er Wally die Hand Mn. „Sie sind mir eine liebe Gesellschaft

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Pagina 2 di 24
Data: 21.11.1974
Descrizione fisica: 24
und Gerichtsstand Bozen Versand Im Postabonn. Gr. 1° —7UH ISla.p.) Der SdiemgemaM 34 ROMAN VON HEDWIG COURTHS-MAHLER COPYRIGHT BY LICHTENBERG-VERLAG GmbH — MÜNCHEN iiiiiiiimmiiiiiiiiiiiiuiiiiiimHiimmiiiiiiiiiiimimmimmiiumiiimmumumiMiimnmimiimimiimtmiiiimmtiii Herr Hartmann bat den Baron Platz zu nehmen, und setzte sich ihm gegen über. „Lieber Baron, es ist mir lieb, daß ich Ihnen gleich jetzt noch einmal herz lich danken kann für Ihre Bereitwillig keit, die Hindernisse aus dem Wege zu räumen

, die sich der Verbindung meiner Tochter mit dem Fürsten entgegenstell ten.“ Der Baron sah ihn seltsam an, „Ich habe durch mein Eingehen auf Ihre Wünsche nicht beabsichtigt, diese Hindernisse aus dem Wege zu räumen, sondern nur, mir ein Recht zu sichern, Ihrem Fräulein Tochter einen Dienst zu erweisen.“ Herr Hartmann zuckte lächelnd die Achseln. „Das ist dasselbe, lieber Herr Baron." „Doch nicht ganz, Herr Hartmann. Aber, bitte lassen wir das. Ich habe um diese Unterredung gebeten, um Ihnen mitzuteilen

, daß ich Sie bitte, mir zu gestatten, noch heute meine Stellung in Ihrem Hause niederzulegen und mich zu entfernen.“ Betroffen sah der alte Herr auf. „Aber lieber Baron — warum denn das?“ Der Baron richtete sieh auf. „Weil es unter den veränderten Ver hältnissen nötig ist. Es ist nicht angän gig, daß ich in der seltsamen Stellung, die ich jetzt Ihrem Fräulein Tochter ge genüber einnehme, hier im Hause bleibe. Eine so delikate Angelegenheit fordert auch eine delikate Behandlung.“ Erregt fuhr sich Herr Hartmann

über die Stirn. „Aber lieber Baron — daran habe ich natürlich nicht gedacht. Läßt sieh das gar nicht vermeiden?“ „Nein.“ „Das Ut mir aber höchst unangenehm. Erstens sind Sie mir fast unentbehrlich geworden, und dann -- daß Sie nun durch diese Angelegenheit um Ihre Stel lung kommen sollen — Teufel noch ein mal —, das ist mir sehr — sehr schmerz lich!“ „Es freut mieli, daß Sie meine Dienste so hoch bewerten, Herr Hartmann. Aber es läßt sich niclit umgehen, es ist not wendig im Interesse Ihrer 'luchter

, uns diesen Dienst zu erweisen?“ fragte der alte Herr, vor dem Baron stehcnbleibend. „Ja, teil habe es vorher gewußt.“ „Na, wissen Sie, Baron — nun ver stehe ich Sie erst gar nicht mehr. Das hätten Sie mir doch sagen können, dann hätte mir Herr von Goltzin irgendeine andere Persönlichkeit ausfindig gemacht, die als Scheingatte meiner Tochter fun gieren konnte.“ Mit einem seltsam festen, harten Blick sah der Baron den alten i lern) an. „Hätten Sie das wirklich tun wollen, hätten Sie Ihre Tochter

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Pagina 2 di 32
Data: 19.10.1974
Descrizione fisica: 32
Mann zu werden.“ „Nur deinetwegen, Margot." „Ach, mir bist du vornehm genug, ich liebe dich, wie du bist“, sagte sie warm. Diese Worte der jungen Dame gefie len dem Baron sehr und nahmen ihn noch mehr für sie ein. Herr Hartmann streichelte lächelnd ihre Hand. „Du weißt sehr wohl, was mir fehlt, und ich will nicht, daß du dich deines Vaters 6chümen mußt in vornehmer Gesellschaft.“ „Das wird nie geschehen, Papa. Wenn die Gesellschaft auch noch so vornehm ist, es wird sich kein Mensch darunter

befinden, der eine vornehmere Gesin nung hat als du, wenn du auch nicht gelernt hast, die leeren Formen zu be herrschen. Ich sehe in dein Herz, und da sehe ich nur, was midi stolz auf meinen Vater macht. Aber ich weiß, es hilft nichts, dir etwas auszureden, was du dir vorgenommen hast. Herr Karl Hartmann hat einen sehr harten Kopf, wenn auch ein weiches Herz.“ Der alte Herr wurde ein wenig ver legen unter dem reizenden Scheltncn- lücheln seiner Tochter. Dies Lächeln schien dem Baron wie Frühlingssonnen

schein ins Herz. „Du machst mich ganz verlegen. Mar got", wehrte Herr Hartmann ab. Sie streichelte lächelnd seine Hand und sah den Baron an. „Es wird Ihnen gar nicht schwcrfal- len, Baron. Ihr Anu auszuüben. Papa ist sehr lernbegierig und will absolut auf seine alten Tuge noch ein ganz kor rekter Formenmenxch werden.“ „Mein gnädiges Fräulein, es ist immer gut, wenn man die Formen der guten Gesellschaft beherivscht. man braucht sich deshalb nicht davon beherrschen zu lassen.“ „Da muß

ich Ihnen beistitmnen. Aber die Form gibt uns doch allen einen lei sen, schablonenhaften Anstrich. Mein lieber Vater war bisher ein origineller Mensch. Bitte, machen Sic cs gnädig mit Ihren Erziehungsversuchen und verwi schen Sie nicht all seine originellen Züge. Er wird sich ja nicht davon ab halten lassen, bei Ihnen in die Lehre zu gehen. Ich hoffe aber doch. Sie lussen ihm. soviel cs angeht, seine Eigenart.“ Es zuckte bei diesen Wollen schel misch in ihren Augen und in dem ent zückenden Grübchen. Baron Höret

und der Baron vereinbarter! nun noch, daß der Baron scine S'. 'lur.g bereits in drei Tagen — da \\a* 'rimo — antre- len sollte. Zum Abschied reichte Herr Hartmann dem Baron die Hand. „Also auf Wiedersehen am Donners tag, Baron. Es ist mir sehr lieh, daß Sie Aristokrat sind, das sage ich ganz olfen. Sic werden in meinem Hause eine an genehme Stellung haben, und ich habe dafür’ einen wirklich hoffähigen Erzie her.“ „Einen Sekretär, Herr Hartmann. Daß ich nebenbei als Ihr Erzieher fungieren soll, erwähnen

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Pagina 11 di 12
Data: 06.02.1958
Descrizione fisica: 12
hochverehrten liäriicrinciaters Heran Dlctfo Eyrl van ilcr Moniteur Ter Ion 111,000 Lire; von Familie AJols ll.vfner, llascngarlner 2000 Lire; von Fumllie UUu, Handlung, 3000 Lira, — Ansiate Blumen auf das Grab dei Herrn Iliaco Baron Ityrl, BürKcnnciglrr von Tcrlan, von Filmar Pronti 3000 Lire. — Im Gedenken nn unseren Irenen Nachbarn, Diego Baron Eyrl, von Graf und Gräfin Engenberg 8000 Lire, Pfarrkirche Terlnm Im lieben Gedenken an unaeren Herrn Baron, Dr. Diego v. Eyrl von der Arbeiterschaft dea AnsiUea

Tcrlan l.'JX) l.lre. Vlnirnirereln Hcnni: In Erinnerung an den Uebcn Freund mal Vetter, Diego Baron Eyrl von Karl und Ida Mieltenberg 10.000 Lira, — In aufrichtiger Trauer um Baron Diego Eyrl von Familie V. Prelz 10.000 Lire, — Siali Blumen auf das Grah des verehrten Baron Diego Eyrl von den Dienstboten Fanny und Luise 0000 Lire. — In treuem Gedenken an unseren lieben Baron Dkgo Eyrl von D.K.C. 5000 Lire. — Im liehen Gedenken an unseren Herrn Baron, Dr. Diego v. Eyrl von der Arbeilcrecholt

des Ansllres Tcrlan 4500 Lire. SUUIlroler Krlcgsversrhrlrr Im Gedenken an Herrn Josef Ladurner, Oberdonicr, Algtiml, von Einnia und Luise Baumgartner. Meran, 2000 Lire. Jesulrelmx Bn Gedenken an Dr. Diego Freiherr v. Eyrl von Baron und Baronin Kripp 5000 Lire. — Im Gedcr.kcn an Herrn Anton Maznhl. Baumgartner. Altgtind, von Fa milie Josef Trailer, Algund, 2000 Lire. Deutsche Schulhitfei Im Gedenken an Herrn Anton Mnzohl, Baumgartner, Algund, von Emma und Luise Baumgar'ner. Meran, 2000 Lire

. SO.S.KIntferdorfr In treuem Gedenken an unaeren liehen Baron Dlogo Eyrl von D.K.C. 5000 Lire. Pfarrkirche Uozem '/.um aditeti Jahrestag meines un- vergenilrhcn Mannes. Herrn Max Schmid 4000 Lire, Zur Seligsprechung des P. Erelnadrmrlz von Hogeuantif Iti Grie* 1000 Lire. Allersheim Schloff Moos; Von L. K. 100O Lire. Blindenverband! Zum ehrenden Gedenken an Herrn Carl HcMrlgl, Meran, von Franz und Edilh Etigeic 5000 Lire. Dem Vlniensvereln sum hl. Vlgillue. Malst Anstalt Blumen auf du* Grob des Herrn Karl

Hclirigl von Frau Danny von Leon. Unlermals. tCOO Lire. Vlnzenzknnfereni z. Sei.. Heinrich, Bozen: In Heber freundschaftlicher Erinnerung au Diego Baron Eyrl von Graf Forni 10.000 Idre; von Gräfin FornJ-Apponyl 5000 L, — In freue Erinnerung an Diego Baron Eyrl von Gc* srhwislcr Tog-.cnburg 10.000 Idre. St.-Vlnzenz-Kiinferenz zum bl. Nikolaus. Meran: An stalt Blumen auf das Grab de» Herrn Franz v. Ber toldi von Familie A. Debelesm 20D0 Lire. Dem Jeaubefm 100 Lire für Üeuotworluikg einer Waltcr- Iragc

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Pagina 30 di 32
Data: 26.07.1996
Descrizione fisica: 32
dir, daß dein guter ehrlicher Wille gesegnet sei.“ „Ich danke dir, Mutter.“ Die beiden Menschen bespra chen noch mancherlei Dinge. Dann war es Zeit zum Mittag essen. Ein kleines bäurisch aus sehendes Dienstmädchen trat mit einem Tablett ein und deck te den Tisch. Die Baronin hatte sich dieses Mädchen von Oldenau mit nach Berlin gebracht. Es mühte sich eifrig, wenn auch mit wenig Erfolg, mit der Bedienung des angeschwärmten Herrn Barons und der Frau Baronin. Baron Oldenau zeigte sich guter Laune und neckte

die kleine Dienerin sogar ein we nig. Er scherzte über ihre .Gra zie“, und sie starrte ihn, blutrot werdend, mit offenem Munde und großen Augen treuherzig an. Die Baronin winkte ihr lä chelnd zu, sich zu entfernen. Als das geschehen war, faßte der Baron die Hand seiner Mutter. „Arme Mutter, daß du mit dieser ungefaßten Perle aus- kommen mußt, als einzige Be dienung, ist bitter! “ Die Baronin legte ihrem Sohn in ihrer feinen, anmutigen Art die Speisen vor und sah ihn lächelnd an. „Ich werde mir Fine schon

Geld zu verdienen.“ Am nächsten Morgen fuhr Baron Oldenau mit der Stadt bahn nach Brunewald hinaus und begab sich vom Bahnhof aus direkt zur Villa Hartmann. Als er sie erreicht hatte, stand er eine Weile still davor und be trachtete das Gebäude. Es sah sehr vornehm und ge diegen aus mit seiner sohden Sandsteinfassade. Protzig wirkte es in keiner Weise. Wenn es nach dem Geschmack des Besitzers erbaut war, sprach es für dessen Geschmack. Viel leicht, so sagte sich der Baron

, war aber auch der Geschmack der Tochter des Herrn Hart mann maßgebend gewesen, oder man hatte es dem Archi tekten überlassen, die Form zu bestimmen. JedenfaUs machte das Gebäude, inmitten eines parkähnlichen Gartens, einen sehr vorteilhaften Eindruck. Abseits, etwas im Hinter gründe, sah man auch die Ga rage, StaHungen und ein klei nes, freundliches Gebäude He gen, in dem wohl der Kutscher und der Gärtner mit ihren Fa- miHen wohnten. Entschlossen zog der Baron endlich die Klingel an dem schmiedeeisernen Tor. Dieses wurde

nach wenigen Minuten - wie von imsichtbaren Händen - geöffnet. Baron Oldenau betrat den großen, wohlgepflegten Garten und schritt auf einem breiten, mit graublauem Kies bestreu ten Weg auf das Portal der ViUa zu. Hier erschien ein Diener in einer erfreulich schHchten und vornehmen Livree. Der Baron fragte, ob Herr Hartmann, zu sprechen sei, und gab seine Karte ab, auf die er zur Vorsicht geschrieben hatte: Auf Veranlassung von Herrn Kommerzienrat Preis. Der Diener hatte einen BHck für die elegante

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Pagina 3 di 10
Data: 12.01.1959
Descrizione fisica: 10
Pflegling des Altersheimes der DIE JSCuTSCHERIN des 2>AREN Von Herbert v. Hoerner 3 J. Engelhorns Nachf. Adolf Spemann, Stuttgart . In diesem Vorhaben sah sich der Baron durch den Brief seiner Frau gestört, Grund genug, ihn ungern zu lesen. Der Brief begann mit Neuigkeiten aue der Stadt: ein paar Verlobungen, ein paar Duelle, ein bißchen gesellschaftlicher und ein biß chen politischer Klatsch. . -. „Dies hätte doch wohl Zelt gehabt bis mor gen“, dachte der Baron. Aha, nun kam’s: „Du wirst gewiß

damit einverstanden sein“ („also wahrscheinlich nicht“, dachte der Baron schnell)! „daß ich schon alles besorgt habe, was wir für Evas Aussteuer brauchen.“ . Der Baron ließ den Brief sinken, und auch das Spiel an der Schraube des Instrumentes hörte auf. Er war wütend. Ja, war denn diese Verlobung seiner Toch ter schon eine feststehende Tatsache? Nur weil Mama es so beschlossen hatte? War er denn überhaupt gefragt worden? Und Eva selber? Schließlich hatte sie-dabei doch auch ein Wörtchen mitzureden

, hatte es nicht nötig, auf eine gute Partie zu war ten. Die Schüchternheit konnte der alte Herr dem jungen Manne nachfühlen. Es gehörte Mut dazu, um Eva zu werben. Wenn die ein mal ihren Mann ebenso kutschierte, wie sie es verstand, mit Pferden umzugehen,.. Von wem sie das nur hatte? Von ihm, dem Vater, jedenfalls nicht. Kutscher, Krisch war ihr Lehrmeister und genoß mehr Autorität bei ihr als Vater und Mutter zusammen. Da stand im Stall „das Viergestlm"— so hatte der Baron die vier Apfelschimmelstuten getauft

.— die Enkelinnen des Araberhengsteg Hasso: Stella, Luna, Kometa und : Pianeta. So gar f das Viergestlm durfte man ihr anver trauen, natürlich nur, wenn Kutscher Krisch neben ihr auf dem Bock saß, daß er recht zeitig in die Zügel greifen konnte, wenn** nötig War. Der Baron klingelte. Er benutzte dazu ein silbernes Glöckchen, das seinen Platz zwi schen Tintenfaß und Streusandbüchse hatte. Sofort .war Schanno zur Stelle. Immer befand sich .Schanno in Hörweite des Glöckchens „Ruf mir das gnädige Fräulein.“ Schanno

verschwand, geräuschlos, wie er gekommen war. „Wir lassen uns nicht überrumpeln“, sagte sich der Baron. Mochte die Mama zehn Aus steuern einkaufen, deshalb brauchte die eine Eva sich noch lange nicht zu verloben. Dies wollte er der Tochter klar machen, daß sie sich -auf den Vater verlassen konnte,' wenn sie lieber Nein als Ja sagte. Im stillen hoffte er, sie werde Nein sagen. Nicht daß er etwas gegen Paul von Kiesenbach gehabt hätte. Er hatte etwas schlechtweg gegen jeden Mann, der ihm die Tochter

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