. Schon gleich bei seinen erücn Worten über die GeschäftSordnungSresorm im Abgeord netenhause erhob sich der Tumult neuerlich, nachdem einige konservative Agitatoren, deson-! derS der Redakteur Gufler von den „N T.! St.', ihre Anhänger durch Zwischenrufe, wie:! „Das interessiert unk nicht' u. a. m., haran- l giert hatten. ES wurden sogar verschiedene de-1 leidigende Aeußerungen, die der Priesterehre des Herrn Dr. Schöpfer, aber auch seiner Stellung als LandesauSschußmitglied nahe traten, feiten
Kandidaten noch zurückkommen — fanden all seitiges größtes Interesse und wurden mit sehr starkem Beifalle aufgenommen. Seine Kandidatenrede machte sichtlich den denkbar günstigsten Eindruck, auch bei solchen, die in die Versammlung mit der Abficht gekommen waren, ihn nicht reden zu lassen. Tatsächlich war er nicht ein emzigrLmal gestört worden und als er schloß, war der Beifall über alle Er wartung allgemein und stark. Es erhielt nunmehr Herr Gufler, Re dakteur der „N. T. St.', das Wort
betrachtet werden. Dieser Stand punkt ist denn auch von den Nordtirolern oer langt worden. Aber weil Südtirol derzeit tatsächlich eine schwere Weinbaukrise durchzu machen hat, so haben die Südtiroler Abgeord neten und auch Schraffl erklärt, einer Ein führung der Privatweinstener derzeit nicht zu- timmen zu können, da unter den jetzigen Ver hältnissen zu befürchten wäre, daß diese Steuer auch die Produktion spüren könnte. Der Ton, den Gufler am Schliche seiner Rede ange- chlagen hat, ist eine Aufhetzung
Passus der Rede SchrasflS vor, als er dazu aufgefordert wurde. Allein die Versammlung konnte in den Worten SchrasflS wirklich nicht den böS gemeinten Spott, den Gufler darin suchte, finden und das Ende war, daß Gufler wiederum ausgelacht wurde, und daß auch nicht ein einziges BeisallSzeichen gegeben wurde, als er nach Absolvierung dieses verunglückten „Schlager'-VortrageS von dem Nednertische wegtrat. Er waren überhaupt in der Versammlung schon längst die Gegner verstummt und der Eindruck
war bei Freund und Gegner gleich: je länger die Versammlung dauerte und je mehr die christlichsozialen Redner Gelegenheit hatten, auf gegnerische Einwürfe zu erwidern, desto ungünstiger wurde die Position der letz teren. So konnte der Vorsitzende, nachdem Herr Abg. Dr. Schöpfer auf Gufler noch ganz knrz erwidert hatte, die Versammlung, die so stürmisch begonnen, nach dreieinhalbstündiger Dauer um halb 8 Uhr abends geschlossen. Die mit so glänzendem Ä:folge verlaufene Plauder stube des Bauernbundes