7.724 risultati
Ordina per:
Rilevanza
Rilevanza
Anno di pubblicazione ascendente
Anno di pubblicazione discendente
Titolo A - Z
Titolo Z - A
Giornali e riviste
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1904/02_09_1904/BTV_1904_09_02_2_object_3006156.png
Pagina 2 di 6
Data: 02.09.1904
Descrizione fisica: 6
und Dr. Kno flach übernommen. Auf der Anklagebank erschienen: Anton Dis cns, 1868 iu Schwaz geboren und zuständig, katholisch, verehelicht, Hausknecht in Innsbruck; Josef Bogn er, 1862 in Hall geboren und zu ständig, katholisch, verehelicht, Hansknecht, wohn haft iu Hall; Autou Sautifaller, 1857 iu Lengstein am Ritten geboren und dort zuständig, kathol., verehel-, Hausknecht und Fnhrmann in Pradl; Hermann Rastbichler, 1866 in Innsbruck geboren, nach Mils zuständig, katho lisch, verehelicht, Hausknecht

in Innsbruck; Ma ria Rastbichler, 40 Jahre alt, in Patsch ge boren, nach Mils zuständig, katholisch, Gattin des Hermann Rastbichler in Innsbruck, unter fol gender Anklage: Anton Discns nahm iu Gesell schaft des Hermann Rastbichler und allein aus dem Besitze und ohne Einwilligung 1. des Kauf manns Eduard Kogler in der Zeit vom Novem ber 1900 bis 1. November 1901 zahlreiche Ge- branchsgegenstände, wie Bilder, Kleidnngsstücke, Einrichtungsgegenstände ?c. 2. zum Schaden des Gustav Zambra, in der Zeit

als Diebsgenossen Töpfe, La- voirs 2c., b) in Gesellschaft der Maria Rastbich ler als Diebsgenossin mehrere Flaschen :c., o) ullein inrd teils in Gesellschaft der Diebsgenossen Hermann nnd Maria Rastbichler; wobei sich je doch nicht feststellen läßt, auf welche eiuzelue Gegenstände sich die Tätigkeit der beiden letz teren erstreckte, Teller, Tassen, Flaschen, Glä ser, zusammen über 200 Stücke, dann 4. ziun Schaden des Karl Nenhauser in der Zeit vom Jahre 1901 bis 25. Juni 1904 Anton Santi- faller

während seiner Bedienstnng bei diesem Kannen, Flaschen, Kruge ic., im Gesamtbeträge von über 989 Kronen 97 Heller. B. Hermann und Maria Rastbichler haben überdies einverständlich die kck 1, li, 2. u, d, 3. o (insoweit sie hier nicht als Diebsge nossen in Betracht kommen) nnd 4. erwähnten stähle dnrch Befehl nnd Anraten eingeleitet nnd vorsätzlich veranlaßt. Nach der Vernehmung der Angeklagten und nach Zeugenverhör gab der Vorsitzende bekannt, daß sich die Staatsanwaltschaft die Verfolgung jener Par teien

des beidersei tigen Einverständnisses. Nach der Replik nnd Dnplik der Verteidiger und des Staatsanwaltes nnd dem NcsuinL des Vorsitzenden zogen sich die Geschworenen znr Beratung zurück, die ge raume Zeit beanspruchte. Ihr Verdikt bezüglich der 10 Hauptfragen lau tete: 1. Sind Discns und Hermann Rastbich ler schuldig, in Gesellschaft als DiebSgenoffen die Diebstähle bei Ednard Kogler begangen zn haben? Einstimmig Ja. 2. Ist Diseus schuldig, aus dem Geschäfte des Eduard Kogler alleiu verschiedene Gegenstände

1
Giornali e riviste
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1892/28_04_1892/BTV_1892_04_28_6_object_2944597.png
Pagina 6 di 8
Data: 28.04.1892
Descrizione fisica: 8
verboten.) Die stand ganz blass da und zitterte und der Her mann hat sie gestützt, sonst wäre sie niedergesunken; nun sahen wir erst, dass sie blutete am Arni, da hatten die-Steine sie getroffen. Käthe ?am aber bald wieder zu sich und dann dankte sie dem Hermann.und mir und wollt' nach Hans- DaS gieng aber nicht allein und weil ich den schweren Körb zu tragen hatte und ihr nicht helfen lönnt', so that'S der Hermann. Der hat sie nach HauS gebracht und ich lann Ihnen sagen, Herr Lchrer, der sah

nicht aus, als wenn ihm das lästig wär. und wenn die Käthe die reichste Baucrntochter gewesen wär', hätte er nicht freund licher sein' können. DaS Mädchen sah auch nicht aus, als wenn ihr waS Trauriges passiert wär', eher, als wenn sie 'nc große Freud gehabt hätte. Wijsen Sie, wenn der Hermann nicht so reich und angesehen und die Käthe nicht so arni uud verachtet wär', dann möcht' ich mir Wohl wäS dabei denken. Wissen Sie, mit der Geschichte hatte ich mich so lang aufgehalten und es war schon bald Abend, wie ich ins Dorf kam

, da fragten mich die Leut', warum eS mir. so spät geworden fei, und ein Wort gibt das andere, und wie ich die nöthigsten Gänge besorgt hatte, kriegt ich 'nen Schreck, als ich die Kirchuhr schlagen hörte.' „Und Sie haben die Geschichte auch wohl oft er zählen müssen, nicht wahr, Frau Bell?' „Wohl an die zehnmal?' versicherte die Aste treuherzig , „und die Leute thäten sich arg , ver wundern über den Hermann, dass er so bös mit dem Heinz gewesen war. Na, nun steh' ich hier und halt mich noch länger

auf, das Essen hat Ihnen ja wohl mein Peter schon geholt, aber ich will nun mal schnell das andere besorgen.' „Wissen Sie,' begann Frau Bell bald wieder, als sie mit der frischgefüllten Wasserkanne an der Thür des Schlafzimmers stand, „schier verwunderlich ist es ja auch, denn.der Hermann sollte doch der Schwager des Heinz werden.' „Wie so?' fragte ich schnell. „Er soll die Toni auS der Thalmühle heiraten; der Müller ist arg d'raus auS und Hermanns Mutter ist immer hinter ihm nnd will's durchaus

haben, das weiß ich am besten, denn meine LieSbeth dient da bei den Rcinbergs und hat's oft genug mit angehört in der letzten Zeit, wenn sie in der Küchen- kammcr saß und die ReinbergS in der Wohnstube waren. Da hat die Frau Reiuberg dem Hermann immer vorgehalten, dass der Müller ein steinreicher Mann wär' und die Toni 'nen Haufeu Gold gleich mitbringen that. Ob der Hermann wäs d'rauf ge sagt, hat die LieSbeth nicht hören können. Wissen Sie, der Hermann ist der Beste im ganzen HauS, ausgenommen das Klärchen

2
Giornali e riviste
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1892/21_01_1892/BTV_1892_01_21_5_object_2943292.png
Pagina 5 di 8
Data: 21.01.1892
Descrizione fisica: 8
»us Lregenz. k.öl ^eoäs ?ers.-^UA aus I_,^uii1eL^. L.I7 ^ken^Ii- LokllvUsuF »us ^litr-eUIk, I^on, t-eni, Lern, i'»ris, I^onllon, Leirus, LaesI, ^ilrieti. I^Iiur, Feuilleton. Gecichtet. Nonian von Ferdinand Hermann. (37. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) „Aber wenn sie mich auch behandeln wollen wie einen freien Mann, ich würde unter dem Druck dieses entsetzlichen Bewusstseins doch mir zu'-.bald zu Grunde gehen. Wie sollte die Wahrheit jetzt noch zu Tage kommen, da doch niemand

da ist nach ihr zu forschen!' „Ich thue, was in nieinen Kräften steht, Vater; aber Du weißt, dass es leider nur wenig sein kann. Die Advocaten, an die ich mich gewendet, haben mich alle zurückgewiesen, und meine eigenen Versuche, irgend etwas zu ermitteln, haben sich noch immer als frucht los herausgestellt. Ich kann nur von weitem zum Ziele kommen!' „Sage besser: es ist unmöglich, Hermann! — Nnr einer, der selbst in dem unglückseligen Hause lebt, — nur einer, der jenen Menschen aus Schritt und Tritt verfolgt

, könnte vielleicht eine Spnr finden! Aber es ist zu spät. Ich werde dieö Gefängnis nur noch als todter Mann verlassen!' Gerhard hatte jedes Wort von ihrer Unterhaltung vernommen, und bei der letzten Aeußerung des alten Mannes durchzuckte es ihn wie ein elektrischer Schlag. Von welchem Hause sprach er? Hatte ihm nicht Hermann Sebald gesagt, dass sein Vater in Ludwig NehlsenS Diensten gestanden? Konnte also von einem anderen Hause die Liede sein, als von demjenigen seines Principals? Ohne daran zu denken, dass

., B. Tobisch, G. Otllacher. I. Bcith. Mrran W. v. Pe n- werth. Arco A. Breuer, V. Baroncini. Bozen Mox Liebl, Fr. Moscr, G. Jllirg. Gries E. Lutteri. Vrixen l5. Breymcsser, Hvfapolh., I. Verr, Stadtapolh. Binden; M- v. Ganahl. Vrcgrn; G- Hi s, A. Hermann? Dorn- birn A. Koslcr, C. Kofl^r. Lörtina '.'l. Cambruzzi. Jn- nichen L. Wurwböck. Fcldlirch Sl. Clessin. Hall Chr. v. Kle! elsbcrg. Jinft W. Deutsch. Kitjliüyel A. Bogl. Klausen Jos. von Wallpach. Knsstetn I. Stcnzl. Lana I. von Wallpoch. Licin

K. von Erlach. MalS L. Völl. Reuttc M. Strobl. Schwaz I. Würstl. Zterzing I. Koslcr. Trirnt E. Sanioni. „Wenn es eine Möglichkeit gibt, dass ich Ihnen dienen könnte, Herr Sebald, so bitte ich Sie, ganz über meine bescheidenen Kräfte zu ver fügen !' Erstaunt ja beinahe erschrocken blickte der An geredete zu ihm aus, Hermann aber hatte ihn mit wenigen Worten über Gerhards Persönlichkeit ausgellärt, und jetzt glitt cö wie ein Schimmer der Hossnung über die welken Züge des alten Mannes. Gerhards Hand ergreisend

3
Giornali e riviste
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1875/01_09_1875/BTV_1875_09_01_1_object_2864235.png
Pagina 1 di 6
Data: 01.09.1875
Descrizione fisica: 6
in der Verwaltungsreform.) DaS „Vaterland' brachte jüngst aus der Feder des bekannten steiermärkischen Landtagsabgeordneten Hermann einen Cyklus von Artikeln „ZurVerwaltungsreform', welche den Zweck hatten, den von dem steiermärkischen Landeshaupt manne v. Kaiserfeld vor Kurzem in der „Oesterr. Zeit- schrist für Verwaltung' entwickelten Reformideen ein föderalistisches, auf Grund der czechischen Fnndamen- talartikel konstruirte« Gebilde entgegen zu stellen. Wir müssen von unserem Standpunkte aus gestehen

wird, so wird durch die offene und rückhalts lose Sprache, welcher der Abg. Hermann in seinen Auseinandersetzungen sich diesmal befleißt, seder und auch der letzte mögliche Zweifel an der Verderblich keit der die Reichsidee unterwühlenden Lehren und Theo rien der österreichischen Föderalisten beseitigt — und dies sx! oanlos demonstrirt zu haben, ist ein Ver dienst des genannten Abgeordneten, das wir ihm nicht hoch genug anrechnen können. Er will eine Dekomposition oder Destruktion unseres ReichSge bildes, eine Auflösung

der Monarchie in ganz un> abhängige selbstständige Staaten (z. B. einen steier märkischen Staat), zu dem die gesammte politische Verwaltung, so wie die damit zusammenhängende Verwaltung der Justiz, des Kultus und Unterrichtes, der Landeskultur und der Finanzen gehören sollen, und da ihm die Landtage Alles in Allem sind, so ist die Reichsvertretung nichts und entbehrlich. Die ein zelnen Länder sind nach der Staatenkonstruktions- Theorie des Abg. Hermann das Faktotum, sie sind für sich omnipotent

und kompetent, das Reich existirt nicht für sie und bildet fortan nur eine abstrakte Idee. Für den steiermärkischen Staat des Abg. Hermann existirt fortan nicht mehr der Kaiser, son dern nur der Herzog, und demgemäß gibt es für ihn nur eine von einem eventuell Wiener Ministerium un abhängige, nur dem Landtage verantwortliche, unge- theilte herzoglich steiermärkische Landesregierung, folg lich auch keine Reichs» oder kaiserliche und königliche Behörden für die internen Angelegenheiten wehr. Wir bewundern

die Ruhe und Gelassenheit, so wie die Naivität, mit der in einem so kleinen Raume der größte Widersinn von StaatSkonstruktionSlehren angesichts eines so altehrwürdigen Staates, wie Oesterreich, vorgebracht werden konnte, und können demnach auch nicht mehr überrascht sein, aus dem Munde eines Politikers, der wie der Abg. Hermann in seinen separatistischen und subversiven Idiosynkrasien sich über das Reich und die monarchische Staatsidee ganz keck hinaussetzt und jede feste Gliederung de» StaatSganzen

4
Giornali e riviste
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1892/09_04_1892/BTV_1892_04_09_10_object_2944343.png
Pagina 10 di 12
Data: 09.04.1892
Descrizione fisica: 12
Ehrung des besonders in Tirol hochge» Feuilleton. Wrandkättze. Aus den Papieren eines DorfschulmeisterS. Von A. Linden. (II. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) „Erst hat sie nicht gewollt. Wie wir vorS Haus kamen, saß sie im Garten mit dem kranken Bruder, sie hatte einen ganzen Hausen, weißer Astern und Epheu im Schoß und wollte 'neu Kranz davon machen. Als sie uns kommen sah, stand sie aus, und wie der Hermann zu ihr gieng und sagte, dass er sie znr Königin haben wollt', da war sie so weiß

, wie 'ne Wand; sie wollt' ihm eine Antwort gebcn, aber sie konnt' nicht sprechen, so hat sie gezittert. Sie hats wohl gemerkt, dass es Verspottung sein sollt', das sah sie auch daran, wie die anderen lachten. Da hat sie sich unigedreht und kein Wort gesagt, und ist ins Haus gegangen, und ich konnt sehen, wie sie die Augen voll Thränen gehabt: ich stand am nächsten bei dem Her mann. Der hatS auch gesehen und gieng ihr nach ins Haus, und weil ich sein Adjutant war, gieng ich mit. ES war dem Hermann arg

Ihr»! Ists nicht so, .Herr Reinberg?' „Und da ist der Hermann ganz roth geworden und hat die Augen vor ihr niedergeschlagen. Dann aber hat er ihr die Hand gereicht und gesagt: „Käthe, ich kann nicht lügen, ich willS Dir gestehen auf Deine Frage: ans Uebcrmuth that ichs, und um die anderen, die reichen, stolzen Bauerndirnen zu ärgern. Jetzt aber frag ich Dich im Ernst: Willst Du meine Königin werden? Sieh, ich geb' Dir mein Wort darauf, so wie ich Dich jetzt vor mir sehe, bist Du mir die liebste

von allen, und wenn Du mit den anderen allen zu sammen im großen Kreise vor mir gesessen hättest, keine andere als Dich hätte ich erwählt.' Da sah sie ihn noch einmal so an und ein Helles Feuer brach ans ihren Augen, aber nicht freundlich, nein, böö und zornig; sie richtete sich hoch auf und sah so stolz ans, noch stolzer, als die Prinzessin aus sah, wenn wir auf Posten standen nnd sie an nnS vorbei kam. Der Hermann sagte: „Du bist mir böse, Käthe, und Du hast nicht unrecht, ich will gehen und meine Strafe ists, dass Du mich abweisest.' Darauf

antwortete sie: „Nein, ich will dem glau ben, was Du mir jetzt gesagt hast, ich will Deine Königin werden!' Froh schien sie darüber nicht zu sein, ich glaube, sie thatS aus Trotz; der Hermann aber freute sich. Sie sagte, wir sollten uns ein wenig setzen, dann lief sie in den Garten und fuhr den Johann in feinem Wägelchen herein, gieng in die Kammer und über ein Weilchen kam sie wieder. Sie hatte ihr bestes schwarzes Kleid angezogen und eine Blum' an die Brust gesteckt, und das muss ich sagen

5
Giornali e riviste
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1892/28_01_1892/BTV_1892_01_28_5_object_2943389.png
Pagina 5 di 10
Data: 28.01.1892
Descrizione fisica: 10
, Tischlermeister. 4S „ Georg Sojer, Privat. 60 „ Mathias Bernhard, k. k Post-Ossizial. 51 — 52 Herr Dr. Johann Ganner, k. k. Salinen- Arzt, sammt Frau Gemahlin. 53 Herr Josef Bechtold, Privat. 54—55 Erzh. Heinrich Veteranen-Verein Hall. Sk' Herr Franz Bucher, Magistratsbeamter. 57 „ Alois Mattevi, k. k. Militär-Büchsenmeister. 58—59 Frau Marie Witwe Wule, Private. 60—L1 Familie von Neuner. K2—63 Herr Max Diesner, k. k. Bezirksrichter, und dessen Frau Gemahlin. Feuilleton. AecicHtet. Roman von Ferdinand Hermann

. s43. Fortsetzung.) Machdruck verboten.) Um ihretwillen schasste und darbte er rastlos weiter, und um ihretwillen ertrug er Jahr für Jahr geduldig die bitteren Demüthigungen und Qualen, welche ihm sein unwürdiges Verhältnis zu jenem Maune bereitete, der ihm allein seinen Reichthum und seinen guten Na men verdankte. Hermann kam nach beendeter Schul zeit als Lehrling in eine große Maschinenfabrik, wo er sich ganz in die praktische Seite seines Berufes einarbeiten sollte; denn dafür, dass er jenials

war, und daö in seiner natürlichen Unbefangenheit und an geborenen Liebenswürdigkeit nichts von Standesrück- sichten wusste. Einmal, als Hermann ungewöhnlich lange auf feinen Vater warten iiinfsle, hatten sie über eine Stunde lang miteinander geplaudert und dabei so gute Freundschaft geschloffen, dass Lisfy es von nun an, trotz aller Ansiuerlsainkeit der Gouvernante, bei nahe täglich einzurichten wusste, mit dem sreuudlichcn, klugen Sohne des Eomptoirboten zusammenzutreffen. -Keines von beiden dachte

-Kontrollor. den Gefallen aneinander nnd sie hatten keinen ver nünftigen Grnnd dafür gemusst, weshalb sie sich das nicht hätten zu erkennen geben sollen. Da gab eS in Hermann Sebalds Leben eine große Veränderung. Er hatte während seiner Lehrzeit bereits etwas Kostgeld bekommen, das er stets bis auf den letzten Pfennig feinem Vater eingehändigt hatte, und als die vier sauren Jahre hinter ihm lagen, wurde er recht gut bezahlt, denn er war eiu geschickter Arbeiter uud seiue höheren Kenntnisse kamen

verschmitzten Lächeln zurück, uud cS blieb alles beim alten, bis endlich an einem Weih nachtsabend der Coinptoirdiencr mit der großen Neuig keit herauSlam, dass jetzt das nöthige Eapital^znsam- mengebracht sei, um dem jungen Manne das ^tudinm an einer technischen Hochschule zu gestatten. Hermann war vor Ueberraschuug fast außer sich und Tage laug gab es einen edlen Wettstreit zwischen Vater und Sohn, da der letztere sich ansänglich durchaus uicht bewegen lassen wollte, das große, selbstlose Opfer des armen

6
Giornali e riviste
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1892/14_05_1892/BTV_1892_05_14_13_object_2944845.png
Pagina 13 di 14
Data: 14.05.1892
Descrizione fisica: 14
nach dem Ginsterberg geht und die Dirn besucht. Da hab' ich zu meiner Frau gesagt: „Der Schulmeister ist sonst ein vernünftiger Mann, ich werd' hingehen und eS ihm sagen; 's kann ja auch sein, dass er sich nichts Arges dabei gedacht hat, man muss aber doch sorgeu, dass man nicht, in der Leute Mund kommt.' „O, an das, was die Leute reden, kehr' ich mich nicht,' entgegnete ich lachend. „Ja, das hat der Hermann Neinberg auch gesagt und nachher hat er'S doch anders bedacht und ist weg geblieben von der Käth

, Wohlgefallen finden konnte an diesen« Mädchen, das reich und auch wohl fleißig und arbeitsam, doch geistig beschränkt, mit Stolz herabsah auf die anderen, die ihr an Reichthum nicht gleichstanden. „Das ist nicht möglich! Ich kenne den Hermann zu genau und weiß wohl, dass er sich niemals in die Toni verlieben könnte,' ries ich ordentlich empört. „Das ist nur ein dummes Geschwätz von den Leuten.' „Dnmmcs Geschwätz! Mit so was halt' ich mich nicht auf!' entgegnete Peter Bordmann be leidigt. „Wenn ich'S

Euch aber sag, so könnt Jhr'S glauben!' Ich schüttelte den Kops. „Nehmen Sie mir'S nicht übel, Herr Bordmann; ich kann mir aber gar nicht denken, dass der Hermann die Toni lieben könnte.' „Lieben? Davon ist auch keine Red'. Das.steht bloß immer in den Geschichtenbüchern, wo zwei sich erst kriegen, wenn sie vorher allerlei Malheur und Molesten durchzumachen haben! Die vornehmen Leut', GMllW-Uerplichtllkg. Das Gasthaus zum „weisen Rößl' in Kältern (erstes Emkehrivirthshaus im Orte und schon seit über hundert

und die Stadtherrcn, die mögen'S auch wohl thun, aber wir BauerSleut' haben keine Zeit dazu. Die Frau Reinberg Hat'S ja schon immer haben wollen mit der Toni, der Hermann ist nun diese Woch' in der Mühl' gewesen und hat angefragt, die Toni und ihr Vater habkn ja gesagt, und Christ fest ist der Perspruch,' berichtete Bordmann ruhig und seiner Sache gewiss. „Aber ich begreife nicht, wie der Hermann das thun konnte, da muss doch etwas Besonderes zu Grunde liegen, dass er diesen EntschlnsS fassen konnte,' bemerkte

. Er klopfte seine Pseise aus und begann von anderen Sachen zu sprechen. Ich hörte nur mit halber Auf merksamkeit hin; zu sehr hatte das eben Vernommene mich erregt. Es that nnr leid um Hermann und um Käthes willen. Wie gern hätte ich das Weh von ihr abgewandt, den bitteren Schmerz, den Hermanns Ver lobung mit Toni ihr bereiten musste, ihr erleichtern mögen! Ich dachte daran, dass Hermann lange nicht bei mir gewesen, und ich wusste nun auch, warum der junge Mann, als ich zuletzt mit ihm zusammen traf

7
Giornali e riviste
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1892/03_06_1892/BTV_1892_06_03_6_object_2945120.png
Pagina 6 di 8
Data: 03.06.1892
Descrizione fisica: 8
, !kenaoo prompt ib >4S — ISÄ »»i/ L^nassstoulsi^ss M »«'«!>»n, /8tvN«uv«rmittIiiilg8-Liirv»a M S. O»rt»tr. j Iakr»?»v »iu4 flr USek»»tvori Lri«fm»rk»a d«j»»lex„. Feuilleton. WrctndkätHe. <^u» den Papieren eines DorsschnlmeisterS. Von A. Linden. (SS. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) Allgemein hielt man nur den Verwalter für den ThätLr; dass Frau Reinbcrg die Hauptschuld trage, vMsHten außer den Herren des Gerichtes man wenige. <so eütschloss sich denn Hermann, dem Wunsche Gal lerts zu folgen

von früher, doch - lag in seinem Plick wieder etwas Heiteres, Hoffnungsvolles; umso mehr war ich erstaunt, ihn plötzlich wieder verändert, finster und missgestimmt zu finden. Und bald gestand er mir denn auch die Ursache. Hermann hatte sich jetzt Käthe wieder zu nähern versucht. Als ehr- und heimatloser Mann hatte er nicht hintreten wollen vor fte, die er einst mit kalter Verachtung von sich ge wiesen und die doch bereit gewesen war, Ehre und Freiheit für ihn zu opfern. Nun aber, da seine Ver hältnisse

seinen Antrag abge wiesen. Ich verstand sie wohl. So sehr sie Hermann liebte, wollte sie doch nicht, gleichsam als Lohn für den gegen ihn beniies.nen Edclmuth, ein Opfer voll, ihm annehmen. Denn, dass es ein solches sei, dass er nur aus Mitleid und Dankbarkeit sie zu seiner Frau machen wollte, war ihr fester Glaube. Zwischen Käthe und mir bestand eine herzliche Freundschaft. Wohl war mir die Erkenntnis, dass sie meine Liebe nicht erwidere und nicht aufhören würde, Hernian zu lieben, bitter und schmerzlich

Maiic als junge Bänerin auf den Hof brachte. „Die Marie hatS Herz auf dem rechten Fleck, si^ ist muthig und wacker; der Bernhard will nun einmal keine andere', sagte er zu den Männern und Frauen, die ihn glückwünschend umringten. Zur Zeit der Son nenwende sollte die Hochzeit gefeiert werden. Hermann und Konrad waren längst gute Freunde geworden, die rüstige Lena hatte Klärchen geholfen, den jungen Hausstand einrichten. Eines TageS, als ich in meinem Garten stand, mit dem Pfropfen einiger junger

Obstbäme beschäftigt, sah ich Lena auf mich zu kommen. „Herr Lehrer!' sagte sie in ihrer nüchternen Weise, „wollen Sie nicht auch so gut sein und mal mit der Käthe sprechen, dass sie sich die dummen Gedanken aus dem Kopse schlägt und Hermann« Frau wird; der Albert Heinrich vom Felderhos hat mich um« Jawort gefragt und ich wolltS ihm geben, wenn dann der Hermann nicht so allein wäre und eine gute Frau hätte; nehmen will er aber keine andere als die Käthe, das weiß ich schon. Der Kläre habe ichs

8
Giornali e riviste
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1892/03_03_1892/BTV_1892_03_03_5_object_2943863.png
Pagina 5 di 8
Data: 03.03.1892
Descrizione fisica: 8
27 kr. Feuilleton. Geächtet. Roman von Ferdinand Hermann. t?2. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) Dort aber ließ die unnatürliche Spannung nach. Wie ein Trunkener taumclte er über den Hausflur aus die Straße hinaus, und als ihm dort die frische Luft voll cntgcgcnfchlug, sank cr niit einem leisen Aufstöhnen zu Bodcn. Hermann Scbald hatte inzwischen seinen Bcobach- tungöposten noch nicht verlassen, und als er jetzt den altcn Mann, auf dessen Erscheinen cr gewartet hatte, in einem so bejciiiimcrnSwertcn Zustande

. Aber Hermann klärte ihn niit wenigen Worten darüber auf, dass er ihn hilflos auf der Straße gefunden und cs für scine Pflicht ge halten habe, ihn in seinem eigenen, freilich nur schr bescheidenen Hause bis zu feiner Wiederherstellung ein Obdach anzubieten. Seinen Namen nannte cr vor läufig nicht, so wenig als cr den altcn Mann nach dcm scinigcn sragle, denn cr wollte ihm natürlich jede Aufregung, soweit cs in seinen Kräften stand, fern halten. Seine Schwester hatte er dann mit wenigen heimlichen Worten

nach den ersten Worten unter brach ihn Hermann mit den« osscncn Eingeständnis, dass er von allcm unterrichtet, und dass er Gerhards aufrichtiger Frcund sci. Die Bestürzung, welche AS- muS bei diesen so unerwarteten Mittheilungen nicht ganz zu unterdrücken vermochte, war dem jungen Manne ein Beweis, dass cr in Ludwig NchlscnS Hause bercitS Ungünstiges über ihn gehört haben müsse, und so licß es sicti nicht mehr vermeidcn, ihn über alle jene Dinge aufzuklären, welche seiner Zeit auch Gerhard anver traut worden

waren. Bei dcr Meinung, welche Ehristoph AsmuS jcht über dcn hartbcrzigcn Principal scincS SohncS hcgte, war cS nicht schwer, ihni auch die Ueberzeugung von dcr Unschuld des alten Scbald beizubringen und sich mit ganzem Herzen an die Geschwister anzuschließen, die ja die Einzigen waren, welche ihn in scincm namenlosen Leid zu trösten vermochten und die sich mit ihm ver einten in dem Bestreben, seinen unglücklichen Sohn zu retten. Er erhob nicht die geringste Einwendung, als ihn Hermann bat, bis zu Gerhards

Freilassung in ihrem Hause zu bleiben und das Schlafzimmer des jungen Maschinenbauers mit diesem zu theilen. Wenn ihn auch sein Kummer noch immer gewaltig darnieder drückte, so war doch ein Schimmer neuer Hoffnung in scine verdüsterte Sccle gefallen, und er verzweifelte nicht mehr, wie vor wenigen Stunden, an der Gerechtigkeit dcS HimmclS nnd dcr Barmherzigkeit dcr Menschen. Am nächsten Morgcn wurde Hermann, dcr mit trüber >^orge überlegte, wie cr cudlich zu cinem Er gebnis in seinen bisher so fruchtlose

9
Giornali e riviste
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1892/04_05_1892/BTV_1892_05_04_6_object_2944683.png
Pagina 6 di 8
Data: 04.05.1892
Descrizione fisica: 8
Auf schrei zu Boden. Eh sich noch der Pulvcrdaiiipf im Nebel verzogen, waren wir bei ihm, von den beiden anderen aber sahen wir nichts mehr; eS war, als hätte die Erde sie verschlungen. Hermann ReinbcrgS scharfe Augen spähten nmsonst nach allen Richtungen hinaus. Der am Boden liegende Mann war schwer verletzt nnd unfähig, zn sprechen- Wir hoben ihn auf und leisteten ihm Hilfe, so gut cS eben angieng: da bei sahen wir, dass eine Kngel ihm in die Brust ge drungen. Hermann verband ihn so sorgsam wie mög

lich, dann mühten wir beide uns, den Mann aufs Pserd zu heben. Hermann stieg mit auf nnd stützte ihn, niid so führten wir den Verwundeten hinab zum Dorfe. An der Uniform, die er trug, hatten wir er kannt, dass es ein Grenzaufscher war. Dies erklärte nnS alles. Die beiden Personen, die wir gesehen, waren die berüchtigten Schmuggler, die schon seit eini gen Jahren hier ihr Wesen trieben, nnd die eine von ihnen war Käthe Schirmer!. Mir gieng die Erkenntnis wie ein scharseö Schwert durchS Herz

. Wie hoch und rein hatte ich das Mäd chen gehalten, nnd nun warS doch Wirklichkeit was man sich im Dorf von ihr erzählte. Die erste Woh nung, an die wir kamen, war das Häuschen von SchirmerS am Ginsterberg. „Ich kann ihn nicht mehr so halten! WaS meinen Sie, sollen wir ihn nicht hier herein bringen nnd ihn : do t so lange lassen, bis wir vom Dorfe Hilfe be- besorgt haben?' fragte Hermann. Ich nickte schweigend. So klopften wir denn an die Hausthür, die sich gleich darauf öffuete. Vor uns stand Käthe

, todten- blass, noch in dein langen, dunklen Kleid und den Kopf verhüllt mit dcm schwarzen Tuch. Sie hatte keine Lampe, das Mondlicht fiel auf die Gestalt des Verwundeten und kann, halte Käthe ihn erblickt, als sie einen lauten Schrei auSstieß. „Ist er todt? Ist er todt?' rief sie. Erstannt und erschrocken sah Hermann sie an. Ais sie ihn erkannte, wurde sie plötzlich viel ruhiger, nur ihre Stimme bebte noch, als sie fragte? „Wer ist das? Was fehlt ihm?' „Er ist durch einen SchusS schwer verwundet

, wir fanden ihn oben auf der Heide m>d möchten ihn so lange hier lassen, bis wir noch Hilfe vom Dorfe be schafft haben,' entgegncte Hermann. Wir trugen den Mann in die Stube und setzten ihn in den Lehnstuhl, Käthe war allein bei uns, ihr Vater und der Knabe schliefen in der Kammer nebenan, Martha auf dem Boden. In dem Augenblick, als Hermann sich uniwandte, um »ach dcm Dorf zu eilen, schlug der Verwundete die Augeu auf; feine Blicke fielen auf Käthe, die sich über ihn gebeugt hatte, da sprang der Mann

10
Giornali e riviste
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1888/04_08_1888/BTV_1888_08_04_8_object_2925483.png
Pagina 8 di 12
Data: 04.08.1888
Descrizione fisica: 12
. 2. Auslage 1886 in eleganter Ausstattung Preis SO kr. Ein größeres in gutem Zustande befindliches Bauevnanwesen in der Nähe vou Hall ist aus freier Haud Preis- würdig zu verkaufen. Auskünfte werden ertheilt in der Advokaturs-Kanzlei des Dr. Kathrein in Hall, Tirol. 43SS—3/3 54s »»!<6 /VO» iÄ. Vvr1»K «Iv^ IVagner'schen Aniv.-Buchhandlung in Innsöruc^. Beiträge zur Geschichte von Bludenz, Montavon und Sonnenberg in Vorarlberg von Hermann Sander. I. Heft: „Die Erwerbung der vorarl bergischen Grafschaft

Sonnenberg durch Oesterreich.' 1333. Preis 60 kr. Beiträge zur Geschichte des vorarlbergischcn Ge richtes Tannenberg von Hermann Sander. I. Heft. 1336. Preis 1 fl. Die Feldkircher Unruhen von 1768. Mit dem Bildnisse des Stadtammanns P. F. Leone. Von Hermann Sander. 1333. Preis 40 kr. Ueber das Begnadigungsrecht der Stadt Feldkirch und des hintern Bregenzer Waldes von Herm. Sander. 1333. Preis 60 kr. Das Leben Felder's des Bauers, Dichters und VolkS- manneS aus dem Bregenzer Walde. Ein biogra phischer

Versuch von Hermann Sander. Zweite vermehrte und verbesserte Auflage. Mit Felder's Portrait. 1«76. Preis ! fl. Hermann von Gilm in seinen Beziehungen zu Vor arlberg von Hermann Sander. 1387. Preis 60 kr. Josef Feldkircher's Gedichte in der Mundart von Andelsbuch im hintern Bregenzer Walde. Mit biographischer Einleitung und Wörtererklärungcu. Herausgegeben von Hermann Sander. Mit Feld kircher's Portrait. 1377. Preis 20 kr. Verl^A clei' ^niverÄllÄts- IZuckk^ncllunA in Innskruclc. Loslzön ist ersokiensn

12
Giornali e riviste
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1852/10_04_1852/BTV_1852_04_10_3_object_2981092.png
Pagina 3 di 6
Data: 10.04.1852
Descrizione fisica: 6
ihres Gesichts und ihrer Gestalt ab und fielen anf ihren Hals ber- ab, wie wenn das Schicksal Jugend und Schönheit mit bitterm, vorzeitigem Spotte treffe» wollte. Ihre Haltung war natürlich. Die Menge, welche eher aus Neiigierde, als aus Erwartung stumm war, betrachtete sie mit begierigen Blicken. Diese Menge bestand größteutheils a»S den Weibern, welche es sich zur Aufgabe gemacht hatte», die Veriirtheiltcu mit ihren Schmähungen bis an das Schaffst zu begleiten. Die Richter waren: Hermann, Foncault, Sellitr

, Coffinhal, Deliöge, Ragmey, Maire, Denizot nnd Masson. Hermann war Prä sident. „Jbr Name?' fragte Hermann die Angeklagte. „Ich heiße Marie Autoinette von Lothringen-Oester reich,' äUtwortete die Königin. Die leise, ange griffene Stimme, mit der sie sprach, schien von den Zuhörern Vergebung für die Größe dieser Namen zu bitten. «Ihr Stand?' — „Witwe Ludwigs, ehe maligen Königs, der Franzosen.' — «Ihr Alter ?' — „Siebennnddreißig Jahre.' Fonquicr-Tinville las dein Tribunal die Anklage akte vor. Sie hörte

dieselbe an, ohne irgend ein Zeiche» Voll Aufregung oder von Staunen zu geben. Sie lieg Fonquier-Tinville rede» , sie hörte ihn nicht. Die Zeugen wlirden gerufen und befragt. Nach jeder Zcuqruaussage iitterpellirle Hermann die An. klageakte. Sie antwortete mit Geistesgegenwart und besprach kurz die Aussage», indes sie dieselben wi derlegte. Das einzige ilnrecht dieser Vertheidigung war vie Vertheidigung selbst. Nach dem Schlüsse dieser taMii DtrhäiidlüugrN macher. — Druck der Wagner'schen faßte Hermann

die Antlagepunlte zusammen. Die » Geschwornen berathschlagten sodann der Form wegen nnd tebrien nach einer Stunde Unterbrechung wieder in den Saal zurück. Man rief die Königin zurück, damit ile ibr Urtel auhören sollte. Sie hatte es schon im Voraus in dem ungestümen Freudeugeschrek der Menge, welche den Palast erfüllte, vernommen. Sie hörte es an, ohne ein einziges Wort auszuspre- chen nnd ohne eine Miene hu ändert». Hermann fragte sie, ob sie eine Eliiwendnng gegen die wider sie verhängte Todesstrafe

13
Giornali e riviste
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1892/03_05_1892/BTV_1892_05_03_5_object_2944666.png
Pagina 5 di 8
Data: 03.05.1892
Descrizione fisica: 8
nicht weniger erschrocken als sie. Sie zögerte einen Augenblick, danu sagte sie: „O Hcrr Lehrer, sind Sie's? Ja, Ihnen kann ich'S sagen, was ich vorhabe. Sie werden sich nichts Schlimmes dabei denken — aber nur mit ein paar Worten, ich muss sehr eilen. Der Heinz von der Thahlmühle, der Christa» von Buntenhos und noch zwei andere hnbcn sich drüben im Buchengruud verborgen, sie lauern dem Hermann Neinberg aus, der ist heute nach Ellingen geritten und muss noch in der Nacht zurückkommen, und wcil ich weiß

, was sie vorhaben, will ich dem Hermann entgegen nnd ihn warnen, dass er über den Berg nnd nicht über den Buchengruild reiten soll. Ich muss cö selbst thun, ich hab ja keinen, den ich schicken kau». Gute Nacht, Herr Lehrer!' Sie wollte schon wieder weiter, aber ich hielt sie schnell zurück. „Nein, Käthe, Sie können nicht selbst dorthin, wer weiß, wann der Hermann kommt! Sagen Sie mir, welchen Weg ich nehmen mnss nach Ellingen zu, so will ich statt Ihrer dem Hermann entgegen gehen und ihm Ihre Botschaft

an der Waldecke vorbei, dann immer gradaus führt der Weg nach Ellingen, Sie müssen dann dem Hermann begegnen; er ist sicher auf dem Rückwege jetzt.' Sie reichte nur flüchtig die Hand und wir trennten uns, indes ich den mir bezeichneten Weg einschlug. Aufrichtig gesagt, musste ich niir selbst cingestehen, es war nicht bloß Freundschaft für Hermann die mich ihm diesen Dienst erweisen ließ, cö war, wenn auch uubewusst, die brennende Eifersucht, welche darnach strebte, diese neue Begegnung zwischen ihm und Käthe

zu verhindern. Schnellen Schrittes gieng ich weiter, und eS dauerte nicht gar lange, so hörte ich leichten Hufschlag aus dein steinigen Boden; dann tauchte aus den» Nebel die Gestalt eines NciterS aus. Es war Hermann, niit dem ich bald darauf zusammen traf. Er schien nicht wenig überrascht ob dieser nächtlichen Begegnung, und lachend sagte er, als ich ihm Käthes Botschaft ausrichtete: . „Ei, nun hab' ich grade Lust, durch den Buchen- grnnd zu reiten, mich verlangt zu sehen, was die dummen Kerle eigentlich

14
Giornali e riviste
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1888/23_07_1888/BTV_1888_07_23_4_object_2925311.png
Pagina 4 di 6
Data: 23.07.1888
Descrizione fisica: 6
MMMütt M VstM M AN SÄ NsAMM Berstorbene in Innsbruck. Am 21. Juli. Sara Nenrurer, led. Taglöhuerin, alt -t? I., Stadtspital, an Blntstnrz. — — Leopold Ortlicb. Privat, Witwer, alt 32 I., Universitätsstraße 7, an Altersschwäche. VvrI»N «Ivr Wagnerischen Zlnio. - Buchhandlung irr Irrrrsörttck. Beiträge zur Geschichte von Bludenz, Montavon und Sonnenberg in Vorarlberg von Hermann Sander. I. Heft: „Die Erwerbung der vorarl-- bergischen Grafschaft Sonnenberg durch Oesterreich.' 1888. Preis

60 kr. Beiträge zur Geschichte des vorarlbergischen Ge richtes Tannenberg von Hermann Sander. I. Heft. 1886. Preis 1 fl. Die Feldkircher Unruhen von 1768. Mit dem Bildnisse des Stadtammanns P. I. Leone. Von Hermann Sander. 1883. Preis 40 kr. Ueber das Begnadigungsrecht der Stadt Feldkirch und des hintern Bregenzer Waldes von Herm. Sander. 1883. Preis 6V kr. DaS Leben Felder's des Bauers, Dichters und Bolks- mannes aus dem Bregenzer Walde. Ein biogra phischer Versuch von Hermann Sander. Zweite vermehrte

und verbesserte Anfinge. Mit Felder's Portrait. 1876. Preis I sl. Hermann von Gilm in seinen Beziehungen zu Vor arlberg von Hermann Sander. 1887. Preis 60 kr. Josef Feldkircher's Gedichte in der Mundart von Andelsbuch im hintern Bregenzer Walde. Mit biographischer Einleitung und Wörtererklärnngen. Herausgegeben von Hermann Sander. Mit Feld- kircher's Portrait. 1877. Preis 20 kr. Aotel - Pension Schloß Mentelberg. eine halbe Stunde von Innsbruck, in wirklich einzig schöner und vollkommen windgeschützter Lage

15
Giornali e riviste
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1887/20_06_1887/BTV_1887_06_20_5_object_2920069.png
Pagina 5 di 8
Data: 20.06.1887
Descrizione fisica: 8
MZxtra-Bettaae zn „Bote fSr Tirol und Vorarlberg' Nr. RSV. Hermann von Gilm in seinen Beziehungen zu Vorarlberg. Von Hermann Sander. «Fortsetzung aus Nr. 435.) Ueber die Entwicklung dcS Knaben in den Volks» schuljahren wissen wir wenig. Er war frisch und lebhast, ja sogar zeitweilig etwas wild und unbändig, so dass es nicht an Schlägereien und Stürzen und infolge dessen an Löchern in Kleidern und der Haut fehlte; doch liebte er neben solchen Streichen schon früh Vertiefung

- machen.' Im Schuljahre 1823/4 trat Hermann zugleich mit seinem jüngeren Bruder Ferdinand in das Gymnasium zu Feldkirch ein. Demselben stand damals der ein stige Benedictiner des aufgehobenen Stiftes Mehrerau Meinrad Merkle aus Wiblingen als Präfect „mit vollem Lobe' vor, wie Bergmann an einer Stelle in Ehmels „österreichischem Geschichtsforscher' mit Recht erwähnt. Merkle war jedenfalls ein sehr gebildeter Mann von milder Gesinnung und gemäßigten An schauungen. . Seine Verdienste um die Geschichte Vor arlbergs

, als ob es keine Bopp und Grimm gegeben hätte. Für die jungen Leute hatte er wenig Gewin nendes ; er war eher schroff und knorrig, in seinem Aeußern ein völliger Montavoner Romane. Hermann von Gilm fuhr mit ihm nicht gut. Seine Lebhaftig keit rächte sich durchweinen „Einser' als Sittennote, und seine Flüchtigkeit brachte ihm im 2. Semester sogar einen „Zweier' im Fleiß; die Leistungen waren dem entsprechend; im ersten Halbjahre prangte das Latein, im zweiten Latein, Geographie und Arithmetik

ein alter Mehrerauer. Das „sittliche Betragen' wurde zwar auch später nur als ein „gutes' bezeichnet, dagegen der Fleiß in der ersten Classe in beiden Semestern mit einer „Eminenz' belohnt; auch in NeligionSlehre und Geographie und Geschichte erhielt er meistens die beste Note, im Rech nen und fast stets auch im Latein ein „AccedenS.' Während so Hermann in den dritten CurS vorrückte, ward der Vater im September 1826 znm Rath beim Stadt- nnd Landrecht in Innsbruck ernannt und die Familie übersiedelte

noch seltener hört man ein „U' oder „En' während die Kehllaute fast mit schweizerischer Häss lichkeit hervorkollern; von einer Pflege der Aussprache ist daselbst überhaupt nur in den seltensten Fällen die Rede. Wie Hermann jenes Angebinde der Heiniat schätzte, werden wir bald vernehmen. In Innsbruck gelangte Gilm ohne weiteren Unfall durch das Gymnasium und die sogenannten philoso phischen Jahrgänge und betrat 1832 die Hallen der Hochschule; vier Jahre später begann er die Praxis beim Stadt-und Landrechte

17
Giornali e riviste
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1892/31_03_1892/BTV_1892_03_31_5_object_2944204.png
Pagina 5 di 6
Data: 31.03.1892
Descrizione fisica: 6
. HZrcrndkcitHe. AuS den Papieren eines DorfschulmeisterS. Von A. Linden. >Z. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten). In diesem Augenblick galoppierte niit höflichem Gruß ein junger Neiter an uns vorbei. Bernhard wandte sich nni nach uns. „Vater, der Hermann reitet sicher nach Halmstädt, der richtet« vielleicht für Euch aus bei dem Rosenberg.' „Richtig! So könntS gerathen! Halt mal. dass ich raus kann. Hermann! Hermann!' ries er aus- slcigeud mit kräftiger Stimme dem Reiter nach. Dieser wandte sich um, ritt

deutsch heißen!' eutgcgnete der Bauer. „Das ist nämlich der Hermann Reinberg, der muss Ohm sagen zu dem alten Sallert, denn dessen Schwester ist seine Mutter, die hatt' damals, wie der Sallert uoch nicht so reich war, 'neu kleinen Bauer geheirat', hat eS aber immer hoch im Kopfe gehabt und so hat er denn 'nen Frnchthandel angefangen und da sind sie in die Höh' gegangen, grad' so wie der Sallert; sollen jetzt steinreich fein und haben sich ein HauS gebaut wie ein Schloss; auch nach und nach fo 'u paar

hat thun wollen, hat sie ihren einzigen Sohn, den Hermann, auch aus wärts auf die Schule geschickt und mit aller Gewalt 'nen Stadtherrn aus ihm gemacht- Der hat denn ein Jahr gedient und ist noch weit herum gewesen. Jetzt ist er seit kurzem wieder da, und das muss jeder ihm lassen. 'S ist ein prächtiger Mensch nnd ein tüchtiger Kern in ihm; das vornehme Wesen hat ihm nix ge schadet. Grad so wenig wie feiner Schwester, der Lena, die ihres Vaters Sinn geerbt hat und gar nix davon wissen will. Bin mal

die Arbeiter der Sallertschen Fabrik, welche jetzt ihr Heini aufsuchten. Auf dem letzten von ihnen blie ben meine Augen haften, denn feine hohe kräftige Ge stalt erinnerte mich sofort an Hermann Reinberg und da er im Gespräch mit einem ihm begegnenden Manne einen Augenblick stehen blieb, konnte ich auch feiu Gesict.t erkennen, das, obgleich von Rauch und Ruß geschwärzt, regelmäßig und ausdrucksvoll erschien. Ein stolzer, trotziger Zug spielte um seinen Mund uud die schwarzen Augen waren sorschend

18
Giornali e riviste
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1892/28_05_1892/BTV_1892_05_28_9_object_2945044.png
Pagina 9 di 10
Data: 28.05.1892
Descrizione fisica: 10
. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) Hermann wies darauf hin. Winkelbach wankte zu dem Tische, goss sich nacheinander zwei Gläser ein, die er jedesmal auf einen Schluck leerte; beim dritten nahm er einen kleinen JnibifS, dann ließ er sich nieder in den Korbsessel, der in der Nähe stand, und bemerkte höhnend, die Herren sollten sich doch auch setzen, „die Geschichte ist dazu lang genug.' Wir beide waren jedoch viel zu erregt, seinem Bei spiel zu folgen. „Reden Sie!' drängte Hermann. Winkelbach nahm

noch einen Schluck, dann sah er sich spöttisch um und b.gann: „Wie behaglich sitz ich hier bei Schinken und Wein! Wer mich so säh', sollt' nicht glauben, dass ich von hier direct in« Gefängnis geh! Also Eure Mutter, Hermann, muss mit, d'ran wird nichts zu thun sein.' E» schien ihn» Freude zu machen, Hermann in sol cher Weise auf die Folter zu spannen. „Ich Habs gethan, und sie hatS auSgedacht; da mals mit dem Grcnzaufsehcr, nicht die Käthe ists ge wesen, sondern die vornehme Frau Reinberg

auch die Ehre, dass sie'S war, die zunächst den Plan gefasst hat zu dem Handel, denn erst hat sie'S allein gemacht, wie'S klein angefangen hat, wie'S aber in» Große gieng, hat sie'S nicht niehr allein ausführen können und inich in« Vertrauen gezogen.' Hermann war todtenblaf« geworden. Er stöhnte laut auf und stützte sich schwer mit dem Arm auf die Stuhllehne. „Ja,' fuhr Winkelbach höhnend fort, „Sie Haben's damals nicht geahnt, junger Herr, woher all' die schönen blanken Thaler kamen, die Ihnen die Mutter

und ich nach der Pistole. Ich kam ihm zuvor, denn hätt' ich nicht geschossen, hätt' er'S gethan. Als wir dcn Mann fallen sahen, be merkten wir zugleich, wie zwei andere quer über die Heide auf un» zukamen; so machten wir uns weg und brachten die Kiste an den gewohnten Ort. Wir hatten alle beide nichts dagegen, als eS hieß, die Käthe sei eine Schmugglerin und sie habe auf dcn Mann geschossen.' ' „Auch das, auch das noch!' murmelte Hermann tief athmend. „Wie'S gekommen war, weiß ich nicht, drüben aber hatte man Verdacht

19
Giornali e riviste
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1892/23_02_1892/BTV_1892_02_23_6_object_2943740.png
Pagina 6 di 8
Data: 23.02.1892
Descrizione fisica: 8
. L. Bändchen: üiirlxllles. 4l) kr. Preis des I. Bändchens 40 kr. F euilleto n, E»e<äctztet. Roman von Ferdinand Hermann. (64. Fortsehung.) (Nachdruck verboten.) Ein edles Werk, wahrhaftig? — Und eine würdige Aufgabe für die Organe der öffentlichen Ordnung! — Was aber habe ich mit diesen Hcnkersdienstcn der Un gerechtigkeit zn —Warum kommen Sie zu mir? Was wolle» Sie von mir erfahren? — Dass jener Asnins ein braver ehrlicher Mensch ist — ein Mann, hundertmal rechtschaffener in Gesinnung nnd Hand lungen

, nachdem er eingesehen hatte, dass an eine ruhige Anscinandc^fefnng mit dem jnngcn Sebald doch unter keinen Umständen zu denken sei, und nachdem er zugleich für feine eigene Person die Ueberzeugung gewonnen hatte, dass derselbe mit der ganzen Assaire nicht das Geringste zu thnn habe. Aber durch sein Fortgehen erhielt Hermann seine Nnhe kei neswegs zurück. Mit starken Schritten unaufhörlich das Ileine Zimmer Mariannens tnrchi»csscnd, rief er einmal über da^ andere: „Es ist nnerhöri

! Es ist ein himmclschrcicnder Frevel, — nnd nicht zum zweiteninale dürfen wir einen Justizmord geschehen lassen, Marianne, wie er an nn- screm nnglücklichen Vater bgegangen worden ist! — Aber freilich, wo find die Mittel, mit denen wir eö zn verhindern vermöchten!' Sie hatte sich erhoben und legte dein Ruhelosen ihre Hand ans die Schulter: „EineStimme in mcincm Herzen sagt mir, dass wir diese Mittel finden werden, Hermann, nnd dass die selbe Stnnde, welche Deinem Fnmid die Freiheit wie dergibt, anch dein Vater die Thüren

. „Um Gotteswillcn, mein Fräulein,' sagte sie, „ich habe doch das Haus uicht verfehlt — ich bin doch hier wirklich bei dein Ingenieur Herr» Hermann Sebald?' Sie hatte nicht zu Ende gesprochen, als die Thür des Gemaches, in welchem Hermann zurückgeblieben war, von innen mit großer Hastigkeit aufgerissen wurde. Der Klang dieser stimme, den er unter hunderttausend anderen erkannt haben würde, hatte den jungen Mann getroffen, wie ein Rnf ans über irdischer Welt, und er stürzte über die Schwelle niit einer Gcberde

Benehmen zu errathe», wen sie in der Fremden vor sich habe; denn sie öffnete der jungen Dame mit einer einladenden Bewegung die Thür ihres Zimmere, ohne eine Frage an sie zu richten. Lissy aber — denn keine andere als sie war die unerwar tete Besucherin — stand noch immer wie eingewurzelt neben der Thür und blickte verwirrt nnd zaghaft auf Hermann, der sich umsonst bemühte, feinen« Gesicht den alten Ausdruck finsterer Verbissenheit zu geben. (Fortsetzung folgt).

20
Giornali e riviste
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1892/19_01_1892/BTV_1892_01_19_5_object_2943261.png
Pagina 5 di 8
Data: 19.01.1892
Descrizione fisica: 8
, Marseille. 1.28 Kacl,in. ?erü. ./^ux vacl- 1'eltb Zöllen Zllittvvod uvck Lalnstag uncl an Lonn- uii6 ?e!erta^en. 2.2L Cardin. ?ers.-^iux nacd örexenr, I^incisu. Feuilleton. Geächtet. Roman von Ferdinand Hermann. (35. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) „Ich wusste, dass Sie Wort halten würden,' sagte er einfach, „und eS freut mich, dass Sie so pünktlich gewesen sind. Wenn es Ihnen genehm ist, können wir sogleich aufbrechen; denn der Weg, welchen wir zu machen haben, ist ziemlich weit.' Verwundert

, ja beinahe erschrocken, wandte sich das junge Mädchen an den Bruder: „Wie, Hermann? — Du hast wirklich die Absicht, Herrn Asmus mitzunehmen zu unserem Vater?' „Ja, Marianne! — Der junge Herr steht in Ludwig NehlsenS Diensten, und es wird ihm nütz lich sein, bei Zeiten zu sehen, was ihm bevorsteht, sofern er in diesen Diensten treu und rechtschaffen bleibt.' Marianne schwieg und senkte das Köpfchen niit einem Seufzer tief auf ihre Arbeit herab, während Gerhard nach feinem Hute griff und sich nach Hermann

SebaldS Beispiel zum Fortgehen rüstete. Aus seinen freundlichen GrusS hatte sie ebenso freundlich geant wortet; aber sie hatte nicht aufgesehen und er hätte doch gar zu gern noch einen Blick aus ihren klaren, ernsten Augen mit auf den Weg genommen. So zögerte er denn einen Augenblick, während Hermann bereits auf der Schwelle stand und fragte: „Würden Sie mir auch gestatten, Fräulein Sebald, Zhren Bruder noch einmal hierher zurück zu begleiten? Seien Sie mir wegen dieser Unbescheidenheit nicht böse

sich doch noch ein wenig mehr vertieft zu haben. „Sie werden uns gewiss stets willkommen sein, Herr AsmuS,' erwiderte sie und ihre Stimme klang etwas gepresst, „aber Sie sollen niit dem Versprechen des Miederkommens nicht beim Worte genommen werden! ES wird gut sein, wenn Sie darüber nicht srüher einen Entschlnss fassen, als bis Sie den Weg, welchen Sie da unternehmen, hinter sich haben!' „Mein kluges Schwesterchen hat Recht wie immer,' fiel Hermann ein, der sich unigewendet hatte, um nach dem Zurückbleibenden

, und mit einem Male kamen ihm auch wieder jene seltsamen und unheimlichen Andeutungen in den Sinn, welche er gestern Abend aus Ludwig NehlsenS Soiree über den Vater Hermann SebaldS vernommen hatte. Das Herz klopfte ihm bis zum Halse, als sie — nachdem sein Führer dem Pförtner ein anscheinend amtliches Papier vorgewiesen hatte, — durch einen düsteren Vorhof schritten und dann von einem uniformierten Beamten eine steinerne Treppe enipor in ein kahles, unfreundliches Gemach deö ersten Stockwerks geleitet wurden

21