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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 6 di 12
Data: 25.08.1918
Descrizione fisica: 12
Seite« W HWllllM ÜttMlllllkZ «kW. Am lt. August wurde vor dem Grazer HeereSdivistonS- gericht eine Gerichtsverhandlung durchgeführt, die ziemlich viel Aufsehen erregte. Der Hauptmann Maximilian WoIx- gang vom 87. Infanterieregiment, 23 Jahre alt, geboren in Budapest, ein aktiver Offizier, war deS Verbrechens deS Mordes angeklagt und wurde freigesprochen. Der Tat bestand ist nach der Anklageschrist folgender: Am 2S. Juli 1917 erhielt der ZugSführer Erhartie. Kommandant dcS Sturmzuges

Nr. 4 des Infanterieregimentes Nr. K7, das damals im Eolbricongebiet in Stellung war, um 10 Uhr vormittags vom Hauptmann Maximilian Wolf,lang den Be fehl, bei Einbruch der Dunkelheit mit einer Pitrou'.lle i» das Ceremanagebiet zur Aushebung eineö feindlich-»» Postens vorzugehen. Der Zweck dieses unter den ..cgehe- nen HcrhL.'iiisse» ziemlich aussichtslos erscheinenden U. ternehmc.lS war. Gefangene einzubringen und durch deren z Verhör zu ermitteln, ob man von dort feindlich: Truppen i c.n die Jfcnzofront abgezogen

, indem er sagte: „Pfui, so eine Scheißpatrouille!' Tusak erwiderte: „Scheißpatrouille kann jeder sagen, aber mitgehen!' Die Weigerung und diese Entgegnung veranlaßten den 'Leutnant Turek, den Korporal Tusak dem Bataillonskom- mandanten Hauptmann Wolfgang vorzuführen. Tusak ge stand dein Hauptmann sofort alleS. Hauptmann Wolfganz entschloß sich nun. den Korporal sofort erschießen zu las sen, MS man den Korporal mit verbundenen Augen vor 5 die Mannschaft führte, bat Leutnant Turek, vom Batail- ! lonsadjutanten

Leutnant Meister unterstützt, den Haupt- ! mann Wolfgang vor der zur Exekution aufgestellten ' Mannschaft, mit dem Korporal Tusak doch wenigstens ein Protokoll auszunehmen. Diese Bitte schlug Hauptmann Wolfgang mit den Worten ab: „Das Dienstreglement kennt kein Protokoll, sondern nur daS Erschießen!' Ob wohl Tusak mit erhobenen Händen dreimal „Herr Haupt- ! mann!' rief und offenbar noch etwas sagen wollte, hat der Hauptmann die Salve kommandiert. Tusak sank blutüberströmt zusammen und verschied

, da er zur Justiz der Feldgerichte kein Vertrauen habe, habe er die Strafe selbst vollzogen. Angeklagt war Hauptmann Wolfgang bloß we gen Verbrechens der Hintansetzung der Dienstesvorschriften durch Überschreitung deS Strafbefugnis. Erst nach der Verlesung der Anklageschrist erklärte der Militäranwalt, daß er den Hauptmann deS Verbrechens deS Mordeö an klage. Der Hauptmann gab in sehr selbstbewußter Weise eine Darstellung deS Vorfalles. Er sei drei Monate vor der Tat in daS Gebiet gekommen, weShalb

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 5 di 8
Data: 14.08.1915
Descrizione fisica: 8
!' scholl es im 6hor. ..diesmal hat er den Seit zu geben.' dachend gestand der junge Leutnant sei nen Dehler ein und bestellte als Buße für das Don ..prüde' zwei Flaschen Zekt. ..Aber sünf Flaschen Selterwasser dazu,' lief der Hauptmann. Dein Leutnant Kohut war das Gespräch A der Wendung, die es genommen, nicht ange- ücimi. ..Das bestreite ich, meine Herrschasten,' er widerte er, — ..wir haben auch in Kriegszeiten cbenw scharf auf unsere Ehre aufzupassen, wie -Ii ^riedenszeiten.' ..Quatsch,' sagte

der junge Leutnant so laut. das? es sogar die Nebentische hören könn en, ..Ruhe, Ruhe.' ermahnte der Hauptmann. ?en» er sah. das? Kohut die Augenbrauen zu Mimenzog und auch der juuge Leutnant gar ^icht abgeneigt war, dem Kohut eine scharfe Erwiderung zu geben. Der Kellner brachte den Zekt, nnd der Hauptmann lies? trotz des Widerspruches die zugestellten Gläser zur Hälfte mit Wasser fül len. ehe der Kellner den Sekt eingießen durste. .Schade um den Sekt.' sagte ein anderer, )er sich bis jetzt gar

nicht in das Gespräch ge mischt hatte, ..aber da wir uns dem Aeltesten iu fügen haben, so wollen wir versuchen, das ichauderhafte Zeug mit Anstand hinunterzu- riinken. Ist ja schließlich immer noch besser als ^eiMwasser im Schützengraben, das wir tage lang genießen mutzten.' ..Mit Regenwürmern als Beilage,' ries )er Hauptmann lachend, ..besonders in Ser bien. Sankt Michael, heiliger Schutzpatron, baden wir da hungern müssen.' ..Na. Ihr lebt ja noch!' Dem Hauptmann war das Lächeln ver schwunden i ..Nee.' sagte

lauseu willst,' — Merzte der bosnische Hauptmann, „so mußt Dich hier an den Oberkellner wenden. Der °'nqt Dich hin. Im übrigen ist das Gemisch Mz gut. Was ich also nun weiter erzählen wollte — der Herr Leutnant hat mich leider verbrochen und der Herr Fähnrich hat die Sache fortgesetzt — Ihr könnt Euch überhaupt nicht vorstellen, was wir in diesem Serbenland durchgemacht haben. Eure Sumpfstraßen im Osten sind glatte Chausseen gegen den knietie fen Morast, in dem wir vorwärts mußten. An Quartier

mit ihren Gießkannen eine ordentliche Bleisuppe in die Marschkolon nen schicken konnten.' ..Entschuldigen, Herr Hauptmann,' er scholl wieder der tiese Baß des Fähnrichs. — ..was ist eine Gießkanne?' ..Wollen ihm mal ein Konversationslexikon bringen lassen,' ries der Leutnant mit dein Eisernen. ..der hat noch keine Gießkanne ge sehen.' „Wir werden ihm das vormache»,' sagte der Hauptmann. „Der Ober kann ja eine Gießkanne kaufen gehen.' ..Herr Hauptmann entschnldigen. Wenn der Herr Hauptmann eine Gießkanne

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 4 di 4
Data: 23.07.1915
Descrizione fisica: 4
7M Teite ^ Freitag, den 23. Juli 1818 Der Fliegerkurier von Roman von Kurl Marull. Nun stand Frau Andrasti vor dem Haupt mann, der durch ihr unerwartetes Eintreten erschrocken war. Das Licht der grün verhange nen Arbeitslampe machte sie noch fahler aus- lehend und erweiterte ihre Augen zu unnatür licher Größe. Hauptmann Wartensberg sprang aus. Er erkannte sie erst, als sie dicht vor ihm stand: „Meine Gnädigste ' Dann ihr Mann, der sich zitternd, als ob das Entsetzen vor ihm auftauche, am Stuhl

festhielt: „Wo kommst du her?' Und zuletzt der Fremde, der plötzlich sein brutales Lachen vergast und die Zähne nervös zusammenbiß. „Tie entschuldigen, Herr Hauptmann,' sagte sie — „aber ich habe mit meinem Mann einige sehr wichtige Worte zu sprechen.' Hauptmann Andrasti lachte kurz: „Und deshalb reisest Du mir nach?' „Ja, deshalb, und wegen dieses Herrn dort.' „Es tut mir leid, gnädige Frau,' sagle Hauptmann Wartensberg, — „daß ich Ihnen zu der Aussprache mit Ihrem Gatten nicht das Zimmer allein

überlassen darf. Und ein an derer Raum steht mir nicht zur Perfügung.' „Ich weiß das. Herr Hauptmann', er widerte sie und setzte dann mit hervorgehobe ner Betonung und den Fremden scharf ansehend hinzu: ..Dieses Zimmer, das Ihrer Vorsicht und Sorgsall anvertraut ist. besitzt für unsere Fein de wertvolle Geheimnis. Ich möchte die Her ren deshalb bitten, mit mir in die Wohnung meines Vaters zu kommen.' ..Sie gestatten wohl, meine Herren,' sagte jetzt der Fremde. — „daß ich in mein Hotel gehe und morgen

die weiteren Besprechungen über das von den beiden Herren gemeinschast lich zu schreibende militärische Werk fortsetze.' Da lachte sie schneidend auf. „Nein, mein Herr. Gerade Sie wünsche ich bei der Unterhaltung mit meinem Mann, als wertvollen Zeugen.' Beider Augen trafen sich wie die Spitzen zweier Klingen. Hauptmann Wartensberg sah. daß sich hier anscheinend etwas Gefährliches abzuspie len begann. Noch war er nicht sicher, ob er auch dazu gehöre. Er verbeugte sich leicht und sagte zu ihr: „Gnädige Frau

befinden sich in gewisser Aufregung. Wollen gnädige Frau nicht einen Stuhl nehmen?' „Ich danke, Herr Hauptmann, und ich darf Sie wohl bitten, mich bei der zu erledigenden Aussprache unter Ihren persönlichen Schutz zu stellen.' „Bist Du wahnsinnig?' brauste ihr Gatte aus. „Ich fürchtete es fast zu werden.' erwiderte sie kalt. „Ja. aber was ist nur. gnädige Frau,' sagte nervös Hauptmann Wartensberg. „Ich stehe selbstverständlich ganz zur Verfügung für die Wünsche der gnädigen Frau.' An seine Worte schloß

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 6 di 8
Data: 01.09.1923
Descrizione fisica: 8
auf den Hauptmann, der sein Gesicht abwandte. JiSensalls scheinst du dich mir gegenüber nicht streng an die Wahrheit gehalten zu haben, antwortete Femkom. Bitte, sage jetzt dem Herrn Polizeirat. was er zu hören wünscht. Also, Sie bleiben dabei, fragte Würz, daß Sie mit d«n Verbrechen in keinem weiteren Zusammenhange stehen? Jawohl, antwortete sie kühl. Wenn Zu fälligkeiten gegen mich sprechen, so kann ich dafür nicht zur Verantwortung gezogen wer den. Allerdings- Haben Sic mir einmal bewie sen

. daß die Sie verdächtigenden Momente tatsächlich nur Zufälligkeiten sind, dann habe ich hier nichts weiteres zu suchen Den Beweis weide ich Ihnen in Wien nicht schuldig bleiben. Letzt ergriff der Hauptmann das Wort: Ich höre fortwährend von verdächtigen Um ständen. Wessen verdächtigen Sie eigentLch meine Braut? Verdächtigen ist ein zu schweres Wort, lenkte der Polizeirar em. Es handelt sich bloß darum, daß die Baronin über einige ihrer Handlungen befriedigende Aufklärungen gibt. Bielleicht bin ich dazu imsttmde

. Das sollte mich freuen. Wissen Sie zum Beispiel, wo sich die Baronin am 12. Jänner von acht Uhr abends ab aufgehalten hat? Nein, das weiß ich eigentlich nicket. Sie hätte auf die Sophiensaalredoute kommen sollen, erschien ober nicht. Ich war dort. Ich wollte dich überraschen und trug ein anderes Kostüm als das verein barte. Wie können Sie das beweisen? srogte der Polizeirat. Warten Sie, bis wir in Wien find. Warum interessieren Sie sich, nahm der Hauptmann wieder das Wort, wo die Baro nin gerade jene Zeit zugebracht

hat? Weil in dieser Zeil der Mord in der Grill- hoferstraßc veickbt wurde. Es wurde der frühere Bräutigam der Baronin erschossen und zwar, wie wir bestimmt wissen, oon einer Frau. Der Hauptmann sprang aus. Entsetzt starrte er den Polizeirat an. Mit anderen Worten will das sogen . . . rief er. daß Sie die Baronin im Verdacht haben, die Mörderin Bartolomeo Giardinis zu sein? — Ja. sind Sie denn irrsinnig, Herr? So etwas kann man ja nur im Wahn sinn ausdenken'. Der Polizeirat zuckte die Achseln. Ich bedaure, begann

er, aber . . . Der Hauptmann ließ ihn nicht weiter spre chen, er wandte sich zu Meto: Und du bist still? Hast du denn dieser An schuldigung gegenüber gar nicht vorzubrin- j gen? Soge ihnen doch die Wahrheit, damit sie einsehen, welcher verrückten Idee sie nach jagen. Meta. So sprich doch! Um Gottes willen, sprich! Die Baronin saß blaß mit zusammen gepreßten Lippen da. Sie blickte dem Polizei rat offen ins Gesicht und antwortete: Ich rufe Gott zum Zeugen an, daß ich dem Verbrechen fernstehe. Es ist das Ungeheuer lichste

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 5 di 8
Data: 01.09.1923
Descrizione fisica: 8
der Hauptmann aus: Meta. sag mir um Gotteswillen die Wahr heit. Reiß mich aus dieser Ungewißheit, die ich nicht länger ertragen kann. Die Baronin antwortete bloß mit der Gegenfrage: Hast du das Paket gebracht? 3m selben Äugenblick steckte auch schon der Polizeirat lächelnd seinen Kopf zur Tür her ein, nickte der Baronin liebenswürdig zu und sagte: Ja, der Herr Hauptmann hat das Paket mitgebracht, aber nicht wahr — Sie werden sich noch ein bißchen gedulden? Die Baronin biß sich auf die Lippen. Sie scheinen

zu horchen, mein Herr. Ich muß leider alles hören und sehen. Ge hört zu den Unannehmlichkeiten meines Be rufes. Da hätten Sie doch gleich hier bleiben können. Nein, verehrte Baronin, deirn dann wüßte ich nicht, was ich jetzt weiß. Der Hauptmann wandte sich jetzt allen Ernstes an Würz und erklärte in ziemlich de« zNiertem Tone: Ich glaube, Herr Polizeirat, es wäre an der Zeit, dem Bersteckenspiel ein Ende zu machen. Bielleicht haben Sie jetzt die Freundlichkeit, oon meiner Brsut in meiner Gegenwart

haben? Die Baronin zögerte einen Augenblick, dann sagte sie: Es tut mir ja sehr leid, dem Doktor Unan nehmlichkeiten verursacht zu haben, «»der ich tonnte nicht anders. Die achtundvierzig Stun den Zeit, die ich forderte, bewilligte er mir nicht. Ich wollte aber zwei Tag« Zeit ge winnen, um unter männlichem Schutz. — sie deutete dabei auf den. Hauptmann — die Reise nach Wien anzutreten. Einen anderen Zweck verfolgten Sie dabei nicht? fragte der Polizeirat. Nein. Also gut. Nehmen wir vorläufig an. Sie erwarteten

den Herrn Hauptmann bloß aus diesem einen Grund. Der Herr Hauptmann ist jetzt da. Es kami Sie also nichts mehr hin dern. uns alles zu sagen, was Sie uns sagen wollten. Also bitte! setzte der Polizeirat sein im verbindlichsten Tone gehaltenes Verhör fort, ich muß wieder mit der alten Frage einsetzen: Was können Sie uns aber Barto lome« Giard'rni mitteilen? Nichts mehr, als ich bereits gesagt habe, erwiderte die Baronin trocken. Das heißt, um kurz zu rekapitulieren, be merkte der Polizsirat und warf dabei

dem Hauptmann einen BLck zu. daß Sie in Wolf Strebinger, dem Opfer des Mordes in der Grillhoferstraße. jenen Mann wiedererken nen. der Bartolom«» Giardini hieß, Ihr Jugendgespiele war, sich mit Ihnen verlodte. und von dem Sie sich trennten, als er unter dem Verdacht der Spionage in Marcone oer- baktet wurde? 1 Du warft mit dem Menschen verlobt? fuhr der Hauptmann auf. Meta. sprich die Wahr- heit! Die Baronin atmete schwer. Sie kämpfte sichtlich mit großer Erregung. Ihre Finger trollten sich in d»e Lehne

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 5 di 8
Data: 29.08.1923
Descrizione fisica: 8
mit Fernkorn be schäftigt. sie sollte '.hn jetzt plö>;l:ch in dleie Veschichte hereinzcrren? Das mar undenk bar! Ganz besondere Gründe mußten sie zwingen, mit einem Ma'c alle Bedenken zu überwinden und ihn plötzlich nach Italien zu «'ordern. Der Polizeirat schlug den Weg zur Woh- >wug des Hauptmanns ein. der >n der Sack- Zosse sin möbliertes Zimmer bewohnte. Ist der Herr Hauptmann zu Hause? frugie der Polizeirat das Dienstmädchen. Niemand ist zu Haus, antwortete dieses. Wann kommt der Herr Hauptmann

und sagte zu dem Dienstmädchen: Ich toinino später wieder! Soll ich dem Herrn Hauptmann etwas aus richten? Nein, es ist mchr notwendig, antworrete Würz und oerließ rasch die Wohnung. Als Polizeirat Würz in der Nacht das Te legramm Martens erhielt, dos von der Flucht der Baronin berichtete, stand es für ihn fest, daß er Hauptmann Fernkorn auf dessen ita lienischer Reise begleiten werde. Die ganze Sache blieb jedenfalls pochst selt sam. Welchen Grund hatte die Baronin ge habt. d-e Polizei zu fliehen

? Warum berief sie plötzlich den Hauptmann? Welchen wich- Ujjen Gegenstand mußte er ihr mitbringen, daß sie eigens darum telegraphierte? Das Benehmen des Hauptmannes bewies. Saß er von den Vorgängen in Italien nichts wußte. Seine ganze Art sprach dafür, ^ß er an den Sachen unbeteiligt war. Hausleute und Portier wußten die Stunde seiner Ab fahrt. Den Fiaker, der ihn zum Bahnhof drin gen sollte, hotte er schon tags vorher bestellt. Mit der gewohnten ruhigen Gelassenheit bestieg er den Zug. Polizeirat

Würz sah, wie der Hauptmann ohne jede Hast, ohne jede Spur von Erregung die Karte löste. Er folgte dem Offizier und fezie sich in dasselbe Coupee. Der Äuriche in Uniform brachte den Hand koffer, und als Polizeirat Würz hinter Mei ling ein gleichgültiges Reisegespräch mit 5em Hauptmann eröffnete, ging dieser sofort dar auf ein. In angeregtem Gespräch vergingen so ein paar Stunden. Der Polizeirat war ein guter Menschen- tenner. um nicht sofort zu 'ehen. daß er oon dem Offizier weder eine Täuschung

noch eine llsberuinpelung zu befürchten habe. Das Rei seziel kannte er ja stich schon, denn er war neben dem Hauptmann an der K.trienkasse gestanden. Polizeirat Würz machte sjch's also in der Ecke bequem und fing zu schlummern an. Er schlief die ganze Nacht. Erst in der Nähe der Grenze wurde er ooin Kondukteur geweckt. Als der Zug langsam in Pontafel einfuhr, sah der Polizeirat schon von weitem Doktor Martens und die beiden Agenten und machte ihnen unmerklich em Zeichen der Vorsicht. Polizeirat Würz und Hauptmann Fern

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 4 di 6
Data: 30.08.1923
Descrizione fisica: 6
«td schloß: Seien Sie aus alle Fälle bei der Hand, aber folgen Sie uns nicht in einer Weise, daß es auffällt. Aus der Fahrt von Pontebba nach Cincio plauderten Würz und Ferntom über alle möglichen Dinge. Der Polizeirat hatte ge- jchickt alle ihn mterefsierenden Dinge gestreift und aus den Antworten ersehen, daß der Hauptmann von bei Aktion der Polizei adso- tut nichts wußte Hinter Mestre hielt es Würz für angezeigt, auf den eigentlichen Zweck semer Reise einzu gehen. Eime Bemerkung des Hauptmanns kam

ihm dabei zu Hilfe. Eigentlich hätten Sie in Mestre aussteigen sollen, meinte der Offizier. Ich glaube schwer lich, daß der Senator mitten im Winter auf seinem Landgut sein wird. Weil- Besuch gilt nicht dem Senator, son dern seiner Tochter. Ist Fräulein Eostellmori in Cincio? Ich meinte die andere Tochter. Zur Baronin Sternbuvg sichren Sie? frag te der Hauptmann überrascht. Ja. zur Baronin, ich habe Wichtiges mit ihr zu besprechen. Der Hauptmann sah zum Fenster hin«». Ich bin nämlich ein guter Freund

des Hau ses Eastellmari, begann er nach einer Pause wieder, und interessiere mich naturgemäß für alles, was die Familie angeht. Also nach Tincio fahren Sie? Haben Sic vielleicht in einer geschäftlichen Angelegenheit mit der Ba» rvnin zu tun? Nein, antwortete der Polizeirat. in einer privaten und sehr diskreten. Da Sie ein Freund de« Hauses sind, könnten Sie mich melleicht ein wenig informieren. Der Hauptmann warf den Kopf in den Nocken und sagte: Pardon, mein Herr, ober Sie werden be greifen

. Sie gestatten, daß ich mich Ihnen vor allem vorstelle. Polizeirot Würz, Chef de» Wen« Sicherheitsbureau«. Generalstabshauptmann Fernton». Im Gesicht des Hauptmanns war «der Bestürzung noch peinliche Ueberrafchung zu lesen. Im Gegenteil erwiderte er in verbindlich stem Tone: Also, Herr Polizeirat wollen zur Baronin Sternbupg in einer privaten und höchst dis- treten Angelegenheit, wie Sie sagten. So ist es, Herr Hauptmann. Die Sache ist ganz einfach. Es handelt sich um den frühe ren Bräutigam der Baronin

, über den die Be hörde Näheres erfahren möchte. Si« meinen wohl den früheren Mann? Nein, nein, Bräutigam. Meines Wissens war die Baronin niemals verlobt, außer mit Baron Sternburg, den sie auch heiratete. O, doch . . . wenigstens ihrer Angab« nach. Ein Schatten flog über die Züge des Haupt manns. Er zögerte einen Augenblick, dann kam es ziemlich scharf mm seinen Lippen: Sind Sie dessen sicher? Der Polizeirat nickte. Und rmt wem soll sie verlobt gewesen sein? fragte der Hauptmann. Mit «nem gewissen Giardim. Tonte

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 2 di 8
Data: 18.10.1906
Descrizione fisica: 8
machen wollen von der Reli gion und f:ei auch vom — Gelde. Diese Leute haben ja die Ocfsnung der Grenzen der Balkan- länder für die Vicheinfuhr nach Oesterreich Kompagnftches einen Schritt wciier und horcht gespannt aufs kommende Interessante. „Herr Hauptmann, Infam erist Tunla'.gc- sreüer Kuchl meldet gehorsamst sein Einrücken von: Gariüsonsspilcu,' „So, sind Tie jetzt wieder gesund? Wenn Sie mir noch nnmal krank werden, sperre ich Sie ein auch noch, glauben Sie, der Siaai gibt Ihnen die gute Menage und die Löhnung

zum Marodieren?' Und weiter schreiiet der Mächtige. „Herr Hauptmann, i biti' ghuasumst um Austausch der schwarn Schuah,' „Herzeigen' — und rücku'ärtL greift er an die Wand und da sind sie auch schon. AIS od der Hauptmann selbst ein gelernter Schuster wäre, mustert er scharf und lang das schöne Paar und nun werden noch der Rcch- iiungSunicrosfizicr HanSl und der Kompagnic- schusler Schörl herbeigezogen als Sachver ständige. „Sie, was glauben Sic, Schörk, hallen die noch eine Reparatur aus?' „O die tuns

noch lang, Herr Hauptmann,' meint der RechnungLunterosfizier. Der eigentliche Schuhexpert Schörk aber beugt sich iennerisch zu den Schuhen nieder und meint im Herzen grinsend: „Nein, 's ist fchad' um jede Arbeit.' Sinnend blickt der Hauptmann die Schuhe an, sie, die nun so früh schon ausgedient, und tiefe Wchu-m pack: fein Herz ob des Verlust's; zum Unterosfizier spricht er bitler: „Nun geben Sic ihm halt ein paar andere und zum Pe- und die Schließung der deutschen Grenze für die Viehausfuhr verlangt

, mit Ihren Poussierbesen auf den frisch- gestrichenen Parkbänken herumsitzen? Absahren, die Hose ist noch lange gut und sonst soll Ihnen Ihre Urschl eine andere kausen.' Herr Hauptmann, Infanterist Lumetz bittet g'horsamst um die Rayonsüberschreitung nach Lumpbach.' „Sie, sagen Sie mir einmal etwas anderes, Sie, warum kommen Sie mir denn mit diesen Extraschucherln zum Rapport? Wissen Sie vielleicht noch nicht, daß ich das nicht will und daß eS gegen die Vorschrift ist? ' „Herr Hauptman.i, ich meld'g'horsamst

. „Der Bauernbund ist Schutz und Wehr sür ! Bauernrecht und -Ehr ist die Devise des niederösterreichischen Bauernbundcs. Das ist der richtige Wahrspruch. Wenn nach diesem sich alle Bauern richten und also sich im Bauern- dunde vereinigen, dann werden auch bessere Tage far die Zukunft zu erwarten fern. bedenket der verwahrkosten Jugend, unterstützet den Jugendfürforgevercin für Tirok durch beitritt und Kpenden. „Jawohl, Herr Hauptmann, sie waren ihm zu groß.' „Halten Tie ihren Brotladen, wissen Sic

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 5 di 8
Data: 21.08.1915
Descrizione fisica: 8
die Äugen. Besorgt sprang der Bolschaster aus'. .7st Ihnen nicht wohl. Frau Hauptmann? ich Ihnen eine Ersrischung anbieten?' Mühsam richtete sie sich empor: „Falls ich umein Glas Wasser bitten mftc.' Blutleer blickte ihr Gesicht den Botschas- an. Ein Diener brachte das Gewünschte, und -c trank es hastig aus. Sie bat um einen Briesössner. Das Ku- '.:! war stark. Sie begann es zu össnen. — ^iigiinii — so langsam, jede Sekunde zögernd. :s dcr Briefumschlag das Furchtbare entsessel- !! Nun zog

, das; sich vor seinen !iiM ei,, ihm unbekanntes Drama abspielte, n dcni er vielleicht als Mensch hilfreiche üimste leisten tonnte. Er zeigte mit der Hand auf die von ihr 'Magien Papiere uud sagte: ..Wollen Frau Hauptmann nicht den Ber H machen. den Bries zu lesen?' antwortete sast tonlos: Toter ist hier bei uns.' Das erfüllte ihn mit heftiger Besorgnis. -> iiderlegre. ob er nicht vielleicht einen 'Arzt Äm lassen sollte. 'Anscheinend sieberle die Hauptmann. Et machte einen legten Bersnch: .F>au Hauptmann müssen

die opserwillige Geduld des Botschafters in Anspruch nehmen konnte. Sie mus;le sich em- porrafsen, alle ihre Kraft zusauuneuuehmen u. gehen. Sie össnere ihre Handtasche und legte die erhaltenen Dokumente uud den Bries hinein. Dann reichte sie dem Bolschaster die Hand und dankte ihm. Er begleitete sie bis an die Türe, und als er ihren schwankenden Gang bemerkte, gab er dein im Borzimmer stehenden Diener die An weisung, die Frau Hauptmann zu einem Wa gen zu begleiten. Als sie zu Hause ankam, sühlte

bringen konnte und das Geheimnis, das sie so lies hüten mus;re, in die Welt flatterte und mit unheilvollen Worten dem liebsten, das sie be- sas;, ihrem ^ohne. vielleicht das ^eben kosten konnte. Der sas; als glücklicher Mensch, als frisch gebackener Hauptmann bei der Braul und sie warteten mit den Ellern, das; jeden Augen blick seine Mutier erscheinen müsse. Als es dunkel wnrde und die alle Dame immer noch nicht gekommen, wurden sie unru hig und seine Braut machten den Borschlag, mit ihm nach Hause

völlig einleuchtend und sie baten die Mutter, für den Abend ;u Bett zu bleiben, damit sie durch die Nuhe sich wieder erhole. Stephan aber streichelte ihre kalte Hand und sagte: ..Vielleicht macht Dich eine groste Freude wieder ganz und gar gesund. Unser Kaiser war sehr guädig zu mir und hat mir den Aauptmanusrang verliehen.' Er stand von dem Bettrand aus. aus dem er sas;, stellte sich in dienstlicher Haltung hin und sagte: ..Melde gehorsamst zur stelle, den Herrn Hauptmann Stephan 'Andraski

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Pagina 4 di 8
Data: 07.09.1923
Descrizione fisica: 8
öffnete die Tür. Beim Waggon stand Hauptinann Fern- körn, der schon ungeduldig wartete. Hat das aber lang gedauert! Hast du schon nach Hause telegraphiert, daß du ankommst? Nein, ich will's eben jetzt besorgen. Sie stieg rafch :n den Waggon. Hauptmann Fenckorn. der ihr ?r>'gen woll te, wurde vom Polizeirat zurückgehalten. Pavdon, auf ;:nen Augenblick. Sagen Sie, Herr Hauptmann, haben Sic die Familien- Papiere der Barcnin in Wien in Verwah rung gehabt? Nein, sie wurden mir vor zwei Tagen ge bracht

, antwortete dieser in seiner ossenen Art. Darf man wissen, von wem? Ein Dienstmann brachte das Paket mit einem Brief — warten Sic, ich muß ihn noch laben. Der Hauptmann zog ein graues Kuvert zervor. auf dem seine Adresse mit Maschinen christ geschrieben stand. In dem Kuvert stak ine Karte, die folgende Zeilen m der Hand- chrift der Baronin enthielt: Bitte, verwahre diese Tasche gut. Sie enthält wichtige Familienpapiere. Ueber- grb sie niemand als mir selbst. Du wirst sehr bald mehr von mir hören

. Der Polizeirat hatte gerade die ihm vom- Hauptmann gereichte Karte aufmerksam zu Ende gelesen, als Marietta, das Kammer mädchen der Baronin, aus den Hauptmann zukam: Die gnädige Frau Baronin läßt fragen, ob Herr Hauptmann vielleicht auch etwas zu telegraphieren haben? Nein, danke. Das Mädchen eilte, em Telegrammblankett in der HaiÄ>. zum Schalter. Die Baronin erschien beim Fenster und winkte dem Polizeirate. Als Würz zu ihr ins Coupee trat, fand er sie damit beschäftigt, ihr ReiseschrÄbzug

wie der iv die elegante geldlederne Handtafche zu rückzulegen. Sic sah ihn ruhig an und fragte dann ge lassen: Genügt es. wenn ich mich verpfüchte. Ihnen den Nomen zu nennen, bevor ich diesen Zug oerlasse? Bevor Sie und Hauptmann Fernkorn die sen Zug verlassen? Ja. wir beide. Wollen Sie sich so lange ge dulden. ohne etwas gegen uns zu unterneh men? Ja. Baronin. Nur. o^vgessen Sie nicht: wenn Sie mir keine Aufklärungen geben, müßte ich im Augenblick«, da wir in Wen eintreffen, rücksichtslos vorgehen. Als der Zug

den Semmering hinadsaustr. wurde die Baronin nachdenklich. Baden! schrie der Kondukteur. Die letzte Station vor Wien, bemerkte der Polizeirat mit Betonung. Die Passagiere begannen ihr Gepäck zu ordnen. Während der Hauptmann an seinem Kofser eifrig schnürte, flüsterte die Baronin dem Po lizeirat zu: Kommen Sic aus den Gang hinaus. Mit der Bemerkung, sie wolle Marietta einige Befehle gebe», verließ die Baronin das Coupee. Würz folgte ihr. Die Baronin staiH beim Fenster und starr te in die Dunkelheit

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 4 di 4
Data: 13.08.1915
Descrizione fisica: 4
in grau lag. Mein lieber Bechner, das ist eine Tal, wie sie heldenhafler auch in dem jetzigen großen Kriege von niemand ausgeführt wer den kann.' Der Professor schwieg und rauchte wieder. Dem Domrendanlen lral der Schweiß aus die Stirn. Er stand auf und ging mehrmals ruhe los durch das Zimmer. Dann blieb er bei dem Professor stehen'. ..Hal das. was Du mir erzählst — die Frau Hauptmann Andraski getan?' „Ganz rechl. Ich spreche von niemand an derem. Sie ist eine Heldin, mein Freund. Da brauch

: es uns nicht zu wundern, daß sie einen Jungen besitzt, einen Sohn, der ihr Heldenblut geerbt hat.' ..Ja.' Der Professor sah erstaunl aus den Dom- rendanren. „Ist das alles, was Du zu sagen hast? Ich hätte geglaubt. Du würdest, so wie ich fühle, in zubelnde Worte über eine solche Tat ausbre chen.' -Ich diu viel iii ergriffen, mein lieber .Handele». als daß ich erwas sagen könnte. Hast Du mir noch mehr milzuleUen''' ..Einige Dinge noch, Der Va:er der Frau Hauptmann starb kurz nach der Gebun des Enkels Der Hauptmann

'eldi! - - dev Gau? - wai aesliichie:, Ist irgendwo verschollen, soll, wie man behaumel, längst lo: sein. Die Frau Hauptmann aber versuchte sich mi: d.'r bitleren Ro: 5es Lebens, die nach dein Tod>' des V.ners on sie beranna:. avznnnden, Es gelang es o'>'r mich. weil 'ie .'in Kind zu , warten I>>!n das Pflege gebrauchte und nicht dlingern dunle. De ging 'ie '»»i Kaiser. Zu unn'iem .^oiie:. mein lieber Bechner. Und UN!.'!' Kai'er dankte ihr für die Tat. die sie hö be! N''ste!It o>s üch

Bericht. Stephan hat sich wie der sehr tapfer bewiesen. Hat sich durch die Russen durchgeschlagen. So komm doch an den Tisch: wir wollen Licht machen und dann kann Papa Dir den Bericht vorlesen.' Jetzt erst sah die Frau Hauptmann, d^ß im Dnnlel des Zimmers auch die Mutler und der Vater standen. Wie Blei lag es in ihren Füßen, als sie jetzt aufstand, um die Gäste zu begrüßen. Zjx hatte Mühe, zu ihnen zu gehen. Dann wurde Licht gemacht, und als de- Artikel von dem Domrendanten vorgelesen war, sagte

- Stephan.' „Aber Papa!' rief Hedwig, „Du bist km wetterfester Weihnachtsmann. Schau nur, wie sich der Schnee auflöst. Die Frau Hauptmann wird schelten.' „Heute abend wird nicht gescholten. Hein wird gefeiert. Ich fühle mich derartig glück lich. wie seit langem nicht. Heute fehlt hier bloß der Tannenbaum mit seinen Lichtern, uns wir Hütten das herrlichste Weihnachten, öa- wir uns in Kriegszelten wünschen könne».' j Sie blieben lange zusammen an dem Abend und tonnten sich gar nicht trennen, cie sreuten

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 1 di 12
Data: 20.10.1906
Descrizione fisica: 12
, ja daß eine Abteilung Soldaten selbst aus so überwältigend komische und dabei doch völlig gelungene Art von einem einzigen Menschen düpiert wurde, das hat in Preußen ein militärisches Gewand getan, mit dem sich ein altes, krummbeiniges Individuum notdürftig behängt hatte. ES war in der dritten Nachmittagsstunde, als der rätselhafte „Hauptmann' mit „seiner' Truppe in dem Städtchen Köpenick eintraf. Dem Berliner Vorortezug, der um 2 Uhr 46 Min. aus dem Bahnhofe einlief, entstiegen zehn Mann vom 4. Garderegiment

zu Fuß? gleichzeitig mit nen betrat ein Hauptmann den Bahnsteig. Sitzung aber Baron Malfatti einen Vermitt lungsantrag gestellt, wonach die Zweidrittel- Mehrheit l8 Jahre lang erforderlich sein, dann aber eine Dreifünftelmehrheit zur Aenderung der Wahlkreiseinteilung genügen solle. Noch kennt man nicht das Schicksal dieses Antrages; fällt er durch und wird mit der Obstruktion der Tschechen eingesetzt, so soll das Schicksal des Parlaments bereits entschieden sein. Es heißt, es werde sofort die Verta

das Bajonett auspflanzen. In geschlossenem Zuge ging es nun zum Rathause. Der Hauptmann befahl hier „Halt!' und gab einem Teils seiner Mannschaft die Ordre, die beiden Zugänge des Rathauses zu besetzen. Vor jedem der beiden Tore wurde ein Doppel posten aufgestellt. Zugleich mit der Eskorte waren auch drei Droschken bei dem Rathause angelangt, denen der „Hauptmann' befahl, am Hofe aus ihre Verwendung zu warten. Der „Hauptmann' selbst mit den sechs übrigen Mann begab sich in das Innere des Rathauses

. Hier ließ er zwei Mann vor die Türe des Polizeibureaus, das sich im Rathause befindet, treten, um dort mit ausgepflanztem Bajonette Wache zu halten. Die in den übrigen Räumen anwesende Be amtenschaft, die durch das Erscheinen des „Hauptmannes' mit seinen Soldaten nicht wenig erichreckt war, erhielt den strikten Befehl, ihre Zimmer nicht zu verlassen. Der „Hauptmann' begab sich direkt in das Zimmer des Bürgermeisters Dr. Georg Langer- Hans. Er stellte sich diesem vor, zeigte eine allerhöchste

Aenderungen haben sich ferner, wie Redner bemerkt, in der Wahlrechts- srage vollzogen? Was kostete das auch bei tluS für einen Kampf? Aber dennoch fällt dies Gottesgeschenk unserem lieben Volke heute Offizier zur Abgabe näherer Erklärungen, wie zur Aufschiebung der Verhasiung zn bewegen. Der Offizier erinnerte den Bürgermeister daran, daß er, Dr. Langerhans, selbst Offizier sei und wisse, daß er, der „Hauptmann', nur einer höheren Weisung gehorche, ohne selbst von den Motiven Kenntnis

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 5 di 8
Data: 28.08.1923
Descrizione fisica: 8
, als wenn uns noch einige UeberraschMtgen bevorstünden: und nicht von der angenehmsten An. Wir werden den Hauptmann jedenfalls wieder beobachten las sen müssen. Wie das alles zusammenhängt, ist mir natürlich auch nicht klar, aber die Wahrscheinlichkeit eines recht innigen Znjam menhanges ist durch zwei Umstände gegeben. Erstens: Giardini soll ja der frühere Bräu tigam der Baronin gewesen ii .n, die jetzt wr die Braut des Hauptmanns Fernkorn gilt. Das wäre eine Erklärt!!.g mit Rücksicht auf die Person des Hauptmannes, desien Ehren

- haftigkeit ja unzweifelhaft ist. Aber wir müs sen mit allen MöuIiHkeiten rechnen, infolge dessen auchziveite Verdachtsmoment ms Auge fassen. Dem Feldmarfchall-Leutiinnt Holmhorst wurden bei jener Soiree die Do- klimenie gestohlen. Wer muhte wissen, daß sie sich im Besitze des Generals befanden? Sein Generalftabxchef! Wer konnte wissen, wo er sie aufbewahrt hielt? Hauptmann Fernkorn, zu dem der General, wie Sie ja wissen, unbegrenzte: Bertraue» hatte. Den ken Sie dabei, daß der Hauptmann an jenein Abend

Gast des Generals war. uird daß die chiffrierte Aufzeichnung eines Spions den Namen des Hauptmannes nennt, io ergibt das ein Gesamtbild, das wir in Zukunft nicht ignorieren dürfen. Dazu kommt noch, daß den Berichten Ihres Kollegen Marten^ zu folge die Baronin bei Nennung des Namens Fernkorn ungemein erschrak und plötzlich die oerdächtige Frage stellte, ob der Polizei Be weise dafür vorlägen, daß der Hauptmann in der Affäre verwickelt sei. Das Einfachste wäre nun gewesen, den Hauptmann vorzuladen

».eine Hand für Hauptmann F.n^or» »ns Feuer. Es gibt keinen anständigeren Men schen auf der Welt- Es ist ganz undenkbar daß dieser Offizier auch nur einen Millimeter breit vom Wege der Pflicht un) Ehre ab weicht. Der Adjut7.nl trat ein und meldeie, >cch Hauptmann Ferniur» eine dienstliche Bi»c vorzubringen habe- Der General entschuldigte sich uiio luv Nebenzimmer. Als er zurückkam, war er ernst und sagte: Der Herr Hauptmann bat weben um einen dreitägigen Urlaub Nach Italien ersuch!. ^c>i habe reinen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 2 di 8
Data: 19.09.1922
Descrizione fisica: 8
-Automobile nach Meran verkehr », i ob Meran um II Nhi- 'nch:s. b Zum Tode des Herrn Lodcnfcbrikmltt Paitis in kardüua wird uns unterm 1Z. von dort geschrieben: Heut? wurde hier kc? Gerhart Hauptmann. In diesen Tagen ehrte zu Breslau — un- nxir davon in den schlesiscksen Bergen ist er geboren — das deutsä?e Volk durch festliche Ausführung nahezu des Gesamtwertes den öi). Geburlstag des Meisters Unsere Zeit und ihre Ännfi. die wie Zuckungen Ämmäch- tigen Wollens — man weiß nicht, ob eines Endes

oder eines Beginnes — anmutet, oer mag hier trostreichen Blickes mrf einen zu se hen, von dem man sü!)lr. daß er eine für sich stel)ende Dichtcrperfönlichkeit weittragendster Bedeutung und deutschester Art gewesen ist. Den, Menschen Hauptmann sind auch wir begegnet. Letzte Frühlinge Südtirols war er unter uns und manche, die sein Auge gesucht haben, erlebten deren wunderbaren Glanz und das unentrinnbare Licht seiner Stirne. Viele vergleichen nicht sein Außeres nur, auch die Art seinens geistigen Wesens

viel Härte und Unerbittlicl>kcit schwindet, daß auf jedes seiner Menschenlose erhellendes Licht fällt und Allzumensch!!cl>es seine härtesten Helden selbst (Florian Geyer) nahe rückt iuid lieb macht. Er ist kein Fana tiker einer Gestalrungsidec und man kann meinen, daß er — in der Jugend Bildhauer — den Meißel von den Zügen seiner Ge schöpfe nicht eher wenden kann, als bis ein Schimmer kindlichen Herzens sie durchbrochen hat. Hauptmann denkt weniger seine Wefen, als «r sie schaut, träumte, und sie bildend

. Nicht der praktische Verstand, nur ein hellsichtiges Empfinden vermag sie zu ahnen, das zu lvecken von jeher Dichter und große Künstler berufen waren. Dem leidend Kämpfenden auf der Welt ist mehr Gnade und Vollendung, Größe und Ehrfurcht zuteil als den siegreich Lebenden. Es kommt auf das Dasein nicht an: die Hintergründe, die Verbindung mit dem Ge heimnis des Weltalls, der Durchblick, den die Seele eines Menschen gewährt, ist das Ent scheidende. Und oft deutet der Tod erst das Leben. In Hauptmann blitzen immer

umfaßt beides, Menschen und Erde, Traum und das „kommende Reich - Im Romane „Der Narr in Christa Emanu^ Quint' hat er vielleicht den eigentliche« Menschen seines Herzens geschaffen. Hauptmann ist zu sehr Bildner, um W' losoph zu sein-, zu bewegt, um eindeutiges zu festigen. Alles ist lebendig verlmndoi und Menschenmal. Alles Vergängliche K auch ihm nur ein Gleichnis. — Und dann ist Hauptmann Stilist und Wortkünstler hohen Ranges. Im Jarre» in Christo', im „Ketzer von Soana^ gibt « Proben

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 5 di 8
Data: 01.08.1923
Descrizione fisica: 8
yaben «e die Nachricht? Lom Grafen Hemen. Mich wundert nur, daß der Graf dann 'icht auch in Berlin ist? Eisersüchtig, Herr Hauptmam»? Mein Mit. er ist doch ein Verwandter. Und sie ist Witwe. Ohne männlichen Schutz. Wissen Sie nicht, Gräfin, was die Varo- ^ in Berlin macht? Vermutlich bei Verwandten. Ich habe me gehört, daß sre in Teriin ^wandte hat. Die Boronm ist doch eine Aallenerin von Geburt. Eine Castellmari, I»zte der Hauptmann. Em leises Zittern lief über das Antlitz der Hausfrau. Äe führte

ihr Taschentuch zum Gesicht. Mchsani,^ um es zu bedecken. Baron Sphor war es nicht entgangen, welche Wirkung die Nennung des Namens Tastellniari auf die Gräfin geübt. Die Stimme der Gräsin zittert« eigentüm lich. als sie dem Hauptmann antwortete: ^ch kenne die FamÄie der Baronin nicht. Ich hörte nur. daß sie in Berlin ist — uitS wollte es Ihnen sagen — da Sie mich frü her nach ihr gefragt haben. Damit brach sie das Gespräch ab. Merkwürdig, nicht? das, mich der Hemen durchaus auf eitle falsche Spur Hetzen

, die ich nicht keime. Er verkehrt« sogar viel in ihrem Hause. Schließlich ist er ja ihr Cousin. Aber das eine weiß ich bestimmt, daß die Beziehungen nicht einmal freundschaftlichen Charakter trugen. Die Baronm hat mir das wiederholt versichert und kein Hehl daraus gemacht, daß er ihr s?hr unsympathisch isr. Und trotzdem der r^ge Verkehr? fragte Sphor. Meta — die Baronin, verbesserte sich der Hauptmann rasch, hat mir angedeutet. Hei lten habe ihrer Familie einmal einen großen Dienst erwiesen. Sie fühle

sich ihm sehr ver pflichtet. schutd« ihm großen Dank usw. Dar um habe sie ihm ihr Haus geöffnet und dul de ihn in ihrer Nähe, obwohl sie ihn nicht ausstehen könne. Sag' mal, Franz, — frazfle Sphar. — wenn die Sache so steht, warum oertragt ihr euch dann nicht, du »nd der Heinen? Weil — ich spreche nicht gern oon alten Sachen. Weißt, fuhr der Hauptmann leiser fort, ich war damals auch bei den ^kaiserma' növern: dem Holmhorst zugeteilt. Heinen weiß, daß ich di>e ganze Geschichte sehr genau kenne. Und da ist iimi

wahrscheinlich ebenso peinlich wie mir. daß wir zusammenkommen. Aber das erklärt mir noch immer nicht, war um — Warum die Baronm so plötzlich abreiste, dachte Sphor laut. Der Hauptmann sah ihn verblüfft an. Wie kmnmt denn Las zu dem? Ich verwirrte nur die Gedanken. Ich meinte, waruüi Heinen dir falsche Angaben j macht. Ich stell' .nir das ganz einfach vor. Er. kann dich nicht leiden, dein Verkehr m''t seiner Cousine 'st ihm vnanqenekn, und so will er dir die Mödlich??' nehmen, dich init ihr in Verbindung

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 5 di 8
Data: 31.08.1923
Descrizione fisica: 8
sein, dag Sie sich gerade in «ein Coupe verirrten, und daß Sie gerade an dem Tage nach Italien fahren, an dem ich tie Reise antrete. Gewiß nicht, 5)<rr Hauptmann. Wir wis sen, daß Jhiv Braut Sie telegcaphisch berief und zwar in dem Augenblick berief, als fie vor 5er Polizei floh. Floh? Vor der Polizei floh? — Wie meinen eie das? Wie soll ich das verstehen? fuhr Fernkorn m erregtem Ton auf. Em anderer Ausdruck wäre da wohl am Platze dächte ich ^ meine Braut soll geflohen fem? Ts tut mir leid

, Ihnen die unangenehme Eröffnung machen zu müssen. Die Baronin sollte von einem Beamten unserer Polizei von Venedig nach Wien gebracht werden und knlkam auf bisher unerklärte Weise aus dem Toupee. Der Hauptmann fand nicht gleich Worte. Bemüht, sein« Aufregung zu dämpfen, fragte er: Ich habe Sie doch recht verstauen? Mein« Vraut sollte nach Wien estotiert werden? Si- ist also irgendeiner Tat schuldig, die ihre Ver haftung veranlaßt hat? Das wäre zuviel gesagt. Die Varoiu-i wird nur verdächtigt, an einer Affäre

, die dio Po- lizei intereffiert, beteiligt zu sein. Sie oer weigerte m Venedig die Auskunft, erklärte sich aber bereit, mit meinem Beamten nach Wien zu reisen, und ist merkwürdigerweise auf dieser Reise verschwunden. Der Hauptmann kämpfte noch immer gegen seine Erregung. Gewaltsam zwang er sich zur Ruhe, langsam und gepreßt kam es oon seinen Lippen: Bitte, mn ivelche Angelegenheit handelt es sich eigentlich? Um den Mord in der GrilUioserstrahe. Der Ermordete und Giardini waren ein und die selbe Person

. Der Hauptmann öffnete den Koffer und legte die Aktentasche auf den Sitz. Dann sagte er tiefernst und nachdrücklich: Ich gebe Amen als Mann und Offizier mew Ehrenwort, daß ich von allen diesen Dingen nichts weiß. Und eben deshalb bitte ich Si-e. mil mir zu meiner Braur ju fahren niid in meiner Gegenwart an sie die Frage zu stel len. Ich kann nur annehvien. daß die Poli zei irrt, und habe das größte Interesse daran, dag dieier Irretum in meiner Gegenwart aufgeklärt wird. Bis Cincio teilte der Polizeirat

dem Haupt mann ans dessen Wunsch alles Wissenswerte mit. Nur zwei Momente umging er. erstens, daß man die Baronin des Mordes verdäch tigte. zweitens, daß der Diebstahl der mtlitä rüchen Dokumente in die Affäre hineinspielte. Ohn? zu wissen, daß er selbst jcharf beob achtet wurde, stellte Hauptmann Fernkorn, die Aktenrosche in der Hand, an der Tiir der Villa in Cincio Polizeirar Würz seiner Braut oor. Im selben Augenblicke verließ ein >,weiter Wagen die Station, der den West nach dem Landhaus« nahm

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 6 di 20
Data: 04.06.1921
Descrizione fisica: 20
. Da der Hauptmann in dem Mann em-n Schmuggler vermutete, rief er denselben m>: ,„h2!l' an, doch der Mann ergri'» iogleick die Flucht. Hauptmann Palandri feuerte eine!, Alarmschuß ab und nahm sogleich die Versorg des Flüchtenden auf. Nach kurzer Jagd kcnn!! er den Mann stellen. Der Mann hatte T?Me- reifen, einige Schachteln Saccharin, Ubren, l Er wehr mit Patronen und 2 neue Mistyab?!', okz S«el bei sich. Hauptmann Palandri teil!? Mami mit, daß er ihm zum kgl. FinaiWsriM!z nach Jnnichen zu folgen

habe. Nach einein ne m mißglückten Fluchtversuche kam es zwis^en Hauptmann und dem Manne zu einer Paiyere!. schließlich nahm der Mann sein Gewehr und zu einem Sck'.lo.g ges-en den Hauptmann aus ?ii Hauptmann konnte den Schlag parieren, das Ge wehr dem Manne aus den Händen reißen urd bei seite schleudern, doch stolperte er hiebe! und ii-I zu Boden. Der Mann stürzte nun auf den Haus mann, hielt ihn mit einer Hand am Boden , z mit der anderen den Revolver des 5 maims aus der Revolvertasche und bedroht? dn Hai^ptmc

-un mit vorgehaltenem Revolver durch einige Zeit, warf aber den Revolver bald in wei tem Bogen von sich, nakm aber dann en'.e ?iü!- gabel und führte zwei Streiche gegen den Roxi Brust de» Hanvünoiu^ ' i'z konnte der Hauptmann durch geschicktes Pariere abfchwälj)en und bald darauf konnte sich Pal-Züdri aus der Gewalt des Schmugglers befreien, ?cr Schmuggler er?.ri!f jetzt ?um drittenmal er wurde aber bald wieder von berl'eilise'itrn Fmanzfoldaten festgenommen. Seine Per'sn wurde in dem 26 Jahre alten Bauernsoh

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 5 di 8
Data: 10.11.1915
Descrizione fisica: 8
, „ich habe ja alles, was ich mir jemals erträumt, in dir gefunden, unsere Pia ist brav und gesund, aber manchmal ist es mir doch, als sei nicht alles recht gewesen, und wir müßten täglich zu Gott beten, daß er uns auch ein seliges Ende ' ..Das Ende liegt in seiner Hand, wie al les. was er uns schickt,' sprach der Hauptmann gläubig-frommen Sinnes. „Sei getrost, er wird es schon recht machen. Halten wir Bayern es auch mit den Franzosen, deutsch und ehrliche Christen sind wir darum doch geblieben, und nur die Schwäche des Reiches

Unterhaltung verfolgt. Und als der polnische Landstreicher, um nicht zu stören, die Stube verlassen, als wolle er nach dem Wetter sehen, war ihm der' ^ttenhofer, die Hand am scharfen, griffesten Messer, das ihm im Hosensack steckte, gefolgt. Hauptmann Härder hatte sich erhoben. Zärtlich, wie immer, um seine Gattin besorgt. >ah er. daß die lange Wagenfahrt, der gehabte schrecken und die Erregung über die ersichtlich feindliche Haltung der Bauern sie derart an gegriffen hatten, daß sie dringend der Ruhe

, ein Be ben ging durch die marckige, untersetzte Gestalt. ^Rainer Hans, sei g'scheit,' mahnte der vorsichtige Lettenhofer, als sich der Ergrimmte dem jungen Paar drohend in den Weg stellte. „Sollen wir alleweil die dummen Tiroler sein, die sie uns schelten.' knirschte der Buben auer. „Abtrünnige haben wir immer gehaßt, das mögen sie wissen, und von solchen uns auch noch verhöhnen lassen, das geht über den Spaß.' Der Hauptmann war blaß geworden, aber seine Erregung bezwingend, sagte er in ruhi gem Tone

: „Macht Platz — ich weiß nicht, was Ihr wollt.' „Das wissen wir von Euch auch nicht.' entgegnete trotzig Johann Rainer. „Aber wir fragen auch nicht, warum Ihr zu Friedenszei ten im Lande herumfährt.' „Glaubt Ihr vielleicht, ich sei ein Spion?' rief der Offizier einpört. Der Bubenauer zuckte die Achseln. Die am Tisch sitzen Gebliebenen lachten höhnisch. „Wer kann's wissen,' bemerkte der Letten hofer Michel zu seinem Nachbar, und die an deren nickten ihm verständnisvoll zu. Dem Hauptmann waren die Worte

folgte der scharfen, hellen Stimme. An den verzerrten Mienen sah man, wie es in den Männern zuckte und wühlte. Dann brach es auch — erst dumpfe Schreie von Wut und Empörung, jetzt laute, drohende Rufe, das Stampfen von Nagelschuhen, das Klirren von Gläsern und Krügen. „Schlagt sie nieder, das freche Weibsbild! Tod der Verräterin' — Zur Hölle alle Bayern und ihre Freunde! — Der Teufel und Anti christ Napoleon ist ihr Gott!' Hauptmann Härder hatte blank gezogen. Die Füße gespreizt, geröteten Gesichts

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 2 di 8
Data: 30.11.1909
Descrizione fisica: 8
Erwartungen Hauptmann Hellbacher salutierte siiimin. die beiden Subaltcrnvssizicre folgten, die Absätze zusammen- klappend, seinem Beispiele. Exzellenz grüßte flüchtig und entfernte sich. Der Adjutant folgte. Eine Stunde daraus trug der Lloyddampser den Herrn LandeSkommandicrenden in die nächste südlicher gelegene Garnison. Hauptmann Hellbacher atuiete erleichtert auf. „Gott sei Dank, daß er nicht beim Schuster ange fangen hat,' sprach er zu sich, „denn das wäre dann eine saubere Inspizierung geworden

!' Da dieselbe jedoch so glücklich abgelaufen, ver schmelzte Hellbacher schließlich den Verlust seiner Handschuhe, umsomehr er in Exzellenz einen Leidens- genossen wußte. Der Schuster aber saß, desperat über seinen verunglückten Anlauf zur Ambition in seiner Werk- stätte. Auf einmal klopfte es ans Fenster. Es war der Hauptmann. „Schuster,' rief er, „das nächjtemal, wenn Sie wieder so eine verrückte Idee haben, so hängen Sie wenigstens einen Zettel dazu: Frisch gestrichen!' Nannte der Hauptmann den Einfall

Pospischills verrückt, so behauptete der Korporal Stangl geradezu das Gegenteil. „Siehst Schuster,' jagte er, „das war einmal eine gescheite Idee von dir, daß du die Schnallen lackiert hast. Schau her: die Exzellenz, der Herr Hauptmann.' Dabei wies er erst seine linke und dann seine rechte Hand hin. .Wie war' ich zu ein Paar so pickfeiner Handschuhe gekommen, wenn nicht die Exzellenz mit der rechten Hand die Türe aufge- in keiner Weise. Besonders durch die ungünstige Einte getroffen sind die Gemeinden

8 bi» IS und von 2 bis S Uhr. zum Generalstab einberufen wurden, bei der Truppe verbleiben. Oberleutnant Hofrichter war zufolge des Ranges, d?n er seinerzeit in der Kriegsschule bekleidet Hatto, sür eine even tuelle Einberufung in den Generalstab als fünfter in Betracht gekommen. Er durste also entnehmen, so folgerte die Polizei, daß seine Einberufung zum G:Neralsta!ee erfolgen werde in dem Momente, als fünf Vordermänner mit Tod abgingen, und die? s: auch das Motiv der Tat, der glücklicherweise eine Person, der Hauptmann

, wie sie für die verschickten Briefe verwendet worden ist. Die Apotheker und Drogisten, welche die Gelegenheit hatten, den Verhafteten während deS Verhöres zu sehen, erkannten ihn mit großer Bestimmtheit wieder. Als Hofrichter am 26. November von drei Offizieren zum Verhör gebracht wurde, zeigte er keine Spur von Erregung und stellte jede Schuld in Ab rede; er sagte, er habe kein Motiv für eine solche Tat gehabt, denn im Mai nächsten Jahres wäre er ohnehin zum Hauptmann im Generalstab befördert worden, waS auch richtig

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Pagina 6 di 16
Data: 15.06.1919
Descrizione fisica: 16
K...! Ich erlaube mir Ih nen zu berichten^ daß Ihr geliebter Sohn, unser geliebter Herr Hauptmann K., Kommmü»ant dsc . ... der uns immer mit gutem Beispiel voraus gegangen, am 9. September (1914) um halb ig Uhr vormittags durch eine feindliche Kugel ge troffen wurde, wo er getroffen wurde, weiß ich nicht. Wenn unser geliebter Herr Hauptmann noch am Leben ist, was ich und meine Kamerad»» unserem geliebten Herrn Hauptmann und seine«, alten Väetr von Herzen wünschen, so kann ich Ih nen berichten

wird unser geliebter Herr Hauptmann noch am Leben sein und wieder gesund zu Euch zurückkeh ren, was ich dem Herrn Hauptmann und seinem alten Vater vom Herzen wünsche. Berichte Ih nen, daß ich bis 3. November Urlaub habe uni> dann wieder einrücken muß. Mit Gruß... usw.' Infolge meiner Einladung besuchte uns im 2. November dieser liebe Bauernsohn auf seiner Durchreise und' berichtete uns unter and.cur folgendes: Am 9. September 1914 waren wir seit früh in der PlänkUrlinie im Feuergefecht. Wir deckten den Rückzug

und waren die letzte Kompagnie, die noch st-mdhielt. Ich lag als nächster Mann links vom Herrn Hauptmann. Es war halb 10 Uhr vormittags, als Herr Haupt mann das Kommando zum Rückzug gab. Iii dem Momente, wo wir uns erhoben, krachte» von allen Seiten Salven: ich verspürt soforr d« Schüsse im Fuß und als ich mich hilfesuchend un sah nach dem Herrn Hauptmann, sah ich ihn sal° len. iZwei Mann stürzten auf ihn zu und »voll- ten ihn forttragen. Er stieß sie Zurück und rkf> „Laßt mich liegen und schauts

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Pagina 3 di 4
Data: 03.05.1916
Descrizione fisica: 4
sich der Vortragende nicht genug Gehör beim /Publikum verschaffen, so daß der größte Teil seiner Vorlesung unver ständlich blieb. Oberltn. Dr. v. Hebra gab einige urwienerische humoristische Szenen zum Besten. Leutnant Niedermayr sang in schö nem Bariton einige klassische Lieder: am Kla vier begleiteten ihn in stimmungsvoller Weise teils Hauptmann Krems, teils Oberleutnant Pros. Pernecker. Die Oberleutnants Rubel und Neumayr stellten sich dem Publikum als perfekte Komiker vor: ihre Couplets brachten das Publikum

würde. Aber ich kann Ihnen nicht helfen. Sie sind jetzt an anderer Stelle nötiger. Und ein Frie denswerk ist es sicher nicht, an das Sie gehen sollen. Waffen schmieden ist auch ein kriegerisches Handwerk. Also srisch an die Arbeit. Herr Hauptmann. Sie sollen sich noch heute auf die Heimreise begeben, mit Ihren Leuten, und sofort mit Volldampf an die Arbeit gehen. Sehen Sie zu, daß Sie in Berlin mehr Leute engagie ren können. Je mehr Sie schaffen können, je mehr nützen Sie dem Vaterland.' Hasso atmete tief auf. „Wie Exzellenz

befehlen — ich gehe an den Platz, wohin mich die Pflicht stellt.' „Bravo, Herr Hauptmann. Und — Ihr treuer Begleiter, Oberleutnant von Arember' soll mit '^nen gehen. Richt nach Falkenried, sondern nach Berlin. Dort soll er als Lehrer für junge Offiziere tätig sein, die als Beobachter Dienste tun sollen. I' ' itte wie derholt Gelegenheit, Ihr Geschick als Lehrmeister zu be obachten, Herr Oberleutnant. Sie machen auck' ein Gesicht, wie Hauptmann Falkenried, als läge Ihnen verteufelt wenig

an diesem Posten. Aber auch Ihnen muß ich sagen: Jeder an den Platz, wo er dem Vater land am meisten nützen kann.' Hans von Axemberg schlug die Haken zusammen. „Wie Exzellenz befehlen.' „Gut, meine Herren. Und um Ihnen diese bittere Pille ein wenig zu versüßen, mache ich Ihnen, Herr Hauptmann von Falkenried, die Mitteilung, daß Sie zum Major befördert sind. Und Sie, Herr Oberleutnant von Axemberg, sind zum Hauptmann befördert. Herr Major von Falkenried — Herr Hauptmann v. Axem berg — nehmen

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