. Wir haben schon am Montag die inner- politische Lage als „neuerlich gespannt' ge kennzeichnet. Dos neue Pressedekret, wel ches die Pressefreiheit der Gewalt der poli tischen Behörde, den Präfekten, ausliefert, hat nicht nur einmütig und scharf in den geschlossenen Reihen der Opposition, sondern auch in den liberalen Kreisen der Regie rungsmehrheit Ablehnung erfahren: der Samstagleitartikel im »Popolo d'Italia' über.Nun beginnt ein anderer Monat' — wir haben die Leitsätze dieses Artikels ver öffentlicht
. das „Giornale d'Itvlia', gestellt. Nun ist es offenkundig geworden, daß das .Eiornale d'Italia' nicht auf eigene Faust die von uns bereits gemeldete Warnung an Mussolini erteilt hat, sondern daß hinter der Stellungnahme des Blattes Leitung und Ehrende Persönlichkeiten der liberalen Par tei stehen. Die Liberalen haben es satt, die Politik Mussolinis weiter ,pi unterstützen, vwün er nicht gemäß den von ihm abgege benen Versprechungen im Senat und in der Kammer hinsichtlich einer energisch durchzu führenden
, den Chef der Regierung an «inen Posten von so schwerer Verantwor tung gefesselt sehen zu wollen und gleich- «itig denselben durch Meutere! an Bord zu belästigen und ihm entgegenzu arbeiten.' Das „Giornale d'Italia' bleibt die Ant wort auf diesen Vorwurf der Meuterei nicht schuldig und erwidert: Lie Wissenschast der Schiffahrt hat ihre Gesetze, die man nicht ungestraft verletzen kann; übrigens ist jener Teil der Schiffs mannschaft, der sich liberal nennt, durchaus nicht nur ekva aus Maaten «Her Schisfs
haben bestimmte Fragenkomplexe zu studie ren und die Lösungen auszuarbeiten. Die Börslage werden dann Vollsitzungen unter» Wovon man spricht Die Freunde des Abg. Salandra (Füh rer der Rechtsliberalen) versichern, daß dieser die Haltung des „Giornale d'Italia' voll billige. Das Verhalten der Liberalen wird allseits mit großer Aufmerksamkeit verfolgt: denn für die parlamentarische Situation kann es von entscheidender Bedeutung sein. Gestern fand in Rom der Kongreß der Provinzialsekretäre der Popolaripartei
statt. Es nahmen auch die meisten Abgeordneten und Ex-Abgeordneten der Partei daran teil. Der politische Sekretär der Partei, Abg. D e- gasperi (Trient) hielt eine bedeutsame Eröffnungsrede, in welcher er u. a. die Fest stellung machte, daß eine parlamentarische Zusammenarbeit zwischen den Popolari und den Sozialisten nicht unmöglich wäre. Diese Aeußerung wird natürlich viel besprochen. Der „Corriere d'Italia', das ehemalige Parteizentralorgan und nunmehr fascisten- freundlich, kritisiert lebhaft