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Brixener Chronik
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Pagina 4 di 8
Data: 31.12.1904
Descrizione fisica: 8
der Gemeinde wurde durch Plakate kundgetan, daß das Rodeln auf dem Dorfweg streng verboten sei. Warum asfichiert man nicht auch Plakate ähnlichen Inhaltes, wenn gewisse Herren mit dem Motor-Zweirad wie rasend den Dorfweg hinauf- und hinunterauteln? Terenten, 28. Dezember. (Traurige Weihnachten.) Weit und breit bekannt und beliebt war der Unterleitner oder vulgo Leitner« Mandl in Terenten, namens Georg Pichler. Edel war sein Charakter, liebevoll seine Gesinnung gegen jedermann; bei Tag und Nacht, bei Schnee

und Sturm eilte er in der qanzm Gegend herum, sobald jemand bei ih»k in Vlehkrankheiten oder äußeren Verletzungen Rat und Hilfe suchte. Erst am Stephanstag kam noch ein Pferdeknecht von Steinach herein und der gute Leitner hätte sicher den weiten Weg nicht gescheut — aber (kaum zu glauben) der edle Mann war einer schwarzen Freveltat zum Opfer gefallen. Als Pichler am hohen Christtag gegen 5 Uhr abends nach Hause ging, begegnete ihm ein liederlicher Bursche, in dessen Rocktaschen er Gläser klirren hörte

. Dieser Bursch, so sagte Pichler. zu Hause angekommen, zu seiner Frau, wird wahrscheinlich Schnaps holen und dann wird sich bei unserem Nachbar wieder, wie schon öfters, ein loses Gesindel zusammen rotten zu nächtlichen Umtrieben. Den Kindern dieses Nachbars aber war Pichler Taufpate und es ließ ihm das Gewissen keine Ruhe mehr, daß, wie er sagte, „der pflichtvergessene Vater die Seelen seiner Kinder verkaufe'. Als gegen 8 Uhr abends verfchiedentlicher Lärm gehört wurde, ging nun Pichler wirklich hinüber

und wollte dem Alten eine christliche Mahnung geben. Es waren einige Burschen in der Umgebung des Hauses; der Alte erschien auf einem Söller im oberen Stock; Pichler redete zu ihm hinauf und hielt ihm eine kurze Standrede — da flog ein mehr als faustgroßer Stein an seinen Kopf und der gute Mann siel bewußtlos zu Boden. Ein in der Nähe befindlicher Tagwerker und der älteste, 16 jährige Sohn des Pichler, welche von fern dem Spektakel zuhörten, eilten alsbald herbei, während der Täter die Flucht ergriff und der Alte

sich unbekümmert ins Haus zurückzog. Pichler kam nach einiger Zeit wieder zum Bewußtsein und wurde von den zweien nach Hause geführt. Er hatte obenauf am Kopf ein großes, tiefes Loch; nach einer kleinen Weile stellte sich ein heftiger Krampfanfall ein; das Bewußtsein kehrte nur mehr getrübt wieder und die Krampfanfälle wurden immer häufiger, während die Besinnung schwand. ES war furchtbar, dieses Leiden ansehen zu müssen, und mit Recht sagte Herr Doktor Steger. der in der Hrüti des folgenden Tages erschien

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Brixener Chronik
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Pagina 2 di 8
Data: 25.02.1904
Descrizione fisica: 8
wieder eine Hatz in großem Stil gegen das verhaßte Zentrum, insonderheit aber gegen ein bekanntes Mitglied der Partei, Herrn Abgeordneten Dr. Pichler, in Szene setzen zu können. Und weshalb bietet denn das literarische Färbergraben-Ueberbrettl seinen Lesern eine solche Extraaufsührung? Vorletzte Woche wurde ein unglücklicher junger Mann, - der Rechtspraktikant Josef Eras, Sohn niederbayerischer Bauersleute, vom Kriegs gericht in München zu vier Monaten Gefängnis und Versetzung in die zweite Klasse des Sol

datenstandes verurteilt, weil er angeblich ein körperliches Gebrechen vorgeschützt hatte, um vom Militärdienst befreit zu werden. Eras hatte sich mit seiner Beschwerde, anstatt den vorgeschrie benen Beschwerdeweg einzuschlagen, an Herrn Abgeordneten Dr. Pichler gewendet, natürlich nur um dessen Einschreiten zu seinen Gunsten zu veranlassen. Herr Dr. Pichler, der die ganze Angelegenheit vorerst nicht in der Oeffentlichkeit breitdreschen wollte, machte dem Kriegs minister Mitteilung; nicht um eine amt liche

Untersuchung zu veranlassen, sondern um die Beseitigung allenfallsigerMßstände und Miß griffe herbeizuführen, ohne an die Bestrafung eines Schuldigen, sei es des Beschwerdeführers Eras oder derjenigen, die diesen ungehörig be handelten, zu denken. Es verdient hier gleich besonders hervorgehoben zu werden, daß Herr Dr. Pichler, wie es seitens der Abgeordneten vielfach zu geschehen pflegt, diese Mitteilung dem Kriegsminister nur streng vertraulich machte, so daß unmöglich anzunehmen war, der Kriegsminister

werde eine kriminelle Be handlung der Angelegenheit belieben. Hierin hat sich Herr Dr. Pichler kitter ge täuscht, denn der Herr Kriegsminister kehrte sich an die bisher in solchen Fällen übliche Praxis nicht, sondern bot auf Grund der ihm vertraulich gemachten Angaben die HaBhabtz dazu, den Einjährigen Eras vors Kriegsgericht zu bringen, dessen Urteil bereits eingangs erwähnt wurde. Dieses zu kritisieren, ist hur nicht der Platz, obwohl ich nicht an stehe zu bemerken, daß nach der Beweisaufnahme ein anderer Ausgang

zu erwarten gewesen wäre. Interessant ist hieb ei die Auffassang der nichts weniger als zentrumsfrenndlichen „Münchener Zeitung', welche zum „Fall Eras» schreibt: „Aber nicht zunächst um das Urteil dreht sich jetzt der Streit im Fall Eras, sondern darum, ob Abgeordneter Pichler berechtigt war, den Brief des Eras an den Kriegsminister hinüber zugeben, um damit eine AvAllung der Be schwerden des Eras herbeizuführen. Die geg nerischen Blätter Dr. Pichlers sagen natürlich Nein. Nach dem aber, was bisher

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Brixener Chronik
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Pagina 4 di 8
Data: 14.07.1899
Descrizione fisica: 8
Seite 4. Nr. 56. Freitag, „Brixener Chronik.' 14. Juli 1899. Die Pchttt-Mer m Innsbruck. Der hervorragende Dichter und Gelehrte Adolf Pichler wurde am 9. d. M. in Innsbruck m außerordentlicher Weise gefeiert. Wahrheit und Recht sollen von uns überall, wo sie wirklich sich finden, anerkannt werden. Wir sind weit entfernt, den deutschen Nationalismus, solange er. in den Schranken von Wahrheit und Recht bleibt, zu verdammen. Wir wollen auch den Ruhm des greisen Dichters und Gelehrten

hat. — Von dem Fackelzuge, welcher am 6. Juli abends dem Dichter gebracht wurde, und von dessen Abschluss auf dem Marktplatze vor dem Ursulinenkloster hat die „Br. Chr.' schon berichtet. Am 9. Juli abends fand im großen Stadtsaale die eigentliche Feier statt. Pichler selbst war nicht anwesend; er hatte sich am Morgen nach dem Fackelzuge in seinen Sommeraufenthalt nach Obermieming begeben und sandte von dort aus seinen Dank an die Festversammlung. Die Fest rede hielt der jungtirolische Dichter Franz Krane- witter

, von dem das „T. T.' sagt: „Wenn man die Gabe dazu nicht hat, soll man keine Pauke schwingen, am allerwenigsten aber eine geschriebene Festrede entziffern, die außerdem die Hälfte der Leute nicht hört.' — Hierauf erzählte Herr Albert Wachtler aus Bozen, der selbst Mitglied der Studentencompagnie war, welche Adolf Pichler als Hauptmann im Jahre 1848 befehligte, vom Ausrücken dieser Compagnie und dankte für die Ehrung ihres Hauptmannes. — Der Bürgermeister von Innsbruck erklärte, dass die Landeshauptstadt, die bisher

gezögert habe, dem Dichter ihren schuldigen Tribut darzubringen, dies jetzt thue, indem sie ihn am 80. Geburts tage zum Ehrenbürger ernenne. Kufstein, wo Pichler herangewachsen ist, hat ihm diese Ehre schon vor sechs Jahren erwiesen. Auch diese Festfeier wollte man nicht ohne parteipolitische Demonstratioiten vorüberlassen. Das „T. T.' hebt hervor, dass der „officielle Theil des Abends nicht zum mindesten national- politische Bedeutung hatte'. Es kam zwar nicht mehr zu solchen Scandalen wie beim Fackel

zuge am 6. d. M.; auch von etwaigen Angriffen gegen unsern Fürstbischof verlautet nichts. Dafür wurde die „nationalpolitische Bedeutung' sehr deutlich in mehreren Reden hervorgehoben. Mit Ausnahme von Herrn A. Wachtler betonten die Redner, Pichler sei stets ein Mann des „Fort schritts, der Aufklärung' (im liberalen Sinne) gewesen; er sei „nie nach Canossa gegangen' und habe „nie sich gebeugt vor zeitverwitterten Dogmen'. Und der Bürgermeistsr der Landes hauptstadt, Herr Greil, konnte

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Brixener Chronik
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Pagina 1 di 10
Data: 07.07.1899
Descrizione fisica: 10
der „O. R.' in einer Bauernversamm lung (in Landskron) erklärt: „Der Bischof von Linz hat gesagt: ,Jhr müsst alle Menschen, alle Nationen lieben.' Auf diesem Wege können wir Die Literatur- und Kunstgesellschaft „Pan' beabsichtigt, am 7. und 8. Juli eine Feier zu veranstalten, um den größten tirolischen Dichter der Neuzeit, Adolf Pichler, zum 60. Geburtstag M ehren. Schon eine Zeitlang sind die Bor bereitungen im Gange; dem greisen Dichter soll ein silberner Lorberkranz überreicht werden, es soll sich auch eine Künstlerstiftung

, wen» wir es auf Seite eines Gegners finden. 77 das eine bewusste Lüge ist, beweist -o. ein Blick in Lindemann Salzers Literatur- geeichte, der dem Dichter eine weitläufige Be- Mechung und eine gerechte, warme Anerkennung zntheil werden lässt. Das soll auch diese Skizze beweisen, welche die Leser der „Chronik' mit dem Leben und Schaffen dieses großen und eigen artigen Mannes etwas bekannt machen soll. Adolf Pichler wurde am 4. September des Jahres 1819 in Erl bei Kusstein geboren. Sein Vater

war Zolleinnehmer, und so musste der Knabe oft seine Heimat ändern. Erl, Leutasch, Scharuitz, Hohenweiler, Binswang, Vils und Kufstein waren nacheinander seine Heimatsstätten. Das mag auch zum Theil seine Wanderlust ge bildet haben. Das Gymnasium besuchte Pichler in Innsbruck, ebenso die Philosophie. Darauf ergriff er das Rechtsfach — als Brotstudium, beschäftigte sich aber mehr mit den modernen Sprachen, Philosophie und Poesie. In die Jahre 1840—42 beginnt auch seine ernste dichterische Thätigkeit, wovon

jedoch nicht viel auf uns überkommen ist. 1842 begab sich Pichler nach Wien, um Medicin und Naturwissenschaft zu studieren. Hier kam er in nähere Verbindung mit Seidl. Hebbel, Fcänk und A. Stifter. Im Jahre 1846 erschienen die „Frühlieder aus Tirol'. Im stürmischen Jahre 1848 bildete Pichler eine tirolische Akademiker-Legion, wurde deren Haupt mann, zog gegen die Welschen und zeichnete sich z»ie heutig« Wummer ist außer der vierseitigen Anttryalwngsvettag« 10 Seite» stark. durch Umsicht

und Tapferkeit aus. Mit Ende der Revolution wurde Pichler Gymnasialprofessor, 1859 wurde er als Professor der Mineralogie an die Universität berufen. Nur vorübergehend soll bemerkt werden, dass unser Dichter in Mine ralogie, Geologie, Paläontologie und auch Botanik Großes geleistet hat. Auch für Erforschung, besonders der t'roli- schen Literatur, that er viel; man denke an seine Arbeiten „Drama des MittelalterS', „Zur Ge schichte des deutschen Dramas', „Bauernspiel in Tirol', sowie Aufsätze über Hugo

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Brixener Chronik
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Pagina 6 di 8
Data: 26.02.1914
Descrizione fisica: 8
f. Der stadtbekannten Originale werden immer weniger. Am Dienstag, 24. Februar, verschied in Brixen Herr Martin Pichler, Maurermeister, in den weitesten Kreisen — landauf, landab — bekannt unter dem Namen „M«urer-Martl', der für Pichler ein Ehrenname war. Denn kaum dürfte es in Tirol noch einen Zweiten geben, der ihn an Rechtlichkeit, Frömmigkeit und Biedersinn übertroffen hätte. Der gute „Martl' hat bescheiden anfangen müssen. Er schaffte von früh bis spat und gönnte sich nur am Abend verdiente Rast

. Und selbst als sein Wohlstand sich zu heben begann, blieb er seinen alten Gewohnheiten treu: Mit dem umgehängten Fürtuch, Schaufel und Spaten im Karren, den er selber schob, zog er auf den Bauplatz und trotzdem er alle Anordnungen traf, war er selbst sein bester Arbeiter auf dem Bau. „Mit fremde Leut' kimp all's allm zu teuer!' pflegte er zu sagen und tat sächlich war Pichler, der viele Kosten für Bau kanzlei. Pläne. Architekten, Buchhaltung usw. ersparte und oft genug nach einer von ihm gefertigten primitiven Skizze

in Brixen, seinen „Vor anschlag', den wir als Beispiel brachten, unterbot und in eine noch kürzere Rechnung zusammenfaßte: „Für «ne Werkhalle fix und fertig fl. 6000. — Martin Pchler, Maurermeister.' Selbst als er schon ein vielgesuchter Geschäfts mann war, bewahrte er sich seine Eigenart und man konnte oft genug gleich auf dem Werkplatz er fahren, wie teuer ein Bau nach einer mitgebrachten Skizze käme. Viele verrechnen sich bei solchem ab gekürzten' Verfahren, Pichler wurde dabei wohl- Er erwarb

das bekannte Haus zum „goldenen Roßl', das er stets in Pacht vergab. Der Verstorbene hatte ein glückliches Familien leben. Seine wackere Frau, die mit ihm das arbeits reiche Leben redlich teilte, schenkte ihm zwei Söhne und zwei Töchter, die heute an seiner Bahre trauern Pichler machte auch die Feldzüge 1859 und 1866 mit, aus welchem Anlasse er die Kriegsmedaillen und andere Auszeichnungen besitzt, und war Leutnant bei den alten Tiroler Landesschützen. Seine in früheren Jahren besonders zum Ausdruck

, bis sie auseinandergegangen sind! ' Pichler wurde vor Jahresfrist von einem Schlag anfall betroffen, von dem er sich nicht mehr erholte. Er erreichte ein Alter von 77 Jahren und war ein Ehrenmann. Der himmlische Baumeister wird ihm hoffentlich bald ein Wohnplätzchen anweisen, Eingesendet. Für diese Rubrik übernimmt die Redaktion kein« Verantwortung. Vie Znnsbrncker Möbelfabrik Michael VrüK hat in ihren Auslagen Innsbruck, Anichstraße 7, im fünften Schaufenster eine Schlaf- und Speise zimmer-Einrichtung ausgestellt

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Brixener Chronik
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Pagina 2 di 7
Data: 14.05.1921
Descrizione fisica: 7
ein altes Mütterlein Brixener Chronik. Terrorakt von Sozialisten und Kommunisten aus Steiermark gemeldet wird: Der christlichsoziale Pfarrbauernrat in Sankt Lorenzen im Mürztal hatte für Sonntag. 8. Mai. nach dem Spätgottesdienst im Saale des Gasthofes Pesl eine Bauernratsversammlung einberufen. Als Redner waren Landeshauptmann Dr. Rintelen und Landesrat Dechant Prisching geladen ; als dritter Redner erschien dann noch Fachschulpro fessor Josef Pichler aus Bruck. Schon während des Gottesdienstes

die Gegner die Wahl eines Vorsitzenden. In diesem Tumult versuchte Professor Pichler zu sprechen; er stellte sich als Lehrer der Industrie schule (Schlossereifachschule) vor, wies darauf hin, daß er unter den Versammelten auch ehemalige ! Schüler erblicke, und appellierte mit ruhigen Worten an die Freiheit im Volksstaate. Von der Gegner seite werde immer behauptet, daß hie Christlich- sozialen die Feinde der Freiheit und Republik seien, die heutige Versammlung beweise aber, Haß gerade die „Retter

erschollen abermals Rufe: „Haut sie nieder und die Menge stürzte sich auf den Landes hanptma ltn und seine Begleiter und mißhande' sie mit Stöcken und Knütteln. Da riß Profesio Pichler das Fenster auf und rief: „Mir nach « Ihm gelang es, auf die Straße zu kommen, wo er mit Schimpfworten und Stockschlägen empfanqen wurde. Landeshauptmann Dr. Rintelen und auch Landesrat Prisching wurden noch weiter mißhandelt und schließlich beide beim Fenster hinausgeworfen. Beide wurden von Professor Pichler aufge fangen

und so vor allem der Landeshauptmann den man kopfüber hinauswarf, vor einem lebens gefährlichen Sturze bewahrt. Von Professor Pichler aus dem Trubel herausgezogen, entfernte sich der Landeshauptmann. Ihnen folgte der LR. Prisching er wollte auf die nachstürmende Menge beruhigend einwirken, doch folgten darauf wüstes Geschünpfe und neue tätliche Angriffe. Die verschiedenen Ab teilungen kamen auch den beiden andern Herren immer näher und bereits wurden sie mit Steinen beworfen; nur noch einige Minuten vom Schloß entfernt, ergab

sich für den Landeshauptmann eine neue kritische Situation. Professor Pichler bat ihn zu fliehen, während ex selbst zum 15 Minuten entfernten Gendarmerie Posten St. Marein laufen wolle. Dr. Rintelen lehnte jedoch eine Flucht ab, wandte sich gegen die Exzedenten und zog den Revolver. Einen Augenblick starrte die Menge; es folgte ein Stein Hagel und nun schlugen sie den Landeshauptmann nieder. Da mengten sich einige ältere Arbeiter ein und machten ihre sauberen Kollegen auf die Folgen eines Mordes aufmerksam. Dr. Rintelen

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Brixener Chronik
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Pagina 6 di 8
Data: 05.08.1902
Descrizione fisica: 8
Seite 6. Nr. 91. Dienstag, „Brixener Chronik.' 5. August 1902. Jahrg. XV. 4. Kreidl, St. Jodok; 5. I. Kostner. St. Lo- renzen; 6. I. Gamper, Brixen; 7. B. Sapelza, Mühlbach; 3. Friedrich Mair, Vruneck; 9. Franz Ritzl, Fügen; 10. Franz Ninz, Sterling. Ehrenbeste: 1. I. Oberkanins, Welsberg; 2. F. Kostner, St. Lorenzen: 3. F. Ritzl, Fügen; 4. B. Sapelza, Mühlbach; 3.1. Denoth, Mühlbach; 6. F. Ninz, Sterzing; 7. A. Hell- weger, St. Lorenzen; 8. Andrä Pichler, Spinges; 9. A. Fieg, Lösen

; 10. N. Großgasteiger. Mühlwald; 11. A. Äußerer, in Eppa«; 12. Staffler, Mauls. — Schleckerbeste: 1. Hein rich Haimbl, Brixen; 2. Th. Ob erhubt, Mühl- bach; 3. H. Ritzl, Fügen; 4. I. Oberkanins, Welsberg; 5. I. Kostner, St. Lorenzen; 6. P. Seeber, Mauls; 7. Joh. Kinigadner, Franzensfeste; 8. P. Seeber, Mauls; 9. I. Pupp, Bahrn; 10. I. Garbislander, Franzensfeste; 11. A. Pichler, Spinges; 12. F. Ritzl, Fügen; 13. B. Sapelza. Mühlbach; 14. I. Kostner. St. Lorenzen; 15. P. Bacher in Franzensfeste; 16. Denoth, Mühlbach

; 17. F. Ninz, Sterzing; 18. A. Pichler, Spinges; 19. A. Hellweger, St.Lor.: 20. Kiebacher, Mühlbach. — Serienbeste: 1. P. Seeber, Mauls; 2. H. Schwarz, Volkers; 3. Simon Adler, Achental; 4. I. Kinigadner, Franzensfeste; 5. F. Ritzl, Fügen; 6.J. Amort, Gossensaß; 7. A. Kreidl, St. Jodok: 8. I. Denoth, Mühlbach; 9. I. Kostner in St. Lorenzen; 10. Haimbl. Brixen; 11. Peter Mair, Olang; 12. I. Wieser, Sterzing; 13. A. Äußerer, Eppan; 14. A. Pichler, Spinges; 15. I. Mar- chetti, Jnnichen. — Prämien

für die meisten Schlecker: 1. B. Sapelza, Mühlbach; 2. I. De noth, Mühlbach; 3. A. Pichler, Spinges. — Prämien für erste und letzte Nummer: 1. H. Schwarz. Aug. Haimbl; 2. I. Ritzl, H. Haimbl; 3. I. Marchetti, A. Pichler; 4. B. Sapelza, K. Kiebacher; 5. Friedrich Mair, Waldner, Mühlbach. — Prämien für die meisten Schlecker pro Tag: 20. Juli: Amort, Gossensaß; 21. Juli: Peter Seeber; 25. Juli: B. Sapelza; 26. Juli: Denoth; 27. Juli: Franz Ninz. — Der Kreis zieht am Haupt 40 5 Heller. Sterzing, 2. August

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Brixener Chronik
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Pagina 1 di 8
Data: 27.09.1924
Descrizione fisica: 8
Tüchtigkeit einzelner ihrer Politiker mehren ihre Hoffnungen. Aber sonder Zweifel ist ihr Augenmaß verzogen, denn ihre Kräfte entsprechen durchaus nicht ihrem Begehren. Von ihren 15 Millionen Einwohnern sind nur 7 Millionen Tschechen, die auf die Dauer unmög- lich die Majorität der Bevölkerung gewaltsam kine Wem KiWerWilie. Bon Hermann Mang. Der Stadtarzt Leopold Pichler war ein behäbi ger Herr. Er hatte seine Wissenschast im Ausland Mlt und verstand mehr als Blutegelsetzen und Schröpfen

Ai? . herzustellen, eine Kunst, die das di/?'und die Renaissance sehr gut verstanden, aoer seit Jahrhunderten fast ganz außer Uebung gekommen war. Versuchsweise begann auch Pichler mit dieser Arbeit, fand bald Gefallen daran, zeigte hervorragendes Geschick, fertigte sich selber die notwendigen Werkzeuge an und ohne eigentlichen Meister, nur geschoben und getragen durch Ver anlagung und unermüdliches Bemühen, bildete er sich allmählich zum Künstler aus und verbreitete seinen Ruf weitum. Jahrelang blieb

er in Neapel, verheiratete sich dort mit einer deutschen Witwe namens Therese Biller, die ihm zwei Töchter und zwei Söhne gebar. Der ältere, Joses, zeigte be sondere Anlagen für Architektur, starb aber schon mit 20 Iahren; Johann, der jüngere, sollte seinen Vater in der Steinschneidekunst noch weit über treffen. Als sein Ruf schon gefestigt war, übersiedelte Anton Pichler nach Rom. Dort war er erst recht in seinem Element; die herrlichen Werke des Alter tums wie der Renaissance in den vielen Samm lungen

wie in den kirchlichen und prosanen Bauten gaben ihm für seine Arbeiten Anregung und Stoff in Fülle. Seine Leistungen wurden immer voll kommener und sein Name immer berühmter. Als ihm die Frau gestorben war, nahm er eine zweite, Gaetana Migozzi aus Frascati; die Tochter aus dieser Ehe wurde nachmals die Frau des berühm ten Dichteös Vineenzo Monti, die Söhne Josef und Luigi folgten der Laufbahn des Vaters. Anton Pichler hat Gemmen und Kameen ge- schnitten nach eigener Komposition, meistens aber hielt

er sich an klassische Vorbilder und da hat er z. B. das Bacchanal von Michelangelo so genau in einem Edelstein nachgeschnitten, daß Original und Kopie nicht zu unterscheiden sind. Seine Kunst brachte ihn mit den berühmtesten und bedeutend sten Persönlichkeiten in Verbindung; so hat er auch für den Dichter Metastasio einen Zentaur in einen Siegelring geschnitten. Hochbetagt starb Anton Pichler im Jahre 1779 zu Rom. In rast loser Mühe hat er sich zum Künstler empor gearbeitet und ist über den Horizont der Kleinstadt

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Pagina 1 di 8
Data: 14.07.1899
Descrizione fisica: 8
fromm gekniet, vor dem in tausend Herzen -^ost und Frieden bei dieses harten Lebens hartem Kampfe strahlt — so mag der Arm, .an dem er hängt, verfaulen!' Und wenn auch Pichler 1844 an Flir schrieb: „Ich bin ein Heide!' so ist es eben ein anderer Pichler, der das Obige schreiben konnte. In ihm scheint mir eine Faustnatur zu liegen, er sucht das Ideale, die Wahrheit, umarmt aber oft — besonders früher — den Irrthum und fxeut sich am Sinnlichen. Die „Schererjünger' sind von Pichler himmelweit

verschieden, weil sie der Wahrheit und „deutschen Zucht' ostentativ den Rücken kehren. Uebrigens können sie den Ausspruch des „Zaggler Franz' auch in ihre Festnummer einrücken. Seine politischen und socialen Ansichten spricht Pichler selten positiv aus, wohl aber tadelt er mit scharfer und geistreicher Satire be stehende Uebelstände. Prem schrieb vor 10 Jahren diesbezüglich: „Im Grunde steht er auch heute uoch voll für deutsches Bolksthum, für das gleiche Recht und die Freiheit des Geistes ein' — citiert

jedoch folgende Stelle aus Pichlers Munde: „Jede Wahrheit müssen wir glauben, wenn sie bewiesen ist, und möge sie uns auch das größte Leid bringen. Gegen Hypothesen verhalte ich mich kühl, weil ich schon zu viele wie Rauch verschwinden sah, und den Fanatismus, mit welchem gedankenlose Naturforscher sie als Dogma hinstellen, um jeden Zweifel daran als Dumm heit zu verfolgen, mag ich nicht theilen.' Wenden wir das auch auf politische und sociale „Hypo thesen' an, so sah Pichler gewiss auch vieles

„wie Rauch' verschwinden, und er ist conserva- tiver geworden. Dass er sein Land und sein Volk von Herzen liebt, das zeigen seine Thaten und beweisen seine Werke; man lese seinen „Ein siedler' oder „Die Franzofenbraut'. — Pichlers Ansichten werden zwar unseren nicht gleichen, decken sich aber gewiss auch nicht mit denen der modernsten „Jungtiroler', die von ihm am meisten das Talent trennt. Pichler ist einer der universalsten Dichter der Neuzeit, wie man schon aus der Aufzählung seiner Werke entnehmen

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Pagina 3 di 12
Data: 28.02.1914
Descrizione fisica: 12
Jahrgang 1914. Samstag, .Brixener Chronik.* installieren zu lassen. — Zwischen der Pfarrkirche und der Eisackbrücke ist eine Rekonstruktion der Ufer schutzmauern notwendig geworden. Da derzeit der Wasserstand des Eisack sehr niedrig ist, wurden die bezüglichen Arbeiten von Maurermeister Steinmann bereits in Angriff genommen. Martin pichlers Begräbnis. Letzten Donners tag, den 26. Februar, nachmittags, wurde Herr Martin Pichler, „ Maurer-Martl', zu Grabe ge tragen. Schon lange

und die Mitglieder des Meistervereins schritten mit brennenden, flor- umwundenen Kerzen neben ihnen her. Auf seidenem Polster wurden die Auszeichnungen und Kriegs medaillen, die sich Pichler aus den verschiedenen Feldzügen in harten Kämpfen geholt, dem Sarge nachgetragen. Im Trauerzuge waren zu bemerken: Vizebürgermeister Franzv. Guggenberg undMagistrats- rat Goldiner in Vertretung der Stadtgemeindevor- stehung, Oberst Brigadier Aust, Stations-Komman dant und Oberstleutnant Scherer, Kommandant des 4. Bataillons

, mit einer größeren Anzahl von Offi^ zieren, die Baumeister Gstrein, Bauer und Volgger, ferner die Mitglieder der Reservistenkolonne, Stand schützen und Mitglieder des Veteranenvereins, Gen darmerie und Polizei und viele andere. Den Zug eröffneten die Kinder des Leo-Waismhauses, sie hatten in Pichler einen gütevollen Vater verloren. Nach der zweiten Einsegnung im Friedhof intonierte die Kapelle der Freiwilligen Feuerwehr die Kaiserhymne, deren Klänge des alten Patrioten Herz, das nun stille steht, früher so oft

höher schlagen und in Be geisterung für seinen Kaiser und sein Vaterland er glühen ließ, und eine Salve krachte über das offene Grab — ein letzter ehrender Gruß dem toten Kameraden im Sarge. . . Bei dieser Gelegenheit möge erwähnt sein, daß der verstorbene Altbürger meister Dr. Otto v. Guggenberg unter Leutnant Pichler einen Teil seiner Militärdienstzeit verbracht hat. Leicher .fund. Am 24. Februar gegen 5 Uhr nachmittags wurde in Mauls a. E. am südlichen Ausgange der Ortschaft Stilfes auf dem Wege

einen neuen Pächter in der Person des Herrn Bardy, Bruders des Direktors vom Karerseehotel. — Den Mitgliedern der Frei willigen Feuerwehr in Koltern Franz Greif, Franz Pichler, Anton Würz und Anton Romer wurde die Ehrenmedaille für 25jährige verdienstliche Tätig keit auf dem Gebiete des Feuerwehr- und Rettungs- wefens zuerkannt. Griginal-Werichte. Abdruck unserer Original-Berichte nur mit Quellenangabe gestattet. Sterzing» 26. Februar. (Todesfälle.) In Sterzing starb am 25. Februar nach kurzer Krank heit

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Pagina 5 di 8
Data: 22.12.1896
Descrizione fisica: 8
langjähriger Berufsgenosse Jgnaz Pichler ist ihr schon im Jahre 1884 voran gegangen. Merkwürdig ist das Zusammentreffen, dass sowohl die letzthin Verblichene als genannter Pichler die gleiche Anzahl von Dienstjahren an einem und demselben Orte zurückgelegt haben, nämlich 53 Jahre. — Jgnaz Pichler, um von diesem einen kurzen Bericht zu bringen, war zu Kolsaß geboren, wo schon sein Vater Schulmeister war. Sein Bruder war der seinerzeit in Schwaz als.Lehrer und ChorregeNt angestellte und als Componist

bekannte Georg Pichler. .Jgnaz trat nach dem Tode des Vaters dessen Amt als Lehrer und Organist zu Kolsaß an. Zeitlebens blieb er unverehelicht. Nachdem seine Schwestern gestorben waren, lebte er ziemlich vereinsamt. Etwa im Jahre 1873 musste er den Schuldienst wegen vorgerückten Alters aufgeben. Er war zu gut müthig, um für sich eine angemessene Pension anzustreben, daher begnügte er sich mit der Nutzung eines Stückes Grund, das ihm überlassen wurde, und mit dem freien Quartier. Als ein hilfsbe

dürftiger Mann von 80 Jahren kam er im Jahre 1884 zur Pflege ins Spital nach Hall, wo er nach .wenigen Monaten gestorben ist. Jgnaz Pichler liegt im Haller Friedhof begraben. Leider wird, wie es scheint, dessen gewiss ebenso verdienstvolles als uneigennütziges Wirken in der Heimatsgemeinde dem Vergessen anheimgestellt, denn es wäre nicht zu viel, diesem Manne, der mehr als ein halbes Jahrhundert zum Nutzen einer ganzen Generation gewirkt hat, im Friedhof zu Kolsaß eine, wenn auch noch so bescheidene

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Pagina 2 di 8
Data: 14.07.1899
Descrizione fisica: 8
seine „Spätfrüchte', in denen das Spruchgedicht reichlich vertreten ist. schön und sprachgewandt Pichlers rhyth mische Produete sind, ebenso herrlich und lebens voll die Schilderung seiner Streifzüge und die Volkserzählungen. Es liegt nahe, ihn in Bezug auf beide mit Steub zu vergleichen. Steub und Pichler brmgen auch Wissenschaftliches in ihre Reiseerzahlungen hinein. Steub Ethymologisches und Ethnographisches, Pichler meist nur Natur ^ „Brixener Chronik.' thal wohl die hochw. Pfarrer

hingegen genießen mehr poli tische Freiheit als die anderer Länder. Weiß er ferner, dass die liberale Partei in Tirol zuerst Wissenschaft und manchmal Culturhistorisches. Dass hierin Pichler der Vorrang gebürt, ist leicht zu beurtheilen, weil er eben homogene Stoffe zusammenstellt. Steub steckt das Wissen schaftliche hinein, Pichler flicht es hinein. Wie aus der Erzählung der Reiseerlebnisse unseres Dichters eine tiefe Kenntnis von Land und Leuten hervorleuchtet

, so kann , das auch von seinen Er zählungen gesagt werden. Und so manches, was er von Wilderern und Schmugglern in früher Jugend schon in. den Grenzposten der Finanz wache hörte und sah, ist wohl in diese herrlichen Geschichten übergegangen. Das schöne Unter innthal wird mit Vorliebe als Schauplatz der Handlung gewählt. Schließen wir! Pichler ist, was Universa lität, Gedankenreichthum und Formgewalt anbe langt, ohne Zweifel Tirols größter Dichter der Neuzeit. Nicht ohne Anstrengung und Studium ist er auf diese Höhe gekommen. Noch strebt

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Pagina 8 di 12
Data: 14.03.1914
Descrizione fisica: 12
. Unter dem Vorsitze des Landesgerichtsrates Ehristanell stand am Donnerstag der 23jährige Bauernsohn Joh. Pichler aus St. Leonhard i. P. vor dem Bozner Schwurgerichte unter der Beschul digung, er habe am 28. Dezember 1913 auf einer Wiese in der Nähe von Schlattach in Passerer den Bauernsohn Alois Hofer durch einen Messerstich m den Rücken getötet. Die Anklage vertrat der Erste Staatsanwalt Weber, die Verteidigung lag m Händen des Advokaten Dr. Luchner. Am 28. Dezbr. 1913 sind mehrere Burschen aus Schlattach

i. P. nach dem Vormittagsgottesdienst in St. Leonhard wieder nach Schlattach zurückgekehrt. Auf dem Wege ent standen zwischen den Burschen Stichelreden darüber, wer der Schönste und wer der Stärkste unter ihnen sei. Da man sich absolut nicht einigen konnte, kam es schließlich zu einer Rauferei zwischen zirka fünf zehn Bauernburschen. Johann Pichler fiel zu Boden und mehrere, unter ihnen soll auch Hofer gewesen sein, kamen auf ihn zu liegen. Als ein Militärist der Balgerei ein Ende zu machen drohte, ließen die Raufenden von Pichler ab; mehrere

stritten und rauften mit dem Soldaten weiter, während Hofer davonlief. Kaum war Pichler wieder aufgestanden, zog er sein Messer, eilte dem Hofer nach und ver setzte ihm einen Stich in den Rücken, so daß sofort das Blut durch die Kleider hervorquoll. Alois Hofer ist noch einige Schritte weitergelaufen und dann schwerverletzt zu Boden gesunken. Infolge Verblutung, da der Stich die große Körperschlag ader durchschnitt, trat sofort der Tod ein. Der Angeklagte gab an, die Tat verübt zu haben aizs Schmach

darüber, daß man ihn zu Boden geworfen habe. Pichler wurde zu fünf Monaten Arrest verurteilt, da die Geschworenen einstimmig annahmen, daß er aus wenn auch überschrittener Notwehr ge handelt habe. Am Kirchliche Wachricht. Marianische Priesterkongregation, vrixen. A Dienstag, 17. März, Monatsversammlung im Johanneskirchlein. Bischof Schöpfer von Lourdes beim heiligen Vater. Dieser Tage wurde der Bischof von Tarbes und von Lourdes, Msgre. Schöpfer, vom Heiligen Vater in Privataudienz empfangen

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Pagina 4 di 16
Data: 04.01.1913
Descrizione fisica: 16
, wir werden uns im neuen Jahre wieder zusammenfinden zu segenbringender Arbeit. ÜVornach, 1. Jänner. (Ein rabiater Kerl.) Am 11. November 1912 hatte der Obmann des hiesigen Ortsschulrates Johann Pichler, vnlgo Lechenschneider in Pojen, in angeheitertem Zustand einen derart fürchterlichen Auftritt mit unserem sehr beliebten hochw. Herrn Pfarrer Franz Käser im Psarrwidnm und vor demselben, daß sich die Dorf bewohner fürchteten und ihre Wohnungen ver riegelten. Außer einer Unmenge unerhörter gröb lichster Beschimpfungen

, die die Zeugen nur mit Ekel wiedergaben, stieß Pichler sehr arge Drohungen aus. Und dies alles wegen Schulangelegenheiten, die den Seelsorger nicht im mindesten berührten. Weiter beschimpfte Pichler den Schulleiter Aichner mehrmals in gemeinster Weise und ließ seinen tiefsten Haß gegen die Schule in Worten aus, die nicht wiedergegeben werden können. Gestern hatte sich dieser sonderbare Ortsschulratsobmann vor Ge richt zu verantworten. Er rechtfertigte sich mit Voll trunkenheit, während die Zeugen

dies nicht be stätigten. Herr k. k. Nichter Watschinger verurteilte daher Pichler zu einer Arreststrafe von fechs Wochen mit zwei Fasttagen. lsekdepg» 30. Dezember. (Unglück.) Ein großes Unglück traf unfern allseits beliebten Wachter- wirt Michael Mayerl und wohl auch die Gemeinde. Der Hengst, der im Frühjahr angekauft wurde, ein prächtiges Tier mit den besten Eigenschaften, wurde Freitag vom Kreuzschlag getroffen und verendete letzte Nacht. Das Tier wurde um den ganz respek tablen Preis von ungefähr 3400 Kronen

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Pagina 5 di 16
Data: 11.04.1914
Descrizione fisica: 16
der Seelsorger, bezw. Stellvertreter der selben, die Bauernräte und Vertrauensmänner des Bundes, außerdem noch mehrere Banerubündler aus dem Kastelruther Bezirk. In dieser Konferenz wurde eine Einigung bezüglich der Kandidatur Demetz ver sucht. die jedoch nicht zustande kam. Die Vertreter des Bezirks Bozen waren einhellig für Johann Pichler, Gemeindevorsteher in Unterinn, die Ver treter des Bezirkes Kastelruth einhellig für Demetz von St. Ulrich, die Vertreter von Sarnthein wünschten einen Ausgleich beider

, keine andere. Pr«i» der Originalflasche Kr. 2 50. In allen Apo theken käuflich. Gegen Einsendung von 50 k in Brief- marden an Scott L Bown e, G.m.b.H., Wien, VI!., und unter Bezugnahme auf diese geitung erfolgt die einmalige Zusendung einer Kostprobe durch eine Apotheke. 4SZ Bozen waren damit einverstanden, die Vertreter aus Gröden protestierten dagegen. Nachdem die Mehr heit für das Los war, wurde zwischen Johann Pichler und Josef Demetz. das Los gezogen. Das selbe entschied für Johann Pichl er, Ge meindevorsteher in Unterinn

selbst zu überlassen. Wir bitten jedoch alle Bauernbündler, in diesem unerfreulichen Kampfe die Formen der christlichen Nächstenliebe nicht außer-- acht zu lassen und nicht zu vergessen, daß es sich bei der Wahl in diesem Bezirk um treue Anhänger des Bauernbundes und um hochverdiente Mitglieder handelt, möge nun der zuerst aufgestellte Kandidat Josef Demetz von St. Ulrich gewählt werden oder der Kandidat Pichler von Unterinn, für den in der zweiten Konferenz das Los entschieden hat. Beide Kandidaten verpflichten

des Johann Pichler zurücktreten und denselben unterstützen werde. Die Bauernbündler in Gröden entsandten am Tage nach der Konferenz eine Deputation nach Innsbruck zur Bundesleitung und verlangten, daß diese dem Kandidaten Demetz gestatte, eine Wahl in der Zensuskurie als Bauern bündler anzunehmen, da sie nicht gesonnen seien, auf dessen Kandidatur zu verzichten. Nachdem Josef Demetz von den durch das Zirkular der Gemeinde Deutschnoven in große Aufregung versetzten Bündlern in Gröden gegen seinen Willen

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Pagina 5 di 8
Data: 13.03.1913
Descrizione fisica: 8
auf Gewohnheitsdiebstahl, Betrug und Falschmeldung lautende Hauptfragen vor. Nach den PlaidoyerS zogen sich die Geschworenen zur Beratung zurück und beantworteten alle Hauptfragen einstimmig mit Ja. Der Angeklagte wurde demzufolge zu fünf Jahren sch weren Kerkers mit einem Fasttage vierteljährig verurteilt. Der Angeklagte trat die Strafe sofort an. Schwere USrperbeschSdigung. Am gleichen Tage nachmittags wurde die Ver handlung gegen Josef Pichler, 27 Jahre alt, verehelichten Taglöhner in St. Leonhard in Passeier

, wegen Verbrechens der schweren körper lichen Beschädigung durchgeführt. Die Geschworenen hatten folgende Fragen zu beantworten: 1. Hauptfrage auf Verbrechen der schweren körperlichen Beschädigung; 2. Zusatzfrage, ob Pichler ohne Absicht im berauschten Zustande ge handelt habe; 3. Eventualfrage, ob sich Pichler vor der Tat mit Absicht in berauschten Zustand versetzt habe. Nach den Plaidoyers und dem Resümee be antworteten die Geschworenen die Fragen wie folgt: die !. Frage mit ! 2 Ja, die 2. Frage

mit 11 Nein und 1 Ja; die 3. Frage entfiel. Im Sinne dieses Schuldspruches wurde Josef Pichler unter An wendung des außerordentlichen Milderungsrechtes zu dreizehnMonaten schweren Kerkers mit einem Fasttage vierteljährig und zur Zahlung der vom Beschädigten gestellten Ersatzansprüche verurteilt. Ter Angeklagte, der sich auf freiem Fuß be fand, wurde über Antrag des Staatsanwaltes wegen Fluchtgefahr sofort in Haft genommen. Jer All WM«. Bozen, !2. März. Aus Putzsucht zur Verbrecher!« geworden. Heute

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